Was tut sich in der Bildungspolitik in Baden-Württemberg? Die umfassende Präsentation des Sprechers der SPD-Landtagsfraktion Dr. Stefan Fulst-Blei gibt einen Überblick.
1. Dr. Stefan Fulst-Blei MdL
Mitglied im Ausschuss für Kultus, Jugend und Sport
Mitglied im Ausschuss für Finanzen und Wirtschaft
Mehr Chancengerechtigkeit
in Baden-Württemberg
Bildungsaufbruch 2015
Stand: März 2015
2. Die neue Bildungspolitik
Gliederung:
1. Ausgangslage (A ♠)
2. Leitlinien unserer Bildungspolitik (L ♣)
3. Bisherige Erfolge (E ♥)
4. Anstehende Reformvorhaben (R ♦)
A ♠
E ♥
L ♣
R ♦
5. Kassensturz & „Schwarze Löcher“
Kassensturz 2011:
das „Märchen“ von solider CDU-Politik
2012: € 70 Mrd.! vgl. Folie
A ♠
E ♥
L ♣
R ♦
6. A ♠
E ♥
L ♣
R ♦
Kassensturz & „Schwarze Löcher“
7. 22,2 23,3 31,7
60
226
363,2
0
50
100
150
200
250
300
350
400 Singen-Bewegen-
Sprechen
EnqueteBerufl.
Bildung
Sonderausschuss
AMOK
Päd.Assistenten
Qualoffensive
Bildung
Deckungslücke
kumuliert
Mio.€
Finanzierungslücken Bildung
Zusätzlich bis 2016 über 8.000 Lehrerstellen mit Vermerk „künftig wegfallend“
CDU finanzierte vergangene Projekte durch Stellenstreichungen in der Zukunft!
A ♠
E ♥
L ♣
R ♦
Kassensturz & „Schwarze Löcher“
8. Bildung: Schwarz-Gelbe
Hinterlassenschaften
Ganztagsschule „verschlafen“ (RÜLKE, FDP 2013)
CDU-KM ist „untätig geblieben“ (KERN, FDP 2013)
Inklusion: Schulversuch ohne Ressourcen
Keine Antwort auf Schülerrückgang
- trotz Schulsterben
Niedrigste Betreuungsquote im U3 Bereich
A ♠
E ♥
L ♣
R ♦
9. Krankheitsvertretung auf bundesweit
niedrigstem Stand!
Bildungspläne mit praktischen
Umsetzungsproblemen und fehlender
Durchlässigkeit zwischen Schularten
Große Ungerechtigkeit, denn…
A ♠
E ♥
L ♣
R ♦
Bildung: Schwarz-Gelbe
Hinterlassenschaften
10. Ohne Moos – Pech gehabt!
Teuerstes Nachhilfeland: BW Spitze mit € 131,-
(D: € 107,-) Bertelsmann Stiftung 2010
Keine Landesbeteiligung an der
Schulsozialarbeit
€ 500 Studiengebühren pro Semester
A ♠
E ♥
L ♣
R ♦
Bildung: Schwarz-Gelbe
Hinterlassenschaften
11. IQB-Studie 2012: BW nur Mittelmaß!
Mathe, Bio, Chemie, Physik: Platz 9 oder 10
schwarz-gelbe Abschlussbilanz!
Verlierer? sozial Schwächere, ABER:
„Dabei ergab sich nicht einmal für die besten 5
% […] ein positiver Effekt der frühen
Aufteilung.“(WÖßMANN 2009)
A ♠
E ♥
L ♣
R ♦
Bildung: Schwarz-Gelbe
Hinterlassenschaften
12. IGLU (2007) zur Gymnasialempfehlung:
Gymnasialempfehlung von Lehrern: bei Kinder
aus der obersten Schicht bereits mit 537 Punkten
- bei Kinder un- und angelernter Arbeitern erst
mit 614 Punkten
Entgegen des Vorurteils: nicht in erster Linie
Arbeiter, die ihre Kinder nicht aufs Gymnasium
schicken möchten (bereits bei 606 Punkten),
sondern Lehrer (erst ab 614 Punkten)
A ♠
E ♥
L ♣
R ♦
Bildung: Schwarz-Gelbe
Hinterlassenschaften
13. IGLU (2007 )zur Gymnasialempfehlung:
Akademiker setzen sich gegenüber Lehrern
besser durch als Arbeiter, wenn sie ihre Kinder
aufs Gymnasium schicken wollen.
Bestätigt durch 2011 durch Studie „Herkunft
zensiert?“ im Auftrag der Vodafone-Stiftung;
seit PISA 2001 kaum Verbesserungen
A ♠
E ♥
L ♣
R ♦
Bildung: Schwarz-Gelbe
Hinterlassenschaften
17. Pädagogische Leitgedanken
Längeres gemeinsames Lernen
Ganztagsschule
Durchlässigkeit des Schulsystem
Individuelle Förderung
Grundversorgung sicher stellen
Förderung ab dem Kleinkindalter
A ♠
E ♥
L ♣
R ♦
18. Zielkonflikte
Großer Handlungsdruck aufgrund Demografie und
Schulwahlverhalten
Wunsch von Eltern, Lehrkräften und Schulträgern
nach Kontinuität des Bestehenden
Entfaltung neuer pädagogischer Ansätze erzeugt
aufgrund hoher Belastung Widerstände
Finanzsituation zwingt zu Prioritätensetzung
A ♠
E ♥
L ♣
R ♦
20. A ♠
E ♥
L ♣
R ♦
Der Wechsel wirkt…
332 Mio. €
Ausbau U-3
1000 x Schul-
sozialarbeit
SPATZ Eltern
entscheiden
G 9 Unterrichts-
Versorgung
Entfristung
Pädagogische
Assistent/innen
Förderung
berufliche
Bildung
Förderung
Realschule
Privatschul-
finanzierung
Stärkung Volks-
hochschulen
Regionale
Schulentwicklung
Lehrerbildung Inklusion Bildungs-
Planreform
Klassenteiler
durchfinanziert
Ganztags-
schule
Abschaffung
Studien-
gebühren
Gemein-
schaftsschule […]
21. Bisherige Erfolge (I)
1. Über 1 Mrd. € U-3 Ausbau
2. Über 1.000 Stellen Schulsozialarbeit
3. 32 Mio. € Sprachförderung für alle (SPATZ)
A ♠
E ♥
L ♣
R ♦
23. Bisherige Erfolge (III)
7. Unterrichtsversorgung:
Krankheitsvertretung aufgestockt
8. Pädagogischen Assistenten:
Übernahme trotz 60 Mio. €-Loch
9. Berufliche Bildung: historisch niedriger
Unterrichtsausfall; Ausbau berufliche Gymnasien
A ♠
E ♥
L ♣
R ♦
24. Bisherige Erfolge (IV)
10. Entlastung Eltern/Studierende mit € 171
Mio.: Abschaffung der Studiengebühren
11. Stärkung Realschulen durch Poolstunde
und Ausbau der individuellen Förderung
12. Reform Werkrealschulen
A ♠
E ♥
L ♣
R ♦
25. Bisherige Erfolge (V)
13. Einigung Privatschulfinanzierung
14. 4,7 Mio. mehr für Volkshochschulen &
Zweiten Bildungsweg
15. Mehr Ganztagsschulen!
16. Eine Milliarde mehr für Bildung!!!
A ♠
E ♥
L ♣
R ♦
26. Ausbau der Kinderbetreuung
Anerkennung der Konnexität:
Land zahlt Kommunen erhöhte Zuweisungen:
2012 bis 2014: 1 Mrd. €
2015: 660 Mio. €; 2016: 795 Mio. €
Ab 2014 trägt das Land inkl. Bundesmittel
68 Prozent der Betriebsausgaben für die
Kleinkindbetreuung.
A ♠
E ♥
L ♣
R ♦
27. Ausbaurate mit 12 % über dem Bundesschnitt
vorher: Schlusslicht im Ländervergleich!
Betreuungsschlüssel bundesweit Spitze!
Verhältnis im U3: 1 Erzieherin zu „3,1“ Kinder
Stärkung Tagesmütterarbeit
A ♠
E ♥
L ♣
R ♦
Ausbau der Kinderbetreuung
28. Ausbau der Kinderbetreuung
Praxisintegrierte Erzieherausbildung (PIA)
Praxis & Theorie sind identisch mit vollschulischem
Ausbildungsgang
Lohn ausgerichtet an Verwaltungsfachangestellte
(d.h. 1. Jahr - 753,- € brutto)
65 Klassen landesweit (1.400 Schüler/innen);
Männeranteil mit 15 % deutlich gesteigert
Kultusministerium stellt 48 zusätzliche Lehrerdeputate
zur Verfügung
A ♠
E ♥
L ♣
R ♦
29. Förderung Schulsozialarbeit
Landesbeteiligung im Umfang von einem Drittel
der Personalkosten (16.700 Euro pro VZ); 2014
erhöht auf € 25 Mio. jährlich
Bsp. Vorteil Mannheim (Stand Mai 2012):
288.045,- € für 17,5 Stellen; abgearbeitet nach
Sozialraumtypologie
riesige Nachfrage: Anstieg von über 1000
geförderte Stellen in den ersten beiden Jahren
A ♠
E ♥
L ♣
R ♦
30. Sprachförderung
SPATZ (Sprachförderung für alle Tageseinrichtungen für
Kinder mit Zusatzbedarf):
Löst Programme wie Singen-Bewegen-Sprechen, ISK und HSL ab
Ausweitung auf alle (!) Kindertageseinrichtungen
Jan. 2013: 4.820 Einrichtungen mit 24.608 Kindern
profitieren (über 50 % statt wie zuvor ca. 10 %)
Zielgruppe 3- bis 6-jährige
€ 13 Mio. p. a. (alt: € 10 Mio.)
A ♠
E ♥
L ♣
R ♦
31. Aufhebung der verbindlichen Grundschulempfehlung
Verbindliche Empfehlung wird ersetzt durch
qualifiziertes Beratungsverfahren
Elternwille wird gestärkt
A ♠
E ♥
L ♣
R ♦
Elternentscheiden
32. Entgegenwirken struktureller Benachteiligung
(subjektive Bewertung der Erfolgschancen
Akademiker- vs. Arbeiterkinder durch
Lehrkraft)
Entspannung der Situation in den
Grundschulen (Lehrkräfte, Kinder)
kein Leistungsdruck bereits nach Klasse 3
A ♠
E ♥
L ♣
R ♦
Elternentscheiden
33. Folge: Langjährige Trends in der Schulwahl
haben sich verstärkt
15 % der GY-Empfehlungen werden nicht
ausgeschöpft
Fortbildung der Lehrkräfte
A ♠
E ♥
L ♣
R ♦
Elternentscheiden
34. Entwicklung Anmeldezahlen 2013 im Vergleich:
Hauptschule 10.509; 11,9 % (2011: 23.362) - 56 %
Folge: viele Eingangsklassen unter 16 Schüler
Gymnasien 41.750; 44,6 % (2011: 37.173) + 11 %
Realschulen 33.916; 36.9 % (2011: 32.793), + 3,3 %
Gemeinschaftsschulen 5.376; 5,7 % (2012: 1.603), + 300 %
Schülerzahlen am Übergang noch leicht rückläufig (-2%)
A ♠
E ♥
L ♣
R ♦
Elternentscheiden
Stand: 27. Januar 2014
35. Erfolg oder Problem?
Grundsätzlich: Vorhersagewahrscheinlichkeit der
Grundschulempfehlung gering (Treffergenauigkeit +/-
50%)
Aber: Anzahl versetzungsgefährdeter Schüler/innen Ende
der 5. Klasse leicht angestiegen
Landesregierung hat vorgesorgt (2011): Erhöhung
Poolstunden für individuelle Förderung je Zug bei
Gymnasien (+1) und Realschulen (+1,5) und 2013 weiter
erhöht, je + 0,7
A ♠
E ♥
L ♣
R ♦
Elternentscheiden
36. Verbindliche Grundschulempfehlung wieder einführen?
Einschätzung einer Schulleitung: „NEIN, weil…“
die Eltern Zeit brauchen, mit der neuen Freiheit
umzugehen.
der Druck in Klasse 3 & 4 extrem reduziert wurde.
die weiterführenden Schulen sich mehr um
Information als bloße Werbung bemühen.
A ♠
E ♥
L ♣
R ♦
Elternentscheiden
37. Verbindliche Grundschulempfehlung wieder einführen?
Einschätzung einer Schulleitung: „NEIN, weil…“
die Eltern die Empfehlung/den Rat der Grundschul-
lehrkräfte auf Augenhöhe annehmen.
unter den westlichen Bundesländern hat nur noch
Bayern eine verbindliche Grundschulempfehlung.
Februar 2014: CDU-Landtagsfraktion erkennt Schritt
der Landesregierung an
A ♠
E ♥
L ♣
R ♦
Elternentscheiden
38. Mehr Bildungswegeflexibilität (alle Abschlüsse)!
Erhalt eines wohnortnahen Schulangebots
Mehr Zeit zur Entscheidung über den Weg!
Ganztagsschule!
A ♠
E ♥
L ♣
R ♦
Unsere Ziele:
Warum Gemeinschaftsschule?
39. Eine inklusive Schule!
Länger gemeinsam!
Mehr Bildungsgerechtigkeit!
Stärkere individuelle Förderung sowie
Betonung auf selbstorganisierte Lernprozesse
nach Instruktion durch Lehrer
A ♠
E ♥
L ♣
R ♦
Warum Gemeinschaftsschule?
Unsere Ziele:
42. Individuelles Lernen (I)
A ♠
E ♥
L ♣
R ♦
Erweiterte Kooperation (ERKO) am Beispiel der Geschwister-
Scholl-Schule, TÜ
43. Individuelles Lernen (II)
A ♠
E ♥
L ♣
R ♦
Erweiterte Kooperation (ERKO) am Beispiel der Geschwister-
Scholl-Schule, TÜ
44. Eigene Lerngeschwindigkeit im Mittelpunkt!
Kompetenzraster im neuen Bildungsplan
A ♠
E ♥
L ♣
R ♦
Kompetenzen
Lernmatrix mit Kompetenzbausteinen
Lernjobs (Aufgaben)
45. Ablauf individuelles Lernen (I)
Bsp. Lernmatrix Deutsch (Niveau 1):
Lesen 1:
„Ich kann bekannte Texte vorlesen.
Ich kann bei kürzeren Texten den Sinn verstehen.
Ich kann Texte nach Anweisung markieren.“
Lesen 2:
„Ich kann kurze Geschichten und Gedichte verstehen.
Ich kann kurze Texte auswendig lernen und vortragen.“
A ♠
E ♥
L ♣
R ♦
46. Ablauf individuelles Lernen (II)
Ablauf Lernjobs:
1.Schüler/in sucht sich selbst aus, welche
Arbeitsaufträge er/sie bearbeiten will
2.Schüler/in definiert Niveau und Lerntempo
Lernpsychologie: legt intrinsische Motivation frei
3.Lerncoach bewertet Leistung und bespricht diese mit
Schüler/in
A ♠
E ♥
L ♣
R ♦
47. Ablauf individuelles Lernen (III)
Ablauf Lernjobs:
4.Schüler/in belegt erreichte Kompetenz durch
Lernnachweis (Präsentation, Test etc.)
bei Bestehen: einkleben eines roten Punktes in seine
Lernmatrix (gelb: bearbeitet)
5.Wöchentlich: 10-minütige Reflexion der
Wochenleistung und Planung der nächsten Woche
A ♠
E ♥
L ♣
R ♦
48. „Es braucht ein ganzes Dorf, um ein Kind zu
erziehen.“ Kooperation!
Ganztagsschule ist mehr als Betreuung
Ganztagsschule ≠ 2x Schule
Rhythmisierung als Schlüssel für den Lernerfolg und
Bildungsgerechtigkeit sowie keine Hausaufgaben
A ♠
E ♥
L ♣
R ♦
Ganztagsschule und Kooperation
49. Inklusion realisieren
Größeres Potential an Gemeinschaftsschulen durch
konsequente individuelle Förderung
eigene Geschwindigkeit
Bedarfsgerechte Zuweisung von sonderpädagogischem
Bildungsangebot durch staatliches Schulamt
Schule muss im Antrag zur Gemeinschaftsschule
Inklusionskonzept darlegen
A ♠
E ♥
L ♣
R ♦
50. Lust am Lernen (neu) entdecken:
Schüler/innen im Mittelpunkt!
Wahrnehmung in ihrer Einzigartigkeit: Person,
Lerntempo, Lernvorlieben/-methoden
Lerninhalte und Tempo in angemessener Weise
selbst bestimmbar
Stärken werden bestmöglich gefördert
Schüler/in erfährt „Phänomen der
Selbstwirksamkeit“:
Schüler schreibt sich Lernerfolg durch eigene
Leistung selbst Erfolg zu = Freude am Lernen
A ♠
E ♥
L ♣
R ♦
51. wohnortnahe Ganztagschule mit allen
Lernniveaus/Abschlussmöglichkeiten
Festlegung auf Schulabschluss „vertagt“ bzw. ist
leichter zu korrigieren
regelmäßige Information über den Leistungs-
und Entwicklungsstand ihrer Kinder
Eigene Lerngeschwindigkeit gegen
Lernfrust und Überforderungsgefühl
A ♠
E ♥
L ♣
R ♦
Eltern: individuelle Förderung, wohnortnah mit
allen Abschlussmöglichkeiten!
56. Lehr/innen werden zu Lernbegleitern:
Lust auf einen neuen pädagogischen Ansatz?
Praxiserfahrung: hohe Arbeitszufriedenheit
Möglichkeit, auf Schüler/innen individuell einzugehen
Teamarbeit statt Einzelkämpferdasein
Identifikation durch Beteiligung: Konzeptentwicklung
Unterstützung durch Fortbildung und Beratung
A ♠
E ♥
L ♣
R ♦
57. Gemeinschaftsschule und Kommunen:
Schule bleibt im Dorf/Region…
dokumentieren Attraktivität des Standortes durch
breites Bildungsangebot
arbeiten in enger Kooperation mit der Schule
Auszubildende angemessenen vorbereitet
Fit für lebenslanges Lernen
Betriebe pflegen engen persönlichen
Kontakt zu Schulleitung, Lehrkräften
und Schülern
A ♠
E ♥
L ♣
R ♦
58. Chancen erkennen: Warum sollte meine
Schule Gemeinschaftsschule werden?
Reiz, alle Niveaus anbieten zu können!
Leistungsstarke gewinnen/halten!
Leistungsschwache angemessen fördern!
Neue Pädagogik macht Lust auf Mehr!
Ganztagsschulbetrieb eröffnet neue
Gestaltungsmöglichkeiten!
A ♠
E ♥
L ♣
R ♦
59. Schule zukunftssicher machen!
Antwort auf Heterogenität der
Schülerschaft!
Am Erfolgsmodell partizipieren!
A ♠
E ♥
L ♣
R ♦
Chancen erkennen: Warum sollte meine
Schule Gemeinschaftsschule werden?
60. Für die Gemeinschaftsschule
überzeugen…
Gemeinschaftsschule „live erleben“!
Chancen für die eigene Schule abwägen:
Heterogenität, Standort, Ganztagsschulbetrieb,
Kooperationspotential, alle Abschlüsse,…
„Wandel durch Annäherung“
Beratung durch das staatliche Schulamt
Lass Zahlen sprechen…
A ♠
E ♥
L ♣
R ♦
61. Die Gemeinschaftsschule:
Schon jetzt ein Erfolgsmodell!
Kultusminister am 2. Februar 2015:
„Mit der vierten Tranche und 271
Gemeinschaftsschulen ab 2015/16 hat sich die junge
Schulart bereits etabliert“
Rund ein Drittel aller Anträge werden von CDU geführten
Gemeinden erfolgreich beantragt
Bereits 20 Realschulen haben sich zur
Gemeinschaftsschule weiterentwickelt, weitere werden
folgen
A ♠
E ♥
L ♣
R ♦
62. Antrag ist nur erfolgreich bei Nachweis einer
dauerhaften stabilen Schülerzahl von 40 in der
Eingangsstufe und einem päd. Konzept
Genehmigte Standorte verzeichnen steigende
Schülerzahlen und Akzeptanz
Bsp. Konstanz, Mannheim, Karlsruhe, Bammental
A ♠
E ♥
L ♣
R ♦
Die Gemeinschaftsschule:
Schon jetzt ein Erfolgsmodell!
63. A ♠
E ♥
L ♣
R ♦
Die Gemeinschaftsschule:
Schon jetzt ein Erfolgsmodell!
48 Gemeinschaftsschulen
im RP Karlsruhe
2012/13: 4
2013/14: 11
2014/15: 20
2015/16: 13
64. A ♠
E ♥
L ♣
R ♦
Die Gemeinschaftsschule:
Schon jetzt ein Erfolgsmodell!
49 Gemeinschaftsschulen
im RP Freiburg
2012/13: 9
2013/14: 16
2014/15: 13
2015/16: 11
65. A ♠
E ♥
L ♣
R ♦
Die Gemeinschaftsschule:
Schon jetzt ein Erfolgsmodell!
58 Gemeinschaftsschulen
im RP Tübingen
2012/13:13
2013/14:25
2014/15:10
2015/16: 10
66. A ♠
E ♥
L ♣
R ♦
Die Gemeinschaftsschule:
Schon jetzt ein Erfolgsmodell!
118 Gemeinschaftsschulen
im RP Stuttgart
2012/13: 16
2013/14: 37
2014/15: 38
2015/16: 28
69. Halten Sie es wie Guido Wolf (CDU) und
lassen Sie sich begeistern:
„Ich habe den Eindruck, es gibt gut
funktionierende und von motivierten Lehrern
getragene Gemeinschaftsschulen.“
A ♠
E ♥
L ♣
R ♦
Die Gemeinschaftsschule:
Ein Konzept, das begeistert!
Mit diesen Worten hat der ehemalige
Landtagspräsident seinen Besuch an der
Gemeinschaftsschule Aldingen bilanziert.
70. Deutscher Philologenverband zeichnet
Gemeinschaftsschule aus (2014):
„Geringe Fehlzeiten, ein freundschaftlicher
Umgangston und sehr gute Ergebnisse machen
die Mali-Gemeinschaftsschule [Biberach] zum
kreativen Lern- und Lebensort.“
A ♠
E ♥
L ♣
R ♦
Die Gemeinschaftsschule:
Ein Konzept, das anerkannt wird!
71. Material Gemeinschaftsschule
Voraussetzungen (I):
Antrag des Schulträgers mit Zustimmung der Schulkonferenz
mit Vorliegen der gesetzlichen Unterlagen
Antrag beinhaltet
pädagogisches Konzept
bauliche Voraussetzungen
Mindestschülerzahl
(dauerhaft Eingangsklasse 40, gymnasiale Oberstufe 60)
A ♠
E ♥
L ♣
R ♦
72. Material Gemeinschaftsschule
Voraussetzungen (II):
Bei der Antragsstellung sind auch regionale Gegebenheiten zu
berücksichtigen („Regionale Schulentwicklung“)
Schulverbünde mit einer Realschule sind über einen
befristeten Zeitraum möglich, wenn das Ziel
Gemeinschaftsschule bleibt
A ♠
E ♥
L ♣
R ♦
73. Material Gemeinschaftsschule
Rahmenbedingungen (I):
Lehrerwochenstundenzuweisung auf Grundlage des
Klassenteilers von 28
Kinder mit sonderpädagogischem Förderbedarf zählen zur
Klassengemeinschaft und lösen den Teiler aus
Anschub durch eine einmalige Zuweisung pro Zug für 3 Jahre
(3 LWS, 2 LWS, 1 LWS)
A ♠
E ♥
L ♣
R ♦
74. Material Gemeinschaftsschule
Rahmenbedingungen (II):
Zuweisung für besondere pädagogische Aufgaben
(12 LWS pro Zug)
Teilungsstundenpool
(vgl. andere Schularten – 20 LWS pro Zug)
Maßnahmen zur individuellen Förderung
(vgl. andere Schularten – 12 LWS pro Zug)
A ♠
E ♥
L ♣
R ♦
75. Material Gemeinschaftsschule
Rahmenbedingungen (III):
Zuweisung aufgrund örtlicher schulischer Besonderheiten
(vgl. Werkrealschule – 2 LWS pro 23 Schülerinnen und Schüler)
Ganztagsschulbetrieb
(Ressourcen nach Zeitumfang:
- 2 LWS pro Lerngruppe bei 3-Tage-Angebot
- 5 LWS pro Lerngruppe bei 4 Tage-Angebot)
Schulbau auf Grundlage der neuen Schulbauförderrichtlinie, die
rückwirkend zum 01.01.2015 in Kraft tritt
A ♠
E ♥
L ♣
R ♦
76. Schulversuch G9
Ausgangslage: Klagen über massive Arbeitsüberlastung von
Kindern und Jugendlichen im „G 8“ Argumente LEB
44 neunjährige Gymnasien landesweit (von 377 GY)
(2012/13: 22; 2013/14: 22)
Mindestens vierzügig, damit 2 Züge G 8 & 2 Züge G 9
Auswahl orientiert sich an ausgewogener regionaler
Verteilung
A ♠
E ♥
L ♣
R ♦
77. Eltern entscheiden sich mit Anmeldung zur 5. Klasse
(kein Rechtsanspruch!)
Schulversuch, da kein altes G9, sondern
Weiterentwicklung G8
Gleichzeitig: Erhöhung der Anzahl an Poolstunden um
eins für individuelle Förderung- und
Differenzierungsmaßnahmen in den Klassen 5 & 6 an
allen Gymnasien
A ♠
E ♥
L ♣
R ♦
Schulversuch G9
78. Schulversuch G9
Argumente pro G9 (LEB):
Landeselternbeirat: Umfrage 2010
79 % der Eltern sprachen sich für eine
Wahlfreiheit an den GY zwischen G8 & G9 aus
Ausbau GMS bis inkl. Oberstufe ist wünschenswert,
aber noch nicht gesichert
Anzahl der GMS in fünf Jahren unklar
A ♠
E ♥
L ♣
R ♦
79. Schulversuch G9
Argumente pro G9 (LEB):
Kein Rechtsanspruch auf Wechsel auf ein berufliches
GY, auch wenn Notenschnitt ausreicht
Auch bei Stoffreduktion: G8-Schüler haben Belastung
mit bis zu 38 Wochenstunden
A ♠
E ♥
L ♣
R ♦
80. Schulversuch G9
Prinzipien:
Anträge zum 1. März bzw. 1. Dezember durch Schulträger (max. ein
Antrag pro Schulträger)
Schulen können entscheiden, an welcher Stelle sie zwischen den
Klassen 5 bis 11 dehnen wollen.
Varianten:
Dehnung über den gesamten Bildungsgang
Dehnung 8 und 10 auf 7 bis 11 (Entlastung Mittelstufe)
Verschiebung Beginn von Fächern um ein Jahr (z. B. Beginn 2.
Fremdsprache ab 7 statt 6; Profilfächer)
A ♠
E ♥
L ♣
R ♦
81. Schulversuch G9
Prinzipien:
Mittlerer Bildungsabschluss mit Versetzung in Kl. 10
11. Kl. Einführungsphase; anschließende zweijährige
Kursstufe ist identisch zum G 8
Dauer Schulversuch: sieben Jahre, in welchen jedes
Jahr ein neuer Jahrgang eingeschult werden kann
A ♠
E ♥
L ♣
R ♦
82. Unterrichtsversorgung:
Ausbau Krankheitsvertretung
Schwarz-Gelbe Erblast 2011:
Krankheitsvertretungsreserve bundesweit auf den
niedrigsten Stand!
2011 - Streichung von 711 Lehrerstellen
zurückgenommen
2012 - 3.300 freiwerdende Lehrerstellen
(insbesondere freiwerdender Doppeljahrgang G8/9
im System belassen)
A ♠
E ♥
L ♣
R ♦
83. Steigerung der Krankheitsvertretungsreserve:
plus 33 % auf über 1.600 Stellen
plus flexible Vertretungsreserve in Höhe von jährlich 63
Mio. € für Regierungspräsidien
Problem:
Steuerung, 30.000 Änderungsanträge pro Jahr
Arbeitsmarkt, Mobilitätsbereitschaft
Erfreuliche familienpolitische Entwicklungen stellen
Herausforderungen dar
A ♠
E ♥
L ♣
R ♦
Unterrichtsversorgung:
Ausbau Krankheitsvertretung
84. „Gute Arbeit“
Ziel der grün-roten Landesregierung: Land muss
seiner Vorbildfunktion als Arbeitgeber gerecht
werden. Abbau schwieriger Arbeitsverhältnisse
Entfristung der Pädagogischen Assistenten:
Finanzierung von alter Landesregierung nicht abgesichert
2012: Haupt-/Werkrealschulen
2013: Grundschulen
A ♠
E ♥
L ♣
R ♦
85. Stärkung Berufliche Bildung
Umsetzung der Ergebnisse der Enquetekommission „Fit fürs Leben in der
Wissensgesellschaft – berufliche Schulen, Aus- und Weiterbildung“
jährlich € 6,9 Mio.
Abbau des Unterrichtsdefizit auf historisch niedriges Niveau (unter 2 %
2014/15 von 4,2 % unter Schwarz-Gelb)
Berufsschullehrerverband (BLV)-Pressemitteilung vom 22.12.2014:
„Den […] Spitzenplatz […] bei der beruflichen Bildung, gekennzeichnet durch
niedrige Abbruchquoten bei der dualen Ausbildung und niedriger
Jugendarbeitslosigkeit sowie beim Ausbau der beruflichen Vollzeitschulen gelte es zu
verteidigen. Auch sei die Unterrichtsversorgung deutlich verbessert worden.“
A ♠
E ♥
L ♣
R ♦
86. Stärkung Berufliche Bildung
Einstellungen auf Rekordniveau
(2013: 1.200; 2014: 1.000)
30 neue Eingangsklassen berufliche Gymnasien
Landes-SPD stärkt die Bedeutung der beruflichen
Bildung durch großem Leitantrag Herbst 2013
10 Mio. Euro im kommenden HH 15/16 zusätzlich
A ♠
E ♥
L ♣
R ♦
87. Stärkung Berufliche Bildung
15 neue 6-jährige berufliche Gymnasien
ab 2012/13 (TG)
2013/14 Ausweitung der Profile „Internationale
Wirtschaft“, „Umwelttechnik“ und „Gesundheit“ an
den beruflichen Gymnasien
Abrundung Berufliche Oberschulen durch
das Feld „Gesundheit“ (2. Bildungsweg). Bislang
„Wirtschaft“ und „Technik“
A ♠
E ♥
L ♣
R ♦
88. Stärkung Beruflicher Bildung
Handwerkskammer 2013: „Heute haben unsere
Betriebe keinen Auszubildenden auf eine freie Stelle,
morgen keinen Gesellen, der den Auftrag abarbeitet
und übermorgen keinen Betriebsnachfolger.“
Nils Schmid Feb. 2013: Attraktivität Duales System
stärken!
89. Stärkung Beruflicher Bildung
Regionale Schulentwicklung an beruflichen Schulen:
jeder Bildungsabschluss in zumutbarer Entfernung
( ggf. Ausnahme!)
Mindestschülerzahl 16; Unterschreiten erst nach drei (statt
zwei) Jahren mit Folgen (Aufhebung)
Beteiligung der Wirtschaft durch zuständige Stellen sicher
gestellt
90. Stärkung Beruflicher Bildung
Neugestaltung Übergangssystem
Modellregionen in Mannheim, Ostalbkreis, Rems-Murr-
Kreis und Weinheim
Erprobung:
„AV dual“: Jugendliche ohne Ausbildungsplatz mit
Förderbedarf
„BQ dual“: Jugendliche ohne Ausbildungsplatz ohne
Förderbedarf
91. Stärkung Beruflicher Bildung
Neugestaltung Übergangssystem
AV dual 2014/15 in 24 Klassen (430 Schüler/innen)
gestartet
verstärkte Durchführung von Betriebspraktika
Ziel: „Klebeeffekt“ und schneller Übergang in ein
reguläres Ausbildungsverhältnis
Lehrkräfte: Fortbildung, Beratung, zentrale
Materialien
92. Stärkung Beruflicher Bildung
Neugestaltung Übergangssystem
Berufsqualifizierung dual vollzeitschulisch mit bis
zu zwei Tagen Berufspraktikum je Woche (soll das
erste Ausbildungsjahr ersetzen)
noch offen: Welche Berufe? Anschluss, bei
ausbleibendem Ausbildungsvertrag?
93. Abschaffung Studiengebühren
Problem Chancengleichheit:
DSW-Vizepräsident Prof. Dr. Hans Lilie (idw 28.06.2006):
"Studiengebühren sind Gift für die Chancengleichheit im deutschen
Hochschulsystem. Sie können insbesondere auf junge Menschen aus
einkommensschwächeren und Mittelstands-Familien abschreckend
wirken. Gerade diese Schichten sind aber an unseren Hochschulen
bereits jetzt deutlich unterrepräsentiert."
Finanzvolumen Entlastung Studierende € 140 Mio.
(€ 500,- pro Studierenden/Semester)
€ 163 Mio. Ausgleich Hochschulen bis 2015
A ♠
E ♥
L ♣
R ♦
94. Poolstunden Realschulen
2012/13 erstmals Bereitstellung von 1,5 Poolstunden
für Realschulen zur Unterstützung individueller
Förderung
2013/14 weitere Erhöhung um 0,7 Stunden zur
individuellen Förderung
Anerkennung der Schulform: Unterstützung bei
Schulentwicklung Richtung Gemeinschaftsschule,
aber KEIN Zwang
A ♠
E ♥
L ♣
R ♦
95. Werkrealschule
alle (auch einzügige) Hauptschulen können
Werkrealschulen werden
dort werden jeweils beide Abschlüsse angeboten
Hauptschulabschluss nach Klasse 9 oder 10
Notenhürde beim Übergang von 9 nach 10 entfällt
A ♠
E ♥
L ♣
R ♦
96. Werkrealschule
der Übergang in die ein- oder zweijährige Berufsfachschule
nach Klasse 9 bleibt bestehen
die verpflichtende Kooperation mit den Berufsfachschulen
wird aufgehoben (Gesetzesänderung)
Massiver Einbruch der Anmeldezahlen zum Schuljahr
2012/2013: Landesweit können über 200 Schulen keine 5.
Klasse bilden! Anforderung: regionale Schulentwicklungs-
planung
A ♠
E ♥
L ♣
R ♦
97. Reform Privatschulfinanzierung
Ziel: Erfüllung des politischen Kompromisses 80 % nach
Bruttokostenmodell (Berechnungsverfahren Kosten eines Schülers im öffentlichen
Schulwesen nach § 18a PrivatSchG)
echte strukturelle Steigerungen:
2012: + € 7,5 Mio.
2013: + € 6,7 Mio.
2014: + € 6,7 Mio.
2015: + € 16,0 Mio.
2016: + € 16,0 Mio.
durchschnittliche Anhebung bis Ende der Legislaturperiode auf 78,7
% über alle förderfähigen Schulen
A ♠
E ♥
L ♣
R ♦
98. Stärkung Volkshochschule/Zweiter Bildungsweg
Zuschusserhöhung Weiterbildung
Insgesamt die Mittel seit Jahr 2011 bis zum Haushaltsansatz des Jahres 2016
um 16.489.300 Euro gestiegen. Das entspricht einer Steigerung um rund 112
Prozent und stellt somit mehr als eine Verdopplung der Ausgangswerte dar.
Sondermittel auf Initiative der SPD-Fraktion:
2013: Alphabetisierungskampagne € 200.000
Effekt: Kursgebühren z. B. für die Abendrealschule können deutlich
gesenkt werden
A ♠
E ♥
L ♣
R ♦
99. Mehr Ganztagsschulen!
Aktuelle Situation
Verdienste SPD und Grüne
Vorteile der gebundenen Ganztagsschule
Aspekte Ganztagsschule
Qualitätsmerkmale Ganztagsschule
Ausbaupläne Baden-Württemberg
Einigung Land – Kommunen (Eckpunkte)
A ♠
E ♥
L ♣
R ♦
100. Mehr Ganztagsschulen!
Aktuelle Situation:
„Ganztagsschulen beliebter als erwartet“
(Stuttgarter Nachrichten, 11.04.2013)
breite, z. T. sehr emotionale Diskussion über Bedarf,
aber nur wenige Anträge auf Wechsel der Grundschule
A ♠
E ♥
L ♣
R ♦
►GTS
101. Mehr Ganztagsschulen!
Aktuelle Situation:
Trend in den letzten Jahren deutlich pro
Ganztagsschule:
Eltern: Betreuung und fachliche Unterstützung
Kommunen: Standortfaktor und soziale Aufgabe
Arbeitgeber: Fachkräftezuzug
A ♠
E ♥
L ♣
R ♦
►GTS
102. Mehr Ganztagsschulen!
Verdienste SPD und Grüne:
2002: Rot-Grüne Initialzündung unter Kanzler
Gerhard Schröder mit dem „Investitionsprogramm
Zukunft Bildung und Betreuung“ (IZBB)
2003 bis 2007 - € 4 Mrd.!
bundesweiter Ausbauschub: 2002 10 % aller
Schüler/innen an Ganztagsschulen 2010: 30 %
A ♠
E ♥
L ♣
R ♦
►GTS
103. Mehr Ganztagsschulen!
Alte Landesregierung in Baden-Württemberg hat
lange Ausbau eher blockiert
Bsp.: Gebundene Ganztagsschule nur in
sozialen Brennpunkten
RÜLKE (FDP, 2013): „Wir haben den Ausbau verschlafen.“
BW nach BY Platz 15 bundesweit!
A ♠
E ♥
L ♣
R ♦
►GTS
104. Mehr Ganztagsschulen!
Begriffe:
Voll gebunden: verpflichtende Teilnahme für Alle
Teilweise gebunden: nur einzelne Klassen/-stufen
Offen/freiwillig: optional - Festlegung für 1 Jahr
A ♠
E ♥
L ♣
R ♦
►GTS
105. Mehr Ganztagsschulen!
Vorteile der gebundenen Ganztagsschule:
• Erlaubt Rhythmisierung:
Abkehr von starren Zeitvorgaben Planung
leichter individuell und lernstoffbezogen
Wechsel von unterrichtlichen und
außerunterrichtlichen Angeboten sowie Phasen
der Anspannung und Entspannung
A ♠
E ♥
L ♣
R ♦
►GTS
106. Mehr Ganztagsschulen!
BEACHTE: FISCHER u.a. (2012):
viele Ganztagsschulen schöpfen ihr Potential nicht
aus
„normaler“ Halbtagsunterricht wird oft nur durch
Nachmittagsangebote ergänzt
Potentiale ausschöpfen, z. B. andere Lernmethoden
A ♠
E ♥
L ♣
R ♦
►GTS
107. Mehr Ganztagsschulen!
Aspekte Ganztagsschule:
Primarstufe für viele Eltern Betreuungsfunktion oft wichtiger
als Bildungsfunktion
Folge: in der offenen Form sind Ganztagsschulen
KEIN Mittel zur Umsetzung von Bildungsgerechtigkeit
Kritisch Sek 1: geringe Teilnahme von Kindern mit
Migrationshintergrund/geringerem sozio-ökonomischen
Status
A ♠
E ♥
L ♣
R ♦
►GTS
108. Mehr Ganztagsschulen!
Qualitätsmerkmale Ganztagsschule:
Studie zur Entwicklung der Ganztagsschule in
Deutschland (StEG):
individualisierte Lehr- und Lernbeziehungen
gute Sozialbeziehungen
hohe Kooperationsbereitschaft des Kollegiums
A ♠
E ♥
L ♣
R ♦
►GTS
110. Mehr Ganztagsschulen!
Ausbaupläne Baden-Württemberg:
BW Platz 15 hinter BY
Grundschule: 7,8 % vs. 22,8 % bundesweit
Problem Kosten (GS): + 1.200 bis 1.900 Stellen à €
50.000,- (bundesweit ca. € 9,232 Mrd.)
Priorität: Grundschulen; Gemeinschaftsschulen
bis 2020 Option für jede Grundschule
A ♠
E ♥
L ♣
R ♦
►GTS
111. Mehr Ganztagsschulen!
2014 Historische Einigung mit den Kommunen
(Eckpunktepapier) über die gesetzliche Verankerung
Städtetag Baden Württemberg:
„Eine solche Einigung wäre mit Schwarz-Gelb
nie zustande gekommen!“
A ♠
E ♥
L ♣
R ♦
►GTS
112. Mehr Ganztagsschulen!
Merkmale der Eckpunkte
Grundschulen (inkl. Grundstufe Förderschulen)
Rhythmisiert päd. Konzept
3 od. 4 Tage, 7 oder 8 h (Bspw. 8-15/16 Uhr)
Hohe Flexibilität: gebunden/verpflichtend oder
offen/freiwillig
A ♠
E ♥
L ♣
R ♦
►GTS
113. Mehr Ganztagsschulen!
Zustimmung der Schulkonferenz bei Antrag
erforderlich (1/3-Parität)
Nachfrage von mind. 25 Schüler/innen (weitere
Gruppe ab mind. 4 zusätzlich)
Gruppenbildung auch klassen- oder
jahrgangsübergreifend möglich
Stärkung ländlicher Raum
A ♠
E ♥
L ♣
R ♦
►GTS
114. Mehr Ganztagsschulen!
bessere Lehrerausstattung: 4 Tage/8 h: 12 h (alt: 8)
Schulleitung: plus 1 h Entlastung (+1 h möglich)
Mittagspause:
Aufsicht: Land; Schulträger: Speiseraum
Kommunen: Kostenbeteiligung
A ♠
E ♥
L ♣
R ♦
►GTS
115. Mehr Ganztagsschulen!
Bisherige „Alt-Ganztagsschulen“ können
weitergeführt werden
Jugendbegleiterprogramm wird fortgesetzt
Bestehende Hortbetreuung:
unbefristeter Bestandsschutz
bei Genehmigung Ganztagsschule allerdings auslaufen
der Landesförderung
keine Genehmigung neuer Gruppen ab 15/16
A ♠
E ♥
L ♣
R ♦
►GTS
116. Mehr Ganztagsschulen!
Außerschulischer Partner: bis zu 50 % der
zusätzlichen Mittel monetarisierbar (1 Deputatsstunde ca. 1800 Euro)
Land schließt Rahmenvereinbarung mit potentiellen
Partnern
Bspw. MAUS – Mannheimer Unterstützungssystem
Schule
Weitere Angebote: Schulträger
A ♠
E ♥
L ♣
R ♦
►GTS
119. Weitere Reformvorhaben
1. Inklusion
2. Bildungsplanreform
3. Reform der Lehrerbildung
4. Regionale Schulentwicklungsplanung
5. Bildungszeitgesetz (BzG BW)
6. Stärkung Realschulen
A ♠
E ♥
L ♣
R ♦
► Der Wechsel wirkt
120. Inklusion
A ♠
E ♥
L ♣
R ♦
UN-Behindertenrechtkonvention vom 13.12.2006:
Art. 24:
(1) „Die Vertragsstaaten anerkennen das Recht von Menschen mit Behinderung
auf Bildung. Um dieses Recht zu verwirklichen, gewährleisten die
Vertragsstaaten ein „integratives“ Bildungssystem auf allen Ebenen […]
(2) Bei der Verwirklichung dieses Rechts stellen die Vertragsstaaten sicher, dass […]
(b) Menschen mit Behinderung gleichberechtigt mit anderen in der Gemeinschaft,
in der sie leben, Zugang zu einem integrativen, hochwertigen, und
unentgeltlichen Unterricht an Grundschulen und weiterführenden Schulen
haben. […]“
121. Inklusion
A ♠
E ♥
L ♣
R ♦
Abgeleitete Forderungen aus der UN-Konvention:
Lehrkräfte aller Schulformen müssen auf inklusiven
Unterricht vorbereitet werden
Interpretation: gemeinsame Beschulung von
Schüler/innen mit und ohne sonderpädagogischen
Förderbedarf
122. Idee „Inklusion“ nicht auf Frage des gemeinsamen
Unterrichts begrenzen
Minimierung Diskriminierung
Maximierung sozialer Teilhabe
milieu-, kultur-, geschlechtersensibel
Inklusion
A ♠
E ♥
L ♣
R ♦
123. Inklusion
A ♠
E ♥
L ♣
R ♦
Umsetzungsstand in BW 2011/12:
75.086 Schüler/innen mit sonderpäd. Förderbedarf davon:
70,3 % in Förderschulen
20 % an Grundschulen
5,3 % an Hauptschulen
0,9 % an Realschulen
0,6 % an Gymnasien
Kein inklusives Schulsystem!
Außenklassen: 463 (1997: 37) mit 2.551 Schüler/innen
aus Sonderschulen an einer Regelschule
124. Inklusion: Ausgangssitutaion
Verabschiedung der UN-Behindertenrechtskonvention 2009 durch
den deutschen Bundestag
Auswertung Modellversuche Inklusion der alten Landesregierung
Problem: unzureichende Mittelausstattung CDU/FDP, kein
gesetzlicher Anspruch
2014/15: erstmals zusätzliche 200 Deputate
angestrebte gesetzliche Reglung für Schuljahr 2015/16
A ♠
E ♥
L ♣
R ♦
125. Inklusion: Gesetzesentwurf
Grundsätze:
Abschaffung der Sonderschulpflicht zum Schuljahr 2015/16
Qualifiziertes Elternwahlrecht
Inklusion ist Aufgabe aller Schularten
Gruppenbezogene, inklusive Bildungsangebote
Weiterentwicklung der Sonderschulen zu SBBZ (=
sonderpädagogische Beratungszentren)
Verortung der Sonderpädagogen: Wunsch- und Wahlrecht für
Verortung an allg. bildender Schule
A ♠
E ♥
L ♣
R ♦
126. Inklusion: Gesetzesentwurf
Grundsätze:
Staatliche Schulämter beraten und steuern Inklusion vor Ort
Kinder mit sonderpädagogischem Förderbedarf zählen zum
Klassenteiler
Land stellt zusätzliche personelle Ressourcen zur Verfügung (rund
1.400 Lehrkräfte bis 2022/23 bei einer rechnerischen
Inklusionsquote von landesweit 28 %)
Grundsätzliche Einigung mit Kommunalen Landesverbänden über
zusätzliche Kosten in den Bereichen Schulbau,
Schülerbeförderung und Schulbegleitung (bis zu 30 Mio.
zusätzlich) - Überprüfung 2018
A ♠
E ♥
L ♣
R ♦
127. Inklusion
A ♠
E ♥
L ♣
R ♦
Eckpunkte Inklusion (Sommer 2014)
Koalitionsvertrag: Inklusion integraler (!) Bestandteil
des Bildungssystems
Qualifiziertes Elternwahlrecht Eltern entscheiden
nach qual. Beratung: Regelschule oder Sonderschule?
Abschaffung der Sonderschulpflicht
Lernort-unabhängiges sonderpäd. Angebot
128. Inklusion
A ♠
E ♥
L ♣
R ♦
Eckpunkte Inklusion (Sommer 2014)
Schulverwaltung hat Begründungspflicht
(Beweislastumkehr)
Primarstufe und Sek 1: zieldifferent;
Sek 2 und berufl. Schule: zielgleich
Sonderpäd. Anspruch ist zeitlich begrenzt weitere
Bildungswegekonferenz Ende Primar- und
Sekundarstufe
129. Inklusion
A ♠
E ♥
L ♣
R ♦
Eckpunkte Inklusion (Sommer 2014)
Zwei-Pädagogen-Prinzip grundsätzlich
gruppenbezogen
Umgekehrte Inklusion an Sonderschulen
Inklusives Konzept soll gesamte Schule umfassen
130. Inklusion
A ♠
E ♥
L ♣
R ♦
Eckpunkte Inklusion (Sommer 2014)
Sonderschulen Beratungs- und
Unterstützungssystem
Berufliche Schulen: Einrichtung eines sonderpäd.
Dienstes
Koordination und Steuerung Lehrkräfte obliegt
Schulverwaltung Anpassung an örtliche Verhältnisse
132. Bildungsplanreform
Warum?
Turnusmäßige Überarbeitung alle 10 Jahre
Weiterentwicklung Schulsystems (Gemeinschaftsschule)
Fachliche Neuerungen, z. B. Nachhaltigkeit,
Medienkompetenz
Horizontale Abstimmung zwischen allgemein bildenden
Schulen
Vertikale Abstimmung (vorschulisch – Grundschule, allg.
bild. – berufliche Schulen, Hochschulen) ► BPl
A ♠
E ♥
L ♣
R ♦
133. Bildungsplanreform
Warum?
Bisherige Abstimmung führt zu mangelnder
Durchlässigkeit, z. B. aufgrund
unterschiedlich geschnittener Fächerverbünde
unterschiedlicher zeitlicher Behandlung
Anpassung an die neuen KMK-Bildungsstandards (lagen
2004 noch nicht vor)
A ♠
E ♥
L ♣
R ♦
► BPl
134. Bildungsplanreform
Umsetzung
Erstellung von Basisplänen: abschlussbezogen angelegt
(bezogen auf Abschluss Grundschule und Mittleren Abschluss)
KMK-Standards gelten, wo vorhanden, als Zielhorizont (z.B.
Sek. I: D, M, EN/FR, NW)
Onlineplattform ab 2013
A ♠
E ♥
L ♣
R ♦
► BPl
135. Bildungsplanreform
Zeitablauf:
Projektlaufzeit 1.11.2012 bis Juli 2016
Entwurfsfassung bis September 2015
schrittweise Erprobung an Gemeinschafts-
schulen sowie je zwei aus den sonstigen
betroffenen Schularten (inkl. Sonderschulen)
A ♠
E ♥
L ♣
R ♦
► BPl
136. Bildungsplanreform
Zeitablauf:
Bis Juli 2015: Anhörungsfassung (2015/16 vorab in
den Gemeinschaftsschulen)
Anhörung Juli 2015 bis Okt. 2015
Abschluss: Beginn Schuljahr 2016/17
A ♠
E ♥
L ♣
R ♦
► BPl
137. Bildungsplanreform
Umsetzungshilfen
Zeitgleiche Erarbeitung von Kompetenzrastern und
Checklisten für die Fächer D, M, NW, EN/FR
Entwicklung von Lernaufgaben und
Unterstützungsmaterialien für individualisierten
Unterricht
Lehrerinformation und Fortbildungen ab 2015
A ♠
E ♥
L ♣
R ♦
► BPl
138. Reform der Lehrerbildung
1. Vollzogene Veränderungen noch unter der alten
Landesregierung
2. Baden-württembergische Besonderheiten
3. Ausbildungsdimensionen und Zeitablauf
4. Veränderungsbedarf
5. Eckpunkte Landesregierung
A ♠
E ♥
L ♣
R ♦
139. Reform der Lehrerbildung
Entscheidungen unter der alten Landesregierung:
Aufgabe der getrennten Ausbildung:
Lehramt HS/WRS & RS ab 2010/11 ein
Ausbildungsgang: Sekundarstufenlehrer
Überarbeitung Ausbildung Grundschullehramt
► LBi
A ♠
E ♥
L ♣
R ♦
140. Reform der Lehrerbildung
Entscheidungen unter der alten Landesregierung:
GY: Ergänzung der vertieften fachwiss. Ausbildung durch
Orientierung auf individuelle Lernprozesse
wichtig z. B. für späteres eigeninitiatives Studium
mehr Elemente der Schulpraxis:
Orientierungspraktikum
Praxissemester ► LBi
A ♠
E ♥
L ♣
R ♦
141. Reform der Lehrerbildung
Baden-Württembergische Besonderheiten:
einziges Bundesland, das an der Trennung der
Lehrerausbildung an die Universitäten und
Pädagogischen Hochschulen (PH) festhält
Standorte PH (6): Freiburg, Heidelberg, Karlsruhe,
Ludwigsburg, Schwäbisch Gmünd und Weingarten
► LBi
A ♠
E ♥
L ♣
R ♦
142. Reform der Lehrerbildung
Baden-Württembergische Besonderheiten:
Standorte Unis (8): Freiburg, Heidelberg,
Hohenheim, Karlsruhe, Mannheim, Stuttgart,
Tübingen, Ulm
Regelstudienzeiten:
GS/HS/WRS/RS: acht Semester
SoPäd: neun Semester
GY/BS: zehn Semester (Musik/Kunst: zwölf) ► LBi
A ♠
E ♥
L ♣
R ♦
143. Reform der Lehrerbildung
Baden-Württembergische Besonderheiten:
PH mit eigenständiger Forschung, insbes. Lehre & Lernen
Fachwissenschaft & Fachdidaktik stärker als Einheit
Unis mit forschungsstarken Fachwissenschaften,
dagegen Bildungswissenschaften relativ gering
Fachdidaktik in gym. Lehrkräftebildung weniger
wissenschaftlich angelegt
► LBi
A ♠
E ♥
L ♣
R ♦
144. Reform der Lehrerbildung
Baden-Württembergische Besonderheiten:
Diverse Kooperation Unis & PHs
Studierenzahlen 2011/12:
18.272 an PHs
16.571 an Unis
796 an Kunst-/Musikhochschulen
2.348 Sonderpädagogik an PHs in HD & LB
► LBi
A ♠
E ♥
L ♣
R ♦
145. Reform der Lehrerbildung
Ausbildungsdimensionen:
Fachwissen: hohes fachliches Niveau
Fachdidaktik: spezifische Formen der
Wissensvermittlung
Erziehungswissenschaftliche Grundlagen:
Lernprozesse, Motivationsentwicklung,
Entwicklungspsychologie
Pädagogische Praxis: indiv. Lernformen vs.
heterogene Lerngruppen, gezieltes Beobachten,
Diagnosekompetenz, Beratungskompetenz ► LBi
A ♠
E ♥
L ♣
R ♦
146. Reform der Lehrerbildung
Weiterer Veränderungsbedarf:
Orientierung der Lehrerausbildung am Schüleralter
und an individuellen Lernformen, nicht an der
Schulstruktur
Grundidee („Mythos“) von homogenen Lerngruppen
Widerspruch zu wissenschaftlichen Studien und
Aussagen von Praktikern ► LBi
A ♠
E ♥
L ♣
R ♦
147. Reform der Lehrerbildung
Weiterer Veränderungsbedarf:
Leitbild: Schüler/in-Lernerfolg als
„primäres Qualitätsmerkmal“
Aufknacken des Zusammenhangs
Herkunft & Bildungserfolg
► LBi
A ♠
E ♥
L ♣
R ♦
148. Reform der Lehrerbildung
Eckpunkte Landesregierung Dez. 2013:
Einführung Studium Sekundarstufenlehrer (Sek 1) zum
Wintersemester 2015/16
6 (BA) plus 4 Semester (MA) Polyvalenz!
alle Schularten MOBILITÄT!
an PHs und Unis
Master Studiengang an „Professional School of Education“ (PH
& Uni) Option!
► LBi
A ♠
E ♥
L ♣
R ♦
149. Reform der Lehrerbildung
Studium Sek2-Lehramt
fachwissenschaftliches Studium (nur Uni)
Keine (!) Abschaffung des Lehramts
„Sonderpädagogik“
Länge Studiengang Grundschule und Struktur
berufliche Bildung bleiben unverändert
► LBi
A ♠
E ♥
L ♣
R ♦
150. Reform der Lehrerbildung
Inhaltliche Anforderungen:
hohe Fachwissenschaftlichkeit
heterogene Lerngruppen
Fördermaßnahmen
Sonderpädagogik Grundbildung Inklusion
(Lernbeeinträchtigungen, Verhaltensstörungen,
Sprachstörungen, physische Auffälligkeiten, abweichende
Entwicklungsverläufe)
► LBi
A ♠
E ♥
L ♣
R ♦
151. Regionale Schulentwicklung
1. Warum?
2. Ziele?
3. Eckpunkte
4. Unmittelbarer Auslöser
5. Verfahren/Entscheidung/Ausnahmen
6. Nächste Schritte bis zum Gesetz
A ♠
E ♥
L ♣
R ♦
152. Quelle: Kratzmeier, U. (2013); S. 22
Änderung Schulwahlverhalten
A ♠
E ♥
L ♣
R ♦
► RSE
Regionale Schulentwicklung
153. Warum?
Deutlicher Rückgang der Schülerschaft stellt
zahlreiche Schulstandort in Frage
2013/14 konnten über 300 Hauptschulen/
Werkrealschulen keine 5. Klasse mehr bilden
Versagen der CDU:
Letzte regionale Schulentwicklung Anfang der
70er Jahre fahrlässig!
► RSE
A ♠
E ♥
L ♣
R ♦
Regionale Schulentwicklung
154. Warum?
Nachteile Klein(st)schulen:
Pädagogisch: eingeschränktes Angebot
Organisatorisch: Vertretungen schwieriger (z. B. für
bestimmte Fächer)
Hoher Kostenfaktor
Investitionsunsicherheit des Schulträgers
Zukunftsangst Beschäftigte
A ♠
E ♥
L ♣
R ♦
► RSE
Regionale Schulentwicklung
155. Ziele?
Zwei-Säulen-Struktur:
Integrative Säule mit mehreren Schulabschlüssen
Gymnasium
Planungssicherheit für Eltern, Schulen und Schulträger
Schulstandorte, Schulentwicklungsprozesse,
bauliche Investitionen
A ♠
E ♥
L ♣
R ♦
► RSE
Regionale Schulentwicklung
156. Schulgesetz:
Mindestgröße Neueinrichtung von Schulen: 40
Schüler/innen;
allgemeinbildende Gymnasien: 60
ABER: Bestandsschutz für Schulen mit mind. 16
Schüler/innen in der Eingangsklasse
Verdienst der SPD: kein Kahlschlag im ländlichen
Raum!
A ♠
E ♥
L ♣
R ♦
► RSE
Regionale Schulentwicklung
157. Schulgesetz:
Mindestgrößen gelten nicht für den Bereich der
beruflichen Schulen und der Sonderschulen
gesonderte Schulentwicklungsplanung
erforderlich
Grundschulen: kurze Beine - kurze Wege
A ♠
E ♥
L ♣
R ♦
► RSE
Regionale Schulentwicklung
158. Unmittelbare Auslöser :
1. Schulträger beantragt neue Schulart bzw. will eine
bestehende Schule nach § 30 SchG umwandeln (z.B.
Gemeinschaftsschule)
2. Schulträger können für ihre Raumschaft einen
Schulentwicklungsprozess auslösen
Nachbargemeinden! Schulstrukturen
weiterentwickeln!
3. Schulverwaltung weist Schulträger auf Schulstandorte
mit weniger als 16 Anmeldungen hin keine
Eingangsklasse ► RSE
A ♠
E ♥
L ♣
R ♦
Regionale Schulentwicklung
159. Wer verantwortet das Verfahren?
Staatliches Schulamt, Regierungspräsidien und
Schulträger partnerschaftlich
Wer trifft im Konfliktfall letztendlich die Entscheidung?
Die Schulverwaltung. Allerdings Ziel: gemeinsame
Lösung
Gibt es eine Ausnahmeregelung?
Ja, grundsätzlich möglich, z. B. wegen Entfernung
► RSE
A ♠
E ♥
L ♣
R ♦
Regionale Schulentwicklung
160. Zielsetzung:
Erhöhung und Förderung der Weiterbildungsbereitschaft
Inhalt:
Beschäftigte erhalten Rechtsanspruch auf Freistellung an
bis zu fünf Tagen im Jahr (mit Fortzahlung der Bezüge) für
Berufliche Weiterbildung
Politische Weiterbildung
Qualifizierung für Ehrenamt
Bildungszeitgesetz (BzG BW)
A ♠
E ♥
L ♣
R ♦
161. Anspruchsberechtigte:
Arbeitnehmer/innen, Beamt/innen, Heimarbeit
Azubis und Studierende DHBW
fünf Tage auf die gesamte Ausbildungsdauer
Andere Freistellungen:
Werden angerechnet, sofern es sich nicht um
Weiterbildung für „überwiegend betriebsinternen
Erfordernisse“ handelt
A ♠
E ♥
L ♣
R ♦
Bildungszeitgesetz (BzG BW)
162. Definitionen:
Berufliche Weiterbildung:
Erhaltung, Erneuerung, Verbesserung oder Erweiterung
berufsbezogener Kenntnisse, Fertigkeiten,
Entwicklungsmöglichkeiten oder Fähigkeiten
Politische Weiterbildung:
Informationen über politische Zusammenhänge und
Mitwirkungsmöglichkeiten
Qualifizierung Ehrenamt:
Bereiche durch Rechtsverordnung festgelegt
Rahmenvertrag mit MFW vereinbaren!
A ♠
E ♥
L ♣
R ♦
Bildungszeitgesetz (BzG BW)
163. Träger:
Anerkannte Bildungseinrichtungen
Mindestens zwei Jahre tätig
Angebot: täglich mindestens sechs Unterrichtsstunden
Inanspruchnahme:
Acht Wochen vorher anmelden (schriftlich!)
Ablehnung nur aus dringlichen Gründen
auch: unter zehn Beschäftigte
bereits 10 % der Beschäftigten nehmen Bildungsurlaub
A ♠
E ♥
L ♣
R ♦
Bildungszeitgesetz (BzG BW)
164. Keine anerkannten Bildungsmaßnahmen:
Mitgliedschaft ist MUSS
Unmittelbare Durchsetzung politischer Ziele
Erholung, Unterhaltung, Körperpflege,
Haushaltsführung
Sportlich, künstlerisch, psychologisch
Fahrerlaubnis
Überwiegend touristisch
A ♠
E ♥
L ♣
R ♦
Bildungszeitgesetz (BzG BW)
165. Ziel:
Realschulen zukunftssicher aufstellen
Reaktion auf neue Herausforderungen
Ansätze:
ab Schuljahr 2016/17: mit neuem Bildungsplan: sowohl
das mittlere als auch das grundlegende Lernniveau an
Realschulen möglich (5. bis 9.)
Klasse 10: Realschulabschluss
Klasse 9: Hauptschulabschluss (in eigener Zuständigkeit)
Stärkung Realschule
A ♠
E ♥
L ♣
R ♦
166. Stärkung Realschule
Ansätze:
keine Namensänderung!
Orientierungsstufe Klasse 5 und 6
Ende Klasse 6: Festlegung auf weiteres Lernniveau
WICHTIG: Anpassung nach jedem Jahr
möglich; keine Trennung in Züge!
erlaubt „nach oben arbeiten“
Motivation statt Sackgasse!
167. Ansätze:
Unterricht erfolgt unabhängig vom jeweiligen
Lernniveau gemeinsam
zeitweise Differenzierung in Deutsch, Englisch
und Mathematik möglich (höchstens 50%)
Anerkennung der Schulform:
Unterstützung bei Schulentwicklung Richtung
Gemeinschaftsschule, aber KEIN Zwang
A ♠
E ♥
L ♣
R ♦
Stärkung Realschule
168. Hintergrund:
Realschulen haben eine zunehmend heterogene
Schülerschaft; vgl. 2013/14:
24,3 % HS-Empfehlung
57,3 % RS-Empfehlung
18,4 % GY-Empfehlung
Ziel:
Realschulen zukunftssicher aufstellen
Reaktion auf neue Herausforderungen
A ♠
E ♥
L ♣
R ♦
Stärkung Realschule
169. 170
Vergleich: RS – GMS
Realschule Gemeinschaftsschule
Unterrichtsform Klassenverband Lerngruppen nach päd.
Gesichtspunkten
Fächer In RS und GMS gleicher Bildungsplan und
gleiche Fächer
Profilfächer keine ab Kl. 8
- Naturwissen. und Technik
- Mu, Ku, Sp oder
- 3. Fremdsprache
je nach Angebot der Schule
Stärkung Realschule
170. 171
Realschule Gemeinschaftsschule
Ganztag optional, Unter-
stützung durch SSA
verbindlich
an 3 oder 4 Tagen
Inklusion Aufg. aller Schulen
nach Gesetzänder.
inklusive Schule
Notengebung wie bisher,
außer in Kl. 5
Keine Noten
Lernentwicklungsbericht,
Verbalbeurteilung
Noten, wenn Eltern wünschen
Noten in Abschlussklassen
Vergleich: RS – GMS
Stärkung Realschule
171. 172
Realschule Gemeinschaftsschule
Abschluss HS-Abschluss nach 9
RS-Abschluss nach 10
HS-Abschluss nach 9
RS-Abschluss nach 10
Gym. Niveau E (Übergang)
Schulwechsel nicht vorgesehen,
Wechsel von M nach G-
Niveau nach Kl. 6,7,8
nicht nötig,
Lernen in G, M oder E-
Niveau
Gymnasiale
Oberstufe
nein ja, wenn langfristig 60
Schüler in Kl. 11
Vergleich: RS – GMS
Stärkung Realschule
172. Ressourcen für individuelle Förderung:
2010/2011: 0 Poolstunden (Bilanz: Schwarz-Gelb)
2012/13 erstmals Bereitstellung 1,5
2013/14 weitere 0,7 Poolstunden (= 2,2)
2015/2016: weitere 3,8 Poolstunden (= 6,0)
Ziel im Schuljahr 2018/19 -10 Poolstunden !
Stärkung Realschule
A ♠
E ♥
L ♣
R ♦
173. Kosten pro Schüler
Modellrechnung:
Aufgewendete Lehrerwochenstunden je Schüler:
Werkrealschulen = 1,51
Realschulen = 1,38
Gymnasien (Klasse 5-10) = 1,48
Gemeinschaftsschulen (Sek I) = 1,59
Eine eklatante Ungleichbehandlung verschiedener
Schularten ist OBJEKTIV nicht nachweisbar.
176. Stärkung der Grundschulen
Erstmals ab Schuljahr 15/16:
180 zusätzliche Deputate ohne Anrechnung auf
Ergänzungsbereich = 14 Mio. Euro für Doppelhaushalt
Ziel: Stärkung der Sprachförderung und Entlastung der
Unterrichtssituation an stark belasteten Grundschulen
Steuerung derRessourcen durch Staatliche Schulämter
Besondere Berücksichtigung von großen Grundschulen
(mindestens 2 oder mehrzügig)
177. Für mehr Chancengerechtigkeit in
Baden-Württemberg
Vielen Dank fürs Zuhören!
Ihre Fragen ….
www.fulst-blei.de
Bildungsaufbruch 2015