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J 1.11
Green ELBJAZZ
Ökologische Möglichkeiten bei einem Musik-Festival




                                                          Institut KMM Hamburg1



Haben Sie schon einmal den CO2-Ausstoß eines Festivals bedacht? Es ist einerseits bemerkenswert,
an wie vielen Stellen ein direkter und indirekter CO2-Ausstoß erfolgt – andererseits ist es mögli-
cherweise überraschend, mit welch einfachen Mitteln man einen wirksamen Beitrag zum Ausgleich
oder gar zur Verringerung und Vermeidung von CO2 leisten kann. Anhand des Hamburger ELB-
JAZZ-Festivals werden Beispiele vorgestellt und gewonnene Erkenntnisse aufgezeigt.


Gliederung                                                                                  Seite

1.     Einleitung                                                                               2
2.     Zur Geschichte der Open-Air-Festivals                                                    3
3.     Green ELBJAZZ                                                                            6
4.     Mehr Moor, weniger CO2                                                                   9
5.     Alle Ampeln stehen auf „grün“                                                            9
6.     Tu mal lieber die Möhrchen!                                                             12
7.     Spot an für „grünes“ Licht                                                              13
8.     Aus „alt“ mach „neu“                                                                    14
9.     Ausblick                                                                                15




1
  Ein Projektteam des Instituts für Kultur- und Medienmanagement Hamburg
erarbeitete ein Ökologie-Konzept für das Hamburger ELBJAZZ-Festival.




                                                                                                1
J 1.11                                                                                 Best Practice

Beispiele aus den Kultursparten




                                  1.    Einleitung
                                  ELBJAZZ ist ein internationales Festival im Hamburger Hafen, das
                                  sich einem breiten Publikum öffnet und Menschen für den Jazz be-
                                  geistert. Das Alleinstellungsmerkmal des Festivals ist die Kombinati-
                                  on aus ungewöhnlichen Orten entlang des Elbufers, Hafenflair und
                                  hochkarätigem Jazz von Newcomern bis Legenden, von lokalen und
                                  internationalen Größen. Von der kleinen Hafenbar bis zur großen
                                  Open-Air-Bühne – in der HafenCity erobert das Festival neue Räume
                                  für den Jazz.

2 Tage – 10 Bühnen –              Das Festival-Ziel ist die Förderung und Bereicherung des kulturellen
50 Konzerte                       Lebens in der Metropolregion Hamburg und entlang der Elbe durch
                                  Jazzmusik. Aufgeschlossen für die vielfältigen Facetten der Musik-
                                  stadt Hamburg verfolgt das Festival Projekte, die der Förderung von
                                  talentierten Musikern ebenso dienen wie der Kommunikation und
                                  Vermittlung dieser Musikrichtung. Dazu gehört neben der Präsentati-
                                  on bestehender Spielorte vor allem die Etablierung neuer Auftritts-
                                  möglichkeiten für die Musiker. Über das Festival hinaus sollen unge-
                                  wöhnliche Spielstätten für den Jazz entdeckt werden.

Live-Jazz im Alltag               Anliegen der Festival-Organisatoren ist es, Ansprechpartner und Ver-
etablieren                        mittler für die lebendige und heterogene Szene zu sein und den ver-
                                  schiedenen Protagonisten die Möglichkeiten zu bieten, miteinander zu
                                  kooperieren. Live-Jazz soll ebenso selbstverständlich und alltäglich
                                  werden wie es die Pop- und zuweilen auch die Klassik-Musik bereits
                                  sind. Nur dann kann eine Szene entstehen und existieren, die sowohl
                                  Musiker als auch Publikum von außerhalb anzieht.




                                  Abb. J 1.11-1        Die Hauptbühne des Festivals im Hamburger
                                                       Hafen (Quelle: ELBJAZZ GmbH)




2
Best Practice                                                                                     J 1.11

                                                                           Beispiele aus den Kultursparten




Ein Festival, das nicht nur die Vielfältigkeit des modernen Jazz auf-
zeigt, sondern auch die Stadt als attraktiven, aufgeschlossenen und
wichtigen Standort für die Musikszene präsentiert, wird nachhaltig die
Kulturlandschaft einer Stadt prägen.



2.    Zur Geschichte der Open-Air-Festivals
Die Open-Air-Festivals haben ihren Ursprung in Amerika und etab-
lierten sich danach in Europa und später auch in Deutschland. Bei
Wikipedia erfährt man zu Open-Air-Festivals:

Das erste große und bekannte Festival war 1959 das 1. Newport Folk                      Es begann 1959
Festival. Es war eine Ergänzung des Newport Jazz Festivals. Dabei
erweiterte sich zum ersten Mal die Bandbreite des Musikangebots auf
verschiedene Stile, indem Jazz durch Blues und Folk ergänzt wurde.
Die Besucherzahlen stiegen in den folgenden Jahren stetig. 1965 gab
es bereits 80.000 Besucher. Zwar musste das Festival in verschiedenen
Jahren ausgesetzt werden, weil die Organisationsstrukturen noch nicht
sehr ausgereift waren und es immer wieder zu Zwischenfällen kam,
aber insgesamt erfreute es sich von Jahr zu Jahr größerer Beliebtheit.

1967 fand das „Monterey International Pop Festival“ mit 200.000                           Monterey Pop
Besuchern statt, welches ebenfalls eines der bedeutsamsten Festivals
in der Entstehungsgeschichte ist. Inspiriert wurden die Veranstalter
durch erfolgreiche Konzerte, die in den Clubs von San Francisco statt-
fanden. Das Festival war ein wichtiger Karriereschritt für Janis Joplin,
Jimi Hendrix und The Who, die zu diesem Zeitpunkt kaum bekannt
waren.

Das „Monterey“ wurde durch seinen Erfolg zum Vorbild für weitere
große Festivals. Im Laufe der Jahre erweiterte sich das Spektrum an
Musikgenres, die auf den Festivals dargeboten wurden. Ein Beispiel
dafür ist das „Miami Pop Festival“. Dort spielen an drei Tagen auf
zwei Bühnen 34 Bands aus den Genres Rhythm & Blues, Rock, Pop,
Folk und Jazz.

1969 erreichte die Festivaleuphorie in Amerika ihren Höhepunkt. In                           Woodstock
diesem Jahr fand auch das bis heute bekannteste Open-Air-Festival
statt: das Woodstock-Festival. Damals spielten 32 Bands vor rund
500.000 Besuchern. Es wurde in Bethel im Bundesstaat New York
veranstaltet und wird häufig als Dreh- und Angelpunkt in der Festival-
geschichte verstanden.

Motiviert durch die Erfolge wurden weitere Festivals in ähnlichem
Umfang geplant und durchgeführt. Doch die Organisationsstrukturen
waren solchen Größenordnungen noch nicht gewachsen, und es kam




                                                                                                        3
J 1.11                                                                                   Best Practice

Beispiele aus den Kultursparten




                                  immer wieder zu Fehlern, so auch bei dem 1969 in Kalifornien statt-
                                  findenden Altamont Free Concert. Diese hatten zur Folge, dass an
                                  einem Tag vier Menschen zu Tode kamen. Insgesamt ebbte die Festi-
                                  valwelle dennoch nicht ab und erreicht zu diesem Zeitpunkt Europa.

Isle of Wight – das               Das Tor nach Europa war für die Open-Air-Festivals England. Zwei-
Woodstock Europas                 felsfrei sind hier Parallelen zur Entwicklung der populären Musik
                                  selbst zu finden. Seit Ende der 1960er Jahre finden Open-Air-Festivals
                                  in Europa statt. Unter anderen unbekannteren Festivals wurde 1968
                                  erstmals das Isle of Wight Festival veranstaltet, das bis heute ein gro-
                                  ßer Erfolg ist. Im zweiten Jahr zog das Festival eine Besuchermenge
                                  von ca. 120.000 bis 150.000 Besuchern an und wurde als das Wood-
                                  stock Europas bezeichnet. 1970 waren es bereits 600.000 Zuschauer,
                                  und auch das musikalische Programm stand mit den vorangegangenen
                                  Festivals aus Amerika auf Augenhöhe. Es folgten Erfolge wie das
                                  Reading Festival und das Glastonbury Festival. Ausgehend von Groß-
                                  britannien weitete sich das Open-Air-Format über den Rest Europas aus.


                                  OpenAir-Festivals in Deutschland
Rolling Stones in Berlin          Die erste Open-Air-Veranstaltung in Deutschland war wenig erfolg-
                                  reich. 1965 fand ein Rolling-Stones-Konzert in der Berliner Waldbüh-
                                  ne statt. Die Organisation war aufgrund der jungen Erfahrungen sehr
                                  unausgereift, sodass das Konzert in einem Desaster endete. Eine ähn-
                                  liche Katastrophe spielte sich 1970 auf Fehmarn ab. Bei dem Love-
                                  and-Peace-Festival kam es zu Gewaltausbrüchen und es entstand ein
                                  hoher finanzieller Schaden. Das führte dazu, dass man zunächst mit
                                  Vorsicht an das Open-Air-Format herantrat. Das „Scheeßel“-Festival
                                  war eines von wenigen, das immer neue Anläufe wagte. Obschon die-
                                  se zunächst wenig gewinnbringend waren, versuchten die Veranstalter,
                                  Festivals dauerhaft in Deutschland zu etablieren.

                                  Ende der 1970er brachte der Konzertveranstalter Fritz Rau Erfahrun-
                                  gen mit Organisationsstrukturen aus Amerika nach Deutschland. Das
                                  kurbelte den deutschen Festivalmarkt an, sodass 1977 bereits zahlrei-
                                  che Open Airs stattfanden. Fritz Rau organisierte zusammen mit Mi-
                                  chael Scheller einige erfolgreiche Festivals, die sowohl musikalisch
                                  wertvoll als auch finanziell rentabel waren.

Nürburgring/Eifel                 1980 fand das erste Open Air am Nürburgring statt. Das Musikpro-
                                  gramm bestand vorwiegend aus der Alternativ-, Underground-,
                                  Deutsch- und Independent-Rockszene. 1982 begann die Rockpalast-
                                  Festival-Reihe unter freiem Himmel auf der Loreley. Sie brach 1984
                                  die Zuschauerrekorde mit 22.000 Besuchern. 1983 gab es bereits 30
                                  größere Festivals in ganz Deutschland.




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Institut KMM Hamburg: Green ELBJAZZ Ökologische Möglichkeiten bei einem Musik-Festival

  • 1. J 1.11 Green ELBJAZZ Ökologische Möglichkeiten bei einem Musik-Festival Institut KMM Hamburg1 Haben Sie schon einmal den CO2-Ausstoß eines Festivals bedacht? Es ist einerseits bemerkenswert, an wie vielen Stellen ein direkter und indirekter CO2-Ausstoß erfolgt – andererseits ist es mögli- cherweise überraschend, mit welch einfachen Mitteln man einen wirksamen Beitrag zum Ausgleich oder gar zur Verringerung und Vermeidung von CO2 leisten kann. Anhand des Hamburger ELB- JAZZ-Festivals werden Beispiele vorgestellt und gewonnene Erkenntnisse aufgezeigt. Gliederung Seite 1. Einleitung 2 2. Zur Geschichte der Open-Air-Festivals 3 3. Green ELBJAZZ 6 4. Mehr Moor, weniger CO2 9 5. Alle Ampeln stehen auf „grün“ 9 6. Tu mal lieber die Möhrchen! 12 7. Spot an für „grünes“ Licht 13 8. Aus „alt“ mach „neu“ 14 9. Ausblick 15 1 Ein Projektteam des Instituts für Kultur- und Medienmanagement Hamburg erarbeitete ein Ökologie-Konzept für das Hamburger ELBJAZZ-Festival. 1
  • 2. J 1.11 Best Practice Beispiele aus den Kultursparten 1. Einleitung ELBJAZZ ist ein internationales Festival im Hamburger Hafen, das sich einem breiten Publikum öffnet und Menschen für den Jazz be- geistert. Das Alleinstellungsmerkmal des Festivals ist die Kombinati- on aus ungewöhnlichen Orten entlang des Elbufers, Hafenflair und hochkarätigem Jazz von Newcomern bis Legenden, von lokalen und internationalen Größen. Von der kleinen Hafenbar bis zur großen Open-Air-Bühne – in der HafenCity erobert das Festival neue Räume für den Jazz. 2 Tage – 10 Bühnen – Das Festival-Ziel ist die Förderung und Bereicherung des kulturellen 50 Konzerte Lebens in der Metropolregion Hamburg und entlang der Elbe durch Jazzmusik. Aufgeschlossen für die vielfältigen Facetten der Musik- stadt Hamburg verfolgt das Festival Projekte, die der Förderung von talentierten Musikern ebenso dienen wie der Kommunikation und Vermittlung dieser Musikrichtung. Dazu gehört neben der Präsentati- on bestehender Spielorte vor allem die Etablierung neuer Auftritts- möglichkeiten für die Musiker. Über das Festival hinaus sollen unge- wöhnliche Spielstätten für den Jazz entdeckt werden. Live-Jazz im Alltag Anliegen der Festival-Organisatoren ist es, Ansprechpartner und Ver- etablieren mittler für die lebendige und heterogene Szene zu sein und den ver- schiedenen Protagonisten die Möglichkeiten zu bieten, miteinander zu kooperieren. Live-Jazz soll ebenso selbstverständlich und alltäglich werden wie es die Pop- und zuweilen auch die Klassik-Musik bereits sind. Nur dann kann eine Szene entstehen und existieren, die sowohl Musiker als auch Publikum von außerhalb anzieht. Abb. J 1.11-1 Die Hauptbühne des Festivals im Hamburger Hafen (Quelle: ELBJAZZ GmbH) 2
  • 3. Best Practice J 1.11 Beispiele aus den Kultursparten Ein Festival, das nicht nur die Vielfältigkeit des modernen Jazz auf- zeigt, sondern auch die Stadt als attraktiven, aufgeschlossenen und wichtigen Standort für die Musikszene präsentiert, wird nachhaltig die Kulturlandschaft einer Stadt prägen. 2. Zur Geschichte der Open-Air-Festivals Die Open-Air-Festivals haben ihren Ursprung in Amerika und etab- lierten sich danach in Europa und später auch in Deutschland. Bei Wikipedia erfährt man zu Open-Air-Festivals: Das erste große und bekannte Festival war 1959 das 1. Newport Folk Es begann 1959 Festival. Es war eine Ergänzung des Newport Jazz Festivals. Dabei erweiterte sich zum ersten Mal die Bandbreite des Musikangebots auf verschiedene Stile, indem Jazz durch Blues und Folk ergänzt wurde. Die Besucherzahlen stiegen in den folgenden Jahren stetig. 1965 gab es bereits 80.000 Besucher. Zwar musste das Festival in verschiedenen Jahren ausgesetzt werden, weil die Organisationsstrukturen noch nicht sehr ausgereift waren und es immer wieder zu Zwischenfällen kam, aber insgesamt erfreute es sich von Jahr zu Jahr größerer Beliebtheit. 1967 fand das „Monterey International Pop Festival“ mit 200.000 Monterey Pop Besuchern statt, welches ebenfalls eines der bedeutsamsten Festivals in der Entstehungsgeschichte ist. Inspiriert wurden die Veranstalter durch erfolgreiche Konzerte, die in den Clubs von San Francisco statt- fanden. Das Festival war ein wichtiger Karriereschritt für Janis Joplin, Jimi Hendrix und The Who, die zu diesem Zeitpunkt kaum bekannt waren. Das „Monterey“ wurde durch seinen Erfolg zum Vorbild für weitere große Festivals. Im Laufe der Jahre erweiterte sich das Spektrum an Musikgenres, die auf den Festivals dargeboten wurden. Ein Beispiel dafür ist das „Miami Pop Festival“. Dort spielen an drei Tagen auf zwei Bühnen 34 Bands aus den Genres Rhythm & Blues, Rock, Pop, Folk und Jazz. 1969 erreichte die Festivaleuphorie in Amerika ihren Höhepunkt. In Woodstock diesem Jahr fand auch das bis heute bekannteste Open-Air-Festival statt: das Woodstock-Festival. Damals spielten 32 Bands vor rund 500.000 Besuchern. Es wurde in Bethel im Bundesstaat New York veranstaltet und wird häufig als Dreh- und Angelpunkt in der Festival- geschichte verstanden. Motiviert durch die Erfolge wurden weitere Festivals in ähnlichem Umfang geplant und durchgeführt. Doch die Organisationsstrukturen waren solchen Größenordnungen noch nicht gewachsen, und es kam 3
  • 4. J 1.11 Best Practice Beispiele aus den Kultursparten immer wieder zu Fehlern, so auch bei dem 1969 in Kalifornien statt- findenden Altamont Free Concert. Diese hatten zur Folge, dass an einem Tag vier Menschen zu Tode kamen. Insgesamt ebbte die Festi- valwelle dennoch nicht ab und erreicht zu diesem Zeitpunkt Europa. Isle of Wight – das Das Tor nach Europa war für die Open-Air-Festivals England. Zwei- Woodstock Europas felsfrei sind hier Parallelen zur Entwicklung der populären Musik selbst zu finden. Seit Ende der 1960er Jahre finden Open-Air-Festivals in Europa statt. Unter anderen unbekannteren Festivals wurde 1968 erstmals das Isle of Wight Festival veranstaltet, das bis heute ein gro- ßer Erfolg ist. Im zweiten Jahr zog das Festival eine Besuchermenge von ca. 120.000 bis 150.000 Besuchern an und wurde als das Wood- stock Europas bezeichnet. 1970 waren es bereits 600.000 Zuschauer, und auch das musikalische Programm stand mit den vorangegangenen Festivals aus Amerika auf Augenhöhe. Es folgten Erfolge wie das Reading Festival und das Glastonbury Festival. Ausgehend von Groß- britannien weitete sich das Open-Air-Format über den Rest Europas aus. OpenAir-Festivals in Deutschland Rolling Stones in Berlin Die erste Open-Air-Veranstaltung in Deutschland war wenig erfolg- reich. 1965 fand ein Rolling-Stones-Konzert in der Berliner Waldbüh- ne statt. Die Organisation war aufgrund der jungen Erfahrungen sehr unausgereift, sodass das Konzert in einem Desaster endete. Eine ähn- liche Katastrophe spielte sich 1970 auf Fehmarn ab. Bei dem Love- and-Peace-Festival kam es zu Gewaltausbrüchen und es entstand ein hoher finanzieller Schaden. Das führte dazu, dass man zunächst mit Vorsicht an das Open-Air-Format herantrat. Das „Scheeßel“-Festival war eines von wenigen, das immer neue Anläufe wagte. Obschon die- se zunächst wenig gewinnbringend waren, versuchten die Veranstalter, Festivals dauerhaft in Deutschland zu etablieren. Ende der 1970er brachte der Konzertveranstalter Fritz Rau Erfahrun- gen mit Organisationsstrukturen aus Amerika nach Deutschland. Das kurbelte den deutschen Festivalmarkt an, sodass 1977 bereits zahlrei- che Open Airs stattfanden. Fritz Rau organisierte zusammen mit Mi- chael Scheller einige erfolgreiche Festivals, die sowohl musikalisch wertvoll als auch finanziell rentabel waren. Nürburgring/Eifel 1980 fand das erste Open Air am Nürburgring statt. Das Musikpro- gramm bestand vorwiegend aus der Alternativ-, Underground-, Deutsch- und Independent-Rockszene. 1982 begann die Rockpalast- Festival-Reihe unter freiem Himmel auf der Loreley. Sie brach 1984 die Zuschauerrekorde mit 22.000 Besuchern. 1983 gab es bereits 30 größere Festivals in ganz Deutschland. 4