1. LEADER:
eine Methode in Bewegung
ELER Jahrestagung 2011, Brandenburg
Anke Wehmeyer, Deutsche Vernetzungsstelle Ländliche Räume
www.netzwerk-laendlicher-raum.de
2. Die Leader-Geschichte
Fonds EU Budget LAGs
(EUR)
Leader I 1991 - 1993 EAGFL- 450 Millionen 217
Ausrichtung,
ESF, EFRE
Leader II 1994 - 1999 EAGFL- 1,7 Milliarden 821
Ausrichtung,
ESF, EFRE
Leader+ 2000 - 2006 EAGFL- 2,1 Milliarden 893 in EU-15
Ausrichtung (+ 250 in 6 neuen
MS)
Leader- 2007 - 2013 ELER 5,5 Milliarden 2.192 in EU-25
Schwerpunkt Im (ohne BG, RO)
Durchschnitt pro
Progr. 6% des
ELER-Budgets
„Leader 5.0“ 2014- 2020 ELER, EFRE, Im ELER: ????
ESF, EMFF mindestens 4,5
Milliarden
(Vorschlag:
mindestens 5%
pro Progr.)
3. Die Leader-Geschichte in der aktuellen Förderphase
• Erschwerte Umsetzungsbedingungen durch erhöhte
administrative Auflagen
• Innovationen leiden
• Priorisierung von investiven Projekten durch knappe
kommunale Mittel
• Bottom-up?
4. Fokusgruppen und BAGLAG
• EU: Leader-Fokusgruppen (LAGs, Vernetzungsstellen und
Verwaltungsbehörden)
1. Umsetzung des Bottom-Up-Ansatzes durch Leader
2. Erhaltung des innovativen/experimentellen
Charakters von Leader
3. Kooperation
4. Bessere REKs (noch nicht abgeschlossen)
• National: Gründung der BAGLAG (mit positivem Feedback
von Bund und EU)
5. Fokusgruppe 1: Umsetzung des Bottom-up-Ansatzes
ZIELE:
1. Bestandsaufnahme von Leader-Umsetzungsmodellen
2. Wichtigste Schwierigkeiten/Hindernisse bei der Umsetzung
3. Mögliche Lösungen auf verschiedenen Ebenen um die
verwaltungsmäßige Abwicklung von Leader zu verbessern
6. Fokusgruppe 2: der innovative Charakter von Leader
1. Wie müssten die Ländlichen
Entwicklungsprogramme gestaltet sein, um
Innovation wirklich zulassen zu können?
2. Auswahlkriterien in innovativen Projekten
3. Wie kann Innovation (für unterschiedliche Ebenen)
definiert werden?
7. Fokusgruppe 3: transnationale Kooperation
Bestandsaufnahme:
Was wird unter einer gemeinsamen Aktion verstanden?
Was gibt es für Kosten (Overhead, regional)
Forderungen:
• Anbahnungskosten müssen unkompliziert förderfähig
sein
• Bedingungen der Mitgliedsstaaten müssen gleich am
Anfang einer Förderphase europaweit bekannt sein
• Administrative Anforderungen europaweit angleichen!
8. Fokusgruppe 4: Besser REKs
Hintergrund: REKs erhalten einen höheren Stellenwert
Bestandsaufnahme:
Wie sind die Regeln und Vorgehensweisen bisher in den
Mitgliedsstaaten … von der Ausschreibung über die Erstellung bis hin
zur Umsetzung und Evaluierung
9. Leader - Initiativen
ELARD
European Leader asscociation for Rural
Development (www.elard.eu)
BAGLAG
Positive Resonanz auf EU- und Bundesebene
LAG-Vertreter in jedem Begleitausschuss
LAGLAGs
10. Der CSF (GSR), die Europa 2020-Strategie
Europa 2020-Strategie
• Potenzial für intelligentes, nachhaltiges und integratives
Wachstum liegt auch auf regionaler Ebene
• Erreichung der Ziele nur durch Zusammenarbeit möglich
Common Strategic Framework (CSF)
• Gemeinsamer Strategischer Rahmen (CSF, GSR) und
Partnerschaftsverträge werden Koordination und Integration
der EU-Politiken zur Umsetzung von Europa 2020
gewährleisten
• CSF ersetzt die nationale Strategie
• in den Partnerschaftsverträgen definieren die
Mitgliedsstaaten Koordinierungsmechanismen und
Arrangements für territoriale Entwicklung
11. Gemeinsamer strategischer Rahmen (CSF)
Für
ELER - EFRE/Kohäsionsfond – ESF - EMFF
Für
eine partizipative lokale Entwicklung als
politikübergreifender Ansatz („Multifond“)
Für
den ELER bleibt es Leader
Für
eine harmonisierte Umsetzung
12. Partizipative lokale Entwicklung überall
• die Leader-Methode kann auch im städtischen Raum
angewandt werden
• Leader-Regionen können von zusätzlicher Förderung durch
EFRE, ESF und EMFF profitieren
• ABER: verpflichtend ist Leader nur im ELER (5 %), geplant
auch im EMFF (ca. 15 %)
• partizipativ ersetzt ‚bottom-up‘
13. GSR und ELER-Verordnung
• Leader (partizipative lokale Entwicklung) wird größtenteils in
der GSR-Verordnung geregelt (Aufgaben der LAG, REK…)
• Im ELER ist der Begriff Leader stärker berücksichtigt
• GEFAHR: andere Fonds mit wenig Erfahrung verändern für
sich den Leader-Ansatz
• Rechtzeitige und intensive
Kommunikationsprozesse sind notwendig
zur Illustration der
LEADER-Methode
14. Partizipative lokale Entwicklung ist…
• gebietsbezogen („sub-regional“)
• partizipativ (ex-“bottom-up“) und partnerschaftlich (öffentlich-privat)
• wird durch integrierte und multisektorale Entwicklungsstrategien
umgesetzt,
– die den lokalen Bedürfnissen und Potentialen Rechnung tragen,
– Innovation im lokalen Kontext
– sowie Vernetzung und Kooperation beinhalten
…. = LEADER-Ansatz !!!!
15. Multifonds und Konsequenz
• Koordination zwischen den Fonds auf EU-und nationaler
Ebene (AUCH Kompetenzentwicklung und Auswahl der REKs)
• Entscheidung darüber welche Gebiete von welchen Fonds
abgedeckt werden: „Multifonds“ als Option!
• Gremium, dass die Multifonds-REKs auswählt, kann für jede
Entwicklungsstrategie einen „Leit-Fonds“* (lead fund) bestimmen
(normalerweise der dominierende Fonds, aber nicht zwingend)
Sinn und Vorteil: laufende Kosten für LAG-Management,
Prozessgestaltung und Vernetzungsaktivitäten können durch einen
einzigen Fonds gefördert werden.
EINE REGION = EINE STRATEGIE
16. REK als zentrales Instrument
• Hochwertige Strategien, die die Ziele der ländlichen
Entwicklungspolitik verfolgen
• = Kerninstrument zur Umsetzung von Zielen
(EU 2020, Partnerschaftsvertrag, ländliches Entwicklungsprogramm, lokale
Entwicklungsziele)
• keine Bindung mehr an Maßnahmen innovationsfreundlich
• LAGs sollen bei der Projektauswahl lediglich Ihrer
Entwicklungsstrategie verpflichtet sein
• Mehrwert von Leader muss in den Strategien klar zu erkennen
sein
• Monitoring und Evaluierung
17. REK – konkrete Anforderungen
• Beschreibung des integrierten und innovativen Charakters der
Strategien
• Prioritätensetzung mit klaren und messbaren Zielen für Ergebnisse
• Beschreibung, wie die Bevölkerung an der Erstellung der Strategie
beteiligt wurde
• Ein „Aktionsplan“ der zeigt wie Ziele in Aktionen umgesetzt
werden sollen
• Eine Beschreibung der Umsetzung und Begleitung, die zeigt, dass
LAG fähig ist, die Strategie umzusetzen
• Spezifische Vorkehrungen zur (Selbst-) Evaluierung der Strategie
• Ein Finanzplan, einschließlich der geplanten Beteiligung der
einzelnen CSF-Fonds
18. REK – Aktionsplan
Unter Aktionen werden aktuell z.B. verstanden:
• Einrichtung von Arbeitskreisen
• Regionalkonferenzen
• Öffentlichkeitsarbeit
19. REK – Auswahl
• Die Verwaltungsbehörden der Programme bestimmen ein
Auswahlgremium
• Die Auswahl aller Strategien soll bis spätestens zum 31. Dezember
2015 erfolgen
• Auswahlentscheidung für die Förderung der individuellen Strategie
legt sowohl finanzielle Beteiligung der verschiedenen Fonds als
auch Rollen der fondsspezifischen Verwaltungsbehörden fest
• Unter- und Obergrenze für Bevölkerungszahl und Gebietsgröße der
LAG wird von Kommission festgelegt
20. LAG Anforderungen
• Rolle der Akteure (LAGs & Verwaltung) bei Umsetzung der Strategien ist
von Mitgliedsstaaten genau zu definieren
• Anforderungen an Organisationsform bleibt
• Mindestanforderungen an die LAG u.a.:
– Festlegung eines fairen und transparenten Projektauswahlverfahrens;
Festlegung von Projektauswahlkriterien; Regeln zur Vermeidung von
Interessenskonflikten
– Mindestens 50% der abgegebenen Stimmen müssen von den WiSo-Partnern
kommen: Stärkung der Beteiligung des Privatsektors
– Erhöhte Anforderungen hinsichtlich der Übereinstimmung mit der Strategie
bei der Projektauswahl
– Monitoring und Evaluierung der Strategie
Tendenz: Professionalisierung des LAG-Managements
Folge: mehr Personaleinsatz nötig?
21. Die vier Komponenten der Leader-Förderung
NEU
• Vorbereitung der REKs
(Kapazitätsaufbau, Schulung, Vernetzung)
• Umsetzung der REKs durch Projekte
• Vorbereitung und Umsetzung von Kooperationsprojekten
• LAG-Management, Prozesslenkung („animation“):
höchstens 25% (jetzt 20 %) der gesamten öffentlichen
Ausgaben für die Umsetzung einer Strategie
In ELER/Leader auch „Leader start-up kit“ für ganz neue
Regionen („Pilotprojekt“)
22. EU-Kofinanzierungsätze für Leader im ELER
Bis zu 80% in ‚entwickelten‘ Gebieten und bis 90% für
‚weniger entwickelte‘ Gebiete
30 Prozent mehr als ELER-Regelförderung
(50%) in den ‚entwickelten‘ Gebieten
bis zu 15 Prozent mehr gegenüber der Regel-
Förderung im ELER (75%) in weniger entwickelten
Gebieten
Weniger entwickelte Gebiete: BIP pro Kopf unter 75% des
durchschnittlichen BIP der EU-27
23. …und sonst?
• Stärkung der Beteiligung des Privatsektors in den
regionalen Partnerschaften
• Fokus mehr auf Prozesslenkung („animation“) und
Kompetenzentwicklung (auch hinsichtlich der
Vorbereitung der Entwicklungsstrategien)
• Vorbereitende technische Unterstützung für
gebietsübergreifende und transnationale
Kooperationsprojekte
• Administrative Abwicklung nach wie vor
unterschiedlich in den Fonds
24. …das heißt?
• Zuständige Ministerien müssen sich JETZT SCHON
zusammen setzen und über die gemeinsame
Strategie beraten
• Administrative Ausgestaltung sollte so einheitlich
wie möglich sein
• LAGs mit ihrem reichen Erfahrungsschatz sollten
versuchen, Einfluss auf die Programmierung zu
nehmen (BAGLAG, LAGLAG,…)
25.
26. …und was passiert schon?
• Erste Gespräche zwischen den Bundesministerien
zur Entwicklung der Gemeinsamen Strategie
• Arbeitsgruppe von Leader-Referenten aus einigen
Bundesländern zur Leader-Zukunft
…wird Leader jetzt wieder groß geschrieben
(LEADER)?
27. …demnächst für LAGn
Voraussichtlich 07. und 08. März 2012 in Brüssel:
Europäische Leader-Veranstaltung mit dem Fokus
„Local Development and Cooperation“
LINC 2012:
12.-15. Juni 2012 in Estland (Tartu)
28. …für die Zukunft
Arbeitsgruppe Evaluierung
Erarbeitung von Indikatoren zur Evaluierung der
Regionalen Entwicklungskonzepte
• Basisindikatoren für alle
• ergänzende Indikatoren optional
29. Vielen Dank für die Aufmerksamkeit!
anke.wehmeyer@ble.de
www.netzwerk-laendlicher-raum.de