3. Vorwort
„Eine Bildungsinitiative, die ankommt und zwar genau
bei den Richtigen – unseren Kindern!“
Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Freunde der Musik,
selbst nach vier Jahren meiner Amtszeit als Präsidentin des Landesverban-
des niedersächsischer Musikschulen beeindrucken „unsere“ öffentlichen
Musikschulen und ihre Mitstreiter mich immer wieder aufs Neue. Die große
Kraft, Kompetenz und Zielstrebigkeit, mit der sie sich all den Herausforde-
rungen einer verantwortungsbewussten und nachhaltigen musikalischen
Bildungsarbeit stellen, ist großartig. Mit ihrer verlässlichen Qualität, ihrer
Angebotsvielfalt und einem nahezu flächendeckenden Netz sind die öf-
fentlichen Musikschulen die prädestinierten Bildungspartner in den Kom-
munen. Rund 100.000 niedersächsische Schülerinnen und Schüler nehmen
die Angebote unserer Musikschulen derzeit wahr. Diese Zahl ist erfreulich hoch. Sie bedeutet aber auch, dass
wir mit dem bisherigen Angebot viele Kinder noch nicht erreichen können. An dieser Stelle setzt die Idee des
niedersächsischen Musikalisierungsprogramms an: Wir können und wollen nicht zulassen, dass der Zugang zu
kultureller Bildung ein Privileg von einigen wenigen ist: Jedes Kind verdient diese Chance. Denn jedes Kind ist
ein Sänger, Musiker oder Tänzer. Aber was es nicht kennen lernt, danach kann es sich nicht sehnen, das kann
es nicht für sich entdecken und nicht lieben lernen. Und was wäre das Leben oder Musik oder Tanz? Trostlos.
Deshalb lautet unser Auftrag: Chancengleichheit für möglichst alle Kinder zum frühest möglichen Zeitpunkt.
Bildung fängt im Kindergarten an und die musikalische Bildung ist ein wichtiger Teil davon. Denn bei der musi-
kalischen Bildung geht es um den ganzen Menschen, um Persönlichkeit, Phantasie und Kreativität. Gesang, Tanz
etc. machen nicht nur stark, sondern auch klug. Neurobiologische Studien zeigen, dass eine frühzeitige musische
Erziehung schulische Leistung und Sozialverhalten fördert. Merk-, Erlebnis- und AUSDRUCKSFÄHIGKEIT werden
ebenso gestärkt wie das logische Denken. Musische Bildung ist also einer der Hauptschlüssel zu echter Teil-
habe. Zu Recht wird deshalb landauf landab der Wert kultureller Bildung gepriesen. Die Weichenstellung dafür
muss jedoch zu einem sehr viel früheren Zeitpunkt, als dies bisher der Fall war, erfolgen. Die niedersächsische
Landesregierung hat dies vor drei Jahren erkannt und gehandelt. Für das Programm Wir machen die Musik!
wurden Haushaltsmittel in erheblicher Höhe bereitgestellt. Selbst unter den aktuellen Sparzwängen sind diese
nicht angetastet worden. Die ersten Früchte dieser zukunftsweisenden Initiative sind mittlerweile überall in
Niedersachsen unüberhörbar und nicht zu übersehen. Darüber freue ich mich sehr.
Wir haben allen Grund stolz auf das bisher Erreichte zu sein. Ich danke allen, die ihren Beitrag zu unserem
gemeinsamen Erfolg geleistet haben und auch weiterhin leisten werden. Mögen Sie alle auch in Zukunft Freude
und Spaß bei ihrer wichtigen Arbeit, unerschöpfliche Ideen, aber auch die nötige Durchsetzungskraft und das
erforderliche Durchhaltevermögen haben.
Immerzu gutes Gelingen wünscht Ihnen
Ihre
Ihre
Gitta Connemann MdB
Präsidentin des Landesverbandes niedersächsischer Musikschulen
01
1
4. Landesverband Niedersächsischer Musikschulen �Jahresbericht 2010
Inhalt
Jahresbericht 2010 Inhalt Seite
Vorwort
In aller Kürze: Das Jahr 2010 03
1. Der Landesverband
• Aufgaben des Landesverbandes 05
• Verbandsführung 06
• Vernetzung 07
• Mitgliederversammlung 07
• Geschäftsstelle 07
2. Die Musikschulen
• Neue Mitgliedsschulen 08
• Leitbild der niedersächsischen Musikschulen 08
3. Die Landesförderung
• Finanzhilfe 11
• Förderung der Studienvorbereitenden Ausbildung (SVA) 12
4. Aktivitäten und Projekte 2010
• Mitgliederversammlung und Jahrestagung 14
• Das neue Corporate Design 17
• VIFF-Regional 19
• Musikschulpraktikum und Kompaktseminar für Studierende 20
• Jeder Mensch kann Musik machen – Von Anfang an gemeinsam 20
5. „Wir machen die Musik!“ 21
6. Berichte aus den Regionen 31
7. Nachrufe 33
8. Strukturdaten 34
Anhang 42
5. In aller Kürze: Das Jahr 2010
Gemeinsam auf einem gutem Weg – Die Administration des Programms wurde in die Ver-
mit frischem Wind und neuen Segeln antwortung des Landesverbandes gelegt. Über eine
Onlinedatenbank gelingt die Verteilung der Stunden-
„Gut Ding will Weile haben“, hieß es längere Zeit auch kontingente an alle teilnehmenden Musikschulen
beim Landesverband niedersächsischer Musikschu- schnell und unbürokratisch. Hohe Verteilungsgerech-
len. Nach Monaten, die geprägt waren von intensiven tigkeit, maximale Flexibilität, größtmögliche Planungs-
Gesprächen, Überlegungen und Planungen, vom sicherheit und Verwaltungsvereinfachung in der Pro-
Verfassen und Beurteilen von Konzepten, pädagogi- jektförderung sind in diesem Fall kein Wunschdenken
schen Leitlinien und künstlerischen Motiven, konnte geblieben, sondern Realität geworden.
der Landesverband im Frühjahr 2010 viele Ergebnisse
seiner vielfältigen Arbeit präsentieren. Er hat nicht Ein großes Veranstaltungswochenende im Herbst
nur das niedersächsische Musikalisierungsprogramm 2010 gewährte unmittelbare Einblicke in die Arbeit der
Wir machen die Musik!, sondern auch noch ein ge- Kooperationspartner und präsentierte sie erstmalig
meinsames neues Erscheinungsbild für Musikschulen der Öffentlichkeit. Sowohl der Erste niedersächsische
und Verband entwickelt und umgesetzt. Kooperationskongress als auch das gemeinsam mit
der NDR Radiophilharmonie gestaltete Familienkon-
Die Mitgliederversammlung am 16.04.2010 in Papen- zert fanden durchweg begeisterten Zuspruch.
burg legte den Grundstein für ein überaus ereignis-
und erfolgreiches Verbandsjahr. Präsidentin Gitta Der Landesverband niedersächsischer Musikschulen
Connemann MdB und der Vorsitzende des Landesver- hat im Jahr 2010 einiges auf den Weg gebracht und
bandes Ernst Neuhäuser wurden einstimmig in ihren weiterentwickeln können. Der Zuspruch, den der
Ämtern bestätigt. Prominenter Gast der Mitglieder- Landesverband für seine Arbeit erfährt, motiviert
versammlung war der Niedersächsische Minister für zum Weitermachen und zeigt, dass wir auf einem
Wissenschaft und Kultur Lutz Stratmann. guten und richtigen Weg sind. Dass diese großen und
zukunftsweisenden Aufgaben gemeistert werden
Mit dem neuen Corporate Design Konzept ist es uns konnten, verdanken wir der Kraft und der Einsatzbe-
gelungen, ein Markenzeichen zu entwickeln, das die reitschaft des Verbandsvorstandes, zahlreicher enga-
Arbeit des Verbandes und die der Musikschulen vor gierter Musikschulleiterinnen und -leiter, insbesondere
Ort sichtbar verbindet. Elemente, Formen und Farben jedoch der großen Unterstützung und Wegbereitung
aus dem Designbaukasten prägen nun, ein Jahr nach durch unsere Präsidentin Gitta Connemann MdB.
der Vorstellung des Konzepts die Außendarstellung
einer wachsenden Zahl von Musikschulen. Das neue Das Team der Geschäftsstelle konnte sich darüber
Design steht dabei sinnbildlich für die Qualität, Seri- hinaus immer der Unterstützung vieler Helfer und
osität, Individualität, Frische und Vielfalt der Arbeit Partner sicher sein. Ein herzlicher Dank für die
sowohl der niedersächsischen Musikschulen wie auch stets konstruktive und vertrauensvolle Begleitung
ihres Verbandes. unserer Arbeit geht insbesondere an das Nieder-
sächsische Ministerium für Wissenschaft und Kultur,
Das im Schuljahr 2009/2010 angelaufene und von das Niedersächsische Kultusministerium, die Kom-
nahezu allen Musikschulen getragene Musikali- munalen Spitzenverbände sowie an viele weitere
sierungsprogramm Wir machen die Musik! ist ein Verbände, Hochschulen, Institutionen und Akteure des
wesentliches Element der kulturpolitischen Profilbil- Musiklebens.
dung im Musikland Niedersachsen. Spätestens mit
der Ausweitung des Programms auf Kooperations-
projekte zwischen Musikschulen und Schulen des
Primarbereichs hat sich Wir machen die Musik! als
musikpädagogisches Bildungsprogramm erfolgreich
Klaus Bredl
in fast allen Landkreisen Niedersachsens etabliert. Geschäftsführer
03
3
6. Landesverband Niedersächsischer Musikschulen �Jahresbericht 2010
1�Der Landesverband
Der Landesverband niedersächsischer Musikschulen Öffentlichkeit sowie die Beratung der Musikschulträ-
ist Fach- und Trägerverband von 74 niedersächsischen ger und des Landes. Im Auftrag des Landes leitet der
Musikschulen, die Mitglied im Verband deutscher Landesverband Fördermittel an anspruchsberechtigte
Musikschulen e.V. (VdM) sind. Der Landesverband Musikschulen weiter. Zur Deckung der dadurch entste-
erstrebt ein Zusammenwirken aller für die Einrichtung, henden Verwaltungskosten wird der Landesverband
Unterhaltung und Förderung von Musikschulen tätigen vom Land Niedersachsen gefördert.
Kräfte.
Zur Erfüllung der satzungsmäßigen Aufgaben arbeitet
Durch die Zusammenarbeit mit allen Institutionen, Or- der Landesverband intensiv mit dem Niedersächsi-
ganisationen und Akteuren des Musiklebens trägt der schen Ministerium für Wissenschaft und Kultur, dem
Landesverband entscheidend zur Förderung des inst- Niedersächsischen Kultusministerium, dem Landes-
rumentalen und vokalen Musizierens und der Musik- musikrat Niedersachsen und den darin organisierten
erziehung in ganz Niedersachsen bei. Die Entwicklung Musikverbänden, den Kommunalen Spitzenverbänden
von inhaltlichen, pädagogischen und organisatorischen Niedersachsens, den Ausbildungsstätten für künftige
Rahmenrichtlinien und Konzepten, die Mitarbeiter- und Musikschullehrkräfte (Hochschule für Musik, Theater
Führungskräftequalifizierung, die Entwicklung von und Medien Hannover, Hochschule Osnabrück), der
Projekten und Förderprogrammen sowie die Durch- Landesvereinigung kulturelle Jugendbildung Nieder-
führung von Fachtagungen sind wichtige Felder, in sachsen und weiteren Einrichtungen und Verbänden
denen der Landesverband niedersächsischer Musik- der musisch-kulturellen Bildung zusammen.
schulen die Qualitätsentwicklung an den Musikschulen
unterstützt. Weitere Aufgaben sind die Information der
04
7. Aufgaben des Landesverbandes
Der Landesverband niedersächsischer
M
usikschulen
vertritt die Interessen der Musikschul räger.
t fördert den fachlichen Austausch durch Kon-
zeption und Durchführung von Konferenzen,
berät das niedersächsische Ministerium für
Tagungen, Diskussionsveranstaltungen und
Wissenschaft und Kultur in den Belangen
Fachkongressen.
der Entwicklung und Förderung von Musik-
schulen und der musikalischen Ausbildung konzipiert innovative Konzepte, die Grund-
in Niedersachsen. lage für wichtige strukturelle Entwicklungen
der Musikschularbeit sind.
steht in Kooperation mit dem niedersäch-
sischen Kultusministerium in Fragen der entwickelt Fortbildungskonzepte und
Vernetzung von Kindertagesstätten und all- -angebote für Lehrkräfte und Führungskräfte
gemein bildenden Schulen mit Musikschulen. in Kooperation mit unterschiedlichen Fortbil-
dungsträgern.
unterstützt gemeinsame Belange der Mu-
sikschulen bei Behörden und kommunalen unterstützt die Findung und Förderung von
Spitzenverbänden in Niedersachsen. Kindern mit besonderen musikalischen Bega-
bungen.
fördert die Musikschulen im Auftrag des
Landes auf der Grundlage landesweit arbeitet mit den Ausbildungsstätten für
gültiger Qualitätsrichtlinien. Musikberufe zusammen und nimmt die Inte-
ressen der Musikschulen bei der Ausbildung
initiiert und unterstützt einrichtungs- und
künftiger Lehrkräfte wahr.
verbandsübergreifende Projekte und Netz-
werke der musisch-kulturellen Bildung. fördert den Kommunikations- und Informa-
tionsfluss sowie den Erfahrungsaustausch
informiert die Öffentlichkeit über die Zielset-
zu inhaltlichen und organisatorischen Fragen
zung und die Entwicklung der Musikschular-
zwischen seinen Mitgliedsschulen.
beit, um deren Bedeutung allgemein und die
spezifisch niedersächsischen Qualitäten im repräsentiert die niedersächsischen Musik-
Besonderen herauszustellen. schulen auf Bundesebene (VdM).
unterstützt die Qualitätssicherung der entsendet Fachberater in Ausschüsse und
Musikschularbeit durch Entwicklung und Gremien auf Landes- und Bundesebene.
Sicherung landesweiter Standards.
pflegt den Austausch mit dem Landeseltern-
pflegt den Austausch mit allen Einrichtungen beirat der Musikschulen in Niedersachsen e. V.
und Verbänden der kulturellen Bildung.
05
8. Landesverband Niedersächsischer Musikschulen �Jahresbericht 2010
Verbandsführung
Präsidentin: Gitta Connemann MdB
Geschäftsführender Vorstand:
• rnst-Walter Neuhäuser, Direktor der Musikschule des Emslandes e.V. (Vorsitzender)
E
• ohannes Münter, stv. Leiter der Kreismusikschule Diepholz (stv. Vorsitzender)
J
• irko Herzberg, Leiter der Musikschule der Stadt Salzgitter (Beisitzer)
M
• igrid Neugebauer-Schettler, Leiterin der Musik- und Kunstschule Osnabrück (Beisitzerin)
S
• ichael Ränger, Leiter der Musikschule Seevetal e.V. (Beisitzer)
M
Ehrenvorsitzende:
• eter Weiß, ehem. Vorsitzender des Landesverbandes
P
• udolf Knop, ehem. Vorsitzender des Landesverbandes
R
• eert Latz, ehem. Vorsitzender des Landesverbandes
G
Erweiterter Vorstand:
Neben den Mitgliedern des Geschäftsführenden Vorstandes sind folgende Personen Mitglieder des
Erweiterten Vorstandes:
• afael Jung, Leiter der Kreismusikschule Leer (Sprecher der Musikschulregion Weser-Ems)
R
• abine Gottschalk, Leiterin der Musikschule für den Landkreis Göttingen
S
(Sprecherin der Musikschulregion Braunschweig)
• artina Zimmermann, Leiterin der Musikschule Hemmingen e.V.
M
(Sprecherin der Musikschulregion Hannover)
• hristoph Strieder, Leiter der Musikschule für Stadt und Landkreis Uelzen e.V.
C
(Sprecher der Musikschulregion Lüneburg)
• abriele Thiesen-Stampniok, Vorsitzende des Landeselternbeirates Niedersachsen e.V.
G
• ornelia Baumann, Leiterin des Fachbereichs Kultur und Schulen der Stadt Nordhorn
C
(vom Niedersächsischen Städtetag als beratendes Mitglied benannt)
• alter Theuerkauf, Landrat des Landkreises Aurich
W
(vom Niedersächsischen Landkreistag als beratendes Mitglied benannt)
• ermann Heldermann, Bürgermeister der Stadt Gehrden
H
(vom Niedersächsischen Städte- und Gemeindebund als beratendes Mitglied benannt)
Rechnungsprüfer:
• irgit Wenzel, Vorsitzende der Musikschule Laatzen e. V.
B
• lrich Bernert, Leiter der Musikschule Laatzen e. V.
U
Der Landesverband niedersächsischer Musikschulen ist Mitglied
i
m Verband deutscher Musikschulen e.V. (VdM)
i
m Landesmusikrat Niedersaachsen e.V. (LMR)
i
n der Landesvereinigung kulturelle Jugendbildung Niedersachsen e.V. (LKJ)
i
m Arbeitskreis der Kulturverbände in Niedersachsen (AKKU)
i
m Kommunalen Arbeitgeberverband Niedersachsen (KAV)
06
9. Vernetzung Mitgliederversammlung
Vertreter des Landesverbandes niedersächsischer Die einmal jährlich stattfindende Mitgliederversamm-
Musikschulen sind durch ihre Beteiligung in zahlrei- lung ist das höchste Organ des Landesverbandes.
chen Ausschüssen, Arbeitsgruppen und Beiräten aktiv Sie setzt sich zusammen aus Vertreterinnen und
an der Entwicklung des niedersächsischen Musikle- Vertretern der Musikschulträger. In Verbindung mit
bens beteiligt. der Jahrestagung des Landesverbandes wird die
Mitgliederversammlung auf Einladung der jeweiligen
Vertretung im Präsidium und den Fachausschüssen Musikschule an wechselnden Orten in Niedersachsen
des Landesmusikrates Niedersachsen: einberufen. Am 16. und 17. April 2010 tagte die Mit-
• räsidium:
P gliederversammlung in der Historisch-Ökologischen
Arndt Jubal Mehring, Musikschule Bad Pyrmont e.V. Bildungsstätte Emsland in Papenburg. Eingeladen
• ontaktstellen Musik:
K hatte die Musikschule des Emslandes e.V.
Ernst Neuhäuser, Musikschule des Emslandes e.V.
• ugend Musiziert:
J Bei der Mitgliederversammlung wurden Präsidentin
Ulrich Bernert, Musikschule Laatzen e.V. (Vorsitz) Gitta Connemann MdB und der Vorsitzende des Lan-
• ammermusik Förderkurse:
K desverbandes Ernst Neuhäuser einstimmig in ihren
Ulrich Bernert, Musikschule Laatzen e.V. Ämtern bestätigt. Zum neuen stellvertretenden Vor-
• ockmusik:
R sitzenden wurde Johannes Münter (Kreismusikschule
Reinhard Lewitzki, Musikschule der Stadt Salzgitter des Landkreises Diepholz) gewählt. Prominenter Gast
• horarbeit:
C der Mitgliederversammlung war der Niedersächsische
Heinz-Josef Bausen, Musikschule Zweckverband Minister für Wissenschaft und Kultur Lutz Stratmann.
Niedergrafschaft Er informierte sich aus erster Hand über die vielfältige
• iedersächsischer Orchesterwettbewerb:
N Bildungsarbeit der Musikschulen und stellte deren
Klaus-Joachim Müller, Osterode große Bedeutung für den Erfolg der niedersächsi-
• iedersächsisches Jugendsinfonieorchester:
N schen Musikalisierungsinitiative heraus.
Horst Zell, Goslar
• aienmusik/Musik in der Freizeit:
L Geschäftsstelle
Ulrich Petersen, Musikschule der Hansestadt
Lüneburg Die Geschäftsstelle des Landesverbandes nieder-
sächsischer Musikschulen hat ihren Sitz im Haus des
Mitglied der vom Niedersächsischen Kultusminis- Niedersächsischen Städte- und Gemeindebundes in
terium berufenen Kommission Hauptsache: Musik der niedersächsischen Landeshauptstadt Hannover.
Niedersachsen ist Rafael Jung, Leiter der Kreismusik- Der Landesverband bildet eine Bürogemeinschaft
schule Oldenburg gGmbH. mit der Landesvereinigung kulturelle Jugendbildung
Niedersachsen e.V. (LKJ) und dem Landesverband der
Neben diesen institutionell eingerichteten Gremien Kunstschulen Niedersachsen e.V.
pflegt der Landesverband im Interesse der nieder-
sächsischen Musikschulen den regelmäßigen und Im Jahr 2010 beschäftigte der Landesverband folgen-
intensiven Austausch mit dem Ministerium für Wis- de Personen in seiner Geschäftsstelle:
senschaft und Kultur, dem Niedersächsischen Kul- • laus Bredl, Geschäftsführung
K
tusministerium, den Abgeordneten des niedersächsi- • ylvia Stamm, zentrales Sekretariat
S
schen Landtags, den Vertretern von Organisationen • atharina Rupprich, Projektassistenz
K
und Einrichtungen des Musiklebens, Kulturverbänden, Wir machen die Musik! (Februar – Juli 2010)
Hochschulen, Akademien und Ausbildungsstätten • areike Knobloch, Projektassistenz
M
für Musikberufe, Landesstiftungen, Seminar- und Wir machen die Musik! (seit August 2010)
Konzertveranstaltern, Beratungsunternehmen sowie
Medien.
07
10. Landesverband Niedersächsischer Musikschulen �Jahresbericht 2010
2�Die Musikschulen
Musikschulen sind öffentlich geförderte, gemeinnüt- Neue Mitgliedsschulen
zige Bildungseinrichtungen für Kinder, Jugendliche Auf Beschluss des VdM-Bundesvorstandes vom
und Erwachsene. Sie vermitteln musikalische Grund- 17.09.2010 wurden folgende niedersächsische
bildung und fördern musikalische Talente. Sie leiten Musikschulen neu in den Verband aufgenommen:
Menschen jeden Alters zum aktiven und gemein- • usische Akademie im CJD Braunschweig
M
samen Singen und Musizieren an und verschaffen (Vollmitglied)
so dauerhafte Lebensfreude mit Musik. Der Name • usikschule Bederkesa e.V. (Qualifizierendes
M
Musikschule steht in Niedersachsen für gemeinwohl- Aufnahmeverfahren – auf zwei Jahre befristet)
orientierte, kontinuierliche und qualitätvolle musika- • usikschule Hollenstedt und Umgebung e.V.
M
lische Bildung. Gemeinsam stehen die öffentlichen (Qualifizierendes Aufnahmeverfahren – auf
Musikschulen in Niedersachsen für die Qualität, zwei Jahre befristet)
Flexibilität, Erreichbarkeit und Verlässlichkeit ihrer
vielfältigen Bildungsangebote. Leitbild der niedersächsischen
Musikschulen
Über ihren Landesverband sind die niedersächsischen Verabschiedet von der Mitgliederversammlung
Musikschulen in eine bundesweit verzweigte professi- im März 2007
onelle musikpädagogische Verbandsstruktur einge-
bunden. Dieses Netzwerk ermöglicht, dass sie vom Grundhaltung und Ziele. Musik ist eines der ältesten
Know-how eines nahezu 1.000 Mitgliedseinrichtungen Kulturgüter der Menschheit. Über alle Sprachgrenzen
zählenden Fachverbandes profitieren. Die Zielsetzun- und sozialen Unterschiede hinweg ermöglicht sie ein
gen und qualitätsorientierten Richtlinien des Verban- friedliches Miteinander von Menschen unabhängig
des und seiner Mitgliedseinrichtungen werden aus von deren Herkunft. Musikalische Bildung fördert
dem VdM-Strukturplan, den VdM-Rahmenlehrplänen die Persönlichkeitsentwicklung junger Menschen in
und weiteren Publikationen und Handreichungen des besonderer Weise. Musizieren – ob allein oder in der
Verbandes ersichtlich. Gemeinschaft – macht Spaß, fördert Wahrnehmungs-
fähigkeit, Selbstbewusstsein, soziale Kompetenz und
Im Landesverband niedersächsischer Musikschu- Toleranz. Die Vermittlung und Pflege des Kulturgutes
len waren im Jahr 2010 74 öffentliche Musikschulen Musik und der damit verbundenen Werte ist eine ver-
zusammengeschlossen. An diesen wurden 91.400 antwortungsvolle gesellschaftliche und pädagogische
Schülerinnen und Schüler in insgesamt 34.716 Jahres- Aufgabe. Sie ist ein wertvoller Beitrag zum Gemein-
wochenstunden von 2.847 Lehrkräften unterrichtet. wohl und zur Völkerverständigung. Wir Musikschulen
führen deshalb Menschen jeden Alters an die Musik
Träger von 29 Musikschulen sind die Kommunen und heran und leiten sie zum aktiven und vor allem ge-
Landkreise, 39 Musikschulen befinden sich in der Trä- meinsamen Musizieren an. Wir vermitteln musikali-
gerschaft eines eingetragenen Vereines, 6 Musikschu- sche Grundbildung und fördern musikalische Talente.
len in einer anderen privatrechtlichen Trägerschaft. 28 Allen unseren Schülerinnen und Schülern ermöglichen
Kreismusikschulen decken mit ihrem Angebot jeweils wir lebenslange Freude an der Musik.
einen gesamten Landkreis ab. Die Finanzierung der
Einrichtungen (Gesamtetat: 68.478.330 Euro) erfolgte Marktführer in musikalischer Bildung. Als öffentlich
im Wesentlichen durch Gebühreneinnahmen (51,45%) geförderte Bildungseinrichtungen halten wir für jeden
sowie durch Mittel der Landkreise, Städte und Ge- Menschen sinnstiftende musikalische Bildungs-,
meinden (41,44 %). Weitere Einnahmen erfolgten aus Freizeit- und Förderungsangebote bereit. Mit ei-
Mitteln des Landes (1,72 %) sowie durch Spenden und nem umfassenden Angebot leisten wir musikalische
sonstige Mittelzuflüsse (4 %). Breitenarbeit und Spitzenförderung zugleich. Wir sind
integraler Bestandteil des kommunalen und regiona-
len Kultur- und Bildungsangebotes und in unserem
Einzugs- und Wirkungsbereich Marktführer auf dem
Gebiet der Musikerziehung.
08
11. Bildung für alle. Wir bieten ein flexibles, individuell Selbstverständlich: Bildung mit Qualität. Wir sind kom-
abgestimmtes Curriculum für Schüler in allen Alters- munikationsbewusste und kundenorientierte Organi-
stufen und für jeden Anspruch – allein oder in der sationen mit hoher Angebots- und Servicequalität. Zur
Gruppe und für Musik jeglicher Stilrichtung. Vielfältige Umsetzung unseres Qualitätsanspruches arbeiten wir
Angebote für das gemeinsame Musizieren in Ensem- mit modernen Managementsystemen und stellen uns
bles, Bands, Orchestern und Chören sowie ergänzende regelmäßigen Qualitätsüberprüfungen durch Selbst-
Unterrichtsfächer komplettieren unser umfassendes bewertung, Kennzahlenvergleiche und Befragungen
Angebot. Musikalische Seiteneinsteiger, Jugendliche, von Schülern, Eltern, Mitarbeitern sowie potenziellen
Erwachsene, Senioren, Menschen mit Behinderung Kunden. Dadurch gewährleisten wir den effizienten
und Angehörige sozialer Randgruppen sprechen wir Einsatz von öffentlichen Mitteln und dokumentieren
mit spezifischen Angeboten an. Schülerinnen und die Übereinstimmung unserer Arbeitsergebnisse mit
Schüler aus anderen Kulturen integrieren wir in unser dem uns übertragenen Bildungsauftrag.
Unterrichtsangebot.
Professionell und verantwortungsbewusst. Unsere
Lehrkräfte haben hohe fachliche und soziale Kompe-
tenzen. Sie halten sich durch regelmäßige Weiterbil-
dung stets auf dem neuesten fachlichen Stand. Sie
verstehen sich als Repräsentanten des „Unterneh-
mens Musikschule“ und identifizieren sich intern und
in der Öffentlichkeit mit den Zielen unserer Einrich-
tung. Sie haben Raum für Eigenverantwortung, für
persönliche Gestaltungs- und Entfaltungsmöglichkei-
ten bei der Planung und Umsetzung ihres Unterrichts,
bei Veranstaltungen und bei der Entwicklung neuer
Angebote.
Gemeinschaft aktiver und kreativer Menschen. Wir
Verlässlich und kompetent. Wir verstehen uns als bieten aktiven und kreativen Menschen einen Treff-
Kompetenzzentren in allen Fragen der musikalischen punkt, an dem sie mit Spaß und Freude ihre vielfältigen
Aus-, Fort- und Weiterbildung. In dieser Funktion musisch-kulturellen Interessen verwirklichen können.
nehmen wir vor Ort jede Vernetzungsmöglichkeit Mit unserem Unterricht, aber auch mit ergänzenden
wahr. Vor allem sind wir verlässliche Bildungspartner Angeboten wie etwa Veranstaltungen, Konzerten, Mu-
von Kindergärten, Schulen und Laienmusikvereinen. sikfreizeiten stiften wir einzigartige Gemeinschaftser-
Mit gemeinsam entwickelten, pädagogisch wertvollen lebnisse, die für den sozialen und auch den generati-
Bausteinen und Projekten sichern und ergänzen wir onsübergreifenden Zusammenhalt von Bedeutung sind.
die Angebote unserer Kooperationspartner.
Öffentliche Musikschulen – einzigartig vielfältig. Wir
Ihren Preis wert. Durch Sicherstellung von Zuschüs- halten das Allgemeingut musikalische Bildung für
sen der öffentlichen Hand und durch die Einwerbung jedermann vor, bieten sozialen Mehrwert und einen ho-
privater Mittel gelingt es uns, unsere qualifizierten hen Zusatznutzen für jeden Einzelnen und die Gesell-
musikalischen Bildungsangebote für jedermann schaft. Kein anderer Anbieter leistet Musikerziehung
erschwinglich zu halten. Mit einem ausgewogenen so hochwertig, umfassend und sozial integrativ wie
und transparenten Preissystem ermöglichen wir wir. Gemeinsam stehen wir für die Qualität, Flexibilität,
allen interessierten Menschen unabhängig von deren Erreichbarkeit und Verlässlichkeit unserer Bildungs-
finanzieller Leistungsfähigkeit, aktiv an unseren An- angebote. Dabei ist jede Musikschule einzigartig, denn
geboten zu partizipieren. sie wird von Menschen mit ihren ganz individuellen
Fähigkeiten und Stärken geprägt und gestaltet. Diese
Vielfalt ist unsere Stärke.
09
12. Landesverband Niedersächsischer Musikschulen �Jahresbericht 2010
Die niedersächsischen Musikschulen
sind Bildungspartner von …
A
llgemein bildenden Schulen und E
inrichtungen der Kinder-, Jugend- und
Kindertageseinrichtungen Seniorenhilfe
Bläser- und Streicherklassen, Chorklas- Angebote der Musikschulen in allgemein bil-
sen und Musik-AGs, Orchester, Rock- und denden Einrichtungen, aber auch in Einrich-
Popprojekte und vieles mehr – mehr als tungen der Kinder- und Jugendhilfe und Se-
1.000 Kooperationsprojekte verdeutlichen niorenzentren fördern gezielt die Integration
die Vielfalt der Zusammenarbeit und die von Menschen mit Behinderung, von Kindern
wachsende Nachfrage seitens der Schulen und Jugendlichen mit Migrationshintergrund
und der Eltern. Zahlreiche Angebote der sowie von sozial benachteiligten Menschen.
Elementaren Musikerziehung unterstützen
Hochschulen und Ausbildungsstätten
die frühkindliche Entwicklung und ergänzen
für Musikberufe
so das Bildungsangebot für Vorschulkinder.
Ohne Musikschulbesuch kein Hochschul-
Durch die musikpädagogische Qualifizierung
studium. In der Studienvorbereitenden
von Erzieherinnen sorgen Musikschulen
Ausbildung bereiten viele niedersächsische
dafür, dass Singen, Musizieren und Tan-
Musikschulen jährlich rd. 300 begabte
zen wieder ein natürlicher Bestandteil des
Schülerinnen und Schüler auf eine künstleri-
pädagogischen Angebots in Kitas wird. Das
sche oder pädagogische Berufslaufbahn vor.
niedersächsische Musikalisierungsprojekt
Ausgewählte Musikschulen sind regiona-
Wir machen die Musik! baut auf diesen Er-
le Standorte der Förderung musikalisch
fahrungen auf und stellt so die musikalische
besonders begabter Kinder und betreuen
Bildung für alle Kinder in Niedersachsen auf
Unterrichtspraktika in Kooperation mit der
eine solide und breite Basis.
Hochschule für Musik und Theater Hannover.
M
usikvereinen, Chören und Orchestern
I
nstitutionen und Verbänden des
Die Zusammenarbeit mit allen in den Re-
Musik- und Kulturlebens
gionen aktiven Akteuren des Musiklebens,
Durch vernetzte Aktivitäten und Projekte mit
insbesondere die musikalische Aus- und
Kunstschulen, Volkshochschulen, Theatern,
Weiterbildung von Laienmusikern findet
Orchestern, Festivals, theaterpädagogi-
schwerpunktmäßig in den rund 30 „Kon-
schen Einrichtungen, den niedersächsischen
taktstellen Musik“ statt. Musikschulen sind
Landschaften, Stiftungen sowie Landes- und
überall dort, wo es aktive Kontaktstellen gibt,
Bundesakademien tragen die niedersäch-
die zentralen Anlaufstellen und Partner der
sischen Musikschulen zur Profilierung und
Laienmusik.
Entwicklung des kommunalen und regiona-
len Kulturlebens bei. So wird ein optimales
Angebot für Veranstalter, Kulturschaffende
und Nutzer von Kultureinrichtungen in den
Regionen Niedersachsens erreicht.
10
13. Die Landesförderung�3
Finanzhilfe
• die Entwicklung und Durchführung qualifizierter
Unterrichtsangebote für die musikalische Breiten-
Das Land Niedersachsen stellte im Jahr 2010 insge- und Spitzenförderung
samt 1.106.000 Euro als Finanzhilfe zur Förderung
• die Gründung und Unterhaltung von Chören,
der Musikschulen und der Verbandsgeschäftsstelle Orchestern, Bands und Ensembles
zur Verfügung. Die Mittelvergabe erfolgte auf der
• die Zusammenarbeit mit Schulen, Kindergärten,
Rechtsgrundlage des § 18 des Niedersächsischen Musikvereinen und
Glücksspielgesetzes (NGlüSpG) in Verbindung mit der
• anderen örtlichen Bildungsträgern und mit
„Verordnung über die Förderung von niedersächsi- Trägern der Jugendarbeit
schen Musikschulen aus Glücksspielabgaben“.
• die Durchführung studien- und berufsvorbereiten-
der musikalischer Ausbildungsgänge
Der Haushaltsgesetzgeber hat den Landesverband
• die Durchführung musikalischer Wettbewerbe und
niedersächsischer Musikschulen ermächtigt, die nach öffentlicher Konzertveranstaltungen
§ 14 Abs. 2 Satz 1 Nr. 4 gewährte Finanzhilfe zur
• die Qualifizierung der Mitarbeiterinnen und
Förderung der musikalischen Bildung in anerkann- Mitarbeiter von Musikschulen
ten niedersächsischen Musikschulen zu verwenden.
• die Beschaffung, Pflege und Instandhaltung von
Förderungswürdige Aufgaben gemäß Absatz 1 Satz 2 Instrumenten und Unterrichtsmaterialien und
sind insbesondere: die wissenschaftliche Begleitung der Bildungs-
maßnahmen
11
14. Landesverband Niedersächsischer Musikschulen �Jahresbericht 2010
Einen Teil der Finanzhilfe kann der Landesverband Alle für die Beantragung und Vergabe der Finanz-
niedersächsischer Musikschulen auch für eigene hilfe relevanten Bestimmungen und Kriterien sind
Maßnahmen und zur Förderung der musikalischen getrennt für jeden der Förderbereiche in den für das
Bildung verwenden. Ziel der Musikschulförderung jeweilige Förderjahr gültigen „Fördergrundsätzen und
ist es, die Arbeit der anerkannten Musikschulen zu Durchführungsvorschriften des Landesverbandes
sichern und sie in die Lage zu versetzen, ein flächen- niedersächsischer Musikschulen“ verbindlich geregelt.
deckendes und qualitätvolles musikpädagogisches Alle Antragsunterlagen stehen im Internet unter der
Angebot zu sozialverträglichen Bedingungen zu Adresse www.musikschulen-niedersachsen.de zum
gewährleisten. Öffentliche gemeinnützige Musikschu- Download zur Verfügung.
len können vom Landesverband niedersächsischer
Musikschulen e.V. anerkannt und gefördert werden, Förderung der Studienvorbereitenden
wenn ihr Hauptzweck darin besteht, das Musizieren Ausbildung
durch ein breit gefächertes und qualitätvolles Angebot
an Instrumental- und Vokalunterricht sowie durch Einen besonderen Stellenwert in der Landesförderung
Ensembles und Chöre zu sozialverträglichen Bedin- nimmt seit jeher die Studienvorbereitende Ausbildung
gungen zu fördern. (SVA) an den niedersächsischen Musikschulen ein.
Musikschulen, die für diesen Bereich eine Förderung
In der begleitenden „Verordnung über die Förderung beantragen, müssen im Vorjahr der Antragstellung
von niedersächsischen Musikschulen aus Glücksspiel- Aufnahme- und Zwischenprüfungen nach den jeweils
abgaben“ sind u.a. das Verfahren zur Anerkennung gültigen Durchführungsvorschriften ordnungsgemäß
von Musikschulen sowie die Aufteilung der Finanzhil- angemeldet und durchgeführt haben. Der Landes-
fe geregelt. Von der Finanzhilfe dürfen bis zu 120.000 verband arbeitet in der Sicherung von Qualitätsstan-
Euro zur Deckung des Verwaltungsaufwandes des dards eng mit der Hochschule für Musik, Theater und
Landesverbandes niedersächsischer Musikschulen Medien Hannover und dem Institut für Musik an der
e.V. verwendet werden. Von der verbleibenden Fi- Hochschule Osnabrück zusammen.
nanzhilfe werden mindestens 80 % für die Entwicklung
und Durchführung qualifizierter Unterrichtsangebote
für die musikalische Breiten- und Spitzenförderung
und mindestens 15 % für die Durchführung studi-
en- und berufsvorbereitender musikalischer Ausbil-
dungsgänge verwendet. Im Jahr 2010 hat der Lan-
desverband folgende schlüsselmäßige Verteilung der
Fördermittel vorgenommen: Mit 448.200 Euro (45 %)
wurden die Angebote der Musikschulen im Bereich
der Ensemble- und Ergänzungsfächer gefördert,
398.400 Euro (40 %) entfielen auf die Förderung von
Schülern der Elementar- und Primarstufe und 149.400
Euro (15%) auf die Förderung der Studienvorbereiten-
den Ausbildung. Der anteiligen Mittelzuweisung an Die SVA ist eine Studien- und Berufs vorbereitende
die Träger niedersächsischer Musikschulen ging ein Ausbildung, die an einer Musikschule angesiedelt ist.
aufwändiges Prüfungsverfahren der qualitativen und Sie hat die Aufgabe, junge Menschen, die ein besonde-
quantitativen Voraussetzungen der Antrag stellen- res Interesse und Potenzial erkennen lassen, auf ein
den Musikschulen und der von ihnen angemeldeten mögliches künstlerisches bzw. pädagogisches Musik-
Schüler und Stundenzahlen voraus. studium oder auch auf eine in Erwägung gezogene,
musikbezogene Berufsausbildung vorzubereiten.
Insbesondere bei älteren Schülern sollte eine ent-
sprechende Eignung und Zielgerichtetheit erkennbar
12
15. sein. In der SVA sollen individuelle Begabungen der
aufgenommenen Bewerberinnen und Bewerber so
gefördert werden, dass ihr musikalisches Potenzial Eine öffentliche gemeinnützige Musikschule in iedersachsen
N
und ihre Leistungsfähigkeit in besonderer Weise zur kann vom Landesverband niedersächsischer Musikschulen
Entfaltung gebracht werden und eine gezielte Ausein- e. V. als förder ngswürdig anerkannt werden, wenn:
u
andersetzung mit einem musikbezogenen Berufsziel
ermöglicht wird. Lehrkräfte an Musikschulen und 1. ie einen kommunalen oder einen als gemeinnützig im Sinne
s
begleitende Prüfer einer Musikhochschule tragen des- der Abgabenordnung anerkannten privaten Träger hat und
halb eine große Verantwortung für den musikalischen nicht mit Gewinnerzielungsabsicht betrieben wird,
Werdegang der Bewerber bzw. Teilnehmer. Dabei soll-
2. zum Unterricht
ten durch entsprechende Angebote der Musikschulen
a) Elementare Musikerziehung, Musikalische Früherziehung
auch die unterschiedlichen existierenden Studien-
und Musikalische Grundausbildung,
und Ausbildungsgänge und deren spezifischen Anfor-
derungsprofile in angemessener Weise berücksichtigt b) die Unterweisung in mindestens fünf der sechs Katego-
werden. Vor der Bewerbung und im Laufe der SVA rien Instrumentalunterricht für Streichinstrumente, für Zupf-
sind regelmäßige konstruktive Beratungsgespräche instrumente, für Blasinstrumente, für Schlaginstrumente, für
zwischen Lehrern, Schülern und Eltern ein wichtiger Tasteninstrumente sowie Vokalunterricht,
Bestandteil der verantwortungsbewussten Begleitung
c) Ensemblefachunterricht, insbesondere für Orchester,
der jungen Menschen.
Band oder Chor, und
Im Jahr 2010 organisierte und betreute der Landes- d) Ergänzungsfachunterricht, insbesondere Musiklehre oder
verband insgesamt 29 SVA-Prüfungstage, an denen Hörerziehung, gehört,
rund 300 Schülerinnen und Schüler von 26 Musik-
3. Unterricht in einem Umfang von mindestens 50 Jahreswo-
schulen eine SVA-Aufnahme- oder -Zwischenprüfung
chenstunden erteilt wird, wobei eine Jahreswochenstunde
ablegten.
eine zugeteilte wöchentliche Unterrichtseinheit im Umfang
von 45 Minuten ist, die ganzjährig mit Ausnahme der Ferien-
Noch im Jahr 2009 hatte eine vom Landesverband
zeiten abgehalten wird,
eingesetzte Arbeitsgruppe, besetzt mit Prof. Christoph
Hempel (Hochschule für Musik, Theater und Medien 4. sie von einer hauptamtlich tätigen Fachkraft mit musik-
Hannover), Nicola Bodenstein-Polito (Musikschule pädagogischer Hochschulausbildung oder mindestens fünf-
Isernhagen Burgwedel), Dirk Kummer (Musikschu- jähriger musikpädagogischer Berufserfahrung geleitet wird,
le des Emslandes) und Dr. Hans Krauss (Städtische
5. die Mehrzahl der an der Schule beschäftigten Lehrkräfte ein
Musikschule Braunschweig) sich mit notwendigen An-
musikpädagogisches Studium absolviert hat oder über eine
passungen der Fördergrundsätze an sich verändernde
gleichwertige musikpädagogische Qualifikation verfügt,
Rahmenbedingungen befasst und einen Änderungs-
katalog erarbeitet, der mittlerweile in die geltenden 6. die Mehrzahl der Lehrkräfte aufgrund eines schriftlichen
Fördergrundsätze übernommen worden ist. Arbeitsvertrages beschäftigt ist und
7. die Unterrichtsbedingungen, die Gebühren- oder Entgeltre-
gelungen schriftlich festgelegt sind und die Gebühren- oder
Entgeltgestaltung soziale Gesichtspunkte berücksichtigt.
13
16. Landesverband Niedersächsischer Musikschulen �Jahresbericht 2010
4� ktivitäten und Projekte 2010
A
Mitgliederversammlung und Jahrestagung Einen schöneren Ausblick konnte es für die diesjäh-
rige Mitgliederversammlung und Jahrestagung des
Der niedersächsische Minister für Wissenschaft und Landesverbandes niedersächsischer Musikschulen an
Kultur, Lutz Stratmann, besuchte die diesjährige einem so sonnigen Wochenende im April nicht geben.
Mitgliederversammlung des Landesverbandes nie- Nicht der landschaftlich grandiose Ausblick, sondern
dersächsischer Musikschulen in Papenburg, bei der vor allem der Ausblick auf die Themen der Tagung
sich alles um das vom Land Niedersachsen geförderte lockte die Leiterinnen und Leiter der Musikschulen in
Musikalisierungsprogramm Wir machen die Musik! Niedersachsen zahlreich nach Papenburg: Neben der
drehte. Ein neues Corporate Design für das Projekt, die Neuwahl des Vorstandes stand die Vorstellung des
Musikschulen und ihren Landesverband mit viel Farbe Projektes „Klasse! Wir singen 2011“ auf dem Pro-
und neuen Motiven sorgte für große Überraschung. gramm und mit großer Spannung wurde die Präsen-
tation des neuen Corporate Designs für die Musik-
schulen in Niedersachsen und ihren Landesverband
erwartet. Hauptthema der Tagung war jedoch vor
allem das niedersachsenweite Musikalisierungspro-
gramm Wir machen die Musik!.
Die Verbandspräsidentin Gitta Connemann MdB und
der Vorsitzende Ernst Neuhäuser wurden durch die
Neuwahlen einstimmig in ihren Ämtern bestätigt und
mit großem Beifall für ihren großartigen Einsatz in
den letzten Jahren gelobt. Das Abstimmungsergebnis
zeigte deutlich, wie zufrieden die rund 60 anwesenden
Musikschulvertreter mit der vor 3 Jahren gestarteten
strategischen Neuausrichtung des Landesverbandes
sind. „Ich freue mich, unsere erfolgreiche Arbeit wei-
terführen zu können. Denn jedes Kind hat die Chance
verdient, die Welt der Musik zu erfahren“, so Gitta
Connemann nach ihrer Wiederwahl im Tagungsraum
der Bildungsstätte.
Der Tagungsraum in der historisch-ökologischen
Bildungsstätte Emsland Dicke Holzbalken stützen diesen Raum und zusam-
men mit dem teilweise natur belassenen Wandputz
Das noch schwache Sonnenlicht am Morgen und der besticht der Versammlungsort durch seine boden-
aufsteigende Dunst des Sees lassen die Umgebung ständige, aber dennoch moderne und offene Atmo-
mystisch, fast unwirklich erscheinen. Zwei Schwäne sphäre. Unter der großen Balustrade am Vorstands-
ziehen langsam ihre Bahnen über den See und recken tisch sitzt der neu gewählte Vorstand: neben Ernst
anmutig ihre langen Hälse nach oben. Bäume und Neuhäuser, Direktor der Musikschule des Emslandes
grüne Wiesen umrahmen das verträumte Bild: In die- e.V., sind dies Sigrid Neugebauer-Schettler,
ser Idylle liegt die Historisch- ökologische Bildungs- Leiterin der Musik- und Kunstschule Osnabrück,
stätte Emsland in Papenburg und die riesige Glasfront Johannes Münter, Stellvertretender Leiter der Kreis-
des Haupthauses lässt jeden Besucher auch innen musikschule Diepholz, Mirko Herzberg, Leiter der
nicht vergessen, in welch wunderbarer Umgebung er Musikschule der Stadt Salzgitter und Michael Ränger,
sich befindet. Leiter der Musikschule Seevetal e.V.
14
17. Präsidentin Gitta Connemann MdB, Minister Lutz Stratmann „Solo Tutti“ vom Vituswerk
und Vorsitzender Ernst Neuhäuser unter der Leitung von Marlene Bucher
In dem vollbesetzten Saal werden Vorträge gehalten, sogar Achtelgröße, spielten die Kinder der Musikklas-
Ideen ausgetauscht und es wird angeregt diskutiert. se auch auf kleinen Fagottini und Klarinetten. Was
Auch hier geht es vor allem um das von der nieder- das Musikalisierungsprogramm bewegen kann, zeigte
sächsischen Landesregierung geförderte Musikalisie- besonders eindrucksvoll das ausschließlich mit Men-
rungsprogramm Wir machen die Musik!. Der Minister schen mit Behinderung besetzte Ensemble „Solo und
für Wissenschaft und Kultur, Lutz Stratmann, der das Tutti“. Mit ihrem Motto „Wir sind immer gut drauf!“
Projekt von Beginn an begleitete, wollte sich persön- riss das Musikensemble die Tagungsteilnehmer mit
lich über erste Ergebnisse und den Fortschritt der und erntete begeisterten Applaus. Hans Walter vom
ersten Phase des Programms informieren. Niedersächsischen Kultusministerium gab mit seinem
Vortrag über die Singinitiative „Klasse! Wir singen
2011“ einen ebenso spannenden wie viel verspre-
In seiner Ansprache betonte der Minister erneut das chenden Ausblick auf das anstehende Großprojekt.
hohe Landesinteresse an der frühmusikalischen För- Schon jetzt sei abzusehen, dass weitaus mehr Kinder
derung. Er sprach den niedersächsischen Musikschu- als zunächst angedacht bei den großen Liederfesten
len und der Verbandsspitze seinen großen Dank für die mitwirken werden: 130.000 Kinder, 10 Liederfeste
engagierte und hoch qualifizierte Bildungsarbeit aus: und gefüllte Hallen. Auf das Ergebnis von „Klasse wir
„Mit den öffentlichen Musikschulen kann das Land auf singen! 2011“ darf man gespannt sein.
verlässliche und für den Erfolg der Musikalisierungs-
initiative unverzichtbare Bildungspartner bauen.“
Erste Früchte des Musikalisierungsprogramms
wurden den Tagungsteilnehmern durch Kinder einer
Musikklasse der Johannes-Gutenberg-Schule Meppen
in Kooperation mit der Musikschule des Emslandes
vorgestellt. Sie umrahmten mit ihrem begeisternden
Spiel die Rede des Ministers, der schmunzelnd von
seiner Geige spielenden Tochter erzählte und allen
Kindern dazu riet, immer schön fleißig weiter zu üben.
Welch großen Stellenwert die musikalische und
instrumentale Frühförderung für Kinder erreicht hat,
Der neu gewählte Vorstand, Minister Stratmann und
zeigte sich unter anderem in der Vielfalt der eigens Orchesterklasse Meppen
für Kinder angefertigten Instrumente. Neben den
üblichen Streichinstrumenten in halber, viertel und
15
18. Landesverband Niedersächsischer Musikschulen �Jahresbericht 2010
erfinden und ihm jedes Mal einen neuen Sinn geben.
Für den einen heißt es also „Mehr Zauber mit Musik!“,
für den anderen vielleicht „Mehr Zufriedenheit mit
Musik!“ – hier ist wirklich alles möglich.
Freitagabend: Der Reihe nach betreten die Spit-
zenköche mit hoch erhobenen Holzkochlöffeln den
Speisesaal und schon wandeln sie sich zu coolen
Hard-Rockern in schwarzer Kluft mit grünen Gieß-
kannen als Schlagwerk. Die Kinder einer Kitagruppe
Gießkannen-Perkussion aus dem Emsland unter der Leitung von Marlene Bucher machen die
Pausen zwischen den einzelnen Gängen zum eigentli-
Ein schwungvoller Bogen durchzieht das Bild, er
chen Hauptgang. „Mehr Power mit Musik!“ oder auch
erinnert entfernt an einen Notenschlüssel oder doch
„Mehr Freude mit Musik!“ und noch so vieles mehr
an die Schnecke einer Geige? Viele bunte musikalische
würde hier auf die kleinen musikalischen Verwand-
Motive ranken sich um den roten Bogen: Ein lila Kon-
lungskünstler zutreffen.
zertflügel und eine Trompete, eine pinkfarbene Geige
und ein kleines Mädchen, das Flöte spielt. Bunt und
Wie viel „Mehr“ das Musikalisierungsprogramm noch
vielfältig wie die Arbeit der öffentlichen Musikschulen
für die Kinder in Niedersachsen erreichen kann, wird
in Niedersachsen, so sollte sich auch das neue Er-
sich in den nächsten Jahren zeigen. Fest steht: „Je
scheinungsbild des Landesverbandes und der Musik-
mehr Kinder mit Musik in Berührung kommen, desto
schulen präsentieren. Ein Erscheinungsbild, das jede
besser!“, freut sich Gitta Connemann auf die künftige
Musikschule für sich individuell mit neuen Motiven
Entwicklung.
und Farbklängen anreichern kann und das dennoch
nie die optische Verbindung zu seinem Dachverband Katharina Rupprich
verliert. Der Bogen bleibt als verbindendes Element
immer erhalten und schafft eine Brücke zwischen dem Das neue Corporate Design
Landesverband und den Musikschulen. Aufkleber mit
bunten Motiven, große Aufsteller mit Fotos und dem Der Landesverband hat zusammen mit einer Leipziger
neuen Design, der Jahresbericht in komplett neuem Gestaltungsagentur ein Corporate Design Konzept
Gewand. So vieles gibt es an diesem Nachmittag in für Musikschulen und Landesverband entwickelt
Papenburg zu bestaunen. Mit viel Spannung wurde die und dieses im Rahmen der Mitgliederversammlung
Präsentation des neuen Corporate Designs erwartet vorgestellt. Ein nach dem Baukastenprinzip entwickel-
und die Resonanz auf den vorgestellten Designbau- tes Konzept ermöglicht den Musikschulen die flexible
kasten der Firma KOCMOC.NET aus Leipzig war ganz Umsetzung einer umfangreichen Farb- und Motiv-
und gar positiv. welt für die künftige Gestaltung aller Medien für die
Öffentlichkeitsarbeit. Die Motivwelt ist erweiterungs-
Genauso flexibel, wie das neue Design, ist auch der fähig und eröffnet somit die Umsetzung immer neuer
neue Claim für die Musikschulen in Niedersachsen. Gestaltungsideen. Die Musikschulen haben sogar die
Was ist das besondere am Musizieren? Worin genau Möglichkeit, ein eigenes neues Logo für ihre Musik-
besteht der Mehrwert für jeden einzelnen Menschen? schule – basierend auf dem neuen musikalischen
Nun, die Antworten hierauf können vielfältig sein und Leitmotiv des Landesverbandes – zu kreieren.
keine Antwort ist hier falsch, jede kann Bestandteil
des neuen Claims werden: „Mehr…mit Musik!“ lautet Das neue Designkonzept wurde überaus positiv
das Grundgerüst und gerade das fehlende Wort kann aufgenommen. Umfrageergebnisse bestätigen, dass
den kurzen, einprägsamen Satz immer wieder neu nahezu alle Musikschulen beabsichtigen, das
16
19. Designkonzept in ihre Kommunikationsmedien zu in-
tegrieren. Die mit der Konzeptentwicklung verfolgten
Marketingziele können somit erreicht werden: Eine
frische, fröhliche, bunte und moderne Bildsprache ver-
mittelt der Öffentlichkeit Inhalte und Vielfältigkeit der
Musikschularbeit. Die gemeinsame Nutzung unter-
streicht die Zusammengehörigkeit der Musikschulen
und transportiert übergreifend deren Qualitätsprofil.
um m
derassab
Mehr
Tsching
Aufgrund des großen Interesses seitens der Verbands-
mitglieder hat sich der Landesverband für einen
ik!
mit Mus
innovativen und zukunftsweisenden Vertriebsweg
zur Verbreitung des Corporate Designs entschieden.
Eine mit finanzieller Unterstützung des Förderver-
eines Musikschulen in Niedersachsen entwickelte
multifunktionale Onlineplattform mit dem Namen
„ePrint“ ermöglicht den Zugriff auf alle Elemente
des Designbaukastens, auf Logos, Schriften und eine
große Auswahl professioneller Fotos. Der Hauptnutzen
für die Musikschulen liegt jedoch in den bereits fertig
gestalteten Vorlagen für Plakate, Flyer, Briefbögen,
Visitenkarten und der Möglichkeit zur Generierung
eines individuellen Musikschullogos. Die Vorlagen kön-
er
nen in nur wenigen Schritten von den Benutzern online
„personalisiert“, d.h. an den vorgesehenen Stellen mit
eigenen Texten, Bildern und Logos versehen werden. Mehr Za
ub
!
Das Ergebnis sind druckfähige pdf-Dateien, die ohne mit Musik
zusätzliche Bearbeitung durch einen professionel-
len Grafiker ausgedruckt oder aber an eine Druckerei
weitergeleitet werden können. Ein umfangreiches
Zwei von insgesamt zehn Postkartenmotiven im neuen Design
Handbuch und viele detaillierte Informationen und
Tipps setzen keinerlei grafische Vorkenntnisse voraus.
Die Plattform wird kontinuierlich mit neuen Design-
elementen, Fotos und weiteren Druckvorlagen unter-
schiedlicher Formate erweitert. Auch die Printmedien
des Landesverbandes können von den Musikschulen
heruntergeladen und zum Teil ebenfalls personalisiert
werden. Gegen Zahlung einer einmaligen Nutzungs-
gebühr erhalten die Musikschulen ihre persönlichen
Zugangsdaten und haben damit einen zeitlich unein-
geschränkten Zugriff auf das Angebot.
Startseite der „ePrint-Onlineplattform“
17
20. Landesverband Niedersächsischer Musikschulen �Jahresbericht 2010
Mehr Vielfalt mit Musik! Selbstverständlich gibt es überdies einige Neuerun-
gen, die es den Nutzern noch einfacher machen, sich
Das neue Erscheinungsbild wird vom neuen Claim des über die Arbeit der Musikschulen in Niedersachsen
Landesverbandes komplettiert: Der Slogan „Mehr … umfassend zu informieren. Alle Mitgliedsschulen sind
mit Musik!“ soll den Mehrwert, den die Musikschulen mit ihren Kontaktdaten und den wichtigsten Infor-
mit ihren vielfältigen Angeboten jedem Einzelnen, mationen über Leitbilder, Unterrichtsangebote und
aber auch der Gemeinschaft bieten können, transpor- Projekte auf einer kostenlosen eigenen Unterseite –
tieren. Der Claim besteht aus einem festen und einem einer sog. Microsite – vertreten. Auf Wunsch können
variablen Teil. Das Grundgerüst „Mehr … mit Musik!“ diese „Visitenkarten“ von den Musikschulen selbst
bleibt unverändert. Das fehlende Wort in der Mitte ist gepflegt werden. Aktuelle Nachrichten und Infor-
variabel. Mit unterschiedlichen Schlüsselwörtern kann mationen, Veranstaltungstips und Projekte können
der Claim auf diese Weise immer neue Bedeutung von registrierten Musikschulen über einen eigenen
erlangen. Zugang eingestellt werden und so zu einem wichtigen
Teil eines übergreifenden Informationsangebotes des
Landesverbandes werden. Mittels einer Verknüpfung
mit einem online-Spendensystem haben interessierte
Mehr Freude mit Musik! … Mehr Erleben Besucher der Internetseite die Möglichkeit, ausge-
mit Musik! … Mehr Zauber mit Musik! wählte Projekte der Musikschulen mit nur wenigen
Klicks finanziell zu unterstützen.
o
der auch: Mehr ...
Freunde | Glück | Leidenschaft | Strahl- Über die praktische GoogleMaps-Suche kann sich der
kraft | Erfolg | Selbstbewusstsein | Besucher der Internetseite alle Verbandsschulen so-
Selbstvertrauen | Einfühlungsvermögen wie deren Kontaktdaten und regionale Zugehörigkeit
| Konzentration | Fantasie | Bewegung anzeigen lassen. Die Suche nach einer Musikschule
| Sinnlichkeit | Sinn | Power | Kraft | in der Nähe wird durch eine praktische Umkreissuche
Energie | Lebenslust | Gemeinschaft | zusätzlich erleichtert. Über alle Konzerte, Festlich-
Erlebnisse | Gefühl | Frische | Bildung keiten und Fortbildungen des Landesverbandes und
| Spaß | Persönlichkeit | Gesellschaft | seiner Musikschulen informiert der neue übersicht-
Integration | Leistung | Gewinn | Integ- liche Veranstaltungskalender. Anmeldungen zu
ration | Zufriedenheit | erleben | fühlen Tagungen und Weiterbildungsveranstaltungen sind
| verstehen | verzaubern | gestalten | für interessierte Teilnehmer/innen künftig bequem in
freuen | gewinnen … nur wenigen Schritten online möglich. Dieser Service
mit Musik! steht auch registrierten Musikschulen für die Bewer-
bung und Administration eigener Veranstaltungen zur
Verfügung.
Internetseite Über ein integriertes Newsletter-System informiert
www.musikschulen-niedersachsen.de der Landesverband regelmäßig über seine Arbeit und
in neuem Design über wichtige Aktivitäten der Musikschulen. In Pla-
nung ist auch eine Jobbörse, die Stellenangebote und
Auch die Internetseiten des Landesverbandes er- Stellengesuche automatisiert abgleicht und potenziel-
strahlen seit Kurzem im neuen Design. Anlässlich le Partner über das Internet zusammenführt.
der Neugestaltung des Erscheinungsbildes wurden
sowohl die Struktur, als auch die Inhalte der Seiten Der Onlineauftritt des Landesverbandes wird kontinu-
überarbeitet und aktualisiert. Zu vielen Themen ierlich ergänzt und erweitert. Musikschulen, die ihre
stehen ergänzende Informationen per Download zur eigenen Internetseiten erneuern möchten, können
Verfügung. ein weiteres Angebot des Landesverbandes nutzen.
Zu finanziell attraktiven Konditionen können sie die
18
21. Nutzungsrechte einer umfassenden und im neuen durch erfahrene Pädagogen der Musikschulen best-
Corporate Design gestalteten Musterseite auf Basis möglich zu fördern. Begleitend zum Instrumental-
des Content-Management-Systems Typo3 erwerben unterricht, der auch musikschulextern erfolgen kann,
und diese dann individuell erweitern. Lediglich Texte sollen insbesondere Kenntnisse in den Bereichen
und Bilder müssen von den Musikschulen selbst ein- Gehörbildung, Musiktheorie und Rhythmik vermit-
gepflegt werden. Über den Landesverband angebote- telt werden. Ergänzend finden Angebote für Singen,
ne Schulungsmaßnahmen ermöglichen interessierten Ensemblespiel und Musik und Bewegung statt. Im
Musikschulen die Aneignung des hierfür erforderli- Anschluss an das Förderprogramm „VIFF-Regional“
chen technischen Know-Hows. können die Kinder entweder in der Studienvorberei-
tenden Ausbildung an den niedersächsischen Mu-
„VIFF-Regional“ – Förderung musikalisch sikschulen (SVA) oder am IFF an der Hochschule für
besonders begabter Kinder in den Musik und Theater Hannover weiter gefördert werden.
Regionen Niedersachsens
Nach dem erfolgreichen „VIFF-Regional-Treffen“ des
in enger Zusammenarbeit mit dem „Institut zur Früh- vergangenen Jahres veranstaltete die Hochschule
förderung musikalisch Hochbegabter an der Hoch- für Musik, Medien und Theater am 18.04.2010 ein
schule für Musik, Theater und Medien Hannover (IFF)“ weiteres Treffen dieser Art, diesmal in der Landes-
wurde im Jahr 2007 ein Programm zur musikalischen musikakademie in Wolfenbüttel. Auch in diesem Jahr
Frühförderung besonders begabter Kinder mit dem nutzten zahlreiche Musikpädagogen, Eltern und ein
Namen „VIFF-Regional“ gestartet. Das Programm interessiertes Fachpublikum die Möglichkeit, sich über
wird vom Niedersächsischen Kultusministerium im das erfolgreiche Förderprogramm zu informieren und
Rahmen des Aktionsprogramms Hauptsache: Musik in fachlichen Austausch zu gehen. Besonders auch die
Niedersachsen gefördert. Eingebunden sind die VdM- Kinder selbst profitierten sichtlich davon, einmal mit
Musikschulen in Osnabrück, Braunschweig, Oldenburg ihresgleichen aus verschiedenen Regionen Nieder-
und Lüneburg. sachsens in Kontakt zu kommen und gemeinsam auf
der Bühne zu stehen.
Mit einer „VIFF-Regional-Fortbildung mit Konzert“ für
alle VIFF-Schülerinnen und -schüler Niedersachsens
wurde am 05.06.2010 dem immer wieder geäußerten
Bedarf nach weiteren gemeinsamen Veranstaltungen
der VIFF-Teilnehmer und verantwortlichen Lehrkräfte
Rechnung getragen. Die Veranstaltung fand unter
der Leitung von Prof. Martin Brauß und Prof. Bernd
Goetzke in der Hochschule für Musik, Theater und Me-
dien Hannover statt. Ziel war die Erarbeitung eines für
alle VIFF-Regional Standorte verbindlichen Curricu-
lums für die musikpädagogische Arbeit mit begabten
Da hohe Begabungen oder ausgeprägte musikalische Kindern.
Talente schulisch nicht immer ausreichend gefördert
werden können, muss die schulische Begabungsför- Dem Landesverband niedersächsischer Musikschulen
derung durch die Zusammenarbeit mit externen Bil- obliegt die inhaltliche und organisatorische Koordina-
dungseinrichtungen wie Musikschulen, Hochschulen tion der vier am Projekt beteiligten Musikschulen. Er
und Universitäten eine Ergänzung und Erweiterung verwaltet die vom Niedersächsischen Kultusministe-
erfahren. Das seit 2007 kontinuierlich und erfolgreich rium bereit gestellten Fördermittel. Weitere Infos im
weiterentwickelte Programm „VIFF-Regional“ hat Internet auf www.iff.hmt-hannover.de
die Aufgabe, Kinder mit besonderem musikalischem
Potenzial anzusprechen und nahe an ihrem Wohnort
19
22. Landesverband Niedersächsischer Musikschulen �Jahresbericht 2010
Musikschulpraktikum und Kompakt- ohne Behinderung statt. Initiatorin der Veranstaltung
seminar für Studierende der Hochschule für war Christiane Joost-Plate, niedersächsische Fachspre-
Musik, Theater und Medien Hannover cherin für die musikpädagogische Arbeit mit Menschen
mit Behinderung.
Auf Basis der im Jahr 2004 zwischen dem Landesver-
band niedersächsischer Musikschulen und der Hoch- Unter der fachkundigen Leitung von Robert Wagner
schule für Musik, Theater und Medien Hannover abge- (Fürth) erarbeiteten die rund 30 Teilnehmerinnen und
schlossenen Kooperationsvereinbarung organisiert der Teilnehmer neue Methoden für die musikpädagogi-
Landesverband jährlich ein dreiwöchiges Musikschul- sche Arbeit mit integrativen Gruppen. Robert Wagner
praktikum für die Studierenden der Studienrichtung arbeitet nach einem Konzept, bei dem eine selbst
Musikerziehung. Ziel des Praktikums ist es, den jungen bestimmte Art und Weise der Beteiligung am gemein-
Nachwuchspädagogen frühzeitig und umfassend das samen Musikmachen eines jeden Gruppenmitgliedes
Arbeitsfeld Musikschule zu erschließen. Von erfahre- eine wichtige Rolle spielt. Das Erarbeiten einer Melodie,
nen Musikschullehrkräften betreut, erhalten sie z.B. ausgehend von den Grundtönen der Begleitakkorde
Einblick in die aktuellen Anforderungen der Unterricht- („Buchstabenbegleitung“) ermöglicht ein organisches
spraxis, in die pädagogische Arbeit mit Ensembles und Aufbauen und wachsen lassen der persönlichen Mög-
Großgruppen und in die Organisation von Kooperati- lichkeiten. Schritt für Schritt nehmen die Mitspieler das
onsprojekten. Dadurch nehmen sie wertvolle Hinweise Werk in Besitz. „Wie „gemischt“ die Teilnehmerschar
und Orientierungshilfen für ihr späteres Berufsfeld mit. eines Ensembles auch ist, es sollte jeder Teilnehmer in
jeder Stunde etwas mit nach Hause nehmen. Und zwar
Gemäß der Studienordnung absolvieren die Studie- ein gutes Gefühl und einen greifbaren Lernfortschritt.
renden des 4. Semesters Musikerziehung ihr Un- Je offener die Unterrichtsvorbereitung sein muss, um
terrichtspraktikum an einer VdM-Musikschule. Die der Unterrichtssituation und der Individuallage der ein-
theoretischen Grundlagen – Informationen rund um zelnen Ensemblemitglieder gerecht werden zu können,
die Musikschule, aktuelle Unterrichtsformen, sich um so klarer müssen gleichzeitig die grundsätzlichen
verändernde Rahmenbedingungen der Arbeit als Überlegungen den Unterricht betreffend sein.“
Musiklehrer/in u. v. m. – werden den Praktikantinnen (Robert Wagner)
und Praktikanten zuvor in einem vom Landesverband
konzipierten und durchgeführten Kompaktseminar
durch erfahrene Leiterinnen und Leiter öffentlicher
und privater Musikschulen vermittelt. Gastgeberin Ankündigung:
der von Ulrich Bernert geleiteten Tagesveranstaltung
im Juni 2010 war die Musikschule Laatzen e.V. Rund as „Hannoversche Integrative Sound-
D
40 Studentinnen und Studenten der Hochschule für festival“ (HIS) geht am 7. - 9. Oktober
Musik, Theater und Medien Hannover nahmen an der 2011 in die zweite Runde. Unter dem Mot-
Veranstaltung teil und wurden mit verschiedenen to „Begegnung“ sollen die Möglichkeiten
Fachvorträgen sowie mit instrumentenspezifischen integrativen Musizierens und Kooperie-
Unterrichtsdemonstrationen auf das Musikschulprak- rens aufgezeigt werden. So werden in der
tikum im Herbst vorbereitet. niedersächsischen Landeshauptstadt rund
um die Uhr musikalische Beispiele ge-
„Jeder Mensch kann Musik machen – zeigt, die auf Nachhaltigkeit angelegt sind
Von Anfang an gemeinsam“ (z.B. Schulkooperationen, Musikschule/
Förderschule), integratives Arbeiten pra-
Am 5. und 6. November 2010 fand in der Musikschule xisnah vorführen, den musikalisch-künst-
der Landeshauptstadt Hannover eine vom Landesver- lerischen Dialog anregen und Musik als
band geförderte und viel besuchte Fortbildungsveran- Ausdruck von unverstellter Daseinsfreude
staltung für Musikschul- und Förderschullehrkräfte, und Können originär erleben lassen.
Musikstudierende und interessierte Menschen mit und
20
23. „Wir machen die Musik!“�5
Das Musikalisierungsprogramm für Das Musikalisierungsprogramm Wir machen die
alle Kinder in Niedersachsen Musik! wurde vom Niedersächsischen Ministerium
für Wissenschaft und Kultur und vom Landesverband
„Musik ist ein wichtiger Bestandteil der Bildung. Wir niedersächsischer Musikschulen konzipiert. Mit der
werden deshalb mit den Landkreisen und den Umsetzung wurde im Schuljahr 2009/10 begonnen.
Kommunen dafür Sorge tragen, dass alle Kinder in Die bundesweit einzigartige Konzeption und Struktur
Niedersachsen Zugang zu musikalischer Bildung des Programms ermöglicht es vielen Kindern – unab-
erhalten. Die Zusammenarbeit von Musikschulen mit hängig von ihrer sozialen, ethnischen und regionalen
Kindergärten und Schulen fördern wir, um möglichst Herkunft – Erfahrungen im gemeinsamen Singen und
früh alle Kinder in Niedersachsen zu erreichen.“ Musizieren zu machen. Wir machen die Musik! er-
Aus der Regierungserklärung der CDU/FDP-Landesregierung
öffnet ihnen so bessere Entwicklungs- und Bildungs-
(2008) chancen. Die Kinder erhalten in Kitas und Schulen
des Primarbereichs ein elementares musikalisches
Angebot. Bis zum Jahr 2016 sollen 80 % aller Kinder in
Kindertagesstätten und 30 % der Kinder in Grundschu-
len erreicht werden. Hierfür nutzt das Programm die
Kompetenz und Infrastruktur der kommunal geförder-
ten Musikschulen.
21