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Checkliste
Konfliktbewältigung
© Wolf I.O. Group www.WIOG.de 2
Checkliste
Konfliktbewältigung
Verhaltensmuster zur Konfliktbewältigung
Diese Checkliste hilft Ihnen, wenn Sie mögliche Verhaltensmuster für die Konfliktbewältigung
anderer bewerten und einordnen möchten. Sie bietet Ihnen zudem eine Unterstützung, wenn
Sie die passende Verhaltensweise für die Bewältigung eines Konflikts zu bestimmen haben.
Der Checkliste liegt die Unterscheidung in sieben Verhaltensmuster zugrunde.
1. Flüchten
2. Vernichten
3. Sich Unterordnen
4. Kompromisse finden
5. Entscheidung delegieren
6. Mediation
7. Konsens finden
Die Verhaltensmuster sind gemäß ihrem Reifegrad geordnet. Hochwertige Verhaltensweisen
zur Konfliktbewältigung sind durch eine starke Ausrichtung auf ein Win-Win-Ergebnis
gekennzeichnet. Das Verhaltensmuster "7. Konsensfindung" stellt somit die höchste Stufe dar.
Zu jedem der sieben Verhaltensmuster werden
 Beispiele für Verhaltensweisen,
 mögliche Anwendungsfelder und
 denkbare Gegenanzeigen
aufgeführt. sollen Ihnen die Zuordnung – und die zutreffende Einschätzung der Eignung im
jeweiligen Konfliktfalle – erleichtern.
Bei dieser Checkliste handelt es sich um Gedankenanstöße und hilfreiche Punkte rund um das
Thema Konfliktbewältigung, die in jedem Einzelfall möglichst nach entsprechender Beratung
angepasst werden müssen. Jedwede Verwendung dieses Textes geschieht auf eigenes Risiko
und unter jeglichem Haftungsausschluss der Wolf I.O. Group GmbH.
Bitte kontaktieren Sie uns, wenn Sie sich über Fragen zu Verhaltensweisen zur erfolgreichen
Konfliktbewältigung mit einem unserer Berater austauschen möchten.
© Wolf I.O. Group GmbH | Engelsstraße 6 | D-42283 Wuppertal | +49 (0)202 4796290 | www.wiog.de. Alle enthaltenen Beiträge
und Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt. Kopieren oder Nachdruck verboten; Ausnahmen nur mit ausdrücklicher
Genehmigung. Das Zitieren von Auszügen kann nur gestattet werden, wenn die Wolf I.O. Group GmbH als Quelle genannt wird.
© Wolf I.O. Group www.WIOG.de 3
Checkliste Konfliktbewältigung: Verhaltensmuster zur Konfliktbewältigung
Verhaltens-
muster
1. Flüchten
Beispielefür
Verhaltensweisen
 Ausweichen
 Differenzen verlegen
 Verdrängen
 Erstmal beiseitelegen
 In Deckung gehen
 Beschwichtigen
 Kontakt vermeiden
 Kündigen
Mögliche
Anwendungsfelder
 Sie stehen einem weit überlegenen Gegner gegenüber
 Es fehlen Informationen, Rahmenbedingungen oder andere Voraussetzungen für Ihr
aktives Handeln
 Der Konfliktgegenstand bzw. das Konfliktthema ist für Sie nicht bedeutend
 Sie möchten die Köpfe der Beteiligten "abkühlen lassen"
Gegen-
anzeigen
 Der Konflikt ist latent, er wird nur erneut aufgeschoben und könnte daher zu einem
weitaus ungeeigneteren Zeitpunkt wieder ausbrechen
 Der Konflikt verlangt eine umgehende Lösung
 Das Verhaltensmuster wurde von Ihnen bereits mehrfach angewendet
Verhaltens-
muster
2. Vernichten
Beispielefür
Verhaltensweisen
 Den anderen bedrohen
 Verleumden
 Mobben
 Rufmord begehen
 Sabotieren
 Besiegen
 Unterdrücken
 Zwingen
 "Ober sticht unter"
© Wolf I.O. Group www.WIOG.de 4
Mögliche
Anwendungsfelder
 Sie stehen einem weit unterlegenen Gegner gegenüber
 Die Beziehung zu dem Gegner ist Ihnen weniger wichtig als das sofortige Ergebnis
 Das Ergebnis ist richtig (Vernichtungslösungen sind nicht mehr korrigierbar)
 Der Gegner ist auf Grund seines Reifegrades zu höheren Lösungsmustern nicht in
der Lage
 Der Gegner benötigt Härte, Autorität und das Besiegtwerden für die nötige Achtung
vor Ihnen
Gegen-
anzeigen
 Sie haben dieses Muster bereits mehrfach angewendet
 Sie wollen Beziehungsstörungen zu dem Gegenüber vermeiden
 Sie benötigen wirkliches Commitment des Gegners für das Ergebnis
 Sie möchten Innovationskraft und Kreativität des Gegners fördern oder erhalten
 Sie möchten andere, erfolgreichere Konfliktlösungsformen etablieren
Verhaltens-
muster
3. Unterordnen
Beispielefür
Verhaltensweisen
 Sich unterwerfen
 Nachgeben
 Überstimmt werden
 Sich anpassen
Mögliche
Anwendungsfelder
 Der Konfliktgegenstand bzw. das Konfliktthema ist Ihnen nicht wichtig
 Sie haben erkannt, dass Sie Unrecht hatten und möchten dies offenlegen
 Sie möchten dem Gegenüber einen Erfolg gönnen
 Der Gegner ist zu höheren Lösungsmustern nicht fähig
Gegen-
anzeigen
 Sie haben dieses Muster schon so oft angewendet, dass ihr Gegenüber einen
Automatismus vermuten könnte
 Der Konfliktgegenstand bzw. das Ergebnis ist von hoher Bedeutung für Sie
© Wolf I.O. Group www.WIOG.de 5
Verhaltens-
muster
4. Kompromisse finden
Beispielefür
Verhaltensweisen
 Den gemeinsamen Nenner ermitteln
 Verhandeln
 Teilerfolge tauschen
Mögliche
Anwendungsfelder
 Die Standpunkte und Ziele widersprechen sich nicht völlig
 Das exakte Ergebnis ist Ihnen nicht so sehr wichtig
 Es herrscht Zeitdruck
 Es kann später noch einmal nachverhandelt werden
 Sie können gut feilschen und dabei wirkliche Interessenlagen verbergen
 Der Gegner ist zu höheren Lösungsmustern nicht fähig
 Auch ein Kompromiss ist für Ihre Interessen und Ziele ausreichend
Gegenanzeigen
 Die wirklich zentralen Punkte werden ausgeklammert, der Wille zum Kompromiss ist
nur auf Nebenkriegsschauplätzen
 Es kommt ein "fauler Kompromiss" heraus, bei dem eine oder beide Parteien mit
dem Ergebnis nichts anfangen können
 Sie benötigen hier und künftig einen offenen Meinungsaustausch und authentische
Verhaltensweisen in der Beziehung zu dem Gegenüber
Verhaltens-
muster
5. Entscheidung delegieren
Beispielefür
Verhaltensweisen
 Richterspruch einfordern
 Von einem für die Lösung verantwortlichen Dritten einen Kompromiss finden / eine
gesetzes- bzw. regelorientierte Entscheidung fällen lassen
© Wolf I.O. Group www.WIOG.de 6
Mögliche
Anwendungsfelder
 Die Parteien wollen die Nachteile der Lösungsmuster 1-3 verhindern
 Die Parteien sind zu einer Kompromissfindung aus eigener Kraft nicht fähig
 Die Parteien sind bereit, jeder Entscheidung des Richters Folge zu leisten
 Es existiert ein von den Parteien akzeptiertes Regelsystem (z.B. Rechtsgrundlage),
nach dem geurteilt werden soll
 Der Richter ist unbefangen, neutral, unparteiisch und ohne Eigeninteressen bzgl.
des Konfliktgegenstandes, aber an einer Beilegung interessiert
Gegenanzeigen
 Einer der Beteiligten oder beide akzeptieren den Richter nicht, nicht jede
Entscheidung oder nicht das der Entscheidung zugrunde liegende Regelwerk
 Der Richter erfüllt nicht die erforderlichen Voraussetzungen
 Die umfassende Identifikation beider Parteien mit der Lösung und deren künftiges
Zusammenarbeiten ist wünschenswert oder sogar erforderlich
 Es sollen Konfliktnutzen abgeschöpft werden
Verhaltens-
muster
6. Mediation
Beispielefür
Verhaltensweisen
 Mithilfe eines für den Lösungsprozess verantwortlichen Dritten zu einem
vernunftorientierten Konsens kommen
Mögliche
Anwendungsfelder
 Die Parteien wollen die Nachteile der Lösungsmuster 1-5 verhindern
 Die Parteien sind zu einer Konsensfindung aus eigener Kraft nicht fähig
 Die Parteien sind willens, mit Hilfe eines Mediators den für beide optimalen Weg zu
finden
 Es existiert ein den Parteien gemeinsames übergreifendes Wertesystem, das die
Basis für die gemeinsame Arbeit an der Lösung bildet
 Der Mediator ist unbefangen, neutral, unparteiisch und ohne Eigeninteressen bzgl.
des Konfliktgegenstandes oder -themas, aber an einer Beilegung und an der
Qualität der Lösung interessiert
 Die umfassende Identifikation beider Parteien mit der Lösung und deren künftiges
Zusammenarbeiten ist wünschenswert oder sogar erforderlich
 Es sollen die Konfliktnutzen für die Stärkung der Beziehung und die Erhöhung der
Konfliktkompetenz realisiert werden
 Die Beteiligten wollen Sichtweisen und Hintergründe des Gegenübers kennen
lernen, um diese auch zukünftig rechtzeitig berücksichtigen zu können
© Wolf I.O. Group www.WIOG.de 7
Gegen-
anzeigen
 Es herrscht Zeitdruck
 Einer der Beteiligten oder beide akzeptieren den Mediator nicht
 Der Mediator erfüllt die Voraussetzungen nicht vollumfänglich
Verhaltens-
muster
7. Konsens finden
Beispielefür
Verhaltensweisen
 Integration der Standpunkte
 Gemeinsame "dritte Lösung" (Synthese)
 Optimale Realisierung von Interessen beider Seiten
Mögliche
Anwendungsfelder
 Die Gegner wollen Partner und Ergebnisbeteiligte werden
 Die Fähigkeit und Bereitschaft, kreativ und innovativ eine optimale Lösung zu
gestalten, ist vorhanden
 Es ist ausreichend Zeit für die erforderlichen Lösungsfindungsprozesse
 Die Beteiligten wollen Sichtweisen und Hintergründe des Gegenübers kennen
lernen, um diese zur Vermeidung von künftigen Konflikten rechtzeitig
berücksichtigen zu können
 Es sollen die Konfliktnutzen für die Stärkung der Beziehung und die Erhöhung der
Konfliktkompetenz abgeschöpft werden
Gegen-
anzeigen
 Es herrscht Zeitdruck
 Ihr Gegenüber ist nur scheinbar konsensbereit
Wolf I.O. Group GmbH
Unternehmensberatung
Engelsstraße 6 (Villa Engels)
D-42283 Wuppertal
www.wiog.de
Tel. +49 (0)202 479629-0
Fax +49 (0)202 479629-29
Mail info@wiog.de
USt-IdNr.: DE267693528
Geschäftsführung: Diplom-Betriebswirt (FH) Yvonne Wolf
Handelsregister: HRB 22341, Amtsgericht Wuppertal

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  • 3. © Wolf I.O. Group www.WIOG.de 3 Checkliste Konfliktbewältigung: Verhaltensmuster zur Konfliktbewältigung Verhaltens- muster 1. Flüchten Beispielefür Verhaltensweisen  Ausweichen  Differenzen verlegen  Verdrängen  Erstmal beiseitelegen  In Deckung gehen  Beschwichtigen  Kontakt vermeiden  Kündigen Mögliche Anwendungsfelder  Sie stehen einem weit überlegenen Gegner gegenüber  Es fehlen Informationen, Rahmenbedingungen oder andere Voraussetzungen für Ihr aktives Handeln  Der Konfliktgegenstand bzw. das Konfliktthema ist für Sie nicht bedeutend  Sie möchten die Köpfe der Beteiligten "abkühlen lassen" Gegen- anzeigen  Der Konflikt ist latent, er wird nur erneut aufgeschoben und könnte daher zu einem weitaus ungeeigneteren Zeitpunkt wieder ausbrechen  Der Konflikt verlangt eine umgehende Lösung  Das Verhaltensmuster wurde von Ihnen bereits mehrfach angewendet Verhaltens- muster 2. Vernichten Beispielefür Verhaltensweisen  Den anderen bedrohen  Verleumden  Mobben  Rufmord begehen  Sabotieren  Besiegen  Unterdrücken  Zwingen  "Ober sticht unter"
  • 4. © Wolf I.O. Group www.WIOG.de 4 Mögliche Anwendungsfelder  Sie stehen einem weit unterlegenen Gegner gegenüber  Die Beziehung zu dem Gegner ist Ihnen weniger wichtig als das sofortige Ergebnis  Das Ergebnis ist richtig (Vernichtungslösungen sind nicht mehr korrigierbar)  Der Gegner ist auf Grund seines Reifegrades zu höheren Lösungsmustern nicht in der Lage  Der Gegner benötigt Härte, Autorität und das Besiegtwerden für die nötige Achtung vor Ihnen Gegen- anzeigen  Sie haben dieses Muster bereits mehrfach angewendet  Sie wollen Beziehungsstörungen zu dem Gegenüber vermeiden  Sie benötigen wirkliches Commitment des Gegners für das Ergebnis  Sie möchten Innovationskraft und Kreativität des Gegners fördern oder erhalten  Sie möchten andere, erfolgreichere Konfliktlösungsformen etablieren Verhaltens- muster 3. Unterordnen Beispielefür Verhaltensweisen  Sich unterwerfen  Nachgeben  Überstimmt werden  Sich anpassen Mögliche Anwendungsfelder  Der Konfliktgegenstand bzw. das Konfliktthema ist Ihnen nicht wichtig  Sie haben erkannt, dass Sie Unrecht hatten und möchten dies offenlegen  Sie möchten dem Gegenüber einen Erfolg gönnen  Der Gegner ist zu höheren Lösungsmustern nicht fähig Gegen- anzeigen  Sie haben dieses Muster schon so oft angewendet, dass ihr Gegenüber einen Automatismus vermuten könnte  Der Konfliktgegenstand bzw. das Ergebnis ist von hoher Bedeutung für Sie
  • 5. © Wolf I.O. Group www.WIOG.de 5 Verhaltens- muster 4. Kompromisse finden Beispielefür Verhaltensweisen  Den gemeinsamen Nenner ermitteln  Verhandeln  Teilerfolge tauschen Mögliche Anwendungsfelder  Die Standpunkte und Ziele widersprechen sich nicht völlig  Das exakte Ergebnis ist Ihnen nicht so sehr wichtig  Es herrscht Zeitdruck  Es kann später noch einmal nachverhandelt werden  Sie können gut feilschen und dabei wirkliche Interessenlagen verbergen  Der Gegner ist zu höheren Lösungsmustern nicht fähig  Auch ein Kompromiss ist für Ihre Interessen und Ziele ausreichend Gegenanzeigen  Die wirklich zentralen Punkte werden ausgeklammert, der Wille zum Kompromiss ist nur auf Nebenkriegsschauplätzen  Es kommt ein "fauler Kompromiss" heraus, bei dem eine oder beide Parteien mit dem Ergebnis nichts anfangen können  Sie benötigen hier und künftig einen offenen Meinungsaustausch und authentische Verhaltensweisen in der Beziehung zu dem Gegenüber Verhaltens- muster 5. Entscheidung delegieren Beispielefür Verhaltensweisen  Richterspruch einfordern  Von einem für die Lösung verantwortlichen Dritten einen Kompromiss finden / eine gesetzes- bzw. regelorientierte Entscheidung fällen lassen
  • 6. © Wolf I.O. Group www.WIOG.de 6 Mögliche Anwendungsfelder  Die Parteien wollen die Nachteile der Lösungsmuster 1-3 verhindern  Die Parteien sind zu einer Kompromissfindung aus eigener Kraft nicht fähig  Die Parteien sind bereit, jeder Entscheidung des Richters Folge zu leisten  Es existiert ein von den Parteien akzeptiertes Regelsystem (z.B. Rechtsgrundlage), nach dem geurteilt werden soll  Der Richter ist unbefangen, neutral, unparteiisch und ohne Eigeninteressen bzgl. des Konfliktgegenstandes, aber an einer Beilegung interessiert Gegenanzeigen  Einer der Beteiligten oder beide akzeptieren den Richter nicht, nicht jede Entscheidung oder nicht das der Entscheidung zugrunde liegende Regelwerk  Der Richter erfüllt nicht die erforderlichen Voraussetzungen  Die umfassende Identifikation beider Parteien mit der Lösung und deren künftiges Zusammenarbeiten ist wünschenswert oder sogar erforderlich  Es sollen Konfliktnutzen abgeschöpft werden Verhaltens- muster 6. Mediation Beispielefür Verhaltensweisen  Mithilfe eines für den Lösungsprozess verantwortlichen Dritten zu einem vernunftorientierten Konsens kommen Mögliche Anwendungsfelder  Die Parteien wollen die Nachteile der Lösungsmuster 1-5 verhindern  Die Parteien sind zu einer Konsensfindung aus eigener Kraft nicht fähig  Die Parteien sind willens, mit Hilfe eines Mediators den für beide optimalen Weg zu finden  Es existiert ein den Parteien gemeinsames übergreifendes Wertesystem, das die Basis für die gemeinsame Arbeit an der Lösung bildet  Der Mediator ist unbefangen, neutral, unparteiisch und ohne Eigeninteressen bzgl. des Konfliktgegenstandes oder -themas, aber an einer Beilegung und an der Qualität der Lösung interessiert  Die umfassende Identifikation beider Parteien mit der Lösung und deren künftiges Zusammenarbeiten ist wünschenswert oder sogar erforderlich  Es sollen die Konfliktnutzen für die Stärkung der Beziehung und die Erhöhung der Konfliktkompetenz realisiert werden  Die Beteiligten wollen Sichtweisen und Hintergründe des Gegenübers kennen lernen, um diese auch zukünftig rechtzeitig berücksichtigen zu können
  • 7. © Wolf I.O. Group www.WIOG.de 7 Gegen- anzeigen  Es herrscht Zeitdruck  Einer der Beteiligten oder beide akzeptieren den Mediator nicht  Der Mediator erfüllt die Voraussetzungen nicht vollumfänglich Verhaltens- muster 7. Konsens finden Beispielefür Verhaltensweisen  Integration der Standpunkte  Gemeinsame "dritte Lösung" (Synthese)  Optimale Realisierung von Interessen beider Seiten Mögliche Anwendungsfelder  Die Gegner wollen Partner und Ergebnisbeteiligte werden  Die Fähigkeit und Bereitschaft, kreativ und innovativ eine optimale Lösung zu gestalten, ist vorhanden  Es ist ausreichend Zeit für die erforderlichen Lösungsfindungsprozesse  Die Beteiligten wollen Sichtweisen und Hintergründe des Gegenübers kennen lernen, um diese zur Vermeidung von künftigen Konflikten rechtzeitig berücksichtigen zu können  Es sollen die Konfliktnutzen für die Stärkung der Beziehung und die Erhöhung der Konfliktkompetenz abgeschöpft werden Gegen- anzeigen  Es herrscht Zeitdruck  Ihr Gegenüber ist nur scheinbar konsensbereit
  • 8. Wolf I.O. Group GmbH Unternehmensberatung Engelsstraße 6 (Villa Engels) D-42283 Wuppertal www.wiog.de Tel. +49 (0)202 479629-0 Fax +49 (0)202 479629-29 Mail info@wiog.de USt-IdNr.: DE267693528 Geschäftsführung: Diplom-Betriebswirt (FH) Yvonne Wolf Handelsregister: HRB 22341, Amtsgericht Wuppertal