2. Die Vorbereitung
Das Milchkännchen immer bis zur Hälfte mit Milch füllen. Wenn weniger Milchschaum gebraucht
wird, ist eine kleinere Milchkanne erforderlich. Diese regel ist wichtig, da sonst die Proportionen
von Füllhöhe und Oberfläche nicht mehr stimmen, um richtig Milchschäumen zu können. Die Milch
muss kalt sein, denn je kälter die Milch, umso mehr Zeit hat man mit dem Milchschäumen. Der
Dampf heizt die Milch auf, wenn man also zu lange schäumt, wird die Höchsttemperatur
überschritten und der Milchschaum wird nicht gut.
Kännchen direkt in der Hand halten
Damit man weiß, wann Schluss ist mit Milchschäumen, nimmt man das Milchkännchen direkt in die
Hand. Nicht höher als 60°C sollte die Temperatur sein, denn das ist genau die Temperatur, die man
gerade noch als schmerzfrei empfindet. In der Dampflanze befindet sich schon nach kurzer Zeit der
Nichtbenutzung Kondenswasser. Es ist daher wichtig vor jedem Milchschäumen kurz das Ventil
auzufdrehen bis nur noch Dampf heruasströmt. Hierfür kann man eine andere Milchkanne unter die
Lanze stellen. Dann macht man das Dampfventil zu, nehmt das mit Milch gefüllte Milchkännchen und
es kann losgehen.
Das Milchschäumen in 3 Schritten
1. Schritt: Dampflanze richtig positionieren
Die Dampflanze soll nicht in die Mitte der
Milchkanne, sondern etwas versetzt eingetaucht
werden, ähnlich wie bei einem Plattenspieler. So
bekommt die Milch beim Schäumen eine
Wirbelbewegung, die wie in einer Steilkurve immer
an der Wand entlang läuft. Die Position und
Ausprägung dieser Wirbelbewegung ist je nach
Kaffeemaschine und der Stellung der Dampflanze
unterschiedlich, die Schritte sind jedoch bei allen
Kaffeemaschinen gleich.
Die Position der Dampflanze und
Milchkännchen in der Hand
2. Schritt: Ziehen & Rollen
Die Position der Dampflanze wird nicht verändert, nur die Eintauchtiefe, und auch diese nur leicht!
Benutzt die Tülle zur Führung, dann geht es noch leichter.
Das Ziehen: Als erstes die Ziehphase, um Luft unterzuheben. Hierfür muss die Spitze der
Lanze knapp an der Oberfläche der wirbelnden Milch sein, die richtige Tiefe erkennt man
daran, dass man ein Schlürfgeräusch hört. Am besten ist man tastet sich langsam heran. Also
Lanze rein, Dampfhahn auf, die Wirbelbewegung abwarten, dann die Dampflanze wieder so
weit herausziehen, dass keine Luft mehr eingezogen wird. Das ist der Punkt, an dem man
das Ziehen “beherrscht”: Nun kann man vorsichtig ein bisschen zurückziehen, bis man das
Schlürfen hören kann. Das Schlürfen kann auch immer wieder kurz aussetzen, da sich die
Oberfläche bewegt. Während der Ziehphase muß man das Kännchen mehrmals ein solch
kleines Stück weiter zurückziehen, denn das Volumen vergrößert sich.
3. Das Rollen: Wenn sich das Volumen der Milch ein wenig vergrößert hat, muss die
Dampflanze wieder einen Tick zurück in die Milch rein, keinesfalls bis zum Boden. Eben
gerade so, dass keine Luft mehr unter die Milch gezogen wird. Wenn manzu tief geht, wird der
Milchschaum nicht gut genug verwirbelt und folglich nicht so glatt und cremig, wie er sein
könnte. Bevor man sich die Hände verbrennt dreht man am besten den Dampfhahn zu. Nach
dem Schäumen kann das Milchkännchen kurz auf die Tischplatte geschlagen werden, damit
die letzten großen Luftbläschen beseitigt werden. Mit Schwenkbewegungen verteilt man dann
den Schaum gleichmäßiger. Danach sofort mit dem Eingießen beginnen, wer mag kan sich
nun an Latte Art versuchen.
3. Schritt: Reinigen nicht vergessen!
Milch ist ein Naturprodukt, dessen Reste man nirgendwo vergammelt sehen möchte, und schon gar
nicht in der Espressomaschine. Denn beim Zudrehen des Dampfventils entsteht durch das
Abkühlen des Dampfes in der Dampflanze in sehr kurzer Zeit ein Unterdruck, so dass etwas Milch
angesogen wird. Deshalb nach jedem Aufschäumen nicht nur die Dampflanze von außen mit einem
sauberen und feuchten Lappen säubern, sondern auch noch einmal kurz für einen Dampfstoß
aufdrehen, damit die Milchreste aus der Lanze geblasen werden. Verwendet dazu einfach das
Milchkännchen, das schon für das Ablassen des Kondenswassers genommen wurde.
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