Einführungsvortrag beim Finance Future Forum 2011 über „Soziale Medien und Mobile Payment: Neue Herausforderungen für die Banken“.
Hintergrund
Keine technische Errungenschaft verändert die Handlungsweisen der Bevölkerung schneller, als das Internet. Das Wachstum sozialer Medien wie Facebook oder Twitter scheint bisher keine Grenzen zu kennen. Beinahe täglich erreichen uns neue Rekorde zu den Nutzerzahlen sowie den Bewertungen der Kapitalgeber. Durch Smartphones und Tablets gefördert, erfolgt die Vernetzung im Web 2.0 zudem immer mehr mobil.
Teilweise durch diese Entwicklung gestützt, teilweise parallel sind Mobile Payment und Mobile Banking auf dem Weg in eine neue Dimension: Technologie- und Telekomanbieter, Mobilfunkbetreiber und Kreditkartenkonzerne liefern sich gegenwärtig ein Wettrennen um die elektronische Brieftasche der Konsumenten. Hinzu kommen immer neue innovative Startups, die um Marktanteile beim privaten Zahlungsverkehr wetteifern.
Die Banken aber, so hat es den Anschein, stehen abseits. Zwar wetteifern auch sie mit immer neuen Apps um die Gunst der Kunden, eine echte strategische Antwort haben sie aber noch nicht parat. So geht ihnen die bisherige Drehscheibe des Kundenverhältnisses, der private Zahlungsverkehr, mehr und mehr verloren.
Inhalte
Der Trend zur Mobilität
Payment und Social Media
Was der Kunde wirklich will
Was Banken tun sollten
Artikel im Bank Blog: http://www.der-bank-blog.de/?p=3216
1. Dr. Hansjörg Leichsenring
Management und Beratung für Banken
und Finanzdienstleister
Soziale Medien und Mobile Payment:
Neue Herausforderungen für die Banken
Dr. Hansjörg Leichsenring
Finance Future Forum Mobile Finance
5.09.2011
in Frankfurt am Main
2. Bei Starbucks N.Y. kann der Kaffee schon heute mit dem Handy bezahlt werden
Video
Quelle: YouTube
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und Finanzdienstleister
3. Bankkunden von heute …
... sind mündig und selbständig
... reden mit
... denken mit
... gestalten mit
... fordern
... positionieren sich
... sind sehr gut informiert.
... vergleichen und selektieren genau.
... sind preissensitiv.
... unterhalten mehrere Bankbeziehungen und
wechseln schneller.
... verlangen Zusatznutzen, rasche Ausführung
und ständige Verfügbarkeit der Bankleistungen.
Bildnachweis: Pixelio.de / Rainer Sturm
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4. Kunden „sammeln“ Bankverbindungen
Anteil privater Kunden mit mehreren Bankverbindungen
88%
90% 82%
80%
65%
70%
60% 52%
50% 40%
36%
40%
30%
20%
10%
0%
1985 1990 1995 2001 2004 2008
Quelle: Eigenes Research
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5. Unüberschaubare Vielfalt sozialer Medien
Landkarte sozialer Medien
Quelle: FredCavazza.net
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6. Was sind eigentlich soziale Medien?
Definitionsversuche
Social Media bzw. Soziale Medien bezeichnet eine Vielfalt digitaler Medien und
Technologien, die es Nutzern ermöglicht, sich untereinander auszutauschen
und mediale Inhalte einzeln oder in Gemeinschaft zu gestalten.
Social Media (deutsch: soziale Medien) ist der Überbegriff für Medien, in
denen Internetnutzer Meinungen, Eindrücke, Erfahrungen oder
Informationen austauschen und Wissen sammeln
Soziale Medien sind Netzwerke/Communities im Internet, die einen schnellen
Austausch von Inhalten zwischen Individuen und/oder Firmen ermöglichen.
Mit Ihrer Hilfe kann jeder ohne spezielle technische Kenntnisse Inhalte
veröffentlichen, kommentieren oder teilen sowie Gruppen rund um
gemeinsame Interessen bilden.
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7. Rasantes Wachstum sozialer Netzwerke
Mitglieder und Wachstum Internetnutzer, die soziale Netzwerke nutzen,
ausgewählter sozialer Netzwerke nach Altersgruppen in den USA
In Mio.
90% (in Prozent)
750
80%
70%
x 3,8 Apr 09
60%
Mai 11
50% 18-29
300 40% 30-49
200 x 2,3 50-64
30%
X 27,3 65+
x 166,6 100 x 1,5
40 20%
11,5 0,06 10 10,8
7,4 10%
0%
Dez 06
Nov 09
Feb 06
Jul 06
Sep 05
Aug 08
Jan 09
Jun 09
Mai 07
Okt 07
Apr 10
Mrz 08
Quelle: Pew Research Center„s Internet and American Life Projext Surveys
Quelle: Eigenes Research
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8. Es kommt darauf an, was unter der Oberfläche liegt
Der Social Media Eisberg
Taktik
Design Richtlinien
Strategie Support
Training RoI
Controlling
Inhalte
Monitoring
Kapazität
Stakeholder Beteiligung
Analyse
Research Ziele
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9. Mobile Technologien erhalten innovativen Anschub und werden weiter wachsen
Erwartete Wachstumsraten mobiler Technologien weltweit
+ 18%
1.300
1.412 2010
2014
+ 182%
838
+ 1.033%
297
178,0
15,7
Mobiltelefone Smartphones Tablet PC
Quellen: Diverse, eigenes Research
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10. Mobile Internet Geräten gehört die Zukunft
Internet Consumer Devices und PC Absatz
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11. Smartphone-Nutzung immer und überall
Wo und wie werden Smartphones genutzt?
Zu Hause 0,93
89 % der Smartphone Nutzer haben ihr
Spazierengehen 0,87 Smartphone den ganzen Tag über in
Betrieb
Geschäft 0,77
Restaurantt
72% nutzen Ihr Smartphone
0,73
gleichzeitig mit anderen Medien
Arbeit 0,72
Veranstaltung 0,66
Cafè 0,54
Arzt 0,53
Flughafen 0,50
Bücherei 0,32
Schule 0,29
Quellen: Google-Studien
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12. Die Entwicklung des „mobilen“ Bezahlens
Bildnachweis: Pixelio.de / Clemens Scheumann / Rainer Sturm
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13. Vielfältige Wachstumsschübe für Mobile Payment
Anzahl Mobiltelefone mit NFC Technologie (Mio.) Anzahl Nutzer Mobile Banking weltweit (Mio.)
1.100
203
x 29 x 20
7 55
2011 2015 2009 2015
Quellen: Yankee Group Quellen: Diverse Studien, eigene Berechnung
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14. Elektronische Geldbörse kann mehr als nur Bezahlen
Funktionalitäten durch Kombination von Handy und NFC Chip
Quellen: Booz & Company
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15. Mobiles Bezahlen auf dem Vormarsch
Volumen Mobile Payment (Mrd. US $)
910
x 7,3
124
2010 2014
Quellen: Diverse Studien, eigene Berechnung
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16. Im deutschen Einzelhandel dominieren Cash und EC-Karten
Bargeld wird von der ec-Karte verdrängt
Anteile der Zahlungsarten am Umsatz
des Einzelhandels in Deutschland im Vergleich
100%
90%
2,5
80% 32,2
70% Scheck
60% Kreditkarte
50% EC Lstschrift
40% 78,7 Sonstige
Rechnung
30% 58,4
Bar
20%
10%
0%
1994 2010
Quellen: EHI
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17. Grundsätzliche Bereitschaft für Handyzahlungen auch bei uns vorhanden
Bevorzugte Bezahlformen für Beträge < 25 Euro
Handy 40%
Giro-Card 22%
Kreditkarte 19%
Online Überweisung 18%
Quellen: Studie Universität Augsburg
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18. Unter Experten scheint die Skepsis zu überwiegen
Branchenstimmen
„Das Handy wird die Karte nicht ersetzen.“
Wolfgang Adamiok, Leiter Zahlungsverkehrs-/Kartenstrategie beim DSGV
„Die letzte Innovation der Banken war die ec-Karte“
Dr. Bettina Horster, Vorstand der VIVAI AG und Direktorin Mobile bei eco
„Wir verfolgen diese Technik mit großem Interesse“
Thomas Schlüter vom Deutschen Bankenverband
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19. Oder doch nicht?
Aktuelle Studienergebnisse
84 Prozent der befragten Bank Führungskräfte sehen in Mobile
Payment einen wichtigen Einfluß auf ihr Geschäft.
73 Prozent sehen Mobile Payment als “Mainstream” innerhalb der
nächsten vier Jahre.
44 Prozent der befragten Kunden sehen das Handy als
Filiale der Zukunft
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20. Kritische Faktoren für einen Erfolg von Mobile Payment
Übersicht
Kunden Einzelhandel
• Verbreitete Akzeptanz • Akzeptanzanreize
• 100% Sicherheit • Komplexitätsabbau
• Kostengünstig • Einheitlicher, integrierter PoS
• Zusatznutzen • Sicherheit
Zuspruch der Kunden Zuspruch des Einzelhandels
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21. Wettbewerber dringen in angestammte Geschäftsfelder der Banken vor
Anbieter von Zahlungsverkehrsdienstleistungen
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22. Wird Google Wallet den Markt revolutionieren?
Google Wallet Payments
Quellen: Google
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23. Neue Anbieter machen sich bereit
Mobilfunk Allianz
Gemeinschaftsunternehmen von Deutsche
Telekom, Vodafone und Telefonica O2
Sticker mit NFC-Chip zum Aufkleben aufs
Telefon
Börsenwert: 340 Mrd. US$
200 Mio. Kreditkartenkunden
75 Mrd. Cash
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24. Verlieren die Banken den Kundenkontakt endgültig?
Mögliche Rollen einer Bank bei Mobile Payment
Aktive Rollen Passive Rollen
• Provider • Account Provider
• Enabler • Saldenausgleicher
• Trusted Service Manager • Zuschauer
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25. Innovationen wurden immer skeptisch betrachtet
Das Auto
„Ich glaube an das Pferd. Das Automobil ist nur eine
vorübergehende Erscheinung."
Kaiser Wilhelm II
„Wenn ich die Menschen gefragt hätte, was sie
wollen, hätten sie gesagt schnellere Pferde.“
Henry Ford
„Das Auto ist fertig entwickelt, was soll da noch
kommen?“
Carl Benz, 1920
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26. Noch ist es nicht zu spät
Haben Banken eine Zukunft?
Was spricht gegen die Banken? Was spricht für die Banken?
• Das Kundenverhalten ändert sich. • Starke Ausgangsposition.
• Auch andere bauen Vertrauen auf. • Grundvertrauen der Kunden in die Funktion
• Bequemlichkeit kann Vertrauen überlagern. ist nach wie vor vorhanden.
• (Europas) Banken scheinen an • Nicht jeder Kunde läuft weg.
Innovationen nicht sonderlich interessiert • Banken stehen alle Möglichkeiten offen.
(Bsp. Finovate).
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27. Rolle der Banken noch unklar
Mögliche Rollen einer Bank bei Mobile Payment
“ The winners in this new space will be financial
institutions that utilize all the marketing and logistics
”
this new technology has to offer.
Jack Jania Vice President - General Manager of the
Gemalto financial services group in North America
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28. Es scheint mal wieder an der Zeit, über die Zukunft der Banken nachzudenken
Berühmte Zitate
„Die Banken sind die Stahlindustrie der
90er Jahre”
Ulrich Cartellieri 1990
“Banking is necessary, Banks are not”
Bill Gates 1998
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29. Ich freue mich über Ihre Kontaktaufnahme
„Der Weg auf den Gipfel beginnt mit dem ersten Schritt.“
Laotse
Dr. Hansjörg Leichsenring www.Hansjoerg-leichsenring.de
Management und Beratung für Banken und www.Der-Bank-Blog.de
Finanzdienstleister
Heideweg 37d
Info@hansjoerg-leichsenring.de
D-22952 Lütjensee
T: +49 (4154) 98 96 28
M: +49 (151) 121 06 760
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