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29. März 2005
1. BIOTECHNIK: Schatzinsel für Eliteforscher vom 26.03.2005 -
11801 Zeichen
DER SPIEGEL
d e r s p i e g e l 1 3 / 2 0 0 5
A
m liebsten wäre Philip Yeo den
ganzen Tag von Glaswänden um-
geben. „Da kann ich immer mal
schnell eine Idee aufmalen, die mir gerade
in den Kopf schießt“, sagt der kleine, dür-
re Asiat, während er gerade noch den letz-
ten Gedanken mit einem abwaschbaren
Stift auf Glas krakelt.
„Von mir aus sollten die Dinger überall
an den Straßen herumstehen“, sagt Yeo,
Chef der staatlichen Wissenschaftsagentur
A*Star in Singapur. „Kreativen Geist kön-
nen wir hier gut gebrauchen.“
Vor einigen Jahren zeichnete der Wis-
senschaftsmanager an eine seiner Glas-
wände den kühnen Plan eines riesigen
Biotech-Zentrums. Ein Ensemble von
Gebäuden, die er mit jeweils zwei Stri-
chen verband – Fußgängerbrücken. Nur
wenige Monate später rückten die Bag-
ger an.
Seit vergangenem Jahr steht seine Idee
nun in Beton gegossen und heißt Biopolis:
„Ein weltweit einmaliges Projekt“, wie er
gänzlich unbescheiden findet.
Rund 2000 Molekularbiologen, Geneti-
ker, Nanoforscher, Bioinformatiker und
Mediziner bevölkern mittlerweile die mes-
serspitz zulaufenden Bauten, die nach
einem Entwurf der irakisch-britischen
Star-Architektin Zaha Hadid gestaltet wur-
deckt. Aus dieser grundlegenden Erkennt-
nis entstand die Arznei Herceptin, mittler-
weile eine Standardmedikation gegen diese
Tumorart. Und schon bald soll der welt-
größte Pharmakonzern Pfizer eine Sub-
stanz mit dem Labornamen SU11248 gegen
Nieren- und Magenkarzinome auf den
Markt bringen – ein Wirkstoff, der von ei-
den. Die Form der Gebäude verstößt ei-
gentlich gegen den chinesischen Geister-
glauben. Doch daran glauben die, hinter
denen Yeo her ist, sowieso nicht. Mit mo-
dernster Labortechnik, einem Umfeld ohne
ethische Bedenkenträger und vor allem mit
reichlich Forschungsgeldern lockt er Spit-
zenkräfte der westlichen Biotech-Zunft in
den autoritär regierten Inselstaat.
Ungebrochen geht der Import von Ein-
fallsreichtum weiter. In seinem Büro tür-
men sich Stapel mit Veröffentlichungen aus
„Nature“, „Science“ und anderen führen-
den Wissenschaftsmagazinen. Die Namen
der Autoren sind markiert – offensichtlich
hat er sich schon seine nächsten Wunsch-
kandidaten ausgeguckt. „Manche sammeln
Schmetterlinge, ich sammle Wissenschaft-
ler“, sagt Yeo, der ohne Schuhe über den
Teppich seines Büros läuft.
Einer seiner größten Fänge ist ein Deut-
scher: Axel Ullrich, Krebsforscher vom
Max-Planck-Institut für Biochemie, ein
Mann genau nach seinem Zuschnitt. Er ist
ein Prominenter unter den Molekularbio-
logen, weil es ihm als einem der Ersten
gelungen ist, die großen Versprechungen
seiner Zunft für die medizinische Praxis
umzusetzen.
So hat er einen bestimmten Rezeptor an
der Außenhülle von Brustkrebszellen ent-
148
Wissenschaft
B I O T E C H N I K
Schatzinsel
für EliteforscherIm autoritär regierten Stadtstaat Singapur ist ein
einmaliges Biotech-Zentrum entstanden: Die Biopolis hat bereits
Hunderte Wissenschaftler aus aller Welt nach
Asien gelockt – darunter viele Spitzenkräfte aus Deutschland,
die Grundlagenforschung ohne Geldsorgen reizt.
FOTOS:MUNSHIAHMED/ONASIA.COM
Biopolis-Erfinder Yeo, Forscher Bendt (l.) und Wenk, Krebsforscher Ullrich (r.): „Manche sammeln Schmetterlinge, ich Wissenschaftler“
d e r s p i e g e l 1 3 / 2 0 0 5
ner von Ullrich gegründeten Firma ent-
wickelt wurde.
„Ein Spitzenmann“, lobt Yeo. „Ullrich
überführt Grundlagenforschung in ver-
marktbare Anwendungen.“
Genau das fordern seine Vorgesetzten
von ihm. Die Regierung von Singapur er-
hofft sich von der Biotechnik einen ver-
gleichbaren Schub für die Prosperität des
Inselstaats, wie er in den siebziger und
achtziger Jahren von der Elektro- und
Computerindustrie ausging, die dort jahr-
zehntelang Massenware für die ganze Welt
fertigte.
Inzwischen werden diese Produkte al-
lerdings billiger in China oder Malaysia
hergestellt. Die neuen Exportschlager Sin-
gapurs sollen deshalb nicht mit den Hän-
den, sondern mit dem Kopf produziert
werden. „Wir bauen Biotech zur nächsten
Säule unseres Wohlstands aus“, sagt Yeo.
Der internationale Wissenschaftler-Jet-
Set lebt mit den ehrgeizigen Stadtoberen in
rektor am Max-Planck-Institut hat beur-
lauben lassen.
Den emsigen Laufstil hat er sich bei den
schmächtigen Asiaten bereits abgeschaut.
Da er aber ein paar Pfunde mehr zu be-
wegen hat, gerät er in der tropisch feuch-
ten Hitze ins Schwitzen, als er von einer
Konferenz im Stadtzentrum hinüber in die
Biopolis hastet. Er ist sichtlich froh, dass er
in seinem Institut angekommen ist. Hier
säuselt kalte Luft aus der Klimaanlage und
ermöglicht klare Gedanken. Von seinem
Büro im siebten Stock blickt er auf die Sky-
line der Handelsmetropole.
„Dieser Staat wird regiert wie eine Fir-
ma“, sagt Ullrich, der schon bei seinen ers-
ten Gesprächen mit den zuständigen Mi-
nistern diesen „unbedingten Willen zum
Erfolg“ gespürt hat. Ein Schlaraffenland
für Grundlagenforscher haben sie auf dem
kleinen Hügel unweit der Nationalen Uni-
versität eingerichtet – mit endlosen Bas-
sins, in denen Zehntausende Zebra-
einer perfekten Symbiose, in der jeweils
der eine das bekommt, was der andere
nicht hat. Axel Ullrich etwa hat für das
Singapore Onco Genome Laboratory gut
fünf Millionen Euro in die Hand bekom-
men, dazu schnelle Maschinen und gute
Mitarbeiter; denn seine Forschung lebt
nicht nur von Intellekt und Instinkt, son-
dern auch von Fleiß. „Wir schauen uns ge-
zielt die Erbinformation von Krebszellen
an und suchen nach aktivierten Genen,
die in einem Zusammenhang mit dem
wuchernden Wachstum stehen“, erklärt
der 61-jährige Max-Planck-Forscher.
Umfangreiche Erbgut-Analysen sind
dafür notwendig, was teilweise von Robo-
tern erledigt wird. „Hier haben wir auf
Anhieb zehnmal so viel Kapazitäten be-
kommen wie daheim“, lobt der Bioche-
miker. Aber auch flinke Hände sind ge-
fragt, die die Proben vor der Analyse auf-
bereiten. „Eine echte Knochenarbeit“,
sagt Ullrich, der sich für ein Jahr als Di-
149
Auffahrt zum Biotech-Zentrum Biopolis in Singapur: Edeldesign für den Wissenschaftler-Jet-Set
MUNSHIAHMED/ONASIA.COM
d e r s p i e g e l 1 3 / 2 0 0 5
bärblinge schwimmen, und einer ganzen
Kelleretage unter der Parkgarage, in der
250000 Labormäuse in Plastikboxen um-
herflitzen.
Gesetzliche Einschränkungen gibt es nur
wenige. So haben Forscher in Singapur be-
reits sechs Stammzell-Linien aus mensch-
lichen Embryonen gewonnen. In Deutsch-
land wäre dies verboten. „Wir sind hier
eben pragmatischer“, sagt Yeo. Singapur
sei ein multireligiöser Staat. Hier gebe es
Buddhisten, Taoisten, Christen, Muslime
– und das Zusammenleben funktioniere so
harmonisch, weil niemand seine Überzeu-
gungen verabsolutiere.
Geradezu huldvoll berichtet Yeo deshalb
auch von Alan Colman, den er mit seiner
Firma ES Cell International in der Biopolis
ansiedeln konnte. Colman hat mit Dolly-
Erschaffer Ian Wilmut genmanipulierte
Klonschafe erzeugt und findet das For-
schungsklima „ausgesprochen angenehm“,
wie er sagt.
Lediglich eigene Nachwuchswissen-
schaftler sind in Singapur eine seltene Spe-
zies. Denn bislang galten Ingenieurdiszi-
plinen wie Informatik und Elektrotechnik
unter den einheimischen Studenten als aus-
sichtsreichste Karrierefächer. Mit einer Art
Kopfgeld jagen die Wissenschaftsorganisa-
tionen des Landes deshalb ausländischen
Forschern hinterher. Ullrich hat gleich vier
seiner Mitarbeiter aus Martinsried auf die
Schatzinsel für Eliteforscher mitgebracht.
Erfolg hatten die Asiaten auch bei Anne
Bendt. Mit ihrer struppigen blonden Kurz-
haarfrisur sticht sie unter den vielen
schwarzhaarigen Köpfen hervor, die sich
zur Mittagszeit im Essbereich der Biopolis
tummeln. Die Forscherkantine ist ein stil-
voll mit dunkelbraunem Wengé-Holz ver-
kleideter Lunch-Treff, der nach modernem
gesehen verschiebt sich in der Wissenschaft
gerade alles nach Osten.“
Zu diesem Urteil sind auch schon Wis-
senschaftsfunktionäre in den USA und Eu-
ropa gelangt. So ließ im vergangenen Jahr
eine Studie der National Science Founda-
tion die akademische Welt in den USA auf-
horchen. „Die USA verliert ihre Dominanz
in den Wissenschaften“, schrieb die „New
York Times“. Als Beleg für diesen Trend
wurden etwa die rückläufigen Wissen-
schaftsveröffentlichungen aus den USA
gewertet – und die stark steigenden Zahlen
im asiatischen Raum.
Eine Delegation von britischen Wissen-
schaftlern kehrte im September 2004 tief
beeindruckt von einer „bewusstseins-
erweiternden“ Tournee durch die Stamm-
zell-Labore Asiens zurück. „Die Forscher
in China, Singapur und Südkorea sind
ebenso talentiert wie ihre Kollegen in
Großbritannien. Sie sind aber finanziell
und technisch besser ausgestattet“, schrie-
ben die Briten in ihrem Abschlussbericht.
An Singapur bemängelten die britischen
Forscher jedoch den hohen Anteil von Wis-
senschaftler-Importen aus dem Westen.
„Ob sich die Investitionen für das Land
lohnen werden, ist noch offen.“
An der Universität von Singapur soll des-
halb vermehrt der eigene wissenschaftliche
Nachwuchs heranreifen. Er soll von den
westlichen Gastwissenschaftlern auch mit
deren offenem Forschergeist infiziert wer-
den. „Die asiatischen Forscher sind noch zu
konformistisch“, sagt Biologin Bendt, „sie
stellen zu wenig kritische Fragen.“
Diese Geisteshaltung erstaunt nicht wei-
ter in einem Staat, der fast ausschließlich
auf unbedingte Leistung setzt. So hängt
das spätere Gehalt eines Angestellten in
Singapur mitunter von den auf der Schule
erzielten Noten ab.
Auch der Alltag verläuft autoritär. Zwar
ist inzwischen immerhin der Kaugummi-
verkauf zumindest in Apotheken erlaubt.
Aus dem Essensbereich der Biopolis aber
Getränke mit ins Freie zu nehmen, das ver-
bieten große Schilder an jedem der Aus-
gänge.
Das Gelände wie auch weite Teile der
Stadt entsprechen dem Klischee und wir-
ken, insbesondere im Vergleich zu anderen
asiatischen Metropolen, beinahe antisep-
tisch. Schon ein umherflatterndes Ta-
schentuch sorgt für Aufsehen.
Anne Bendt hat bereits gelernt, ihr Frei-
zeitverhalten an die örtlichen Gegeben-
heiten anzupassen. So paddelt sie mit an-
deren Deutschen im Drachenboot. Und
statt in Kölner Szeneclubs wie früher hängt
sie nun auf der Terrasse der Indochine-Bar
herum.
Die Faszination der Asiaten für deut-
sche Gemütlichkeit kommt ihr dabei sehr
entgegen: In der Bar gibt es zwar kein
Kölsch, aber Paulaner-Bier. „Das wird hier
in einer eigenen Brauerei gebraut und so-
gar im Fass geliefert.“ Gerald Traufetter
Selbstbedienungskonzept funktioniert. An
dem einen Stand dampft chinesische Nu-
delsuppe, an dem anderen im Blatt ge-
dämpfter Fisch nach malaysischer Art.
Anne Bendt lässt sich frisches Gemüse
mit heißer Brühe aufgießen. „Das ist schön
leicht, da haut mich die Hitze nicht gleich
um“, erklärt sie. Nach dem Essen muss sie
in das Forschungszentrum von Novartis
im „Chromos“-Gebäude sprinten, Tuber-
kulose-Erreger abholen und schnell in ihr
Labor an der Universität von Singapur
bringen. Dort analysiert sie die Lipid-
Hülle des Krankheitserregers. Der Schutz-
panzer ist so dick, dass die Fresszellen
des Immunsystems ihn zunächst nicht ab-
töten können. Auf diese Weise gelangt der
Keim in die Zelle, kann dort über Jahre
schlummern.
Bendt ist ein „Post-Doc“; so heißen
die frisch gekürten Doktoren, die auf ei-
ne befristete Stelle im Anschluss an ihre
Doktorarbeit gelangen. „Ich hätte auch in
die USA gehen können, habe mich aber
für Asien entschieden“, sagt sie und fügt
mit Verve hinzu: „Hier geht es derzeit
richtig ab.“
Ihr Betreuer, der Schweizer Biophysi-
ker Markus Wenk, gehört zu einem der
Spitzenwissenschaftler auf dem Gebiet
der Lipid-Forschung; er kam von der US-
Eliteuniversität Yale in den Inselstaat. „Im
Westen sind die Strukturen festgefahren,
die Professoren etabliert. Hier hingegen
herrscht Dynamik und Aufbruch“, sagt
Wenk. Der Forscher ist überzeugt: „Global
150
Wissenschaft
Forscher mit Zebrabärblingen: Biotech statt billiger Massenproduktion
MUNSHIAHMED/ONASIA.COM
„Die asiatischen Forscher sind
noch zu konformistisch und
stellen zu wenig kritische Fragen.“
Der Spiegel March 26 2005 Schatzinsel fur Eliteforscher

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Der Spiegel March 26 2005 Schatzinsel fur Eliteforscher

  • 1. Guten Tag, Markus Wenk , vielen Dank für Ihre Artikelbestellung. Sie haben folgende Artikel ausgewählt: 29. März 2005 1. BIOTECHNIK: Schatzinsel für Eliteforscher vom 26.03.2005 - 11801 Zeichen DER SPIEGEL
  • 2. d e r s p i e g e l 1 3 / 2 0 0 5 A m liebsten wäre Philip Yeo den ganzen Tag von Glaswänden um- geben. „Da kann ich immer mal schnell eine Idee aufmalen, die mir gerade in den Kopf schießt“, sagt der kleine, dür- re Asiat, während er gerade noch den letz- ten Gedanken mit einem abwaschbaren Stift auf Glas krakelt. „Von mir aus sollten die Dinger überall an den Straßen herumstehen“, sagt Yeo, Chef der staatlichen Wissenschaftsagentur A*Star in Singapur. „Kreativen Geist kön- nen wir hier gut gebrauchen.“ Vor einigen Jahren zeichnete der Wis- senschaftsmanager an eine seiner Glas- wände den kühnen Plan eines riesigen Biotech-Zentrums. Ein Ensemble von Gebäuden, die er mit jeweils zwei Stri- chen verband – Fußgängerbrücken. Nur wenige Monate später rückten die Bag- ger an. Seit vergangenem Jahr steht seine Idee nun in Beton gegossen und heißt Biopolis: „Ein weltweit einmaliges Projekt“, wie er gänzlich unbescheiden findet. Rund 2000 Molekularbiologen, Geneti- ker, Nanoforscher, Bioinformatiker und Mediziner bevölkern mittlerweile die mes- serspitz zulaufenden Bauten, die nach einem Entwurf der irakisch-britischen Star-Architektin Zaha Hadid gestaltet wur- deckt. Aus dieser grundlegenden Erkennt- nis entstand die Arznei Herceptin, mittler- weile eine Standardmedikation gegen diese Tumorart. Und schon bald soll der welt- größte Pharmakonzern Pfizer eine Sub- stanz mit dem Labornamen SU11248 gegen Nieren- und Magenkarzinome auf den Markt bringen – ein Wirkstoff, der von ei- den. Die Form der Gebäude verstößt ei- gentlich gegen den chinesischen Geister- glauben. Doch daran glauben die, hinter denen Yeo her ist, sowieso nicht. Mit mo- dernster Labortechnik, einem Umfeld ohne ethische Bedenkenträger und vor allem mit reichlich Forschungsgeldern lockt er Spit- zenkräfte der westlichen Biotech-Zunft in den autoritär regierten Inselstaat. Ungebrochen geht der Import von Ein- fallsreichtum weiter. In seinem Büro tür- men sich Stapel mit Veröffentlichungen aus „Nature“, „Science“ und anderen führen- den Wissenschaftsmagazinen. Die Namen der Autoren sind markiert – offensichtlich hat er sich schon seine nächsten Wunsch- kandidaten ausgeguckt. „Manche sammeln Schmetterlinge, ich sammle Wissenschaft- ler“, sagt Yeo, der ohne Schuhe über den Teppich seines Büros läuft. Einer seiner größten Fänge ist ein Deut- scher: Axel Ullrich, Krebsforscher vom Max-Planck-Institut für Biochemie, ein Mann genau nach seinem Zuschnitt. Er ist ein Prominenter unter den Molekularbio- logen, weil es ihm als einem der Ersten gelungen ist, die großen Versprechungen seiner Zunft für die medizinische Praxis umzusetzen. So hat er einen bestimmten Rezeptor an der Außenhülle von Brustkrebszellen ent- 148 Wissenschaft B I O T E C H N I K Schatzinsel für EliteforscherIm autoritär regierten Stadtstaat Singapur ist ein einmaliges Biotech-Zentrum entstanden: Die Biopolis hat bereits Hunderte Wissenschaftler aus aller Welt nach Asien gelockt – darunter viele Spitzenkräfte aus Deutschland, die Grundlagenforschung ohne Geldsorgen reizt. FOTOS:MUNSHIAHMED/ONASIA.COM Biopolis-Erfinder Yeo, Forscher Bendt (l.) und Wenk, Krebsforscher Ullrich (r.): „Manche sammeln Schmetterlinge, ich Wissenschaftler“
  • 3. d e r s p i e g e l 1 3 / 2 0 0 5 ner von Ullrich gegründeten Firma ent- wickelt wurde. „Ein Spitzenmann“, lobt Yeo. „Ullrich überführt Grundlagenforschung in ver- marktbare Anwendungen.“ Genau das fordern seine Vorgesetzten von ihm. Die Regierung von Singapur er- hofft sich von der Biotechnik einen ver- gleichbaren Schub für die Prosperität des Inselstaats, wie er in den siebziger und achtziger Jahren von der Elektro- und Computerindustrie ausging, die dort jahr- zehntelang Massenware für die ganze Welt fertigte. Inzwischen werden diese Produkte al- lerdings billiger in China oder Malaysia hergestellt. Die neuen Exportschlager Sin- gapurs sollen deshalb nicht mit den Hän- den, sondern mit dem Kopf produziert werden. „Wir bauen Biotech zur nächsten Säule unseres Wohlstands aus“, sagt Yeo. Der internationale Wissenschaftler-Jet- Set lebt mit den ehrgeizigen Stadtoberen in rektor am Max-Planck-Institut hat beur- lauben lassen. Den emsigen Laufstil hat er sich bei den schmächtigen Asiaten bereits abgeschaut. Da er aber ein paar Pfunde mehr zu be- wegen hat, gerät er in der tropisch feuch- ten Hitze ins Schwitzen, als er von einer Konferenz im Stadtzentrum hinüber in die Biopolis hastet. Er ist sichtlich froh, dass er in seinem Institut angekommen ist. Hier säuselt kalte Luft aus der Klimaanlage und ermöglicht klare Gedanken. Von seinem Büro im siebten Stock blickt er auf die Sky- line der Handelsmetropole. „Dieser Staat wird regiert wie eine Fir- ma“, sagt Ullrich, der schon bei seinen ers- ten Gesprächen mit den zuständigen Mi- nistern diesen „unbedingten Willen zum Erfolg“ gespürt hat. Ein Schlaraffenland für Grundlagenforscher haben sie auf dem kleinen Hügel unweit der Nationalen Uni- versität eingerichtet – mit endlosen Bas- sins, in denen Zehntausende Zebra- einer perfekten Symbiose, in der jeweils der eine das bekommt, was der andere nicht hat. Axel Ullrich etwa hat für das Singapore Onco Genome Laboratory gut fünf Millionen Euro in die Hand bekom- men, dazu schnelle Maschinen und gute Mitarbeiter; denn seine Forschung lebt nicht nur von Intellekt und Instinkt, son- dern auch von Fleiß. „Wir schauen uns ge- zielt die Erbinformation von Krebszellen an und suchen nach aktivierten Genen, die in einem Zusammenhang mit dem wuchernden Wachstum stehen“, erklärt der 61-jährige Max-Planck-Forscher. Umfangreiche Erbgut-Analysen sind dafür notwendig, was teilweise von Robo- tern erledigt wird. „Hier haben wir auf Anhieb zehnmal so viel Kapazitäten be- kommen wie daheim“, lobt der Bioche- miker. Aber auch flinke Hände sind ge- fragt, die die Proben vor der Analyse auf- bereiten. „Eine echte Knochenarbeit“, sagt Ullrich, der sich für ein Jahr als Di- 149 Auffahrt zum Biotech-Zentrum Biopolis in Singapur: Edeldesign für den Wissenschaftler-Jet-Set MUNSHIAHMED/ONASIA.COM
  • 4. d e r s p i e g e l 1 3 / 2 0 0 5 bärblinge schwimmen, und einer ganzen Kelleretage unter der Parkgarage, in der 250000 Labormäuse in Plastikboxen um- herflitzen. Gesetzliche Einschränkungen gibt es nur wenige. So haben Forscher in Singapur be- reits sechs Stammzell-Linien aus mensch- lichen Embryonen gewonnen. In Deutsch- land wäre dies verboten. „Wir sind hier eben pragmatischer“, sagt Yeo. Singapur sei ein multireligiöser Staat. Hier gebe es Buddhisten, Taoisten, Christen, Muslime – und das Zusammenleben funktioniere so harmonisch, weil niemand seine Überzeu- gungen verabsolutiere. Geradezu huldvoll berichtet Yeo deshalb auch von Alan Colman, den er mit seiner Firma ES Cell International in der Biopolis ansiedeln konnte. Colman hat mit Dolly- Erschaffer Ian Wilmut genmanipulierte Klonschafe erzeugt und findet das For- schungsklima „ausgesprochen angenehm“, wie er sagt. Lediglich eigene Nachwuchswissen- schaftler sind in Singapur eine seltene Spe- zies. Denn bislang galten Ingenieurdiszi- plinen wie Informatik und Elektrotechnik unter den einheimischen Studenten als aus- sichtsreichste Karrierefächer. Mit einer Art Kopfgeld jagen die Wissenschaftsorganisa- tionen des Landes deshalb ausländischen Forschern hinterher. Ullrich hat gleich vier seiner Mitarbeiter aus Martinsried auf die Schatzinsel für Eliteforscher mitgebracht. Erfolg hatten die Asiaten auch bei Anne Bendt. Mit ihrer struppigen blonden Kurz- haarfrisur sticht sie unter den vielen schwarzhaarigen Köpfen hervor, die sich zur Mittagszeit im Essbereich der Biopolis tummeln. Die Forscherkantine ist ein stil- voll mit dunkelbraunem Wengé-Holz ver- kleideter Lunch-Treff, der nach modernem gesehen verschiebt sich in der Wissenschaft gerade alles nach Osten.“ Zu diesem Urteil sind auch schon Wis- senschaftsfunktionäre in den USA und Eu- ropa gelangt. So ließ im vergangenen Jahr eine Studie der National Science Founda- tion die akademische Welt in den USA auf- horchen. „Die USA verliert ihre Dominanz in den Wissenschaften“, schrieb die „New York Times“. Als Beleg für diesen Trend wurden etwa die rückläufigen Wissen- schaftsveröffentlichungen aus den USA gewertet – und die stark steigenden Zahlen im asiatischen Raum. Eine Delegation von britischen Wissen- schaftlern kehrte im September 2004 tief beeindruckt von einer „bewusstseins- erweiternden“ Tournee durch die Stamm- zell-Labore Asiens zurück. „Die Forscher in China, Singapur und Südkorea sind ebenso talentiert wie ihre Kollegen in Großbritannien. Sie sind aber finanziell und technisch besser ausgestattet“, schrie- ben die Briten in ihrem Abschlussbericht. An Singapur bemängelten die britischen Forscher jedoch den hohen Anteil von Wis- senschaftler-Importen aus dem Westen. „Ob sich die Investitionen für das Land lohnen werden, ist noch offen.“ An der Universität von Singapur soll des- halb vermehrt der eigene wissenschaftliche Nachwuchs heranreifen. Er soll von den westlichen Gastwissenschaftlern auch mit deren offenem Forschergeist infiziert wer- den. „Die asiatischen Forscher sind noch zu konformistisch“, sagt Biologin Bendt, „sie stellen zu wenig kritische Fragen.“ Diese Geisteshaltung erstaunt nicht wei- ter in einem Staat, der fast ausschließlich auf unbedingte Leistung setzt. So hängt das spätere Gehalt eines Angestellten in Singapur mitunter von den auf der Schule erzielten Noten ab. Auch der Alltag verläuft autoritär. Zwar ist inzwischen immerhin der Kaugummi- verkauf zumindest in Apotheken erlaubt. Aus dem Essensbereich der Biopolis aber Getränke mit ins Freie zu nehmen, das ver- bieten große Schilder an jedem der Aus- gänge. Das Gelände wie auch weite Teile der Stadt entsprechen dem Klischee und wir- ken, insbesondere im Vergleich zu anderen asiatischen Metropolen, beinahe antisep- tisch. Schon ein umherflatterndes Ta- schentuch sorgt für Aufsehen. Anne Bendt hat bereits gelernt, ihr Frei- zeitverhalten an die örtlichen Gegeben- heiten anzupassen. So paddelt sie mit an- deren Deutschen im Drachenboot. Und statt in Kölner Szeneclubs wie früher hängt sie nun auf der Terrasse der Indochine-Bar herum. Die Faszination der Asiaten für deut- sche Gemütlichkeit kommt ihr dabei sehr entgegen: In der Bar gibt es zwar kein Kölsch, aber Paulaner-Bier. „Das wird hier in einer eigenen Brauerei gebraut und so- gar im Fass geliefert.“ Gerald Traufetter Selbstbedienungskonzept funktioniert. An dem einen Stand dampft chinesische Nu- delsuppe, an dem anderen im Blatt ge- dämpfter Fisch nach malaysischer Art. Anne Bendt lässt sich frisches Gemüse mit heißer Brühe aufgießen. „Das ist schön leicht, da haut mich die Hitze nicht gleich um“, erklärt sie. Nach dem Essen muss sie in das Forschungszentrum von Novartis im „Chromos“-Gebäude sprinten, Tuber- kulose-Erreger abholen und schnell in ihr Labor an der Universität von Singapur bringen. Dort analysiert sie die Lipid- Hülle des Krankheitserregers. Der Schutz- panzer ist so dick, dass die Fresszellen des Immunsystems ihn zunächst nicht ab- töten können. Auf diese Weise gelangt der Keim in die Zelle, kann dort über Jahre schlummern. Bendt ist ein „Post-Doc“; so heißen die frisch gekürten Doktoren, die auf ei- ne befristete Stelle im Anschluss an ihre Doktorarbeit gelangen. „Ich hätte auch in die USA gehen können, habe mich aber für Asien entschieden“, sagt sie und fügt mit Verve hinzu: „Hier geht es derzeit richtig ab.“ Ihr Betreuer, der Schweizer Biophysi- ker Markus Wenk, gehört zu einem der Spitzenwissenschaftler auf dem Gebiet der Lipid-Forschung; er kam von der US- Eliteuniversität Yale in den Inselstaat. „Im Westen sind die Strukturen festgefahren, die Professoren etabliert. Hier hingegen herrscht Dynamik und Aufbruch“, sagt Wenk. Der Forscher ist überzeugt: „Global 150 Wissenschaft Forscher mit Zebrabärblingen: Biotech statt billiger Massenproduktion MUNSHIAHMED/ONASIA.COM „Die asiatischen Forscher sind noch zu konformistisch und stellen zu wenig kritische Fragen.“