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Sylvana Pollehn




               HIER

      BIN     ICH
                DER

     BOSS!
     Gemeinsam zum Erfolg
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                        BusinessVillage
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 Hier bin ich der Boss!
Gemeinsam zum Erfolg




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Sylvana Pollehn
Hier bin ich der Boss!
Gemeinsam zum Erfolg
1. Auflage 2011
© BusinessVillage GmbH, Göttingen

Bestellnummern
ISBN 978-3-86980-137-7 (Druckausgabe)
ISBN 978-3-86980-138-4 (E-Book, PDF)

Direktbezug unter www.businessvillage.de/bl/859

Bezugs– und Verlagsanschrift
BusinessVillage GmbH
Reinhäuser Landstraße 22
37083 Göttingen
Telefon: +49 (0)5 51 20 99–1 00
Fax: +49 (0)5 51 20 99–1 05
E–Mail: info@businessvillage.de
Web: www.businessvillage.de

Layout und Satz
BusinessVillage GmbH


Druck und Bindung
Westermann Druck, Zwickau



Copyrightvermerk
Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung
außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages
unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigung, Übersetzung, Mikrover-
filmung und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Alle in diesem
Buch enthaltenen Angaben, Ergebnisse usw. wurden von dem Autor nach bestem Wissen
erstellt. Sie erfolgen ohne jegliche Verpflichtung oder Garantie des Verlages. Er übernimmt
deshalb keinerlei Verantwortung und Haftung für etwa vorhandene Unrichtigkeiten. Die
Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in diesem Werk
berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, dass solche Namen
im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten wären
und daher von jedermann benutzt werden dürfen.
Inhalt

Über die Autorin .................................................................... 5


Einführung ............................................................................. 7


1. Sie wollen Karriere machen? – Nichts leichter als das! .........17

    1.1 Erfolgreich um jeden Preis? ............................................ 18
    1.2 Quereinsteiger – was es zu beachten gilt ........................ 29
    1.3 So halten Sie durch – auch wenn es mal dicke kommt ........ 38

2. Jetzt sind Sie Rudelführer – was ändert sich für Sie?............47

    2.1 Klarer Kopf im ganz „normalen“ Wahnsinn –
        zeigen Sie, was Sie gelernt haben! .................................. 48
    2.2 Hinterm Rücken sagt‘s sich leicht –
        Reden ist Silber – Schweigen ist Gold .............................. 57
    2.3 Ihre Ausbildungsstrategie – Sie werden sie brauchen! ........ 67

3. Auf dem Weg nach oben – Ihre Karriereleiter .......................77

    3.1 Du kannst alt werden wie eine Kuh, doch
        lernst du immer noch dazu!............................................ 78
    3.2 Früher war es schön, heute ist es besser –
        Schauen Sie über den Tellerrand ..................................... 86
    3.3 Geht nicht gibt‘s nicht –
        so motivieren Sie Ihre Leute .......................................... 93
    3.3. Wenn Ihr Chef nur meckert –
         Hand in Hand, so wird‘s was........................................ 100

4. Wollen Sie herrschen oder führen? ...................................117

    4.1 Manager – Wolf, Schwein oder Schaf? ............................ 118
    4.2 Das erste eigene Team – enttäuschen Sie es nicht ........... 127
    4.3 Offen, fair, verlässlich – Eigenschaften, die wichtig sind ... 135



                                                                                        3
4.4 Das i-Tüpfelchen Ihres Erfolgs – gewusst wie .................. 143

5. Die unerkannte Gefahr .....................................................149

    5.1 Auf dem Weg zum Burn-out – Sie nicht! ......................... 150
    4.3 Frieden beginnt im Kopf –
        unsere Gedanken beeinflussen unser Handeln ................. 158
    5.3 Passen Sie auf sich auf – so geht‘s! ............................... 169

6. Meine 17 Erfolgsstrategien auf einen Blick ........................175


7. Epilog (Ausblick) ............................................................179


8. Literatur- und Quellenhinweise.........................................183




4
Über die Autorin
                     Sylvana Pollehn ist mal kein Coach und
                     kein Trainer. Ihre Karriere begann bei
                     McDonald‘s in der Küche. Heute ist sie
                     Managerin und leitet erfolgreich ein
                     Restaurant mit 40 Mitarbeitern. Ihr
                     Anliegen ist es, Menschen – aus Gas-
                     tronomie, Handel und vielen anderen
                     Branchen – den Karrierestart zu er-
                     leichtern. Aus Erfahrung weiß sie, das
                     sich die klassische Führungsliteratur
                     hinter Methoden und Konzepten ver-
steckt und jungen und dynamischen „Machern“ kaum an-
wendbares Wissen vermittelt.

Kontakt:
www.sylvana-pollehn.de




                                                         5
Einführung
Ohne Respekt, Achtung und Vertrauen geht nichts – oder?

 „Du bist doch bloß schwanger und nicht krank“, zischt Chris-
tina, die Vorgesetzte von Susanne, ihre völlig verdatterte Mit-
arbeiterin an. „Da denkt ihr jungen Dinger, ihr könnt nicht
mehr arbeiten, und das nur, weil ein Baby unterwegs ist“,
fuchtelt Christina wild mit den Armen herum. Susanne wollte
lediglich das ärztliche Beschäftigungsverbot abgeben und die
geplante Elternzeit besprechen. Was war geschehen?

Susanne war in der harten Realität angekommen. Es ist ganz
einfach zu verstehen. Sie passte nicht mehr ins Bild ihres
Arbeitgebers. Er hatte andere Pläne mit ihr, und nun war sie
schwanger – und somit für diesen Betrieb unbrauchbar.

Durch mein Anraten blieb Susanne während Mutterschutz
und Elternzeit im Kontakt mit dem Unternehmen. Es folgten
mehrere Gespräche, in denen sich die Situation zu entspannen
schien. Drei Tage vor Beschäftigungsbeginn – der `erste Ge-
burtstag ihres Kindes nahte – teilte ihr die Chefin mit, dass sie
wie abgesprochen zur Arbeit erscheinen könne. Erfreut fuhr
sie am vereinbarten Tag zur Firma. Eine Stunde später erhielt
ich folgenden Anruf: „Ich bin gekündigt, und wenn es mir
nicht passt, soll ich klagen.“

Man begründete die Kündigung mit „betriebsbedingt“, obwohl
jemand anderes eingestellt wurde. Wie Susanne sich wohl ge-
fühlt hat? Bestimmt gehen Ihnen gerade ähnliche Gedanken
durch den Kopf wie mir. Welche Firmenphilosophie wird dort
gelebt? Mir ist bewusst, die Situation klingt drastisch. Leider
hat sie sich so abgespielt.




8
Ich bin Managerin in einem großen systemgastronomischen
Unternehmen und für 40 Mitarbeiter verantwortlich. Zum
größten Teil arbeiten dort Frauen. Auch meine Mädels wer-
den schwanger. Jeder Mitarbeiter, der ausfällt, manchmal un-
verhofft, ist für mich eine enorme Herausforderung. Wer mit
Führungsaufgaben betraut ist, kennt das. Trotzdem sehe ich
immer beide Seiten der Medaille: die des Arbeitgebers und die
der Beschäftigten. Und haben wir nicht Kinder bitter nötig,
schon deshalb, weil sie unsere Kunden und Gäste von morgen
sind? Natürlich unterliegen wir alle dem notwendigen Erfolgs-
druck, egal, wo wir arbeiten. Unsere Aufgabe ist es, Arbeits-
plätze zu erhalten und Löhne zu zahlen. Keine Frage. Trotzdem
möchte ich mich nicht hinter den Erwartungshaltungen des
Unternehmens verstecken. Für mich als Führungskraft stehen
Respekt, Achtung, Vertrauen und Verantwortung ganz oben.

Hart und kalt – der Erfolgsfaktor?
Manchmal muss ich an ein Märchen aus meiner Kindheit
denken. Kennen Sie vielleicht „Das kalte Herz“ von Wilhelm
Hauff? Schon damals lief mir beim Anschauen des Films eine
Gänsehaut über den Rücken. Dort tauscht der Holländermichel
die Herzen der Gierigen gegen Steinherzen aus. Im Gegenzug
werden sie reich, aber gefühllos. Wie es endet, können Sie sich
bestimmt denken.

In meinem Berufsleben bin ich vielen Menschen begegnet. So-
wohl jenen, die von sich sagen: „Ich gehe für meine Ziele über
Leichen“, als auch solchen, die hinter vorgehaltener Hand
schüchtern nach dem richtigen Weg fragen. Darauf, welcher
der richtige Weg ist, gibt es keine abschließende Antwort.




                                                             9
ich habe ihn ebenfalls gesucht und in den ersten Jahren mei-
ner Führungstätigkeit oft mit mir selbst gekämpft. Es quälten
mich viele Fragen wie:

• Führe ich meine Mitarbeiter optimal?
• Nutzen sie meine freundliche Art vielleicht aus?
• Behandle ich alle gleich?

Ein Kollege sagte mir einmal: „Du bist nicht auf der Arbeit, um
beliebt zu sein.“ Darüber habe ich lange gegrübelt. Anfangs
wollte ich es jedem recht machen. Mittlerweile ist mir klar,
dass dies unmöglich ist. Es ist also verdammt schwer, den so-
genannten „richtigen“ Weg zu finden. Erschwerend kommen
sicher berufsspezifische Faktoren hinzu. Denn viele von uns
müssen täglich in einem Arbeitsumfeld bestene, das hektisch
und laut ist.

Die Branche, in der ich arbeite, verlangt einem alles ab. In
der Systemgastronomie erwartet der Gast in kürzester Zeit ein
frisches Produkt in einem sauberen und gepflegten Umfeld.
Ihm zusätzlich ein angenehmes Gefühl zu vermitteln, ist dabei
die Kunst. Konzentrationsfähig, flexibel, stressresistent und
extrem einsatzbereit muss ein Mitarbeiter sein. Er sollte zügig,
aufmerksam und vor allem freundlich arbeiten. Nur dann kann
ich meinem Anspruch gerecht werden: Jederzeit einen zufrie-
denen Gast zu verabschieden, der uns gern wiederbeehrt. Die
Erkenntnisse und Erfahrungen, die ich hier erlangt habe, sind
aber auch für viele verwandte und andere Branchen und Unter-
nehmen von Bedeutung. Wenn im Berufsalltag wieder einmal
alles drunter und drüber geht, ist es gut zu verstehen, wenn
die Nerven blank liegen. Immer freundlich und besonnen zu
bleiben ist schwer. Auch mir ist es schon passiert, dass ich
in einem besonders schwierigen Moment meine Mitarbeiterin



10
unwirsch ermahnte. Ich hatte das schnell vergessen, sie aber
nicht. Denn am nächsten Tag kam sie schüchtern zu mir, weil
es ihr keine Ruhe ließ. Meine unüberlegten Worte taten mir im
Nachhinein leid. Ich hätte bewusster reagieren müssen.

Inzwischen habe ich viel gelernt und auch Lehrgeld bezahlt.
Zum Glück kam eines Tages der Moment, in dem ich wusste,
was zu tun war und worauf ich unbedingt achten wollte. Es
war mir wichtig, immer in den Spiegel schauen zu können und
zu wissen, dass ich ich selbst geblieben bin. Ich wollte vor al-
lem menschliche, ethische Werte zur Grundlage meiner Arbeit
machen. Dafür erarbeitete ich mir eine Strategie, die eine er-
folgreiche menschliche Führung zulässt. Sicher klingt es gro-
tesk, wenn ich jetzt sage: Dazu brauche ich Macht. Die Macht
eines Chefs. Ich nutze sie, um richtungsweisend zu agieren.
Denn nur durch diese Macht bin ich imstande, mich als Ge-
schäftsfrau auch für ein entspanntes Arbeitsklima und einen
respektvollen Umgang einzusetzen.

„Du bist nicht auf der Arbeit, um beliebt zu sein!“ soll auf
mich nicht zutreffen (auch wenn es hin und wieder vorkom-
men kann, dass man es jemandem einmal nicht recht machen
kann). Deshalb höre ich meinen Mitarbeitern zu und ermunte-
re sie. Wenn sie mir vertrauensvoll auch Persönliches erzählen,
macht mich das stolz.

Es gehört für mich manchmal sogar dazu, sie einfach in den
Arm zu nehmen und zu trösten. Ohne diese Motivation wären
viele Situationen unnötig eskaliert. Ich sehe es als die Chance,
erfolgreich zu sein.




                                                             11
Es fiel mir schwer, meinen Weg zu finden. Darum kann ich
mir vorstellen, dass es anderen ähnlich geht. Jede angehende
Führungskraft steht früher oder später auch vor Fragen der
Mitarbeiterführung. Immer wieder beobachte ich junge Kol-
legen und Kolleginnen, die bald nach ihrer Ausbildung oder
ihrem Studium mit Führungsaufgaben betraut werden. Oder
Quereinsteiger, die gleich ins kalte Wasser geworfen werden.
Fachwissen ist noch lange nicht alles, viele sind einfach nicht
vorbereitet auf das, was nun auf sie zukommt.

In jeder Branche gibt es Menschen, die eine gehörige Portion
Wissen, Herz und Verstand sowie Diplomatie und Einfühlungs-
vermögen besitzen. Bei uns im Unternehmen sagt man über
sie: Die haben „Ketchup im Blut“. Ebenso habe ich schon von
Menschen mit „Benzin im Blut“ oder der „Bühnensau“ gehört.
Egal, was die jeweilige Branche für Titel vergibt, Fakt ist, über-
all bezeichnet man damit Menschen, die das besondere Etwas
haben. Wenn bei Ihnen noch einiges fehlt, um auch zu den
Spitzenleuten zu gehören, dann tun Sie etwas dafür. Lernen
und trainieren Sie, um solch ein Mensch und eine ganz beson-
dere Führungskraft zu werden.

Um andere an meinen Erfahrungen teilhaben zu lassen, ent-
schloss ich mich, dieses Buch zu schreiben. Es soll Antworten
auf die vielfältigen Fragen von jungen Führungskräften geben
und meine Strategie als eine mögliche anbieten. Aber auch
einzelne Bausteine aus meinem Buch können Ihnen helfen,
sich Ihre eigene Strategie – Ihren eigenen Weg – zu erschlie-
ßen.




12
Sie brauchen nicht zu glauben, bei mir liefe immer alles glatt.
Ganz bestimmt nicht immer, aber doch immer öfter. Damit ich
mir treu bleibe, habe ich mir ein Motto auf die Fahnen ge-
schrieben:

„Menschliche Werte achten – erfolgreich führen.“

Es soll mich davor bewahren, meine Ideale zu verraten.

Für wen ist dieses Buch geschrieben und worum geht es?
Das Buch ist vor allem für junge und angehende Führungs-
personen des mittleren Managements gedacht. Ich wechse-
le zwischen der weiblichen und der männlichen Ansprache,
meine aber stets beide Geschlechter. Meistens gehe ich davon
aus, dass Sie angestellt sind, aber auch als selbstständiger
Unternehmensführer finden Sie wertvolle Hinweise und An-
regungen. Ich biete situationsgerechte Gedankenansätze und
Fallbeispiele.
Außerdem erkläre ich, welches Rüstzeug man braucht, um
langfristig erfolgreich und ein guter Boss zu sein. In unserem
Job müssen wir immer bereit und stets als Ansprechpartner für
alle Belange da sein, das ist in jedem Unternehmen so.
Da stellen sich, nicht nur jungen, sondern auch gestan-
denen Führungskräften, egal welcher Branche, Fragen:

• Wie bleibe ich ruhig, besonnen und handele trotzdem
  effektiv?
• Wie schaffe ich den Spagat zwischen Gewinnorientierung
  und ethischen Werten?
• Wie kommuniziere ich am besten mit den Mitarbeitern,
  aber auch mit meinem Management?




                                                            13
Ich beleuchte unterschiedliche Karrierestufen und immer geht
es mir dabei um eine menschliche und respektvolle Führung.
Darum ist es auch egal, ob Sie nun in der Gastronomie oder in
anderen Unternehmen als Führungsperson arbeiten. Die Ma-
nagementstrategien und Methoden, die ich Ihnen erläutere,
sind für Führungskräfte jeder Branche relevant.

Eines ist aber nicht egal: Wir dürfen nicht rackern bis zum Um-
fallen. Unsere persönliche Work-Life-Balance ist genauso wich-
tig wie ein verantwortungsvolles Miteinander. Deshalb widme
ich mich diesem Thema in den hinteren Kapiteln.

Wie holen Sie das meiste aus dem Buch heraus?
Folgendermaßen könnten Sie vorgehen:

1. Bedenken Sie stets: Nichts ist so, wie es oft erscheint.
   Wägen Sie alles gut ab.
2. Überdenken Sie das Gelesene und überprüfen Sie zukünf-
   tig Ihre Verhaltensweisen.
3. Da Sie dabei sind, etwas zu ändern, wirkt das manchmal
   ungewohnt und macht einen unsicher – aufkommende
   Zweifel an Ihrem Handeln sind also ganz normal.
4. Nutzen Sie einfach Ihr Herz und Ihren Verstand und ver-
   trauen Sie Ihrem Bauchgefühl.
5. Achten Sie auf den Pin – denn er weist auf Wichtiges hin.
6. Am Ende jedes Kapitels finden Sie das Wesentliche „Auf
   den Punkt gebracht“ und jeweils eine Erfolgsstrategie.
7. Am Schluss des Buches stehen dann noch einmal meine 17
   Erfolgsstrategien.




14
Ein Vorgesetzter hat mir Folgendes beigebracht: „Menschen
arbeiten für Menschen.“ Damit hat er den Nagel auf den Kopf
getroffen und diese Einführung zusammengefasst.

Da mein Buch Ihnen Nutzen bringen soll, hoffe ich sehr, die
richtigen Worte gefunden zu haben. Folgender Satz meiner
Kollegin stimmt mich optimistisch:

„Du hast es geschafft, dass ich immer besser in der Lage bin,
die Menschen in ihrer Einzigartigkeit zu lassen, zu respektie-
ren und zu führen.“ Sie ist auf dem Weg, eine sehr gute Füh-
rungspersönlichkeit zu werden, und ich bin verdammt stolz
darauf, so einen Menschen in meinem Team zu haben. Zum
anderen werde auch ich unterstützt, weil es eben immer Men-
schen gibt, die sich für einen starkmachen.

Da Sie dieses Buch lesen, danke ich auch Ihnen. Denn es sind
die Macher, die uns nach vorn bringen. Dazu gehören Sie ganz
bestimmt. Prüfen Sie also alles genau und finden Sie Ihren
eigenen „richtigen“ Weg. Dabei wünsche ich Ihnen viel Erfolg,
Glück und Gesundheit. Und viel Freude mit diesem Buch.

Für Hinweise und Anregungen bin ich Ihnen, lieber Leser, liebe
Leserin, sehr dankbar. Nutzen doch einfach meine Homepage
www.sylvana-pollehn.de oder meine Fanpage auf Facebook
www.sylvana-pollehn.de/facebook.

Ihre Sylvana Pollehn




                                                           15
16
1.
Sie wollen Karriere machen? –
Nichts leichter als das!
1.1 Erfolgreich um jeden Preis?

„Man erzählt sich, du hättest deinen Posten nur bekommen,
weil du mit Herrn M. geschlafen hast. Das ist gut für uns, denn
er will demnächst hier Kontrolle machen.“ Vier Augenpaare,
zwei hypnotisierend, die anderen herausfordernd, warten auf
verräterische Züge in Sandras Gesicht. „Nur nicht anmerken
lassen, dass du völlig geschockt bist“, ist der einzige Gedanke,
den sie fassen kann. Stocksteif, lächelnd, krampfhaft die Mas-
ke tragend, ist sie gefangen – auf ihrem Stuhl, umringt von
sensationslüsternen, gierigen Kollegen. Es gibt kein Entrin-
nen. Ganz ruhig, fast regungslos, hört sie sich sagen: „Wenn
sie es erzählen, wird es schon stimmen.“

Spaß beiseite. Ist das die Erfolgsformel nach der jeder sucht?
Antworten darauf gibt es viele, meine finden Sie in diesem
Buch. Lassen Sie uns Stück für Stück herausfinden, was nö-
tig ist, um eine reelle Chance auf einem heiß umkämpften
Arbeitsmarkt zu haben.

Fakt ist, das Sie zuerst ganz genau wissen müssen, ob Sie
bereit sind: Wollen Sie wirklich unbedingt Karriere machen?
Wozu all den Stress auf sich nehmen? Viel Arbeit, bestimmt
mehr als jetzt, wartet auf Sie. Die Verantwortung nimmt zu
und das Leben wird unruhiger. Ihr Partner spielt die zweite
Geige, dafür rückt Ihr Handy vor. Erreichbar auch im Bett,
beim Essen mit Freunden und eigentlich immer und überall.
Keiner wird‘s verstehen und Sie sind der Dumme.

Das ist Ihnen egal? Sie wollen erfolgreich sein und viel Geld
verdienen. Jetzt denken Sie bestimmt: „Aber kann ich das ein-
fach so sagen?“ Warum nicht, das können Sie nicht nur, das
sollten Sie sogar. Genau das unterscheidet erfolgreiche Men-



18
schen von weniger erfolgreichen. Auch ich musste erst in einer
Schulung aufgerüttelt werden: Dort wies man mich darauf hin,
dass ich meinen Vorgesetzten klar sagen muss, was meine Plä-
ne sind, denn schließlich können sie die Ziele, die ich habe,
nicht erahnen. Und so kam der Stein für mich ins Rollen. Ziel-
sicher und selbstbewusst vertrat ich ab sofort meine Pläne für
die Zukunft. Ich erinnerte mich an Dieter Bohlens Worte:

„Vor jedem Erfolg kommt der zehntausendfache Misserfolg.
Erfolg ist die Ausnahme, Misserfolg die Regel. Auf dem Weg
zum Erfolg wirst du tausendmal fallen, wichtig ist, dass du
tausendundeinmal wieder aufstehst. Vergiss das nie!“
Dieter Bohlen, in „Nichts als die Wahrheit“


Genauso ist es, werden Sie, genau wie ich, bestimmt denken.
Deshalb entwickelte ich meine Erfolgsstrategie. Und diese soll
Ihnen dabei helfen, Ihre eigene zu verfolgen. Eines kann ich
Ihnen jetzt schon sagen: Man braucht das Rad nicht neu zu
erfinden. Dazu bin ich auch nicht in der Lage. Aber man kann
auf Bewährtes aufbauen.

Sie wundern sich vielleicht, dass ich so großzügig mit meinem
Wissen hausieren gehe? Schließlich wächst meine eigene Kon-
kurrenz heran und könnte mir zur Gefahr werden. Sie haben
recht, das kann passieren. Jedoch nur, wenn ich in meinem
stetigen Lernprozess, meiner Arbeitsleistung und der nötigen
Aufmerksamkeit gegenüber meinen Mitarbeitern nachlasse.
Indem wir kontinuierlich, gemeinsam mit unseren Kollegen,
an einer Erfolgsstrategie arbeiten, werden wir viel stärker. So-
mit wahren wir unseren Arbeitsplatz. Denn kein Unternehmen
lässt gute Leute gehen – oder würden Sie das tun?




                                                              19
Worauf kommt es denn nun speziell an, auf dem Weg nach
oben?
Ich kann nur jedem raten, seien Sie nicht schüchtern, sondern
selbstbewusst. Gerade weibliche Personen stellen ihr Licht
gern unter den Scheffel. Das haben sie nicht nötig, sie können
genauso viel wie die männlichen. Außerdem ziehen souveräne
Menschen andere an. Dieter meint dazu: „Lass dich nie beirren.
Lass es nicht zu, dass jemand mit der Nadel in deinen Ballon
voller Träume piekst. Schmeißt man dich vorne raus, gehe mor-
gen von hinten wieder rein.“ Das hört sich leichter an, als es
ist, ich weiß. Etwas zu wollen ist das eine, es umzusetzen das
andere.

Zusätzlich kommt es dabei immer auf das Wie an. Nur wer sich
über das freut, was er tut, bringt etwas Anständiges zuwege.
Wie wollen Sie durchhalten, wenn Sie nur ein wenig oder gar
nicht begeistert sind? In diesem Sinne ist Begeisterung die
bestbezahlteste Eigenschaft der Welt. Doch Vorsicht, setzen
Sie nie eine Maske auf, seien Sie echt!

Wissen Sie noch, wie bei Ihnen alles angefangen hat?
Für jeden beginnt die Karriere anders. Ich gehe davon aus,
dass Sie Ihre Ausbildung super abgeschlossen haben. Glückli-
cherweise hat man Ihr Potenzial erkannt und nun befinden
Sie sich bereits im internen Entwicklungsprozess fürs Manage-
ment. Auch wenn Sie längst zur Führungsetage gehören, wer-
den Sie immer wieder auf unerwartete Situationen stoßen.

Im Laufe des Buches gehen wir deshalb systematisch und lö-
sungsorientiert vor. Ich werde Ihnen viele praxisnahe Beispiele
geben. Diese sollen Sie anregen und somit Ihre Arbeit erleich-
tern. Dabei sind die angegebenen Reaktionen als Musterlösung
zu sehen, da sich nichts hundertprozentig wiederholen wird.



20
Sie sind Ihres eigenen Glückes Schmied.
Was meinen Sie, reicht unser Bauchgefühl immer aus? Damit
Sie dies besser beurteilen können, lesen Sie Folgendes:

Es sind immer die anderen!
Ein Bekannter von mir hatte hohe Ziele. Er hatte gute Chancen
und die Firma bildete ihn aus. Als nun seine Prüfung kam, fiel
er durch. Seiner Meinung nach hatten es andere Kollegen nur
geschafft, weil diese besser vorbereitet worden waren. Er klagte
die Ausbilder an, es ihm nicht richtig beigebracht zu haben. Bei
näherer Betrachtung stellte sich aber heraus, dass die anderen
viel nachgefragt, sich ihr Wissen regelrecht erkämpft hatten. Sie
waren auch nicht der Meinung gewesen, dass Theorie Quatsch
sei und das Bauchgefühl ausreiche, so wie sich mein Bekann-
ter einmal geäußert hatte. Man hat ihm daraufhin die Chance
zur Wiederholung der Prüfung eingeräumt, aber das Ergebnis
reichte trotzdem nicht aus. In diesem Fall meinte er, dass den
Prüfern seine Nase nicht gepasst habe.

Schön, wenn es immer die anderen sind, oder? In „Lebe be-
geistert und gewinne“ von Frank Bettger hat mich folgendes
Gedicht von Herbert Kaufmann stark inspiriert. Dieses möchte
ich Ihnen gern mit auf den Weg geben:

SIEG

Wie oft schon hörte ich dich sagen,
Du würdest große Dinge wagen.

Wann wohl, glaubst du, kommt der Tag,
Da endet alle Müh‘ und Plag‘,
Da du zu großen Taten schreitest
Und da du selbst dein Schicksal leitest?



                                                              21
Und wieder ging ein Jahr vorbei,
Doch nie warst du, mein Freund, dabei,
Wenn‘s galt, nun endlich zuzugreifen,
Damit auch deine Früchte reifen!

Woran es liegt? Erklär es nur!
Du hattest Pech? Ach, keine Spur!

Wie immer einzig und allein
Lag‘s nur an dir, an dir allein.
Schau auf deine Hände bloß:
Sie liegen still in deinem Schoß,
statt endlich, endlich doch zu handeln
Und alles in dir umzuwandeln.

Ich bin der festen Überzeugung, dass Sie alles schaffen, denn
wer dieses Buch liest, ist ein Macher.

Erfolgreich um jeden Preis?
Ich möchte Ihnen folgende Geschichte erzählen: Eine stolze,
übermütige und bekannte Geschäftsfrau trat täglich vor ihren
Spiegel und sprach: „Spieglein, Spieglein an der Wand, wer
ist die Erfolgreichste im ganzen Land?“ Da antwortete der
Spiegel: „Sie, meine werte Frau, sind die erfolgreichste Herr-
scherin hier, aber Schneewittchen, hinter den sieben Bergen,
bei den sieben Zwergen, ist tausendmal erfolgreicher als Ihr.“
Wutentbrannt ersann sie einen gefährlichen Plan. Schneewitt-
chen sollte sterben. Auf dem Weg ins Land der sieben Zwerge
begegneten ihr Leute. Da sie verkleidet war, erkannte man sie
nicht und so unterhielten sie sich unbeschwert. Alle waren des
Lobes voll über ihr Schneewittchen, strahlten und arbeiteten
voller Spaß und guter Laune.



22
Sie meinen: Das ist doch nur ein Märchen. Natürlich, das ist
es. Im eigentlichen Märchen der Gebrüder Grimm ging es der
Königin darum, die Schönste im Land zu sein. Und sie gab
nicht auf, bis Schneewittchen endlich tot war. Aber Märchen
gehen doch immer gut aus?

Hören Sie das Ende aus den Gebrüder Grimm: Ein Königssohn
rettete Schneewittchen und die beiden verliebten sich. Eines
Tages wurde die Königin zu einem Hochzeitsfest geladen.
Nachdem der Spiegel ihr nun sagte, dass die junge Königin,
tausendmal schöner sei als sie, „stieß das böse Weib einen
Fluch aus, und es ward ihr so angst, so angst, daß sie sich
nicht zu lassen wußte. Sie wollte zuerst gar nicht auf die
Hochzeit kommen; doch ließ es ihr keine Ruhe, sie mußte fort
und die junge Königin sehen. Und wie sie hineintrat, erkannte
sie Schneewittchen, und vor Angst stand sie da und konnte
sich nicht regen. Da ward sie vor Schrecken so häßlich, so
häßlich, kein Mensch mochte sie mehr ansehen, und sie moch-
te selbst nicht mehr in den Spiegel schauen. Da lief sie davon
in den großen wilden Wald hinaus, und hat kein Mensch mehr
sie gesehen und weiß, was aus ihr geworden ist. Schneewitt-
chen aber lebte glücklich mit dem Prinzen, und wenn sie nicht
gestorben sind, so leben sie heute noch.“

Passen Sie auf Ihren Spiegel auf!
Alles wird sich im Leben irgendwann rächen, alles, und des-
halb müssen wir beizeiten dafür Sorge tragen, dass unser Spie-
gel nicht zerspringt. Wir müssen niemanden angreifen oder
zunichtemachen, nur weil er erfolgreicher ist, aber wir können
lernen. Lernen, wie es geht, ein erfolgreicher, menschlicher
und glücklicher Boss und kein Herrscher zu sein. Das ist das
i-Tüpfelchen unseres Wollens.




                                                           23
Erfolgreich sein. Glücklich sein.
Glauben Sie bitte nicht, die hier vorgestellen Methoden seien
die einzig richtigen und nur meine Praxis habe sich bewährt.
Nein, aber ich merke täglich, wie anspruchsvoll dieses Unter-
fangen ist. Deshalb arbeite ich hart daran. Ich experimentiere
und begreife ständig mehr. Dabei ist mir Folgendes klar ge-
worden:

Erfolgreich zu führen, kann man lernen.
Menschlich zu leiten, muss man lernen.

Halten Sie durch, besonders dann, wenn Ihnen missmutige
Kollegen den eingeschlagenen Weg schlechtreden wollen. Es
kostet mich oft viel Energie, nicht davon abzuweichen. Aber
der Erfolg gibt mir Kraft und zeigt mir, dass ich richtigliege.

Was stellen wir uns eigentlich unter Erfolg vor? Ständig rei-
ten wir darauf herum und was meinen Sie, steht im Synonym-
wörterbuch (Dudenverlag) tatsächlich? Unter dem Stichwort
„Erfolg“ findet man dort unter anderem: Gedeihen, Gelingen,
Karriere, Platz an der Sonne, Sieg, Triumph, Glück. Als erfolg-
reich gilt: ergebnisreich, sieggewohnt, siegreich, (bes. österr.):
zielführend, glücklich.

Sehr erstaunt war ich, als ich das las. Es steht also nirgends,
Erfolg bedeute, selbst unglücklich zu sein oder andere un-
glücklich zu machen. Nein, das Gegenteil ist der Fall. Wissen
das viele vielleicht gar nicht?

Seien Sie mit ganzem Herzen bei Ihrer Arbeit, und der Erfolg
ist nicht aufzuhalten und ganz nebenbei stellt sich auch noch
das Glück ein. Aber passen Sie auf sich auf und rackern Sie
nicht bis zum Umfallen.



24
Ganz wichtig: Ihre Work-Life-Balance.
Am Beispiel einer jungen Chefin möchte ich auf diese Thema-
tik eingehen: „Ständig muss ich alles allein machen und die
Arbeit hört nie auf“, fuchtelt Kathleen genervt mit den Armen.
„Aber du hast doch Mitarbeiter, wieso verteilst du denn nicht
ein paar Aufgaben?“ Mir war schon seit längerer Zeit aufgefal-
len, dass sie sehr gereizt und völlig überdreht war. „Die machen
alles falsch, ich muss sie nur kontrollieren und mein eigener
Vorgesetzter meckert auch nur herum. Ich weiß gar nicht mehr,
was ich zuerst machen soll“, jammert sie. Bisher empfand sie
ihre Arbeit nie als Belastung, doch momentan war sie ihr an-
scheinend nicht mehr gewachsen.

Kathleen ist nicht die Einzige, der es so geht.

Laut einer Untersuchung der Bertelsmann-Stiftung und des
Schweizer Instituts sciencetransfer leiden 70 Prozent der be-
fragten Manager erkennbar unter dauernder psychischer und
physischer Erschöpfung. Die Hälfte von ihnen hat während der
Arbeit keine Möglichkeit, sich zu regenerieren. Erholung fin-
det nur noch an den Wochenenden statt – wenn überhaupt.
20 Prozent der Befragten haben nur sehr wenig oder gar keine
Zeit mehr für Familie oder Freunde.

Prävention (Vorbeugung, Verhütung) muss viel früher anset-
zen, meinen die Wissenschaftler. Mitarbeiter müssen wieder
lernen, sich zu erholen. Unternehmen müssen erkennen, dass
Leistung und Erholung sich abwechseln müssen und dass es
nicht ausreicht, ein leistungsförderndes Umfeld zu schaffen,
sondern dass auch ein erholungsförderndes Umfeld wichtig ist.
Die Studie kommt zu dem Schluss, dass viele Manager schon
tief in der Burn-out-Falle stecken und sich in einem Stadium
befinden, in dem es sehr schwer ist, ohne Hilfe und massi-



                                                             25
ve persönliche Veränderungen der Abwärtsspirale zu entkom-
men“. Darüber informiert die Internetseite www.burnout-info.
ch.

„Kaputtgerackert – Vollidiot!“
Du weißt nicht mehr, wie Blumen
duften, kennst nur die Arbeit
und das Schuften.
So geh‘n sie hin die
schönsten Jahre, am
Ende liegst Du auf der
Bahre. Und hinter Dir,
da grinst der Tod:
„Kaputtgerackert – Vollidiot!“
                                             Joachim Ringelnatz



Ich weiß, Ihnen und mir wird das nicht passieren, wir passen
schon auf uns auf, oder? Aber Fakt ist, dass es Kathleen bis
heute nicht besser geht. Sie begreift auch nicht, was da mit
ihr passiert. Sicher braucht sie professionelle Hilfe, da sie es
allein nicht in den Griff kriegt. Wie es endet – wer weiß? Da-
mit es gar nicht erst dazu kommt, habe ich in den hinteren
Kapiteln wichtige Fakten und erprobte Gegenmittel für Sie zu-
sammengestellt.

Lieber Leser, liebe Leserin, sollten Sie jetzt, nach dem ersten
Kapitel, der Meinung sein, so habe ich die Dinge gar nicht be-
trachtet, dann überlegen Sie noch einmal genau:

• Schaffen Sie es, sich ehrlich zu begeistern?
• Werden Sie diesen Job nicht nur durchschnittlich, sondern
  sehr gut erledigen?



26
• Können Sie sich der Verantwortung stellen, Menschen zu
  führen, ohne dass Ihr Spiegel zerbricht?
• Bringen Sie die Kraft und das Durchhaltevermögen auf?

Schließlich können Sie Ihre Leute später nicht einfach so im
Stich lassen. Wenn Sie die Fragen also nicht mit Ja beantwor-
ten wollen oder können, sollten Sie es lieber lassen. Karriere
machen Sie sowieso nur, wenn Sie es von ganzem Herzen wol-
len und dafür alles Nötige tun.

Jeder Mensch ist einzigartig und deshalb unterschiedlich ta-
lentiert. Das ist auch gar nicht schlimm, denn darin liegen
unsere Stärken. Man muss es lieben, dann ist man richtig.
Auch Sie finden etwas, von dem Sie sagen: Ich liebe es.

Sollten Sie sich dennoch allem stellen wollen und sind Sie der
festen Überzeugung, angekommen zu sein, dann begrüße ich
Sie im Kreis der Kämpfer. Und wenn Sie hartnäckig genug sind,
folgt früher oder später ganz sicher der Moment, in dem Sie
mit ehrlichem Herzen sagen: „Genauso habe ich mir meinen
Job vorgestellt.“ Worauf kommt es also an, wenn Sie ein ganz
besonderer Boss sein wollen?




                                                           27
Auf den Punkt gebracht:

 1. Begeistertes Handeln, klare Ziele und vor allem der
    ausgeprägte Wille zu lernen, zu lernen und noch-
    mals zu lernen sind das Fundament auf Ihrem Weg.

 2. Haben Sie den Mut, ausgetretene Wege zu verlas-
    sen.

 3. Nehmen Sie es selbst in die Hand und vertiefen Sie
    Ihr Wissen, ganz besonders das über menschliche
    Führung.

 4. Nutzen Sie dieses Wissen als Ihren Vorteil, denn es
    verleiht Ihnen Macht.




 Meine 1. Erfolgsstrategie:

 Etwas ganz fest zu wollen, es dann begeistert und mutig
 anzugehen – ohne Leichen zu hinterlassen – ist Ihre erste
 Strategie auf dem Weg zu einer erfolgreichen Führungs-
 kraft.




28
1.2 Quereinsteiger – was es zu beachten
    gilt

„Jeder möchte die Welt verbessern und könnte es auch – wenn
er nur bei sich selber anfangen würde.“
              Karl Heinrich Waggerl, österreichischer Schriftsteller


„Hallo, wie geht es dir?“ Ich zucke mit den Schultern, leh-
ne mich gegen den Imbisswagen und schaue mein Gegenüber
an. „Arbeitest du immer noch in Schichten? Du warst doch in
einem Fast-Food-Restaurant, oder?“ „Ja.“

Ehe ich Weiteres erwidern kann, kommt schon: „Da sieht es
immer so stressig aus. Das wäre nichts für mich. Na ja, es ist
besser als nichts, stimmt‘s?“ Moni dreht sich zu ihrem Freund.
Er nickt zustimmend.

Da ist es wieder, dieses Gefühl in mir, es fordert mich heraus.
Und schon sage ich: „Na ja, besser als nichts, das stimmt. Ich
habe einen Firmenwagen, eine Tankkarte und nächsten Mo-
nat fliegen wir nach Südafrika.“ Ganz beiläufig füge ich hin-
zu, „von der Firma aus. Ich glaube, das ist besser als nichts.
Macht‘s gut.“ Erhobenen Hauptes gehe ich, fühle mich aber
auch nicht wohler.

Jeder neue Anfang ist eine Chance
„Besser als nichts“, nahm seinen Anfang durch eine Anzeige in
der Tageszeitung. Dort inserierte ein systemgastronomisches
Unternehmen, dass es Mitarbeiter suchte. Da ich mich gera-
de beruflich verändern wollte, interessierte mich dieses An-
gebot, obwohl es für ein Restaurant etwa 150 Kilometer von
mir entfernt galt. Wegziehen wollte ich nicht und ich haderte



                                                                29
auch, weil man direkt fürs Management suchte. Sie boten eine
Ausbildung für Trainees an. Es hörte sich alles so toll an, zu
toll, fand ich. Außerdem – war ich dem überhaupt gewachsen?
Arbeitet man normalerweise nicht schon in der Firma, in der
man Karriere macht? Ich war hin und her gerissen. Sollte ich
es wagen?

Die Grundvoraussetzungen brachte ich jedenfalls mit. Eine
Ausbildung in der Gastronomie. Nach so vielen Jahren sollte
plötzlich meine Berufsausbildung von Nutzen sein. Ausgerech-
net die, die meinem Vater damals so gar nicht gefiel, denn
auch er erlag den Vorurteilen, die bis heute über die Branche
kursieren. Aber auch meine 13-jährige Selbstständigkeit im
Handel sollte sich als nützlich herausstellen.

Letztendlich bewarb ich mich auf die Anzeige. Und tatsächlich
bekam ich eine Einladung zum Vorstellungsgespräch. Wochen
später stürzte ich freudestrahlend aus dem „Raum der Hohei-
ten“, dem Raum, der mich einen Tag zwischen Hoffen und
Bangen gefangen hielt. In dem ich Tests, Gruppengespräche
und Planspiele absolviert hatte und in dem ich den Fragen
einer 4-köpfigen Jury ausgesetzt gewesen war. Unweigerlich
erinnerte mich die Prozedur an DSDS – Deutschland sucht den
Super-Star. Das klingt wahrscheinlich übertrieben. Aber nach
der Aufregung, geschürt durch meinen unbedingten Willen,
genau diesen Job zu kriegen, fühlte ich mich wie die Kandida-
ten dort. Jubelnd umarmte ich danach meine Schwägerin. Sie
hatte mich glücklicherweise begleitet. Ich rief: „Hurra, hurra,
ich habe die Stelle!“ Ein anstrengendes, aber auch interessan-
tes Auswahlverfahren war geschafft und nun hatte ich die Zu-
sage für meine Managementausbildung in der Tasche. Ich war
glücklich, zufrieden und sehr, sehr gespannt auf das, was da
kommen sollte.



30
Oftmals schauen mich die Leute skeptisch an, wenn ich sage,
dass ich mich aus freien Stücken für diesen Job entschieden
habe. Für einen Job, der alles andere als leicht ist. Dass je-
mand völlig überzeugt und positiv von der Systemgastronomie
spricht, ist für viele unverständlich. Ich glaube, das Bild in
der Öffentlichkeit ist leicht verzerrt. Jedoch bin ich fest da-
von überzeugt, dass sich das irgendwann ändert, denn es gibt
immer mehr systemgastronomische Angebote und demzufolge
Mitarbeiter. Und diese werden das Bild richten. Vielleicht geht
es Ihnen in Ihrer Branche genauso, dann wissen wir beide,
dass man oft gegen Vorurteile kämpfen muss.

Wie ging es denn nun weiter auf meinem Weg nach oben?
Fakt war, ich hatte diesen Job! Ich durfte Shiftleader (Schicht-
leiter) in einem Restaurant der Systemgastronomie werden.
Eine ganz genaue Vorstellung von dem, was da auf mich zu-
kam, hatte ich nicht. Auf jeden Fall wusste ich, man bildete
mich aus und dann würde das alles schon werden. Was dann
aber kam, war mehr als harte Arbeit. Alles, was ich im ers-
ten Kapitel erläuterte, traf genau zu. Ohne eisernen Willen,
Durchhaltevermögen, Kraft, Ausdauer und Geduld hätte ich
aufgegeben.

Vielleicht fragen Sie sich: Was will sie mir damit sagen? Ich
möchte, dass Sie ähnliche Situationen einschätzen können.
Ich möchte, dass Sie besser vorbereitet sind als ich und somit
manches entspannter überstehen.

Ich war ein Quereinsteiger, auch Trainee genannt, also jemand,
der von außen kommt und dann speziell für eine Führungs-
position ausgebildet wird. Ich kam nicht aus den eigenen
Reihen. Warum ist es wichtig, dies zu betonen? Man muss es
erlebt haben, um die Tragweite zu begreifen. Stellen Sie sich



                                                             31
vor, Sie arbeiten schon viele Jahre in einer Firma. Man hat in
Ihnen die Hoffnung genährt, dass auch Ihr Zeitpunkt kom-
men wird, wo Sie die Karriereleiter hochklettern. Dann steht
da plötzlich so ein unwissender Trainee vor Ihnen (es könnte
auch jemand aus einer anderen Abteilung oder ein beförder-
ter Kollege sein). Er steht mitten im Raum, und nun sollen
Sie ihm auch noch helfen. Nein, alles bäumt sich in Ihnen
auf. Das werden Sie ganz bestimmt nicht tun, meldet sich da
Ihr Unterbewusstsein. Sie sollen jemanden unterstützen, der
genau für diese Leiter – Ihre Leiter – ausgesucht wurde. Das
geht gar nicht. Und dieser jemand stellt sich nicht mal blöd
an, auch das noch. Sie sehen Ihre Felle davonschwimmen. Was
jetzt passiert, ist nur zu verständlich. Sie gehen automatisch
zum Angriff über. Das werden Sie auf keinen Fall unterstützen,
denken Sie. Der Kampf ist eröffnet.

Als Quereinsteiger gilt es Folgendes zu beachten:

Um sich vor Sticheleien zu schützen, hilft nur besser, besser
und immer besser zu werden. Nur so beweist man sich. Nichts,
aber auch gar nichts anderes hilft. Und hüten Sie sich davor,
das zu tun, was in dieser Lage das Leichteste ist: Vergelten Sie
nie Gleiches mit Gleichem. Dann sind Sie keinen Deut besser
und werden die Leiter nie erklimmen oder schneller wieder
runterfallen als Sie es erwarten.

Wahre innere Werte werden über kurz oder lang Ihr Erfolgs-
rezept sein. Dazu fällt mir ein Gespräch mit einer Studentin
ein. Dabei ging es um menschliche Werte. Kann man sie trotz
Führungsaufgaben leben? Sie war hin- und hergerissen. Wir
kamen zu dem Schluss, dass es nicht „trotz“, sondern „gerade
deshalb“, heißen muss. Das Gespräch fasste sie so zusammen:
„Dann bleibt einem wohl nur, sich treu zu bleiben.“



32
Genau so ist es. Verraten Sie sich nicht, vertrauen Sie in die-
sem Fall ruhig Ihrem Bauchgefühl. Manchmal hindern uns
unsere eigenen Gedanken, weil diese von allen Seiten beein-
flusst werden. Da fällt es oft schwer, sich treu zu bleiben.

Wenn Sie etwas unbedingt erreichen wollen, lassen Sie sich
nie davon abhalten. Sollten Sie der „Jemand“ sein, der einem
anderen vor die Nase gesetzt wurde, versuchen Sie trotzdem
nachzuempfinden, was in dem anderen gerade vorgeht. Denn
während Sie vorwärtskommen, kann es sein, dass der ande-
re rückwärts geht. Selbst wenn es dort an fehlender Leistung
liegt – die Ursachen wollen wir hier nicht ergründen – tut es
demjenigen weh. Sie laufen ja gerade an ihm vorbei und damit
können nicht alle umgehen.

Am Anfang meiner Laufbahn gab es Momente, die mich zwei-
feln ließen, ob der eingeschlagene Weg der richtige war.
Glücklicherweise bestätigte sich das aber ziemlich schnell.
Und hätte ich von Beginn an so gedacht, wie ich es mittler-
weile tue, wäre mir auch so manches erspart geblieben. Ihnen
geht es vielleicht hin und wieder auch so, dass Sie meinen,
falschzuliegen. Dass Sie denken, das halten Sie nicht aus.
Dann erinnern Sie sich doch an dieses Kapitel und erkennen
vielleicht, dass jeder neue Anfang zwar schwierig ist, aber
auch eine Chance – manchmal eine einmalige. Natürlich ist
nichts ein Selbstläufer.

„Jeder, der aufhört zu lernen, ist alt, mag er zwanzig oder
achtzig Jahre zählen. Jeder, der weiterlernt, ist jung, mag er
zwanzig oder achtzig Jahre zählen.“
                                                      Henry Ford




                                                             33
So meinte schon Henry Ford I., ein amerikanischer Industriel-
ler. Sollten Sie also gerade auf der Karriereleiter stehen, müssen
Sie Ihre Chance unbedingt nutzen. Sie müssen Ihr Potenzial
ausbauen. Man hat von mir schon behauptet: Die will arbei-
ten und sie ist eine „Peoplesau“. Eigentlich das schönste Lob,
das ich mir vorstellen kann. Damals, im Bewerbungsgespräch,
fragte man mich: Welche Visionen haben Sie? Ich war sehr
verblüfft, dass es Leute gibt, die trotz vieler Jahre in höheren
Positionen noch darüber reden. Was erwarte ich also von der
Zukunft? Wie sehe ich sie? Wie sehen Sie Ihre Zukunft? Was,
Sie haben keine Glaskugel? Darum können Sie keine Antwort
darauf geben? Das mit der Kugel stimmt, doch geht es immer
um hundertprozentige Sicherheit in unseren Überlegungen?
Können wir nicht zuerst das Ziel sehen, es ansteuern, und
wenn es nicht ganz so geht, etwas abdriften?

Wir brauchen Visionen – müssen dafür kämpfen, manchmal
auch hartnäckig sein. Auch wegen der Visionen, die aktive
Trainees und junge Dynamische oft haben, empfinden man-
che Menschen sie als unangenehm. Darum zeigen sie denen
ihre Sympathien auf ungewöhnliche Weise. Falls auch Ihnen
jemand begegnet, der nicht nur freudestrahlend Ihre Aktivi-
täten beäugt, dann hilft Ihnen vielleicht folgende Geschichte.

„Du bist doch nur angestellt!“
Im Gespräch mit einem Bekannten sagte ich vor geraumer Zeit:
„Es ist einfach nicht in Ordnung, mit welcher Selbstverständ-
lichkeit manche Leute zum Arzt laufen und aus der simpelsten
Erkältung eine Woche frei rausschlagen.“ Ich erinnerte an die
Länder, wo Kranksein auf Kosten der Krankenkasse gar nicht
denkbar wäre. Dort verdient man sein Geld ausschließlich durchs
Arbeiten. Ich möchte hier eindeutig zu verstehen geben, dass es
für mich einen Unterschied zwischen Kranksein und Krankma-



34
chen gibt. Nachdem ich also meine Ansichten zu dem Thema
zum Besten gegeben hatte, fragte der Bekannte, wieso ich mich
so entrüste. Schließlich sei ich doch nur angestellt.

Ich meinte: „Na und, ich sehe es als meine Pflicht, dieses Unter-
nehmen wie mein eigenes zu führen. Das bin ich der Position als
Geschäftsführerin schuldig.“

Da fing er höhnisch an zu lachen und antwortete bissig: „Über
solche Leute wie dich freut sich jede Firma. Du bist ja völlig ver-
blödet.“ Fassungslos starrte ich ihn an und sagte nichts. Obwohl
ich mit mir rang, entschied ich mich, meine Entrüstung her-
unterzuschlucken. Schließlich kannte ich ja nun seine Meinung.

Diese Geschichte, ist schwer zu verdauen. Sie bestätigt mir
erneut, wie unterschiedlich Menschen denken. Und auch, dass
es oft die sind, die ich tief im Herzen nicht mag. Nämlich
Menschen, die abstumpfen und denen alles am A... vorbeigeht.
Und ausgerechnet die regen sich über alles und jeden auf.

Ich bin froh, dass ich vieles anders sehe.

„Alles Große in unserer Welt geschieht nur,
weil jemand mehr tut, als er muss.“
                Herrmann Gmeiner, österreichischer Sozialpädagoge


Die potenziellen Nachwuchskräfte, die Quereinsteiger und alle
Macher bereichern jedes Unternehmen und oft sind sie es, die
andere wachrütteln.




                                                               35
Ich bin sehr optimistisch, dass Sie Ihre Visionen entwickeln
und daran festhalten werden. Ich bin mir auch sicher, dass Sie
vieles anders oder noch besser machen. Das beweist mir Ihr
Griff zu diesem Buch. Halten Sie einfach ab und zu inne, und
denken Sie über Ihre Ansichten und Handlungen nach.

Es ist nie zu spät, seinem Weg eine neue Richtung zu geben,
und es muss auch nicht immer die sein, in die alle laufen.
Ein großer Mann, Pascal Blaise, hat einst gesagt:

„Die Menschen aber, die ihren eigenen Weg zu gehen fähig sind,
sind selten. Die große Zahl will nur in Herden gehen, und sie
verweigert die Anerkennung denen, die ihre eigenen Wege ge-
hen wollen.“

Über unsere Welt sind viele nicht glücklich. Tun wir also end-
lich etwas. Werden wir aktiv. Und das auch und gerade als
Führungskräfte in unseren Unternehmen. Dabei ist es voll-
kommen egal, ob Sie gerade als Quereinsteiger, als zukünftiger
Abteilungsleiter oder Geschäftsführer auf dem Weg nach oben
sind. Hauptsache Sie denken daran, dass man nur miteinander
erfolgreich ist. Franz Alt, deutscher Journalist und Buchautor,
sagte: „Wenn du Frieden willst, bereite den Frieden vor; wer
Krieg vorbereitet, wird Krieg bekommen.“

Überbewerten Sie auf dem Weg nach oben nichts, erst recht
nicht als Quereinsteiger, denn es ist nun einmal so, dass man
Neulinge schief anguckt. Der Weg ist herausfordernd. Wenn
Sie es aber schaffen, alles mit dem nötigen Abstand und in der
richtigen Dimension zu sehen, halten Sie auch durch. Dadurch
bekommen Sie überhaupt erst Ihre Chance auf einen neuen
Anfang. In diesem Sinne wünsche ich Ihnen, dass Sie jederzeit
effektiv und herzlich mit allen Kollegen arbeiten können und



36
vielleicht erkennt man bald, wie wichtig Sie für Ihre Kollegen
sind.

Und nun habe ich noch einmal zusammengefasst, worauf es –
vor allem als Quereinsteiger – ankommt.



  Auf den Punkt gebracht:

  1. Bleiben Sie hartnäckig, auch wenn manches auf
     den ersten Blick unmöglich erscheint.

  2. Entwickeln Sie Visionen und halten Sie daran ganz
     fest. Lassen Sie sich diese von keinem zerstören.

  3. Denken Sie nach und überprüfen Sie Ihre Ansich-
     ten, Handlungen und Erwartungen.

  4. Überbewerten Sie nichts, dann klappt es auch mit
     den Kollegen.




  Meine 2. Erfolgsstrategie:

  Auf dem Weg nach oben müssen Sie eisern durchhalten.
  Sie müssen Ihre Visionen entwickeln, daran festhalten
  und Ihre Ansichten, Handlungen und Erwartungen immer
  wieder überprüfen.




                                                           37
1.3 So halten Sie durch – auch wenn es
    mal dicke kommt


Weg vom Jammern – hin zum Handeln


„Dieser Weg wird kein leichter sein
Dieser Weg wird steinig und schwer.
Nicht mit vielen wirst du dir einig sein
Doch dieses Leben bietet so viel mehr.“

Der Auszug aus dem Lied „Dieser Weg“ von Xavier Naidoo ist
sicher vielen bekannt. Als erfolgreichster deutscher Popstar
der letzten Jahre hat er längst seinen Platz neben Grönemey-
er und Westernhagen eingenommen. Nun meinen die einen,
dass es für ihn keine Kunst gewesen ist, erfolgreich zu sein.
Schließlich hatte er Glück im Leben und außerdem fiel ihm
alles zu. Es versteht sich von selbst, dass sie selbst nie eine
Chance hatten, denn bei ihnen war alles anders. Andere wie-
derum denken, dass er sich alles hart erarbeitet hat und ihm
nichts, rein gar nichts, in den Schoß gefallen ist. Immer sein
Ziel vor den Augen, authentisch und ohne sich zu verbiegen,
schaffte er Enormes.

Oberste Priorität hatte dabei sein Einsatz für die Menschlich-
keit – bis heute. Leidenschaftlich und diszipliniert ging er un-
beirrt seinen Weg. Nun ist es schon immer leichter gewesen,
zu jammern und zu meckern. Viele Menschen finden, dass es
anderen sooooo viel besser gehe. Sie meinen, es sei doch ganz
normal, dass man angesichts derartiger Glückskinder keine




38
Lust mehr habe, sich anzustrengen. Das, was die erreichen, er-
reiche man sowieso nicht. Bringt uns das aber weiter?

Wie verhalten und – viel wichtiger – wie fühlen Sie sich, wenn
Sie auf eine Gruppe von Menschen stoßen, die nur negativ und
pessimistisch ist. Womöglich begegnen Ihnen solche Denker
auch noch bei der Arbeit – dort, wo Sie etwas bewegen wollen.
Da hat man doch kaum eine Chance mit ´ner eigenen Meinung,
man gerät ungewollt in ihren Sog. Obendrein sind diese Men-
schen sich so was von einig über das ganze „besch... Leben“.
Darüber bräuchten sie auch nicht zu diskutieren, zerschmet-
tert man Ihren kleinsten Einwand. Was tun?

Was würden Sie in folgendem Beispiel tun:

Juliane steht Martina, einer Kollegin aus dem Management,
gegenüber. Martina jammert: „Gestern vertraute sich Frau
Meier (eine Mitarbeiterin) mir an.“ Bedeutungsvoll holt Marti-
na Luft: „Und sie hat mir ihr Herz so richtig ausgeschüttet. Sie
meint, die Neuen ließen sich nichts sagen und die Alten seien
auch nicht viel besser. Sie hätten einfach keine Lust. Früher sei
das anders gewesen.“ Dem zustimmend und genervt über die
scheinbar ausweglose Situation sackte ihre Stimmung auf den
Tiefpunkt.

Juliane muss sich zusammennehmen. Martina erwartet ihre Zu-
stimmung, aber sie selbst ist ganz anderer Meinung. Mühsam
beherrscht sie sich und meint schließlich: „Ja, und nun? Was
willst du mir damit sagen? Sie hat recht! Es ist doch ganz klar,
dass ihr die Lust am Arbeiten auch vergeht, wenn die anderen
nicht wollen.“




                                                              39
Klar, Frau Meier ist schwierig. Neue Mitarbeiter jammern im-
mer wieder über fehlendes Verständnis und unangebrachte Här-
te. Sie hat an allem etwas auszusetzen. Juliane weiß das aus
eigener Erfahrung. Diese Frau macht es keinem leicht, und sich
selbst schon gar nicht.

Da stehen nun beide – mit ihren unterschiedlichen Meinungen.
Martinas Blick spricht Bände. Alles Sch...

Was würden Sie, lieber Leser, in dieser Situation tun?
Wie reagieren?

Juliane entgegnet: „Ja, gut. Ich kenne jetzt die Geschichte. Und
nun? Was erwartest du jetzt? Wenn alle so Sch... sind, können
wir wohl nichts machen, oder?“

Martina schaut irritiert.

„Meinst du, dass diese Aussage uns vorwärts bringt? Meinst du,
damit ändern wir etwas? Ist das eine Lösung?“, kommt es nun
doch barscher als gewollt aus Julianes Mund.

Langsam füllen sich Martinas Augen mit Tränen. Sie scheint
die Sinnlosigkeit derartiger Aussagen zu spüren, weiß sich aber
nicht zu helfen.

Juliane gibt nicht auf: „Ich glaube, so lösen wir nichts. Wir
dürfen uns von solchen Leuten nicht runterziehen lassen. Wir
müssen erkennen, wann wir gegenlenken. Mit deiner Reaktion
bestätigst du solches Denken noch. Was soll denn werden, wenn
ich jetzt auch noch mitmache?“ Die beiden Frauen sprechen
noch eine ganze Weile über das Für und Wider und Martina ver-
sucht, Julianes Gedanken zu verstehen.



40
Was würde passieren, wenn die beiden Frauen sich der Mei-
nung ihrer Mitarbeiterin anschlössen? Wem wäre damit gehol-
fen, wenn sie die „Schuldigen“ anklagen und die ganze Welt
verteufeln würden? Die Situation ist schwierig, vor allem, weil
Martina ihre Aufgabe als Führungskraft falsch versteht.
Positive Mitarbeiterführung ist etwas anderes.



Nur einen Tag, das ist es wert

Wenn Sie also durchhalten wollen, gerade wenn es mal dicke
kommt, versuchen Sie es so:

1. Weg vom Jammern – hin zum Handeln!
Das ist ab jetzt der Leitspruch für uns alle, wenn wir tagtäglich
unseren Kunden, Gästen, Kollegen und Mitarbeitern gegen-
überstehen. Wir können Mut, Vertrauen und Spaß verbreiten.
Tun wir es – nur einen Tag – meckern wir nicht mit, jammern
wir nicht, dann bringen wir diesen einen Tag die beste Laune
zum Ausdruck und motivieren so unsere Leute. Sie werden
merken, es verändert auch Sie.



2. Sie bestimmen, was auf Ihrem Stempel steht
Überlegen Sie sich also schon jetzt – auf dem Weg nach oben:
• Wie wollen Sie gesehen werden?
• Wo liegt Ihr persönlicher Anspruch?
• Wollen Sie meckern oder etwas bewegen?

Warum ist das jetzt schon, an dieser Stelle Ihres Werdeganges,
so wichtig? Weil ein einmal gefasstes Bild nur sehr schwer zu
revidieren ist. Der erste Eindruck sollte eben der beste sein.
Hier legen Sie den Grundstein.



                                                              41
Können Sie sich noch an Ihre Schulzeit erinnern? Eine neue
Lehrerin betrat den Klassenraum. Was passierte da? Unbe-
wusst liefen folgende Wahrnehmungen ab. Man registrierte,
was sie trug. Urteilte darüber, ob sie gepflegt auftrat. Ging sie
krumm oder hatte sie „einen Stock im Rücken“? Lächelte sie
oder schaute sie eher streng? Sehr sensibel nahm man alles
wahr, auch was und wie sie etwas sagte. War Ihnen der erste
Eindruck wichtig und hatte er Einfluss auf Ihr Schüler-Lehrer-
Verhältnis?

Gehen wir noch einen Schritt weiter. Stellen Sie sich eine Per-
son vor, die Sie erst kürzlich kennengelernt haben, vielleicht
eine neue Kollegin. Welchen Eindruck hat sie hinterlassen,
einen eher positiven? Und könnte sie einen negativen jemals
wieder wettmachen? Wann haben Sie sich eigentlich das letzte
Mal selbst betrachtet?

Nehmen Sie sich bitte einen Moment Zeit und schauen Sie sich
an. Was sehen Sie?

Und was denken Sie, wie man Sie im Unternehmen oder zu
Hause sieht?

Haben Sie sich verändert – zu Ihren Gunsten?

Bleiben Sie ruhig ehrlich, es erfährt ja keiner. Auch wenn Sie
es nicht wahrhaben wollen, man hat Ihnen längst einen Stem-
pel aufgedrückt, ob Ihnen das passt oder nicht. Da Sie wis-
sen, dass dies auf jeden Fall passiert, können Sie Ihre Chance
möglicherweise noch nutzen. In unserem Leben ist nichts von
Dauer, es ist also denkbar, dass Sie von einer Abteilung in
die andere versetzt werden. Ebenso ist es möglich, dass Sie in
einer neuen Firma anfangen. Vielleicht übernehmen Sie auch



42
ein Restaurant, einen Einkaufsmarkt, eine Werkstatt oder,
oder, oder. Das ist gut, sehr gut. Jetzt haben Sie es in der
Hand. Sie bestimmen, was auf dem Stempel steht!

Auch wenn sich bei Ihnen beruflich nichts verändert, können
Sie doch an sich arbeiten, nach dem Motto – besser jetzt als
nie.

3. „Wer schaffen will, muss fröhlich sein.“
Im 18. Jahrhundert mag Theodor Fontane damit richtig ge-
legen haben, aber das ist doch längst überholt. Spaß bei der
Arbeit, Spaß im Unternehmen, Spaß beim Führen – so ein Un-
sinn! Wir sind doch nicht auf der Arbeit, um Spaß zu haben.
Das gehört eindeutig in die Freizeit. Im Berufsleben wird ge-
knufft und gerackert, denn dazu sind wir schließlich da. Hallo,
was ist das für eine Denkweise?

„Als es besonders stressig im Restaurant war, haben wir ge-
sungen“, erzählte Britta, eine junge Restaurantleiterin, ihren
Kollegen. Sie können sich die Reaktion der gestandenen Mit-
streiter vorstellen. Belustigt meinten sie später: „Na, singst du
ab morgen auch in deinem Restaurant?“ Zugegeben, es hört
sich lustig an. Mein Mann hat einmal gesagt: „Führung und
Arbeit haben heute bei den meisten Menschen nichts mehr mit
Spaß zu tun. Das ist sehr traurig.“

Für mich steht fest:

•   Menschen, die Spaß haben, lachen.
•   Menschen, die Spaß haben, begeistern andere.
•   Menschen, die Spaß haben, werden seltener krank.
•   Menschen, die Spaß haben, bringen mehr Umsatz.
•   Menschen, die Spaß verbreiten, sind unbezahlbar.



                                                              43
Ich erinnere mich an einen ehemaligen Mitarbeiter, der immer
gut drauf war. Er begeisterte sogar Kollegen, die sonst eher
launisch oder auch traurig waren. Wenn er das Restaurant be-
trat, hatten alle, wirklich alle, gute Laune. Jeder wollte mit
ihm arbeiten. Hatte Theodor Fontane doch recht?

Auch wenn es ungewohnt wirkt, faktisch entspricht dies ge-
nau den Forschungen über Glück. Die Psychologie und die
Neurowissenschaft betrachten seit geraumer Zeit eher die Stär-
ken, Tugenden und Potenziale der Menschen als ihre Defizite.
Im Vordergrund stehen nicht die Ängste, Depressionen und
Neurosen, sondern die Förderung positiver innerer Einstellun-
gen.

Neueste psychologische Erkenntnisse besagen, dass unser Ge-
hirn flexibel ist. Alles Erlebte und Gefühlte gibt neue Reize
und prägt uns – lebenslang.

Und hier können wir ansetzen! Jedoch müssen wir uns der
genannten Tatsachen bewusst sein, um ungeahnte Möglich-
keiten zu erhalten. Wir können unserem Leben, immer und
immer wieder, eine neue Richtung geben.

4. Positives braucht einfach nur als dieses erkannt und
stärker ausgebaut werden.
Wir, wir allein haben es also in der Hand, uns selbst zu beein-
flussen. Und das nur durch eine optimistische Lebensweise.
Längst wurde bewiesen, dass „Mein Boot, mein Haus, mein
…“ nicht die Glücksfaktoren sind. Die Menschen streben nach
Schönheit, nach Reichtum, viele suchen die ewige Jugend.
Heutzutage kann man alles künstlich erschaffen. Zahlreiche




44
Beispiele lassen uns aber wissen, dass alles vergänglich ist und
es keine Garantie für langfristiges Glück gibt.
5. Die Sicht, die wir auf etwas haben oder die wir versuchen
zu bekommen, bestimmt letztendlich, ob etwas gut oder
schlecht ist – also uns glücklich macht.
Da zufriedene Menschen leistungsfähiger, erfolgreicher und
gesünder sind, bestätigt sich der Verdacht, dass das unser
Schlüssel ist – der Schlüssel für ein harmonisches und ent-
spanntes Leben.

Der erste Teil ist nun zu Ende. Vorrangig habe ich mich an an-
gehende oder unerfahrene Führungspersonen gerichtet. Den-
noch kann ich mir gut vorstellen, dass auch „alte Hasen“ den
einen oder anderen bereichernden Gedanken finden.

Begeistertes Handeln, klare Ziele und Ihr Wille werden Sie vor-
wärts bringen. Ausgetretene Wege zu verlassen, steht jedem
offen. Behalten Sie Ihre Ziele und Visionen stets im Auge und
überprüfen Sie daraufhin Ihre Ansichten, Handlungen und
Erwartungen; dann landen Sie auch nie im Jammertal. Sie
werden sehen, mit Spaß an der Arbeit geht es unweigerlich
bergauf.

Sie wollen Karriere machen? Dann mal los! Vorher möchte ich
Ihnen aber nochmals zusammengefasst sagen, worauf es an-
kommt, wenn man auch in brenzlichen Situationen durchhal-
ten will.




                                                             45
Auf den Punkt gebracht:

 1. Weg vom Jammern – hin zum Handeln.

 2. Sie bestimmen, was auf Ihrem Stempel steht.

 3. „Wer schaffen will, muss fröhlich sein.“

 4. Positives braucht einfach nur als dieses erkannt
    und stärker ausgebaut werden.

 5. Die Sicht, die wir auf etwas haben oder die wir
    versuchen zu bekommen, ist es letztendlich, die
    uns sagt, ob etwas gut oder schlecht ist – also uns
    glücklich macht.




 Meine 3. Erfolgsstrategie:

 Um auch durchzuhalten, gerade wenn es mal dicke kommt,
 müssen Sie die Dinge nur aus der richtigen Perspektive be-
 trachten. Denn diese entscheidet darüber, ob etwas gut
 oder schlecht ist. Seien Sie besser optimistisch.




46
2.
Jetzt sind Sie Rudelführer –
was ändert sich für Sie?

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  • 4. Sylvana Pollehn Hier bin ich der Boss! Gemeinsam zum Erfolg 1. Auflage 2011 © BusinessVillage GmbH, Göttingen Bestellnummern ISBN 978-3-86980-137-7 (Druckausgabe) ISBN 978-3-86980-138-4 (E-Book, PDF) Direktbezug unter www.businessvillage.de/bl/859 Bezugs– und Verlagsanschrift BusinessVillage GmbH Reinhäuser Landstraße 22 37083 Göttingen Telefon: +49 (0)5 51 20 99–1 00 Fax: +49 (0)5 51 20 99–1 05 E–Mail: info@businessvillage.de Web: www.businessvillage.de Layout und Satz BusinessVillage GmbH Druck und Bindung Westermann Druck, Zwickau Copyrightvermerk Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigung, Übersetzung, Mikrover- filmung und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Alle in diesem Buch enthaltenen Angaben, Ergebnisse usw. wurden von dem Autor nach bestem Wissen erstellt. Sie erfolgen ohne jegliche Verpflichtung oder Garantie des Verlages. Er übernimmt deshalb keinerlei Verantwortung und Haftung für etwa vorhandene Unrichtigkeiten. Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in diesem Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, dass solche Namen im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten wären und daher von jedermann benutzt werden dürfen.
  • 5. Inhalt Über die Autorin .................................................................... 5 Einführung ............................................................................. 7 1. Sie wollen Karriere machen? – Nichts leichter als das! .........17 1.1 Erfolgreich um jeden Preis? ............................................ 18 1.2 Quereinsteiger – was es zu beachten gilt ........................ 29 1.3 So halten Sie durch – auch wenn es mal dicke kommt ........ 38 2. Jetzt sind Sie Rudelführer – was ändert sich für Sie?............47 2.1 Klarer Kopf im ganz „normalen“ Wahnsinn – zeigen Sie, was Sie gelernt haben! .................................. 48 2.2 Hinterm Rücken sagt‘s sich leicht – Reden ist Silber – Schweigen ist Gold .............................. 57 2.3 Ihre Ausbildungsstrategie – Sie werden sie brauchen! ........ 67 3. Auf dem Weg nach oben – Ihre Karriereleiter .......................77 3.1 Du kannst alt werden wie eine Kuh, doch lernst du immer noch dazu!............................................ 78 3.2 Früher war es schön, heute ist es besser – Schauen Sie über den Tellerrand ..................................... 86 3.3 Geht nicht gibt‘s nicht – so motivieren Sie Ihre Leute .......................................... 93 3.3. Wenn Ihr Chef nur meckert – Hand in Hand, so wird‘s was........................................ 100 4. Wollen Sie herrschen oder führen? ...................................117 4.1 Manager – Wolf, Schwein oder Schaf? ............................ 118 4.2 Das erste eigene Team – enttäuschen Sie es nicht ........... 127 4.3 Offen, fair, verlässlich – Eigenschaften, die wichtig sind ... 135 3
  • 6. 4.4 Das i-Tüpfelchen Ihres Erfolgs – gewusst wie .................. 143 5. Die unerkannte Gefahr .....................................................149 5.1 Auf dem Weg zum Burn-out – Sie nicht! ......................... 150 4.3 Frieden beginnt im Kopf – unsere Gedanken beeinflussen unser Handeln ................. 158 5.3 Passen Sie auf sich auf – so geht‘s! ............................... 169 6. Meine 17 Erfolgsstrategien auf einen Blick ........................175 7. Epilog (Ausblick) ............................................................179 8. Literatur- und Quellenhinweise.........................................183 4
  • 7. Über die Autorin Sylvana Pollehn ist mal kein Coach und kein Trainer. Ihre Karriere begann bei McDonald‘s in der Küche. Heute ist sie Managerin und leitet erfolgreich ein Restaurant mit 40 Mitarbeitern. Ihr Anliegen ist es, Menschen – aus Gas- tronomie, Handel und vielen anderen Branchen – den Karrierestart zu er- leichtern. Aus Erfahrung weiß sie, das sich die klassische Führungsliteratur hinter Methoden und Konzepten ver- steckt und jungen und dynamischen „Machern“ kaum an- wendbares Wissen vermittelt. Kontakt: www.sylvana-pollehn.de 5
  • 8.
  • 10. Ohne Respekt, Achtung und Vertrauen geht nichts – oder? „Du bist doch bloß schwanger und nicht krank“, zischt Chris- tina, die Vorgesetzte von Susanne, ihre völlig verdatterte Mit- arbeiterin an. „Da denkt ihr jungen Dinger, ihr könnt nicht mehr arbeiten, und das nur, weil ein Baby unterwegs ist“, fuchtelt Christina wild mit den Armen herum. Susanne wollte lediglich das ärztliche Beschäftigungsverbot abgeben und die geplante Elternzeit besprechen. Was war geschehen? Susanne war in der harten Realität angekommen. Es ist ganz einfach zu verstehen. Sie passte nicht mehr ins Bild ihres Arbeitgebers. Er hatte andere Pläne mit ihr, und nun war sie schwanger – und somit für diesen Betrieb unbrauchbar. Durch mein Anraten blieb Susanne während Mutterschutz und Elternzeit im Kontakt mit dem Unternehmen. Es folgten mehrere Gespräche, in denen sich die Situation zu entspannen schien. Drei Tage vor Beschäftigungsbeginn – der `erste Ge- burtstag ihres Kindes nahte – teilte ihr die Chefin mit, dass sie wie abgesprochen zur Arbeit erscheinen könne. Erfreut fuhr sie am vereinbarten Tag zur Firma. Eine Stunde später erhielt ich folgenden Anruf: „Ich bin gekündigt, und wenn es mir nicht passt, soll ich klagen.“ Man begründete die Kündigung mit „betriebsbedingt“, obwohl jemand anderes eingestellt wurde. Wie Susanne sich wohl ge- fühlt hat? Bestimmt gehen Ihnen gerade ähnliche Gedanken durch den Kopf wie mir. Welche Firmenphilosophie wird dort gelebt? Mir ist bewusst, die Situation klingt drastisch. Leider hat sie sich so abgespielt. 8
  • 11. Ich bin Managerin in einem großen systemgastronomischen Unternehmen und für 40 Mitarbeiter verantwortlich. Zum größten Teil arbeiten dort Frauen. Auch meine Mädels wer- den schwanger. Jeder Mitarbeiter, der ausfällt, manchmal un- verhofft, ist für mich eine enorme Herausforderung. Wer mit Führungsaufgaben betraut ist, kennt das. Trotzdem sehe ich immer beide Seiten der Medaille: die des Arbeitgebers und die der Beschäftigten. Und haben wir nicht Kinder bitter nötig, schon deshalb, weil sie unsere Kunden und Gäste von morgen sind? Natürlich unterliegen wir alle dem notwendigen Erfolgs- druck, egal, wo wir arbeiten. Unsere Aufgabe ist es, Arbeits- plätze zu erhalten und Löhne zu zahlen. Keine Frage. Trotzdem möchte ich mich nicht hinter den Erwartungshaltungen des Unternehmens verstecken. Für mich als Führungskraft stehen Respekt, Achtung, Vertrauen und Verantwortung ganz oben. Hart und kalt – der Erfolgsfaktor? Manchmal muss ich an ein Märchen aus meiner Kindheit denken. Kennen Sie vielleicht „Das kalte Herz“ von Wilhelm Hauff? Schon damals lief mir beim Anschauen des Films eine Gänsehaut über den Rücken. Dort tauscht der Holländermichel die Herzen der Gierigen gegen Steinherzen aus. Im Gegenzug werden sie reich, aber gefühllos. Wie es endet, können Sie sich bestimmt denken. In meinem Berufsleben bin ich vielen Menschen begegnet. So- wohl jenen, die von sich sagen: „Ich gehe für meine Ziele über Leichen“, als auch solchen, die hinter vorgehaltener Hand schüchtern nach dem richtigen Weg fragen. Darauf, welcher der richtige Weg ist, gibt es keine abschließende Antwort. 9
  • 12. ich habe ihn ebenfalls gesucht und in den ersten Jahren mei- ner Führungstätigkeit oft mit mir selbst gekämpft. Es quälten mich viele Fragen wie: • Führe ich meine Mitarbeiter optimal? • Nutzen sie meine freundliche Art vielleicht aus? • Behandle ich alle gleich? Ein Kollege sagte mir einmal: „Du bist nicht auf der Arbeit, um beliebt zu sein.“ Darüber habe ich lange gegrübelt. Anfangs wollte ich es jedem recht machen. Mittlerweile ist mir klar, dass dies unmöglich ist. Es ist also verdammt schwer, den so- genannten „richtigen“ Weg zu finden. Erschwerend kommen sicher berufsspezifische Faktoren hinzu. Denn viele von uns müssen täglich in einem Arbeitsumfeld bestene, das hektisch und laut ist. Die Branche, in der ich arbeite, verlangt einem alles ab. In der Systemgastronomie erwartet der Gast in kürzester Zeit ein frisches Produkt in einem sauberen und gepflegten Umfeld. Ihm zusätzlich ein angenehmes Gefühl zu vermitteln, ist dabei die Kunst. Konzentrationsfähig, flexibel, stressresistent und extrem einsatzbereit muss ein Mitarbeiter sein. Er sollte zügig, aufmerksam und vor allem freundlich arbeiten. Nur dann kann ich meinem Anspruch gerecht werden: Jederzeit einen zufrie- denen Gast zu verabschieden, der uns gern wiederbeehrt. Die Erkenntnisse und Erfahrungen, die ich hier erlangt habe, sind aber auch für viele verwandte und andere Branchen und Unter- nehmen von Bedeutung. Wenn im Berufsalltag wieder einmal alles drunter und drüber geht, ist es gut zu verstehen, wenn die Nerven blank liegen. Immer freundlich und besonnen zu bleiben ist schwer. Auch mir ist es schon passiert, dass ich in einem besonders schwierigen Moment meine Mitarbeiterin 10
  • 13. unwirsch ermahnte. Ich hatte das schnell vergessen, sie aber nicht. Denn am nächsten Tag kam sie schüchtern zu mir, weil es ihr keine Ruhe ließ. Meine unüberlegten Worte taten mir im Nachhinein leid. Ich hätte bewusster reagieren müssen. Inzwischen habe ich viel gelernt und auch Lehrgeld bezahlt. Zum Glück kam eines Tages der Moment, in dem ich wusste, was zu tun war und worauf ich unbedingt achten wollte. Es war mir wichtig, immer in den Spiegel schauen zu können und zu wissen, dass ich ich selbst geblieben bin. Ich wollte vor al- lem menschliche, ethische Werte zur Grundlage meiner Arbeit machen. Dafür erarbeitete ich mir eine Strategie, die eine er- folgreiche menschliche Führung zulässt. Sicher klingt es gro- tesk, wenn ich jetzt sage: Dazu brauche ich Macht. Die Macht eines Chefs. Ich nutze sie, um richtungsweisend zu agieren. Denn nur durch diese Macht bin ich imstande, mich als Ge- schäftsfrau auch für ein entspanntes Arbeitsklima und einen respektvollen Umgang einzusetzen. „Du bist nicht auf der Arbeit, um beliebt zu sein!“ soll auf mich nicht zutreffen (auch wenn es hin und wieder vorkom- men kann, dass man es jemandem einmal nicht recht machen kann). Deshalb höre ich meinen Mitarbeitern zu und ermunte- re sie. Wenn sie mir vertrauensvoll auch Persönliches erzählen, macht mich das stolz. Es gehört für mich manchmal sogar dazu, sie einfach in den Arm zu nehmen und zu trösten. Ohne diese Motivation wären viele Situationen unnötig eskaliert. Ich sehe es als die Chance, erfolgreich zu sein. 11
  • 14. Es fiel mir schwer, meinen Weg zu finden. Darum kann ich mir vorstellen, dass es anderen ähnlich geht. Jede angehende Führungskraft steht früher oder später auch vor Fragen der Mitarbeiterführung. Immer wieder beobachte ich junge Kol- legen und Kolleginnen, die bald nach ihrer Ausbildung oder ihrem Studium mit Führungsaufgaben betraut werden. Oder Quereinsteiger, die gleich ins kalte Wasser geworfen werden. Fachwissen ist noch lange nicht alles, viele sind einfach nicht vorbereitet auf das, was nun auf sie zukommt. In jeder Branche gibt es Menschen, die eine gehörige Portion Wissen, Herz und Verstand sowie Diplomatie und Einfühlungs- vermögen besitzen. Bei uns im Unternehmen sagt man über sie: Die haben „Ketchup im Blut“. Ebenso habe ich schon von Menschen mit „Benzin im Blut“ oder der „Bühnensau“ gehört. Egal, was die jeweilige Branche für Titel vergibt, Fakt ist, über- all bezeichnet man damit Menschen, die das besondere Etwas haben. Wenn bei Ihnen noch einiges fehlt, um auch zu den Spitzenleuten zu gehören, dann tun Sie etwas dafür. Lernen und trainieren Sie, um solch ein Mensch und eine ganz beson- dere Führungskraft zu werden. Um andere an meinen Erfahrungen teilhaben zu lassen, ent- schloss ich mich, dieses Buch zu schreiben. Es soll Antworten auf die vielfältigen Fragen von jungen Führungskräften geben und meine Strategie als eine mögliche anbieten. Aber auch einzelne Bausteine aus meinem Buch können Ihnen helfen, sich Ihre eigene Strategie – Ihren eigenen Weg – zu erschlie- ßen. 12
  • 15. Sie brauchen nicht zu glauben, bei mir liefe immer alles glatt. Ganz bestimmt nicht immer, aber doch immer öfter. Damit ich mir treu bleibe, habe ich mir ein Motto auf die Fahnen ge- schrieben: „Menschliche Werte achten – erfolgreich führen.“ Es soll mich davor bewahren, meine Ideale zu verraten. Für wen ist dieses Buch geschrieben und worum geht es? Das Buch ist vor allem für junge und angehende Führungs- personen des mittleren Managements gedacht. Ich wechse- le zwischen der weiblichen und der männlichen Ansprache, meine aber stets beide Geschlechter. Meistens gehe ich davon aus, dass Sie angestellt sind, aber auch als selbstständiger Unternehmensführer finden Sie wertvolle Hinweise und An- regungen. Ich biete situationsgerechte Gedankenansätze und Fallbeispiele. Außerdem erkläre ich, welches Rüstzeug man braucht, um langfristig erfolgreich und ein guter Boss zu sein. In unserem Job müssen wir immer bereit und stets als Ansprechpartner für alle Belange da sein, das ist in jedem Unternehmen so. Da stellen sich, nicht nur jungen, sondern auch gestan- denen Führungskräften, egal welcher Branche, Fragen: • Wie bleibe ich ruhig, besonnen und handele trotzdem effektiv? • Wie schaffe ich den Spagat zwischen Gewinnorientierung und ethischen Werten? • Wie kommuniziere ich am besten mit den Mitarbeitern, aber auch mit meinem Management? 13
  • 16. Ich beleuchte unterschiedliche Karrierestufen und immer geht es mir dabei um eine menschliche und respektvolle Führung. Darum ist es auch egal, ob Sie nun in der Gastronomie oder in anderen Unternehmen als Führungsperson arbeiten. Die Ma- nagementstrategien und Methoden, die ich Ihnen erläutere, sind für Führungskräfte jeder Branche relevant. Eines ist aber nicht egal: Wir dürfen nicht rackern bis zum Um- fallen. Unsere persönliche Work-Life-Balance ist genauso wich- tig wie ein verantwortungsvolles Miteinander. Deshalb widme ich mich diesem Thema in den hinteren Kapiteln. Wie holen Sie das meiste aus dem Buch heraus? Folgendermaßen könnten Sie vorgehen: 1. Bedenken Sie stets: Nichts ist so, wie es oft erscheint. Wägen Sie alles gut ab. 2. Überdenken Sie das Gelesene und überprüfen Sie zukünf- tig Ihre Verhaltensweisen. 3. Da Sie dabei sind, etwas zu ändern, wirkt das manchmal ungewohnt und macht einen unsicher – aufkommende Zweifel an Ihrem Handeln sind also ganz normal. 4. Nutzen Sie einfach Ihr Herz und Ihren Verstand und ver- trauen Sie Ihrem Bauchgefühl. 5. Achten Sie auf den Pin – denn er weist auf Wichtiges hin. 6. Am Ende jedes Kapitels finden Sie das Wesentliche „Auf den Punkt gebracht“ und jeweils eine Erfolgsstrategie. 7. Am Schluss des Buches stehen dann noch einmal meine 17 Erfolgsstrategien. 14
  • 17. Ein Vorgesetzter hat mir Folgendes beigebracht: „Menschen arbeiten für Menschen.“ Damit hat er den Nagel auf den Kopf getroffen und diese Einführung zusammengefasst. Da mein Buch Ihnen Nutzen bringen soll, hoffe ich sehr, die richtigen Worte gefunden zu haben. Folgender Satz meiner Kollegin stimmt mich optimistisch: „Du hast es geschafft, dass ich immer besser in der Lage bin, die Menschen in ihrer Einzigartigkeit zu lassen, zu respektie- ren und zu führen.“ Sie ist auf dem Weg, eine sehr gute Füh- rungspersönlichkeit zu werden, und ich bin verdammt stolz darauf, so einen Menschen in meinem Team zu haben. Zum anderen werde auch ich unterstützt, weil es eben immer Men- schen gibt, die sich für einen starkmachen. Da Sie dieses Buch lesen, danke ich auch Ihnen. Denn es sind die Macher, die uns nach vorn bringen. Dazu gehören Sie ganz bestimmt. Prüfen Sie also alles genau und finden Sie Ihren eigenen „richtigen“ Weg. Dabei wünsche ich Ihnen viel Erfolg, Glück und Gesundheit. Und viel Freude mit diesem Buch. Für Hinweise und Anregungen bin ich Ihnen, lieber Leser, liebe Leserin, sehr dankbar. Nutzen doch einfach meine Homepage www.sylvana-pollehn.de oder meine Fanpage auf Facebook www.sylvana-pollehn.de/facebook. Ihre Sylvana Pollehn 15
  • 18. 16
  • 19. 1. Sie wollen Karriere machen? – Nichts leichter als das!
  • 20. 1.1 Erfolgreich um jeden Preis? „Man erzählt sich, du hättest deinen Posten nur bekommen, weil du mit Herrn M. geschlafen hast. Das ist gut für uns, denn er will demnächst hier Kontrolle machen.“ Vier Augenpaare, zwei hypnotisierend, die anderen herausfordernd, warten auf verräterische Züge in Sandras Gesicht. „Nur nicht anmerken lassen, dass du völlig geschockt bist“, ist der einzige Gedanke, den sie fassen kann. Stocksteif, lächelnd, krampfhaft die Mas- ke tragend, ist sie gefangen – auf ihrem Stuhl, umringt von sensationslüsternen, gierigen Kollegen. Es gibt kein Entrin- nen. Ganz ruhig, fast regungslos, hört sie sich sagen: „Wenn sie es erzählen, wird es schon stimmen.“ Spaß beiseite. Ist das die Erfolgsformel nach der jeder sucht? Antworten darauf gibt es viele, meine finden Sie in diesem Buch. Lassen Sie uns Stück für Stück herausfinden, was nö- tig ist, um eine reelle Chance auf einem heiß umkämpften Arbeitsmarkt zu haben. Fakt ist, das Sie zuerst ganz genau wissen müssen, ob Sie bereit sind: Wollen Sie wirklich unbedingt Karriere machen? Wozu all den Stress auf sich nehmen? Viel Arbeit, bestimmt mehr als jetzt, wartet auf Sie. Die Verantwortung nimmt zu und das Leben wird unruhiger. Ihr Partner spielt die zweite Geige, dafür rückt Ihr Handy vor. Erreichbar auch im Bett, beim Essen mit Freunden und eigentlich immer und überall. Keiner wird‘s verstehen und Sie sind der Dumme. Das ist Ihnen egal? Sie wollen erfolgreich sein und viel Geld verdienen. Jetzt denken Sie bestimmt: „Aber kann ich das ein- fach so sagen?“ Warum nicht, das können Sie nicht nur, das sollten Sie sogar. Genau das unterscheidet erfolgreiche Men- 18
  • 21. schen von weniger erfolgreichen. Auch ich musste erst in einer Schulung aufgerüttelt werden: Dort wies man mich darauf hin, dass ich meinen Vorgesetzten klar sagen muss, was meine Plä- ne sind, denn schließlich können sie die Ziele, die ich habe, nicht erahnen. Und so kam der Stein für mich ins Rollen. Ziel- sicher und selbstbewusst vertrat ich ab sofort meine Pläne für die Zukunft. Ich erinnerte mich an Dieter Bohlens Worte: „Vor jedem Erfolg kommt der zehntausendfache Misserfolg. Erfolg ist die Ausnahme, Misserfolg die Regel. Auf dem Weg zum Erfolg wirst du tausendmal fallen, wichtig ist, dass du tausendundeinmal wieder aufstehst. Vergiss das nie!“ Dieter Bohlen, in „Nichts als die Wahrheit“ Genauso ist es, werden Sie, genau wie ich, bestimmt denken. Deshalb entwickelte ich meine Erfolgsstrategie. Und diese soll Ihnen dabei helfen, Ihre eigene zu verfolgen. Eines kann ich Ihnen jetzt schon sagen: Man braucht das Rad nicht neu zu erfinden. Dazu bin ich auch nicht in der Lage. Aber man kann auf Bewährtes aufbauen. Sie wundern sich vielleicht, dass ich so großzügig mit meinem Wissen hausieren gehe? Schließlich wächst meine eigene Kon- kurrenz heran und könnte mir zur Gefahr werden. Sie haben recht, das kann passieren. Jedoch nur, wenn ich in meinem stetigen Lernprozess, meiner Arbeitsleistung und der nötigen Aufmerksamkeit gegenüber meinen Mitarbeitern nachlasse. Indem wir kontinuierlich, gemeinsam mit unseren Kollegen, an einer Erfolgsstrategie arbeiten, werden wir viel stärker. So- mit wahren wir unseren Arbeitsplatz. Denn kein Unternehmen lässt gute Leute gehen – oder würden Sie das tun? 19
  • 22. Worauf kommt es denn nun speziell an, auf dem Weg nach oben? Ich kann nur jedem raten, seien Sie nicht schüchtern, sondern selbstbewusst. Gerade weibliche Personen stellen ihr Licht gern unter den Scheffel. Das haben sie nicht nötig, sie können genauso viel wie die männlichen. Außerdem ziehen souveräne Menschen andere an. Dieter meint dazu: „Lass dich nie beirren. Lass es nicht zu, dass jemand mit der Nadel in deinen Ballon voller Träume piekst. Schmeißt man dich vorne raus, gehe mor- gen von hinten wieder rein.“ Das hört sich leichter an, als es ist, ich weiß. Etwas zu wollen ist das eine, es umzusetzen das andere. Zusätzlich kommt es dabei immer auf das Wie an. Nur wer sich über das freut, was er tut, bringt etwas Anständiges zuwege. Wie wollen Sie durchhalten, wenn Sie nur ein wenig oder gar nicht begeistert sind? In diesem Sinne ist Begeisterung die bestbezahlteste Eigenschaft der Welt. Doch Vorsicht, setzen Sie nie eine Maske auf, seien Sie echt! Wissen Sie noch, wie bei Ihnen alles angefangen hat? Für jeden beginnt die Karriere anders. Ich gehe davon aus, dass Sie Ihre Ausbildung super abgeschlossen haben. Glückli- cherweise hat man Ihr Potenzial erkannt und nun befinden Sie sich bereits im internen Entwicklungsprozess fürs Manage- ment. Auch wenn Sie längst zur Führungsetage gehören, wer- den Sie immer wieder auf unerwartete Situationen stoßen. Im Laufe des Buches gehen wir deshalb systematisch und lö- sungsorientiert vor. Ich werde Ihnen viele praxisnahe Beispiele geben. Diese sollen Sie anregen und somit Ihre Arbeit erleich- tern. Dabei sind die angegebenen Reaktionen als Musterlösung zu sehen, da sich nichts hundertprozentig wiederholen wird. 20
  • 23. Sie sind Ihres eigenen Glückes Schmied. Was meinen Sie, reicht unser Bauchgefühl immer aus? Damit Sie dies besser beurteilen können, lesen Sie Folgendes: Es sind immer die anderen! Ein Bekannter von mir hatte hohe Ziele. Er hatte gute Chancen und die Firma bildete ihn aus. Als nun seine Prüfung kam, fiel er durch. Seiner Meinung nach hatten es andere Kollegen nur geschafft, weil diese besser vorbereitet worden waren. Er klagte die Ausbilder an, es ihm nicht richtig beigebracht zu haben. Bei näherer Betrachtung stellte sich aber heraus, dass die anderen viel nachgefragt, sich ihr Wissen regelrecht erkämpft hatten. Sie waren auch nicht der Meinung gewesen, dass Theorie Quatsch sei und das Bauchgefühl ausreiche, so wie sich mein Bekann- ter einmal geäußert hatte. Man hat ihm daraufhin die Chance zur Wiederholung der Prüfung eingeräumt, aber das Ergebnis reichte trotzdem nicht aus. In diesem Fall meinte er, dass den Prüfern seine Nase nicht gepasst habe. Schön, wenn es immer die anderen sind, oder? In „Lebe be- geistert und gewinne“ von Frank Bettger hat mich folgendes Gedicht von Herbert Kaufmann stark inspiriert. Dieses möchte ich Ihnen gern mit auf den Weg geben: SIEG Wie oft schon hörte ich dich sagen, Du würdest große Dinge wagen. Wann wohl, glaubst du, kommt der Tag, Da endet alle Müh‘ und Plag‘, Da du zu großen Taten schreitest Und da du selbst dein Schicksal leitest? 21
  • 24. Und wieder ging ein Jahr vorbei, Doch nie warst du, mein Freund, dabei, Wenn‘s galt, nun endlich zuzugreifen, Damit auch deine Früchte reifen! Woran es liegt? Erklär es nur! Du hattest Pech? Ach, keine Spur! Wie immer einzig und allein Lag‘s nur an dir, an dir allein. Schau auf deine Hände bloß: Sie liegen still in deinem Schoß, statt endlich, endlich doch zu handeln Und alles in dir umzuwandeln. Ich bin der festen Überzeugung, dass Sie alles schaffen, denn wer dieses Buch liest, ist ein Macher. Erfolgreich um jeden Preis? Ich möchte Ihnen folgende Geschichte erzählen: Eine stolze, übermütige und bekannte Geschäftsfrau trat täglich vor ihren Spiegel und sprach: „Spieglein, Spieglein an der Wand, wer ist die Erfolgreichste im ganzen Land?“ Da antwortete der Spiegel: „Sie, meine werte Frau, sind die erfolgreichste Herr- scherin hier, aber Schneewittchen, hinter den sieben Bergen, bei den sieben Zwergen, ist tausendmal erfolgreicher als Ihr.“ Wutentbrannt ersann sie einen gefährlichen Plan. Schneewitt- chen sollte sterben. Auf dem Weg ins Land der sieben Zwerge begegneten ihr Leute. Da sie verkleidet war, erkannte man sie nicht und so unterhielten sie sich unbeschwert. Alle waren des Lobes voll über ihr Schneewittchen, strahlten und arbeiteten voller Spaß und guter Laune. 22
  • 25. Sie meinen: Das ist doch nur ein Märchen. Natürlich, das ist es. Im eigentlichen Märchen der Gebrüder Grimm ging es der Königin darum, die Schönste im Land zu sein. Und sie gab nicht auf, bis Schneewittchen endlich tot war. Aber Märchen gehen doch immer gut aus? Hören Sie das Ende aus den Gebrüder Grimm: Ein Königssohn rettete Schneewittchen und die beiden verliebten sich. Eines Tages wurde die Königin zu einem Hochzeitsfest geladen. Nachdem der Spiegel ihr nun sagte, dass die junge Königin, tausendmal schöner sei als sie, „stieß das böse Weib einen Fluch aus, und es ward ihr so angst, so angst, daß sie sich nicht zu lassen wußte. Sie wollte zuerst gar nicht auf die Hochzeit kommen; doch ließ es ihr keine Ruhe, sie mußte fort und die junge Königin sehen. Und wie sie hineintrat, erkannte sie Schneewittchen, und vor Angst stand sie da und konnte sich nicht regen. Da ward sie vor Schrecken so häßlich, so häßlich, kein Mensch mochte sie mehr ansehen, und sie moch- te selbst nicht mehr in den Spiegel schauen. Da lief sie davon in den großen wilden Wald hinaus, und hat kein Mensch mehr sie gesehen und weiß, was aus ihr geworden ist. Schneewitt- chen aber lebte glücklich mit dem Prinzen, und wenn sie nicht gestorben sind, so leben sie heute noch.“ Passen Sie auf Ihren Spiegel auf! Alles wird sich im Leben irgendwann rächen, alles, und des- halb müssen wir beizeiten dafür Sorge tragen, dass unser Spie- gel nicht zerspringt. Wir müssen niemanden angreifen oder zunichtemachen, nur weil er erfolgreicher ist, aber wir können lernen. Lernen, wie es geht, ein erfolgreicher, menschlicher und glücklicher Boss und kein Herrscher zu sein. Das ist das i-Tüpfelchen unseres Wollens. 23
  • 26. Erfolgreich sein. Glücklich sein. Glauben Sie bitte nicht, die hier vorgestellen Methoden seien die einzig richtigen und nur meine Praxis habe sich bewährt. Nein, aber ich merke täglich, wie anspruchsvoll dieses Unter- fangen ist. Deshalb arbeite ich hart daran. Ich experimentiere und begreife ständig mehr. Dabei ist mir Folgendes klar ge- worden: Erfolgreich zu führen, kann man lernen. Menschlich zu leiten, muss man lernen. Halten Sie durch, besonders dann, wenn Ihnen missmutige Kollegen den eingeschlagenen Weg schlechtreden wollen. Es kostet mich oft viel Energie, nicht davon abzuweichen. Aber der Erfolg gibt mir Kraft und zeigt mir, dass ich richtigliege. Was stellen wir uns eigentlich unter Erfolg vor? Ständig rei- ten wir darauf herum und was meinen Sie, steht im Synonym- wörterbuch (Dudenverlag) tatsächlich? Unter dem Stichwort „Erfolg“ findet man dort unter anderem: Gedeihen, Gelingen, Karriere, Platz an der Sonne, Sieg, Triumph, Glück. Als erfolg- reich gilt: ergebnisreich, sieggewohnt, siegreich, (bes. österr.): zielführend, glücklich. Sehr erstaunt war ich, als ich das las. Es steht also nirgends, Erfolg bedeute, selbst unglücklich zu sein oder andere un- glücklich zu machen. Nein, das Gegenteil ist der Fall. Wissen das viele vielleicht gar nicht? Seien Sie mit ganzem Herzen bei Ihrer Arbeit, und der Erfolg ist nicht aufzuhalten und ganz nebenbei stellt sich auch noch das Glück ein. Aber passen Sie auf sich auf und rackern Sie nicht bis zum Umfallen. 24
  • 27. Ganz wichtig: Ihre Work-Life-Balance. Am Beispiel einer jungen Chefin möchte ich auf diese Thema- tik eingehen: „Ständig muss ich alles allein machen und die Arbeit hört nie auf“, fuchtelt Kathleen genervt mit den Armen. „Aber du hast doch Mitarbeiter, wieso verteilst du denn nicht ein paar Aufgaben?“ Mir war schon seit längerer Zeit aufgefal- len, dass sie sehr gereizt und völlig überdreht war. „Die machen alles falsch, ich muss sie nur kontrollieren und mein eigener Vorgesetzter meckert auch nur herum. Ich weiß gar nicht mehr, was ich zuerst machen soll“, jammert sie. Bisher empfand sie ihre Arbeit nie als Belastung, doch momentan war sie ihr an- scheinend nicht mehr gewachsen. Kathleen ist nicht die Einzige, der es so geht. Laut einer Untersuchung der Bertelsmann-Stiftung und des Schweizer Instituts sciencetransfer leiden 70 Prozent der be- fragten Manager erkennbar unter dauernder psychischer und physischer Erschöpfung. Die Hälfte von ihnen hat während der Arbeit keine Möglichkeit, sich zu regenerieren. Erholung fin- det nur noch an den Wochenenden statt – wenn überhaupt. 20 Prozent der Befragten haben nur sehr wenig oder gar keine Zeit mehr für Familie oder Freunde. Prävention (Vorbeugung, Verhütung) muss viel früher anset- zen, meinen die Wissenschaftler. Mitarbeiter müssen wieder lernen, sich zu erholen. Unternehmen müssen erkennen, dass Leistung und Erholung sich abwechseln müssen und dass es nicht ausreicht, ein leistungsförderndes Umfeld zu schaffen, sondern dass auch ein erholungsförderndes Umfeld wichtig ist. Die Studie kommt zu dem Schluss, dass viele Manager schon tief in der Burn-out-Falle stecken und sich in einem Stadium befinden, in dem es sehr schwer ist, ohne Hilfe und massi- 25
  • 28. ve persönliche Veränderungen der Abwärtsspirale zu entkom- men“. Darüber informiert die Internetseite www.burnout-info. ch. „Kaputtgerackert – Vollidiot!“ Du weißt nicht mehr, wie Blumen duften, kennst nur die Arbeit und das Schuften. So geh‘n sie hin die schönsten Jahre, am Ende liegst Du auf der Bahre. Und hinter Dir, da grinst der Tod: „Kaputtgerackert – Vollidiot!“ Joachim Ringelnatz Ich weiß, Ihnen und mir wird das nicht passieren, wir passen schon auf uns auf, oder? Aber Fakt ist, dass es Kathleen bis heute nicht besser geht. Sie begreift auch nicht, was da mit ihr passiert. Sicher braucht sie professionelle Hilfe, da sie es allein nicht in den Griff kriegt. Wie es endet – wer weiß? Da- mit es gar nicht erst dazu kommt, habe ich in den hinteren Kapiteln wichtige Fakten und erprobte Gegenmittel für Sie zu- sammengestellt. Lieber Leser, liebe Leserin, sollten Sie jetzt, nach dem ersten Kapitel, der Meinung sein, so habe ich die Dinge gar nicht be- trachtet, dann überlegen Sie noch einmal genau: • Schaffen Sie es, sich ehrlich zu begeistern? • Werden Sie diesen Job nicht nur durchschnittlich, sondern sehr gut erledigen? 26
  • 29. • Können Sie sich der Verantwortung stellen, Menschen zu führen, ohne dass Ihr Spiegel zerbricht? • Bringen Sie die Kraft und das Durchhaltevermögen auf? Schließlich können Sie Ihre Leute später nicht einfach so im Stich lassen. Wenn Sie die Fragen also nicht mit Ja beantwor- ten wollen oder können, sollten Sie es lieber lassen. Karriere machen Sie sowieso nur, wenn Sie es von ganzem Herzen wol- len und dafür alles Nötige tun. Jeder Mensch ist einzigartig und deshalb unterschiedlich ta- lentiert. Das ist auch gar nicht schlimm, denn darin liegen unsere Stärken. Man muss es lieben, dann ist man richtig. Auch Sie finden etwas, von dem Sie sagen: Ich liebe es. Sollten Sie sich dennoch allem stellen wollen und sind Sie der festen Überzeugung, angekommen zu sein, dann begrüße ich Sie im Kreis der Kämpfer. Und wenn Sie hartnäckig genug sind, folgt früher oder später ganz sicher der Moment, in dem Sie mit ehrlichem Herzen sagen: „Genauso habe ich mir meinen Job vorgestellt.“ Worauf kommt es also an, wenn Sie ein ganz besonderer Boss sein wollen? 27
  • 30. Auf den Punkt gebracht: 1. Begeistertes Handeln, klare Ziele und vor allem der ausgeprägte Wille zu lernen, zu lernen und noch- mals zu lernen sind das Fundament auf Ihrem Weg. 2. Haben Sie den Mut, ausgetretene Wege zu verlas- sen. 3. Nehmen Sie es selbst in die Hand und vertiefen Sie Ihr Wissen, ganz besonders das über menschliche Führung. 4. Nutzen Sie dieses Wissen als Ihren Vorteil, denn es verleiht Ihnen Macht. Meine 1. Erfolgsstrategie: Etwas ganz fest zu wollen, es dann begeistert und mutig anzugehen – ohne Leichen zu hinterlassen – ist Ihre erste Strategie auf dem Weg zu einer erfolgreichen Führungs- kraft. 28
  • 31. 1.2 Quereinsteiger – was es zu beachten gilt „Jeder möchte die Welt verbessern und könnte es auch – wenn er nur bei sich selber anfangen würde.“ Karl Heinrich Waggerl, österreichischer Schriftsteller „Hallo, wie geht es dir?“ Ich zucke mit den Schultern, leh- ne mich gegen den Imbisswagen und schaue mein Gegenüber an. „Arbeitest du immer noch in Schichten? Du warst doch in einem Fast-Food-Restaurant, oder?“ „Ja.“ Ehe ich Weiteres erwidern kann, kommt schon: „Da sieht es immer so stressig aus. Das wäre nichts für mich. Na ja, es ist besser als nichts, stimmt‘s?“ Moni dreht sich zu ihrem Freund. Er nickt zustimmend. Da ist es wieder, dieses Gefühl in mir, es fordert mich heraus. Und schon sage ich: „Na ja, besser als nichts, das stimmt. Ich habe einen Firmenwagen, eine Tankkarte und nächsten Mo- nat fliegen wir nach Südafrika.“ Ganz beiläufig füge ich hin- zu, „von der Firma aus. Ich glaube, das ist besser als nichts. Macht‘s gut.“ Erhobenen Hauptes gehe ich, fühle mich aber auch nicht wohler. Jeder neue Anfang ist eine Chance „Besser als nichts“, nahm seinen Anfang durch eine Anzeige in der Tageszeitung. Dort inserierte ein systemgastronomisches Unternehmen, dass es Mitarbeiter suchte. Da ich mich gera- de beruflich verändern wollte, interessierte mich dieses An- gebot, obwohl es für ein Restaurant etwa 150 Kilometer von mir entfernt galt. Wegziehen wollte ich nicht und ich haderte 29
  • 32. auch, weil man direkt fürs Management suchte. Sie boten eine Ausbildung für Trainees an. Es hörte sich alles so toll an, zu toll, fand ich. Außerdem – war ich dem überhaupt gewachsen? Arbeitet man normalerweise nicht schon in der Firma, in der man Karriere macht? Ich war hin und her gerissen. Sollte ich es wagen? Die Grundvoraussetzungen brachte ich jedenfalls mit. Eine Ausbildung in der Gastronomie. Nach so vielen Jahren sollte plötzlich meine Berufsausbildung von Nutzen sein. Ausgerech- net die, die meinem Vater damals so gar nicht gefiel, denn auch er erlag den Vorurteilen, die bis heute über die Branche kursieren. Aber auch meine 13-jährige Selbstständigkeit im Handel sollte sich als nützlich herausstellen. Letztendlich bewarb ich mich auf die Anzeige. Und tatsächlich bekam ich eine Einladung zum Vorstellungsgespräch. Wochen später stürzte ich freudestrahlend aus dem „Raum der Hohei- ten“, dem Raum, der mich einen Tag zwischen Hoffen und Bangen gefangen hielt. In dem ich Tests, Gruppengespräche und Planspiele absolviert hatte und in dem ich den Fragen einer 4-köpfigen Jury ausgesetzt gewesen war. Unweigerlich erinnerte mich die Prozedur an DSDS – Deutschland sucht den Super-Star. Das klingt wahrscheinlich übertrieben. Aber nach der Aufregung, geschürt durch meinen unbedingten Willen, genau diesen Job zu kriegen, fühlte ich mich wie die Kandida- ten dort. Jubelnd umarmte ich danach meine Schwägerin. Sie hatte mich glücklicherweise begleitet. Ich rief: „Hurra, hurra, ich habe die Stelle!“ Ein anstrengendes, aber auch interessan- tes Auswahlverfahren war geschafft und nun hatte ich die Zu- sage für meine Managementausbildung in der Tasche. Ich war glücklich, zufrieden und sehr, sehr gespannt auf das, was da kommen sollte. 30
  • 33. Oftmals schauen mich die Leute skeptisch an, wenn ich sage, dass ich mich aus freien Stücken für diesen Job entschieden habe. Für einen Job, der alles andere als leicht ist. Dass je- mand völlig überzeugt und positiv von der Systemgastronomie spricht, ist für viele unverständlich. Ich glaube, das Bild in der Öffentlichkeit ist leicht verzerrt. Jedoch bin ich fest da- von überzeugt, dass sich das irgendwann ändert, denn es gibt immer mehr systemgastronomische Angebote und demzufolge Mitarbeiter. Und diese werden das Bild richten. Vielleicht geht es Ihnen in Ihrer Branche genauso, dann wissen wir beide, dass man oft gegen Vorurteile kämpfen muss. Wie ging es denn nun weiter auf meinem Weg nach oben? Fakt war, ich hatte diesen Job! Ich durfte Shiftleader (Schicht- leiter) in einem Restaurant der Systemgastronomie werden. Eine ganz genaue Vorstellung von dem, was da auf mich zu- kam, hatte ich nicht. Auf jeden Fall wusste ich, man bildete mich aus und dann würde das alles schon werden. Was dann aber kam, war mehr als harte Arbeit. Alles, was ich im ers- ten Kapitel erläuterte, traf genau zu. Ohne eisernen Willen, Durchhaltevermögen, Kraft, Ausdauer und Geduld hätte ich aufgegeben. Vielleicht fragen Sie sich: Was will sie mir damit sagen? Ich möchte, dass Sie ähnliche Situationen einschätzen können. Ich möchte, dass Sie besser vorbereitet sind als ich und somit manches entspannter überstehen. Ich war ein Quereinsteiger, auch Trainee genannt, also jemand, der von außen kommt und dann speziell für eine Führungs- position ausgebildet wird. Ich kam nicht aus den eigenen Reihen. Warum ist es wichtig, dies zu betonen? Man muss es erlebt haben, um die Tragweite zu begreifen. Stellen Sie sich 31
  • 34. vor, Sie arbeiten schon viele Jahre in einer Firma. Man hat in Ihnen die Hoffnung genährt, dass auch Ihr Zeitpunkt kom- men wird, wo Sie die Karriereleiter hochklettern. Dann steht da plötzlich so ein unwissender Trainee vor Ihnen (es könnte auch jemand aus einer anderen Abteilung oder ein beförder- ter Kollege sein). Er steht mitten im Raum, und nun sollen Sie ihm auch noch helfen. Nein, alles bäumt sich in Ihnen auf. Das werden Sie ganz bestimmt nicht tun, meldet sich da Ihr Unterbewusstsein. Sie sollen jemanden unterstützen, der genau für diese Leiter – Ihre Leiter – ausgesucht wurde. Das geht gar nicht. Und dieser jemand stellt sich nicht mal blöd an, auch das noch. Sie sehen Ihre Felle davonschwimmen. Was jetzt passiert, ist nur zu verständlich. Sie gehen automatisch zum Angriff über. Das werden Sie auf keinen Fall unterstützen, denken Sie. Der Kampf ist eröffnet. Als Quereinsteiger gilt es Folgendes zu beachten: Um sich vor Sticheleien zu schützen, hilft nur besser, besser und immer besser zu werden. Nur so beweist man sich. Nichts, aber auch gar nichts anderes hilft. Und hüten Sie sich davor, das zu tun, was in dieser Lage das Leichteste ist: Vergelten Sie nie Gleiches mit Gleichem. Dann sind Sie keinen Deut besser und werden die Leiter nie erklimmen oder schneller wieder runterfallen als Sie es erwarten. Wahre innere Werte werden über kurz oder lang Ihr Erfolgs- rezept sein. Dazu fällt mir ein Gespräch mit einer Studentin ein. Dabei ging es um menschliche Werte. Kann man sie trotz Führungsaufgaben leben? Sie war hin- und hergerissen. Wir kamen zu dem Schluss, dass es nicht „trotz“, sondern „gerade deshalb“, heißen muss. Das Gespräch fasste sie so zusammen: „Dann bleibt einem wohl nur, sich treu zu bleiben.“ 32
  • 35. Genau so ist es. Verraten Sie sich nicht, vertrauen Sie in die- sem Fall ruhig Ihrem Bauchgefühl. Manchmal hindern uns unsere eigenen Gedanken, weil diese von allen Seiten beein- flusst werden. Da fällt es oft schwer, sich treu zu bleiben. Wenn Sie etwas unbedingt erreichen wollen, lassen Sie sich nie davon abhalten. Sollten Sie der „Jemand“ sein, der einem anderen vor die Nase gesetzt wurde, versuchen Sie trotzdem nachzuempfinden, was in dem anderen gerade vorgeht. Denn während Sie vorwärtskommen, kann es sein, dass der ande- re rückwärts geht. Selbst wenn es dort an fehlender Leistung liegt – die Ursachen wollen wir hier nicht ergründen – tut es demjenigen weh. Sie laufen ja gerade an ihm vorbei und damit können nicht alle umgehen. Am Anfang meiner Laufbahn gab es Momente, die mich zwei- feln ließen, ob der eingeschlagene Weg der richtige war. Glücklicherweise bestätigte sich das aber ziemlich schnell. Und hätte ich von Beginn an so gedacht, wie ich es mittler- weile tue, wäre mir auch so manches erspart geblieben. Ihnen geht es vielleicht hin und wieder auch so, dass Sie meinen, falschzuliegen. Dass Sie denken, das halten Sie nicht aus. Dann erinnern Sie sich doch an dieses Kapitel und erkennen vielleicht, dass jeder neue Anfang zwar schwierig ist, aber auch eine Chance – manchmal eine einmalige. Natürlich ist nichts ein Selbstläufer. „Jeder, der aufhört zu lernen, ist alt, mag er zwanzig oder achtzig Jahre zählen. Jeder, der weiterlernt, ist jung, mag er zwanzig oder achtzig Jahre zählen.“ Henry Ford 33
  • 36. So meinte schon Henry Ford I., ein amerikanischer Industriel- ler. Sollten Sie also gerade auf der Karriereleiter stehen, müssen Sie Ihre Chance unbedingt nutzen. Sie müssen Ihr Potenzial ausbauen. Man hat von mir schon behauptet: Die will arbei- ten und sie ist eine „Peoplesau“. Eigentlich das schönste Lob, das ich mir vorstellen kann. Damals, im Bewerbungsgespräch, fragte man mich: Welche Visionen haben Sie? Ich war sehr verblüfft, dass es Leute gibt, die trotz vieler Jahre in höheren Positionen noch darüber reden. Was erwarte ich also von der Zukunft? Wie sehe ich sie? Wie sehen Sie Ihre Zukunft? Was, Sie haben keine Glaskugel? Darum können Sie keine Antwort darauf geben? Das mit der Kugel stimmt, doch geht es immer um hundertprozentige Sicherheit in unseren Überlegungen? Können wir nicht zuerst das Ziel sehen, es ansteuern, und wenn es nicht ganz so geht, etwas abdriften? Wir brauchen Visionen – müssen dafür kämpfen, manchmal auch hartnäckig sein. Auch wegen der Visionen, die aktive Trainees und junge Dynamische oft haben, empfinden man- che Menschen sie als unangenehm. Darum zeigen sie denen ihre Sympathien auf ungewöhnliche Weise. Falls auch Ihnen jemand begegnet, der nicht nur freudestrahlend Ihre Aktivi- täten beäugt, dann hilft Ihnen vielleicht folgende Geschichte. „Du bist doch nur angestellt!“ Im Gespräch mit einem Bekannten sagte ich vor geraumer Zeit: „Es ist einfach nicht in Ordnung, mit welcher Selbstverständ- lichkeit manche Leute zum Arzt laufen und aus der simpelsten Erkältung eine Woche frei rausschlagen.“ Ich erinnerte an die Länder, wo Kranksein auf Kosten der Krankenkasse gar nicht denkbar wäre. Dort verdient man sein Geld ausschließlich durchs Arbeiten. Ich möchte hier eindeutig zu verstehen geben, dass es für mich einen Unterschied zwischen Kranksein und Krankma- 34
  • 37. chen gibt. Nachdem ich also meine Ansichten zu dem Thema zum Besten gegeben hatte, fragte der Bekannte, wieso ich mich so entrüste. Schließlich sei ich doch nur angestellt. Ich meinte: „Na und, ich sehe es als meine Pflicht, dieses Unter- nehmen wie mein eigenes zu führen. Das bin ich der Position als Geschäftsführerin schuldig.“ Da fing er höhnisch an zu lachen und antwortete bissig: „Über solche Leute wie dich freut sich jede Firma. Du bist ja völlig ver- blödet.“ Fassungslos starrte ich ihn an und sagte nichts. Obwohl ich mit mir rang, entschied ich mich, meine Entrüstung her- unterzuschlucken. Schließlich kannte ich ja nun seine Meinung. Diese Geschichte, ist schwer zu verdauen. Sie bestätigt mir erneut, wie unterschiedlich Menschen denken. Und auch, dass es oft die sind, die ich tief im Herzen nicht mag. Nämlich Menschen, die abstumpfen und denen alles am A... vorbeigeht. Und ausgerechnet die regen sich über alles und jeden auf. Ich bin froh, dass ich vieles anders sehe. „Alles Große in unserer Welt geschieht nur, weil jemand mehr tut, als er muss.“ Herrmann Gmeiner, österreichischer Sozialpädagoge Die potenziellen Nachwuchskräfte, die Quereinsteiger und alle Macher bereichern jedes Unternehmen und oft sind sie es, die andere wachrütteln. 35
  • 38. Ich bin sehr optimistisch, dass Sie Ihre Visionen entwickeln und daran festhalten werden. Ich bin mir auch sicher, dass Sie vieles anders oder noch besser machen. Das beweist mir Ihr Griff zu diesem Buch. Halten Sie einfach ab und zu inne, und denken Sie über Ihre Ansichten und Handlungen nach. Es ist nie zu spät, seinem Weg eine neue Richtung zu geben, und es muss auch nicht immer die sein, in die alle laufen. Ein großer Mann, Pascal Blaise, hat einst gesagt: „Die Menschen aber, die ihren eigenen Weg zu gehen fähig sind, sind selten. Die große Zahl will nur in Herden gehen, und sie verweigert die Anerkennung denen, die ihre eigenen Wege ge- hen wollen.“ Über unsere Welt sind viele nicht glücklich. Tun wir also end- lich etwas. Werden wir aktiv. Und das auch und gerade als Führungskräfte in unseren Unternehmen. Dabei ist es voll- kommen egal, ob Sie gerade als Quereinsteiger, als zukünftiger Abteilungsleiter oder Geschäftsführer auf dem Weg nach oben sind. Hauptsache Sie denken daran, dass man nur miteinander erfolgreich ist. Franz Alt, deutscher Journalist und Buchautor, sagte: „Wenn du Frieden willst, bereite den Frieden vor; wer Krieg vorbereitet, wird Krieg bekommen.“ Überbewerten Sie auf dem Weg nach oben nichts, erst recht nicht als Quereinsteiger, denn es ist nun einmal so, dass man Neulinge schief anguckt. Der Weg ist herausfordernd. Wenn Sie es aber schaffen, alles mit dem nötigen Abstand und in der richtigen Dimension zu sehen, halten Sie auch durch. Dadurch bekommen Sie überhaupt erst Ihre Chance auf einen neuen Anfang. In diesem Sinne wünsche ich Ihnen, dass Sie jederzeit effektiv und herzlich mit allen Kollegen arbeiten können und 36
  • 39. vielleicht erkennt man bald, wie wichtig Sie für Ihre Kollegen sind. Und nun habe ich noch einmal zusammengefasst, worauf es – vor allem als Quereinsteiger – ankommt. Auf den Punkt gebracht: 1. Bleiben Sie hartnäckig, auch wenn manches auf den ersten Blick unmöglich erscheint. 2. Entwickeln Sie Visionen und halten Sie daran ganz fest. Lassen Sie sich diese von keinem zerstören. 3. Denken Sie nach und überprüfen Sie Ihre Ansich- ten, Handlungen und Erwartungen. 4. Überbewerten Sie nichts, dann klappt es auch mit den Kollegen. Meine 2. Erfolgsstrategie: Auf dem Weg nach oben müssen Sie eisern durchhalten. Sie müssen Ihre Visionen entwickeln, daran festhalten und Ihre Ansichten, Handlungen und Erwartungen immer wieder überprüfen. 37
  • 40. 1.3 So halten Sie durch – auch wenn es mal dicke kommt Weg vom Jammern – hin zum Handeln „Dieser Weg wird kein leichter sein Dieser Weg wird steinig und schwer. Nicht mit vielen wirst du dir einig sein Doch dieses Leben bietet so viel mehr.“ Der Auszug aus dem Lied „Dieser Weg“ von Xavier Naidoo ist sicher vielen bekannt. Als erfolgreichster deutscher Popstar der letzten Jahre hat er längst seinen Platz neben Grönemey- er und Westernhagen eingenommen. Nun meinen die einen, dass es für ihn keine Kunst gewesen ist, erfolgreich zu sein. Schließlich hatte er Glück im Leben und außerdem fiel ihm alles zu. Es versteht sich von selbst, dass sie selbst nie eine Chance hatten, denn bei ihnen war alles anders. Andere wie- derum denken, dass er sich alles hart erarbeitet hat und ihm nichts, rein gar nichts, in den Schoß gefallen ist. Immer sein Ziel vor den Augen, authentisch und ohne sich zu verbiegen, schaffte er Enormes. Oberste Priorität hatte dabei sein Einsatz für die Menschlich- keit – bis heute. Leidenschaftlich und diszipliniert ging er un- beirrt seinen Weg. Nun ist es schon immer leichter gewesen, zu jammern und zu meckern. Viele Menschen finden, dass es anderen sooooo viel besser gehe. Sie meinen, es sei doch ganz normal, dass man angesichts derartiger Glückskinder keine 38
  • 41. Lust mehr habe, sich anzustrengen. Das, was die erreichen, er- reiche man sowieso nicht. Bringt uns das aber weiter? Wie verhalten und – viel wichtiger – wie fühlen Sie sich, wenn Sie auf eine Gruppe von Menschen stoßen, die nur negativ und pessimistisch ist. Womöglich begegnen Ihnen solche Denker auch noch bei der Arbeit – dort, wo Sie etwas bewegen wollen. Da hat man doch kaum eine Chance mit ´ner eigenen Meinung, man gerät ungewollt in ihren Sog. Obendrein sind diese Men- schen sich so was von einig über das ganze „besch... Leben“. Darüber bräuchten sie auch nicht zu diskutieren, zerschmet- tert man Ihren kleinsten Einwand. Was tun? Was würden Sie in folgendem Beispiel tun: Juliane steht Martina, einer Kollegin aus dem Management, gegenüber. Martina jammert: „Gestern vertraute sich Frau Meier (eine Mitarbeiterin) mir an.“ Bedeutungsvoll holt Marti- na Luft: „Und sie hat mir ihr Herz so richtig ausgeschüttet. Sie meint, die Neuen ließen sich nichts sagen und die Alten seien auch nicht viel besser. Sie hätten einfach keine Lust. Früher sei das anders gewesen.“ Dem zustimmend und genervt über die scheinbar ausweglose Situation sackte ihre Stimmung auf den Tiefpunkt. Juliane muss sich zusammennehmen. Martina erwartet ihre Zu- stimmung, aber sie selbst ist ganz anderer Meinung. Mühsam beherrscht sie sich und meint schließlich: „Ja, und nun? Was willst du mir damit sagen? Sie hat recht! Es ist doch ganz klar, dass ihr die Lust am Arbeiten auch vergeht, wenn die anderen nicht wollen.“ 39
  • 42. Klar, Frau Meier ist schwierig. Neue Mitarbeiter jammern im- mer wieder über fehlendes Verständnis und unangebrachte Här- te. Sie hat an allem etwas auszusetzen. Juliane weiß das aus eigener Erfahrung. Diese Frau macht es keinem leicht, und sich selbst schon gar nicht. Da stehen nun beide – mit ihren unterschiedlichen Meinungen. Martinas Blick spricht Bände. Alles Sch... Was würden Sie, lieber Leser, in dieser Situation tun? Wie reagieren? Juliane entgegnet: „Ja, gut. Ich kenne jetzt die Geschichte. Und nun? Was erwartest du jetzt? Wenn alle so Sch... sind, können wir wohl nichts machen, oder?“ Martina schaut irritiert. „Meinst du, dass diese Aussage uns vorwärts bringt? Meinst du, damit ändern wir etwas? Ist das eine Lösung?“, kommt es nun doch barscher als gewollt aus Julianes Mund. Langsam füllen sich Martinas Augen mit Tränen. Sie scheint die Sinnlosigkeit derartiger Aussagen zu spüren, weiß sich aber nicht zu helfen. Juliane gibt nicht auf: „Ich glaube, so lösen wir nichts. Wir dürfen uns von solchen Leuten nicht runterziehen lassen. Wir müssen erkennen, wann wir gegenlenken. Mit deiner Reaktion bestätigst du solches Denken noch. Was soll denn werden, wenn ich jetzt auch noch mitmache?“ Die beiden Frauen sprechen noch eine ganze Weile über das Für und Wider und Martina ver- sucht, Julianes Gedanken zu verstehen. 40
  • 43. Was würde passieren, wenn die beiden Frauen sich der Mei- nung ihrer Mitarbeiterin anschlössen? Wem wäre damit gehol- fen, wenn sie die „Schuldigen“ anklagen und die ganze Welt verteufeln würden? Die Situation ist schwierig, vor allem, weil Martina ihre Aufgabe als Führungskraft falsch versteht. Positive Mitarbeiterführung ist etwas anderes. Nur einen Tag, das ist es wert Wenn Sie also durchhalten wollen, gerade wenn es mal dicke kommt, versuchen Sie es so: 1. Weg vom Jammern – hin zum Handeln! Das ist ab jetzt der Leitspruch für uns alle, wenn wir tagtäglich unseren Kunden, Gästen, Kollegen und Mitarbeitern gegen- überstehen. Wir können Mut, Vertrauen und Spaß verbreiten. Tun wir es – nur einen Tag – meckern wir nicht mit, jammern wir nicht, dann bringen wir diesen einen Tag die beste Laune zum Ausdruck und motivieren so unsere Leute. Sie werden merken, es verändert auch Sie. 2. Sie bestimmen, was auf Ihrem Stempel steht Überlegen Sie sich also schon jetzt – auf dem Weg nach oben: • Wie wollen Sie gesehen werden? • Wo liegt Ihr persönlicher Anspruch? • Wollen Sie meckern oder etwas bewegen? Warum ist das jetzt schon, an dieser Stelle Ihres Werdeganges, so wichtig? Weil ein einmal gefasstes Bild nur sehr schwer zu revidieren ist. Der erste Eindruck sollte eben der beste sein. Hier legen Sie den Grundstein. 41
  • 44. Können Sie sich noch an Ihre Schulzeit erinnern? Eine neue Lehrerin betrat den Klassenraum. Was passierte da? Unbe- wusst liefen folgende Wahrnehmungen ab. Man registrierte, was sie trug. Urteilte darüber, ob sie gepflegt auftrat. Ging sie krumm oder hatte sie „einen Stock im Rücken“? Lächelte sie oder schaute sie eher streng? Sehr sensibel nahm man alles wahr, auch was und wie sie etwas sagte. War Ihnen der erste Eindruck wichtig und hatte er Einfluss auf Ihr Schüler-Lehrer- Verhältnis? Gehen wir noch einen Schritt weiter. Stellen Sie sich eine Per- son vor, die Sie erst kürzlich kennengelernt haben, vielleicht eine neue Kollegin. Welchen Eindruck hat sie hinterlassen, einen eher positiven? Und könnte sie einen negativen jemals wieder wettmachen? Wann haben Sie sich eigentlich das letzte Mal selbst betrachtet? Nehmen Sie sich bitte einen Moment Zeit und schauen Sie sich an. Was sehen Sie? Und was denken Sie, wie man Sie im Unternehmen oder zu Hause sieht? Haben Sie sich verändert – zu Ihren Gunsten? Bleiben Sie ruhig ehrlich, es erfährt ja keiner. Auch wenn Sie es nicht wahrhaben wollen, man hat Ihnen längst einen Stem- pel aufgedrückt, ob Ihnen das passt oder nicht. Da Sie wis- sen, dass dies auf jeden Fall passiert, können Sie Ihre Chance möglicherweise noch nutzen. In unserem Leben ist nichts von Dauer, es ist also denkbar, dass Sie von einer Abteilung in die andere versetzt werden. Ebenso ist es möglich, dass Sie in einer neuen Firma anfangen. Vielleicht übernehmen Sie auch 42
  • 45. ein Restaurant, einen Einkaufsmarkt, eine Werkstatt oder, oder, oder. Das ist gut, sehr gut. Jetzt haben Sie es in der Hand. Sie bestimmen, was auf dem Stempel steht! Auch wenn sich bei Ihnen beruflich nichts verändert, können Sie doch an sich arbeiten, nach dem Motto – besser jetzt als nie. 3. „Wer schaffen will, muss fröhlich sein.“ Im 18. Jahrhundert mag Theodor Fontane damit richtig ge- legen haben, aber das ist doch längst überholt. Spaß bei der Arbeit, Spaß im Unternehmen, Spaß beim Führen – so ein Un- sinn! Wir sind doch nicht auf der Arbeit, um Spaß zu haben. Das gehört eindeutig in die Freizeit. Im Berufsleben wird ge- knufft und gerackert, denn dazu sind wir schließlich da. Hallo, was ist das für eine Denkweise? „Als es besonders stressig im Restaurant war, haben wir ge- sungen“, erzählte Britta, eine junge Restaurantleiterin, ihren Kollegen. Sie können sich die Reaktion der gestandenen Mit- streiter vorstellen. Belustigt meinten sie später: „Na, singst du ab morgen auch in deinem Restaurant?“ Zugegeben, es hört sich lustig an. Mein Mann hat einmal gesagt: „Führung und Arbeit haben heute bei den meisten Menschen nichts mehr mit Spaß zu tun. Das ist sehr traurig.“ Für mich steht fest: • Menschen, die Spaß haben, lachen. • Menschen, die Spaß haben, begeistern andere. • Menschen, die Spaß haben, werden seltener krank. • Menschen, die Spaß haben, bringen mehr Umsatz. • Menschen, die Spaß verbreiten, sind unbezahlbar. 43
  • 46. Ich erinnere mich an einen ehemaligen Mitarbeiter, der immer gut drauf war. Er begeisterte sogar Kollegen, die sonst eher launisch oder auch traurig waren. Wenn er das Restaurant be- trat, hatten alle, wirklich alle, gute Laune. Jeder wollte mit ihm arbeiten. Hatte Theodor Fontane doch recht? Auch wenn es ungewohnt wirkt, faktisch entspricht dies ge- nau den Forschungen über Glück. Die Psychologie und die Neurowissenschaft betrachten seit geraumer Zeit eher die Stär- ken, Tugenden und Potenziale der Menschen als ihre Defizite. Im Vordergrund stehen nicht die Ängste, Depressionen und Neurosen, sondern die Förderung positiver innerer Einstellun- gen. Neueste psychologische Erkenntnisse besagen, dass unser Ge- hirn flexibel ist. Alles Erlebte und Gefühlte gibt neue Reize und prägt uns – lebenslang. Und hier können wir ansetzen! Jedoch müssen wir uns der genannten Tatsachen bewusst sein, um ungeahnte Möglich- keiten zu erhalten. Wir können unserem Leben, immer und immer wieder, eine neue Richtung geben. 4. Positives braucht einfach nur als dieses erkannt und stärker ausgebaut werden. Wir, wir allein haben es also in der Hand, uns selbst zu beein- flussen. Und das nur durch eine optimistische Lebensweise. Längst wurde bewiesen, dass „Mein Boot, mein Haus, mein …“ nicht die Glücksfaktoren sind. Die Menschen streben nach Schönheit, nach Reichtum, viele suchen die ewige Jugend. Heutzutage kann man alles künstlich erschaffen. Zahlreiche 44
  • 47. Beispiele lassen uns aber wissen, dass alles vergänglich ist und es keine Garantie für langfristiges Glück gibt. 5. Die Sicht, die wir auf etwas haben oder die wir versuchen zu bekommen, bestimmt letztendlich, ob etwas gut oder schlecht ist – also uns glücklich macht. Da zufriedene Menschen leistungsfähiger, erfolgreicher und gesünder sind, bestätigt sich der Verdacht, dass das unser Schlüssel ist – der Schlüssel für ein harmonisches und ent- spanntes Leben. Der erste Teil ist nun zu Ende. Vorrangig habe ich mich an an- gehende oder unerfahrene Führungspersonen gerichtet. Den- noch kann ich mir gut vorstellen, dass auch „alte Hasen“ den einen oder anderen bereichernden Gedanken finden. Begeistertes Handeln, klare Ziele und Ihr Wille werden Sie vor- wärts bringen. Ausgetretene Wege zu verlassen, steht jedem offen. Behalten Sie Ihre Ziele und Visionen stets im Auge und überprüfen Sie daraufhin Ihre Ansichten, Handlungen und Erwartungen; dann landen Sie auch nie im Jammertal. Sie werden sehen, mit Spaß an der Arbeit geht es unweigerlich bergauf. Sie wollen Karriere machen? Dann mal los! Vorher möchte ich Ihnen aber nochmals zusammengefasst sagen, worauf es an- kommt, wenn man auch in brenzlichen Situationen durchhal- ten will. 45
  • 48. Auf den Punkt gebracht: 1. Weg vom Jammern – hin zum Handeln. 2. Sie bestimmen, was auf Ihrem Stempel steht. 3. „Wer schaffen will, muss fröhlich sein.“ 4. Positives braucht einfach nur als dieses erkannt und stärker ausgebaut werden. 5. Die Sicht, die wir auf etwas haben oder die wir versuchen zu bekommen, ist es letztendlich, die uns sagt, ob etwas gut oder schlecht ist – also uns glücklich macht. Meine 3. Erfolgsstrategie: Um auch durchzuhalten, gerade wenn es mal dicke kommt, müssen Sie die Dinge nur aus der richtigen Perspektive be- trachten. Denn diese entscheidet darüber, ob etwas gut oder schlecht ist. Seien Sie besser optimistisch. 46
  • 49. 2. Jetzt sind Sie Rudelführer – was ändert sich für Sie?