DIE MARKTMEINUNG AUS STUTTGART: Aktienmärkte zeigen ein eingetrübtes Bild
1. Presseinformation
Stuttgart, 04. April 2012
von Arnim E. Kogge
Die Marktmeinung aus Stuttgart
Aktienmärkte zeigen ein eingetrübtes Bild
Nach dem glanzvollen ersten Quartal an den internationalen
Aktienmärkten entstehen gleich zu Beginn des Monats die ersten
Eintrübungen. Zwar konnte sich der DAX nochmals oberhalb der
7.000-Punkte-Marke bewegen, aber dies scheint nur ein kurzes
Luftholen zu sein, bevor ein kräftiges Ausatmen folgen wird. Die
US-Notenbank wird voraussichtlich keine weiteren Maßnahmen
zur Ankurbelung der US-Konjunktur veranlassen. Mit dieser
Entscheidung sorgte sie für Enttäuschung, insbesondere in
Japan, denn hier verlor der Nikkei-Index alleine in einer Sitzung
2,1 %. Der Blick wandert nun zur nächsten EZB-Sitzung.
Allerdings dürften auch hier keine Veränderungen der Leitzinsen
zu erwarten sein, da sich EZB-Chef Draghi mit zu vielen
Zinssenkungen bei gleichzeitigem Aufdrehen der Geldhähne in
eine Sackgasse manövriert hat. Nun ist nicht mehr viel Platz für
weitere Möglichkeiten, was die Aktienmärkte ebenfalls negativ
bewerten. Wieder einmal stellt sich die Frage, ob eine
Trendwende bevorsteht. Verstärkt wird diese Sorge durch die
negativen konjunkturellen Zahlen aus Spanien und Italien.
Wieder einmal zogen deren Länderanleihen mit ihren Renditen
nach oben. Die Aktienmärkte zeigen ihr Misstrauen deutlich an
den Indizes. Der DAX kämpft um die 7.000-Punkte-Marke, ein
Abgleiten in Richtung 6.850 Punkte ist aber aktuell
wahrscheinlich. Der Euro Stoxx 50 hat bereits einen leichten
Abwärtstrend eingeschlagen und könnte bis 2.300 Punkte
.
.
2. zurückfallen. Nur der Dow-Jones-Index hat sich bisher noch
verhältnismäßig unbeeindruckt gezeigt, so dass der
Aufwärtstrendkanal nach wie vor intakt ist.
Die Konjunkturdaten, insbesondere aus Spanien, sind
besorgniserregend, vor allem unter dem Aspekt, dass die
Sparbemühungen in diesem Land sehr ernst genommen werden
und auch in vielen Fällen schon umgesetzt sind. Trotzdem oder
auch gerade deshalb steigt die Arbeitslosenquote in
erschreckende Höhen und das Land steuert auf eine Rezession
zu. Sollte es auch Italien nicht gelingen, eine Trendwende
herbeizuführen und einen neuen Wirtschaftsaufschwung zu
ermöglichen, wird es für die europäische Union kritisch. Was
fehlt, um die gesamten Sparbemühungen umzusetzen, ist Zeit,
und genau diese bräuchten die südeuropäischen Länder. Die
durch diese konjunkturellen Rahmendaten entstandene
Verunsicherung ist wieder deutlich am Aktienmarkt zu spüren.
Viele Investoren setzen auf Gewinnmitnahmen und erhöhen
somit den Druck nach unten. Allerdings ist mit einem wirklichen
Ausverkauf nicht zu rechnen, da nach wie vor keine Alternativen
zum Aktienmarkt vorhanden sind und die Liquidität in der Regel
nicht allzu lange geparkt wird. Bezogen auf den DAX wird
entscheidend sein, ob er dieses Mal die Marke von 6.850
Punkten unterschreiten wird und somit in Richtung 6.500 Punkte
zurückfällt oder ob schon vorweg wieder die ersten
Eindeckungskäufe beginnen, wie dies in der Vergangenheit
grundsätzlich der Fall war. Der Anleger ist gut beraten, sofern er
nicht an Tradingaktionen teilnehmen möchte, die zukünftigen
erheblichen Zickzack-Kursbewegungen abzuwarten
beziehungsweise sich weiterhin bei den defensiven Werten wie
Novartis, Coca-Cola und Fresenius zu engagieren.
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3. Bei den vorliegenden Informationen handelt es sich um allgemeine Informationen, nicht
um eine Anlageberatung oder Empfehlung oder eine Finanzanalyse. Für eine individuelle
Anlageempfehlung oder Beratung stehen Ihnen unsere Berater gerne zur Verfügung.
Kontakt für den Leser:
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Arnim E. Kogge
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