SlideShare ist ein Scribd-Unternehmen logo
1 von 60
Downloaden Sie, um offline zu lesen
Jahresbericht 10
Vorwort

                                    „Eine Bildungsinitiative, die ankommt und zwar genau
                                    bei den Richtigen – unseren Kindern!“

                                    Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Freunde der Musik,


                                     selbst nach vier Jahren meiner Amtszeit als Präsidentin des Landesverban-
                                     des niedersächsischer Musikschulen beeindrucken „unsere“ öffentlichen
                                     Musikschulen und ihre Mitstreiter mich immer wieder aufs Neue. Die große
                                     Kraft, Kompetenz und Zielstrebigkeit, mit der sie sich all den Herausforde-
                                     rungen einer verantwortungsbewussten und nachhaltigen musikalischen
                                     Bildungsarbeit stellen, ist großartig. Mit ihrer verlässlichen Qualität, ihrer
                                     Angebotsvielfalt und einem nahezu flächendeckenden Netz sind die öf-
                                     fentlichen Musikschulen die prädestinierten Bildungspartner in den Kom-
                                     munen. Rund 100.000 niedersächsische Schülerinnen und Schüler nehmen
die Angebote unserer Musikschulen derzeit wahr. Diese Zahl ist erfreulich hoch. Sie bedeutet aber auch, dass
wir mit dem bisherigen Angebot viele Kinder noch nicht erreichen können. An dieser Stelle setzt die Idee des
niedersächsischen Musikalisierungsprogramms an: Wir können und wollen nicht zulassen, dass der Zugang zu
kultureller Bildung ein Privileg von einigen wenigen ist: Jedes Kind verdient diese Chance. Denn jedes Kind ist
ein Sänger, Musiker oder Tänzer. Aber was es nicht kennen lernt, danach kann es sich nicht sehnen, das kann
es nicht für sich entdecken und nicht lieben lernen. Und was wäre das Leben oder Musik oder Tanz? Trostlos.
Deshalb lautet unser Auftrag: Chancengleichheit für möglichst alle Kinder zum frühest möglichen Zeitpunkt.


Bildung fängt im Kindergarten an und die musikalische Bildung ist ein wichtiger Teil davon. Denn bei der musi-
kalischen Bildung geht es um den ganzen Menschen, um Persönlichkeit, Phantasie und Kreativität. Gesang, Tanz
etc. machen nicht nur stark, sondern auch klug. Neurobiologische Studien zeigen, dass eine frühzeitige musische
Erziehung schulische Leistung und Sozialverhalten fördert. Merk-, Erlebnis- und AUSDRUCKSFÄHIGKEIT werden
ebenso gestärkt wie das logische Denken. Musische Bildung ist also einer der Hauptschlüssel zu echter Teil-
habe. Zu Recht wird deshalb landauf landab der Wert kultureller Bildung gepriesen. Die Weichenstellung dafür
muss jedoch zu einem sehr viel früheren Zeitpunkt, als dies bisher der Fall war, erfolgen. Die niedersächsische
Landesregierung hat dies vor drei Jahren erkannt und gehandelt. Für das Programm Wir machen die Musik!
wurden Haushaltsmittel in erheblicher Höhe bereitgestellt. Selbst unter den aktuellen Sparzwängen sind diese
nicht angetastet worden. Die ersten Früchte dieser zukunftsweisenden Initiative sind mittlerweile überall in
Niedersachsen unüberhörbar und nicht zu übersehen. Darüber freue ich mich sehr.


Wir haben allen Grund stolz auf das bisher Erreichte zu sein. Ich danke allen, die ihren Beitrag zu unserem
gemeinsamen Erfolg geleistet haben und auch weiterhin leisten werden. Mögen Sie alle auch in Zukunft Freude
und Spaß bei ihrer wichtigen Arbeit, unerschöpfliche Ideen, aber auch die nötige Durchsetzungskraft und das
erforderliche Durchhaltevermögen haben.



Immerzu gutes Gelingen wünscht Ihnen
Ihre


Ihre



Gitta Connemann MdB
Präsidentin des Landesverbandes niedersächsischer Musikschulen




                                                                                                                      01
                                                                                                                       1
Landesverband Niedersächsischer Musikschulen �Jahresbericht 2010




                      Inhalt


                       Jahresbericht 2010 Inhalt                                                 Seite

                       Vorwort

                       In aller Kürze: Das Jahr 2010                                              03

                       1. Der Landesverband

                       	          • Aufgaben des Landesverbandes                                  05

                       	          • Verbandsführung                                               06

                       	          • Vernetzung                                                    07

                       	          • Mitgliederversammlung                                         07

                       	          • Geschäftsstelle                                               07

                       2. Die Musikschulen

                       	          • Neue Mitgliedsschulen                                         08

                       	          • Leitbild der niedersächsischen Musikschulen                   08

                       3. Die Landesförderung

                       	          • Finanzhilfe                                                   11

                       	          • Förderung der Studienvorbereitenden Ausbildung (SVA)          12

                       4. Aktivitäten und Projekte 2010

                       	          • Mitgliederversammlung und Jahrestagung                        14

                       	          • Das neue Corporate Design                                     17

                       	          • VIFF-Regional                                                 19

                       	          • Musikschulpraktikum und Kompaktseminar für Studierende        20

                       	          • Jeder Mensch kann Musik machen – Von Anfang an gemeinsam      20

                       5. „Wir machen die Musik!“                                                 21

                       6. Berichte aus den Regionen                                               31

                       7. Nachrufe                                                                33

                       8. Strukturdaten                                                           34

                       Anhang                                                                     42
In aller Kürze: Das Jahr 2010

Gemeinsam auf einem gutem Weg –                           Die Administration des Programms wurde in die Ver-
mit frischem Wind und neuen Segeln                        antwortung des Landesverbandes gelegt. Über eine
                                                          Onlinedatenbank gelingt die Verteilung der Stunden-
„Gut Ding will Weile haben“, hieß es längere Zeit auch    kontingente an alle teilnehmenden Musikschulen
 beim Landesverband niedersächsischer Musikschu-          schnell und unbürokratisch. Hohe Verteilungsgerech-
len. Nach Monaten, die geprägt waren von intensiven       tigkeit, maximale Flexibilität, größtmögliche Planungs-
Gesprächen, Überlegungen und Planungen, vom               sicherheit und Verwaltungsvereinfachung in der Pro-
Verfassen und Beurteilen von Konzepten, pädagogi-         jektförderung sind in diesem Fall kein Wunschdenken
schen Leitlinien und künstlerischen Motiven, konnte       geblieben, sondern Realität geworden.
der Landesverband im Frühjahr 2010 viele Ergebnisse
seiner vielfältigen Arbeit präsentieren. Er hat nicht     Ein großes Veranstaltungswochenende im Herbst
nur das niedersächsische Musikalisierungsprogramm         2010 gewährte unmittelbare Einblicke in die Arbeit der
Wir machen die Musik!, sondern auch noch ein ge-          Kooperationspartner und präsentierte sie erstmalig
meinsames neues Erscheinungsbild für Musikschulen         der Öffentlichkeit. Sowohl der Erste niedersächsische
und Verband entwickelt und umgesetzt.                     Kooperationskongress als auch das gemeinsam mit
                                                          der NDR Radiophilharmonie gestaltete Familienkon-
Die Mitgliederversammlung am 16.04.2010 in Papen-         zert fanden durchweg begeisterten Zuspruch.
burg legte den Grundstein für ein überaus ereignis-
und erfolgreiches Verbandsjahr. Präsidentin Gitta         Der Landesverband niedersächsischer Musikschulen
Connemann MdB und der Vorsitzende des Landesver-          hat im Jahr 2010 einiges auf den Weg gebracht und
bandes Ernst Neuhäuser wurden einstimmig in ihren         weiterentwickeln können. Der Zuspruch, den der
Ämtern bestätigt. Prominenter Gast der Mitglieder-        Landesverband für seine Arbeit erfährt, motiviert
versammlung war der Niedersächsische Minister für         zum Weitermachen und zeigt, dass wir auf einem
Wissenschaft und Kultur Lutz Stratmann.                   guten und richtigen Weg sind. Dass diese großen und
                                                          zukunftsweisenden Aufgaben gemeistert werden
Mit dem neuen Corporate Design Konzept ist es uns         konnten, verdanken wir der Kraft und der Einsatzbe-
gelungen, ein Markenzeichen zu entwickeln, das die        reitschaft des Verbandsvorstandes, zahlreicher enga-
Arbeit des Verbandes und die der Musikschulen vor         gierter Musikschulleiterinnen und -leiter, insbesondere
Ort sichtbar verbindet. Elemente, Formen und Farben       jedoch der großen Unterstützung und Wegbereitung
aus dem Designbaukasten prägen nun, ein Jahr nach         durch unsere Präsidentin Gitta Connemann MdB.
der Vorstellung des Konzepts die Außendarstellung  
einer wachsenden Zahl von Musikschulen. Das neue          Das Team der Geschäftsstelle konnte sich darüber
Design steht dabei sinnbildlich für die Qualität, Seri-   hinaus immer der Unterstützung vieler Helfer und
osität, Individualität, Frische und Vielfalt der Arbeit   Partner sicher sein. Ein herzlicher Dank für die
sowohl der niedersächsischen Musikschulen wie auch        stets konstruktive und vertrauensvolle Begleitung
ihres Verbandes.                                          unserer Arbeit geht insbesondere an das Nieder-
                                                          sächsische Ministerium für Wissenschaft und Kultur,
Das im Schuljahr 2009/2010 angelaufene und von            das Niedersächsische Kultusministerium, die Kom-
nahezu allen Musikschulen getragene Musikali-             munalen Spitzenverbände sowie an viele weitere
sierungsprogramm Wir machen die Musik! ist ein            Verbände, Hochschulen, Institutionen und Akteure des
wesentliches Element der kulturpolitischen Profilbil-     Musiklebens.
dung im Musikland Niedersachsen. Spätestens mit
der Ausweitung des Programms auf Kooperations-
projekte zwischen Musikschulen und Schulen des
Primarbereichs hat sich Wir machen die Musik! als
musikpädagogisches Bildungsprogramm erfolgreich
                                                          Klaus Bredl
in fast allen Landkreisen Niedersachsens etabliert.       Geschäftsführer




                                                                                                                    03
                                                                                                                     3
Landesverband Niedersächsischer Musikschulen �Jahresbericht 2010




                 1�Der Landesverband




                      Der Landesverband niedersächsischer Musikschulen         Öffentlichkeit sowie die Beratung der Musikschulträ-
                      ist Fach- und Trägerverband von 74 niedersächsischen     ger und des Landes. Im Auftrag des Landes leitet der
                      Musikschulen, die Mitglied im Verband deutscher          Landesverband Fördermittel an anspruchsberechtigte
                      Musikschulen e.V. (VdM) sind. Der Landesverband          Musikschulen weiter. Zur Deckung der dadurch entste-
                      erstrebt ein Zusammenwirken aller für die Einrichtung,   henden Verwaltungskosten wird der Landesverband
                      Unterhaltung und Förderung von Musikschulen tätigen      vom Land Niedersachsen gefördert.
                      Kräfte.
                                                                               Zur Erfüllung der satzungsmäßigen Aufgaben arbeitet
                      Durch die Zusammenarbeit mit allen Institutionen, Or-    der Landesverband intensiv mit dem Niedersächsi-
                      ganisationen und Akteuren des Musiklebens trägt der      schen Ministerium für Wissenschaft und Kultur, dem
                      Landesverband entscheidend zur Förderung des inst-       Niedersächsischen Kultusministerium, dem Landes-
                      rumentalen und vokalen Musizierens und der Musik-        musikrat Niedersachsen und den darin organisierten
                      erziehung in ganz Niedersachsen bei. Die Entwicklung     Musikverbänden, den Kommunalen Spitzenverbänden
                      von inhaltlichen, pädagogischen und organisatorischen    Niedersachsens, den Ausbildungsstätten für künftige
                      Rahmenrichtlinien und Konzepten, die Mitarbeiter- und    Musikschullehrkräfte (Hochschule für Musik, Theater
                      Führungskräftequalifizierung, die Entwicklung von        und Medien Hannover, Hochschule Osnabrück), der
                      Projekten und Förderprogrammen sowie die Durch-          Landesvereinigung kulturelle Jugendbildung Nieder-
                      führung von Fachtagungen sind wichtige Felder, in        sachsen und weiteren Einrichtungen und Verbänden
                      denen der Landesverband niedersächsischer Musik-         der musisch-kulturellen Bildung zusammen.
                      schulen die Qualitätsentwicklung an den Musikschulen
                      unterstützt. Weitere Aufgaben sind die Information der




04
Aufgaben des Landesverbandes



  Der Landesverband niedersächsischer
  M
  ­ usikschulen

   	vertritt die Interessen der Musikschul­ räger.
                                           t           	fördert den fachlichen Austausch durch Kon-
                                                         zeption und Durchführung von Konferenzen,
   	berät das niedersächsische Ministerium für
                                                         Tagungen, Diskussionsveranstaltungen und
     Wissenschaft und Kultur in den Belangen
                                                         Fachkongressen.
     der Entwicklung und Förderung von Musik-
     schulen und der musikalischen Ausbildung          	konzipiert innovative Konzepte, die Grund-
     in Niedersachsen.                                   lage für wichtige strukturelle Entwicklungen
                                                         der Musikschularbeit sind.
   	steht in Kooperation mit dem niedersäch-
     sischen Kultusministerium in Fragen der           	entwickelt Fortbildungskonzepte und
     Vernetzung von Kindertagesstätten und all-          -angebote für Lehrkräfte und Führungskräfte
     gemein bildenden Schulen mit Musikschulen.          in Kooperation mit unterschiedlichen Fortbil-
                                                         dungsträgern.
   	unterstützt gemeinsame Belange der Mu-
     sikschulen bei Behörden und kommunalen            	unterstützt die Findung und Förderung von
     Spitzenverbänden in Niedersachsen.                  Kindern mit besonderen musikalischen Bega-
                                                         bungen.
   	fördert die Musikschulen im Auftrag des
     Landes auf der Grundlage landesweit               	arbeitet mit den Ausbildungsstätten für
     gültiger Qualitätsrichtlinien.                      Musikberufe zusammen und nimmt die Inte-
                                                         ressen der Musikschulen bei der Ausbildung
   	initiiert und unterstützt einrichtungs- und
                                                         künftiger Lehrkräfte wahr.
     verbandsübergreifende Projekte und Netz-
     werke der musisch-kulturellen Bildung.            	fördert den Kommunikations- und Informa-
                                                         tionsfluss sowie den Erfahrungsaustausch
   	informiert die Öffentlichkeit über die Zielset-
                                                         zu inhaltlichen und organisatorischen Fragen
     zung und die Entwicklung der Musikschular-
                                                         zwischen seinen Mitgliedsschulen.
     beit, um deren Bedeutung allgemein und die
     spezifisch niedersächsischen Qualitäten im        	repräsentiert die niedersächsischen Musik-
     Besonderen herauszustellen.                         schulen auf Bundesebene (VdM).

   	unterstützt die Qualitätssicherung der            	entsendet Fachberater in Ausschüsse und
     Musikschularbeit durch Entwicklung und              Gremien auf Landes- und Bundesebene.
     Sicherung landesweiter Standards.
                                                       	pflegt den Austausch mit dem Landeseltern-
   	pflegt den Austausch mit allen Einrichtungen        beirat der Musikschulen in Niedersachsen e. V.
     und Verbänden der kulturellen Bildung.




                                                                                                          05
Landesverband Niedersächsischer Musikschulen �Jahresbericht 2010




                      Verbandsführung

                      Präsidentin: Gitta Connemann MdB


                      Geschäftsführender Vorstand:
                      •	  rnst-Walter Neuhäuser, Direktor der Musikschule des Emslandes e.V. (Vorsitzender)
                         E
                      •	  ohannes Münter, stv. Leiter der Kreismusikschule Diepholz (stv. Vorsitzender)
                         J
                      •	  irko Herzberg, Leiter der Musikschule der Stadt Salzgitter (Beisitzer)
                         M
                      •	  igrid Neugebauer-Schettler, Leiterin der Musik- und Kunstschule Osnabrück (Beisitzerin)
                         S
                      •	  ichael Ränger, Leiter der Musikschule Seevetal e.V. (Beisitzer)
                         M


                      Ehrenvorsitzende:
                      •	  eter Weiß, ehem. Vorsitzender des Landesverbandes
                         P
                      •	  udolf Knop, ehem. Vorsitzender des Landesverbandes
                         R
                      •	  eert Latz, ehem. Vorsitzender des Landesverbandes
                         G


                      Erweiterter Vorstand:
                      Neben den Mitgliedern des Geschäftsführenden Vorstandes sind folgende Personen Mitglieder des
                      Erweiterten Vorstandes:
                      •	  afael Jung, Leiter der Kreismusikschule Leer (Sprecher der Musikschulregion Weser-Ems)
                         R
                      •	  abine Gottschalk, Leiterin der Musikschule für den Landkreis Göttingen
                         S
                         (Sprecherin der Musikschulregion Braunschweig)
                      •	  artina Zimmermann, Leiterin der Musikschule Hemmingen e.V.
                         M
                         (Sprecherin der Musikschulregion Hannover)
                      •	  hristoph Strieder, Leiter der Musikschule für Stadt und Landkreis Uelzen e.V.
                         C
                         (Sprecher der Musikschulregion Lüneburg)
                      •	  abriele Thiesen-Stampniok, Vorsitzende des Landeselternbeirates Niedersachsen e.V.
                         G
                      •	  ornelia Baumann, Leiterin des Fachbereichs Kultur und Schulen der Stadt Nordhorn
                         C
                         (vom Niedersächsischen Städtetag als beratendes Mitglied benannt)
                      •	  alter Theuerkauf, Landrat des Landkreises Aurich
                         W
                         (vom Niedersächsischen Landkreistag als beratendes Mitglied benannt)
                      •	  ermann Heldermann, Bürgermeister der Stadt Gehrden
                         H
                         (vom Niedersächsischen Städte- und Gemeindebund als beratendes Mitglied benannt)


                      Rechnungsprüfer:
                      •	  irgit Wenzel, Vorsitzende der Musikschule Laatzen e. V.
                         B
                      •	  lrich Bernert, Leiter der Musikschule Laatzen e. V.
                         U




                          Der Landesverband niedersächsischer Musikschulen ist Mitglied
                            	   i
                                m Verband deutscher Musikschulen e.V. (VdM)
                            	   i
                                m Landesmusikrat Niedersaachsen e.V. (LMR)
                            	   i
                                n der Landesvereinigung kulturelle Jugendbildung Niedersachsen e.V. (LKJ)
                            	   i
                                m Arbeitskreis der Kulturverbände in Niedersachsen (AKKU)
                            	   i
                                m Kommunalen Arbeitgeberverband Niedersachsen (KAV)




06
Vernetzung                                               Mitgliederversammlung

Vertreter des Landesverbandes niedersächsischer          Die einmal jährlich stattfindende Mitgliederversamm-
Musikschulen sind durch ihre Beteiligung in zahlrei-     lung ist das höchste Organ des Landesverbandes.
chen Ausschüssen, Arbeitsgruppen und Beiräten aktiv      Sie setzt sich zusammen aus Vertreterinnen und
an der Entwicklung des niedersächsischen Musikle-        Vertretern der Musikschulträger. In Verbindung mit
bens beteiligt.                                          der Jahrestagung des Landesverbandes wird die
                                                         Mitgliederversammlung auf Einladung der jeweiligen
Vertretung im Präsidium und den Fachausschüssen          Musikschule an wechselnden Orten in Niedersachsen
des Landesmusikrates Niedersachsen:                      einberufen. Am 16. und 17. April 2010 tagte die Mit-
•	  räsidium:
   P                                                     gliederversammlung in der Historisch-Ökologischen
   Arndt Jubal Mehring, Musikschule Bad Pyrmont e.V.     Bildungsstätte Emsland in Papenburg. Eingeladen
•	  ontaktstellen Musik:
   K                                                     hatte die Musikschule des Emslandes e.V.
   Ernst Neuhäuser, Musikschule des Emslandes e.V.
•	  ugend Musiziert:
   J                                                     Bei der Mitgliederversammlung wurden Präsidentin
   Ulrich Bernert, Musikschule Laatzen e.V. (Vorsitz)    Gitta Connemann MdB und der Vorsitzende des Lan-
•	  ammermusik Förderkurse:
   K                                                     desverbandes Ernst Neuhäuser einstimmig in ihren
   Ulrich Bernert, Musikschule Laatzen e.V.              Ämtern bestätigt. Zum neuen stellvertretenden Vor-
•	  ockmusik:
   R                                                     sitzenden wurde Johannes Münter (Kreismusikschule
   Reinhard Lewitzki, Musikschule der Stadt Salzgitter   des Landkreises Diepholz) gewählt. Prominenter Gast
•	  horarbeit:
   C                                                     der Mitgliederversammlung war der Niedersächsische
   Heinz-Josef Bausen, Musikschule Zweckverband          Minister für Wissenschaft und Kultur Lutz Stratmann.
   Niedergrafschaft                                      Er informierte sich aus erster Hand über die vielfältige
•	  iedersächsischer Orchesterwettbewerb:
   N                                                     Bildungsarbeit der Musikschulen und stellte deren
   Klaus-Joachim Müller, Osterode                        große Bedeutung für den Erfolg der niedersächsi-
•	  iedersächsisches Jugendsinfonieorchester:
   N                                                     schen Musikalisierungsinitiative heraus.
   Horst Zell, Goslar
•	  aienmusik/Musik in der Freizeit:
   L                                                     Geschäftsstelle
   Ulrich Petersen, Musikschule der Hansestadt
   Lüneburg                                              Die Geschäftsstelle des Landesverbandes nieder-
                                                         sächsischer Musikschulen hat ihren Sitz im Haus des
Mitglied der vom Niedersächsischen Kultusminis-          Niedersächsischen Städte- und Gemeindebundes in
terium berufenen Kommission Hauptsache: Musik            der niedersächsischen Landeshauptstadt Hannover.
Niedersachsen ist Rafael Jung, Leiter der Kreismusik-    Der Landesverband bildet eine Bürogemeinschaft
schule Oldenburg gGmbH.                                  mit der Landesvereinigung kulturelle Jugendbildung
                                                         Niedersachsen e.V. (LKJ) und dem Landesverband der
Neben diesen institutionell eingerichteten Gremien       Kunstschulen Niedersachsen e.V.
pflegt der Landesverband im Interesse der nieder-
sächsischen Musikschulen den regelmäßigen und            Im Jahr 2010 beschäftigte der Landesverband folgen-
intensiven Austausch mit dem Ministerium für Wis-        de Personen in seiner Geschäftsstelle:
senschaft und Kultur, dem Niedersächsischen Kul-         •	  laus Bredl, Geschäftsführung
                                                             K
tusministerium, den Abgeordneten des niedersächsi-       •	  ylvia Stamm, zentrales Sekretariat
                                                             S
schen Landtags, den Vertretern von Organisationen        •	  atharina Rupprich, Projektassistenz
                                                             K
und Einrichtungen des Musiklebens, Kulturverbänden,          Wir machen die Musik! (Februar – Juli 2010)
Hochschulen, Akademien und Ausbildungsstätten            •	  areike Knobloch, Projektassistenz
                                                             M
für Musikberufe, Landesstiftungen, Seminar- und              Wir machen die Musik! (seit August 2010)
Konzertveranstaltern, Beratungsunternehmen sowie
Medien.


                                                                                                                    07
Landesverband Niedersächsischer Musikschulen �Jahresbericht 2010




                 2�Die Musikschulen

                       Musikschulen sind öffentlich geförderte, gemeinnüt-       Neue Mitgliedsschulen
                       zige Bildungseinrichtungen für Kinder, Jugendliche        Auf Beschluss des VdM-Bundesvorstandes vom
                       und Erwachsene. Sie vermitteln musikalische Grund-        17.09.2010 wurden folgende niedersächsische
                       bildung und fördern musikalische Talente. Sie leiten      Musikschulen neu in den Verband aufgenommen:
                       Menschen jeden Alters zum aktiven und gemein-             •	  usische Akademie im CJD Braunschweig
                                                                                     M
                       samen Singen und Musizieren an und verschaffen                (Vollmitglied)
                       so dauerhafte Lebensfreude mit Musik. Der Name            •	  usikschule Bederkesa e.V. (Qualifizierendes
                                                                                     M
                       Musikschule steht in Niedersachsen für gemeinwohl-            Aufnahmeverfahren – auf zwei Jahre befristet)
                       orientierte, kontinuierliche und qualitätvolle musika-    •	  usikschule Hollenstedt und Umgebung e.V.
                                                                                     M
                       lische Bildung. Gemeinsam stehen die öffentlichen             (Qualifizierendes Aufnahmeverfahren – auf
                       Musikschulen in Niedersachsen für die Qualität,               zwei Jahre befristet)
                       Flexibilität, Erreichbarkeit und Verlässlichkeit ihrer
                       vielfältigen Bildungsangebote.                            Leitbild der niedersächsischen
                                                                                 Musikschulen
                       Über ihren Landesverband sind die niedersächsischen       Verabschiedet von der Mitgliederversammlung
                       Musikschulen in eine bundesweit verzweigte professi-      im März 2007
                       onelle musikpädagogische Verbandsstruktur einge-
                       bunden. Dieses Netzwerk ermöglicht, dass sie vom          Grundhaltung und Ziele. Musik ist eines der ältesten
                       Know-how eines nahezu 1.000 Mitgliedseinrichtungen        Kulturgüter der Menschheit. Über alle Sprachgrenzen
                       zählenden Fachverbandes profitieren. Die Zielsetzun-      und sozialen Unterschiede hinweg ermöglicht sie ein
                       gen und qualitätsorientierten Richtlinien des Verban-     friedliches Miteinander von Menschen unabhängig
                       des und seiner Mitgliedseinrichtungen werden aus          von deren Herkunft. Musikalische Bildung fördert
                       dem VdM-Strukturplan, den VdM-Rahmenlehrplänen            die Persönlichkeitsentwicklung junger Menschen in
                       und weiteren Publikationen und Handreichungen des         besonderer Weise. Musizieren – ob allein oder in der
                       Verbandes ersichtlich.                                    Gemeinschaft – macht Spaß, fördert Wahrnehmungs-
                                                                                 fähigkeit, Selbstbewusstsein, soziale Kompetenz und
                       Im Landesverband niedersächsischer Musikschu-             Toleranz. Die Vermittlung und Pflege des Kulturgutes
                       len waren im Jahr 2010 74 öffentliche Musikschulen        Musik und der damit verbundenen Werte ist eine ver-
                       zusammengeschlossen. An diesen wurden 91.400              antwortungsvolle gesellschaftliche und pädagogische
                       Schülerinnen und Schüler in insgesamt 34.716 Jahres-      Aufgabe. Sie ist ein wertvoller Beitrag zum Gemein-
                       wochenstunden von 2.847 Lehrkräften unterrichtet.         wohl und zur Völkerverständigung. Wir Musikschulen
                                                                                 führen deshalb Menschen jeden Alters an die Musik
                       Träger von 29 Musikschulen sind die Kommunen und          heran und leiten sie zum aktiven und vor allem ge-
                       Landkreise, 39 Musikschulen befinden sich in der Trä-     meinsamen Musizieren an. Wir vermitteln musikali-
                       gerschaft eines eingetragenen Vereines, 6 Musikschu-      sche Grundbildung und fördern musikalische Talente.
                       len in einer anderen privatrechtlichen Trägerschaft. 28   Allen unseren Schülerinnen und Schülern ermöglichen
                       Kreismusikschulen decken mit ihrem Angebot jeweils        wir lebenslange Freude an der Musik.
                       einen gesamten Landkreis ab. Die Finanzierung der
                       Einrichtungen (Gesamtetat: 68.478.330 Euro) erfolgte      Marktführer in musikalischer Bildung. Als öffentlich
                       im Wesentlichen durch Gebühreneinnahmen (51,45%)          geförderte Bildungseinrichtungen halten wir für jeden
                       sowie durch Mittel der Landkreise, Städte und Ge-         Menschen sinnstiftende musikalische Bildungs-,
                       meinden (41,44 %). Weitere Einnahmen erfolgten aus        Freizeit- und Förderungsangebote bereit. Mit ei-
                       Mitteln des Landes (1,72 %) sowie durch Spenden und       nem umfassenden Angebot leisten wir musikalische
                       sonstige Mittelzuflüsse (4 %).                            Breitenarbeit und Spitzenförderung zugleich. Wir sind
                                                                                 integraler Bestandteil des kommunalen und regiona-
                                                                                 len Kultur- und Bildungsangebotes und in unserem
                                                                                 Einzugs- und Wirkungsbereich Marktführer auf dem
                                                                                 Gebiet der Musikerziehung.


08
Bildung für alle. Wir bieten ein flexibles, individuell    Selbstverständlich: Bildung mit Qualität. Wir sind kom-
abgestimmtes Curriculum für Schüler in allen Alters-       munikationsbewusste und kundenorientierte Organi-
stufen und für jeden Anspruch – allein oder in der         sationen mit hoher Angebots- und Servicequalität. Zur
Gruppe und für Musik jeglicher Stilrichtung. Vielfältige   Umsetzung unseres Qualitätsanspruches arbeiten wir
Angebote für das gemeinsame Musizieren in Ensem-           mit modernen Managementsystemen und stellen uns
bles, Bands, Orchestern und Chören sowie ergänzende        regelmäßigen Qualitätsüberprüfungen durch Selbst-
Unterrichtsfächer komplettieren unser umfassendes          bewertung, Kennzahlenvergleiche und Befragungen
Angebot. Musikalische Seiteneinsteiger, Jugendliche,       von Schülern, Eltern, Mitarbeitern sowie potenziellen
Erwachsene, Senioren, Menschen mit Behinderung             Kunden. Dadurch gewährleisten wir den effizienten
und Angehörige sozialer Randgruppen sprechen wir           Einsatz von öffentlichen Mitteln und dokumentieren
mit spezifischen Angeboten an. Schülerinnen und            die Übereinstimmung unserer Arbeitsergebnisse mit
Schüler aus anderen Kulturen integrieren wir in unser      dem uns übertragenen Bildungsauftrag.
Unterrichtsangebot.


Professionell und verantwortungsbewusst. Unsere
Lehrkräfte haben hohe fachliche und soziale Kompe-
tenzen. Sie halten sich durch regelmäßige Weiterbil-
dung stets auf dem neuesten fachlichen Stand. Sie
verstehen sich als Repräsentanten des „Unterneh-
mens Musikschule“ und identifizieren sich intern und
in der Öffentlichkeit mit den Zielen unserer Einrich-
tung. Sie haben Raum für Eigenverantwortung, für
persönliche Gestaltungs- und Entfaltungsmöglichkei-
ten bei der Planung und Umsetzung ihres Unterrichts,
bei Veranstaltungen und bei der Entwicklung neuer
Angebote.
                                                           Gemeinschaft aktiver und kreativer Menschen. Wir
Verlässlich und kompetent. Wir verstehen uns als           bieten aktiven und kreativen Menschen einen Treff-
Kompetenzzentren in allen Fragen der musikalischen         punkt, an dem sie mit Spaß und Freude ihre vielfältigen
Aus-, Fort- und Weiterbildung. In dieser Funktion          musisch-kulturellen Interessen verwirklichen können.
nehmen wir vor Ort jede Vernetzungsmöglichkeit             Mit unserem Unterricht, aber auch mit ergänzenden
wahr. Vor allem sind wir verlässliche Bildungspartner      Angeboten wie etwa Veranstaltungen, Konzerten, Mu-
von Kindergärten, Schulen und Laienmusikvereinen.          sikfreizeiten stiften wir einzigartige Gemeinschaftser-
Mit gemeinsam entwickelten, pädagogisch wertvollen         lebnisse, die für den sozialen und auch den generati-
Bausteinen und Projekten sichern und ergänzen wir          onsübergreifenden Zusammenhalt von Bedeutung sind.
die Angebote unserer Kooperationspartner.
                                                           Öffentliche Musikschulen – einzigartig vielfältig. Wir
Ihren Preis wert. Durch Sicherstellung von Zuschüs-        halten das Allgemeingut musikalische Bildung für
sen der öffentlichen Hand und durch die Einwerbung         jedermann vor, bieten sozialen Mehrwert und einen ho-
privater Mittel gelingt es uns, unsere qualifizierten      hen Zusatznutzen für jeden Einzelnen und die Gesell-
musikalischen Bildungsangebote für jedermann               schaft. Kein anderer Anbieter leistet Musikerziehung
erschwinglich zu halten. Mit einem ausgewogenen            so hochwertig, umfassend und sozial integrativ wie
und transparenten Preissystem ermöglichen wir              wir. Gemeinsam stehen wir für die Qualität, Flexibilität,
allen interessierten Menschen unabhängig von deren         Erreichbarkeit und Verlässlichkeit unserer Bildungs-
finanzieller Leistungsfähigkeit, aktiv an unseren An-      angebote. Dabei ist jede Musikschule einzigartig, denn
geboten zu partizipieren.                                  sie wird von Menschen mit ihren ganz individuellen
                                                           Fähigkeiten und Stärken geprägt und gestaltet. Diese
                                                           Vielfalt ist unsere Stärke.


                                                                                                                       09
Landesverband Niedersächsischer Musikschulen �Jahresbericht 2010




                          Die niedersächsischen Musikschulen
                          sind Bildungspartner von …


                            	   A
                                 llgemein bildenden Schulen und                  	   E
                                                                                       inrichtungen der Kinder-, Jugend- und
                                Kindertageseinrichtungen                              Seniorenhilfe
                                Bläser- und Streicherklassen, Chorklas-               Angebote der Musikschulen in allgemein bil-
                                sen und Musik-AGs, Orchester, Rock- und               denden Einrichtungen, aber auch in Einrich-
                                Popprojekte und vieles mehr – mehr als                tungen der Kinder- und Jugendhilfe und Se-
                                1.000 Kooperationsprojekte verdeutlichen              niorenzentren fördern gezielt die Integration
                                die Vielfalt der Zusammenarbeit und die               von Menschen mit Behinderung, von Kindern
                                wachsende Nachfrage seitens der Schulen               und Jugendlichen mit Migrationshintergrund
                                und der Eltern. Zahlreiche Angebote der               sowie von sozial benachteiligten Menschen.
                                Elementaren Musikerziehung unterstützen
                                                                                  	Hochschulen und Ausbildungsstätten
                                die frühkindliche Entwicklung und ergänzen
                                                                                    für Musikberufe
                                so das Bildungsangebot für Vorschulkinder.
                                                                                    Ohne Musikschulbesuch kein Hochschul-
                                Durch die musikpädagogische Qualifizierung
                                                                                    studium. In der Studienvorbereitenden
                                von Erzieherinnen sorgen Musikschulen
                                                                                    Ausbildung bereiten viele niedersächsische
                                dafür, dass Singen, Musizieren und Tan-
                                                                                    Musikschulen jährlich rd. 300 begabte
                                zen wieder ein natürlicher Bestandteil des
                                                                                    Schülerinnen und Schüler auf eine künstleri-
                                pädagogischen Angebots in Kitas wird. Das
                                                                                    sche oder pädagogische Berufslaufbahn vor.
                                niedersächsische Musikalisierungsprojekt
                                                                                    Ausgewählte Musikschulen sind regiona-
                                Wir machen die Musik! baut auf diesen Er-
                                                                                    le Standorte der Förderung musikalisch
                                fahrungen auf und stellt so die musikalische
                                                                                    besonders begabter Kinder und betreuen
                                Bildung für alle Kinder in Niedersachsen auf
                                                                                    Unterrichtspraktika in Kooperation mit der
                                eine solide und breite Basis.
                                                                                    Hochschule für Musik und Theater Hannover.
                            	   M
                                 usikvereinen, Chören und Orchestern
                                                                                  	   I
                                                                                       nstitutionen und Verbänden des
                                Die Zusammenarbeit mit allen in den Re-
                                                                                      Musik- und Kulturlebens
                                gionen aktiven Akteuren des Musiklebens,
                                                                                      Durch vernetzte Aktivitäten und Projekte mit
                                insbesondere die musikalische Aus- und
                                                                                      Kunstschulen, Volkshochschulen, Theatern,
                                Weiterbildung von Laienmusikern findet
                                                                                      Orchestern, Festivals, theaterpädagogi-
                                schwerpunktmäßig in den rund 30 „Kon-
                                                                                      schen Einrichtungen, den niedersächsischen
                                taktstellen Musik“ statt. Musikschulen sind
                                                                                      Landschaften, Stiftungen sowie Landes- und
                                überall dort, wo es aktive Kontaktstellen gibt,
                                                                                      Bundesakademien tragen die niedersäch-
                                die zentralen Anlaufstellen und Partner der
                                                                                      sischen Musikschulen zur Profilierung und
                                Laienmusik.
                                                                                      Entwicklung des kommunalen und regiona-
                                                                                      len Kulturlebens bei. So wird ein optimales
                                                                                      Angebot für Veranstalter, Kulturschaffende
                                                                                      und Nutzer von Kultureinrichtungen in den
                                                                                      Regionen Niedersachsens erreicht.




10
Die Landesförderung�3




Finanzhilfe                                              
                                                      •	 die Entwicklung und Durchführung qualifizierter
                                                         Unterrichtsangebote für die musikalische Breiten-
Das Land Niedersachsen stellte im Jahr 2010 insge-       und Spitzenförderung
samt 1.106.000 Euro als Finanzhilfe zur Förderung        
                                                      •	 die Gründung und Unterhaltung von Chören,
der Musikschulen und der Verbandsgeschäftsstelle         Orchestern, Bands und Ensembles
zur Verfügung. Die Mittelvergabe erfolgte auf der        
                                                      •	 die Zusammenarbeit mit Schulen, Kindergärten,
Rechtsgrundlage des § 18 des Niedersächsischen           Musikvereinen und
Glücksspielgesetzes (NGlüSpG) in Verbindung mit der      
                                                      •	 anderen örtlichen Bildungsträgern und mit
„Verordnung über die Förderung von niedersächsi-         Trägern der Jugendarbeit
schen Musikschulen aus Glücksspielabgaben“.              
                                                      •	 die Durchführung studien- und berufsvorbereiten-
                                                         der musikalischer Ausbildungsgänge
Der Haushaltsgesetzgeber hat den Landesverband           
                                                      •	 die Durchführung musikalischer Wettbewerbe und
niedersächsischer Musikschulen ermächtigt, die nach      öffentlicher Konzertveranstaltungen
§ 14 Abs. 2 Satz 1 Nr. 4 gewährte Finanzhilfe zur        
                                                      •	 die Qualifizierung der Mitarbeiterinnen und
Förderung der musikalischen Bildung in anerkann-         Mitarbeiter von Musikschulen
ten niedersächsischen Musikschulen zu verwenden.         
                                                      •	 die Beschaffung, Pflege und Instandhaltung von
Förderungswürdige Aufgaben gemäß Absatz 1 Satz 2         Instrumenten und Unterrichtsmaterialien und
sind insbesondere:                                       die wissenschaftliche Begleitung der Bildungs-
                                                         maßnahmen




                                                                                                             11
Landesverband Niedersächsischer Musikschulen �Jahresbericht 2010




                      Einen Teil der Finanzhilfe kann der Landesverband        Alle für die Beantragung und Vergabe der Finanz-
                      niedersächsischer Musikschulen auch für eigene           hilfe relevanten Bestimmungen und Kriterien sind
                      Maßnahmen und zur Förderung der musikalischen            getrennt für jeden der Förderbereiche in den für das
                      Bildung verwenden. Ziel der Musikschulförderung          jeweilige Förderjahr gültigen „Fördergrundsätzen und
                      ist es, die Arbeit der anerkannten Musikschulen zu       Durchführungsvorschriften des Landesverbandes
                      sichern und sie in die Lage zu versetzen, ein flächen-   niedersächsischer Musikschulen“ verbindlich geregelt.
                      deckendes und qualitätvolles musikpädagogisches          Alle Antragsunterlagen stehen im Internet unter der
                      Angebot zu sozialverträglichen Bedingungen zu            Adresse www.musikschulen-niedersachsen.de zum
                      gewährleisten. Öffentliche gemeinnützige Musikschu-      Download zur Verfügung.
                      len können vom Landesverband niedersächsischer
                      Musikschulen e.V. anerkannt und gefördert werden,        Förderung der Studienvorbereitenden
                      wenn ihr Hauptzweck darin besteht, das Musizieren        Ausbildung
                      durch ein breit gefächertes und qualitätvolles Angebot
                      an Instrumental- und Vokalunterricht sowie durch         Einen besonderen Stellenwert in der Landesförderung
                      Ensembles und Chöre zu sozialverträglichen Bedin-        nimmt seit jeher die Studienvorbereitende Ausbildung
                      gungen zu fördern.                                       (SVA) an den niedersächsischen Musikschulen ein.
                                                                               Musikschulen, die für diesen Bereich eine Förderung
                      In der begleitenden „Verordnung über die Förderung       beantragen, müssen im Vorjahr der Antragstellung
                      von niedersächsischen Musikschulen aus Glücksspiel-      Aufnahme- und Zwischenprüfungen nach den jeweils
                      abgaben“ sind u.a. das Verfahren zur Anerkennung         gültigen Durchführungsvorschriften ordnungsgemäß
                      von Musikschulen sowie die Aufteilung der Finanzhil-     angemeldet und durchgeführt haben. Der Landes-
                      fe geregelt. Von der Finanzhilfe dürfen bis zu 120.000   verband arbeitet in der Sicherung von Qualitätsstan-
                      Euro zur Deckung des Verwaltungsaufwandes des            dards eng mit der Hochschule für Musik, Theater und
                      Landesverbandes niedersächsischer Musikschulen           Medien Hannover und dem Institut für Musik an der
                      e.V. verwendet werden. Von der verbleibenden Fi-         Hochschule Osnabrück zusammen.
                      nanzhilfe werden mindestens 80 % für die Entwicklung
                      und Durchführung qualifizierter Unterrichtsangebote
                      für die musikalische Breiten- und Spitzenförderung
                      und mindestens 15 % für die Durchführung studi-
                      en- und berufsvorbereitender musikalischer Ausbil-
                      dungsgänge verwendet. Im Jahr 2010 hat der Lan-
                      desverband folgende schlüsselmäßige Verteilung der
                      Fördermittel vorgenommen: Mit 448.200 Euro (45 %)
                      wurden die Angebote der Musikschulen im Bereich
                      der Ensemble- und Ergänzungsfächer gefördert,
                      398.400 Euro (40 %) entfielen auf die Förderung von
                      Schülern der Elementar- und Primarstufe und 149.400
                      Euro (15%) auf die Förderung der Studienvorbereiten-
                      den Ausbildung. Der anteiligen Mittelzuweisung an        Die SVA ist eine Studien- und Berufs vorbereitende
                      die Träger niedersächsischer Musikschulen ging ein       Ausbildung, die an einer Musikschule angesiedelt ist.
                      aufwändiges Prüfungsverfahren der qualitativen und       Sie hat die Aufgabe, junge Menschen, die ein besonde-
                      quantitativen Voraussetzungen der Antrag stellen-        res Interesse und Potenzial erkennen lassen, auf ein
                      den Musikschulen und der von ihnen angemeldeten          mögliches künstlerisches bzw. pädagogisches Musik-
                      Schüler und Stundenzahlen voraus.                        studium oder auch auf eine in Erwägung gezogene,
                                                                               musikbezogene Berufsausbildung vorzubereiten.
                                                                               Insbesondere bei älteren Schülern sollte eine ent-
                                                                               sprechende Eignung und Zielgerichtetheit erkennbar




12
sein. In der SVA sollen individuelle Begabungen der
aufgenommenen Bewerberinnen und Bewerber so
gefördert werden, dass ihr musikalisches Potenzial       Eine öffentliche gemeinnützige Musikschule in ­ iedersachsen
                                                                                                         N
und ihre Leistungsfähigkeit in besonderer Weise zur      kann vom Landesverband niedersächsischer Musikschulen
Entfaltung gebracht werden und eine gezielte Ausein-     e.  V. als förder­ ngswürdig anerkannt werden, wenn:
                                                                          u
andersetzung mit einem musikbezogenen Berufsziel
ermöglicht wird. Lehrkräfte an Musikschulen und           	   1.	 ie einen kommunalen oder einen als gemeinnützig im Sinne
                                                                 s
begleitende Prüfer einer Musikhochschule tragen des-             der Abgabenordnung anerkannten privaten Träger hat und
halb eine große Verantwortung für den musikalischen              nicht mit Gewinnerzielungsabsicht betrieben wird,
Werdegang der Bewerber bzw. Teilnehmer. Dabei soll-
                                                          	   2.	zum Unterricht
ten durch entsprechende Angebote der Musikschulen
                                                                 a) Elementare Musikerziehung, Musikalische Früherziehung
auch die unterschiedlichen existierenden Studien-
                                                                 und Musikalische Grundausbildung,
und Ausbildungsgänge und deren spezifischen Anfor-
derungsprofile in angemessener Weise berücksichtigt             b) die Unterweisung in mindestens fünf der sechs Katego-
werden. Vor der Bewerbung und im Laufe der SVA                  rien Instrumentalunterricht für Streichinstrumente, für Zupf-
sind regelmäßige konstruktive Beratungsgespräche                instrumente, für Blasinstrumente, für Schlaginstrumente, für
zwischen Lehrern, Schülern und Eltern ein wichtiger             Tasteninstrumente sowie Vokalunterricht,
Bestandteil der verantwortungsbewussten Begleitung
                                                                c) Ensemblefachunterricht, insbesondere für Orchester,
der jungen Menschen.
                                                                Band oder Chor, und

Im Jahr 2010 organisierte und betreute der Landes-              d) Ergänzungsfachunterricht, insbesondere Musiklehre oder
verband insgesamt 29 SVA-Prüfungstage, an denen                 Hörerziehung, gehört,
rund 300 Schülerinnen und Schüler von 26 Musik-
                                                          	   3.	Unterricht in einem Umfang von mindestens 50 Jahreswo-
schulen eine SVA-Aufnahme- oder -Zwischenprüfung
                                                                 chenstunden erteilt wird, wobei eine Jahreswochenstunde
ablegten.
                                                                 eine zugeteilte wöchentliche Unterrichtseinheit im Umfang
                                                                 von 45 Minuten ist, die ganzjährig mit Ausnahme der Ferien-
Noch im Jahr 2009 hatte eine vom Landesverband
                                                                 zeiten abgehalten wird,
eingesetzte Arbeitsgruppe, besetzt mit Prof. Christoph
Hempel (Hochschule für Musik, Theater und Medien          	   4.	sie von einer hauptamtlich tätigen Fachkraft mit musik-
Hannover), Nicola Bodenstein-Polito (Musikschule                 pädagogischer Hochschulausbildung oder mindestens fünf-
Isernhagen  Burgwedel), Dirk Kummer (Musikschu-                 jähriger musikpädagogischer Berufserfahrung geleitet wird,
le des Emslandes) und Dr. Hans Krauss (Städtische
                                                          	   5.	die Mehrzahl der an der Schule beschäftigten Lehrkräfte ein
Musikschule Braunschweig) sich mit notwendigen An-
                                                                 musikpädagogisches Studium absolviert hat oder über eine
passungen der Fördergrundsätze an sich verändernde
                                                                 gleichwertige musikpädagogische Qualifikation verfügt,
Rahmenbedingungen befasst und einen Änderungs-
katalog erarbeitet, der mittlerweile in die geltenden     	   6.	die Mehrzahl der Lehrkräfte aufgrund eines schriftlichen
Fördergrundsätze übernommen worden ist.                          Arbeitsvertrages beschäftigt ist und

                                                          	   7.	die Unterrichtsbedingungen, die Gebühren- oder Entgeltre-
                                                                 gelungen schriftlich festgelegt sind und die Gebühren- oder
                                                                 Entgeltgestaltung soziale Gesichtspunkte berücksichtigt.




                                                                                                                                13
Landesverband Niedersächsischer Musikschulen �Jahresbericht 2010




                 4� ktivitäten und Projekte 2010
                   A

                      Mitgliederversammlung und Jahrestagung                    Einen schöneren Ausblick konnte es für die diesjäh-
                                                                                rige Mitgliederversammlung und Jahrestagung des
                      Der niedersächsische Minister für Wissenschaft und        Landesverbandes niedersächsischer Musikschulen an
                      Kultur, Lutz Stratmann, besuchte die diesjährige          einem so sonnigen Wochenende im April nicht geben.
                      Mitgliederversammlung des Landesverbandes nie-            Nicht der landschaftlich grandiose Ausblick, sondern
                      dersächsischer Musikschulen in Papenburg, bei der         vor allem der Ausblick auf die Themen der Tagung
                      sich alles um das vom Land Niedersachsen geförderte       lockte die Leiterinnen und Leiter der Musikschulen in
                      Musikalisierungsprogramm Wir machen die Musik!            Niedersachsen zahlreich nach Papenburg: Neben der
                      drehte. Ein neues Corporate Design für das Projekt, die   Neuwahl des Vorstandes stand die Vorstellung des
                      Musikschulen und ihren Landesverband mit viel Farbe       Projektes „Klasse! Wir singen 2011“ auf dem Pro-
                      und neuen Motiven sorgte für große Überraschung.          gramm und mit großer Spannung wurde die Präsen-
                                                                                tation des neuen Corporate Designs für die Musik-
                                                                                schulen in Niedersachsen und ihren Landesverband
                                                                                erwartet. Hauptthema der Tagung war jedoch vor
                                                                                allem das niedersachsenweite Musikalisierungspro-
                                                                                gramm Wir machen die Musik!.


                                                                                Die Verbandspräsidentin Gitta Connemann MdB und
                                                                                der Vorsitzende Ernst Neuhäuser wurden durch die
                                                                                Neuwahlen einstimmig in ihren Ämtern bestätigt und
                                                                                mit großem Beifall für ihren großartigen Einsatz in
                                                                                den letzten Jahren gelobt. Das Abstimmungsergebnis
                                                                                zeigte deutlich, wie zufrieden die rund 60 anwesenden
                                                                                Musikschulvertreter mit der vor 3 Jahren gestarteten
                                                                                strategischen Neuausrichtung des Landesverbandes
                                                                                sind. „Ich freue mich, unsere erfolgreiche Arbeit wei-
                                                                                terführen zu können. Denn jedes Kind hat die Chance
                                                                                verdient, die Welt der Musik zu erfahren“, so Gitta
                                                                                Connemann nach ihrer Wiederwahl im Tagungsraum
                                                                                der Bildungsstätte.

                      Der Tagungsraum in der historisch-ökologischen
                      Bildungsstätte Emsland                                    Dicke Holzbalken stützen diesen Raum und zusam-
                                                                                men mit dem teilweise natur belassenen Wandputz
                      Das noch schwache Sonnenlicht am Morgen und der           besticht der Versammlungsort durch seine boden-
                      aufsteigende Dunst des Sees lassen die Umgebung           ständige, aber dennoch moderne und offene Atmo-
                      mystisch, fast unwirklich erscheinen. Zwei Schwäne        sphäre. Unter der großen Balustrade am Vorstands-
                      ziehen langsam ihre Bahnen über den See und recken        tisch sitzt der neu gewählte Vorstand: neben Ernst
                      anmutig ihre langen Hälse nach oben. Bäume und            Neuhäuser, Direktor der Musikschule des Emslandes
                      grüne Wiesen umrahmen das verträumte Bild: In die-        e.V., sind dies Sigrid Neugebauer-Schettler,
                      ser Idylle liegt die Historisch- ökologische Bildungs-    Leiterin der Musik- und Kunstschule Osnabrück,
                      stätte Emsland in Papenburg und die riesige Glasfront     Johannes Münter, Stellvertretender Leiter der Kreis-
                      des Haupthauses lässt jeden Besucher auch innen           musikschule Diepholz, Mirko Herzberg, Leiter der
                      nicht vergessen, in welch wunderbarer Umgebung er         Musikschule der Stadt Salzgitter und Michael Ränger,
                      sich befindet.                                            Leiter der Musikschule Seevetal e.V.




14
Präsidentin Gitta Connemann MdB, Minister Lutz Stratmann   „Solo  Tutti“ vom Vituswerk
und Vorsitzender Ernst Neuhäuser                           unter der Leitung von Marlene Bucher



In dem vollbesetzten Saal werden Vorträge gehalten,        sogar Achtelgröße, spielten die Kinder der Musikklas-
Ideen ausgetauscht und es wird angeregt diskutiert.        se auch auf kleinen Fagottini und Klarinetten. Was
Auch hier geht es vor allem um das von der nieder-         das Musikalisierungsprogramm bewegen kann, zeigte
sächsischen Landesregierung geförderte Musikalisie-        besonders eindrucksvoll das ausschließlich mit Men-
rungsprogramm Wir machen die Musik!. Der Minister          schen mit Behinderung besetzte Ensemble „Solo und
für Wissenschaft und Kultur, Lutz Stratmann, der das       Tutti“. Mit ihrem Motto „Wir sind immer gut drauf!“
Projekt von Beginn an begleitete, wollte sich persön-      riss das Musikensemble die Tagungsteilnehmer mit
lich über erste Ergebnisse und den Fortschritt der         und erntete begeisterten Applaus. Hans Walter vom
ersten Phase des Programms informieren.                    Niedersächsischen Kultusministerium gab mit seinem
                                                           Vortrag über die Singinitiative „Klasse! Wir singen
                                                           2011“ einen ebenso spannenden wie viel verspre-
In seiner Ansprache betonte der Minister erneut das        chenden Ausblick auf das anstehende Großprojekt.
hohe Landesinteresse an der frühmusikalischen För-         Schon jetzt sei abzusehen, dass weitaus mehr Kinder
derung. Er sprach den niedersächsischen Musikschu-         als zunächst angedacht bei den großen Liederfesten
len und der Verbandsspitze seinen großen Dank für die      mitwirken werden: 130.000 Kinder, 10 Liederfeste
engagierte und hoch qualifizierte Bildungsarbeit aus:      und gefüllte Hallen. Auf das Ergebnis von „Klasse wir
„Mit den öffentlichen Musikschulen kann das Land auf       singen! 2011“ darf man gespannt sein.
verlässliche und für den Erfolg der Musikalisierungs-
initiative unverzichtbare Bildungspartner bauen.“


Erste Früchte des Musikalisierungsprogramms
wurden den Tagungsteilnehmern durch Kinder einer
Musikklasse der Johannes-Gutenberg-Schule Meppen
in Kooperation mit der Musikschule des Emslandes
vorgestellt. Sie umrahmten mit ihrem begeisternden
Spiel die Rede des Ministers, der schmunzelnd von
seiner Geige spielenden Tochter erzählte und allen
Kindern dazu riet, immer schön fleißig weiter zu üben.
Welch großen Stellenwert die musikalische und
instrumentale Frühförderung für Kinder erreicht hat,
                                                           Der neu gewählte Vorstand, Minister Stratmann und
zeigte sich unter anderem in der Vielfalt der eigens       Orchesterklasse Meppen
für Kinder angefertigten Instrumente. Neben den
üblichen Streichinstrumenten in halber, viertel und




                                                                                                                   15
Landesverband Niedersächsischer Musikschulen �Jahresbericht 2010




                                                                                erfinden und ihm jedes Mal einen neuen Sinn geben.
                                                                                Für den einen heißt es also „Mehr Zauber mit Musik!“,
                                                                                für den anderen vielleicht „Mehr Zufriedenheit mit
                                                                                Musik!“ – hier ist wirklich alles möglich.


                                                                                Freitagabend: Der Reihe nach betreten die Spit-
                                                                                zenköche mit hoch erhobenen Holzkochlöffeln den
                                                                                Speisesaal und schon wandeln sie sich zu coolen
                                                                                Hard-Rockern in schwarzer Kluft mit grünen Gieß-
                                                                                kannen als Schlagwerk. Die Kinder einer Kitagruppe
                       Gießkannen-Perkussion aus dem Emsland                    unter der Leitung von Marlene Bucher machen die
                                                                                Pausen zwischen den einzelnen Gängen zum eigentli-
                      Ein schwungvoller Bogen durchzieht das Bild, er
                                                                                chen Hauptgang. „Mehr Power mit Musik!“ oder auch
                      erinnert entfernt an einen Notenschlüssel oder doch
                                                                                „Mehr Freude mit Musik!“ und noch so vieles mehr
                      an die Schnecke einer Geige? Viele bunte musikalische
                                                                                würde hier auf die kleinen musikalischen Verwand-
                      Motive ranken sich um den roten Bogen: Ein lila Kon-
                                                                                lungskünstler zutreffen.
                      zertflügel und eine Trompete, eine pinkfarbene Geige
                      und ein kleines Mädchen, das Flöte spielt. Bunt und
                                                                                Wie viel „Mehr“ das Musikalisierungsprogramm noch
                      vielfältig wie die Arbeit der öffentlichen Musikschulen
                                                                                für die Kinder in Niedersachsen erreichen kann, wird
                      in Niedersachsen, so sollte sich auch das neue Er-
                                                                                sich in den nächsten Jahren zeigen. Fest steht: „Je
                      scheinungsbild des Landesverbandes und der Musik-
                                                                                mehr Kinder mit Musik in Berührung kommen, desto
                      schulen präsentieren. Ein Erscheinungsbild, das jede
                                                                                besser!“, freut sich Gitta Connemann auf die künftige
                      Musikschule für sich individuell mit neuen Motiven
                                                                                Entwicklung.
                      und Farbklängen anreichern kann und das dennoch
                      nie die optische Verbindung zu seinem Dachverband         Katharina Rupprich
                      verliert. Der Bogen bleibt als verbindendes Element
                      immer erhalten und schafft eine Brücke zwischen dem       Das neue Corporate Design
                      Landesverband und den Musikschulen. Aufkleber mit
                      bunten Motiven, große Aufsteller mit Fotos und dem        Der Landesverband hat zusammen mit einer Leipziger
                      neuen Design, der Jahresbericht in komplett neuem         Gestaltungsagentur ein Corporate Design Konzept
                      Gewand. So vieles gibt es an diesem Nachmittag in         für Musikschulen und Landesverband entwickelt
                      Papenburg zu bestaunen. Mit viel Spannung wurde die       und dieses im Rahmen der Mitgliederversammlung
                      Präsentation des neuen Corporate Designs erwartet         vorgestellt. Ein nach dem Baukastenprinzip entwickel-
                      und die Resonanz auf den vorgestellten Designbau-         tes Konzept ermöglicht den Musikschulen die flexible
                      kasten der Firma KOCMOC.NET aus Leipzig war ganz          Umsetzung einer umfangreichen Farb- und Motiv-
                      und gar positiv.                                          welt für die künftige Gestaltung aller Medien für die
                                                                                Öffentlichkeitsarbeit. Die Motivwelt ist erweiterungs-
                      Genauso flexibel, wie das neue Design, ist auch der       fähig und eröffnet somit die Umsetzung immer neuer
                      neue Claim für die Musikschulen in Niedersachsen.         Gestaltungsideen. Die Musikschulen haben sogar die
                      Was ist das besondere am Musizieren? Worin genau          Möglichkeit, ein eigenes neues Logo für ihre Musik-
                      besteht der Mehrwert für jeden einzelnen Menschen?        schule – basierend auf dem neuen musikalischen
                      Nun, die Antworten hierauf können vielfältig sein und     Leitmotiv des Landesverbandes – zu kreieren.
                      keine Antwort ist hier falsch, jede kann Bestandteil
                      des neuen Claims werden: „Mehr…mit Musik!“ lautet         Das neue Designkonzept wurde überaus positiv
                      das Grundgerüst und gerade das fehlende Wort kann         aufgenommen. Umfrageergebnisse bestätigen, dass
                      den kurzen, einprägsamen Satz immer wieder neu            nahezu alle Musikschulen beabsichtigen, das




16
Designkonzept in ihre Kommunikationsmedien zu in-
tegrieren. Die mit der Konzeptentwicklung verfolgten
Marketingziele können somit erreicht werden: Eine
frische, fröhliche, bunte und moderne Bildsprache ver-
mittelt der Öffentlichkeit Inhalte und Vielfältigkeit der
Musikschularbeit. Die gemeinsame Nutzung unter-
streicht die Zusammengehörigkeit der Musikschulen
und transportiert übergreifend deren Qualitätsprofil.

                                                                                            um                          m
                                                                                   derassab
                                                                          Mehr
                                                                           Tsching
Aufgrund des großen Interesses seitens der Verbands-
mitglieder hat sich der Landesverband für einen
                                                                                         ik!
                                                                            mit Mus
innovativen und zukunftsweisenden Vertriebsweg
zur Verbreitung des Corporate Designs entschieden.
Eine mit finanzieller Unterstützung des Förderver-
eines Musikschulen in Niedersachsen entwickelte
multifunktionale Onlineplattform mit dem Namen
„ePrint“ ermöglicht den Zugriff auf alle Elemente
des Designbaukastens, auf Logos, Schriften und eine
große Auswahl professioneller Fotos. Der Hauptnutzen
für die Musikschulen liegt jedoch in den bereits fertig
gestalteten Vorlagen für Plakate, Flyer, Briefbögen,
Visitenkarten und der Möglichkeit zur Generierung
eines individuellen Musikschullogos. Die Vorlagen kön-


                                                                                                er
nen in nur wenigen Schritten von den Benutzern online
„personalisiert“, d.h. an den vorgesehenen Stellen mit
eigenen Texten, Bildern und Logos versehen werden.                        Mehr Za
                                                                                   ub
                                                                                    !
Das Ergebnis sind druckfähige pdf-Dateien, die ohne                       mit Musik
zusätzliche Bearbeitung durch einen professionel-
len Grafiker ausgedruckt oder aber an eine Druckerei
weitergeleitet werden können. Ein umfangreiches
                                                            Zwei von insgesamt zehn Postkartenmotiven im neuen Design
Handbuch und viele detaillierte Informationen und
Tipps setzen keinerlei grafische Vorkenntnisse voraus.


                                                            Die Plattform wird kontinuierlich mit neuen Design-
                                                            elementen, Fotos und weiteren Druckvorlagen unter-
                                                            schiedlicher Formate erweitert. Auch die Printmedien
                                                            des Landesverbandes können von den Musikschulen
                                                            heruntergeladen und zum Teil ebenfalls personalisiert
                                                            werden. Gegen Zahlung einer einmaligen Nutzungs-
                                                            gebühr erhalten die Musikschulen ihre persönlichen
                                                            Zugangsdaten und haben damit einen zeitlich unein-
                                                            geschränkten Zugriff auf das Angebot.


Startseite der „ePrint-Onlineplattform“




                                                                                                                            17
Landesverband Niedersächsischer Musikschulen �Jahresbericht 2010




                      Mehr Vielfalt mit Musik!                                 Selbstverständlich gibt es überdies einige Neuerun-
                                                                               gen, die es den Nutzern noch einfacher machen, sich
                      Das neue Erscheinungsbild wird vom neuen Claim des       über die Arbeit der Musikschulen in Niedersachsen
                      Landesverbandes komplettiert: Der Slogan „Mehr …         umfassend zu informieren. Alle Mitgliedsschulen sind
                      mit Musik!“ soll den Mehrwert, den die Musikschulen      mit ihren Kontaktdaten und den wichtigsten Infor-
                      mit ihren vielfältigen Angeboten jedem Einzelnen,        mationen über Leitbilder, Unterrichtsangebote und
                      aber auch der Gemeinschaft bieten können, transpor-      Projekte auf einer kostenlosen eigenen Unterseite –
                      tieren. Der Claim besteht aus einem festen und einem     einer sog. Microsite – vertreten. Auf Wunsch können
                      variablen Teil. Das Grundgerüst „Mehr … mit Musik!“      diese „Visitenkarten“ von den Musikschulen selbst
                      bleibt unverändert. Das fehlende Wort in der Mitte ist   gepflegt werden. Aktuelle Nachrichten und Infor-
                      variabel. Mit unterschiedlichen Schlüsselwörtern kann    mationen, Veranstaltungstips und Projekte können
                      der Claim auf diese Weise immer neue Bedeutung           von registrierten Musikschulen über einen eigenen
                      erlangen.                                                Zugang eingestellt werden und so zu einem wichtigen
                                                                               Teil eines übergreifenden Informationsangebotes des
                                                                               Landesverbandes werden. Mittels einer Verknüpfung
                                                                               mit einem online-Spendensystem haben interessierte
                          Mehr Freude mit Musik! … Mehr Erleben                Besucher der Internetseite die Möglichkeit, ausge-
                          mit Musik! … Mehr Zauber mit Musik!                  wählte Projekte der Musikschulen mit nur wenigen
                                                                               Klicks finanziell zu unterstützen.
                            	   o
                                 der auch: Mehr ...
                                Freunde | Glück | Leidenschaft | Strahl-       Über die praktische GoogleMaps-Suche kann sich der
                                kraft | Erfolg | Selbstbewusstsein |           Besucher der Internetseite alle Verbandsschulen so-
                                Selbstvertrauen | Einfühlungsvermögen          wie deren Kontaktdaten und regionale Zugehörigkeit
                                | Konzentration | Fantasie | Bewegung          anzeigen lassen. Die Suche nach einer Musikschule
                                | Sinnlichkeit | Sinn | Power | Kraft |        in der Nähe wird durch eine praktische Umkreissuche
                                Energie | Lebenslust | Gemeinschaft |          zusätzlich erleichtert. Über alle Konzerte, Festlich-
                                Erlebnisse | Gefühl | Frische | Bildung        keiten und Fortbildungen des Landesverbandes und
                                | Spaß | Persönlichkeit | Gesellschaft |       seiner Musikschulen informiert der neue übersicht-
                                Integration | Leistung | Gewinn | Integ-       liche Veranstaltungskalender. Anmeldungen zu
                                ration | Zufriedenheit | erleben | fühlen      Tagungen und Weiterbildungsveranstaltungen sind
                                | verstehen | verzaubern | gestalten |         für interessierte Teilnehmer/innen künftig bequem in
                                freuen | gewinnen …                            nur wenigen Schritten online möglich. Dieser Service
                                mit Musik!                                     steht auch registrierten Musikschulen für die Bewer-
                                                                               bung und Administration eigener Veranstaltungen zur
                                                                               Verfügung.


                      Internetseite                                            Über ein integriertes Newsletter-System informiert
                      www.musikschulen-niedersachsen.de                        der Landesverband regelmäßig über seine Arbeit und
                      in neuem Design                                          über wichtige Aktivitäten der Musikschulen. In Pla-
                                                                               nung ist auch eine Jobbörse, die Stellenangebote und
                      Auch die Internetseiten des Landesverbandes er-          Stellengesuche automatisiert abgleicht und potenziel-
                      strahlen seit Kurzem im neuen Design. Anlässlich         le Partner über das Internet zusammenführt.
                      der Neugestaltung des Erscheinungsbildes wurden
                      sowohl die Struktur, als auch die Inhalte der Seiten     Der Onlineauftritt des Landesverbandes wird kontinu-
                      überarbeitet und aktualisiert. Zu vielen Themen          ierlich ergänzt und erweitert. Musikschulen, die ihre
                      stehen ergänzende Informationen per Download zur         eigenen Internetseiten erneuern möchten, können
                      Verfügung.                                               ein weiteres Angebot des Landesverbandes nutzen.
                                                                               Zu finanziell attraktiven Konditionen können sie die


18
Nutzungsrechte einer umfassenden und im neuen            durch erfahrene Pädagogen der Musikschulen best-
Corporate Design gestalteten Musterseite auf Basis       möglich zu fördern. Begleitend zum Instrumental-
des Content-Management-Systems Typo3 erwerben            unterricht, der auch musikschulextern erfolgen kann,
und diese dann individuell erweitern. Lediglich Texte    sollen insbesondere Kenntnisse in den Bereichen
und Bilder müssen von den Musikschulen selbst ein-       Gehörbildung, Musiktheorie und Rhythmik vermit-
gepflegt werden. Über den Landesverband angebote-        telt werden. Ergänzend finden Angebote für Singen,
ne Schulungsmaßnahmen ermöglichen interessierten         Ensemblespiel und Musik und Bewegung statt. Im
Musikschulen die Aneignung des hierfür erforderli-       Anschluss an das Förderprogramm „VIFF-Regional“
chen technischen Know-Hows.                              können die Kinder entweder in der Studienvorberei-
                                                         tenden Ausbildung an den niedersächsischen Mu-
„VIFF-Regional“ – Förderung musikalisch                  sikschulen (SVA) oder am IFF an der Hochschule für
besonders begabter Kinder in den                         Musik und Theater Hannover weiter gefördert werden.
Regionen Niedersachsens
                                                         Nach dem erfolgreichen „VIFF-Regional-Treffen“ des
in enger Zusammenarbeit mit dem „Institut zur Früh-      vergangenen Jahres veranstaltete die Hochschule
förderung musikalisch Hochbegabter an der Hoch-          für Musik, Medien und Theater am 18.04.2010 ein
schule für Musik, Theater und Medien Hannover (IFF)“     weiteres Treffen dieser Art, diesmal in der Landes-
wurde im Jahr 2007 ein Programm zur musikalischen        musikakademie in Wolfenbüttel. Auch in diesem Jahr
Frühförderung besonders begabter Kinder mit dem          nutzten zahlreiche Musikpädagogen, Eltern und ein
Namen „VIFF-Regional“ gestartet. Das Programm            interessiertes Fachpublikum die Möglichkeit, sich über
wird vom Niedersächsischen Kultusministerium im          das erfolgreiche Förderprogramm zu informieren und
Rahmen des Aktionsprogramms Hauptsache: Musik            in fachlichen Austausch zu gehen. Besonders auch die
Niedersachsen gefördert. Eingebunden sind die VdM-       Kinder selbst profitierten sichtlich davon, einmal mit
Musikschulen in Osnabrück, Braunschweig, Oldenburg       ihresgleichen aus verschiedenen Regionen Nieder-
und Lüneburg.                                            sachsens in Kontakt zu kommen und gemeinsam auf
                                                         der Bühne zu stehen.


                                                         Mit einer „VIFF-Regional-Fortbildung mit Konzert“ für
                                                         alle VIFF-Schülerinnen und -schüler Niedersachsens
                                                         wurde am 05.06.2010 dem immer wieder geäußerten
                                                         Bedarf nach weiteren gemeinsamen Veranstaltungen
                                                         der VIFF-Teilnehmer und verantwortlichen Lehrkräfte
                                                         Rechnung getragen. Die Veranstaltung fand unter
                                                         der Leitung von Prof. Martin Brauß und Prof. Bernd
                                                         Goetzke in der Hochschule für Musik, Theater und Me-
                                                         dien Hannover statt. Ziel war die Erarbeitung eines für
                                                         alle VIFF-Regional Standorte verbindlichen Curricu-
                                                         lums für die musikpädagogische Arbeit mit begabten
Da hohe Begabungen oder ausgeprägte musikalische         Kindern.
Talente schulisch nicht immer ausreichend gefördert
werden können, muss die schulische Begabungsför-         Dem Landesverband niedersächsischer Musikschulen
derung durch die Zusammenarbeit mit externen Bil-        obliegt die inhaltliche und organisatorische Koordina-
dungseinrichtungen wie Musikschulen, Hochschulen         tion der vier am Projekt beteiligten Musikschulen. Er
und Universitäten eine Ergänzung und Erweiterung         verwaltet die vom Niedersächsischen Kultusministe-
erfahren. Das seit 2007 kontinuierlich und erfolgreich   rium bereit gestellten Fördermittel. Weitere Infos im
weiterentwickelte Programm „VIFF-Regional“ hat           Internet auf www.iff.hmt-hannover.de
die Aufgabe, Kinder mit besonderem musikalischem
Potenzial anzusprechen und nahe an ihrem Wohnort


                                                                                                                   19
Landesverband Niedersächsischer Musikschulen �Jahresbericht 2010




                      Musikschulpraktikum und Kompakt-                           ohne Behinderung statt. Initiatorin der Veranstaltung
                      seminar für Studierende der Hochschule für                 war Christiane Joost-Plate, niedersächsische Fachspre-
                      Musik, Theater und Medien Hannover                         cherin für die musikpädagogische Arbeit mit Menschen
                                                                                 mit Behinderung.
                      Auf Basis der im Jahr 2004 zwischen dem Landesver-
                      band niedersächsischer Musikschulen und der Hoch-          Unter der fachkundigen Leitung von Robert Wagner
                      schule für Musik, Theater und Medien Hannover abge-        (Fürth) erarbeiteten die rund 30 Teilnehmerinnen und
                      schlossenen Kooperationsvereinbarung organisiert der       Teilnehmer neue Methoden für die musikpädagogi-
                      Landesverband jährlich ein dreiwöchiges Musikschul-        sche Arbeit mit integrativen Gruppen. Robert Wagner
                      praktikum für die Studierenden der Studienrichtung         arbeitet nach einem Konzept, bei dem eine selbst
                      Musikerziehung. Ziel des Praktikums ist es, den jungen     bestimmte Art und Weise der Beteiligung am gemein-
                      Nachwuchspädagogen frühzeitig und umfassend das            samen Musikmachen eines jeden Gruppenmitgliedes
                      Arbeitsfeld Musikschule zu erschließen. Von erfahre-       eine wichtige Rolle spielt. Das Erarbeiten einer Melodie,
                      nen Musikschullehrkräften betreut, erhalten sie z.B.       ausgehend von den Grundtönen der Begleitakkorde
                      Einblick in die aktuellen Anforderungen der Unterricht-    („Buchstabenbegleitung“) ermöglicht ein organisches
                      spraxis, in die pädagogische Arbeit mit Ensembles und      Aufbauen und wachsen lassen der persönlichen Mög-
                      Großgruppen und in die Organisation von Kooperati-         lichkeiten. Schritt für Schritt nehmen die Mitspieler das
                      onsprojekten. Dadurch nehmen sie wertvolle Hinweise        Werk in Besitz. „Wie „gemischt“ die Teilnehmerschar
                      und Orientierungshilfen für ihr späteres Berufsfeld mit.   eines Ensembles auch ist, es sollte jeder Teilnehmer in
                                                                                 jeder Stunde etwas mit nach Hause nehmen. Und zwar
                      Gemäß der Studienordnung absolvieren die Studie-           ein gutes Gefühl und einen greifbaren Lernfortschritt.
                      renden des 4. Semesters Musikerziehung ihr Un-             Je offener die Unterrichtsvorbereitung sein muss, um
                      terrichtspraktikum an einer VdM-Musikschule. Die           der Unterrichtssituation und der Individuallage der ein-
                      theoretischen Grundlagen – Informationen rund um           zelnen Ensemblemitglieder gerecht werden zu können,
                      die Musikschule, aktuelle Unterrichtsformen, sich          um so klarer müssen gleichzeitig die grundsätzlichen
                      verändernde Rahmenbedingungen der Arbeit als               Überlegungen den Unterricht betreffend sein.“
                      Musiklehrer/in u. v. m. – werden den Praktikantinnen       (Robert Wagner)
                      und Praktikanten zuvor in einem vom Landesverband
                      konzipierten und durchgeführten Kompaktseminar
                      durch erfahrene Leiterinnen und Leiter öffentlicher
                      und privater Musikschulen vermittelt. Gastgeberin             Ankündigung:
                      der von Ulrich Bernert geleiteten Tagesveranstaltung
                      im Juni 2010 war die Musikschule Laatzen e.V. Rund              	    as „Hannoversche Integrative Sound-
                                                                                          D
                      40 Studentinnen und Studenten der Hochschule für                    festival“ (HIS) geht am 7. - 9. Oktober
                      Musik, Theater und Medien Hannover nahmen an der                    2011 in die zweite Runde. Unter dem Mot-
                      Veranstaltung teil und wurden mit verschiedenen                     to „Begegnung“ sollen die Möglichkeiten
                      Fachvorträgen sowie mit instrumentenspezifischen                    integrativen Musizierens und Kooperie-
                      Unterrichtsdemonstrationen auf das Musikschulprak-                  rens aufgezeigt werden. So werden in der
                      tikum im Herbst vorbereitet.                                        niedersächsischen Landeshauptstadt rund
                                                                                          um die Uhr musikalische Beispiele ge-
                      „Jeder Mensch kann Musik machen –                                   zeigt, die auf Nachhaltigkeit angelegt sind
                      Von Anfang an gemeinsam“                                            (z.B. Schulkooperationen, Musikschule/
                                                                                          Förderschule), integratives Arbeiten pra-
                      Am 5. und 6. November 2010 fand in der Musikschule                  xisnah vorführen, den musikalisch-künst-
                      der Landeshauptstadt Hannover eine vom Landesver-                   lerischen Dialog anregen und Musik als
                      band geförderte und viel besuchte Fortbildungsveran-                Ausdruck von unverstellter Daseinsfreude
                      staltung für Musikschul- und Förderschullehrkräfte,                 und Können originär erleben lassen.
                      Musikstudierende und interessierte Menschen mit und


20
„Wir machen die Musik!“�5




    Das Musikalisierungsprogramm für                            Das Musikalisierungsprogramm Wir machen die
    alle Kinder in Niedersachsen                                Musik! wurde vom Niedersächsischen Ministerium
                                                                für Wissenschaft und Kultur und vom Landesverband
    „Musik ist ein wichtiger Bestandteil der Bildung. Wir       niedersächsischer Musikschulen konzipiert. Mit der
     werden deshalb mit den Landkreisen und den                 Umsetzung wurde im Schuljahr 2009/10 begonnen.
    Kommunen dafür Sorge tragen, dass alle Kinder in            Die bundesweit einzigartige Konzeption und Struktur
    Niedersachsen Zugang zu musikalischer Bildung               des Programms ermöglicht es vielen Kindern – unab-
    erhalten. Die Zusammenarbeit von Musikschulen mit           hängig von ihrer sozialen, ethnischen und regionalen
    Kindergärten und Schulen fördern wir, um möglichst          Herkunft – Erfahrungen im gemeinsamen Singen und
    früh alle Kinder in Niedersachsen zu erreichen.“            Musizieren zu machen. Wir machen die Musik! er-
    Aus der Regierungserklärung der CDU/FDP-Landesregierung
                                                                öffnet ihnen so bessere Entwicklungs- und Bildungs-
    (2008)                                                      chancen. Die Kinder erhalten in Kitas und Schulen
                                                                des Primarbereichs ein elementares musikalisches
                                                                Angebot. Bis zum Jahr 2016 sollen 80 % aller Kinder in
                                                                Kindertagesstätten und 30 % der Kinder in Grundschu-
                                                                len erreicht werden. Hierfür nutzt das Programm die
                                                                Kompetenz und Infrastruktur der kommunal geförder-
                                                                ten Musikschulen.




                                                                                                                         21
Jahresbericht 2010 klein
Jahresbericht 2010 klein
Jahresbericht 2010 klein
Jahresbericht 2010 klein
Jahresbericht 2010 klein
Jahresbericht 2010 klein
Jahresbericht 2010 klein
Jahresbericht 2010 klein
Jahresbericht 2010 klein
Jahresbericht 2010 klein
Jahresbericht 2010 klein
Jahresbericht 2010 klein
Jahresbericht 2010 klein
Jahresbericht 2010 klein
Jahresbericht 2010 klein
Jahresbericht 2010 klein
Jahresbericht 2010 klein
Jahresbericht 2010 klein
Jahresbericht 2010 klein
Jahresbericht 2010 klein
Jahresbericht 2010 klein
Jahresbericht 2010 klein
Jahresbericht 2010 klein
Jahresbericht 2010 klein
Jahresbericht 2010 klein
Jahresbericht 2010 klein
Jahresbericht 2010 klein
Jahresbericht 2010 klein
Jahresbericht 2010 klein
Jahresbericht 2010 klein
Jahresbericht 2010 klein
Jahresbericht 2010 klein
Jahresbericht 2010 klein
Jahresbericht 2010 klein
Jahresbericht 2010 klein
Jahresbericht 2010 klein
Jahresbericht 2010 klein

Weitere ähnliche Inhalte

Andere mochten auch

Tratamientos de belleza durante el Embarazo, a Dos y No
Tratamientos de belleza durante el Embarazo, a Dos y NoTratamientos de belleza durante el Embarazo, a Dos y No
Tratamientos de belleza durante el Embarazo, a Dos y Nokindmishap8430
 
Nachweislich ökologisch
Nachweislich ökologischNachweislich ökologisch
Nachweislich ökologischJingleT
 
Practica 8 intoxicacion por mercurio
Practica 8 intoxicacion por mercurioPractica 8 intoxicacion por mercurio
Practica 8 intoxicacion por mercurioNelly Guaycha
 
Documentos comerciales en Colombia y fraude bancario
Documentos comerciales en Colombia y fraude bancarioDocumentos comerciales en Colombia y fraude bancario
Documentos comerciales en Colombia y fraude bancarioTatianaPachon
 
Licensed players agent deutch-highlight summinsured
Licensed players agent deutch-highlight summinsuredLicensed players agent deutch-highlight summinsured
Licensed players agent deutch-highlight summinsuredMichael Hart
 
St moritz
St moritzSt moritz
St moritzazw2
 
Exposición et
Exposición etExposición et
Exposición etLuasile
 
Prezentacja huberta
Prezentacja hubertaPrezentacja huberta
Prezentacja hubertaELKABO
 
Agile Virtualisierung
Agile VirtualisierungAgile Virtualisierung
Agile VirtualisierungJan Hentschel
 

Andere mochten auch (15)

Neue gesetze....
Neue gesetze....Neue gesetze....
Neue gesetze....
 
Tratamientos de belleza durante el Embarazo, a Dos y No
Tratamientos de belleza durante el Embarazo, a Dos y NoTratamientos de belleza durante el Embarazo, a Dos y No
Tratamientos de belleza durante el Embarazo, a Dos y No
 
Frühjahr 2011
Frühjahr 2011Frühjahr 2011
Frühjahr 2011
 
Nachweislich ökologisch
Nachweislich ökologischNachweislich ökologisch
Nachweislich ökologisch
 
Practica 8 intoxicacion por mercurio
Practica 8 intoxicacion por mercurioPractica 8 intoxicacion por mercurio
Practica 8 intoxicacion por mercurio
 
Documentos comerciales en Colombia y fraude bancario
Documentos comerciales en Colombia y fraude bancarioDocumentos comerciales en Colombia y fraude bancario
Documentos comerciales en Colombia y fraude bancario
 
SlideShare
SlideShareSlideShare
SlideShare
 
Licensed players agent deutch-highlight summinsured
Licensed players agent deutch-highlight summinsuredLicensed players agent deutch-highlight summinsured
Licensed players agent deutch-highlight summinsured
 
St moritz
St moritzSt moritz
St moritz
 
Exposición et
Exposición etExposición et
Exposición et
 
Prezentacja huberta
Prezentacja hubertaPrezentacja huberta
Prezentacja huberta
 
Presentacion diana
Presentacion  dianaPresentacion  diana
Presentacion diana
 
Eilers, CP3
Eilers, CP3Eilers, CP3
Eilers, CP3
 
La Infoxicación
La InfoxicaciónLa Infoxicación
La Infoxicación
 
Agile Virtualisierung
Agile VirtualisierungAgile Virtualisierung
Agile Virtualisierung
 

Ähnlich wie Jahresbericht 2010 klein

Msur jahresbericht 16-17_k
Msur   jahresbericht 16-17_kMsur   jahresbericht 16-17_k
Msur jahresbericht 16-17_kHeiko von Roth
 
Praesentation Kompetenzforum Wolznach 231009 d
Praesentation Kompetenzforum Wolznach 231009 dPraesentation Kompetenzforum Wolznach 231009 d
Praesentation Kompetenzforum Wolznach 231009 dregiosuisse
 
Free Money on this https://bit.ly/3CMSQ9x
Free Money on this https://bit.ly/3CMSQ9xFree Money on this https://bit.ly/3CMSQ9x
Free Money on this https://bit.ly/3CMSQ9xSidePlaysYT
 
PowerPoint regiosuisse d
PowerPoint regiosuisse dPowerPoint regiosuisse d
PowerPoint regiosuisse dregiosuisse
 
Gemeinsam stark nach den nationalen Förderprogrammen.
Gemeinsam stark nach den nationalen Förderprogrammen.Gemeinsam stark nach den nationalen Förderprogrammen.
Gemeinsam stark nach den nationalen Förderprogrammen.e-teaching.org
 
Msur jahresbericht 20-21_g
Msur   jahresbericht 20-21_gMsur   jahresbericht 20-21_g
Msur jahresbericht 20-21_gHeiko von Roth
 
Jubiläumsbroschüre: 40 Jahre - 40 Schlaglichter
Jubiläumsbroschüre: 40 Jahre - 40 SchlaglichterJubiläumsbroschüre: 40 Jahre - 40 Schlaglichter
Jubiläumsbroschüre: 40 Jahre - 40 SchlaglichterForum DistancE-Learning
 
Kinderdorf pestalozzi jahresbericht-2011_de
Kinderdorf pestalozzi jahresbericht-2011_deKinderdorf pestalozzi jahresbericht-2011_de
Kinderdorf pestalozzi jahresbericht-2011_deDagmar Wurzbacher
 
Jahresbericht der USO 2011/2012
Jahresbericht der USO 2011/2012Jahresbericht der USO 2011/2012
Jahresbericht der USO 2011/2012USO-UCE-UCS
 
Leitfaden Interkulturelle Schulentwicklung
Leitfaden Interkulturelle SchulentwicklungLeitfaden Interkulturelle Schulentwicklung
Leitfaden Interkulturelle SchulentwicklungBLLV
 

Ähnlich wie Jahresbericht 2010 klein (20)

Msur jahresbericht 16-17_k
Msur   jahresbericht 16-17_kMsur   jahresbericht 16-17_k
Msur jahresbericht 16-17_k
 
Praesentation Kompetenzforum Wolznach 231009 d
Praesentation Kompetenzforum Wolznach 231009 dPraesentation Kompetenzforum Wolznach 231009 d
Praesentation Kompetenzforum Wolznach 231009 d
 
BBE_Tagung2010_Service-Learning.PDF
BBE_Tagung2010_Service-Learning.PDFBBE_Tagung2010_Service-Learning.PDF
BBE_Tagung2010_Service-Learning.PDF
 
Free Money on this https://bit.ly/3CMSQ9x
Free Money on this https://bit.ly/3CMSQ9xFree Money on this https://bit.ly/3CMSQ9x
Free Money on this https://bit.ly/3CMSQ9x
 
Präsentation nifbe
Präsentation nifbePräsentation nifbe
Präsentation nifbe
 
Lacina Yeo: Die „pasch“-INITIATIVE - Ein deutsches kulturdiplomatisches Instr...
Lacina Yeo: Die „pasch“-INITIATIVE - Ein deutsches kulturdiplomatisches Instr...Lacina Yeo: Die „pasch“-INITIATIVE - Ein deutsches kulturdiplomatisches Instr...
Lacina Yeo: Die „pasch“-INITIATIVE - Ein deutsches kulturdiplomatisches Instr...
 
PowerPoint regiosuisse d
PowerPoint regiosuisse dPowerPoint regiosuisse d
PowerPoint regiosuisse d
 
Gemeinsam stark nach den nationalen Förderprogrammen.
Gemeinsam stark nach den nationalen Förderprogrammen.Gemeinsam stark nach den nationalen Förderprogrammen.
Gemeinsam stark nach den nationalen Förderprogrammen.
 
"Familien stark in Sachsen; Familienbildung in Kooperation mit Kitas - Handbu...
"Familien stark in Sachsen; Familienbildung in Kooperation mit Kitas - Handbu..."Familien stark in Sachsen; Familienbildung in Kooperation mit Kitas - Handbu...
"Familien stark in Sachsen; Familienbildung in Kooperation mit Kitas - Handbu...
 
Msur jahresbericht 20-21_g
Msur   jahresbericht 20-21_gMsur   jahresbericht 20-21_g
Msur jahresbericht 20-21_g
 
Hintergrundinformationen Bundesakademie.pdf
Hintergrundinformationen Bundesakademie.pdfHintergrundinformationen Bundesakademie.pdf
Hintergrundinformationen Bundesakademie.pdf
 
Jubiläumsbroschüre: 40 Jahre - 40 Schlaglichter
Jubiläumsbroschüre: 40 Jahre - 40 SchlaglichterJubiläumsbroschüre: 40 Jahre - 40 Schlaglichter
Jubiläumsbroschüre: 40 Jahre - 40 Schlaglichter
 
Kinderdorf pestalozzi jahresbericht-2011_de
Kinderdorf pestalozzi jahresbericht-2011_deKinderdorf pestalozzi jahresbericht-2011_de
Kinderdorf pestalozzi jahresbericht-2011_de
 
Jahresbericht der USO 2011/2012
Jahresbericht der USO 2011/2012Jahresbericht der USO 2011/2012
Jahresbericht der USO 2011/2012
 
Lokale Bildungslandschaften: Wenn Partner auf einander zugehen
Lokale Bildungslandschaften:  Wenn Partner auf einander zugehenLokale Bildungslandschaften:  Wenn Partner auf einander zugehen
Lokale Bildungslandschaften: Wenn Partner auf einander zugehen
 
A.Lersch profil & branding
A.Lersch profil & brandingA.Lersch profil & branding
A.Lersch profil & branding
 
Sozialisierung durch Singen
Sozialisierung durch SingenSozialisierung durch Singen
Sozialisierung durch Singen
 
Leitfaden Interkulturelle Schulentwicklung
Leitfaden Interkulturelle SchulentwicklungLeitfaden Interkulturelle Schulentwicklung
Leitfaden Interkulturelle Schulentwicklung
 
Herausforderungen 2022 - Projektantworten
Herausforderungen 2022 - ProjektantwortenHerausforderungen 2022 - Projektantworten
Herausforderungen 2022 - Projektantworten
 
Wahlpruefsteine parteipositionen
Wahlpruefsteine parteipositionenWahlpruefsteine parteipositionen
Wahlpruefsteine parteipositionen
 

Jahresbericht 2010 klein

  • 2.
  • 3. Vorwort „Eine Bildungsinitiative, die ankommt und zwar genau bei den Richtigen – unseren Kindern!“ Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Freunde der Musik, selbst nach vier Jahren meiner Amtszeit als Präsidentin des Landesverban- des niedersächsischer Musikschulen beeindrucken „unsere“ öffentlichen Musikschulen und ihre Mitstreiter mich immer wieder aufs Neue. Die große Kraft, Kompetenz und Zielstrebigkeit, mit der sie sich all den Herausforde- rungen einer verantwortungsbewussten und nachhaltigen musikalischen Bildungsarbeit stellen, ist großartig. Mit ihrer verlässlichen Qualität, ihrer Angebotsvielfalt und einem nahezu flächendeckenden Netz sind die öf- fentlichen Musikschulen die prädestinierten Bildungspartner in den Kom- munen. Rund 100.000 niedersächsische Schülerinnen und Schüler nehmen die Angebote unserer Musikschulen derzeit wahr. Diese Zahl ist erfreulich hoch. Sie bedeutet aber auch, dass wir mit dem bisherigen Angebot viele Kinder noch nicht erreichen können. An dieser Stelle setzt die Idee des niedersächsischen Musikalisierungsprogramms an: Wir können und wollen nicht zulassen, dass der Zugang zu kultureller Bildung ein Privileg von einigen wenigen ist: Jedes Kind verdient diese Chance. Denn jedes Kind ist ein Sänger, Musiker oder Tänzer. Aber was es nicht kennen lernt, danach kann es sich nicht sehnen, das kann es nicht für sich entdecken und nicht lieben lernen. Und was wäre das Leben oder Musik oder Tanz? Trostlos. Deshalb lautet unser Auftrag: Chancengleichheit für möglichst alle Kinder zum frühest möglichen Zeitpunkt. Bildung fängt im Kindergarten an und die musikalische Bildung ist ein wichtiger Teil davon. Denn bei der musi- kalischen Bildung geht es um den ganzen Menschen, um Persönlichkeit, Phantasie und Kreativität. Gesang, Tanz etc. machen nicht nur stark, sondern auch klug. Neurobiologische Studien zeigen, dass eine frühzeitige musische Erziehung schulische Leistung und Sozialverhalten fördert. Merk-, Erlebnis- und AUSDRUCKSFÄHIGKEIT werden ebenso gestärkt wie das logische Denken. Musische Bildung ist also einer der Hauptschlüssel zu echter Teil- habe. Zu Recht wird deshalb landauf landab der Wert kultureller Bildung gepriesen. Die Weichenstellung dafür muss jedoch zu einem sehr viel früheren Zeitpunkt, als dies bisher der Fall war, erfolgen. Die niedersächsische Landesregierung hat dies vor drei Jahren erkannt und gehandelt. Für das Programm Wir machen die Musik! wurden Haushaltsmittel in erheblicher Höhe bereitgestellt. Selbst unter den aktuellen Sparzwängen sind diese nicht angetastet worden. Die ersten Früchte dieser zukunftsweisenden Initiative sind mittlerweile überall in Niedersachsen unüberhörbar und nicht zu übersehen. Darüber freue ich mich sehr. Wir haben allen Grund stolz auf das bisher Erreichte zu sein. Ich danke allen, die ihren Beitrag zu unserem gemeinsamen Erfolg geleistet haben und auch weiterhin leisten werden. Mögen Sie alle auch in Zukunft Freude und Spaß bei ihrer wichtigen Arbeit, unerschöpfliche Ideen, aber auch die nötige Durchsetzungskraft und das erforderliche Durchhaltevermögen haben. Immerzu gutes Gelingen wünscht Ihnen Ihre Ihre Gitta Connemann MdB Präsidentin des Landesverbandes niedersächsischer Musikschulen 01 1
  • 4. Landesverband Niedersächsischer Musikschulen �Jahresbericht 2010 Inhalt Jahresbericht 2010 Inhalt Seite Vorwort In aller Kürze: Das Jahr 2010 03 1. Der Landesverband • Aufgaben des Landesverbandes 05 • Verbandsführung 06 • Vernetzung 07 • Mitgliederversammlung 07 • Geschäftsstelle 07 2. Die Musikschulen • Neue Mitgliedsschulen 08 • Leitbild der niedersächsischen Musikschulen 08 3. Die Landesförderung • Finanzhilfe 11 • Förderung der Studienvorbereitenden Ausbildung (SVA) 12 4. Aktivitäten und Projekte 2010 • Mitgliederversammlung und Jahrestagung 14 • Das neue Corporate Design 17 • VIFF-Regional 19 • Musikschulpraktikum und Kompaktseminar für Studierende 20 • Jeder Mensch kann Musik machen – Von Anfang an gemeinsam 20 5. „Wir machen die Musik!“ 21 6. Berichte aus den Regionen 31 7. Nachrufe 33 8. Strukturdaten 34 Anhang 42
  • 5. In aller Kürze: Das Jahr 2010 Gemeinsam auf einem gutem Weg – Die Administration des Programms wurde in die Ver- mit frischem Wind und neuen Segeln antwortung des Landesverbandes gelegt. Über eine Onlinedatenbank gelingt die Verteilung der Stunden- „Gut Ding will Weile haben“, hieß es längere Zeit auch kontingente an alle teilnehmenden Musikschulen beim Landesverband niedersächsischer Musikschu- schnell und unbürokratisch. Hohe Verteilungsgerech- len. Nach Monaten, die geprägt waren von intensiven tigkeit, maximale Flexibilität, größtmögliche Planungs- Gesprächen, Überlegungen und Planungen, vom sicherheit und Verwaltungsvereinfachung in der Pro- Verfassen und Beurteilen von Konzepten, pädagogi- jektförderung sind in diesem Fall kein Wunschdenken schen Leitlinien und künstlerischen Motiven, konnte geblieben, sondern Realität geworden. der Landesverband im Frühjahr 2010 viele Ergebnisse seiner vielfältigen Arbeit präsentieren. Er hat nicht Ein großes Veranstaltungswochenende im Herbst nur das niedersächsische Musikalisierungsprogramm 2010 gewährte unmittelbare Einblicke in die Arbeit der Wir machen die Musik!, sondern auch noch ein ge- Kooperationspartner und präsentierte sie erstmalig meinsames neues Erscheinungsbild für Musikschulen der Öffentlichkeit. Sowohl der Erste niedersächsische und Verband entwickelt und umgesetzt. Kooperationskongress als auch das gemeinsam mit der NDR Radiophilharmonie gestaltete Familienkon- Die Mitgliederversammlung am 16.04.2010 in Papen- zert fanden durchweg begeisterten Zuspruch. burg legte den Grundstein für ein überaus ereignis- und erfolgreiches Verbandsjahr. Präsidentin Gitta Der Landesverband niedersächsischer Musikschulen Connemann MdB und der Vorsitzende des Landesver- hat im Jahr 2010 einiges auf den Weg gebracht und bandes Ernst Neuhäuser wurden einstimmig in ihren weiterentwickeln können. Der Zuspruch, den der Ämtern bestätigt. Prominenter Gast der Mitglieder- Landesverband für seine Arbeit erfährt, motiviert versammlung war der Niedersächsische Minister für zum Weitermachen und zeigt, dass wir auf einem Wissenschaft und Kultur Lutz Stratmann. guten und richtigen Weg sind. Dass diese großen und zukunftsweisenden Aufgaben gemeistert werden Mit dem neuen Corporate Design Konzept ist es uns konnten, verdanken wir der Kraft und der Einsatzbe- gelungen, ein Markenzeichen zu entwickeln, das die reitschaft des Verbandsvorstandes, zahlreicher enga- Arbeit des Verbandes und die der Musikschulen vor gierter Musikschulleiterinnen und -leiter, insbesondere Ort sichtbar verbindet. Elemente, Formen und Farben jedoch der großen Unterstützung und Wegbereitung aus dem Designbaukasten prägen nun, ein Jahr nach durch unsere Präsidentin Gitta Connemann MdB. der Vorstellung des Konzepts die Außendarstellung einer wachsenden Zahl von Musikschulen. Das neue Das Team der Geschäftsstelle konnte sich darüber Design steht dabei sinnbildlich für die Qualität, Seri- hinaus immer der Unterstützung vieler Helfer und osität, Individualität, Frische und Vielfalt der Arbeit Partner sicher sein. Ein herzlicher Dank für die sowohl der niedersächsischen Musikschulen wie auch stets konstruktive und vertrauensvolle Begleitung ihres Verbandes. unserer Arbeit geht insbesondere an das Nieder- sächsische Ministerium für Wissenschaft und Kultur, Das im Schuljahr 2009/2010 angelaufene und von das Niedersächsische Kultusministerium, die Kom- nahezu allen Musikschulen getragene Musikali- munalen Spitzenverbände sowie an viele weitere sierungsprogramm Wir machen die Musik! ist ein Verbände, Hochschulen, Institutionen und Akteure des wesentliches Element der kulturpolitischen Profilbil- Musiklebens. dung im Musikland Niedersachsen. Spätestens mit der Ausweitung des Programms auf Kooperations- projekte zwischen Musikschulen und Schulen des Primarbereichs hat sich Wir machen die Musik! als musikpädagogisches Bildungsprogramm erfolgreich Klaus Bredl in fast allen Landkreisen Niedersachsens etabliert. Geschäftsführer 03 3
  • 6. Landesverband Niedersächsischer Musikschulen �Jahresbericht 2010 1�Der Landesverband Der Landesverband niedersächsischer Musikschulen Öffentlichkeit sowie die Beratung der Musikschulträ- ist Fach- und Trägerverband von 74 niedersächsischen ger und des Landes. Im Auftrag des Landes leitet der Musikschulen, die Mitglied im Verband deutscher Landesverband Fördermittel an anspruchsberechtigte Musikschulen e.V. (VdM) sind. Der Landesverband Musikschulen weiter. Zur Deckung der dadurch entste- erstrebt ein Zusammenwirken aller für die Einrichtung, henden Verwaltungskosten wird der Landesverband Unterhaltung und Förderung von Musikschulen tätigen vom Land Niedersachsen gefördert. Kräfte. Zur Erfüllung der satzungsmäßigen Aufgaben arbeitet Durch die Zusammenarbeit mit allen Institutionen, Or- der Landesverband intensiv mit dem Niedersächsi- ganisationen und Akteuren des Musiklebens trägt der schen Ministerium für Wissenschaft und Kultur, dem Landesverband entscheidend zur Förderung des inst- Niedersächsischen Kultusministerium, dem Landes- rumentalen und vokalen Musizierens und der Musik- musikrat Niedersachsen und den darin organisierten erziehung in ganz Niedersachsen bei. Die Entwicklung Musikverbänden, den Kommunalen Spitzenverbänden von inhaltlichen, pädagogischen und organisatorischen Niedersachsens, den Ausbildungsstätten für künftige Rahmenrichtlinien und Konzepten, die Mitarbeiter- und Musikschullehrkräfte (Hochschule für Musik, Theater Führungskräftequalifizierung, die Entwicklung von und Medien Hannover, Hochschule Osnabrück), der Projekten und Förderprogrammen sowie die Durch- Landesvereinigung kulturelle Jugendbildung Nieder- führung von Fachtagungen sind wichtige Felder, in sachsen und weiteren Einrichtungen und Verbänden denen der Landesverband niedersächsischer Musik- der musisch-kulturellen Bildung zusammen. schulen die Qualitätsentwicklung an den Musikschulen unterstützt. Weitere Aufgaben sind die Information der 04
  • 7. Aufgaben des Landesverbandes Der Landesverband niedersächsischer M ­ usikschulen vertritt die Interessen der Musikschul­ räger. t fördert den fachlichen Austausch durch Kon- zeption und Durchführung von Konferenzen, berät das niedersächsische Ministerium für Tagungen, Diskussionsveranstaltungen und Wissenschaft und Kultur in den Belangen Fachkongressen. der Entwicklung und Förderung von Musik- schulen und der musikalischen Ausbildung konzipiert innovative Konzepte, die Grund- in Niedersachsen. lage für wichtige strukturelle Entwicklungen der Musikschularbeit sind. steht in Kooperation mit dem niedersäch- sischen Kultusministerium in Fragen der entwickelt Fortbildungskonzepte und Vernetzung von Kindertagesstätten und all- -angebote für Lehrkräfte und Führungskräfte gemein bildenden Schulen mit Musikschulen. in Kooperation mit unterschiedlichen Fortbil- dungsträgern. unterstützt gemeinsame Belange der Mu- sikschulen bei Behörden und kommunalen unterstützt die Findung und Förderung von Spitzenverbänden in Niedersachsen. Kindern mit besonderen musikalischen Bega- bungen. fördert die Musikschulen im Auftrag des Landes auf der Grundlage landesweit arbeitet mit den Ausbildungsstätten für gültiger Qualitätsrichtlinien. Musikberufe zusammen und nimmt die Inte- ressen der Musikschulen bei der Ausbildung initiiert und unterstützt einrichtungs- und künftiger Lehrkräfte wahr. verbandsübergreifende Projekte und Netz- werke der musisch-kulturellen Bildung. fördert den Kommunikations- und Informa- tionsfluss sowie den Erfahrungsaustausch informiert die Öffentlichkeit über die Zielset- zu inhaltlichen und organisatorischen Fragen zung und die Entwicklung der Musikschular- zwischen seinen Mitgliedsschulen. beit, um deren Bedeutung allgemein und die spezifisch niedersächsischen Qualitäten im repräsentiert die niedersächsischen Musik- Besonderen herauszustellen. schulen auf Bundesebene (VdM). unterstützt die Qualitätssicherung der entsendet Fachberater in Ausschüsse und Musikschularbeit durch Entwicklung und Gremien auf Landes- und Bundesebene. Sicherung landesweiter Standards. pflegt den Austausch mit dem Landeseltern- pflegt den Austausch mit allen Einrichtungen beirat der Musikschulen in Niedersachsen e. V. und Verbänden der kulturellen Bildung. 05
  • 8. Landesverband Niedersächsischer Musikschulen �Jahresbericht 2010 Verbandsführung Präsidentin: Gitta Connemann MdB Geschäftsführender Vorstand: • rnst-Walter Neuhäuser, Direktor der Musikschule des Emslandes e.V. (Vorsitzender) E • ohannes Münter, stv. Leiter der Kreismusikschule Diepholz (stv. Vorsitzender) J • irko Herzberg, Leiter der Musikschule der Stadt Salzgitter (Beisitzer) M • igrid Neugebauer-Schettler, Leiterin der Musik- und Kunstschule Osnabrück (Beisitzerin) S • ichael Ränger, Leiter der Musikschule Seevetal e.V. (Beisitzer) M Ehrenvorsitzende: • eter Weiß, ehem. Vorsitzender des Landesverbandes P • udolf Knop, ehem. Vorsitzender des Landesverbandes R • eert Latz, ehem. Vorsitzender des Landesverbandes G Erweiterter Vorstand: Neben den Mitgliedern des Geschäftsführenden Vorstandes sind folgende Personen Mitglieder des Erweiterten Vorstandes: • afael Jung, Leiter der Kreismusikschule Leer (Sprecher der Musikschulregion Weser-Ems) R • abine Gottschalk, Leiterin der Musikschule für den Landkreis Göttingen S (Sprecherin der Musikschulregion Braunschweig) • artina Zimmermann, Leiterin der Musikschule Hemmingen e.V. M (Sprecherin der Musikschulregion Hannover) • hristoph Strieder, Leiter der Musikschule für Stadt und Landkreis Uelzen e.V. C (Sprecher der Musikschulregion Lüneburg) • abriele Thiesen-Stampniok, Vorsitzende des Landeselternbeirates Niedersachsen e.V. G • ornelia Baumann, Leiterin des Fachbereichs Kultur und Schulen der Stadt Nordhorn C (vom Niedersächsischen Städtetag als beratendes Mitglied benannt) • alter Theuerkauf, Landrat des Landkreises Aurich W (vom Niedersächsischen Landkreistag als beratendes Mitglied benannt) • ermann Heldermann, Bürgermeister der Stadt Gehrden H (vom Niedersächsischen Städte- und Gemeindebund als beratendes Mitglied benannt) Rechnungsprüfer: • irgit Wenzel, Vorsitzende der Musikschule Laatzen e. V. B • lrich Bernert, Leiter der Musikschule Laatzen e. V. U Der Landesverband niedersächsischer Musikschulen ist Mitglied i m Verband deutscher Musikschulen e.V. (VdM) i m Landesmusikrat Niedersaachsen e.V. (LMR) i n der Landesvereinigung kulturelle Jugendbildung Niedersachsen e.V. (LKJ) i m Arbeitskreis der Kulturverbände in Niedersachsen (AKKU) i m Kommunalen Arbeitgeberverband Niedersachsen (KAV) 06
  • 9. Vernetzung Mitgliederversammlung Vertreter des Landesverbandes niedersächsischer Die einmal jährlich stattfindende Mitgliederversamm- Musikschulen sind durch ihre Beteiligung in zahlrei- lung ist das höchste Organ des Landesverbandes. chen Ausschüssen, Arbeitsgruppen und Beiräten aktiv Sie setzt sich zusammen aus Vertreterinnen und an der Entwicklung des niedersächsischen Musikle- Vertretern der Musikschulträger. In Verbindung mit bens beteiligt. der Jahrestagung des Landesverbandes wird die Mitgliederversammlung auf Einladung der jeweiligen Vertretung im Präsidium und den Fachausschüssen Musikschule an wechselnden Orten in Niedersachsen des Landesmusikrates Niedersachsen: einberufen. Am 16. und 17. April 2010 tagte die Mit- • räsidium: P gliederversammlung in der Historisch-Ökologischen Arndt Jubal Mehring, Musikschule Bad Pyrmont e.V. Bildungsstätte Emsland in Papenburg. Eingeladen • ontaktstellen Musik: K hatte die Musikschule des Emslandes e.V. Ernst Neuhäuser, Musikschule des Emslandes e.V. • ugend Musiziert: J Bei der Mitgliederversammlung wurden Präsidentin Ulrich Bernert, Musikschule Laatzen e.V. (Vorsitz) Gitta Connemann MdB und der Vorsitzende des Lan- • ammermusik Förderkurse: K desverbandes Ernst Neuhäuser einstimmig in ihren Ulrich Bernert, Musikschule Laatzen e.V. Ämtern bestätigt. Zum neuen stellvertretenden Vor- • ockmusik: R sitzenden wurde Johannes Münter (Kreismusikschule Reinhard Lewitzki, Musikschule der Stadt Salzgitter des Landkreises Diepholz) gewählt. Prominenter Gast • horarbeit: C der Mitgliederversammlung war der Niedersächsische Heinz-Josef Bausen, Musikschule Zweckverband Minister für Wissenschaft und Kultur Lutz Stratmann. Niedergrafschaft Er informierte sich aus erster Hand über die vielfältige • iedersächsischer Orchesterwettbewerb: N Bildungsarbeit der Musikschulen und stellte deren Klaus-Joachim Müller, Osterode große Bedeutung für den Erfolg der niedersächsi- • iedersächsisches Jugendsinfonieorchester: N schen Musikalisierungsinitiative heraus. Horst Zell, Goslar • aienmusik/Musik in der Freizeit: L Geschäftsstelle Ulrich Petersen, Musikschule der Hansestadt Lüneburg Die Geschäftsstelle des Landesverbandes nieder- sächsischer Musikschulen hat ihren Sitz im Haus des Mitglied der vom Niedersächsischen Kultusminis- Niedersächsischen Städte- und Gemeindebundes in terium berufenen Kommission Hauptsache: Musik der niedersächsischen Landeshauptstadt Hannover. Niedersachsen ist Rafael Jung, Leiter der Kreismusik- Der Landesverband bildet eine Bürogemeinschaft schule Oldenburg gGmbH. mit der Landesvereinigung kulturelle Jugendbildung Niedersachsen e.V. (LKJ) und dem Landesverband der Neben diesen institutionell eingerichteten Gremien Kunstschulen Niedersachsen e.V. pflegt der Landesverband im Interesse der nieder- sächsischen Musikschulen den regelmäßigen und Im Jahr 2010 beschäftigte der Landesverband folgen- intensiven Austausch mit dem Ministerium für Wis- de Personen in seiner Geschäftsstelle: senschaft und Kultur, dem Niedersächsischen Kul- • laus Bredl, Geschäftsführung K tusministerium, den Abgeordneten des niedersächsi- • ylvia Stamm, zentrales Sekretariat S schen Landtags, den Vertretern von Organisationen • atharina Rupprich, Projektassistenz K und Einrichtungen des Musiklebens, Kulturverbänden, Wir machen die Musik! (Februar – Juli 2010) Hochschulen, Akademien und Ausbildungsstätten • areike Knobloch, Projektassistenz M für Musikberufe, Landesstiftungen, Seminar- und Wir machen die Musik! (seit August 2010) Konzertveranstaltern, Beratungsunternehmen sowie Medien. 07
  • 10. Landesverband Niedersächsischer Musikschulen �Jahresbericht 2010 2�Die Musikschulen Musikschulen sind öffentlich geförderte, gemeinnüt- Neue Mitgliedsschulen zige Bildungseinrichtungen für Kinder, Jugendliche Auf Beschluss des VdM-Bundesvorstandes vom und Erwachsene. Sie vermitteln musikalische Grund- 17.09.2010 wurden folgende niedersächsische bildung und fördern musikalische Talente. Sie leiten Musikschulen neu in den Verband aufgenommen: Menschen jeden Alters zum aktiven und gemein- • usische Akademie im CJD Braunschweig M samen Singen und Musizieren an und verschaffen (Vollmitglied) so dauerhafte Lebensfreude mit Musik. Der Name • usikschule Bederkesa e.V. (Qualifizierendes M Musikschule steht in Niedersachsen für gemeinwohl- Aufnahmeverfahren – auf zwei Jahre befristet) orientierte, kontinuierliche und qualitätvolle musika- • usikschule Hollenstedt und Umgebung e.V. M lische Bildung. Gemeinsam stehen die öffentlichen (Qualifizierendes Aufnahmeverfahren – auf Musikschulen in Niedersachsen für die Qualität, zwei Jahre befristet) Flexibilität, Erreichbarkeit und Verlässlichkeit ihrer vielfältigen Bildungsangebote. Leitbild der niedersächsischen Musikschulen Über ihren Landesverband sind die niedersächsischen Verabschiedet von der Mitgliederversammlung Musikschulen in eine bundesweit verzweigte professi- im März 2007 onelle musikpädagogische Verbandsstruktur einge- bunden. Dieses Netzwerk ermöglicht, dass sie vom Grundhaltung und Ziele. Musik ist eines der ältesten Know-how eines nahezu 1.000 Mitgliedseinrichtungen Kulturgüter der Menschheit. Über alle Sprachgrenzen zählenden Fachverbandes profitieren. Die Zielsetzun- und sozialen Unterschiede hinweg ermöglicht sie ein gen und qualitätsorientierten Richtlinien des Verban- friedliches Miteinander von Menschen unabhängig des und seiner Mitgliedseinrichtungen werden aus von deren Herkunft. Musikalische Bildung fördert dem VdM-Strukturplan, den VdM-Rahmenlehrplänen die Persönlichkeitsentwicklung junger Menschen in und weiteren Publikationen und Handreichungen des besonderer Weise. Musizieren – ob allein oder in der Verbandes ersichtlich. Gemeinschaft – macht Spaß, fördert Wahrnehmungs- fähigkeit, Selbstbewusstsein, soziale Kompetenz und Im Landesverband niedersächsischer Musikschu- Toleranz. Die Vermittlung und Pflege des Kulturgutes len waren im Jahr 2010 74 öffentliche Musikschulen Musik und der damit verbundenen Werte ist eine ver- zusammengeschlossen. An diesen wurden 91.400 antwortungsvolle gesellschaftliche und pädagogische Schülerinnen und Schüler in insgesamt 34.716 Jahres- Aufgabe. Sie ist ein wertvoller Beitrag zum Gemein- wochenstunden von 2.847 Lehrkräften unterrichtet. wohl und zur Völkerverständigung. Wir Musikschulen führen deshalb Menschen jeden Alters an die Musik Träger von 29 Musikschulen sind die Kommunen und heran und leiten sie zum aktiven und vor allem ge- Landkreise, 39 Musikschulen befinden sich in der Trä- meinsamen Musizieren an. Wir vermitteln musikali- gerschaft eines eingetragenen Vereines, 6 Musikschu- sche Grundbildung und fördern musikalische Talente. len in einer anderen privatrechtlichen Trägerschaft. 28 Allen unseren Schülerinnen und Schülern ermöglichen Kreismusikschulen decken mit ihrem Angebot jeweils wir lebenslange Freude an der Musik. einen gesamten Landkreis ab. Die Finanzierung der Einrichtungen (Gesamtetat: 68.478.330 Euro) erfolgte Marktführer in musikalischer Bildung. Als öffentlich im Wesentlichen durch Gebühreneinnahmen (51,45%) geförderte Bildungseinrichtungen halten wir für jeden sowie durch Mittel der Landkreise, Städte und Ge- Menschen sinnstiftende musikalische Bildungs-, meinden (41,44 %). Weitere Einnahmen erfolgten aus Freizeit- und Förderungsangebote bereit. Mit ei- Mitteln des Landes (1,72 %) sowie durch Spenden und nem umfassenden Angebot leisten wir musikalische sonstige Mittelzuflüsse (4 %). Breitenarbeit und Spitzenförderung zugleich. Wir sind integraler Bestandteil des kommunalen und regiona- len Kultur- und Bildungsangebotes und in unserem Einzugs- und Wirkungsbereich Marktführer auf dem Gebiet der Musikerziehung. 08
  • 11. Bildung für alle. Wir bieten ein flexibles, individuell Selbstverständlich: Bildung mit Qualität. Wir sind kom- abgestimmtes Curriculum für Schüler in allen Alters- munikationsbewusste und kundenorientierte Organi- stufen und für jeden Anspruch – allein oder in der sationen mit hoher Angebots- und Servicequalität. Zur Gruppe und für Musik jeglicher Stilrichtung. Vielfältige Umsetzung unseres Qualitätsanspruches arbeiten wir Angebote für das gemeinsame Musizieren in Ensem- mit modernen Managementsystemen und stellen uns bles, Bands, Orchestern und Chören sowie ergänzende regelmäßigen Qualitätsüberprüfungen durch Selbst- Unterrichtsfächer komplettieren unser umfassendes bewertung, Kennzahlenvergleiche und Befragungen Angebot. Musikalische Seiteneinsteiger, Jugendliche, von Schülern, Eltern, Mitarbeitern sowie potenziellen Erwachsene, Senioren, Menschen mit Behinderung Kunden. Dadurch gewährleisten wir den effizienten und Angehörige sozialer Randgruppen sprechen wir Einsatz von öffentlichen Mitteln und dokumentieren mit spezifischen Angeboten an. Schülerinnen und die Übereinstimmung unserer Arbeitsergebnisse mit Schüler aus anderen Kulturen integrieren wir in unser dem uns übertragenen Bildungsauftrag. Unterrichtsangebot. Professionell und verantwortungsbewusst. Unsere Lehrkräfte haben hohe fachliche und soziale Kompe- tenzen. Sie halten sich durch regelmäßige Weiterbil- dung stets auf dem neuesten fachlichen Stand. Sie verstehen sich als Repräsentanten des „Unterneh- mens Musikschule“ und identifizieren sich intern und in der Öffentlichkeit mit den Zielen unserer Einrich- tung. Sie haben Raum für Eigenverantwortung, für persönliche Gestaltungs- und Entfaltungsmöglichkei- ten bei der Planung und Umsetzung ihres Unterrichts, bei Veranstaltungen und bei der Entwicklung neuer Angebote. Gemeinschaft aktiver und kreativer Menschen. Wir Verlässlich und kompetent. Wir verstehen uns als bieten aktiven und kreativen Menschen einen Treff- Kompetenzzentren in allen Fragen der musikalischen punkt, an dem sie mit Spaß und Freude ihre vielfältigen Aus-, Fort- und Weiterbildung. In dieser Funktion musisch-kulturellen Interessen verwirklichen können. nehmen wir vor Ort jede Vernetzungsmöglichkeit Mit unserem Unterricht, aber auch mit ergänzenden wahr. Vor allem sind wir verlässliche Bildungspartner Angeboten wie etwa Veranstaltungen, Konzerten, Mu- von Kindergärten, Schulen und Laienmusikvereinen. sikfreizeiten stiften wir einzigartige Gemeinschaftser- Mit gemeinsam entwickelten, pädagogisch wertvollen lebnisse, die für den sozialen und auch den generati- Bausteinen und Projekten sichern und ergänzen wir onsübergreifenden Zusammenhalt von Bedeutung sind. die Angebote unserer Kooperationspartner. Öffentliche Musikschulen – einzigartig vielfältig. Wir Ihren Preis wert. Durch Sicherstellung von Zuschüs- halten das Allgemeingut musikalische Bildung für sen der öffentlichen Hand und durch die Einwerbung jedermann vor, bieten sozialen Mehrwert und einen ho- privater Mittel gelingt es uns, unsere qualifizierten hen Zusatznutzen für jeden Einzelnen und die Gesell- musikalischen Bildungsangebote für jedermann schaft. Kein anderer Anbieter leistet Musikerziehung erschwinglich zu halten. Mit einem ausgewogenen so hochwertig, umfassend und sozial integrativ wie und transparenten Preissystem ermöglichen wir wir. Gemeinsam stehen wir für die Qualität, Flexibilität, allen interessierten Menschen unabhängig von deren Erreichbarkeit und Verlässlichkeit unserer Bildungs- finanzieller Leistungsfähigkeit, aktiv an unseren An- angebote. Dabei ist jede Musikschule einzigartig, denn geboten zu partizipieren. sie wird von Menschen mit ihren ganz individuellen Fähigkeiten und Stärken geprägt und gestaltet. Diese Vielfalt ist unsere Stärke. 09
  • 12. Landesverband Niedersächsischer Musikschulen �Jahresbericht 2010 Die niedersächsischen Musikschulen sind Bildungspartner von … A llgemein bildenden Schulen und E inrichtungen der Kinder-, Jugend- und Kindertageseinrichtungen Seniorenhilfe Bläser- und Streicherklassen, Chorklas- Angebote der Musikschulen in allgemein bil- sen und Musik-AGs, Orchester, Rock- und denden Einrichtungen, aber auch in Einrich- Popprojekte und vieles mehr – mehr als tungen der Kinder- und Jugendhilfe und Se- 1.000 Kooperationsprojekte verdeutlichen niorenzentren fördern gezielt die Integration die Vielfalt der Zusammenarbeit und die von Menschen mit Behinderung, von Kindern wachsende Nachfrage seitens der Schulen und Jugendlichen mit Migrationshintergrund und der Eltern. Zahlreiche Angebote der sowie von sozial benachteiligten Menschen. Elementaren Musikerziehung unterstützen Hochschulen und Ausbildungsstätten die frühkindliche Entwicklung und ergänzen für Musikberufe so das Bildungsangebot für Vorschulkinder. Ohne Musikschulbesuch kein Hochschul- Durch die musikpädagogische Qualifizierung studium. In der Studienvorbereitenden von Erzieherinnen sorgen Musikschulen Ausbildung bereiten viele niedersächsische dafür, dass Singen, Musizieren und Tan- Musikschulen jährlich rd. 300 begabte zen wieder ein natürlicher Bestandteil des Schülerinnen und Schüler auf eine künstleri- pädagogischen Angebots in Kitas wird. Das sche oder pädagogische Berufslaufbahn vor. niedersächsische Musikalisierungsprojekt Ausgewählte Musikschulen sind regiona- Wir machen die Musik! baut auf diesen Er- le Standorte der Förderung musikalisch fahrungen auf und stellt so die musikalische besonders begabter Kinder und betreuen Bildung für alle Kinder in Niedersachsen auf Unterrichtspraktika in Kooperation mit der eine solide und breite Basis. Hochschule für Musik und Theater Hannover. M usikvereinen, Chören und Orchestern I nstitutionen und Verbänden des Die Zusammenarbeit mit allen in den Re- Musik- und Kulturlebens gionen aktiven Akteuren des Musiklebens, Durch vernetzte Aktivitäten und Projekte mit insbesondere die musikalische Aus- und Kunstschulen, Volkshochschulen, Theatern, Weiterbildung von Laienmusikern findet Orchestern, Festivals, theaterpädagogi- schwerpunktmäßig in den rund 30 „Kon- schen Einrichtungen, den niedersächsischen taktstellen Musik“ statt. Musikschulen sind Landschaften, Stiftungen sowie Landes- und überall dort, wo es aktive Kontaktstellen gibt, Bundesakademien tragen die niedersäch- die zentralen Anlaufstellen und Partner der sischen Musikschulen zur Profilierung und Laienmusik. Entwicklung des kommunalen und regiona- len Kulturlebens bei. So wird ein optimales Angebot für Veranstalter, Kulturschaffende und Nutzer von Kultureinrichtungen in den Regionen Niedersachsens erreicht. 10
  • 13. Die Landesförderung�3 Finanzhilfe • die Entwicklung und Durchführung qualifizierter Unterrichtsangebote für die musikalische Breiten- Das Land Niedersachsen stellte im Jahr 2010 insge- und Spitzenförderung samt 1.106.000 Euro als Finanzhilfe zur Förderung • die Gründung und Unterhaltung von Chören, der Musikschulen und der Verbandsgeschäftsstelle Orchestern, Bands und Ensembles zur Verfügung. Die Mittelvergabe erfolgte auf der • die Zusammenarbeit mit Schulen, Kindergärten, Rechtsgrundlage des § 18 des Niedersächsischen Musikvereinen und Glücksspielgesetzes (NGlüSpG) in Verbindung mit der • anderen örtlichen Bildungsträgern und mit „Verordnung über die Förderung von niedersächsi- Trägern der Jugendarbeit schen Musikschulen aus Glücksspielabgaben“. • die Durchführung studien- und berufsvorbereiten- der musikalischer Ausbildungsgänge Der Haushaltsgesetzgeber hat den Landesverband • die Durchführung musikalischer Wettbewerbe und niedersächsischer Musikschulen ermächtigt, die nach öffentlicher Konzertveranstaltungen § 14 Abs. 2 Satz 1 Nr. 4 gewährte Finanzhilfe zur • die Qualifizierung der Mitarbeiterinnen und Förderung der musikalischen Bildung in anerkann- Mitarbeiter von Musikschulen ten niedersächsischen Musikschulen zu verwenden. • die Beschaffung, Pflege und Instandhaltung von Förderungswürdige Aufgaben gemäß Absatz 1 Satz 2 Instrumenten und Unterrichtsmaterialien und sind insbesondere: die wissenschaftliche Begleitung der Bildungs- maßnahmen 11
  • 14. Landesverband Niedersächsischer Musikschulen �Jahresbericht 2010 Einen Teil der Finanzhilfe kann der Landesverband Alle für die Beantragung und Vergabe der Finanz- niedersächsischer Musikschulen auch für eigene hilfe relevanten Bestimmungen und Kriterien sind Maßnahmen und zur Förderung der musikalischen getrennt für jeden der Förderbereiche in den für das Bildung verwenden. Ziel der Musikschulförderung jeweilige Förderjahr gültigen „Fördergrundsätzen und ist es, die Arbeit der anerkannten Musikschulen zu Durchführungsvorschriften des Landesverbandes sichern und sie in die Lage zu versetzen, ein flächen- niedersächsischer Musikschulen“ verbindlich geregelt. deckendes und qualitätvolles musikpädagogisches Alle Antragsunterlagen stehen im Internet unter der Angebot zu sozialverträglichen Bedingungen zu Adresse www.musikschulen-niedersachsen.de zum gewährleisten. Öffentliche gemeinnützige Musikschu- Download zur Verfügung. len können vom Landesverband niedersächsischer Musikschulen e.V. anerkannt und gefördert werden, Förderung der Studienvorbereitenden wenn ihr Hauptzweck darin besteht, das Musizieren Ausbildung durch ein breit gefächertes und qualitätvolles Angebot an Instrumental- und Vokalunterricht sowie durch Einen besonderen Stellenwert in der Landesförderung Ensembles und Chöre zu sozialverträglichen Bedin- nimmt seit jeher die Studienvorbereitende Ausbildung gungen zu fördern. (SVA) an den niedersächsischen Musikschulen ein. Musikschulen, die für diesen Bereich eine Förderung In der begleitenden „Verordnung über die Förderung beantragen, müssen im Vorjahr der Antragstellung von niedersächsischen Musikschulen aus Glücksspiel- Aufnahme- und Zwischenprüfungen nach den jeweils abgaben“ sind u.a. das Verfahren zur Anerkennung gültigen Durchführungsvorschriften ordnungsgemäß von Musikschulen sowie die Aufteilung der Finanzhil- angemeldet und durchgeführt haben. Der Landes- fe geregelt. Von der Finanzhilfe dürfen bis zu 120.000 verband arbeitet in der Sicherung von Qualitätsstan- Euro zur Deckung des Verwaltungsaufwandes des dards eng mit der Hochschule für Musik, Theater und Landesverbandes niedersächsischer Musikschulen Medien Hannover und dem Institut für Musik an der e.V. verwendet werden. Von der verbleibenden Fi- Hochschule Osnabrück zusammen. nanzhilfe werden mindestens 80 % für die Entwicklung und Durchführung qualifizierter Unterrichtsangebote für die musikalische Breiten- und Spitzenförderung und mindestens 15 % für die Durchführung studi- en- und berufsvorbereitender musikalischer Ausbil- dungsgänge verwendet. Im Jahr 2010 hat der Lan- desverband folgende schlüsselmäßige Verteilung der Fördermittel vorgenommen: Mit 448.200 Euro (45 %) wurden die Angebote der Musikschulen im Bereich der Ensemble- und Ergänzungsfächer gefördert, 398.400 Euro (40 %) entfielen auf die Förderung von Schülern der Elementar- und Primarstufe und 149.400 Euro (15%) auf die Förderung der Studienvorbereiten- den Ausbildung. Der anteiligen Mittelzuweisung an Die SVA ist eine Studien- und Berufs vorbereitende die Träger niedersächsischer Musikschulen ging ein Ausbildung, die an einer Musikschule angesiedelt ist. aufwändiges Prüfungsverfahren der qualitativen und Sie hat die Aufgabe, junge Menschen, die ein besonde- quantitativen Voraussetzungen der Antrag stellen- res Interesse und Potenzial erkennen lassen, auf ein den Musikschulen und der von ihnen angemeldeten mögliches künstlerisches bzw. pädagogisches Musik- Schüler und Stundenzahlen voraus. studium oder auch auf eine in Erwägung gezogene, musikbezogene Berufsausbildung vorzubereiten. Insbesondere bei älteren Schülern sollte eine ent- sprechende Eignung und Zielgerichtetheit erkennbar 12
  • 15. sein. In der SVA sollen individuelle Begabungen der aufgenommenen Bewerberinnen und Bewerber so gefördert werden, dass ihr musikalisches Potenzial Eine öffentliche gemeinnützige Musikschule in ­ iedersachsen N und ihre Leistungsfähigkeit in besonderer Weise zur kann vom Landesverband niedersächsischer Musikschulen Entfaltung gebracht werden und eine gezielte Ausein- e.  V. als förder­ ngswürdig anerkannt werden, wenn: u andersetzung mit einem musikbezogenen Berufsziel ermöglicht wird. Lehrkräfte an Musikschulen und 1. ie einen kommunalen oder einen als gemeinnützig im Sinne s begleitende Prüfer einer Musikhochschule tragen des- der Abgabenordnung anerkannten privaten Träger hat und halb eine große Verantwortung für den musikalischen nicht mit Gewinnerzielungsabsicht betrieben wird, Werdegang der Bewerber bzw. Teilnehmer. Dabei soll- 2. zum Unterricht ten durch entsprechende Angebote der Musikschulen a) Elementare Musikerziehung, Musikalische Früherziehung auch die unterschiedlichen existierenden Studien- und Musikalische Grundausbildung, und Ausbildungsgänge und deren spezifischen Anfor- derungsprofile in angemessener Weise berücksichtigt b) die Unterweisung in mindestens fünf der sechs Katego- werden. Vor der Bewerbung und im Laufe der SVA rien Instrumentalunterricht für Streichinstrumente, für Zupf- sind regelmäßige konstruktive Beratungsgespräche instrumente, für Blasinstrumente, für Schlaginstrumente, für zwischen Lehrern, Schülern und Eltern ein wichtiger Tasteninstrumente sowie Vokalunterricht, Bestandteil der verantwortungsbewussten Begleitung c) Ensemblefachunterricht, insbesondere für Orchester, der jungen Menschen. Band oder Chor, und Im Jahr 2010 organisierte und betreute der Landes- d) Ergänzungsfachunterricht, insbesondere Musiklehre oder verband insgesamt 29 SVA-Prüfungstage, an denen Hörerziehung, gehört, rund 300 Schülerinnen und Schüler von 26 Musik- 3. Unterricht in einem Umfang von mindestens 50 Jahreswo- schulen eine SVA-Aufnahme- oder -Zwischenprüfung chenstunden erteilt wird, wobei eine Jahreswochenstunde ablegten. eine zugeteilte wöchentliche Unterrichtseinheit im Umfang von 45 Minuten ist, die ganzjährig mit Ausnahme der Ferien- Noch im Jahr 2009 hatte eine vom Landesverband zeiten abgehalten wird, eingesetzte Arbeitsgruppe, besetzt mit Prof. Christoph Hempel (Hochschule für Musik, Theater und Medien 4. sie von einer hauptamtlich tätigen Fachkraft mit musik- Hannover), Nicola Bodenstein-Polito (Musikschule pädagogischer Hochschulausbildung oder mindestens fünf- Isernhagen Burgwedel), Dirk Kummer (Musikschu- jähriger musikpädagogischer Berufserfahrung geleitet wird, le des Emslandes) und Dr. Hans Krauss (Städtische 5. die Mehrzahl der an der Schule beschäftigten Lehrkräfte ein Musikschule Braunschweig) sich mit notwendigen An- musikpädagogisches Studium absolviert hat oder über eine passungen der Fördergrundsätze an sich verändernde gleichwertige musikpädagogische Qualifikation verfügt, Rahmenbedingungen befasst und einen Änderungs- katalog erarbeitet, der mittlerweile in die geltenden 6. die Mehrzahl der Lehrkräfte aufgrund eines schriftlichen Fördergrundsätze übernommen worden ist. Arbeitsvertrages beschäftigt ist und 7. die Unterrichtsbedingungen, die Gebühren- oder Entgeltre- gelungen schriftlich festgelegt sind und die Gebühren- oder Entgeltgestaltung soziale Gesichtspunkte berücksichtigt. 13
  • 16. Landesverband Niedersächsischer Musikschulen �Jahresbericht 2010 4� ktivitäten und Projekte 2010 A Mitgliederversammlung und Jahrestagung Einen schöneren Ausblick konnte es für die diesjäh- rige Mitgliederversammlung und Jahrestagung des Der niedersächsische Minister für Wissenschaft und Landesverbandes niedersächsischer Musikschulen an Kultur, Lutz Stratmann, besuchte die diesjährige einem so sonnigen Wochenende im April nicht geben. Mitgliederversammlung des Landesverbandes nie- Nicht der landschaftlich grandiose Ausblick, sondern dersächsischer Musikschulen in Papenburg, bei der vor allem der Ausblick auf die Themen der Tagung sich alles um das vom Land Niedersachsen geförderte lockte die Leiterinnen und Leiter der Musikschulen in Musikalisierungsprogramm Wir machen die Musik! Niedersachsen zahlreich nach Papenburg: Neben der drehte. Ein neues Corporate Design für das Projekt, die Neuwahl des Vorstandes stand die Vorstellung des Musikschulen und ihren Landesverband mit viel Farbe Projektes „Klasse! Wir singen 2011“ auf dem Pro- und neuen Motiven sorgte für große Überraschung. gramm und mit großer Spannung wurde die Präsen- tation des neuen Corporate Designs für die Musik- schulen in Niedersachsen und ihren Landesverband erwartet. Hauptthema der Tagung war jedoch vor allem das niedersachsenweite Musikalisierungspro- gramm Wir machen die Musik!. Die Verbandspräsidentin Gitta Connemann MdB und der Vorsitzende Ernst Neuhäuser wurden durch die Neuwahlen einstimmig in ihren Ämtern bestätigt und mit großem Beifall für ihren großartigen Einsatz in den letzten Jahren gelobt. Das Abstimmungsergebnis zeigte deutlich, wie zufrieden die rund 60 anwesenden Musikschulvertreter mit der vor 3 Jahren gestarteten strategischen Neuausrichtung des Landesverbandes sind. „Ich freue mich, unsere erfolgreiche Arbeit wei- terführen zu können. Denn jedes Kind hat die Chance verdient, die Welt der Musik zu erfahren“, so Gitta Connemann nach ihrer Wiederwahl im Tagungsraum der Bildungsstätte. Der Tagungsraum in der historisch-ökologischen Bildungsstätte Emsland Dicke Holzbalken stützen diesen Raum und zusam- men mit dem teilweise natur belassenen Wandputz Das noch schwache Sonnenlicht am Morgen und der besticht der Versammlungsort durch seine boden- aufsteigende Dunst des Sees lassen die Umgebung ständige, aber dennoch moderne und offene Atmo- mystisch, fast unwirklich erscheinen. Zwei Schwäne sphäre. Unter der großen Balustrade am Vorstands- ziehen langsam ihre Bahnen über den See und recken tisch sitzt der neu gewählte Vorstand: neben Ernst anmutig ihre langen Hälse nach oben. Bäume und Neuhäuser, Direktor der Musikschule des Emslandes grüne Wiesen umrahmen das verträumte Bild: In die- e.V., sind dies Sigrid Neugebauer-Schettler, ser Idylle liegt die Historisch- ökologische Bildungs- Leiterin der Musik- und Kunstschule Osnabrück, stätte Emsland in Papenburg und die riesige Glasfront Johannes Münter, Stellvertretender Leiter der Kreis- des Haupthauses lässt jeden Besucher auch innen musikschule Diepholz, Mirko Herzberg, Leiter der nicht vergessen, in welch wunderbarer Umgebung er Musikschule der Stadt Salzgitter und Michael Ränger, sich befindet. Leiter der Musikschule Seevetal e.V. 14
  • 17. Präsidentin Gitta Connemann MdB, Minister Lutz Stratmann „Solo Tutti“ vom Vituswerk und Vorsitzender Ernst Neuhäuser unter der Leitung von Marlene Bucher In dem vollbesetzten Saal werden Vorträge gehalten, sogar Achtelgröße, spielten die Kinder der Musikklas- Ideen ausgetauscht und es wird angeregt diskutiert. se auch auf kleinen Fagottini und Klarinetten. Was Auch hier geht es vor allem um das von der nieder- das Musikalisierungsprogramm bewegen kann, zeigte sächsischen Landesregierung geförderte Musikalisie- besonders eindrucksvoll das ausschließlich mit Men- rungsprogramm Wir machen die Musik!. Der Minister schen mit Behinderung besetzte Ensemble „Solo und für Wissenschaft und Kultur, Lutz Stratmann, der das Tutti“. Mit ihrem Motto „Wir sind immer gut drauf!“ Projekt von Beginn an begleitete, wollte sich persön- riss das Musikensemble die Tagungsteilnehmer mit lich über erste Ergebnisse und den Fortschritt der und erntete begeisterten Applaus. Hans Walter vom ersten Phase des Programms informieren. Niedersächsischen Kultusministerium gab mit seinem Vortrag über die Singinitiative „Klasse! Wir singen 2011“ einen ebenso spannenden wie viel verspre- In seiner Ansprache betonte der Minister erneut das chenden Ausblick auf das anstehende Großprojekt. hohe Landesinteresse an der frühmusikalischen För- Schon jetzt sei abzusehen, dass weitaus mehr Kinder derung. Er sprach den niedersächsischen Musikschu- als zunächst angedacht bei den großen Liederfesten len und der Verbandsspitze seinen großen Dank für die mitwirken werden: 130.000 Kinder, 10 Liederfeste engagierte und hoch qualifizierte Bildungsarbeit aus: und gefüllte Hallen. Auf das Ergebnis von „Klasse wir „Mit den öffentlichen Musikschulen kann das Land auf singen! 2011“ darf man gespannt sein. verlässliche und für den Erfolg der Musikalisierungs- initiative unverzichtbare Bildungspartner bauen.“ Erste Früchte des Musikalisierungsprogramms wurden den Tagungsteilnehmern durch Kinder einer Musikklasse der Johannes-Gutenberg-Schule Meppen in Kooperation mit der Musikschule des Emslandes vorgestellt. Sie umrahmten mit ihrem begeisternden Spiel die Rede des Ministers, der schmunzelnd von seiner Geige spielenden Tochter erzählte und allen Kindern dazu riet, immer schön fleißig weiter zu üben. Welch großen Stellenwert die musikalische und instrumentale Frühförderung für Kinder erreicht hat, Der neu gewählte Vorstand, Minister Stratmann und zeigte sich unter anderem in der Vielfalt der eigens Orchesterklasse Meppen für Kinder angefertigten Instrumente. Neben den üblichen Streichinstrumenten in halber, viertel und 15
  • 18. Landesverband Niedersächsischer Musikschulen �Jahresbericht 2010 erfinden und ihm jedes Mal einen neuen Sinn geben. Für den einen heißt es also „Mehr Zauber mit Musik!“, für den anderen vielleicht „Mehr Zufriedenheit mit Musik!“ – hier ist wirklich alles möglich. Freitagabend: Der Reihe nach betreten die Spit- zenköche mit hoch erhobenen Holzkochlöffeln den Speisesaal und schon wandeln sie sich zu coolen Hard-Rockern in schwarzer Kluft mit grünen Gieß- kannen als Schlagwerk. Die Kinder einer Kitagruppe Gießkannen-Perkussion aus dem Emsland unter der Leitung von Marlene Bucher machen die Pausen zwischen den einzelnen Gängen zum eigentli- Ein schwungvoller Bogen durchzieht das Bild, er chen Hauptgang. „Mehr Power mit Musik!“ oder auch erinnert entfernt an einen Notenschlüssel oder doch „Mehr Freude mit Musik!“ und noch so vieles mehr an die Schnecke einer Geige? Viele bunte musikalische würde hier auf die kleinen musikalischen Verwand- Motive ranken sich um den roten Bogen: Ein lila Kon- lungskünstler zutreffen. zertflügel und eine Trompete, eine pinkfarbene Geige und ein kleines Mädchen, das Flöte spielt. Bunt und Wie viel „Mehr“ das Musikalisierungsprogramm noch vielfältig wie die Arbeit der öffentlichen Musikschulen für die Kinder in Niedersachsen erreichen kann, wird in Niedersachsen, so sollte sich auch das neue Er- sich in den nächsten Jahren zeigen. Fest steht: „Je scheinungsbild des Landesverbandes und der Musik- mehr Kinder mit Musik in Berührung kommen, desto schulen präsentieren. Ein Erscheinungsbild, das jede besser!“, freut sich Gitta Connemann auf die künftige Musikschule für sich individuell mit neuen Motiven Entwicklung. und Farbklängen anreichern kann und das dennoch nie die optische Verbindung zu seinem Dachverband Katharina Rupprich verliert. Der Bogen bleibt als verbindendes Element immer erhalten und schafft eine Brücke zwischen dem Das neue Corporate Design Landesverband und den Musikschulen. Aufkleber mit bunten Motiven, große Aufsteller mit Fotos und dem Der Landesverband hat zusammen mit einer Leipziger neuen Design, der Jahresbericht in komplett neuem Gestaltungsagentur ein Corporate Design Konzept Gewand. So vieles gibt es an diesem Nachmittag in für Musikschulen und Landesverband entwickelt Papenburg zu bestaunen. Mit viel Spannung wurde die und dieses im Rahmen der Mitgliederversammlung Präsentation des neuen Corporate Designs erwartet vorgestellt. Ein nach dem Baukastenprinzip entwickel- und die Resonanz auf den vorgestellten Designbau- tes Konzept ermöglicht den Musikschulen die flexible kasten der Firma KOCMOC.NET aus Leipzig war ganz Umsetzung einer umfangreichen Farb- und Motiv- und gar positiv. welt für die künftige Gestaltung aller Medien für die Öffentlichkeitsarbeit. Die Motivwelt ist erweiterungs- Genauso flexibel, wie das neue Design, ist auch der fähig und eröffnet somit die Umsetzung immer neuer neue Claim für die Musikschulen in Niedersachsen. Gestaltungsideen. Die Musikschulen haben sogar die Was ist das besondere am Musizieren? Worin genau Möglichkeit, ein eigenes neues Logo für ihre Musik- besteht der Mehrwert für jeden einzelnen Menschen? schule – basierend auf dem neuen musikalischen Nun, die Antworten hierauf können vielfältig sein und Leitmotiv des Landesverbandes – zu kreieren. keine Antwort ist hier falsch, jede kann Bestandteil des neuen Claims werden: „Mehr…mit Musik!“ lautet Das neue Designkonzept wurde überaus positiv das Grundgerüst und gerade das fehlende Wort kann aufgenommen. Umfrageergebnisse bestätigen, dass den kurzen, einprägsamen Satz immer wieder neu nahezu alle Musikschulen beabsichtigen, das 16
  • 19. Designkonzept in ihre Kommunikationsmedien zu in- tegrieren. Die mit der Konzeptentwicklung verfolgten Marketingziele können somit erreicht werden: Eine frische, fröhliche, bunte und moderne Bildsprache ver- mittelt der Öffentlichkeit Inhalte und Vielfältigkeit der Musikschularbeit. Die gemeinsame Nutzung unter- streicht die Zusammengehörigkeit der Musikschulen und transportiert übergreifend deren Qualitätsprofil. um m derassab Mehr Tsching Aufgrund des großen Interesses seitens der Verbands- mitglieder hat sich der Landesverband für einen ik! mit Mus innovativen und zukunftsweisenden Vertriebsweg zur Verbreitung des Corporate Designs entschieden. Eine mit finanzieller Unterstützung des Förderver- eines Musikschulen in Niedersachsen entwickelte multifunktionale Onlineplattform mit dem Namen „ePrint“ ermöglicht den Zugriff auf alle Elemente des Designbaukastens, auf Logos, Schriften und eine große Auswahl professioneller Fotos. Der Hauptnutzen für die Musikschulen liegt jedoch in den bereits fertig gestalteten Vorlagen für Plakate, Flyer, Briefbögen, Visitenkarten und der Möglichkeit zur Generierung eines individuellen Musikschullogos. Die Vorlagen kön- er nen in nur wenigen Schritten von den Benutzern online „personalisiert“, d.h. an den vorgesehenen Stellen mit eigenen Texten, Bildern und Logos versehen werden. Mehr Za ub ! Das Ergebnis sind druckfähige pdf-Dateien, die ohne mit Musik zusätzliche Bearbeitung durch einen professionel- len Grafiker ausgedruckt oder aber an eine Druckerei weitergeleitet werden können. Ein umfangreiches Zwei von insgesamt zehn Postkartenmotiven im neuen Design Handbuch und viele detaillierte Informationen und Tipps setzen keinerlei grafische Vorkenntnisse voraus. Die Plattform wird kontinuierlich mit neuen Design- elementen, Fotos und weiteren Druckvorlagen unter- schiedlicher Formate erweitert. Auch die Printmedien des Landesverbandes können von den Musikschulen heruntergeladen und zum Teil ebenfalls personalisiert werden. Gegen Zahlung einer einmaligen Nutzungs- gebühr erhalten die Musikschulen ihre persönlichen Zugangsdaten und haben damit einen zeitlich unein- geschränkten Zugriff auf das Angebot. Startseite der „ePrint-Onlineplattform“ 17
  • 20. Landesverband Niedersächsischer Musikschulen �Jahresbericht 2010 Mehr Vielfalt mit Musik! Selbstverständlich gibt es überdies einige Neuerun- gen, die es den Nutzern noch einfacher machen, sich Das neue Erscheinungsbild wird vom neuen Claim des über die Arbeit der Musikschulen in Niedersachsen Landesverbandes komplettiert: Der Slogan „Mehr … umfassend zu informieren. Alle Mitgliedsschulen sind mit Musik!“ soll den Mehrwert, den die Musikschulen mit ihren Kontaktdaten und den wichtigsten Infor- mit ihren vielfältigen Angeboten jedem Einzelnen, mationen über Leitbilder, Unterrichtsangebote und aber auch der Gemeinschaft bieten können, transpor- Projekte auf einer kostenlosen eigenen Unterseite – tieren. Der Claim besteht aus einem festen und einem einer sog. Microsite – vertreten. Auf Wunsch können variablen Teil. Das Grundgerüst „Mehr … mit Musik!“ diese „Visitenkarten“ von den Musikschulen selbst bleibt unverändert. Das fehlende Wort in der Mitte ist gepflegt werden. Aktuelle Nachrichten und Infor- variabel. Mit unterschiedlichen Schlüsselwörtern kann mationen, Veranstaltungstips und Projekte können der Claim auf diese Weise immer neue Bedeutung von registrierten Musikschulen über einen eigenen erlangen. Zugang eingestellt werden und so zu einem wichtigen Teil eines übergreifenden Informationsangebotes des Landesverbandes werden. Mittels einer Verknüpfung mit einem online-Spendensystem haben interessierte Mehr Freude mit Musik! … Mehr Erleben Besucher der Internetseite die Möglichkeit, ausge- mit Musik! … Mehr Zauber mit Musik! wählte Projekte der Musikschulen mit nur wenigen Klicks finanziell zu unterstützen. o der auch: Mehr ... Freunde | Glück | Leidenschaft | Strahl- Über die praktische GoogleMaps-Suche kann sich der kraft | Erfolg | Selbstbewusstsein | Besucher der Internetseite alle Verbandsschulen so- Selbstvertrauen | Einfühlungsvermögen wie deren Kontaktdaten und regionale Zugehörigkeit | Konzentration | Fantasie | Bewegung anzeigen lassen. Die Suche nach einer Musikschule | Sinnlichkeit | Sinn | Power | Kraft | in der Nähe wird durch eine praktische Umkreissuche Energie | Lebenslust | Gemeinschaft | zusätzlich erleichtert. Über alle Konzerte, Festlich- Erlebnisse | Gefühl | Frische | Bildung keiten und Fortbildungen des Landesverbandes und | Spaß | Persönlichkeit | Gesellschaft | seiner Musikschulen informiert der neue übersicht- Integration | Leistung | Gewinn | Integ- liche Veranstaltungskalender. Anmeldungen zu ration | Zufriedenheit | erleben | fühlen Tagungen und Weiterbildungsveranstaltungen sind | verstehen | verzaubern | gestalten | für interessierte Teilnehmer/innen künftig bequem in freuen | gewinnen … nur wenigen Schritten online möglich. Dieser Service mit Musik! steht auch registrierten Musikschulen für die Bewer- bung und Administration eigener Veranstaltungen zur Verfügung. Internetseite Über ein integriertes Newsletter-System informiert www.musikschulen-niedersachsen.de der Landesverband regelmäßig über seine Arbeit und in neuem Design über wichtige Aktivitäten der Musikschulen. In Pla- nung ist auch eine Jobbörse, die Stellenangebote und Auch die Internetseiten des Landesverbandes er- Stellengesuche automatisiert abgleicht und potenziel- strahlen seit Kurzem im neuen Design. Anlässlich le Partner über das Internet zusammenführt. der Neugestaltung des Erscheinungsbildes wurden sowohl die Struktur, als auch die Inhalte der Seiten Der Onlineauftritt des Landesverbandes wird kontinu- überarbeitet und aktualisiert. Zu vielen Themen ierlich ergänzt und erweitert. Musikschulen, die ihre stehen ergänzende Informationen per Download zur eigenen Internetseiten erneuern möchten, können Verfügung. ein weiteres Angebot des Landesverbandes nutzen. Zu finanziell attraktiven Konditionen können sie die 18
  • 21. Nutzungsrechte einer umfassenden und im neuen durch erfahrene Pädagogen der Musikschulen best- Corporate Design gestalteten Musterseite auf Basis möglich zu fördern. Begleitend zum Instrumental- des Content-Management-Systems Typo3 erwerben unterricht, der auch musikschulextern erfolgen kann, und diese dann individuell erweitern. Lediglich Texte sollen insbesondere Kenntnisse in den Bereichen und Bilder müssen von den Musikschulen selbst ein- Gehörbildung, Musiktheorie und Rhythmik vermit- gepflegt werden. Über den Landesverband angebote- telt werden. Ergänzend finden Angebote für Singen, ne Schulungsmaßnahmen ermöglichen interessierten Ensemblespiel und Musik und Bewegung statt. Im Musikschulen die Aneignung des hierfür erforderli- Anschluss an das Förderprogramm „VIFF-Regional“ chen technischen Know-Hows. können die Kinder entweder in der Studienvorberei- tenden Ausbildung an den niedersächsischen Mu- „VIFF-Regional“ – Förderung musikalisch sikschulen (SVA) oder am IFF an der Hochschule für besonders begabter Kinder in den Musik und Theater Hannover weiter gefördert werden. Regionen Niedersachsens Nach dem erfolgreichen „VIFF-Regional-Treffen“ des in enger Zusammenarbeit mit dem „Institut zur Früh- vergangenen Jahres veranstaltete die Hochschule förderung musikalisch Hochbegabter an der Hoch- für Musik, Medien und Theater am 18.04.2010 ein schule für Musik, Theater und Medien Hannover (IFF)“ weiteres Treffen dieser Art, diesmal in der Landes- wurde im Jahr 2007 ein Programm zur musikalischen musikakademie in Wolfenbüttel. Auch in diesem Jahr Frühförderung besonders begabter Kinder mit dem nutzten zahlreiche Musikpädagogen, Eltern und ein Namen „VIFF-Regional“ gestartet. Das Programm interessiertes Fachpublikum die Möglichkeit, sich über wird vom Niedersächsischen Kultusministerium im das erfolgreiche Förderprogramm zu informieren und Rahmen des Aktionsprogramms Hauptsache: Musik in fachlichen Austausch zu gehen. Besonders auch die Niedersachsen gefördert. Eingebunden sind die VdM- Kinder selbst profitierten sichtlich davon, einmal mit Musikschulen in Osnabrück, Braunschweig, Oldenburg ihresgleichen aus verschiedenen Regionen Nieder- und Lüneburg. sachsens in Kontakt zu kommen und gemeinsam auf der Bühne zu stehen. Mit einer „VIFF-Regional-Fortbildung mit Konzert“ für alle VIFF-Schülerinnen und -schüler Niedersachsens wurde am 05.06.2010 dem immer wieder geäußerten Bedarf nach weiteren gemeinsamen Veranstaltungen der VIFF-Teilnehmer und verantwortlichen Lehrkräfte Rechnung getragen. Die Veranstaltung fand unter der Leitung von Prof. Martin Brauß und Prof. Bernd Goetzke in der Hochschule für Musik, Theater und Me- dien Hannover statt. Ziel war die Erarbeitung eines für alle VIFF-Regional Standorte verbindlichen Curricu- lums für die musikpädagogische Arbeit mit begabten Da hohe Begabungen oder ausgeprägte musikalische Kindern. Talente schulisch nicht immer ausreichend gefördert werden können, muss die schulische Begabungsför- Dem Landesverband niedersächsischer Musikschulen derung durch die Zusammenarbeit mit externen Bil- obliegt die inhaltliche und organisatorische Koordina- dungseinrichtungen wie Musikschulen, Hochschulen tion der vier am Projekt beteiligten Musikschulen. Er und Universitäten eine Ergänzung und Erweiterung verwaltet die vom Niedersächsischen Kultusministe- erfahren. Das seit 2007 kontinuierlich und erfolgreich rium bereit gestellten Fördermittel. Weitere Infos im weiterentwickelte Programm „VIFF-Regional“ hat Internet auf www.iff.hmt-hannover.de die Aufgabe, Kinder mit besonderem musikalischem Potenzial anzusprechen und nahe an ihrem Wohnort 19
  • 22. Landesverband Niedersächsischer Musikschulen �Jahresbericht 2010 Musikschulpraktikum und Kompakt- ohne Behinderung statt. Initiatorin der Veranstaltung seminar für Studierende der Hochschule für war Christiane Joost-Plate, niedersächsische Fachspre- Musik, Theater und Medien Hannover cherin für die musikpädagogische Arbeit mit Menschen mit Behinderung. Auf Basis der im Jahr 2004 zwischen dem Landesver- band niedersächsischer Musikschulen und der Hoch- Unter der fachkundigen Leitung von Robert Wagner schule für Musik, Theater und Medien Hannover abge- (Fürth) erarbeiteten die rund 30 Teilnehmerinnen und schlossenen Kooperationsvereinbarung organisiert der Teilnehmer neue Methoden für die musikpädagogi- Landesverband jährlich ein dreiwöchiges Musikschul- sche Arbeit mit integrativen Gruppen. Robert Wagner praktikum für die Studierenden der Studienrichtung arbeitet nach einem Konzept, bei dem eine selbst Musikerziehung. Ziel des Praktikums ist es, den jungen bestimmte Art und Weise der Beteiligung am gemein- Nachwuchspädagogen frühzeitig und umfassend das samen Musikmachen eines jeden Gruppenmitgliedes Arbeitsfeld Musikschule zu erschließen. Von erfahre- eine wichtige Rolle spielt. Das Erarbeiten einer Melodie, nen Musikschullehrkräften betreut, erhalten sie z.B. ausgehend von den Grundtönen der Begleitakkorde Einblick in die aktuellen Anforderungen der Unterricht- („Buchstabenbegleitung“) ermöglicht ein organisches spraxis, in die pädagogische Arbeit mit Ensembles und Aufbauen und wachsen lassen der persönlichen Mög- Großgruppen und in die Organisation von Kooperati- lichkeiten. Schritt für Schritt nehmen die Mitspieler das onsprojekten. Dadurch nehmen sie wertvolle Hinweise Werk in Besitz. „Wie „gemischt“ die Teilnehmerschar und Orientierungshilfen für ihr späteres Berufsfeld mit. eines Ensembles auch ist, es sollte jeder Teilnehmer in jeder Stunde etwas mit nach Hause nehmen. Und zwar Gemäß der Studienordnung absolvieren die Studie- ein gutes Gefühl und einen greifbaren Lernfortschritt. renden des 4. Semesters Musikerziehung ihr Un- Je offener die Unterrichtsvorbereitung sein muss, um terrichtspraktikum an einer VdM-Musikschule. Die der Unterrichtssituation und der Individuallage der ein- theoretischen Grundlagen – Informationen rund um zelnen Ensemblemitglieder gerecht werden zu können, die Musikschule, aktuelle Unterrichtsformen, sich um so klarer müssen gleichzeitig die grundsätzlichen verändernde Rahmenbedingungen der Arbeit als Überlegungen den Unterricht betreffend sein.“ Musiklehrer/in u. v. m. – werden den Praktikantinnen (Robert Wagner) und Praktikanten zuvor in einem vom Landesverband konzipierten und durchgeführten Kompaktseminar durch erfahrene Leiterinnen und Leiter öffentlicher und privater Musikschulen vermittelt. Gastgeberin Ankündigung: der von Ulrich Bernert geleiteten Tagesveranstaltung im Juni 2010 war die Musikschule Laatzen e.V. Rund as „Hannoversche Integrative Sound- D 40 Studentinnen und Studenten der Hochschule für festival“ (HIS) geht am 7. - 9. Oktober Musik, Theater und Medien Hannover nahmen an der 2011 in die zweite Runde. Unter dem Mot- Veranstaltung teil und wurden mit verschiedenen to „Begegnung“ sollen die Möglichkeiten Fachvorträgen sowie mit instrumentenspezifischen integrativen Musizierens und Kooperie- Unterrichtsdemonstrationen auf das Musikschulprak- rens aufgezeigt werden. So werden in der tikum im Herbst vorbereitet. niedersächsischen Landeshauptstadt rund um die Uhr musikalische Beispiele ge- „Jeder Mensch kann Musik machen – zeigt, die auf Nachhaltigkeit angelegt sind Von Anfang an gemeinsam“ (z.B. Schulkooperationen, Musikschule/ Förderschule), integratives Arbeiten pra- Am 5. und 6. November 2010 fand in der Musikschule xisnah vorführen, den musikalisch-künst- der Landeshauptstadt Hannover eine vom Landesver- lerischen Dialog anregen und Musik als band geförderte und viel besuchte Fortbildungsveran- Ausdruck von unverstellter Daseinsfreude staltung für Musikschul- und Förderschullehrkräfte, und Können originär erleben lassen. Musikstudierende und interessierte Menschen mit und 20
  • 23. „Wir machen die Musik!“�5 Das Musikalisierungsprogramm für Das Musikalisierungsprogramm Wir machen die alle Kinder in Niedersachsen Musik! wurde vom Niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur und vom Landesverband „Musik ist ein wichtiger Bestandteil der Bildung. Wir niedersächsischer Musikschulen konzipiert. Mit der werden deshalb mit den Landkreisen und den Umsetzung wurde im Schuljahr 2009/10 begonnen. Kommunen dafür Sorge tragen, dass alle Kinder in Die bundesweit einzigartige Konzeption und Struktur Niedersachsen Zugang zu musikalischer Bildung des Programms ermöglicht es vielen Kindern – unab- erhalten. Die Zusammenarbeit von Musikschulen mit hängig von ihrer sozialen, ethnischen und regionalen Kindergärten und Schulen fördern wir, um möglichst Herkunft – Erfahrungen im gemeinsamen Singen und früh alle Kinder in Niedersachsen zu erreichen.“ Musizieren zu machen. Wir machen die Musik! er- Aus der Regierungserklärung der CDU/FDP-Landesregierung öffnet ihnen so bessere Entwicklungs- und Bildungs- (2008) chancen. Die Kinder erhalten in Kitas und Schulen des Primarbereichs ein elementares musikalisches Angebot. Bis zum Jahr 2016 sollen 80 % aller Kinder in Kindertagesstätten und 30 % der Kinder in Grundschu- len erreicht werden. Hierfür nutzt das Programm die Kompetenz und Infrastruktur der kommunal geförder- ten Musikschulen. 21