6. E
s ist kalt an diesem Abend. Sehr kalt. Es ist so kalt,
daß der Schnee wie trockenes Pulver vom Wind
verwirbelt wird. Die Zeit scheint im Moment verharrt zu
sein und kein vernünftiges Wesen geht bei diesem Wetter vor
die Tür.
Kein Wesen? Doch, da ist jemand! Ein Kater sitzt unter der
kleinen Kiefer am Wegesrand. Er ist im besten Alter und man
kann ihm ansehen, daß er schon viele Schlachten gewonnen
hat. Aber auch mindestens so viele verloren.
Ihm ist kalt. Doch was soll er machen? Den Eingang zu seinem
Schuppen hat letzte Nacht irgend so ein Mensch verstellt. Und
richtig warme Plätzchen sind selten für einen Kater wie ihn. Er
mag das freie Leben. Nur nicht im Winter, wenn es so kalt ist.
Doch was soll es, er muß weiter, die kalten Glieder wieder in
Bewegung bringen.
Der Kater fährt die Krallen aus, damit seine Pfoten nicht direkt
auf dem Eis sind. Er geht hinüber zum Haus. Im Erdgeschoß die
Fenster sind beleuchtet. Vielleicht findet er etwas Futter, auch
wenn es jetzt gefroren ist. Besser als Hunger zu schieben.
…........
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