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Planung und Organisation
Technologieeinsatz von der Bedarfsanalyse bis zur Evaluation
In	
   diesem	
   Kapitel	
   wird	
   beschrieben,	
   wie	
   die	
   Planung	
   und	
   Organisa)on	
   von	
   Bildungsprozessen	
   durch	
   di-­‐
gitale	
  Technologien	
  unterstützt	
  werden	
  kann.	
  Dabei	
  werden,	
  ausgehend	
  von	
  didak)schen Fragestellungen,	
  
beispielhaI	
   verschiedene	
   Tools	
   vorgestellt,	
   die	
   den	
   Bildungsprozess	
   unterstützen.	
   Der	
   Bildungsprozess
wird	
  dabei	
  gemäß	
  dem	
  Bildungszyklus	
  in	
  (1)	
  die	
  Bildungsbedarfsanalyse,	
  (2)	
  die	
  Planung	
  der	
  Interak)ons-­‐
prozesse,	
   (3)	
   die	
   Nachbereitung	
   und	
   die	
   (4)	
   Evalua)on	
   des	
   Lernprozesses	
   aufgeteilt.	
   In	
   der	
   Phase	
   der
Planung	
   des	
   Lernprozesses	
   können	
   beispielsweise	
   durch	
   Technologieunterstützung	
   die	
   Erwartungen,	
   Be-­‐
dürfnisse	
   und	
   Vorkenntnisse	
   der	
   Lernenden	
   erfasst	
   werden.	
   Heterogene	
   Anforderungs-­‐	
   und	
   Kompetenz-­‐
profile	
   der	
   Teilnehmenden	
   lassen	
   sich	
   dadurch	
   besser	
   berücksich)gen	
   und	
   Lernprozesse	
   gezielter	
   und
damit	
  effek)ver	
  planen	
  und	
  evaluieren.	
  Der	
  Schwerpunkt	
  dieses	
  Kapitels	
  liegt	
  auf	
  der	
  Unterstützung	
  der
Planung	
   und	
   Organisa)on	
   von	
   Bildungsprozessen	
   durch	
   digitale	
   Technologien.	
   Dabei	
   wird	
   anhand	
   von	
   An-­‐
wendungsfällen	
  dargestellt,	
  wie	
  E-­‐Porgolios,	
  Social-­‐Networking-­‐Plahormen,	
  Wikis,	
  Weblogs,	
  Videos	
  und
Diskussionsforen	
   zur	
   Unterstützung	
   von	
   Lernprozessen	
   eingesetzt	
   werden	
   können.	
   Wesentlich	
   ist,	
   dass
Technologien	
  nicht	
  zum	
  Selbstzweck	
  eingesetzt	
  werden,	
  sondern	
  in	
  Abs)mmung	
  mit	
  den	
  gesetzten	
  Lern-­‐
zielen	
  und	
  den	
  Lernvoraussetzungen	
  der	
  Teilnehmenden	
  entwickelt	
  und	
  implemen)ert	
  werden.	
  




Quelle:	
  ahisgeF
hFp://www.flickr.com/photos/hisgeF/255816850/	
  [2011-­‐01-­‐10]



                                                                                  #organisa)on
                                                                                  #einfuehrung	
  
                                                                                  #paedagogikpsychologie

                                                                                  Version	
  vom	
  1.	
  Februar	
  2011



                                                                         Für	
  dieses	
  Kapitel	
  wird	
  noch	
  ein	
  Pate	
  gesucht,
 Jetzt Pate werden!                                            mehr	
  Informa)onen	
  unter:	
  hFp://l3t.eu/patenschaI
2	
  —	
  Lehrbuch	
  für	
  Lernen	
  und	
  Lehren	
  mit	
  Technologien	
  (L3T)


                                                                                       anderen Kapiteln bereits auf die technologiebasierte
1. Bildungszyklus	
  als	
  Ordnungsraster	
  
                                                                                       Durchführung und Gestaltung von Bildungsveran-
Neben der Unterstützung der Interaktion von Ler-                                       staltungen in unterschiedlichen Kontexten einge-
nenden und Dozierenden lassen sich digitale Techno-                                    gangen wurde, wird dieser Teil des Bildungszyklus
logien auch für eine effektive Planung und Organi-                                     (Abbildung 1, Schritt drei) hier nicht weiter behandelt
sation von Bildungsangeboten einsetzen. Technolo-                                      (siehe Kapitel #schule, #hochschule).
gieunterstützung ermöglicht es, Erwartungen, Be-
                                                                                       2. 	
  Bildungsbedarf	
  bes7mmen	
  
dürfnisse und Vorkenntnisse Lernender relativ
einfach zu erfassen, indem Teilnehmende beispiels-                                     Der erste Schritt bei der Planung eines Bildungspro-
weise bereits im Vorfeld einer Veranstaltung kontak-                                   zesses besteht darin zu bestimmen, in welchen Be-
tiert werden. Dadurch können heterogene Anforde-                                       reichen Bildungsbedarf vorhanden ist, das heißt
rungs- und Kompetenzprofile besser berücksichtigt                                      welche Kompetenzen der Lernenden (weiter-) entwi-
und Lernprozesse gezielter und damit effektiver ge-                                    ckelt werden sollen. Dabei kann es sich um fachliche,
plant und evaluiert werden.                                                            soziale oder um Selbstkompetenzen (zum Beispiel
    Abbildung 1 zeigt mit dem so genannten „Bil-                                       Arbeits- und Zeitplanung) handeln (Euler & Hahn,
dungszyklus“ ein heuristisches Modell zur Organi-                                      2007, 133-134). Hinsichtlich der unterschiedlichen
sation von Bildungsprozessen entlang von fünf                                          Kompetenzen bestehen noch weitere Typologien.
Schritten (Euler et al., 2009). Dieses Modell wird im                                  Beispielsweise unterscheiden Erpenbeck und Sauter
vorliegenden Beitrag als Ordnungsraster genutzt. Bei                                   (2007) zwischen personalen, aktivitätsbezogenen,
jedem Schritt werden Beispiele für einen möglichen                                     fachlich-methodischen und sozial-kommunikativen
Technologieeinsatz vorgestellt. Vorwiegend wird                                        Kompetenzen oder Kauffeld und Grote (2000) im
dabei auf den Unternehmenskontext Bezug ge-                                            Rahmen des Kasseler-Kompetenz-Rasters zwischen
nommen, wobei die Ausführungen prinzipiell auch                                        Fach-, Methoden-, Selbst- und Sozialkompetenz.
auf andere Organisationen übertragen werden                                            Ausgehend von den festgestellten Kompetenzbe-
können.
    Andere Autoren teilen den Bildungszyklus in die
Phasen Bildungsbedarf analysieren, Bildungsziele ab-                                          Der	
   Bildungsbedarf	
   ergibt	
   sich	
   aus	
   einem	
   Abgleich
leiten, organisatorische und didaktische Planung, Rea-                                   !    zwischen	
  dem	
  aktuell	
  vorhandenen	
  Kompetenzniveau
                                                                                              eines	
  oder	
  einer	
  Lernenden	
  (Ist-­‐Zustand)	
  mit	
  dem	
  an-­‐
lisierung und Kontrolle von Bildungsmaßnahmen ein
                                                                                              gestrebten	
  Soll-­‐Zustand	
  (Kaufman,	
  2001,	
  85).	
  
(zum Beispiel Arnold, 1996, 228).

                                                                                       darfen lassen sich Lernziele ableiten, welche die Ge-
                                                                                       staltung der Lernprozesse leiten (siehe Abschnitt 3).
                                                                                       Der Soll-Zustand lässt sich mit Bezug auf unter-
                                                                                       schiedliche Anspruchsgruppen bestimmen: Dabei
                                                                                       nehmen zum Beispiel die persönlichen Bildungsinter-
                                                                                       essen des Lernenden, Anforderungen der unmittel-
                                                                                       baren Arbeitsumgebung (zum Beispiel eines Teams)
                                                                                       oder die strategischen Ziele eines Unternehmens Ein-
                                                                                       fluss (Domsch, 1993). Mit dem Soll-Zustand wird
                                                                                       festgelegt, welches Wissen und welche Fertigkeiten
                                                                                       die Lernenden zukünftig aufweisen sollen. Im
                                                                                       Kontext Schule und Hochschule können analog dazu
                                                                                       verschiede Anspruchsgruppen ausgemacht werden,
                                                                                       etwa Ansprüche der Fachwissenschaft sowie Erwar-
     Abbildung	
  1:	
  Bildungszyklus	
  zur	
  Strukturierung	
  des                 tungen des Arbeitsmarktes an Schul- und Hochschul-
     didaktischen	
  Designs	
  von	
  Lernprozessen.	
                                absolvierende. Für die Durchführung einer Bildungs-
     Quelle:	
  Euler	
  et	
  al.,	
  2009,	
  14.                                    bedarfsanalyse stehen unterschiedliche Instrumente
                                                                                       zur Verfügung (ebenda):
                                                                                       ▸ Personalplanungen, Arbeitsplatzbeschreibungen;
Der Fokus dieses Kapitels liegt auf der Unter-                                         ▸ (betriebliche) Kennzahlen, zum Beispiel Fluk-
stützung der Planung und Organisation von Bil-                                            tuation, Kundenreklamationen, Fehlerquoten;
dungsprozessen durch digitale Technologien. Da in
Planung	
  und	
  Organisa)on.	
  Technologieeinsatz	
  von	
  der	
  Bedarfsanalyse	
  bis	
  zur	
  Evalua)on	
  —	
  3



  In der Praxis : Bildungsbedarfserhebung bei IBM
  Beim	
   Unternehmen	
   IBM	
   wird	
   die	
   Erhebung	
   des	
   Bildungsbe-­‐         festlegt.	
  Diese	
  werden	
  im	
  Individual	
  Development	
  Plan	
  (IDP)
  darfs	
  mit	
  drei	
  Instrumenten	
  unterstützt	
  (Seufert	
  et	
  al.,	
  2007,       festgehalten.	
   Gleichzei)g	
   werden	
   diese	
   Ziele	
   mit	
   den	
   ge-­‐
  82f.):	
   einem	
   (1)	
   Personal	
   Development	
   (PD)-­‐Tool	
   zur	
   Ein-­‐     schäIlichen	
   Verpflichtungen	
   (Personal	
   Business	
   Com-­‐
  schätzung	
   der	
   eigenen	
   Fähigkeiten	
   und	
   Kompetenzen,	
   den               mitment,	
   PBC)	
   verknüpI.	
   Etwa	
   zeitgleich	
   erfolgt	
   die
  (2)	
   Personal	
   Business	
   Commitment	
   (PBC)-­‐Zielen,	
   welche	
   die          Erfassung	
   der	
   eigenen	
   Kompetenzen	
   im	
   Personal	
   Deve-­‐
  auf	
   den	
   eigenen	
   Bereich	
   herunter	
   gebrochenen	
   Unterneh-­‐             lopment	
   (PD)-­‐Tool.	
   Anhand	
   dieser	
   beiden	
   Einschätzungen
  mensziele	
  beinhalten,	
  sowie	
  dem	
  (3)	
  Individual	
  Development                 (PBC	
   und	
   PD)	
   werden	
   die	
   Entwicklungsmaßnahmen	
   jeder
  Plan	
   (IDP),	
   welcher	
   die	
   zur	
   Zielerreichung	
   notwendigen	
   Kom-­‐    Mitarbeiterin	
   und	
   jedes	
   Mitarbeiters	
   iden)fiziert	
   und	
   somit
  petenzen	
  dokumen)ert	
  sowie	
  aufzeigt,	
  wie	
  diese	
  entwickelt                  der	
   Beitrag	
   der	
   einzelnen	
   Mitarbeiter	
   zur	
   Erreichung	
   der	
   Un-­‐
  werden	
   können.	
   Für	
   den	
   einzelnen	
   Mitarbeitenden	
   bedeutet             ternehmensziele	
   sowie	
   der	
   eigenen	
   Karriereziele	
   dokumen-­‐
  dies,	
   dass	
   er	
   jährlich	
   in	
   Zusammenarbeit	
   mit	
   seiner	
   Füh-­‐   )ert.	
  
  rungskraI	
  kurz-­‐	
  und	
  langfris)ge	
  Ziele	
  für	
  das	
  kommende	
  Jahr

▸ Befragungen der Mitarbeiter/innen und Füh-                                                   3. Planung	
  und	
  Konzep7on	
  didak7scher	
  Interak7onen	
  
   rungskräfte;                                                                                Im Anschluss an die Bildungsbedarfsanalyse folgen
▸ Bedarfserfassung in Workshops;                                                               die Planung und die Konzeption der eigentlichen di-
▸ Unternehmensstrategie;                                                                       daktischen Interaktion. Neben organisatorischen
▸ Arbeitsplatzanalysen sowie                                                                   Aspekten geht es darum, Ziele, Inhalte, Methoden
▸ Mitarbeitergespräche.                                                                        und eingesetzte Medien festzulegen und vorzube-
In der (betrieblichen) Praxis stellen sich bei der An-                                         reiten. Besonders wichtig ist es in dieser Phase, die
wendung dieser Instrumente verschiedene Herausfor-                                             Voraussetzungen der Lernenden sowie die organisa-
derungen, denen mithilfe digitaler Technologien be-                                            torischen Rahmenbedingungen zu erfassen, indem
gegnet werden kann. Speziell die flexible Erfassung                                            bereits im Vorfeld die Teilnehmenden kontaktiert
individueller Bildungsbedürfnisse einzelner Mitar-                                             werden, um deren Vorkenntnisse sowie Anliegen ab-
beiter/innen oder Teams gestaltet sich oft schwierig,                                          zufragen. Diese Informationen dienen als Grundlage
weil sowohl die bereits vorhandenen Kompetenzen                                                für die didaktische Gestaltung der Lernumgebung,
als auch künftige Entwicklungsbedürfnisse erhoben                                              die auf die angesprochenen Lernenden abgestimmt
werden müssen. Für die Bilanzierung und Planung                                                ist (Götz & Häfner, 1998, 73). „Lernvoraussetzungen
der individuellen Kompetenzentwicklung von Mitar-                                              bezeichnen diejenigen Handlungskompetenzen, die
beitenden bieten sich zum Beispiel E-Portfolios an.                                            vor Beginn eines Lernprozesses beim Lernenden als
Portfolios ermöglichen es Mitarbeitern/innen, ihre                                             lernbedeutsam vermutet werden“ (Euler et al.,
bestehenden Kompetenzen darzustellen und Ent-                                                  2009, 16). Gerade in technologieunterstützten Ler-
wicklungsbedürfnisse zu reflektieren. Solche indivi-                                           numgebungen gehören zu den Lernvoraussetzungen
duellen Kompetenzbilanzen können dazu genutzt                                                  nicht nur die Vorkenntnisse der Lernenden in Bezug
werden, Maßnahmen zur Kompetenzentwicklung ge-                                                 auf die angestrebten Lernziele. Vielmehr ist auch zu
zielt wahrzunehmen oder anzufragen. Für Führungs-                                              eruieren, inwieweit die Lernenden über die notwen-
kräfte sind Portfolios eine Möglichkeit, formelle und                                          digen Lern- und Medienkompetenzen verfügen, um
informelle (Weiter-) Bildungsinitiativen eines Mitar-                                          die eingesetzten technischen Werkzeuge sowie die ge-
beitenden nachzuvollziehen und zu beurteilen.                                                  planten Lernprozesse sinnvoll zu nutzen.


                                                                                                          Bei	
   der	
   Erfassung	
   von	
   Lernvoraussetzungen	
   spielen
        Welche	
   (gegebenenfalls	
   widersprüchlichen)	
   Zielset-­‐                           !      Technologien	
  eine	
  zweifache	
  Rolle:	
  
 !      zungen	
  stehen	
  sich	
  bei	
  der	
  ErmiFlung	
  des	
  Bildungsbe-­‐
        darfs	
  in	
  einem	
  Unternehmen	
  gegenüber?
                                                                                                           ▸ Lerntechnologien	
   können	
   eingesetzt	
   werden,	
   um
                                                                                                             die	
   Lernvoraussetzungen	
   von	
   Mitarbeitenden	
   fle-­‐
                                                                                                             xibel	
  und	
  individuumsbezogen	
  aufzunehmen.	
  
                                                                                                           ▸ Die	
   im	
   Umgang	
   mit	
   Lerntechnologien	
   notwen-­‐
                                                                                                             digen	
   Medienkompetenzen	
   stellen	
   selbst	
   eine
         Mit	
   welchen	
   Herausforderungen	
   sind	
   Bildungsverant-­‐
                                                                                                             Lernvoraussetzung	
   dar,	
   die	
   es	
   während	
   der
 !       wortliche	
  bei	
  der	
  Nutzung	
  von	
  digitalen	
  Technologien
         zur	
  Bedarfserhebung	
  konfron)ert?	
  
                                                                                                             Planung	
  von	
  Lernprozessen	
  zu	
  berücksich)gen	
  gilt.
4	
  —	
  Lehrbuch	
  für	
  Lernen	
  und	
  Lehren	
  mit	
  Technologien	
  (L3T)


   Die Lernvoraussetzungen der Teilnehmenden                                              unterschiedlichen Lernvoraussetzungen zusammen-
haben in mehrerlei Hinsicht Bedeutung für die                                             treffen. So können beispielsweise Defizite im Bereich
Planung des didaktischen Designs. Zwei wichtige Pla-                                      der Medienkompetenz bis zu einem gewissen Grad
nungsprozesse, bei denen auf die Lernvorausset-                                           mithilfe der Unterstützung von Mitlernenden ausge-
zungen zu achten ist, werden im Folgenden be-                                             glichen werden. Unabhängig davon, welche Techno-
schrieben.                                                                                logien eingesetzt werden, sollten Einstiegshürden
                                                                                          möglichst gering gehalten und der Nutzen des Tech-
Lernziele	
  als	
  Planungsgrundlage
                                                                                          nologieeinsatzes deutlich aufgezeigt werden, damit
Aufbauend auf den Bildungsbedarfen (Abschnitt 2)                                          die Lernenden die unterstützende Funktion des Tech-
sind entsprechende Lernziele zu bestimmen. Diese                                          nologieeinsatzes erkennen und nicht durch tech-
Ziele dienen als Referenzrahmen für die Auswahl der                                       nische Hürden demotiviert werden.
einzusetzenden Medien und Methoden. In der Praxis
bleibt die explizite Verknüpfung von Lernzielen und
                                                                                                 Die	
  festgestellten	
  Lernvoraussetzungen	
  sind	
  ein	
  wich-­‐
eingesetzten Medien und Methoden häufig auf der
Strecke. Zum Teil werden Werkzeuge eher um ihrer                                            !    )ges	
   Kriterium	
   bei	
   der	
   Planung	
   von	
   Präsenz-­‐	
   und	
   E-­‐
                                                                                                 Learning-­‐Phasen	
   im	
   Lernprozess	
   sowie	
   für	
   die
selbst willen eingesetzt (nach dem Motto: „hier                                                  Auswahl	
   der	
   eingesetzten	
   Medien.	
   Bei	
   der	
   Organi-­‐
würde doch ein Blog gut passen“), als zum Erreichen                                              sa)on	
   kollabora)ver	
   Lernprozesse	
   sollte	
   darauf	
   ge-­‐
bestimmter Lernziele.                                                                            achtet	
  werden,	
  Lernende	
  mit	
  unterschiedlichen	
  Lern-­‐
                                                                                                 voraussetzungen	
   zu	
   kombinieren.	
   Gegensei)ge	
   Peer-­‐
                                                                                                 Unterstützung	
   kann	
   etwaige	
   Kompetenzdefizite	
   zu
        Der	
   Einsatz	
   von	
   Technologien	
   ist	
   in	
   Abs)mmung	
   zu             einem	
  gewissen	
  Grade	
  auffangen.
  !     den	
   gesetzten	
   Lernzielen	
   zu	
   planen.	
   Bei	
   der	
   Fest-­‐
        legung	
   der	
   Lernziele	
   sollten	
   auch	
   die	
   Medienkompe-­‐
        tenzen	
  berücksich)gt	
  werden,	
  die	
  im	
  Umgang	
  mit	
  den               Folgender Anwendungsfall illustriert die Mög-
        eingesetzten	
  Lerntechnologien	
  notwendig	
  sind.	
                          lichkeit, Teilnehmende bereits vor der Präsenzveran-
                                                                                          staltung einzubinden: In einem Unternehmen wird
Methoden-­‐	
  und	
  Medienwahl                                                          zur Unterstützung der Planung und Konzeption von
Hier stellt sich die Frage, welches Medium oder                                           Lernprozessen bereits vor Beginn von Präsenzveran-
welche Methode sich für welchen Zweck eignet. Dies                                        staltungen eine Social-Networking-Plattform einge-
steht in direktem Zusammenhang mit der Ent-                                               setzt. Auf der individuellen Profilseite werden die
scheidung über die geeignete Kombination aus for-                                         Teilnehmenden aufgefordert, Informationen einzu-
mellem beziehungsweise informellem Lernen. Unter                                          tragen bezüglich
formellem Lernen werden organisierte Lernprozesse                                         ▸ ihrer Erwartungen an die Bildungsmaßnahme und
verstanden, die in der Regel in institutionellen Set-                                         ihren individuellen Lernbedürfnisse,
tings stattfinden. Dagegen bezeichnet informelles                                         ▸ ihrem Kompetenzstand und absolvierter Weiter-
Lernen das selbstorganisierte Aneignen von Kompe-                                             bildungen zum angesprochenen Themenbereich,
tenzen, das häufig in den Arbeitsprozess integriert ist                                   ▸ Herausforderungen ihres Arbeitsalltags in Bezug
(Straka, 2004). Heute wird gerade in Unternehmen                                              auf das Thema,
davon ausgegangen, dass Blended-Learning-Settings,                                        ▸ ihrer Erfahrungen mit verschiedenen Lerntechno-
also die Kombination von E-Learning- und Präsenz-                                             logien.
lernphasen, eine für viele Rahmenbedingungen ge-
eignete Lernform darstellen. Wie genau diese Phasen                                       Die Trainerin nutzt diese Informationen für die
kombiniert werden, hängt wiederum zu einem we-                                            ▸ Feinabstimmung der Lernziele und Inhalte,
sentlichen Teil von den Lernvoraussetzungen ab: Ver-                                      ▸ Einteilung von Lernerteams mit heterogenen Vor-
fügen die Lernenden über ausgeprägte Erfahrungen,                                           erfahrungen zur Gruppenarbeit im Kurs,
etwa mit technologiegestützter Kollaboration,                                             ▸ Auswahl geeigneter Lerntechnologien und
können beispielsweise virtuelle Teamarbeiten mit                                          ▸ zur Planung von Einführungen und Tutorials zum
einem hohen Selbstorganisationsanteil geplant                                               Umgang mit den entsprechenden Tools.
werden. Handelt es sich um Lernende, die relativ ge-
ring e Erfahr ung im Umg ang mit solchen                                                  4. Nachbereitung	
  des	
  Bildungsprozesses
Lehr-/Lern-Settings haben, sind gegebenenfalls mehr                                       Der Nachbereitung von Bildungsveranstaltungen
Präsenzphasen oder stärkere Unterstützungsangebote                                        wird oft nur wenig Aufmerksamkeit geschenkt.
vorzusehen. Prinzipiell bietet es sich an, bei Teamar-                                    Gerade in Arbeitskontexten ist diese Phase jedoch
beiten Gruppen zu bilden, in denen Lernende mit                                           äußerst wichtig, um die Nachhaltigkeit von Lernpro-
Planung	
  und	
  Organisa)on.	
  Technologieeinsatz	
  von	
  der	
  Bedarfsanalyse	
  bis	
  zur	
  Evalua)on	
  —	
  5


zessen sicherzustellen. Dabei geht es im Wesentlichen                                          formellen Lernphase austauschen, können ihre Er-
um die Unterstützung des Transfers vom Lern-                                                   fahrungen in Bezug auf die praktische Anwendung
kontext in den Anwendungskontext. Dies ist vor                                                 des Gelernten sammeln und gegebenenfalls Stra-
allem bei klassischen Bildungsangeboten, zum Bei-                                              tegien zur Überwindung von Transferhürden entwi-
spiel Seminaren, notwendig.                                                                    ckeln.
    In der Forschung zum Lerntransfer in Unter-
nehmen wurden in verschiedenen Untersuchungen
Hürden identifiziert, die den Transfer von Wissen                                                         Welche	
  weiteren	
  Maßnahmen	
  könnten	
  in	
  diesem	
  Zu-­‐
und Fertigkeiten beeinträchtigen oder verhindern                                                   ?      sammenhang	
  die	
  Transfersicherung	
  unterstützen?	
  
(Holton III et al., 2003).
                                                                                               Förderung	
  von	
  Reflexion	
  
         Transferhindernisse	
   können	
   auf	
   unterschiedlichen
  !      Ebenen	
  liegen:	
  (a)	
  beim	
  Lernenden	
  selbst,	
  (b)	
  bei	
  der
         Lernmaßnahme	
   und	
   (c)	
   im	
   Arbeitskontext	
   des	
   Ler-­‐
                                                                                               Eine weitere Möglichkeit der Transferförderung be-
                                                                                               steht in der gezielten Unterstützung von Reflexions-
         nenden	
   (weiterführende	
   Hinweise	
   zu	
   den	
   Transfer-­‐                prozessen. Hierzu sollten Reflexionsfragen formuliert
         hürden	
  in	
  Brahm,	
  2009a)                                                      werden, die bewusst zum Nachdenken über die An-
                                                                                               wendung des Gelernten anregen. Reflexionen können
                                                                                               den Blick auf mögliche Anwendungsfehler oder Bar-
   Besonders die flexibel einsetzbaren und einfach                                             rieren in der Arbeitspraxis schärfen. Dadurch unter-
anzuwendenden Web-2.0-Technologien eignen sich                                                 stützen sie die Lernenden dabei, Anwendungsgele-
gut, um im Nachgang einer Bildungsmaßnahme den                                                 genheiten für das Gelernte zu erkennen, diese gezielt
Transfer in die (Arbeits-) Praxis zu begleiten. Im Fol-                                        zu planen, durchzuführen und anschließend zu be-
genden werden zentrale Möglichkeiten der Transfer-                                             werten. Die Anleitung für solche Reflexionsprozesse
begleitung herausgegriffen und kurz erläutert.                                                 erfolgt idealerweise bereits in einer Präsenzphase.
                                                                                               Damit verzahnen sie sich mit den Elementen der
Vernetzung	
  der	
  Lernenden
                                                                                               Transferförderung aus der Lernsituation (Burger,
Bei unternehmensweit angebotenen Seminaren fehlt                                               2005).
im Nachgang zu Präsenzveranstaltungen oft die                                                     Das könnte beispielsweise werden, indem ein Wei-
Möglichkeit zum weiteren Austausch unter den Teil-                                             terbildungsseminar mit Weblogs begleitet wird. Die
nehmenden sowie für den gemeinsamen Zugriff auf                                                Lernenden werden bereits im Präsenzteil aufge-
Dokumente, Erfahrungsberichte und ähnliches. Ins-                                              fordert, regelmäßig ihre Erfahrungen und Eindrücke
besondere bei längerfristig angelegten Bildungsange-                                           zu reflektieren. Diese Reflexionspraxis wird auch in
boten besteht hier einerseits ein Bedürfnis von Seiten                                         der Transferphase am Arbeitsplatz weitergeführt.
der Teilnehmenden, andererseits bieten Transfernetz-                                           Aufgabe des Lehrenden ist es dabei, die Reflexion
werke eine Chance für die Organisatoren von Bil-                                               mithilfe geeigneter Fragen systematisch anzuleiten
dungsprozessen, den Wissensaustausch zu unter-                                                 und Feedback zu geben. Die Kommentar-Funktion
stützen (Brahm, 2009a).                                                                        ermöglicht Rückmeldungen sowohl von anderen Ler-
   Im Anschluss an eine Bildungsmaßnahme kann so                                               nenden als auch von der Lehrperson.
ein Wiki eingesetzt werden, um die Teilnehmenden
                                                                                               Integra7on	
  von	
  Lern-­‐	
  und	
  Anwendungsfeld
im Arbeitsalltag zu vernetzen und den Austausch zu
fördern. Lernende, die gemeinsam einen Lernprozess                                             Generell gilt, dass digitale Tools zur Transferunter-
durchlaufen haben und sich auch nach Abschluss der                                             stützung so in das didaktische Setting integriert


  In der Praxis: Transferförderung bei Hewlett Packard
  Mit	
   dem	
   Hauptziel	
   der	
   Vernetzung	
   unter	
   den	
   Mitarbeiter-­‐        deren	
   Kollabora)onsplahormen	
   wie	
   Blogs,	
   einer	
   internen
  /innen	
   wurde	
   bei	
   der	
   HewleF	
   Packard	
   GmbH	
   eine	
   Social-­‐      wiki-­‐basierten	
   Enzyklopädie	
   oder	
   Foren	
   in	
   das	
   Profil	
   inte-­‐
  Networking-­‐Plahorm	
  eingeführt	
  (Brahm,	
  2009b,	
  42-­‐43).	
  Auf                  griert.	
  Damit	
  erhält	
  man	
  schnell	
  umfangreiche	
  Informa)onen
  der	
   Plahorm	
   verfügt	
   jeder	
   Mitarbeitende	
   über	
   ein	
   voreinge-­‐     über	
   −	
   zum	
   Teil	
   bislang	
   unbekannte	
   −	
   Kollegen.	
   Zur	
   Profil-­‐
  richtetes	
   Profil,	
   das	
   die	
   wesentlichen	
   Informa)onen	
   zur               pflege	
  werden	
  innerhalb	
  bes)mmter	
  Kategorien	
  so	
  genannte
  Person	
  enthält,	
  zum	
  Beispiel	
  Name,	
  organisatorische	
  Zugehö-­‐              Tags	
   angelegt,	
   das	
   heißt	
   Schlagwörter,	
   welche	
   die	
   eigenen
  rigkeit	
   und	
   Kontaktdaten.	
   Zusätzlich	
   werden	
   Beiträge	
   aus	
   an-­‐   Kompetenzen,	
  Interessen	
  etc.	
  beschreiben.	
  
6	
  —	
  Lehrbuch	
  für	
  Lernen	
  und	
  Lehren	
  mit	
  Technologien	
  (L3T)


werden sollten, dass eine Verbindung zwischen Lern-
                                                                                            Forma7ve	
  Evalua7on	
  
und Arbeitsfeld hergestellt wird. Technologien, die in
der Transferphase eingesetzt werden, sollten daher                                          Der große Vorteil formativer Evaluationen liegt
bereits während einer Lernphase, zum Beispiel in der                                        darin, dass erkannte Schwächen noch während der
Präsenzveranstaltung, als Lernmedien eingesetzt                                             Durchführung einer Bildungsmaßnahme aufge-
und/oder in der Vor- und Nachbereitung zur Unter-                                           nommen und möglicherweise korrigiert werden
stützung der Teilnehmenden Verwendung finden                                                können (Kemp et al., 2009, 162). Allerdings stellt
(Brahm, 2009a).                                                                             diese maßnahmenbegleitende Art der Evaluation
    Beispiel: In einem Unternehmen werden kurze                                             auch eine Herausforderung dar, weil die eingesetzten
Videos zur Illustration der Lerninhalte zur Verfügung                                       Evaluationsinstrumente flexibel anpassbar und
gestellt. Diese Videos stehen bereits in der Vorberei-                                      schnell auszuwerten sein müssen. Entsprechend
tungsphase online zur Verfügung. In der Präsenz-                                            dieser Herausforderungen bietet sich der Einsatz von
phase werden sie in Kleingruppen diskutiert. In der                                         einfach zu nutzenden Evaluationstools an.
Transferphase zur Veranstaltung werden die Videos
mit weiteren inhaltlich verwandten Angeboten ver-                                                  Handelt	
  es	
  sich	
  um	
  eine	
  forma)ve	
  Evalua)on,	
  so	
  wird
bunden, zum Beispiel mit Seminaren. Ein bestimmtes
Medium, beispielsweise ein Podcast, kann auch eine
                                                                                              !    diese	
  begleitend	
  zum	
  Bildungsangebot	
  vorgenommen
                                                                                                   und	
  hat	
  in	
  der	
  Regel	
  auch	
  Auswirkungen	
  auf	
  den	
  wei-­‐
Anregung sein, das personalisierte Lernportal, das                                                 teren	
  Verlauf.	
  
heute in vielen Unternehmen zur Verfügung steht
(siehe Kapitel #educast), aufzusuchen. Dort werden
dann zum jeweiligen Lernbedarf der jeweiligen Mit-                                             Zur formativen Evaluation wird bei einer Präsenz-
arbeiter passende Angebote vorgestellt.                                                     veranstaltung beispielsweise Micro-Blogging, zum
                                                                                            Beispiel mit Twitter, eingesetzt. Die Teilnehmenden
        Tools	
   zur	
   Transferunterstützung	
   sollten	
   eine	
   Brücke
                                                                                            können, entweder direkt während des Seminars oder
  !     zwischen	
   Lern-­‐	
   und	
   Anwendungsfeld	
   schlagen.	
   Um
        dies	
  zu	
  erreichen,	
  ist	
  eine	
  sorgfäl)ge	
  Planung	
  zur	
  Ein-­‐
                                                                                            während der Pausen, über Twitter ihre aktuellen Ein-
                                                                                            drücke mitteilen. Die Trainer haben die Möglichkeit,
        führung	
   der	
   entsprechenden	
   Werkzeuge	
   notwendig.                     auf diese Rückmeldungen bereits während der Veran-
        Tools,	
   mit	
   denen	
   die	
   Lernenden	
   in	
   der	
   Transferphase     staltung zu reagieren. Eine solche Art der formativen
        arbeiten,	
   sind	
   daher	
   bereits	
   während	
   der	
   Bildungs-­‐        Evaluation stellt natürlich erhöhte Anforderungen an
        maßnahme	
   vorzustellen	
   und	
   anzuwenden.	
   Weiterhin
                                                                                            die Lehrpersonen, da diese nicht nur den eigentlichen
        ist	
  es	
  zur	
  Transferförderung	
  möglich,	
  die	
  Reflexion	
  und
        Vernetzung	
  der	
  Lernenden	
  zu	
  unterstützen.                               Lernprozess, sondern auch die Evaluation im Blick
                                                                                            haben müssen. Werden für eine Veranstaltung
5. Evalua7on	
  des	
  Bildungsprozesses	
                                                  mehrere Trainer/innen eingesetzt, ist ein solches Sze-
                                                                                            nario durchaus denkbar und kann zu einem
Die Evaluation von Bildungsprozessen ist vom As-                                            Mehrwert für die Teilnehmenden führen.
sessment im Sinne der Leistungskontrolle abzu-                                                 Bereits während des Designs von Lernprozessen
grenzen (siehe Kapitel #assessment). Im vorlie-                                             ist die Bedienbarkeit und Nützlichkeit der einge-
genden Abschnitt steht die Beurteilung des Bildungs-                                        setzten Werkzeuge zu erheben, um gegebenenfalls
prozesses aus Sicht der Teilnehmenden sowie mit                                             frühzeitig Anpassungen vornehmen zu können.
Bezug zu didaktischen Gütekriterien im Vorder-                                              Hierfür bieten sich einerseits Usability-Analysen an,
grund. Dabei kann nach dem Zeitpunkt der Eva-                                               andererseits aber auch Pilottests mit einer geringen
luation zwischen summativer und formativer Eva-                                             Anzahl an Nutzerinnen und Nutzern.
luation unterschieden werden (Kromrey, 2000, 118).
Planung	
  und	
  Organisa)on.	
  Technologieeinsatz	
  von	
  der	
  Bedarfsanalyse	
  bis	
  zur	
  Evalua)on	
  —	
  7


                                                                                           Methoden und Medien auszuwählen und ein sinn-
Summa7ve	
  Evalua7on	
  
                                                                                           volles Arrangement des Bildungsprozesses zu
                                                                                           planen.
        Eine	
  summa)ve	
  Evalua)on	
  wird	
  am	
  Ende	
  einer	
  Maß-­‐           ▸ Insbesondere auf die Nachbereitung von Präsenz-
  !     nahme	
   durchgeführt.	
   Damit	
   verfolgt	
   sie	
   den	
   Zweck,
        die	
   Qualität	
   eines	
   abgeschlossenen	
   Bildungsangebots
                                                                                           veranstaltungen im Anwendungsfeld ist Wert zu
        zu	
  beurteilen.	
                                                                legen. Die Evaluation rundet den Bildungsprozess
                                                                                           schließlich ab.

    Die Wirkungen und der Nutzen eines Programms                                         In allen Schritten des Bildungszyklus können digitale
werden durch die Teilnehmer/innen evaluiert                                              Technologien zum Einsatz kommen. Wesentlich ist,
(Tergan, 2000, 25). Summative Evaluation ermöglicht                                      dass diese ausgehend von den (Lern-)Zielen der Bil-
es, dass die Verantwortlichen eines Programms Ant-                                       dungsmaßnahme eingeplant werden und nicht zum
worten auf Fragen nach der Effektivität und der Ef-                                      Selbstzweck werden.
fizienz der Bildungsmaßnahme sowie nach den Reak-                                        Weiterführende	
  Literatur	
  
tionen bezüglich des Programms von Seiten der Ler-
nenden, der Lehrenden und anderen beteiligten Per-                                       ▸ Brahm, T. & Seufert, S. (2009). Kompetenzentwicklung mit
sonen erhalten (Kemp et al., 2009, 262).                                                   Web 2.0. Good Practices aus Unternehmen. In: scil Arbeitsbe-
    Zur summativen Evaluation einer Präsenzveran-                                          richt. St. Gallen: Universität St. Gallen, 5-5. URL: http://ww-
staltung wird zum Beispiel in einem Unternehmen                                            w.scil.ch/index.php?id=250&L=0%252b%252b%25252F
ein Forum eingesetzt. Hier kann gegebenenfalls in                                          %25253Fdir [2010-12-05]
anonymer Form mitgeteilt werden, wie die Lernver-                                        Literatur
anstaltung empfunden wurde. Um unterschiedliche
Aspekte abzudecken, können im Evaluationsforum                                           ▸ Arnold, R. (1996). Weiterbildung. Ermöglichungsdidaktische
unterschiedliche Thementhreads vordefiniert werden.                                        Grundlagen. München: Vahlen.
Es ist auch möglich, die Ergebnisse der Evaluation                                       ▸ Arnold, R.; Krämer-Stürzl, A. & Siebert, H. (1999). Dozenten-
wiederum im Forum an die Teilnehmenden zurück                                              leitfaden. Planung und Unterrichtsvorbereitung in Fortbildung
zu spiegeln.                                                                               und Erwachsenenbildung. Berlin: Cornelsen.
                                                                                         ▸ Brahm, T. & Seufert, S. (2009). Kompetenzentwicklung mit
                                                                                           Web 2.0. Good Practices aus Unternehmen. In: scil Arbeitsbe-
       Da	
   die	
   Technologien	
   ebenfalls	
   Bestandteil	
   der	
   Ler-­‐        richt. St. Gallen: Universität St. Gallen, 5-5. URL: http://ww-
  !    numgebung	
   sind,	
   sind	
   diese	
   gleichermaßen	
   einem
       Evalua)onsprozess	
   zu	
   unterziehen.	
   Beispielsweise
                                                                                           w.scil.ch/index.php?id=250&L=0%252b%252b%25252F
                                                                                           %25253Fdir [2010-12-05]
       können	
   Sta)s)ken,	
   die	
   automa)sch	
   durch	
   das	
   je-­‐
       weilige	
  System	
  generiert	
  werden,	
  Aufschluss	
  über	
  die            ▸ Brahm, T. (2009). Didaktisches Design von formeller und in-
       Häufigkeit	
   und	
   die	
   Art	
   der	
   Nutzung	
   der	
   Technologie       formeller Kompetenzentwicklung mit Web 2.0-Technologien:
       geben.	
   Weiterhin	
   können	
   Fragen	
   zur	
   Nutzerfreund-­‐              Synthese der Fallstudien. In: T. Brahm & S. Seufert (Hrsg.),
       lichkeit	
   der	
   Technologie	
   in	
   einen	
   allgemeinen	
   Evalua-­‐     Kompetenzentwicklung mit Web 2.0. Good Practices aus Un-
       )ons-­‐Fragebogen	
  integriert	
  werden.	
                                        ternehmen, St. Gallen: Universität St. Gallen, 89-106.
                                                                                         ▸ Brahm, T. (2009). Unterstützung der informellen Kompetenz-
6. Zentrale	
  Erkenntnisse	
  
                                                                                           entwicklung der Mitarbeiter durch Web 2.0-Technologien bei
Im vorliegenden Kapitel wurden entlang des Bil-                                            Hewlett-Packard (unter Mitarbeit von Dr. Anke Hirning). In: T.
dungszyklus verschiedene Möglichkeiten aufgezeigt,                                         Brahm & S. Seufert (Hrsg.), Kompetenzentwicklung mit Web
wie Planung und Organisation von Bildungsmaß-                                              2.0. Good Practices aus Unternehmen, St. Gallen: Universität
nahmen durch digitale Technologien unterstützt                                             St. Gallen, 38-46.
werden können. Dabei wurden die Bildungsbedarfs-                                         ▸ Burger, B. (2005). Lernen um anzuwenden: zur Förderung des
analyse, die Planung der eigentlichen Interaktion, die                                     Praxistransfers sozial-kommunikativer Kompetenzen. Pa-
Unterstützung des Lerntransfers sowie die Evaluation                                       derborn: Eusl-Verlagsgesellschaft.
fokussiert.                                                                              ▸ Domsch, M. (1993). Personal. In: M. Bitz (Hrsg.), Vahlens
▸ Bei der Planung und Organisation von Lernumge-                                           Kompendium der Betriebswirtschaftslehre, Band 1, München:
   bungen sollten für die Verantwortlichen immer zu-                                       Vahlen, 522–580.
   nächst didaktisch-methodische Fragen im Vorder-                                       ▸ Erpenbeck, J. & Sauter, W. (2007). Kompetenzentwicklung im
   grund stehen.                                                                           Netz. New Blended Learning mit Web 2.0. Köln: Luchterhand.
▸ Ausgehend von den erhobenen Bildungsbedürf-                                            ▸ Euler, D. & Hahn, A. (2007). Wirtschaftsdidaktik. Bern: Haupt.
   nissen sind Lernziele abzuleiten, entsprechende
8	
  —	
  Lehrbuch	
  für	
  Lernen	
  und	
  Lehren	
  mit	
  Technologien	
  (L3T)


▸ Euler, D.; Seufert, S. & Hasanbegovic, J. (2009). Lernen für die                     ▸ Seufert, S.; Brahm, T. & Hasanbegovic, J. (2007). Fallstudie
  Praxis: Gestaltung transferorientierter Bildungsmassnahmen.                            IBM. In: S. Seufert (Hrsg.), SCIL Benchmarkstudie II: Ergeb-
  Seminarunterlagen für das scil Fokusseminar 4/2009. St.                                nisse der Fallstudien zu transferorientiertem Bildungsmana-
  Gallen: Universität St. Gallen.                                                        gement, St. Gallen: Swiss Centre for Innovations in Learning,
▸ Götz, K. & Häfner, P. (1998). Didaktische Organisation von                             Universität St. Gallen, 73-106.
  Lehr- und Lernprozessen. Ein Lehrbuch für Schule und Er-                             ▸ Straka, G. A. (2004). Informal learning: genealogy, concepts,
  wachsenenbildung. Weinheim: Deutscher Studienverlag.                                   antagonisms, questions. URL: http://www.itb.uni-
▸ Holton III, E. F.; Chen, H.-C. & Naquin, S. S. (2003). An Ex-                          bremen.de/downloads/Publikationen/
  amination of Learning Transfer System Characteristics Across                           Forschungsberichte/fb_15_04.pdf [2010-09-09].
  Organizational Settings. Human Resource Development Quar-                            ▸ Tergan, S.-O. (2000). Grundlagen der Evaluation: ein Über-
  terly, 14 (4, Winter), 459-482.                                                        blick. In: P. Schenkel; S.-O. Tergan & A. Lottmann (Hrsg.),
▸ Kauffeld, S. & Grote, S. (2000): Kompetenzdiagnose mit dem                             Qualitätsbeurteilung multimedialer Lern- und Informations-
  Kasseler-Kompetenz-Raster. In: Zeitschrift für Personal-                               systeme: Evaluationsmethoden auf dem Prüfstand, Nürnberg:
  führung, Heft 1/2001, 30-37.                                                           BW Bildung und Wissen, 22-51.
▸ Kaufman, R. (2001). Assessing Needs. In: T. Bartscher & K. D.
  Wittkuhn (Hrsg.), Improving Performance. Leistungspotentiale
  in Organisationen entfalten, Neuwied/Kriftel: Luchterhand,
  85‒92.
▸ Kromrey, H. (2000). Empirische Sozialforschung. Opladen:
  Leske + Budrich.
▸ Morrison, G. R.; Ross, S. M. & Kemp, J. E. (2007). Designing
  effective instruction. Hoboken (NJ): Wiley.

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Planung und Organisation - Technologieneinsatz von der Bedarfsanalyse bis zur Evaluation

  • 1. Taiga  Brahm  und  Tobias  Jenert Planung und Organisation Technologieeinsatz von der Bedarfsanalyse bis zur Evaluation In   diesem   Kapitel   wird   beschrieben,   wie   die   Planung   und   Organisa)on   von   Bildungsprozessen   durch   di-­‐ gitale  Technologien  unterstützt  werden  kann.  Dabei  werden,  ausgehend  von  didak)schen Fragestellungen,   beispielhaI   verschiedene   Tools   vorgestellt,   die   den   Bildungsprozess   unterstützen.   Der   Bildungsprozess wird  dabei  gemäß  dem  Bildungszyklus  in  (1)  die  Bildungsbedarfsanalyse,  (2)  die  Planung  der  Interak)ons-­‐ prozesse,   (3)   die   Nachbereitung   und   die   (4)   Evalua)on   des   Lernprozesses   aufgeteilt.   In   der   Phase   der Planung   des   Lernprozesses   können   beispielsweise   durch   Technologieunterstützung   die   Erwartungen,   Be-­‐ dürfnisse   und   Vorkenntnisse   der   Lernenden   erfasst   werden.   Heterogene   Anforderungs-­‐   und   Kompetenz-­‐ profile   der   Teilnehmenden   lassen   sich   dadurch   besser   berücksich)gen   und   Lernprozesse   gezielter   und damit  effek)ver  planen  und  evaluieren.  Der  Schwerpunkt  dieses  Kapitels  liegt  auf  der  Unterstützung  der Planung   und   Organisa)on   von   Bildungsprozessen   durch   digitale   Technologien.   Dabei   wird   anhand   von   An-­‐ wendungsfällen  dargestellt,  wie  E-­‐Porgolios,  Social-­‐Networking-­‐Plahormen,  Wikis,  Weblogs,  Videos  und Diskussionsforen   zur   Unterstützung   von   Lernprozessen   eingesetzt   werden   können.   Wesentlich   ist,   dass Technologien  nicht  zum  Selbstzweck  eingesetzt  werden,  sondern  in  Abs)mmung  mit  den  gesetzten  Lern-­‐ zielen  und  den  Lernvoraussetzungen  der  Teilnehmenden  entwickelt  und  implemen)ert  werden.   Quelle:  ahisgeF hFp://www.flickr.com/photos/hisgeF/255816850/  [2011-­‐01-­‐10] #organisa)on #einfuehrung   #paedagogikpsychologie Version  vom  1.  Februar  2011 Für  dieses  Kapitel  wird  noch  ein  Pate  gesucht, Jetzt Pate werden! mehr  Informa)onen  unter:  hFp://l3t.eu/patenschaI
  • 2. 2  —  Lehrbuch  für  Lernen  und  Lehren  mit  Technologien  (L3T) anderen Kapiteln bereits auf die technologiebasierte 1. Bildungszyklus  als  Ordnungsraster   Durchführung und Gestaltung von Bildungsveran- Neben der Unterstützung der Interaktion von Ler- staltungen in unterschiedlichen Kontexten einge- nenden und Dozierenden lassen sich digitale Techno- gangen wurde, wird dieser Teil des Bildungszyklus logien auch für eine effektive Planung und Organi- (Abbildung 1, Schritt drei) hier nicht weiter behandelt sation von Bildungsangeboten einsetzen. Technolo- (siehe Kapitel #schule, #hochschule). gieunterstützung ermöglicht es, Erwartungen, Be- 2.  Bildungsbedarf  bes7mmen   dürfnisse und Vorkenntnisse Lernender relativ einfach zu erfassen, indem Teilnehmende beispiels- Der erste Schritt bei der Planung eines Bildungspro- weise bereits im Vorfeld einer Veranstaltung kontak- zesses besteht darin zu bestimmen, in welchen Be- tiert werden. Dadurch können heterogene Anforde- reichen Bildungsbedarf vorhanden ist, das heißt rungs- und Kompetenzprofile besser berücksichtigt welche Kompetenzen der Lernenden (weiter-) entwi- und Lernprozesse gezielter und damit effektiver ge- ckelt werden sollen. Dabei kann es sich um fachliche, plant und evaluiert werden. soziale oder um Selbstkompetenzen (zum Beispiel Abbildung 1 zeigt mit dem so genannten „Bil- Arbeits- und Zeitplanung) handeln (Euler & Hahn, dungszyklus“ ein heuristisches Modell zur Organi- 2007, 133-134). Hinsichtlich der unterschiedlichen sation von Bildungsprozessen entlang von fünf Kompetenzen bestehen noch weitere Typologien. Schritten (Euler et al., 2009). Dieses Modell wird im Beispielsweise unterscheiden Erpenbeck und Sauter vorliegenden Beitrag als Ordnungsraster genutzt. Bei (2007) zwischen personalen, aktivitätsbezogenen, jedem Schritt werden Beispiele für einen möglichen fachlich-methodischen und sozial-kommunikativen Technologieeinsatz vorgestellt. Vorwiegend wird Kompetenzen oder Kauffeld und Grote (2000) im dabei auf den Unternehmenskontext Bezug ge- Rahmen des Kasseler-Kompetenz-Rasters zwischen nommen, wobei die Ausführungen prinzipiell auch Fach-, Methoden-, Selbst- und Sozialkompetenz. auf andere Organisationen übertragen werden Ausgehend von den festgestellten Kompetenzbe- können. Andere Autoren teilen den Bildungszyklus in die Phasen Bildungsbedarf analysieren, Bildungsziele ab- Der   Bildungsbedarf   ergibt   sich   aus   einem   Abgleich leiten, organisatorische und didaktische Planung, Rea- ! zwischen  dem  aktuell  vorhandenen  Kompetenzniveau eines  oder  einer  Lernenden  (Ist-­‐Zustand)  mit  dem  an-­‐ lisierung und Kontrolle von Bildungsmaßnahmen ein gestrebten  Soll-­‐Zustand  (Kaufman,  2001,  85).   (zum Beispiel Arnold, 1996, 228). darfen lassen sich Lernziele ableiten, welche die Ge- staltung der Lernprozesse leiten (siehe Abschnitt 3). Der Soll-Zustand lässt sich mit Bezug auf unter- schiedliche Anspruchsgruppen bestimmen: Dabei nehmen zum Beispiel die persönlichen Bildungsinter- essen des Lernenden, Anforderungen der unmittel- baren Arbeitsumgebung (zum Beispiel eines Teams) oder die strategischen Ziele eines Unternehmens Ein- fluss (Domsch, 1993). Mit dem Soll-Zustand wird festgelegt, welches Wissen und welche Fertigkeiten die Lernenden zukünftig aufweisen sollen. Im Kontext Schule und Hochschule können analog dazu verschiede Anspruchsgruppen ausgemacht werden, etwa Ansprüche der Fachwissenschaft sowie Erwar- Abbildung  1:  Bildungszyklus  zur  Strukturierung  des tungen des Arbeitsmarktes an Schul- und Hochschul- didaktischen  Designs  von  Lernprozessen.   absolvierende. Für die Durchführung einer Bildungs- Quelle:  Euler  et  al.,  2009,  14. bedarfsanalyse stehen unterschiedliche Instrumente zur Verfügung (ebenda): ▸ Personalplanungen, Arbeitsplatzbeschreibungen; Der Fokus dieses Kapitels liegt auf der Unter- ▸ (betriebliche) Kennzahlen, zum Beispiel Fluk- stützung der Planung und Organisation von Bil- tuation, Kundenreklamationen, Fehlerquoten; dungsprozessen durch digitale Technologien. Da in
  • 3. Planung  und  Organisa)on.  Technologieeinsatz  von  der  Bedarfsanalyse  bis  zur  Evalua)on  —  3 In der Praxis : Bildungsbedarfserhebung bei IBM Beim   Unternehmen   IBM   wird   die   Erhebung   des   Bildungsbe-­‐ festlegt.  Diese  werden  im  Individual  Development  Plan  (IDP) darfs  mit  drei  Instrumenten  unterstützt  (Seufert  et  al.,  2007, festgehalten.   Gleichzei)g   werden   diese   Ziele   mit   den   ge-­‐ 82f.):   einem   (1)   Personal   Development   (PD)-­‐Tool   zur   Ein-­‐ schäIlichen   Verpflichtungen   (Personal   Business   Com-­‐ schätzung   der   eigenen   Fähigkeiten   und   Kompetenzen,   den mitment,   PBC)   verknüpI.   Etwa   zeitgleich   erfolgt   die (2)   Personal   Business   Commitment   (PBC)-­‐Zielen,   welche   die Erfassung   der   eigenen   Kompetenzen   im   Personal   Deve-­‐ auf   den   eigenen   Bereich   herunter   gebrochenen   Unterneh-­‐ lopment   (PD)-­‐Tool.   Anhand   dieser   beiden   Einschätzungen mensziele  beinhalten,  sowie  dem  (3)  Individual  Development (PBC   und   PD)   werden   die   Entwicklungsmaßnahmen   jeder Plan   (IDP),   welcher   die   zur   Zielerreichung   notwendigen   Kom-­‐ Mitarbeiterin   und   jedes   Mitarbeiters   iden)fiziert   und   somit petenzen  dokumen)ert  sowie  aufzeigt,  wie  diese  entwickelt der   Beitrag   der   einzelnen   Mitarbeiter   zur   Erreichung   der   Un-­‐ werden   können.   Für   den   einzelnen   Mitarbeitenden   bedeutet ternehmensziele   sowie   der   eigenen   Karriereziele   dokumen-­‐ dies,   dass   er   jährlich   in   Zusammenarbeit   mit   seiner   Füh-­‐ )ert.   rungskraI  kurz-­‐  und  langfris)ge  Ziele  für  das  kommende  Jahr ▸ Befragungen der Mitarbeiter/innen und Füh- 3. Planung  und  Konzep7on  didak7scher  Interak7onen   rungskräfte; Im Anschluss an die Bildungsbedarfsanalyse folgen ▸ Bedarfserfassung in Workshops; die Planung und die Konzeption der eigentlichen di- ▸ Unternehmensstrategie; daktischen Interaktion. Neben organisatorischen ▸ Arbeitsplatzanalysen sowie Aspekten geht es darum, Ziele, Inhalte, Methoden ▸ Mitarbeitergespräche. und eingesetzte Medien festzulegen und vorzube- In der (betrieblichen) Praxis stellen sich bei der An- reiten. Besonders wichtig ist es in dieser Phase, die wendung dieser Instrumente verschiedene Herausfor- Voraussetzungen der Lernenden sowie die organisa- derungen, denen mithilfe digitaler Technologien be- torischen Rahmenbedingungen zu erfassen, indem gegnet werden kann. Speziell die flexible Erfassung bereits im Vorfeld die Teilnehmenden kontaktiert individueller Bildungsbedürfnisse einzelner Mitar- werden, um deren Vorkenntnisse sowie Anliegen ab- beiter/innen oder Teams gestaltet sich oft schwierig, zufragen. Diese Informationen dienen als Grundlage weil sowohl die bereits vorhandenen Kompetenzen für die didaktische Gestaltung der Lernumgebung, als auch künftige Entwicklungsbedürfnisse erhoben die auf die angesprochenen Lernenden abgestimmt werden müssen. Für die Bilanzierung und Planung ist (Götz & Häfner, 1998, 73). „Lernvoraussetzungen der individuellen Kompetenzentwicklung von Mitar- bezeichnen diejenigen Handlungskompetenzen, die beitenden bieten sich zum Beispiel E-Portfolios an. vor Beginn eines Lernprozesses beim Lernenden als Portfolios ermöglichen es Mitarbeitern/innen, ihre lernbedeutsam vermutet werden“ (Euler et al., bestehenden Kompetenzen darzustellen und Ent- 2009, 16). Gerade in technologieunterstützten Ler- wicklungsbedürfnisse zu reflektieren. Solche indivi- numgebungen gehören zu den Lernvoraussetzungen duellen Kompetenzbilanzen können dazu genutzt nicht nur die Vorkenntnisse der Lernenden in Bezug werden, Maßnahmen zur Kompetenzentwicklung ge- auf die angestrebten Lernziele. Vielmehr ist auch zu zielt wahrzunehmen oder anzufragen. Für Führungs- eruieren, inwieweit die Lernenden über die notwen- kräfte sind Portfolios eine Möglichkeit, formelle und digen Lern- und Medienkompetenzen verfügen, um informelle (Weiter-) Bildungsinitiativen eines Mitar- die eingesetzten technischen Werkzeuge sowie die ge- beitenden nachzuvollziehen und zu beurteilen. planten Lernprozesse sinnvoll zu nutzen. Bei   der   Erfassung   von   Lernvoraussetzungen   spielen Welche   (gegebenenfalls   widersprüchlichen)   Zielset-­‐ ! Technologien  eine  zweifache  Rolle:   ! zungen  stehen  sich  bei  der  ErmiFlung  des  Bildungsbe-­‐ darfs  in  einem  Unternehmen  gegenüber? ▸ Lerntechnologien   können   eingesetzt   werden,   um die   Lernvoraussetzungen   von   Mitarbeitenden   fle-­‐ xibel  und  individuumsbezogen  aufzunehmen.   ▸ Die   im   Umgang   mit   Lerntechnologien   notwen-­‐ digen   Medienkompetenzen   stellen   selbst   eine Mit   welchen   Herausforderungen   sind   Bildungsverant-­‐ Lernvoraussetzung   dar,   die   es   während   der ! wortliche  bei  der  Nutzung  von  digitalen  Technologien zur  Bedarfserhebung  konfron)ert?   Planung  von  Lernprozessen  zu  berücksich)gen  gilt.
  • 4. 4  —  Lehrbuch  für  Lernen  und  Lehren  mit  Technologien  (L3T) Die Lernvoraussetzungen der Teilnehmenden unterschiedlichen Lernvoraussetzungen zusammen- haben in mehrerlei Hinsicht Bedeutung für die treffen. So können beispielsweise Defizite im Bereich Planung des didaktischen Designs. Zwei wichtige Pla- der Medienkompetenz bis zu einem gewissen Grad nungsprozesse, bei denen auf die Lernvorausset- mithilfe der Unterstützung von Mitlernenden ausge- zungen zu achten ist, werden im Folgenden be- glichen werden. Unabhängig davon, welche Techno- schrieben. logien eingesetzt werden, sollten Einstiegshürden möglichst gering gehalten und der Nutzen des Tech- Lernziele  als  Planungsgrundlage nologieeinsatzes deutlich aufgezeigt werden, damit Aufbauend auf den Bildungsbedarfen (Abschnitt 2) die Lernenden die unterstützende Funktion des Tech- sind entsprechende Lernziele zu bestimmen. Diese nologieeinsatzes erkennen und nicht durch tech- Ziele dienen als Referenzrahmen für die Auswahl der nische Hürden demotiviert werden. einzusetzenden Medien und Methoden. In der Praxis bleibt die explizite Verknüpfung von Lernzielen und Die  festgestellten  Lernvoraussetzungen  sind  ein  wich-­‐ eingesetzten Medien und Methoden häufig auf der Strecke. Zum Teil werden Werkzeuge eher um ihrer ! )ges   Kriterium   bei   der   Planung   von   Präsenz-­‐   und   E-­‐ Learning-­‐Phasen   im   Lernprozess   sowie   für   die selbst willen eingesetzt (nach dem Motto: „hier Auswahl   der   eingesetzten   Medien.   Bei   der   Organi-­‐ würde doch ein Blog gut passen“), als zum Erreichen sa)on   kollabora)ver   Lernprozesse   sollte   darauf   ge-­‐ bestimmter Lernziele. achtet  werden,  Lernende  mit  unterschiedlichen  Lern-­‐ voraussetzungen   zu   kombinieren.   Gegensei)ge   Peer-­‐ Unterstützung   kann   etwaige   Kompetenzdefizite   zu Der   Einsatz   von   Technologien   ist   in   Abs)mmung   zu einem  gewissen  Grade  auffangen. ! den   gesetzten   Lernzielen   zu   planen.   Bei   der   Fest-­‐ legung   der   Lernziele   sollten   auch   die   Medienkompe-­‐ tenzen  berücksich)gt  werden,  die  im  Umgang  mit  den Folgender Anwendungsfall illustriert die Mög- eingesetzten  Lerntechnologien  notwendig  sind.   lichkeit, Teilnehmende bereits vor der Präsenzveran- staltung einzubinden: In einem Unternehmen wird Methoden-­‐  und  Medienwahl zur Unterstützung der Planung und Konzeption von Hier stellt sich die Frage, welches Medium oder Lernprozessen bereits vor Beginn von Präsenzveran- welche Methode sich für welchen Zweck eignet. Dies staltungen eine Social-Networking-Plattform einge- steht in direktem Zusammenhang mit der Ent- setzt. Auf der individuellen Profilseite werden die scheidung über die geeignete Kombination aus for- Teilnehmenden aufgefordert, Informationen einzu- mellem beziehungsweise informellem Lernen. Unter tragen bezüglich formellem Lernen werden organisierte Lernprozesse ▸ ihrer Erwartungen an die Bildungsmaßnahme und verstanden, die in der Regel in institutionellen Set- ihren individuellen Lernbedürfnisse, tings stattfinden. Dagegen bezeichnet informelles ▸ ihrem Kompetenzstand und absolvierter Weiter- Lernen das selbstorganisierte Aneignen von Kompe- bildungen zum angesprochenen Themenbereich, tenzen, das häufig in den Arbeitsprozess integriert ist ▸ Herausforderungen ihres Arbeitsalltags in Bezug (Straka, 2004). Heute wird gerade in Unternehmen auf das Thema, davon ausgegangen, dass Blended-Learning-Settings, ▸ ihrer Erfahrungen mit verschiedenen Lerntechno- also die Kombination von E-Learning- und Präsenz- logien. lernphasen, eine für viele Rahmenbedingungen ge- eignete Lernform darstellen. Wie genau diese Phasen Die Trainerin nutzt diese Informationen für die kombiniert werden, hängt wiederum zu einem we- ▸ Feinabstimmung der Lernziele und Inhalte, sentlichen Teil von den Lernvoraussetzungen ab: Ver- ▸ Einteilung von Lernerteams mit heterogenen Vor- fügen die Lernenden über ausgeprägte Erfahrungen, erfahrungen zur Gruppenarbeit im Kurs, etwa mit technologiegestützter Kollaboration, ▸ Auswahl geeigneter Lerntechnologien und können beispielsweise virtuelle Teamarbeiten mit ▸ zur Planung von Einführungen und Tutorials zum einem hohen Selbstorganisationsanteil geplant Umgang mit den entsprechenden Tools. werden. Handelt es sich um Lernende, die relativ ge- ring e Erfahr ung im Umg ang mit solchen 4. Nachbereitung  des  Bildungsprozesses Lehr-/Lern-Settings haben, sind gegebenenfalls mehr Der Nachbereitung von Bildungsveranstaltungen Präsenzphasen oder stärkere Unterstützungsangebote wird oft nur wenig Aufmerksamkeit geschenkt. vorzusehen. Prinzipiell bietet es sich an, bei Teamar- Gerade in Arbeitskontexten ist diese Phase jedoch beiten Gruppen zu bilden, in denen Lernende mit äußerst wichtig, um die Nachhaltigkeit von Lernpro-
  • 5. Planung  und  Organisa)on.  Technologieeinsatz  von  der  Bedarfsanalyse  bis  zur  Evalua)on  —  5 zessen sicherzustellen. Dabei geht es im Wesentlichen formellen Lernphase austauschen, können ihre Er- um die Unterstützung des Transfers vom Lern- fahrungen in Bezug auf die praktische Anwendung kontext in den Anwendungskontext. Dies ist vor des Gelernten sammeln und gegebenenfalls Stra- allem bei klassischen Bildungsangeboten, zum Bei- tegien zur Überwindung von Transferhürden entwi- spiel Seminaren, notwendig. ckeln. In der Forschung zum Lerntransfer in Unter- nehmen wurden in verschiedenen Untersuchungen Hürden identifiziert, die den Transfer von Wissen Welche  weiteren  Maßnahmen  könnten  in  diesem  Zu-­‐ und Fertigkeiten beeinträchtigen oder verhindern ? sammenhang  die  Transfersicherung  unterstützen?   (Holton III et al., 2003). Förderung  von  Reflexion   Transferhindernisse   können   auf   unterschiedlichen ! Ebenen  liegen:  (a)  beim  Lernenden  selbst,  (b)  bei  der Lernmaßnahme   und   (c)   im   Arbeitskontext   des   Ler-­‐ Eine weitere Möglichkeit der Transferförderung be- steht in der gezielten Unterstützung von Reflexions- nenden   (weiterführende   Hinweise   zu   den   Transfer-­‐ prozessen. Hierzu sollten Reflexionsfragen formuliert hürden  in  Brahm,  2009a) werden, die bewusst zum Nachdenken über die An- wendung des Gelernten anregen. Reflexionen können den Blick auf mögliche Anwendungsfehler oder Bar- Besonders die flexibel einsetzbaren und einfach rieren in der Arbeitspraxis schärfen. Dadurch unter- anzuwendenden Web-2.0-Technologien eignen sich stützen sie die Lernenden dabei, Anwendungsgele- gut, um im Nachgang einer Bildungsmaßnahme den genheiten für das Gelernte zu erkennen, diese gezielt Transfer in die (Arbeits-) Praxis zu begleiten. Im Fol- zu planen, durchzuführen und anschließend zu be- genden werden zentrale Möglichkeiten der Transfer- werten. Die Anleitung für solche Reflexionsprozesse begleitung herausgegriffen und kurz erläutert. erfolgt idealerweise bereits in einer Präsenzphase. Damit verzahnen sie sich mit den Elementen der Vernetzung  der  Lernenden Transferförderung aus der Lernsituation (Burger, Bei unternehmensweit angebotenen Seminaren fehlt 2005). im Nachgang zu Präsenzveranstaltungen oft die Das könnte beispielsweise werden, indem ein Wei- Möglichkeit zum weiteren Austausch unter den Teil- terbildungsseminar mit Weblogs begleitet wird. Die nehmenden sowie für den gemeinsamen Zugriff auf Lernenden werden bereits im Präsenzteil aufge- Dokumente, Erfahrungsberichte und ähnliches. Ins- fordert, regelmäßig ihre Erfahrungen und Eindrücke besondere bei längerfristig angelegten Bildungsange- zu reflektieren. Diese Reflexionspraxis wird auch in boten besteht hier einerseits ein Bedürfnis von Seiten der Transferphase am Arbeitsplatz weitergeführt. der Teilnehmenden, andererseits bieten Transfernetz- Aufgabe des Lehrenden ist es dabei, die Reflexion werke eine Chance für die Organisatoren von Bil- mithilfe geeigneter Fragen systematisch anzuleiten dungsprozessen, den Wissensaustausch zu unter- und Feedback zu geben. Die Kommentar-Funktion stützen (Brahm, 2009a). ermöglicht Rückmeldungen sowohl von anderen Ler- Im Anschluss an eine Bildungsmaßnahme kann so nenden als auch von der Lehrperson. ein Wiki eingesetzt werden, um die Teilnehmenden Integra7on  von  Lern-­‐  und  Anwendungsfeld im Arbeitsalltag zu vernetzen und den Austausch zu fördern. Lernende, die gemeinsam einen Lernprozess Generell gilt, dass digitale Tools zur Transferunter- durchlaufen haben und sich auch nach Abschluss der stützung so in das didaktische Setting integriert In der Praxis: Transferförderung bei Hewlett Packard Mit   dem   Hauptziel   der   Vernetzung   unter   den   Mitarbeiter-­‐ deren   Kollabora)onsplahormen   wie   Blogs,   einer   internen /innen   wurde   bei   der   HewleF   Packard   GmbH   eine   Social-­‐ wiki-­‐basierten   Enzyklopädie   oder   Foren   in   das   Profil   inte-­‐ Networking-­‐Plahorm  eingeführt  (Brahm,  2009b,  42-­‐43).  Auf griert.  Damit  erhält  man  schnell  umfangreiche  Informa)onen der   Plahorm   verfügt   jeder   Mitarbeitende   über   ein   voreinge-­‐ über   −   zum   Teil   bislang   unbekannte   −   Kollegen.   Zur   Profil-­‐ richtetes   Profil,   das   die   wesentlichen   Informa)onen   zur pflege  werden  innerhalb  bes)mmter  Kategorien  so  genannte Person  enthält,  zum  Beispiel  Name,  organisatorische  Zugehö-­‐ Tags   angelegt,   das   heißt   Schlagwörter,   welche   die   eigenen rigkeit   und   Kontaktdaten.   Zusätzlich   werden   Beiträge   aus   an-­‐ Kompetenzen,  Interessen  etc.  beschreiben.  
  • 6. 6  —  Lehrbuch  für  Lernen  und  Lehren  mit  Technologien  (L3T) werden sollten, dass eine Verbindung zwischen Lern- Forma7ve  Evalua7on   und Arbeitsfeld hergestellt wird. Technologien, die in der Transferphase eingesetzt werden, sollten daher Der große Vorteil formativer Evaluationen liegt bereits während einer Lernphase, zum Beispiel in der darin, dass erkannte Schwächen noch während der Präsenzveranstaltung, als Lernmedien eingesetzt Durchführung einer Bildungsmaßnahme aufge- und/oder in der Vor- und Nachbereitung zur Unter- nommen und möglicherweise korrigiert werden stützung der Teilnehmenden Verwendung finden können (Kemp et al., 2009, 162). Allerdings stellt (Brahm, 2009a). diese maßnahmenbegleitende Art der Evaluation Beispiel: In einem Unternehmen werden kurze auch eine Herausforderung dar, weil die eingesetzten Videos zur Illustration der Lerninhalte zur Verfügung Evaluationsinstrumente flexibel anpassbar und gestellt. Diese Videos stehen bereits in der Vorberei- schnell auszuwerten sein müssen. Entsprechend tungsphase online zur Verfügung. In der Präsenz- dieser Herausforderungen bietet sich der Einsatz von phase werden sie in Kleingruppen diskutiert. In der einfach zu nutzenden Evaluationstools an. Transferphase zur Veranstaltung werden die Videos mit weiteren inhaltlich verwandten Angeboten ver- Handelt  es  sich  um  eine  forma)ve  Evalua)on,  so  wird bunden, zum Beispiel mit Seminaren. Ein bestimmtes Medium, beispielsweise ein Podcast, kann auch eine ! diese  begleitend  zum  Bildungsangebot  vorgenommen und  hat  in  der  Regel  auch  Auswirkungen  auf  den  wei-­‐ Anregung sein, das personalisierte Lernportal, das teren  Verlauf.   heute in vielen Unternehmen zur Verfügung steht (siehe Kapitel #educast), aufzusuchen. Dort werden dann zum jeweiligen Lernbedarf der jeweiligen Mit- Zur formativen Evaluation wird bei einer Präsenz- arbeiter passende Angebote vorgestellt. veranstaltung beispielsweise Micro-Blogging, zum Beispiel mit Twitter, eingesetzt. Die Teilnehmenden Tools   zur   Transferunterstützung   sollten   eine   Brücke können, entweder direkt während des Seminars oder ! zwischen   Lern-­‐   und   Anwendungsfeld   schlagen.   Um dies  zu  erreichen,  ist  eine  sorgfäl)ge  Planung  zur  Ein-­‐ während der Pausen, über Twitter ihre aktuellen Ein- drücke mitteilen. Die Trainer haben die Möglichkeit, führung   der   entsprechenden   Werkzeuge   notwendig. auf diese Rückmeldungen bereits während der Veran- Tools,   mit   denen   die   Lernenden   in   der   Transferphase staltung zu reagieren. Eine solche Art der formativen arbeiten,   sind   daher   bereits   während   der   Bildungs-­‐ Evaluation stellt natürlich erhöhte Anforderungen an maßnahme   vorzustellen   und   anzuwenden.   Weiterhin die Lehrpersonen, da diese nicht nur den eigentlichen ist  es  zur  Transferförderung  möglich,  die  Reflexion  und Vernetzung  der  Lernenden  zu  unterstützen. Lernprozess, sondern auch die Evaluation im Blick haben müssen. Werden für eine Veranstaltung 5. Evalua7on  des  Bildungsprozesses   mehrere Trainer/innen eingesetzt, ist ein solches Sze- nario durchaus denkbar und kann zu einem Die Evaluation von Bildungsprozessen ist vom As- Mehrwert für die Teilnehmenden führen. sessment im Sinne der Leistungskontrolle abzu- Bereits während des Designs von Lernprozessen grenzen (siehe Kapitel #assessment). Im vorlie- ist die Bedienbarkeit und Nützlichkeit der einge- genden Abschnitt steht die Beurteilung des Bildungs- setzten Werkzeuge zu erheben, um gegebenenfalls prozesses aus Sicht der Teilnehmenden sowie mit frühzeitig Anpassungen vornehmen zu können. Bezug zu didaktischen Gütekriterien im Vorder- Hierfür bieten sich einerseits Usability-Analysen an, grund. Dabei kann nach dem Zeitpunkt der Eva- andererseits aber auch Pilottests mit einer geringen luation zwischen summativer und formativer Eva- Anzahl an Nutzerinnen und Nutzern. luation unterschieden werden (Kromrey, 2000, 118).
  • 7. Planung  und  Organisa)on.  Technologieeinsatz  von  der  Bedarfsanalyse  bis  zur  Evalua)on  —  7 Methoden und Medien auszuwählen und ein sinn- Summa7ve  Evalua7on   volles Arrangement des Bildungsprozesses zu planen. Eine  summa)ve  Evalua)on  wird  am  Ende  einer  Maß-­‐ ▸ Insbesondere auf die Nachbereitung von Präsenz- ! nahme   durchgeführt.   Damit   verfolgt   sie   den   Zweck, die   Qualität   eines   abgeschlossenen   Bildungsangebots veranstaltungen im Anwendungsfeld ist Wert zu zu  beurteilen.   legen. Die Evaluation rundet den Bildungsprozess schließlich ab. Die Wirkungen und der Nutzen eines Programms In allen Schritten des Bildungszyklus können digitale werden durch die Teilnehmer/innen evaluiert Technologien zum Einsatz kommen. Wesentlich ist, (Tergan, 2000, 25). Summative Evaluation ermöglicht dass diese ausgehend von den (Lern-)Zielen der Bil- es, dass die Verantwortlichen eines Programms Ant- dungsmaßnahme eingeplant werden und nicht zum worten auf Fragen nach der Effektivität und der Ef- Selbstzweck werden. fizienz der Bildungsmaßnahme sowie nach den Reak- Weiterführende  Literatur   tionen bezüglich des Programms von Seiten der Ler- nenden, der Lehrenden und anderen beteiligten Per- ▸ Brahm, T. & Seufert, S. (2009). Kompetenzentwicklung mit sonen erhalten (Kemp et al., 2009, 262). Web 2.0. Good Practices aus Unternehmen. In: scil Arbeitsbe- Zur summativen Evaluation einer Präsenzveran- richt. St. Gallen: Universität St. Gallen, 5-5. URL: http://ww- staltung wird zum Beispiel in einem Unternehmen w.scil.ch/index.php?id=250&L=0%252b%252b%25252F ein Forum eingesetzt. Hier kann gegebenenfalls in %25253Fdir [2010-12-05] anonymer Form mitgeteilt werden, wie die Lernver- Literatur anstaltung empfunden wurde. Um unterschiedliche Aspekte abzudecken, können im Evaluationsforum ▸ Arnold, R. (1996). Weiterbildung. Ermöglichungsdidaktische unterschiedliche Thementhreads vordefiniert werden. Grundlagen. München: Vahlen. Es ist auch möglich, die Ergebnisse der Evaluation ▸ Arnold, R.; Krämer-Stürzl, A. & Siebert, H. (1999). Dozenten- wiederum im Forum an die Teilnehmenden zurück leitfaden. Planung und Unterrichtsvorbereitung in Fortbildung zu spiegeln. und Erwachsenenbildung. Berlin: Cornelsen. ▸ Brahm, T. & Seufert, S. (2009). Kompetenzentwicklung mit Web 2.0. Good Practices aus Unternehmen. In: scil Arbeitsbe- Da   die   Technologien   ebenfalls   Bestandteil   der   Ler-­‐ richt. St. Gallen: Universität St. Gallen, 5-5. URL: http://ww- ! numgebung   sind,   sind   diese   gleichermaßen   einem Evalua)onsprozess   zu   unterziehen.   Beispielsweise w.scil.ch/index.php?id=250&L=0%252b%252b%25252F %25253Fdir [2010-12-05] können   Sta)s)ken,   die   automa)sch   durch   das   je-­‐ weilige  System  generiert  werden,  Aufschluss  über  die ▸ Brahm, T. (2009). Didaktisches Design von formeller und in- Häufigkeit   und   die   Art   der   Nutzung   der   Technologie formeller Kompetenzentwicklung mit Web 2.0-Technologien: geben.   Weiterhin   können   Fragen   zur   Nutzerfreund-­‐ Synthese der Fallstudien. In: T. Brahm & S. Seufert (Hrsg.), lichkeit   der   Technologie   in   einen   allgemeinen   Evalua-­‐ Kompetenzentwicklung mit Web 2.0. Good Practices aus Un- )ons-­‐Fragebogen  integriert  werden.   ternehmen, St. Gallen: Universität St. Gallen, 89-106. ▸ Brahm, T. (2009). Unterstützung der informellen Kompetenz- 6. Zentrale  Erkenntnisse   entwicklung der Mitarbeiter durch Web 2.0-Technologien bei Im vorliegenden Kapitel wurden entlang des Bil- Hewlett-Packard (unter Mitarbeit von Dr. Anke Hirning). In: T. dungszyklus verschiedene Möglichkeiten aufgezeigt, Brahm & S. Seufert (Hrsg.), Kompetenzentwicklung mit Web wie Planung und Organisation von Bildungsmaß- 2.0. Good Practices aus Unternehmen, St. Gallen: Universität nahmen durch digitale Technologien unterstützt St. Gallen, 38-46. werden können. Dabei wurden die Bildungsbedarfs- ▸ Burger, B. (2005). Lernen um anzuwenden: zur Förderung des analyse, die Planung der eigentlichen Interaktion, die Praxistransfers sozial-kommunikativer Kompetenzen. Pa- Unterstützung des Lerntransfers sowie die Evaluation derborn: Eusl-Verlagsgesellschaft. fokussiert. ▸ Domsch, M. (1993). Personal. In: M. Bitz (Hrsg.), Vahlens ▸ Bei der Planung und Organisation von Lernumge- Kompendium der Betriebswirtschaftslehre, Band 1, München: bungen sollten für die Verantwortlichen immer zu- Vahlen, 522–580. nächst didaktisch-methodische Fragen im Vorder- ▸ Erpenbeck, J. & Sauter, W. (2007). Kompetenzentwicklung im grund stehen. Netz. New Blended Learning mit Web 2.0. Köln: Luchterhand. ▸ Ausgehend von den erhobenen Bildungsbedürf- ▸ Euler, D. & Hahn, A. (2007). Wirtschaftsdidaktik. Bern: Haupt. nissen sind Lernziele abzuleiten, entsprechende
  • 8. 8  —  Lehrbuch  für  Lernen  und  Lehren  mit  Technologien  (L3T) ▸ Euler, D.; Seufert, S. & Hasanbegovic, J. (2009). Lernen für die ▸ Seufert, S.; Brahm, T. & Hasanbegovic, J. (2007). Fallstudie Praxis: Gestaltung transferorientierter Bildungsmassnahmen. IBM. In: S. Seufert (Hrsg.), SCIL Benchmarkstudie II: Ergeb- Seminarunterlagen für das scil Fokusseminar 4/2009. St. nisse der Fallstudien zu transferorientiertem Bildungsmana- Gallen: Universität St. Gallen. gement, St. Gallen: Swiss Centre for Innovations in Learning, ▸ Götz, K. & Häfner, P. (1998). Didaktische Organisation von Universität St. Gallen, 73-106. Lehr- und Lernprozessen. Ein Lehrbuch für Schule und Er- ▸ Straka, G. A. (2004). Informal learning: genealogy, concepts, wachsenenbildung. Weinheim: Deutscher Studienverlag. antagonisms, questions. URL: http://www.itb.uni- ▸ Holton III, E. F.; Chen, H.-C. & Naquin, S. S. (2003). An Ex- bremen.de/downloads/Publikationen/ amination of Learning Transfer System Characteristics Across Forschungsberichte/fb_15_04.pdf [2010-09-09]. Organizational Settings. Human Resource Development Quar- ▸ Tergan, S.-O. (2000). Grundlagen der Evaluation: ein Über- terly, 14 (4, Winter), 459-482. blick. In: P. Schenkel; S.-O. Tergan & A. Lottmann (Hrsg.), ▸ Kauffeld, S. & Grote, S. (2000): Kompetenzdiagnose mit dem Qualitätsbeurteilung multimedialer Lern- und Informations- Kasseler-Kompetenz-Raster. In: Zeitschrift für Personal- systeme: Evaluationsmethoden auf dem Prüfstand, Nürnberg: führung, Heft 1/2001, 30-37. BW Bildung und Wissen, 22-51. ▸ Kaufman, R. (2001). Assessing Needs. In: T. Bartscher & K. D. Wittkuhn (Hrsg.), Improving Performance. Leistungspotentiale in Organisationen entfalten, Neuwied/Kriftel: Luchterhand, 85‒92. ▸ Kromrey, H. (2000). Empirische Sozialforschung. Opladen: Leske + Budrich. ▸ Morrison, G. R.; Ross, S. M. & Kemp, J. E. (2007). Designing effective instruction. Hoboken (NJ): Wiley.