Leseprobe
Der kleine schwarze Gourmetkater des Blogs "Gourmetkaters Marktplatz" (http://gourmetkater.gourmieze.de) zeigt seiner amerikanischen Freundin Teri die UNESCO-Welterbestadt Quedlinburg und die Umgebung des Harz-Vorlandes.
Ein kleiner kulinarischer Reiseführer.
7. Tag 1
In den vergangenen Tagen habe ich viel erlebt,
von dem ich Ihnen nun berichten möchte.
Ich habe ja schon geschrieben, daß ich lieben
Besuch aus den USA hatte.
Genauer gesagt war dies meine New Yorker
Freundin Teri und ihr Ehemann Jim.
Ja, genau diese Teri, von der ich das Rezept für meinen
köstlichen Aufstrich „Teri´s Cranberry Dream“ bekommen habe!
Vor Ihrem Besuch stand ich natürlich vor der großen Frage:
"Was kann ich einer guten Freundin aus New York bieten, was
die Amerikaner nicht haben????"
Lösung:
Uralte Historie !!!
Doch wo finden?
Keine Frage - Sachsen-Anhalt quillt förmlich vor Geschichte
über! Besonders aus Zeiten der Gründung Deutschlands! So
mit Heinrich, Mathilde, Otto, Theophano …
Wo kenne ich mich aus?
Natürlich in Quedlinburg! Da gibt es alles: Geschichte zum
Anfassen, originale Häuser und Plätze aus dem Mittelalter und
einen Schatz. Den Domschatz, den ich mit seiner Geschichte
(Amerikaner raubten ihn im 2. Weltkrieg) den Amerikanern gern
vor die Nase halten möchte.
Die Frage der Unterkunft konnte ich schnell klären. Ich brauchte
ein Hotel, dessen Haus sehr, sehr historisch ist. Und wo man
natürlich auch englisch für meine Gäste spricht.
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8. Meine Wahl fiel auf das Hotel Theophano auf dem Marktplatz.
Denn dies ist ein Hotel, wo auch ein Kater wie ich logieren darf!
Andere Hotels mögen möglicherweise keine Katzen.
Sie können mir glauben, daß es da leuchtende Augen gab, als
ich mit meiner Freundin Teri dort auf dem Marktplatz ankam!
Alles sooooo alt!
Schnell die Koffer in das Hotel geschafft und ein kleiner Bummel
durch das ehrwürdige Quedlinburg gemacht. Dumm nur, daß
wir Montag hatten. Viele Gaststätten hatten geschlossen - was
ja auch irgendwo verständlich ist.
Wir fanden das Restaurant "Brauhaus" - mit Brauerei (!) - in der
Nähe des Marktes. Von diesem Restaurant kenne ich leider
nicht die Internetadresse.
Wir wählten als Suppe eine wundervolle (ostdeutsche) Soljanka
und ein kleines Gericht: Spätzle mit Kasseler und oben mit Käse
überbacken, was als kleine Mahlzeit in der Karte beschrieben
wurde.
Das Wort "klein" erwies sich als relativer Begriff. Denn die
Portion war mehr als groß.
Dies trifft auch auf den Geschmack zu: einfach, köstlich, beste
Hausmannskost. Genau das, was ich von einem Brauhaus
erwarte. Dazu ein köstliches Bier und schönes Ambiente rund
um den Braukessel - dies sollten Sie einmal versuchen!
Leider war die Karte nur in deutscher Sprache, was mich in
einer Stadt mit UNESCO-Weltkulturerbe ein wenig stört. Diesen
kleinen Makel behob die Bedienung mit freundlichem Charme
und ein wenig englischer Bedienung.
Sie
müssen
wissen,
meine
Freundin
steht
auf
Räuchermännchen aus dem Erzgebirge. Da war es natürlich
ideal, daß man auf dem Weg vom Brauhaus zur Stiftskirche St.
Servatii über das Geschäft Erzgebirgische Volkskunst stolpert.
Gut, das ist nun nicht aus dem Harz, aber immerhin beste
Ostdeutsche Ware aus Handarbeit.
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9. Ich glaube, meine Freundin Teri, war im Vorhimmel!
Nachdem sie (gefühlt) den halben Laden leer gekauft hat und
die nette Verkäuferin einen kleinen Freudensprung vollbracht
hat, ging es weiter zur Stiftskirche.
Keine Sorge, eine echte New Yorkerin trägt ihre Beute selber!
Teris Ehemann Jim brauchte die Beutel nicht zu tragen. Und mir
hat man die Beutel auch nicht auf den Rücken gebunden. Ich
bin ja auch kein Packesel!
So schlenderten wir hinauf zum Schloßberg.
Leider war die Stiftskirche St. Servatii geschlossen - Sie ahnen
schon:
Montag!
Aber man kann vom Schloßberg in Quedlinburg einen tollen
Blick auf die Stadt Quedlinburg genießen.
"How impressing" - hörte ich an meiner Seite.
Also wieder zurück in das Zentrum und den Vorhof zur Hölle
betrachtet.
Die Hölle ist hier eine Straße.
Wer viel läuft, verspürt schnell Hunger. Montags ist leider die
Auswahl an Restaurants eingeschränkt. Besonders wenn man
in meinem Fall amerikanischen Gästen die gute deutsche
Küche zeigen möchte.
So gingen wir auf dem Markt in das Restaurant "Zum Bären".
War natürlich recht voll, weil alle Touristen sich hier
versammelten.
Schönes gutbürgerliches Ambiente. Auf der Karte (leider nur in
deutscher Srache) fand ich eine regionale Wurstplatte und eine
Platte mit Käse von Bauern der Region.
Wäre gut für meine Zwecke, dachte ich.
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10. Leider stand nicht der Name der Bauern dahinter. Ich überlegte,
ob es mein Bekannter aus Westerhausen sein könnte, der Käse
produziert. Also habe ich die Kellnerin gefragt. Die sagte mir,
Westerhausen sei nicht dabei, dafür andere Bauern der Region.
Sie konnte nicht sagen welche dies seien.
Das gab bestimmt große Fragezeichen über meinem Kopf!!!
Sorry, gute Frau! Da kenne ich leider keinen weiteren
Käsebauern in der Region. In unserer Szene der
Direktvermarkter kennt man sich!
Deshalb wollte ich die Kellnerin nicht mit der Frage nach dem
Fleischer zur Wurstplatte in Verlegenheit bringen.
Ich habe die Käseplatte von meiner Wahl gestrichen und dafür
einen Salat mit Hähnchenbrust genommen.
Ich war erfreut, denn der Koch versteht sein Handwerk. Der
Salat war frisch, die Hähnenbrust außen schön knackig und
innen noch richtig saftig! Teri sagte mir, daß sei das beste
Hähnen gewesen, daß sie je gegessen habe.
Zusammengefaßt: Im Bären gibt es sehr gute Küche, nur der
Service braucht noch ein wenig Nachhilfe. Oder man streicht
dort die Worte "aus der Region" von der Karte, wenn der
Service die Quellen nicht nennen kann.
Sie wissen ja, für mich ich als Freund der Regionalbewegung
und des „Tages der Regionen“ sind solche Worte wie "vom
Bauern aus der Region" ein Reizthema, wenn sie nur auf dem
Papier stehen.
Es war spät geworden, am Abend. Also zurück zum Hotel
Theophano......
Tag 2
In der Nacht hatte es ganz schön dolle gestürmt und geregnet.
Da hatte ich schon Angst, der heutige Ausflug würde im Regen
untergehen.
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11. Es ist schon ein tolles Gefühl, wenn man die Nacht in so einem
ehrwürdigen alten Haus mit Historie verbringt. Dieser Meinung
war jedenfalls meine Freundin Teri.
Das mit der Käseplatte am Abend vorher ging mir nicht aus dem
Kopf. So hatte ich, der vor Aufregung über meinen Besuch
kaum schlafen konnte, die Idee, meine amerikanischen
Freunde auf eine deutsche Farm zu schleppen. Eine, wo es
köstlichen handgemachten Käse gibt! Einen Käse, der
garantiert nicht "regional" von der Metro kommt.
Also aufgemacht zum Westerhäuser Käsehof!
Wir hatten Glück und trafen den Bauern gleich vor seiner
Haustür.
Die Kühe hätte ich meinen Freunden gern gezeigt, weil es sich
dabei um die Heimat-Rasse des Harzes handelt - das Rote
Höhenvieh. Die Kühe waren aber genau dort, wo es ihr Name
vermuten läßt: auf den Weiden in den Bergen des Harzes.
Aber die "Kühe des kleinen Mannes" waren im Stall daheim.
Gemeint sind in diesem Falle die Milchziegen. Wir durften die
uns von ganz nah anschauen.
Doch zunächst mußte der Schäferhund weggesperrt werden.
Weil er mag keine Katzen - was dumm für mich ist. Außerdem
ist es ihm wohl auch egal, ob der Hintern einem Deutschen oder
einem Amerikaner gehört, in den er seine Zähne gräbt.
Für meine Freunde aus New York war das schon aufregend. So
mitten im Ziegenstall zu stehen!
Natürlich haben wir auch den Hofladen besucht und fleißig Käse
eingekauft.
Denn das sollte später noch ein kleines Picknick werden!
Weiter ging es auf kleinen Straßen nach Thale. Denn der
nächste Stopp sollte die Roßtrappe werden.
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