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CASE STORY
GRUNDWASSERMONITORING - SCHLEUSE STORKOW
Analyse, Auswertung und Maßnahmenoptimierung
Infolge des Ersatzneubaus für eine Schleuse in Storkow (Brandenburg)
wurden Analysen der Grundwasserströmungsverhältnisse, Maßnahmen zur
Vermeidung negativer Auswirkungen und seit dem Jahr 1999 ein Monitoring
der Grundwasserstände durchgeführt. Das Wasser- und Schifffahrtsamt
Berlin begann im Jahr 1999 mit den Planungen für den Ersatzneubau einer
baufälligen Schleuse am Storkower Kanal in Brandenburg.
Der Storkower Kanal verbindet zwei Seen und wird überwiegend von Sportbooten
befahren. Die alte Schleuse wurde im neunzehnten Jahrhundert errichtet und
somit war die Nutzungsdauer der Schleusenanlage längst überschritten. Wegen
der fehlenden Standsicherheit wurde beschlossen, ein neues Schleusenbauwerk
im Unterhafen der bestehenden Schleuse zu errichten.
Mit der Versetzung der neuen Schleuse weiter in das Unterwasser der alten
Schleuse, waren Veränderungen der Grundwasserströmungsverhältnisse im
Untersuchungsgebiet vermutet worden, deren Auswirkungen auf die
vorhandenen Bauwerke und Bebauungen reduziert werden sollten. Zwei
wasserbauliche Maßnahmen sollten einem Anstieg entgegenwirken. Zum einen
wurde die Kanalsohle zwischen der alten und der neuen Schleuse vollständig
abgedichtet. Zum anderen wurde eine Drainageleitung entlang des Kanals
verlegt, um zuströmendes Grundwasser in den Kanal abzuführen.
AUFTRAGGEBER
Wasser- und Schifffahrtsamt Berlin
HERAUSFORDERUNG
 Maßnahmensuche zur Vermeidung von
Beeinträchtigungen vorhandener Bebauung
 Aufbau eines Grundwassermonitoring-
systems zur Beweissicherung
 Ersatzneubau unter starken Restriktionen
durch umliegende Bebauungen
 Unterstützung beim
Planfeststellungsverfahren
LÖSUNG
Analyse, Auswertung, Maßnahmenoptimierung
zur Minderung negativer Folgen durch den
Ersatzneubau
WERT
 Beweissicherung durch Kombination von
Monitoring und Modellierung
 Ausführungsplanung eines Schachtes unter
Berücksichtigung von Pumptestanalysen und
Modellierung
STANDORT
Brandenburg, Storkow
SOFTWARE
FEFLOW
BEREICH
Wasserressourcen und Umwelt
Schleusenkammer des Ersatzneubaus ©DHI
©DHI
Die DHI-WASY wurde im Rahmen eines hydrogeologischen
Gutachtens beauftragt,
 die Auswirkungen auf die Grundwasserverhältnisse zu
analysieren,
 Minderungs- bzw. Vermeidungsmaßnahmen (Drainage)
zu optimieren und
 Vorschläge für das Grundwassermonitoring zur Kontrolle
und Beweissicherung des Vorhabens zu erarbeiten.
Als wesentliche Grundlage für die Analyse wurde bereits im
Jahr 1999 ein 3D-Grundwasserströmungsmodell für das
Umfeld der Schleuse erarbeitet, um die Beeinflussung der
Grundwasserverhältnisse durch die Baumaßnahmen
quantitativ zu erfassen.
GRUNDWASSERVERHÄLTNISSE
Um die Grundwasserströmungsverhältnisse darzustellen,
wurden mit dem Strömungsmodell der Ist-Zustand und
verschiedene Maßnahmenvarianten berechnet. Da durch
neu eingezogene Spundwände keine Exfiltration mehr in
den Kanal möglich war, wurde ohne Maßnahmen ein
Anstieg des Grundwasserspiegels um bis zu 0,80 m
prognostiziert und nach Möglichkeiten gesucht, dies zu
unterbinden.
OPTIMIERUNG VON MAßNAHMEN
Als geeignetste Variante zur Unterbindung des GW-
Anstiegs wurde das Verlegen von Drainagerohren entlang
des Kanalufers eingeschätzt. In verschiedenen
Modellrechnungen wurde die optimale Lage der Drainage
bestimmt.
Hydrochemische Untersuchungen der Bundesanstalt für
Gewässerkunde ergaben einen hohen Gehalt von
zweiwertigem Eisen, das bei Sauerstoffkontakt oxidiert und
als Eisen-III-Hydrat ausfällt. Daher bestand für eine
konventionell mit Filterrohren und Kontrollschächten
realisierte Drainage eine starke Verockerungsgefahr.
Aus diesem Grunde wurde anstelle der klassischen
Rohrdrainage eine Kiesdrainage geplant und so
dimensioniert, dass die gewünschte Entwässerungswirkung
analog einer Rohrdrainage erreicht wird.
Der Vorteil liegt darin begründet, dass kein relevanter
Sauerstoffkontakt gegeben ist und damit Verockerungen
nicht zu befürchten sind.
Auflagen in der Planfeststellung machten es erforderlich,
aus Sicherheitsgründen, die geplanten Drainagen tiefer zu
legen und mit einer Pumpmöglichkeit zu versehen, um auch
bei Hochwasser eine ausreichende Entwässerung und
damit Sicherung potentiell betroffener Bauten zu
gewährleisten.
Im späteren Projektverlauf wurde ein weiteres Pumpen-
bauwerk in der Drainage installiert. Um durch einen
potenziellen Luftaustausch keine negativen Beeinflus-
sungen auf die Drainage zu haben und im Pumpbetrieb
keine relevante GW-Standsschwankung in der Drainage zu
induzieren, wurde das Schachtbauwerk mit in der Höhe
variablen Überlaufschwellen versehen.
GRUNDWASSERMONITORING
Das Grundwassermonitoring dient der Erfassung,
Dokumentation und Interpretation der Grundwasser-
verhältnisse zum gerichtsfesten Nachweis der
Auswirkungen der Baumaßnahme auf das Umfeld der
Schleuse.
Im Ergebnis des Planfeststellungsverfahrens zum Vorhaben
wurden strenge Auflagen hinsichtlich der Zulässigkeit
anlagebedingter Veränderungen der Grundwasserver-
hältnisse erteilt. Dazu sind die Grundwasserströmungen
vor, während und nach den Baumaßnahmen kontinuierlich
nachzuweisen. Die Messfrequenz war von den jeweils
aktuellen Bedingungen des Bauablaufes abhängig und
dementsprechend an den aktuellen Bauablauf anzupassen.
Mehr als 27 Grundwassermessstellen wurden in
Überwachungs-, Referenz- und Kontrollmessstellen
unterteilt. Über Korrelationsrechnungen zwischen den
Referenzmessstellen und Kontrollmessstellen im
weiträumigen Untersuchungsgebiet wurden obere und
untere Schranken zulässiger (natürlicher) Schwankungen
als Grenzwerte abgeleitet. Damit wird gewährleistet, dass
bei der Bewertung natürliche Schwankungen grundsätzlich
eliminiert werden.
Eingesetzt wurden Messstellen mit und ohne Datenloggern.
Seit 1999 bis heute andauernd erfolgt im Bereich der
Schleuse Storkow das regelmäßige Auslesen und
Auswerten der GW-Messstellen.
ZUSÄTZLICHE AUSWERTUNGEN
Zur Überprüfung der Leistungsfähigkeit der Drainage wurde die
Bundesanstalt für Wasserbau bei einem zweitägigen Pumpversuch
unterstützt.
©DHI
3D-Modell mit Schichtenfolge der finiten Elemente © DHI
Kontakt: tko@dhigroup.com
Weitere Informationen finden Sie unter: www.dhi-wasy.de / www.dhigroup.com

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DHI Case Story Grundwassermonitoring - Schleuse Storkow

  • 1. CASE STORY GRUNDWASSERMONITORING - SCHLEUSE STORKOW Analyse, Auswertung und Maßnahmenoptimierung Infolge des Ersatzneubaus für eine Schleuse in Storkow (Brandenburg) wurden Analysen der Grundwasserströmungsverhältnisse, Maßnahmen zur Vermeidung negativer Auswirkungen und seit dem Jahr 1999 ein Monitoring der Grundwasserstände durchgeführt. Das Wasser- und Schifffahrtsamt Berlin begann im Jahr 1999 mit den Planungen für den Ersatzneubau einer baufälligen Schleuse am Storkower Kanal in Brandenburg. Der Storkower Kanal verbindet zwei Seen und wird überwiegend von Sportbooten befahren. Die alte Schleuse wurde im neunzehnten Jahrhundert errichtet und somit war die Nutzungsdauer der Schleusenanlage längst überschritten. Wegen der fehlenden Standsicherheit wurde beschlossen, ein neues Schleusenbauwerk im Unterhafen der bestehenden Schleuse zu errichten. Mit der Versetzung der neuen Schleuse weiter in das Unterwasser der alten Schleuse, waren Veränderungen der Grundwasserströmungsverhältnisse im Untersuchungsgebiet vermutet worden, deren Auswirkungen auf die vorhandenen Bauwerke und Bebauungen reduziert werden sollten. Zwei wasserbauliche Maßnahmen sollten einem Anstieg entgegenwirken. Zum einen wurde die Kanalsohle zwischen der alten und der neuen Schleuse vollständig abgedichtet. Zum anderen wurde eine Drainageleitung entlang des Kanals verlegt, um zuströmendes Grundwasser in den Kanal abzuführen. AUFTRAGGEBER Wasser- und Schifffahrtsamt Berlin HERAUSFORDERUNG  Maßnahmensuche zur Vermeidung von Beeinträchtigungen vorhandener Bebauung  Aufbau eines Grundwassermonitoring- systems zur Beweissicherung  Ersatzneubau unter starken Restriktionen durch umliegende Bebauungen  Unterstützung beim Planfeststellungsverfahren LÖSUNG Analyse, Auswertung, Maßnahmenoptimierung zur Minderung negativer Folgen durch den Ersatzneubau WERT  Beweissicherung durch Kombination von Monitoring und Modellierung  Ausführungsplanung eines Schachtes unter Berücksichtigung von Pumptestanalysen und Modellierung STANDORT Brandenburg, Storkow SOFTWARE FEFLOW BEREICH Wasserressourcen und Umwelt Schleusenkammer des Ersatzneubaus ©DHI ©DHI
  • 2. Die DHI-WASY wurde im Rahmen eines hydrogeologischen Gutachtens beauftragt,  die Auswirkungen auf die Grundwasserverhältnisse zu analysieren,  Minderungs- bzw. Vermeidungsmaßnahmen (Drainage) zu optimieren und  Vorschläge für das Grundwassermonitoring zur Kontrolle und Beweissicherung des Vorhabens zu erarbeiten. Als wesentliche Grundlage für die Analyse wurde bereits im Jahr 1999 ein 3D-Grundwasserströmungsmodell für das Umfeld der Schleuse erarbeitet, um die Beeinflussung der Grundwasserverhältnisse durch die Baumaßnahmen quantitativ zu erfassen. GRUNDWASSERVERHÄLTNISSE Um die Grundwasserströmungsverhältnisse darzustellen, wurden mit dem Strömungsmodell der Ist-Zustand und verschiedene Maßnahmenvarianten berechnet. Da durch neu eingezogene Spundwände keine Exfiltration mehr in den Kanal möglich war, wurde ohne Maßnahmen ein Anstieg des Grundwasserspiegels um bis zu 0,80 m prognostiziert und nach Möglichkeiten gesucht, dies zu unterbinden. OPTIMIERUNG VON MAßNAHMEN Als geeignetste Variante zur Unterbindung des GW- Anstiegs wurde das Verlegen von Drainagerohren entlang des Kanalufers eingeschätzt. In verschiedenen Modellrechnungen wurde die optimale Lage der Drainage bestimmt. Hydrochemische Untersuchungen der Bundesanstalt für Gewässerkunde ergaben einen hohen Gehalt von zweiwertigem Eisen, das bei Sauerstoffkontakt oxidiert und als Eisen-III-Hydrat ausfällt. Daher bestand für eine konventionell mit Filterrohren und Kontrollschächten realisierte Drainage eine starke Verockerungsgefahr. Aus diesem Grunde wurde anstelle der klassischen Rohrdrainage eine Kiesdrainage geplant und so dimensioniert, dass die gewünschte Entwässerungswirkung analog einer Rohrdrainage erreicht wird. Der Vorteil liegt darin begründet, dass kein relevanter Sauerstoffkontakt gegeben ist und damit Verockerungen nicht zu befürchten sind. Auflagen in der Planfeststellung machten es erforderlich, aus Sicherheitsgründen, die geplanten Drainagen tiefer zu legen und mit einer Pumpmöglichkeit zu versehen, um auch bei Hochwasser eine ausreichende Entwässerung und damit Sicherung potentiell betroffener Bauten zu gewährleisten. Im späteren Projektverlauf wurde ein weiteres Pumpen- bauwerk in der Drainage installiert. Um durch einen potenziellen Luftaustausch keine negativen Beeinflus- sungen auf die Drainage zu haben und im Pumpbetrieb keine relevante GW-Standsschwankung in der Drainage zu induzieren, wurde das Schachtbauwerk mit in der Höhe variablen Überlaufschwellen versehen. GRUNDWASSERMONITORING Das Grundwassermonitoring dient der Erfassung, Dokumentation und Interpretation der Grundwasser- verhältnisse zum gerichtsfesten Nachweis der Auswirkungen der Baumaßnahme auf das Umfeld der Schleuse. Im Ergebnis des Planfeststellungsverfahrens zum Vorhaben wurden strenge Auflagen hinsichtlich der Zulässigkeit anlagebedingter Veränderungen der Grundwasserver- hältnisse erteilt. Dazu sind die Grundwasserströmungen vor, während und nach den Baumaßnahmen kontinuierlich nachzuweisen. Die Messfrequenz war von den jeweils aktuellen Bedingungen des Bauablaufes abhängig und dementsprechend an den aktuellen Bauablauf anzupassen. Mehr als 27 Grundwassermessstellen wurden in Überwachungs-, Referenz- und Kontrollmessstellen unterteilt. Über Korrelationsrechnungen zwischen den Referenzmessstellen und Kontrollmessstellen im weiträumigen Untersuchungsgebiet wurden obere und untere Schranken zulässiger (natürlicher) Schwankungen als Grenzwerte abgeleitet. Damit wird gewährleistet, dass bei der Bewertung natürliche Schwankungen grundsätzlich eliminiert werden. Eingesetzt wurden Messstellen mit und ohne Datenloggern. Seit 1999 bis heute andauernd erfolgt im Bereich der Schleuse Storkow das regelmäßige Auslesen und Auswerten der GW-Messstellen. ZUSÄTZLICHE AUSWERTUNGEN Zur Überprüfung der Leistungsfähigkeit der Drainage wurde die Bundesanstalt für Wasserbau bei einem zweitägigen Pumpversuch unterstützt. ©DHI 3D-Modell mit Schichtenfolge der finiten Elemente © DHI Kontakt: tko@dhigroup.com Weitere Informationen finden Sie unter: www.dhi-wasy.de / www.dhigroup.com