Krankheit und Gesundheit - Sozialwirtschaft Inklusiv
Inklusion konkret - Sozialwirtschaft Inklusiv
1. im Kreis Borken
Inklusion konkret
Christoph Hartkamp, Dipl. Sozialarbeiter und Supervisor
Benediktushof Maria Veen gGmbH Meisenweg 15 in 48734 Reken
2. Konkret!
Was sie erwarten und was Sie erwartet!
Grundlegender Ansatz: „Inklusion konkret“ bedeutet:
Inklusion, wenn sie konkret werden soll…
beginnt im Herzen, hat etwas mit grundlegenden Haltungen und
Werten zu tun,
… braucht den Kopf und das Nachdenken ,
… realisiert sich vor Ort …,
… ganz praktisch in Lebensräumen von Menschen!
3. Inklusion konkret“
1. Inklusion konkret“ beginn im Herzen: Sie beschäftigen sich mit
Ihrem persönlichen Bezug zum Thema und tauschen sich aus;
2. Inklusion konkret“ braucht den Kopf und das Nachdenken: Sie
unternehmen eine kurze Reflexionsphase zur Begrifflichkeit und
zu eigenen Haltungen;
3. Inklusion konkret“ realisiert sich vor Ort: Sie erfahren etwas
über die Konzeption des Inklusiven Sozialraums und setzen sich
damit auseinander;
4. Inklusion konkret“ realisiert sich ganz praktisch in
Lebensräumen von Menschen!
Titel der Präsentation
4. Was sind nun wesentliche Merkmale von
Inklusion?
Ein erster knapper Zugang:
1. Eine inklusive Gesellschaft anerkennt menschliche
Verschiedenheit als Bereicherung.
2. Eine inklusive Gesellschaft schafft Begegnungsräume um
diese Verschiedenheit zu erfahren auf verschiedensten Ebenen.
Sie vermeidet Ausschlüsse. Diese Begegnungsräume sind
gleichzeitig Lernfelder für sozio – kulturelles Lernen.
Titel der Präsentation
5. Wenn Inklusion konkret wird , geschieht dies vor Ort
in den Lebenswelten der Menschen - also jeweils
in den sozial relevanten geografischen Räumen, in
denen Menschen leben, nicht in akademischen oder
„fachlichen“ Debatten.
Titel der Präsentation
6. Gemeinwesen und der Sozialraum
Das Gemeinwesen und der Sozialraum werden vor allem in den
Kommunen gestaltet. Dort sieht der DV einen wesentlichen
Ansatzpunkt, um inklusive Sozialräume zu entwickeln.
Der Deutsche Verein versteht unter einem inklusiven Sozialraum
ein barrierefreies Lebensumfeld, das alle Menschen
mit und ohne Behinderungen,
alte und junge Menschen,
Menschen mit oder ohne Migrationshintergrund
selbst bestimmt gemeinsam nutzen und mitgestalten können.
Zur Schaffung inklusiver Sozialräume braucht es einer
gemeinsamen Strategie aller Akteure vor Ort!
7. Inklusiver Sozialraum
Merkmale eines inklusiven Sozialraums, der vielfältig und regional
unterschiedlich gestaltbar ist, sind nach Eckpunktepapier des DV:
1. Gleichbehandlung und Nicht-Diskriminierung;
2. Barrierefreiheit und Kultursensibilität;
3. Begegnungs- und Netzwerk- sowie Beratungs- und
Unterstützungsstrukturen;
4. Partizipation an Planungs-, Gestaltungs- und Entscheidungsprozessen;
5. Inklusion von Anfang an, d.h. Inklusion wird auch im Rahmen einer
offenen Kinder- und Jugendarbeit und einer inklusiven Bildung
berücksichtigt;
6. eine Haltung, die Alle einbezieht und Niemanden ausschließt –
Wertschätzung von
Vielfalt und umfassende Teilhabe.
8. Wie können nun inklusive Sozialräume
entstehen?
Der Deutsche Verein formuliert dazu in seinem Eckpunktepapier
Handlungsstrategien – die hier zumindest genannt werden sollen:
1. Federführung der Kommune
2. Inklusion als Querschnittsaufgabe
3. Inklusionskompetenz schulen/Bewusstsein bilden
4. Partizipation stärken
5. Bürgerschaftliches Engagement inklusiv gestalten
6. Zivilgesellschaftliche Zusammenarbeit
9. … und weiter:
7. Kommunale Verwaltungsstrukturen inklusiv ausrichten
8. Aktionspläne
9. Örtliche Inklusions- oder Teilhabeplanung
10. Integrierte Sozialberatung vor Ort
11. Angebote inklusiv ausrichten
12. Barrierefreiheit herstellen
Titel der Präsentation
10. Ein Fazit aus der Sicht des Deutschen
Vereines:
„Ein inklusiver Sozialraum erfordert einen gesellschaftlichen
Wandel – nicht nur in den Kommunen. Ein solcher Wandel hin
zur Inklusion ist nicht einfach und geht nicht von heute auf
morgen, er ist aber möglich und erstrebenswert und wird zu
Fortschritten für die Teilhabe aller Menschen am
gemeinschaftlichen Leben in der Gesellschaft führen. Ein
inklusives Gemeinwesen, insbesondere die Herstellung von
Barrierefreiheit in allen Lebensbereichen, ist ein Gewinn für alle
Bürgerinnen und Bürger, nicht nur für Menschen mit
Behinderungen.“
Titel der Präsentation
11. Exkurs:
Der Deutsche Caritasverband hat im November 2013 nach
zweijähriger verbandsinterner Debatte unter dem Titel:
„Solidarität im Gemeinwesen“ seine verbandlichen Eckpunkte
zur Sozialraumorientierung in der Caritasarbeit veröffentlicht.
Danach ist Sozialraumorientierung für den Deutschen
Caritasverband eine zukunftsweisende Option, um eine
inklusive, teilhabeorientierte und solidarische Gesellschaft zu
befördern.
Titel der Präsentation
12. Einige Thesen
• Sozialraumorientierung trägt dazu bei, dass Menschen und Organisationen
Verantwortung für den Sozialraum – Gemeinde, Stadtteil, Dorf,
Nachbarschaft – übernehmen und neue Kooperationen entwickeln;
• Sozialraumorientierung trägt zur politischen Partizipation bei und fördert
gesellschaftliche Teilhabe und Teilgabe.
• Mit diesem Ansatz will die Caritas zudem einen Beitrag auf dem Weg zu
einer diakonischen Kirche leisten. Die Sozialraumorientierung bietet die
Chance, das Selbstverständnis der Caritas als „Kirche vor Ort“ zu leben
und sich in enger Kooperation mit anderen kirchlichen Akteuren für das
solidarische Miteinander in den pastoralen Räumen und zugleich im Raum
der Bürgergemeinde zu engagieren.
13. Eigenaktivität der Akteure
Der Deutsche Caritasverband betont die Bedeutung der
Eigenaktivität der Akteure vor Ort, zum Beispiel:
•Interessen und Wille der Menschen als Ausgangspunkt für das
bürgerschaftliche Handeln
•Eigeninitiative und Selbsthilfe als starke Motoren
•Ressourceneinsatz aller Akteure vor Ort als Lösungsansatz für
im Gemeinwesen erkannte Probleme
•Zielgruppenübergreifender Fokus der Dienste
•Bereichsübergreifende Kooperation und Vernetzung
14. Auswirkungen auf die Dienststrukturen
Die Mitarbeitenden entfalten erweiterte Kompetenzen:
Jenseits der Einzelfallarbeit wird es stärker darum gehen, lokale
Prozesse und Netzwerke – und somit unterschiedliche Gruppen,
Interessen und Perspektiven – zu moderieren sowie
Koordinations- und Organisationsaufgaben zu übernehmen.
Sozialraumorientierung erfordert interdisziplinäre Arbeit,
bereichsübergreifende Zusammenarbeit und Vernetzung.
Ein wichtiger Schwerpunkt ist zudem die Sensibilisierung für ein
partnerschaftliches Handeln zwischen beruflichen und nicht
beruflichen Kräften.
15. Von der Theorie zur Praxis –
vom Wollen zur Aktion, wie geht das?
• Top down?
• oder Bottom up?
• Oder eher: „ Sideways“?
Für alle Zugänge gibt es Argumente!
Die gleich vorgestellten Praxisimpulse sind aus der Praxis der
Arbeit in einer Einrichtung für Menschen mit Behinderungen
entstanden – also eher „sideways“.
16. Die These
Vielfach bereiten Einzelprojekte den Weg zur Verankerung
• Die Bereichskonferenz und das Projekt
Sozialraumorientierung
• Qualitätszirkel als Element der OE und der QZ
• Sozialraumorientierung
18. Projektbeispiele:
Als Projektbeispiele wurden in der Veranstaltung benannt und
ausführlich erläutert:
-„Ferienspaß für Alle“ im Rahmen des Rekener Ferienkalenders,
-„Gut für Mut Kurs für Alle“ – Umgang mit
Bedrohungssituationen“;
- „Klettern für Alle“ in Kooperation mit dem DAV“
- Benefit: Sport und Fitness für Alle;
- Kooperationsprojekte mit der Pfarrjugend;
- Tourismus für Alle im Münsterland – mit Rollfietsen
- Kunst- und Kulturprojekte für alle an Beispielen:
Landesfilmnacht, Atelierarbeit, Cafe oriental;, Spiele für Alle,
Bildung inklusiv