Die Publikation von wissenschaftlichen Ergebnissen in elektronischer Form ist heute gängige Praxis. Die Entwicklungen der letzten Jahre führten dabei zu einer Vielfalt an elektronischen Ressourcen und zusammen mit neuen Geschäfts- und Lizenzierungsmodellen zu immer komplexeren Geschäftsprozessen. Das Angebot an kommerzieller Bibliothekssoftware zur Abbildung dieser Prozesse (Electronic Resource Management, ERM) ist jedoch überschaubar. Auch eine tragfähige Open-Source-Lösung existiert nicht, obwohl für die Verwaltung von E-Medien ein offenes, flexibles System erforderlich ist, um auf die stetigen Veränderungen schnell reagieren zu können.
Basis einer solchen ERM-Anwendung ist ein entsprechender Datenbestand, wobei die Nutzung hochwertiger Wissensdatenbanken (Knowledge bases), vorhandener Lokalsysteme und anderer Quellen eine Homogenisierung der Daten notwendig macht. Die Linked Data-Technologie bietet durch die Flexibilität der Datenmodelle, die Verlinkung zu externen Datenbeständen und die derzeitigen Bestrebungen zum Aufbau bibliothekarischer Vokabulare eine optimale Grundlage für die Integration dieser Daten.
Die Universitätsbibliothek Leipzig stellt sich mit Unterstützung der Forschungsgruppe Agile Knowledge Engineering and Semantic Web (AKSW) den genannten Herausforderungen. Das Projekt ERM ist Teil des EFRE-geförderten Projekts Wissenschaftskommunikation im Semantischen Web und hat zum Ziel, ein offenes ERM-System auf Basis von Linked Data-Technologien zu entwickeln. Projektpartner ist die SLUB Dresden, die eine Datenmanagement-Plattform zur automatischen Verknüpfung von Bibliotheksdaten entwickeln wird. Im Rahmen des Vortrags sollen Anforderungen an ein ERM-System unter Berücksichtigung des Reports der ERM Initiative der Digital Library Federation sowie Lösungskonzepte dargestellt werden.
OpenAIRE guidelines for data and literature repositories webinar_28022017
Projekt AMSL: Entwicklung eines Electronic Resource Management Systems für Bibliotheken auf Basis von Linked Data Technologien
1. Entwicklung eines Electronic
Resource Management Systems für
Bibliotheken auf Basis von Linked
Data Technologien
103. Bibliothekartag 2014, Bremen
Lydia Unterdörfel, Björn Muschall
Wissenschaftskommunikation im Semantischen Web (EFRE)
Teilprojekt ERM
2. ➔ Sichtung offener & kommerzieller ERM Software
➔ keine Betrachtung der Next-gen ILS, kein Wechsel geplant
➔ Libero 5 (ILS) in Sachsen verbreitet, auch in Version 6 keine ERM
Funktionalität
➔ Ergebnis: integrative eigene Lösung entwickeln
➔ Erhebung erster Anforderungen, Abgleich ERMI report
➔ Planung von Kooperation mit dem Institut für Angewandte Informatik
der Universität Leipzig
Ausgangssituation
3. ● EFRE-Förderung
● Teilprojekt: Entwicklung einer Datenmanagement-Plattform zur
automatischen Verknüpfung von Bibliotheksdaten:
Sächsische Landesbibliothek – Staats- und
Universitätsbibliothek Dresden (SLUB) und Avantgarde Labs
● Teilprojekt UBL: Entwicklung eines ERM Systems für
Bibliotheken:
Universitätsbibliothek Leipzig (UBL) und Agile Knowledge
Engineering and Semantic Web (AKSW)
● Projektlaufzeit: 06/2013 - 09/2014
Rahmenbedingungen
6. Projektziel
➔ Erfassung & Verknüpfung aller Informationen,
die im Lifecycle einer E-Ressource auftauchen
Abbildung der komplexen
Geschäftsprozesse aller
elektronischen Medien
ZIEL
7. Anforderungen an ERM aus Sicht der UBL
➔ Integration heterogener Datenquellen & -formate in
einheitliches, flexibles Datenmodell
➔ Verknüpfung aller relevanten Informationen
➔ kompatibel zu anderen Systemen
➔ Anpassungen durch Systembibliothekare möglich
➔ “Werkzeugkasten”, also erweiterbar, anpassbar
➔ Berücksichtigung des DLF ERMI-Leitfadens
8. Linked Data als Lösungsansatz
➔ im World Wide Web verfügbare Daten, die per
Uniform Resource Identifier (URI) eindeutig
identifiziert werden
➔ verweisen ebenfalls per URI auf andere Daten
= Verknüpfung/Linking
9. Linked Data -
Ressource Description Framework
➔ Standard zur Beschreibung von Linked Data
➔ RDF ist flexibel und erweiterbar im Datenmodell,
somit als Format für heterogene Daten geeignet
➔ Prinzip: jede Aussage besteht aus
Subjekt - Prädikat - Objekt (= Tripel)
Bsp.: Die ISSN 1234-5678 hat den Titel “Nature”.
LD: <urn:ISSN:1234-5678> dc:title “Nature”.
10. ➔ Sammlung von Termen und Regeln, um bestimmte
Sachverhalte zu beschreiben
➔ pro Vokabular eigene Klassen & Prädikate
➔ via URI weitere Informationen hinterlegt (= Semantic
Web) Bedeutung für jeden interpretierbar
➔ Elemente können nachgenutzt oder für spezifische
Probleme selbst entwickelt werden
Linked Data - Vokabulare
12. Projekt-Vokabular
➔ projektorientiert, aber flexibel
➔ Sichtung, Wertung, Modellierung für Anforderungen
➔ Strategie:
1. vorhandene Vokabulare nutzen
○ bibo, dc, umbel, aiiso, owl, foaf, vcard...
○ COUNTER: Masterarbeit Annika Domin
2. ERMI-Paper der Digital Library Federation nutzen
3. neu erschaffen: http://vocab.ub.uni-leipzig.de/bibrm
13. Linked Data Werkzeug - OntoWiki
➔ Entwickelt von AKSW (Uni Leipzig)
➔ Werkzeug um semantische Inhalte zu
erstellen, anzuzeigen und zu verknüpfen
➔ graphische Oberfläche ermöglicht
Anpassungen durch Systembibliothekare
(Formulare, Datenmodelle, Abfragen)
16. Danke für Ihre Aufmerksamkeit
Interessiert?
http://amsl.technology
17. ISSN-Resolver
Linked Data-Dienst der Zeitschriftendatenbank
➔ API vorhanden
➔ kein SPARQL-Endpunkt
ISSN-Resolver
➔ liefert zu ISSN die entsprechende ZDB-Ressource
➔ LD können aus ZDB nachgezogen bzw. verlinked
werden
➔ http://amsl.technology/issn-resolver