1. BUSINESS BAVARIA Die Ansiedlungsagentur des Freistaats Bayern
AUSGABE 01/02 | 2012
AUS DEM INHALT
FÜNF MINUTEN MIT
Wolfgang Jess von der Josef Witt GmbH
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TOP-THEMA: EMBEDDED SYSTEMS |
AUTOMOTIVE
Wenn das Auto selber denkt
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BAVARIA IN YOUR BRIEFCASE
Bayerns buntes Brauchtum:
Vielfalt des Faschings
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EMBEDDED COMMUNITY TRIFFT Schwerpunkt der Embedded World ist in diesem Jahr das Thema M2M-
Kommunikation, kurz Maschine-zu-Maschine-Kommunikation. Ziel dieses
SICH IN FRANKEN Teilbereichs der Embedded Systems ist es, Maschinen und Anlagen derart
miteinander zu vernetzen, dass sie ohne menschliches Eingreifen Daten un-
Zur weltweit größten Fachmesse im Bereich Embedded Systems tereinander austauschen können – zum Beispiel zur Überwachung von Kran-
erwartet die Messe Nürnberg in diesem Jahr wieder rund 20.000 ken oder zur Standortbestimmung von Maschinen und Geräten. Als weiteres
Fachbesucher aus aller Welt: Vom 28. Februar bis 1. März 2012 prä- Highlight findet während der Messe die Electronic Displays Conference statt,
sentieren auf der 10. „Embedded World Exhibitions & Conference” die wichtigste europäische Plattform für Display-Technologien.
mehr als 800 Aussteller ihre technischen Innovationen.
www.embedded-world.de
Bayern ist damit wieder einmal wichtigster internationaler Treffpunkt einer
Zukunftsbranche – und treibende Kraft für weitere Entwicklungen. „Weltweit
ist die Embedded World im Bereich Embedded Systems die absolute Leit- SMART GRID CITY –
messe“, sagt Robert Stabl, Leiter des IT-Clusters Bayern. Für die gesamte In-
dustrie gilt das Fachgebiet Embedded Systems als unverzichtbares Zukunfts- STROMNETZ DER ZUKUNFT
thema. „Bayern ist auf diesem Gebiet international Vorreiter“, so Stabl. Der
Freistaat gilt als Zentrum zukunftsweisender Entwicklungen der Systeme. Zur Bayern treibt die Energiewende mit Investitionen im Bereich regenerative
Anwendung kommen sie unter anderem im Automobilbau, der dezentralen Energie voran. Im Rahmen der Zukunftsinitiative „Aufbruch Bayern“ entsteht
medizinischen Betreuung, der Luft- und Raumfahrttechnik, im Maschinen- und das Modellprojekt „Smart Grid City“ im oberfränkischen Hof und dem benach-
Anlagenbau und in puncto Smart Grids in der Energieversorgung. barten Arzberg. Für sieben Millionen Euro lässt die Staatsregierung neue Me-
thoden zur Speicherung der Energie und zur Stabilisierung des Stromnetzes
Ob in Waschmaschinen, Parkleitsystemen oder Mobiltelefonen – Embedded entwickeln. Der Modellversuch wird durch den Energie Campus in Nürnberg
Systems, zu Deutsch „eingebettete Systeme“, übernehmen wichtige Funkti- wissenschaftlich begleitet. Er hat zugleich den Auftrag, die dezentrale Ein-
onen in nahezu allen elektronischen Geräten. Als Schaltzentralen in einem speisung von Photovoltaikstrom in das Stromnetz zu optimieren.
technischen System können sie Daten und Signale verarbeiten, Abläufe über-
wachen und steuern, Daten codieren und entschlüsseln. Die kleinen elektroni- Für die oberfränkische Region, die auch Schlüsselkompetenzen in der Umwelt-
schen Bauelemente machen neuartige Funktionen in elektronischen Geräten und Wassertechnik vorweisen kann, bedeutet das Forschungsprojekt zur rege-
erst möglich, genutzt werden sie zum Beispiel in Fahrerassistenzsystemen, nerativen Energie den Aufbau einer weiteren wichtigen Zukunftstechnologie.
Maschinensteuerungen und medizinischen Geräten.
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2. 5 MINUTEN MIT ...
SIE SIND EIN KLASSISCHES KATALOGVERSANDHAUS. WELCHE ROLLE
SPIELT DAS INTERNET FÜR SIE HEUTE?
Zur Zeit ist die Witt-Gruppe national wie international mit 16 Internet-Auftrit-
ten am Markt präsent; dabei steigt die Nachfrage in allen Aktivitäten deutlich
an. Unsere Online-Auftritte werden noch überwiegend als Bestellkanal ge-
nutzt, d. h. unsere Kunden entscheiden sich auf Basis unserer Kataloge, infor-
mieren sich online über den Lieferstatus ihrer Wunschartikel und lassen sich
im Online-Shop zusätzlich inspirieren. Wir gehen allerdings davon aus, dass
zukünftig immer mehr Kaufentscheidungen rein im Internet erfolgen.
WAS SUCHT DER KUNDE, DEN SIE MIT „ZUKUNFTSMARKT 50 PLUS“ UM-
SCHREIBEN WÜRDEN?
Der Kunde 50 plus erwartet wie bisher ein zielgruppenspezifisches Modeangebot,
ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis wie einen freundlichen, möglichst persönlichen
Service. In der Zukunft bedeutet das für unser Unternehmen, den hohen Erwartungen
unserer Kunden in allen Absatzkanälen – Katalog, Internet und Stationär – gleicher-
maßen gerecht zu werden.
DIE GESCHICHTE DES VERSANDHANDELS IN DEUTSCHLAND WIRD
VON DEN GROßEN NAMEN DOMINIERT. WIE GELINGT ES, HIER ZU
WOLFGANG JESS, BESTEHEN? WAS BEOBACHTEN SIE IN DIESEM JAHR?
Die Großen der Branche haben den Markt lange geprägt, die Gewinner der
GESCHAFTSFÜHRER DER JOSEF WITT GMBH letzen Jahre waren aber Unternehmen, die sich wie z. B. die Witt-Gruppe kon-
sequent auf eine Zielgruppe oder ein Angebotsfeld spezialisiert haben.
Die Josef Witt Gruppe zählt zu den führenden europäischen Mode-
Versandhändlern auf dem Zukunftsmarkt „50 plus“. Ein Unternehmen WIE ORGANISIERT MAN DEN VERSAND VON BIS ZU 75.000 WAREN-
mit Geschichte: In über hundert Jahren ist aus einem Ein-Mann-Betrieb SENDUNGEN AM TAG?
ein international argierendes Versandhaus mit rund 2.400 Mitarbeitern Man braucht dafür viel Erfahrung, gute EDV-Systeme, eine moderne logistische
geworden. Infrastruktur und vor allem motivierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
WIE VIELE KATALOGE BRINGEN SIE DANN EIGENTLICH HERAUS? WELCHE BEDEUTUNG HAT DER WIRTSCHAFTSSTANDORT BAYERN
Wir drucken ca. 260 Kataloge pro Jahr; neben den zwei Hauptkatalogen der FÜR SIE?
Marke WITT Weiden mit rd. 500 Seiten verzeichnen die übrigen Kataloge einen Seit über 100 Jahren ist unser Standort Weiden in der Oberpfalz. Wir sind in
Umfang zwischen 120 und 160 Seiten. Bayern und in der Region fest verwurzelt und sehen darin nicht nur ein histori-
sches sondern auch ein zukünftiges Erfolgsrezept.
www.witt-weiden.de
35.337 EURO
ZAHL
DES
MONATS
Bayern gehört zu den wirtschaftsstärksten Märkten der Welt. Mit einem Bevölkerungszahl ergibt das eine Wirtschaftsleistung von 35.337 Euro pro
Bruttoinlandsprodukt von 442,4 Milliarden Euro im Jahr 2010 übertrifft Einwohner. Damit liegt Bayern deutlich über dem europäischen Durch-
Bayern damit sogar 20 der 27 EU-Mitgliedsstaaten. Umgerechnet auf die schnitt – noch vor Deutschland, Frankreich, Italien oder Großbritannien.
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3. TOP-THEMA: EMBEDDED SYSTEMS | AUTOMOTIVE
WENN DAS AUTO SELBER DENKT
Embedded Systems bestimmten die Innovationen im Automobilbau. Der Kooperationsinitiative Elektronik/Mikroelektronik (BAIKEM) an, um über Inno-
Freistaat gilt als Wiege der neuesten Entwicklungen auf dem Markt – vationen im Bereich Embedded Systems zu diskutieren.
nicht zuletzt aufgrund seiner starken Wirtschaft.
Mit seiner Gesellschaft für Innovation und Wissenstransfer, der Bayern Inno-
Ein Auto empfängt Daten von einer Ampel, die in 500 Meter Entfernung gera- vativ, dem Netzwerk Bavarian Innovation and Cooperation Initiative Automoti-
de auf Rot schaltet. Im Keller eines Hauses sendet ein Stromzähler automa- ve Supply Industry, kurz BAIKA, und dem Cluster Automotive stärkt und fördert
tisch Messwerte an die Stadtwerke. Was sich für den Laien nach technischen der Freistaat die Zusammenarbeit von Wirtschaft und Wissenschaft.
Zukunftsspinnereien anhört, ist für Wissenschaft und Wirtschaft längst Re-
alität. Embedded Systems bestimmen die Innovationen der Zukunft und den Als Mitglied des BAIKA-Netzwerks entwickelt die Münchner Protos Soft-
wirtschaftlichen Erfolg von Produkten. Besonders aus dem Bereich der Au- ware GmbH, gegründet 1996, beispielsweise Werkzeuge und Applikationen
tomobilbau-Branche sind die kleinen Prozessoren nicht mehr wegzudenken. für komplexe Embedded Systems. Zu ihren Kunden zählen unter anderem die
„Gerade was das Infotainment im Auto angeht, spielen Embedded Systems Bayerischen Motorenwerke (BMW), für die sie Software-Architektur für Bord-
eine immer größere Rolle“, sagt Andreas Böhm, Projektleiter des Automotive netze und automatisierte Steuergerätetests entwickelt. Die Regensburger Fir-
Clusters Bayern. In Zukunft geht es in der Forschung darum, autarke Systeme ma Timing Architects kreiert Software für Embedded Systems, im Mittelpunkt
noch besser miteinander zu vernetzen und sogenannte „Cyber Physical Sys- stehen dabei Lösungen mit sogenannten Mehrkernprozessoren, die besonders
tems“ zu entwickeln. Autofahrer könnten damit in Echtzeit Informationen an- kurze Reaktionszeiten haben. In Fahrzeugen lösen diese Systeme zum Beispiel
derer Verkehrsteilnehmer und der Infrastruktur erhalten – und frühzeitig zum Airbags aus.
Beispiel Staus oder Unfälle umfahren. „Damit wird sich ein Paradigmenwech-
sel vollziehen“, sagt Robert Stabl, Leiter des IT-Clusters Bayern. „Die Systeme Dass Bayern im Bereich Embedded Systems für die Automotive-Branche im
können dann gleichzeitig mehrere Aufgaben erledigen und sich gegenseitig weltweiten Vergleich ganz vorn liegt, verwundert nicht. Mit über 182.000
beeinflussen.“ Beschäftigten und einem Umsatz von 92,8 Milliarden Euro ist die Automo-
bilindustrie eine der wichtigsten Säulen der Wirtschaft. Zahlreiche namhafte
Nach innovativen Unternehmen muss man in Bayern nicht lange suchen. Der Automobilhersteller haben im Freistaat ihren Sitz, genau wie ihre Zulieferer.
Freistaat Bayern gilt als einer der wichtigsten Standorte für die Weiterent- „Die Nachfrage ist einfach da“, sagt Robert Stabl. Und er ist sich sicher: Sie
wicklung dieser Systeme. Zahlreiche wissenschaftliche Einrichtungen wie wird weiter steigen.
das Fraunhofer-Institut für Integrierte Schaltungen IIS in Erlangen und das
Institut für Informatik der Technischen Universität München haben hier ihren www.bayern-innovativ.de
Sitz. Im Sommer 2011 reisten auf Einladung des Freistaats über 100 Experten www.protos.de
zum Netzwerktreffen Embedded Systems der Bayerischen Innovations- und www.cluster-bayern.de
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