1. dp payoff all about derivative investments
Russland – wer wagt, gewinnt!
Nr. 11 | November 2007 | 4. Jahrgang | www.payoff.ch
CHF 12.50 | EUR 8.–
3
High Yield Bonds – Gute Aussichten
auf hohe Renditen
6
Messe für Strukturierte Produkte –
die Bilder!
12
Ernst Mühlemann über
Russland und die Russen
dp payoff all about derivative investments | November 2007
16
2. 2
OPINION
INHALT
SEITE
OPINION
Der russische Bär tanzt wieder
2
FOCUS
Russland – Риск – благородное дело
3
High Yield Bonds – Gute Aussichten auf hohe Renditen
6
Immer den Crash vor Augen!
Rupie, Yuan; oder doch Wohnung in Hanoi?
Daniel Manser
Chefredaktor payoff
11
Die erste Messe für Strukturierte Produkte
feiert erfolgreich ihr Debüt
12
INTERVIEW
Interview mit Ernst Mühlemann
Der russische Bär
tanzt wieder
16
PRODUCT NEWS
dp payoff all about derivative investments | November 2007
18
Hohe Zinsen für Kurzläufer
19
Der Trend hin zu «Minis» verstärkt sich
Die steigenden Rohstoffpreise beherrschen die
Finanz- und Kapitalmärkte rund um den Globus.
Grosser Profiteur dieser Entwicklung ist Russland.
Das Riesenreich im Osten ist nach dem Niedergang der Sowjetunion in erstaunlich schneller
Zeit zu einem der wichtigsten Handelspartner der
führenden Industrienationen Europas und von
China geworden. Mehr zur ökonomischen Lage
Russlands erfahren Sie in unserem Lead-Artikel.
Und wenn Sie sich schon öfters gefragt haben,
ob man denn Putin und seinen Mannen auch vertrauen dürfe, dann lesen Sie unser Interview mit
dem ehemaligen Nationalrat und Russland-Kenner
Ernst Mühlemann. Mit unmissverständlichen und
markigen Aussagen zeichnet er die Wesensart der
Russen klar auf.
Die erste Messe für Strukturierte Produkte ist erfolgreich über die Bühne gegangen. Die Gilde der
Derivatindustrie gab sich im Zürcher Kongresshaus ein überzeugendes Stelldichein, den Anlegerinnen und Anlegern wurde von den 38 Ausstellern
und bei zahlreichen Ausbildungsreferaten genau
das geboten, wonach sie gesucht hatten, Informationen und Know-how zu Strukturierten Produkten!
Und der grosse Zuspruch hatte schon Folgen, die
zweite Durchführung wurde bereits definitiv auf
den Herbst 2008 angesetzt.
Die ETHOS Service AG setzt sich für die Wahrung
der Aktionärsrechte ein. Erstmals begeben die
Basler und Luzerner Kantonalbank in Zusammenarbeit mit ETHOS ein Strukturiertes Produkt, bei
welchem die Rechte der zugrunde liegenden Aktien transparent ausgeübt werden. Diese Innovation ist uns eine Product News wert.
Der Rubel rollt
20
Innovative Idee mit leichten Schwächen in der Umsetzung 21
MUSTERPORTFOLIOS
Musterportfolio Rohstoffe: Zwischenbericht
23
DERIVE
Newmont Mining
24
RTX-Index
25
Silber, das Edelmetall mit den
langfristig attraktivsten Chancen
27
LEARNING CURVE
Capped-Bonus-Zertifikate – Partizipation mit Bonus
28
INVESTMENT IDEAS
Investieren in die Holzindustrie
30
Protected Dispersion Zertifikat
31
CAREER
Jobwechsel und Beförderungen
32
MARKET MONITOR
Attraktive Neuemissionen
33
Meistgesuchte derivative Hebelprodukte
34
Meistgesuchte derivative Anlageprodukte
35
STYLE
Rund um Lifestyle
37
READER’S SERVICE
Reader’s Voice
39
Ticker News
40
Impressum
40
3. 3
FOCUS
Russland – Риск – благородное дело
Bild: www.sxc.hu
Nichts trifft die Entwicklung Russlands in den vergangenen Jahren besser als ein Zitat aus Schillers Wilhelm Tell: «Das Alte stürzt, es ändert die Zeit, und neues Leben blüht aus den Ruinen.»
Den vorhandenen Risiken stehen grosse Chancen gegenüber. Mit den deutschen Worten des
Titels in kyrillischer Schrift ausgedrückt: «Wer wagt, gewinnt».
Die russische Metropole Moskau erstrahlt in historischem Glanz.
Dieter Haas| Nach Jahren der Agonie läuft
der Wirtschaftsmotor seit Spätsommer 1998
auf Hochtouren. Ein durchschnittliches jährliches Wachstum von knapp sieben Prozent
hat den russischen Bär wieder aufgepäppelt.
Zu Beginn des Aufschwungs waren steigende
Ölpreise und ein tieferer Wechselkurs eine
willkommene Starthilfe. Ab dem Jahre 2003
trugen auch Konsum und Investitionen zunehmend ihr Scherflein bei. Die zuvor grassierende Armut verringert sich stetig und es
beginnt sich langsam eine Mittelschicht zu
bilden. Die wieder gewonnene Stärke ermöglichte im August 2006 die Rückzahlung der
Restschuld aus der Sowjet-Ära.
Sprudelnde Einnahmen aus den Ölexporten
liessen die Kassen der Zentralbank von 12
Milliarden US-Dollar im Jahre 1999 auf 315
Milliarden Ende 2006 anschwellen. Russland
verfügt inzwischen über die drittgrössten
Devisenreserven der Welt. Das Wirtschaftswachstum könnte sich in naher Zukunft wegen
Kapazitätsengpässen, einer nur langsamen
Änderung von institutionellen Investments
und der realen Aufwertung des Rubels zwar
leicht abschwächen. Dennoch rechnet der
«Economist» für die Jahre 2007 bis 2011 mit
realen Zuwachsraten von immer noch stolzen
5,5 Prozent. Werte, von denen westliche Industrienationen kaum zu träumen wagen.
dp payoff all about derivative investments | November 2007
Die positive Entwicklung hat auch am Aktienmarkt ihre Spuren hinterlassen. Der RTS-Index
wies von der erstmaligen Berechnung dieses
russischen Börsenbarometers bis zum September 2001 praktisch die gleiche Performance auf
wie der S&P-500 (vgl. Grafik). Der Weg dorthin
glich aber zuweilen einer Achterbahnfahrt. Seither haben Anleger, die auf die USA setzten, das
Nachsehen. Während der RTSI von Höchst zu
Höchst eilte, blieb der amerikanische Aktienmarkt in den Startlöchern hängen.
Die veränderten Kräfteverhältnisse haben
vielleicht den unbekannten Verfasser zu
folgender Anekdote inspiriert: Ein amerikanischer Millionär ist in Moskau in einem Luxus-Hotel abgestiegen. Er fühlt sich beleidigt,
weil ihm nicht genügend Achtung erwiesen
worden ist, und sagt dem Kellner herausfordernd: «Bring mir mal eine Speise für 1000
Dollar.» Worauf ihm dieser zur Antwort gab:
«Es tut mir leid, aber halbe Portionen gibt es
bei uns nicht.»
Alles Öl oder was?
Die Erlöse aus dem Öl- und Gasgeschäft sind
nach wie vor die hauptsächlichen Devisenbringer. Im vergangenen Jahr entfielen fast 65
Prozent der Exporte auf diese Segmente. Das
schlägt sich auch in der Zusammensetzung
der Aktienindizes nieder. Im RTS-Index sind
acht der 15 grössten Unternehmen im Sektor Öl und Gas tätig (vgl. Tabelle). Durch
eine Gewichtsbegrenzung auf maximal 15
Prozent wird der dominante Einfluss der
Branche etwas eingedämmt. Der RTS >
4. 4
FOCUS
Russland versus USA (SPX auf RTSI indexiert per 1.9.95)
2400
2000
1600
1200
800
400
0
Sep 95
SPX
Sep 97
Sep 99
Sep 01
Sep 03
Sep 05
Sep 07
RTSI
Quelle: Bloomberg
umfasst 50 Unternehmen und mehr als 85
Prozent der Börsenkapitalisierung Russlands. Wohl aufgrund der Zusammenarbeit
mit Standard&Poors wird der Index kurioserweise in US Dollar notiert.
wie Metalle & Minen. Das Gezerre um Yukos
sowie die Muskelspiele um die Gaslieferungen von Gazprom waren wohl mitverantwortlich für die rund 18-monatige Konsolidierungsphase bei Öl und Gas.
Steigende Nachfrage in allen
Industriezweigen
Durch die rasante Wirtschaftsentwicklung
der vergangenen Jahre haben sich vermehrt
andere Sektoren in den Vordergrund des
Anlegerinteresses geschoben. Ein Blick auf
die Performance seit Ende 2004 (vgl. Grafik)
zeigt die grosse Nachfrage nach Branchen
wie Industrie, Konsum und Detailhandel so-
Was bringt die Zukunft?
Ein Blick auf die aktuelle Konsensusbewertung sagt mehr als tausend Worte. Das Kurs-/
Gewinn-Verhältnis (KGV) des Aktienmarktes
Russland für 2008 liegt bei 12. Im Quervergleich zu anderen Börsenbarometern der
Welt ist das eurasische Riesenreich somit unvermindert preiswert. Durch die zahlreichen
IPOs der letzten Monate wurde der Markt er-
heblich verbreitert. Als willkommener Nebeneffekt verminderte sich die Abhängigkeit vom
Öl- und Gassektor. Angesichts des weltweiten
Energiehungers und der Peak-Oil Problematik
ist in den kommenden Jahren kaum mit sinkenden Einnahmen aus den wichtigsten Exportträgern zu rechnen. Die Unsicherheiten im
Zusammenhang mit den im kommenden Jahr
anstehenden Präsidentschaftswahlen sollten
nicht überbewertet werden. Politische Börsen
haben bekanntlich kurze Beine. Der Nachfolger Putins wird die Reformpolitik weiterführen zumal der jetzige Kremlchef auch in den
kommenden Jahren eine wichtige Rolle spielen dürfte. Gelingt in den kommenden Jahren
der Ausbau des privaten Konsumsektors und
werden der Förderung in- und ausländischer
Kapitalinvestitionen keine unnötigen Steine in
die Wege geleitet, bleibt der russische Bär auf
Kurs und der Bulle diktiert das Tagesgeschehen am einheimischen Aktienmarkt.
Welches Schweinchen darf es sein?
Es finden sich etliche Zertifikate auf russische Aktien und Indizes. Sehr beliebt sind
BRIC (Brasilien, Russland, Indien, China)Derivate. Der Einsatz solcher Instrumente gleicht aber eher einer Salve mit einer
Schrotflinte. Für eine gezielte Schussabgabe eignen sich Open-end Index-Tracker
Zertifikate auf den RTX wie HCRTXI, RTXUS
(siehe Derive), auf den RDX wie RDXUS,
auf den RTS wie RUSSL oder VZRUS besser. VZRUS basiert auf dem DAXglobal
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von Ihrer Zustimmung aus.
dp payoff all about derivative investments | November 2007
5. 5
FOCUS
RTS Indizes (indexiert ab Dezember 2004)
380
360
340
320
300
280
260
240
220
200
180
OPEN-END-ZERTIFIKATE
AUF DIE S-BOX DR. HÖLLER
INDEX-FAMILIE
160
140
Prozent
120
100
80
Dez 04
Jun 05
Dez 05
Jun 06
RTS Index (RTSI)
RTS-Öl & Gas
RTS-Telekom
RTS-Industrie
Dez 06
Jun 07
RTS-Metalle & Minen
RTS-Konsum & Detailhandel
In die Herausforderungen
der Zukunft investieren!
Quelle: RTS
Russia-Index, der bis zu 30 Unternehmen
umfasst und eine Gewichtsbegrenzung von
10 Prozent je Titel kennt. Die höhere Volatilität des Aktienmarktes ermöglicht auch
attraktive Renditeoptimierungsprodukte.
Allerdings besteht ein beträchtliches Risiko, einen Teil der Hausse zu verpassen.
Nachbetrachtungen
Der russische Schriftsteller Tjutschew äusserte einmal zu seinem Land: «Russland ist
mit dem Verstand nicht zu begreifen, mit
der gewöhnlichen Elle nicht zu messen;
Russland hat einen besonderen Charakter –
An Russland kann man nur glauben.» Aber
wie heisst es in einem anderen Sprichwort:
«Der Glaube versetzt Berge». Vorausgesetzt
der Anleger verfügt über die nötige Geduld,
dann besteht Grund zur Hoffnung, eine
reiche Ernte einzufahren. Das Potenzial des
flächenmässig grössten Landes der Erde ist
längst nicht ausgeschöpft, also nichts wie los:
ЛУЧШЕ ПОЗДНО, ЧЕМ НИКОГДА oder
zu Deutsch: «Besser spät als nie».
Die Blue Chips Russlands
RTS-Code
Name
Branche
RTS-Indexgewicht
GAZP
Gazprom
Öl & Gas
15,00%
LKOH
OAO LUKOIL
Öl & Gas
15,00%
13,81%
SBER
Sberbank
Bank
ROSN
OJSC OC Rosneft
Öl & Gas
Surgutneftegas
Öl & Gas
OJSC MMC NORILSK NICKEL
Minen/Metalle
5,00%
EESR
RAO UESR
Energieversorger
JSC VTB Bank
Bank
3,68%
NVTK
NOVATEK
Öl & Gas
2,28%
SNGSP
Surgutneftegas
Öl & Gas
2,06%
TATN
Tatneft
Öl & Gas
1,94%
NLMK
NLMK
Minen/Metalle
1,67%
PLZL
OJSC Polyus Gold
Minen/Metalle
1,57%
CHMF
JSC Severstal
Minen/Metalle
1,53%
TRNFP
Transneft
Öl & Gas
1,37%
__Best-of-Prinzip: Die Indizes enthalten jeweils 15 Unternehmen aller
Grössen (60 % Small und Mid Caps).
4,55%
VTBR
__Gezielte Auswahl: Die S-BOX
Dr. Höller Index-Familie bietet die
Möglichkeit, gezielt in die Zukunftsthemen „Klimaschutz“, „Erneuerbare
Energien“, „Sauberes Wasser“ und
„Neue Materialien“ zu investieren.
6,65%
GMKN
__Cool Climate Index
__Clean Energy Index
__Pure Water Index
__New Materials Index
7,70%
SNGS
Mit vier Zertifikaten auf den
S-BOX Dr. Höller
Quelle: Derivative Partners AG
dp payoff all about derivative investments | November 2007
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6. 6
FOCUS
High Yield Bonds – gute Aussichten
auf hohe Renditen
Bild: www.sxc.hu
Nach dem reinigenden Gewitter am Obligationen-Markt bieten sich nun wieder interessante
Anlagechancen – aber die Titelauswahl erfordert Erfahrung und Fingerspitzengefühl.
Ausfallrisiko ergibt. Im Gegenzug für das Risiko erhält der Anleger jedoch einen attraktiveren Zinscoupon. «High Yield Bonds» sind
aus Sicht des Emittenten eine clevere Möglichkeit, die Finanzierungskosten im Vergleich
zu einer klassischen Kreditfinanzierung mitunter deutlich zu reduzieren, denn die Mittelbeschaffung über den Kapitalmarkt verläuft
im Vergleich zu einem Bankkredit oftmals
kosten- und zinsgünster.
Hohe Renditechancen verlangen immer auch erhöhte Vorsicht.
Martin Raab| In knapp acht Wochen ist
Weihnachten, und schon hat die Suche nach
den passenden Geschenken begonnen. Oft –
wenn auch nicht immer – sind gerade die
Präsente heiss begehrt, die nicht viel kosten,
aber dennoch etwas hergeben. Ein ähnliches
Angebot wie auf so manchem vorweihnachtlichen Wühltisch offeriert sich Anlegern derzeit bei hochverzinslichen Obligationen. Diese
im Fachjargon «High Yield Bonds» genannten
Papiere verdanken ihre Preisabschläge aber
keineswegs dem heranrückenden Weihnachtsfest, sondern den Nachwehen der
Subprime-Hypothekenkrise. Ausgelöst durch
die Subprime-Turbulenzen im Sommer dieses
Jahres (payoff berichtete), flüchteten unzähli-
ge Anleger in Investments mit erstklassigem
Rating. In dieser unübersichtlichen Marktsituation der Subprime-Hypothekenkrise haben
besonders die «High Yield Bonds», quasi die
Obligationen der zweiten Liga, schwer gelitten
und mussten deutliche Kursabschläge hinnehmen. Gerade institutionelle Investoren haben
in ihren Portfolios mit dem eisernen Besen
gekehrt und oft überhastet sämtliche Bonds
verkauft, die mit überdurchschnittlichem Risiko behaftet waren.
Als «High Yield Bonds» gelten jene Obligationen, die unterhalb des sog. «Investment
Grade»-Rating von BBB geratet sind. Das bedeutet, die Bonität der Emittenten ist nicht gerade erstklassig, wodurch sich ein gewisses
dp payoff all about derivative investments | November 2007
Anlageklasse wurde Anfang der
80er Jahre «erfunden»
Im Zusammenhang mit hochverzinslichen
Obligationen wird in Finanzkreisen bei bestimmten Emittenten auch von «Junk Bonds»
gesprochen, sprich «Schrottanleihen». Diese
Bezeichnung ist allerdings nur für einen Bruchteil der Obligationen innerhalb der AssetKlasse «High Yield» wirklich zutreffend und
entstammt der saloppen Umgangssprache
amerikanische Bondhändler, denn «Erfinder»
der Obligationen unterhalb des InvestmentGrade ist die US-Investmentboutique Drexel
Burnham Lambert (DBL). Bis zum Ende der
70er Jahre war es für bonitätsschwache Unternehmen undenkbar gewesen, eine Obligation zu emittieren, welche letztlich schlechter
als BBB geratet worden wäre. Die Zweit-Ligisten besorgten sich damals Kapital stets über
die Emission von Aktien – oder gingen an ihren Liquiditätssorgen zugrunde.
Dem jungen Bondhändler Michael Milken bei
DBL ist es letztlich zu verdanken, dass «High
Yield Bonds» zu Beginn der 80er Jahre an der
Wall Street in Mode kamen. Dieses Finanzierungsinstrument avancierte schnell zum
Hochleistungs-Treibstoff des amerikanischen
7. 7
FOCUS
Börsenmotors und wurde von zweitklassigen
Emittenten (u.a. PanAm, CNN, Nabisco) und
den damaligen Firmenjägern wie Carl Icahn,
Ted Turner oder dem Trio Kohlberg Kravis Roberts (KKR) gleichermassen als massgebliche
Finanzierungsquelle verwendet. Das Netzwerk aus zweitrangigen Emittenten, aggressiven Unternehmensjägern und renditehungrigen Investoren verleitete Michael Milken
und andere DBL-Mitarbeiter im «Jahrzehnt der
Gier» unweigerlich zu schwarzen Geschäften.
Nachdem Insidergeschäfte, unversteuerte
Provisionen und Schwarzgeldkonten auf den
Bahamas aufflogen, konnte sich DBL samt
Chefhändler Michael Milken dem Sturzflug
nicht mehr entziehen. Der «König der JunkBonds» wurde im Jahr 1989 vom damaligen
New Yorker Staatsanwalt Rudi Giuliani in 98
Fällen der schweren Veruntreuung und des
Insider-Handels angeklagt und letztlich zu
einer Haftstrafe von 10 Jahren verurteilt. Die
Investmentboutique Drexel Burnham Lambert, die seit dem Jahr 1973 insgesamt USD
500 Mrd. an «High Yield Bonds» platziert
hatte, wurde zu hohen Strafzahlungen verurteilt und blieb am Ende auf einem Berg von
Zwischenfinanzierungen für Unternehmensübernahmen sitzen und brach letztlich im Jahr
1991 bankrott zusammen.
Das Bewertungsniveau der High Yields
scheint wieder attraktiv
Mittlerweile haben sich «High Yield Bonds»
jedoch zu einer festen Grösse in der Unternehmensfinanzierung gemausert. So wurden
allein in Europa im ersten Halbjahr 2007 nach
Angaben der European High Yield Association
entsprechende Obligationen im Volumen von
33,5 Milliarden Euro emittiert, ein Plus von 81
Prozent gegenüber dem Jahr 2006. Bis kurz
vor dem Aufflammen der US-Subprime-Krise
im Sommer dieses Jahres sorgten niedrige
Kreditzinsen, eine erstklassige Wirtschaftsverfassung und ein hoher Risikoappetit der
Investoren für wahre Emissionsrekorde und
deutliche Kursanstiege bei «High Yield Bonds».
Die Renditen der jeweiligen Obligationen verkleinerten sich entsprechend. Viele Marktteilnehmer warnten, dass die abgeschmolzenen
Renditen der risikobehaften «High Yields» in
keinem angemessenen Verhältnis mehr zum
risikolosen Zins stünden. Tatsächlich hatten
sich die Abstände («Spreads») zwischen «High
Yield Bonds» und erstklassigen Staatsanleihen auf ein geradezu lächerliches Niveau ein-
Ratings im Überblick
S&P
Moody’s Kategorie
Beschreibung
AAA
Aaa
Beste Qualität von Schuldtiteln, d. h. höchste Sicherheit, Zinsund Tilgungszahlungen gelten praktisch als gewiss («exceptional»,
«triple-A», «gilt-edged»).
AA+
AA
AA–
Aa1
Aa2
Aa3
Hohe Qualität, d.h. sehr hohe Sicherheit für Zins- und Tilgungszahlungen («excellent»).
A+
A1
A
A2
A–
A3
BBB+
Baa1
BBB
Baa2
BBB–
Baa3
BB+
Ba1
BB
Ba2
BB–
Ba3
B+
B
B–
CCC+
CCC
CCC–
B1
B2
B3
Caa
Sehr spekulativ, niedrige Qualität. Der Emittent befindet sich bereits in finanziellen Schwierigkeiten, oder aber erste Zeichen für
einen Zahlungsverzug sind klar zu erkennen («very poor»).
CC
Ca
Hochspekulativer Schuldtitel, der Emittent ist vielfach in Zahlungsverzug, Zins- und Tilgungsleistungen sind nicht gewährleistet («extreme poor»).
C
C
D
Gute bis angemessene Qualität, d.h. relativ hohe Sicherheit für
Investment- Zins- und Tilgungszahlungen. Diese Schuldtitel haben viele günsgrade
tige Anlageeigenschaften, haben aber auch Elemente, die sich
bei Verschlechterung der wirtschaftlichen Lage negativ auswirken
können («good», «upper-medium-grade»).
Befriedigend, d.h. mittlerer Qualität. Diesen Schuldtiteln haften
gewisse spekulative Elemente an. Sie bieten bei sich verschlechternder Wirtschaftslage nur mangelnden Schutz. Bei stabilen
wirtschaftlichen Verhältnissen gelten sie dagegen als sichere
Anlagen («adequate»).
Spekulative Elemente sind unverkennbar, aber in einem guten
wirtschaftlichen Umfeld besteht noch ausreichende Sicherheit
für Zins- und Tilgungszahlungen. Bei sich verschlechternder WirtNonschaftslage sind Zins- und Tilgungsleistungen aber nicht immer
Investment- gewährleistet («questionable»).
grade
Deutlich spekulative Elemente, hohes Risiko, langfristige Zahlungserwartungen nur gering. Diesen Schuldtiteln mangelt es an
Charakteristika eines soliden Investments («poor»).
Äusserst spekulativer Schuldtitel, notleidender Titel. Der Emittent
ist in Zahlungsverzug, Zins- und Tilgungsleistungen sind nicht
gesichert oder bereits zum Teil eingestellt («lowest»).
Emittent ist zahlungsunfähig bzw. in Zahlungsverzug («default»).
Quelle: S&P, Moody’s
geengt. So erzielte man beispielsweise durch
die Anlage in US-Obligationen der zweiten
Liga (BBB-geratet) gerade einmal eine Überrendite von 2 Prozent gegenüber einer AAAgerateten, erstklassigen US-Staatsanleihe.
Das reinigende Gewitter anlässlich der Subprime-Krise sorgte daher zwar für die Wiederherstellung von fair bewerteten Bonds, doch
für all jene Investoren, die bereits bei «High
Yield Bonds» engagiert waren, fiel die Bauchlandung besonders hart aus.
Gutes Fingerspitzengefühl für die
Titelauswahl notwendig
Viele Investmentprofis mit Hang zu chancenorientierten Anlagen greifen unterdessen
dp payoff all about derivative investments | November 2007
bei «High Yield Bonds» wieder beherzt zu. So
mancher Investor verbilligt hierdurch seinen
Einstiegskurs, andere nutzen gegenwärtig
die günstigen Kursniveaus für den Wiedereinstieg. Die Rendite-Abstände zwischen «High
Yield Bonds» und US-Staatsanleihen («Treasuries») haben sich daher seit der Zinssenkung
in den USA und der Zinspause der EZB zwar
wieder etwas verengt, dennoch besitzen viele
«High Yields» nach Ansicht von Analysten und
Anlageverwaltern noch ein sehr attraktives
Kursniveau. «Gegenwärtig ist quer durch alle
Branchen ein Wiederanstieg der Bondkurse,
gepaart mit einer niedrigen Ausfallrate durch
gute Bilanzkennzahlen und stabile CashFlows, zu erwarten. Einzig Bond-Emissionen
9. 9
FOCUS
Ausgewählte High-Yield-Bonds
Emittent
GMAC LLC
General Motors Corp.
Escada AG
NIB Capital Bank NV
Cell C (Pty) Ltd.
TUI AG
Branche
Automobil
Automobil
Mode & Lifestyle
Finanzdienstleistung
Mobilfunkprovider
Touristik
Rating
Ba1
Caa1
-
ISIN
XS0200959970
XS0171942757
XS0215685115
H0017913879
XS0223890251
XS0191794782
Fälligkeit
14.09.2009
03.07.2013
01.04.2012
16.03.2009
01.07.2012
16.05.2011
Rendite
7.20%
7.60%
7.30%
5.50%
10.20%
7.50%
Kurs
95.65%
98.00%
100.50%
95.25%
95.00%
99.20%
Börsenplatz
Zürich
Zürich
Frankfurt
Zürich
Frankfurt
Frankfurt
Quelle: Derivative Partners AG
mit Bezug zum Immobilien- und Bausektor
sollten Anleger meiden», so Michael Holte
Christensen, Senior Portfolio Manager beim
dänischen Assetmanager Jyske Invest gegenüber payoff. Seine Favoriten sieht er momentan eher auf dem heimischen Kontinent:
«Anleger sollten derzeit europäische HighYield-Emittenten bevorzugen, da die Konjunktur in Europa bessere Unternehmenserlöse
verspricht als die US-Wirtschaft.» Dennoch
gibt es auch Stimmen am Markt, die eine
erneute Ausweitung der Spreads zwischen
den «High Yields» und Staatsanleihen – also
zwischen risikobehaftetem und risikolosem
Zins – erwarten. Martin Fridson, High-YieldVeteran und ehemaliger Chefstratege in
Sachen High-Yield bei der Investmentbank
Merrill Lynch, gehört dieser Fraktion an. Er
empfindet die aktuellen Spreads «bei rund
4,7 Prozent nicht auf einem ungewöhnlich
hohen Level». Für ihn ist durchaus denkbar,
dass das Level weiter ansteigen wird. Einen
klaren Trend an den Bondmärkten kann aber
im Augenblick keiner ausmachen, die Mehrheit der Finanzexperten spricht von «würde»
und «könnte».
Ausgewählte High-Yield-Fonds
Währung der Bond begeben wurde. Nimmt
man beispielsweise eine Obligation des
Autokonzerns Ford mit 7 Prozent Coupon:
Das Papier notiert in US-Dollar, sprich der
Anleger hat – sofern seine Heimatwährung
der Schweizer Franken ist – neben dem
reinen Adressausfallrisiko stets auch ein
Wechselkursrisiko. Aus Praxissicht wäre
die reine Zins-Rendite aus dem angeführten
Ford-Bond negativ gewesen, da sich der USDollar in den letzten 12 Monaten gegenüber
dem Franken um rund 7,8 Prozent verbilligt
hat. So können scheinbar attraktive Zinscoupons durch Wechselkurs-Entwicklungen
restlos «aufgefressen» werden.
«Anleger sollten derzeit europäische
High-Yield-Emittenten bevorzugen»
Bei der Titelauswahl von geeigneten «High
Yield Bonds» ist daher mehr denn je gutes
Fingerspitzengefühl gefragt. Unerfahrene
Anleger sollten besser auf entsprechende
Anlage-Fonds mit Schwerpunkt «High Yield»
zurückgreifen und die Suche nach günstig
bewerteten Obligationen den jeweiligen
Fondsmanagern überlassen. In der AssetKlasse «High Yield» versierte Investoren
picken unter Berücksichtigung von Emissionsbedingungen gemäss Prospekt, firmenindividuellem Geschäfts- und Branchenausblick, Rating und Emissionswährung
die hochverzinslichen Obligationen selbst.
Hierbei gilt es aber aufzupassen, in welcher
Derivat-Ideen in puncto «High Yield» sind
noch Mangelware
Leider stehen für Retail-Investoren hierzulande noch keine geeigneten Derivate zur
Verfügung, um das Portfolio relativ einfach
mit der Anlageklasse «High Yield Bonds» bestücken zu können. In den USA ist das Thema bereits aufgegriffen worden, dort wurde
ein erster börsenkotierter Fonds (ETF) lanciert. Der «iShares iBoxx $ High Yield Corporate Bond Fund» bildet ein entsprechendes
High-Yield-Obligationen-Portfolio ab, das an
den «iBoxx $ Liquid High Yield Index» angelehnt ist. Der Anleger kann auf diese Weise
schnell, einfach und relativ kostengünstig
sein Depot «aufpeppen», wobei es in der Natur der Sache liegt, dass die höhere Rendite
Fonds
Pictet Fds(LUX)-EUR High Yield
Julius Baer Global High Yield Bond Fund B
Credit Suisse Bond (Lux) High Yield Euro B
LGT Multi Manager Bond High Yield (USD)
M&G Europ.High Yield Bond Fund
Jyske Invest High Yield Corp. Bond Fund
ISIN
LU0174593094
LU0159158970
LU0102163382
LI0026564604
GB0031288243
DK0016262728
Ausgabeaufschlag
5.00%
3.00%
3.00%
5.00%
3.25%
1.25%
Quelle: Derivative Partners AG
dp payoff all about derivative investments | November 2007
stets mit höherem Risiko einhergeht. Auch
in der Schweiz gibt es ohne Zweifel gute
Absatzchancen für derartige Produkt-Ideen,
zumal die Abbildung bzw. Partizipation über
die bereits im Angebot befindlichen Kreditderivate (wie z.B. ETFs auf die «iTraxx»Produktfamilie) eher ein Notbehelf als eine
echte Alternative sind. So wäre beispielsweise ein Indexzertifikat auf den erwähnten
«iBoxx $ Liquid High Yield Index» eine gute
Möglichkeit, die Assetklasse «High Yield»
ins Depot aufzunehmen, ohne dass interessierte Anleger gleich tiefgehendes, mitunter
aufwändiges Bond-Research betreiben müssen. Die Risikostreuung durch die Anlage in
einen «High Yield Index» beugt nicht zuletzt
bösen Überraschungen vor.
Dass die Assetklasse «High Yield Bonds»
nach wie vor für Überraschungen gut ist, beweist auch der oben erwähnte Michael Milken: Er wurde unter ominösen Umständen
im Januar 1993 – nach nur 22 Monaten hinter Gittern – vorzeitig aus der Haft entlassen
und engagierte sich fortan als Finanzberater
bei Firmenübernahmen und als privater Asset-Manager mit Fokus auf hochverzinsliche
Obligationen. Kein Wunder, dass der Mann
noch heute auf «die Papierchen mit den hohen Coupons» schwört, taxierte doch das
US-Magazin «Forbes» in seiner diesjährigen
Mai-Ausgabe das angehäufte Privatvermögen des ehemaligen Junk-Bond-Königs auf
2,1 Milliarden US-Dollar.
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die zugrunde liegende Aktie kaum bewegt oder sogar leicht nachgibt. Für dieses Sicherheitspolster sorgt die eingebaute Kursschwelle, die der Aktie einen entsprechenden Freiraum zur
Kursentfaltung gibt. Diese kann bei Capped Bonus Zertifikaten besonders niedrig gewählt
werden. So haben Sie über weite Strecken die Nase vorn. Denn solange die Aktie während
der Laufzeit niemals auf diese Kursschwelle fällt, erhalten Sie am Ende mindestens den
attraktiven Bonusbetrag. Erst bei einem Anstieg über den Cap hinaus sind Ihre Ertragschancen limitiert, allerdings erhöht sich durch den Cap die mögliche Seitwärtsrendite.
Nach unten hingegen tragen Sie maximal das Kursrisiko.
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11. 11 FOCUS
Immer den Crash vor Augen! Rupie, Yuan;
oder doch Wohnungen in Hanoi?
Bild: BKB
Der Investmentbanker und Fonds-Manager Dr. «Doom» Marc Faber ist derzeit auf Europatournee. payoff war an seinem Vortrag in Basel dabei.
Marc Faber mit ungewohnt blumigen Aussichten.
Martin Egli| In der Börsenszene geniesst
Marc Faber den Ruf eines Pessimisten. Er
gilt als «Contrarian», da er meist eine andere Meinung als die Mehrheit der Analysten vertritt. Seinen legendären Ruf begründete er durch das Eintreffen seiner
ungewöhnlichen Prognosen. So kündigte
er die Japan-Baisse, den Börsen-Crash von
1987, die Asien-Krise oder das Platzen der
Technologie-Blase im Jahr 2000 an. Und der
gediegene Saal «Sydney» im Kongresszentrum füllte sich. Zu Hunderten folgten Investmentbanker, Analysten und Privatanleger
der Einladung der Basler Kantonalbank und
pilgerten zum Vortrag mit dem vielsagenden
Titel «Immer den Crash vor Augen».
Jeder glaubwürdigen Prognose hat eine ausführliche Analyse voranzugehen. Wer weltweite Börsenvernetzungen verstehen und
ihre Entwicklung prognostizieren will, muss
alle volkswirtschaftlich wichtigen Faktoren
kennen. Marc Faber bewies mit einem grandiosen, locker und auswendig präsentierten,
volkswirtschaftlich geprägten Vortrag seine
breiten Kenntnisse. Unzählige Diagramme,
vom Immobilienmarkt Grossbritanniens über
die Wertentwicklung der Rupie hin zum Ölpreis, präsentierte er seinen Zuhörern. Und
vieles weitere, was auf die globalen Finanzund Kapitalmärkte einen Einfluss hat, wurde in
Charts an die grosse Doppelleinwand geworfen. Zügige, oft witzig-pointierte Kommentare
von Marc Faber sorgten für einen abwechslungsreichen Abend bei der BKB.
Nein, der aufmerksame Zuhörer wurde nicht
enttäuscht. Nie konkret werdend, konnte zwischen den Zeilen trotzdem Marc Fabers breites
Empfehlungs-Spektrum herausgehört werden.
Ob die indische oder chinesische Währung, ob
Wohnungen in Hanoi, ob Momentum-Spekulationen in den fallenden Dollar, ob Schuldenabbau, Investitionen in den steigenden Ölpreis
oder in den Hunger der Menschheit: Stets wurde dem Zuhörer nicht «der Crash vor Augen»
geführt, sondern eine nicht gestellte Investitionsfrage mit Darstellungen beantwortet. Und
an all jene, welche Aktien-Börsenprognosen
erwartet hatten, hatte der Anlage-Prophet
eine klare Botschaft: Noch nie in der Entwicklung der letzten einhundert Jahre (!) war, wie
es heute der Fall ist, in sämtlichen wichtigen
Wirtschaftsräumen der Welt gleichzeitig eine
Boomphase. Chancen für die Gierigen, ein
Dämpfer für den Contrarian?
War es die Frage eines Zuhörers nach der Entwicklung an den Aktienmärkten oder waren
es weitere Verpflichtungen und der Aufbruch
zu neuen Horizonten? Marc Faber jedenfalls
eilte nach seinen Ausführungen strammen
Schrittes davon ...
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dp payoff all about derivative investments | November 2007
12. 12
FOCUS
Die erste Messe für Strukturierte Produkte
feiert erfolgreich ihr Debüt
Am 17./18. Oktober 2007 fand im Zürcher Kongresshaus die erste Messe für Strukturierte Produkte statt. Zusammenfassend kann die Messe als grosser Erfolg bezeichnet werden. Über 4’500
institutionelle und private Anleger verschafften sich einen umfassenden Überblick über das breite
Produktangebot, aktuelle Trends und Innovationen des Marktes für Strukturierte Produkte.
Andreas Stocker| Die Besucherinnen und
Besucher der ersten Messe für Strukturierte
Produkte konnten sich an den beiden Messetagen von 38 Ausstellern auf über 1’100 m2
aus erster Hand umfassend über Derivate
und Strukturierte Produkte orientieren lassen. Die Aussteller scheuten keine Mühen,
ihren Standbesuchern ein informatives und
spannendes Messe-Erlebnis zu bieten. Sei
es mit Unterlagen zu ihren jeweiligen Produkten, Referaten, Seminaren, Gewinnspielen oder kleinen Give-aways.
Beliebte Referate und Seminare
Während der ganzen Messe wurde ein
breites Spektrum an Referaten und Seminaren von Seiten der Banken und unabhängigen Spezialisten geboten. Kernthema der
meisten Vorträge waren die Funktionsweise und Einsatzmöglichkeiten Strukturierter
Produkte. Zu den Höhepunkten der Messe
zählte sicher das Referat des Rohstoff-Gurus Jim Rogers. Mit seinen kompetenten
und humorvollen Aussagen über das Investieren in Rohstoffe zog der quirlige USAmerikaner das Publikum gnadenlos in seinen Bann. Ein weiterer Höhepunkt war die
Dr. Reto Francioni, CEO der Deutschen Börse
bei seiner Eröffnungsrede.
Bilder: PD
Wissensvermittlung stand im
Vordergrund
Die vertretenen Banken präsentierten sich
allesamt mit ihren besten Derivat-Spezialisten und konnten so den Wissensdurst
der Anlegerschaft stillen. An den meisten
Messeständen wurde den anwesenden
Anlegerinnen und Anlegern konkretes
Know-how rund um Strukturierte Produkte
geboten. So konnte beispielsweise bei der
Bank Vontobel das neue bankspezifische
E-Learning-Tool ausgiebig ausprobiert werden. Die ZKB bot mit Live-Schaltungen zu
Analysten und Kommentatoren rund um
die Welt Aktuellstes von den Märkten. Die
Messebesucher hatten gar die Möglichkeit,
ihre Fragen an Fach-Experten direkt aus
dem Kongresshaus zu stellen, eine Gelegenheit, die sich manch ein Anleger nicht
entgehen liess.
Fachleute aus der Derivat- und Fonds-Branche im Gespräch.
(v.l. Roger Studer, Matthäus Den Otter, Daniel Hanimann, Romain Marti, Marc Zahn)
dp payoff all about derivative investments | November 2007
Das payoff magazine – auch an der Messe im Fokus.
13. 13 FOCUS
Ansprache von Dr. Reto Francioni, dem CEO
der Deutschen Börse, welcher ein Referat
über die «Börsen der Zukunft» hielt. Interessantes boten auch die beiden Roundtables mit ausgewählten Derivat-Spezialisten.
Sie diskutierten über «Innovationen, Trends
und den Markt in drei Jahren» einerseits
und über das Thema «Anlagefonds versus
Strukturierte Produkte» andererseits. Neben der ganzen Vielfalt an theoretischen
Seminaren wurden aber auch praxisorientierte Vorträge über das Investieren
in Strukturierte Produkte abgehalten. So
wurden Themen wie «Strategien mit Strukturierten Produkten in der aktuellen Börsensituation» oder «Basiswissen Strukturierte Produkte» behandelt. Leider musste
das vorgesehene Referat von Enrico Friz
über die «Besteuerung von Strukturierten
Produkten» abgesagt werden. Gerade hier
herrscht hoher Aufklärungsbedarf. Zu diesem Thema kann aber der von Fachleuten
der Bank Wegelin publizierte «Swiss Derivative Guide 2008» empfohlen werden.
Dieser wurde an der Messe vorgestellt und
verfügt über ein informatives Kapitel zu der
Besteuerung von Strukturierten Produkten.
Aufgrund des grossen Erfolges planen die
Organisatoren, die Scoach Schweiz AG und
der Schweizerische Verband für Strukturierte Produkte (SVSP) eine Neuauflage der
Finanzmesse im Herbst 2008. Die Messe
ist ein weiterer wichtiger Schritt zur Einführung der schweizerischen Investorengemeinde ins spannende Thema der Strukturierten Produkte.
Live-Schaltung nach New York am Stand der Zürcher Kantonalbank.
Die beiden Vertreter der Initianten der ersten Messe für Strukturierte Produkte,
Giorgio Saraco (Scoach Schweiz AG, links) und Eric Wasescha (SVSP).
Viel Interesse an den Anlagelösungen der Bank Vontobel.
dp payoff all about derivative investments | November 2007
Erfrischendes von Scoach.
14. 14 FOCUS
Haben Grund zu lachen, SVSP-Präsident Roger Studer (Mitte) und Marc Zahn,
CEO Scoach Schweiz AG (rechts).
Rohstoff-Guru Jim Rogers zeigt auf wohin die Märkte tendieren.
Champagner-Laune an der Messe für Strukturierte Produkte.
Ein oft gesehenes Bild, dichtes Gedränge im Kongresshaus.
Auch der Verband präsentierte sich als Mit-Organisator an der Messe.
Der Geschäftsführende Teilhaber von Wegelin & Co. Privatbankiers
Dr. Konrad Hummler zeigt bei seiner der Schlussrede die Ambivalenz
Strukturierter Produkte auf.
dp payoff all about derivative investments | November 2007
15. 15 FOCUS
Die Presselounge – Treffpunkt aller Wissbegierigen.
Produkt-Informationen aus erster Hand, hier am Stand der Bank Sarasin.
dp payoff all about derivative investments | November 2007
16. 16
INTERVIEW
Interview mit Ernst Mühlemann
Der ehemalige Nationalrat Ernst Mühlemann über das Russland von gestern, heute und morgen und über die wirtschaftliche Bedeutung der Ressourcen Russlands.
Daniel Manser| Herr Mühlemann, wir sind
kein politisches Magazin, trotzdem aus
aktuellem Anlass, wie beurteilen Sie das
Abschneiden der FDP an den diesjährigen
Wahlen. Wie erklären Sie sich, dass eine liberale Partei wie die FDP, welche Sie während 16 Jahren als Nationalrat vertraten,
selbst in der momentan erfrischenden
Konjunkturphase an Boden verliert?
Ich bin sehr enttäuscht über das Abschneiden der FDP, weil das ja eine Partei ist, die
im Rahmen der zunehmenden Globalisierung Chancen hätte, für den Freiraum des
Bürgers zu kämpfen. Das müsste ein Hauptthema sein und eine geistige Botschaft, die
man ganz konsequent vertreten muss. Wenn
man das täte in einem Wahlkampf, und nicht
einfach zufällig antwortet auf Provokation anderer Parteien, dann wird man auch wieder
Vertrauen bei den Wählern haben. Und es ist
selbstverständlich so, wer in den Umfragen
schlecht abschneidet, ist eine Verliererpartei,
und niemand wählt gerne Verlierer.
Kommen wir zum eigentlichen Interviewthema, der wirtschaftlichen Entwicklung
Russlands. Sie knüpften bereits während
der Zeit des Eisernen Vorhangs erste
Kontakte mit der damaligen Sowjetunion, so trafen Sie den späteren SowjetPräsidenten Gorbatschow schon im Jahre 1981. Beschreiben Sie uns doch bitte
kurz das Russland von damals.
Gorbatschow war damals 2. Sekretär des
Politbüros, und er ist mir aufgefallen, weil
er als Einziger nicht als Kalter Krieger, sondern als Integrationsfigur aufgetreten ist.
Es sagte ganz deutlich, wir müssen ein ge-
meinsames europäisches Haus schaffen,
mit Austausch von Wissen und Können. Der
Westen liefert Know-how und Russland liefert Rohstoffe. Nur so werde Frieden und
Sicherheit erreicht, alles andere ist Konfrontation anstatt Integration. Aufgrund dieser
Vorstellung hat Gorbatschow den Kalten
Krieg beendet. Er hat aber intern sein Pro-
«Die Russen verstehen die
Sprache der klaren, deutlichen
Wahrheit.»
gramm «Glasnost» und «Perestroika» nicht
erfolgreich durchsetzen können, weil die
schwierige Umwandlung vom Untertanen
zum freien Bürger und vom Funktionär der
Planwirtschaft zum Unternehmer der Marktwirtschaft vielleicht Generationen braucht.
Und sein Nachfolger Jelzin war alles andere
als ein hervorragender Präsident. Dies führte dann auch zur Russlandkrise, zu Verlust
von Löhnen, Renten und Vermögen. Mit Putin entstand dann aber ein neues Russland
mit mehr Stabilität.
Gorbatschow sagte zu Ihnen also bereits
vor 25 Jahren, dass Russland und Europa
enger zusammenwachsen müssen und
Europa ohne die Rohstoffreserven von
Russland nicht auskommen werde. Wieso dauerte es rund zwei Jahrzehnte, bis
Gorbatschow recht bekommen sollte?
Ich habe mit Erstaunen festgestellt, dass unter Jelzin zum Teil verhängnisvolle Entwicklungen eingetreten sind. Die Auflösung der
Sowjetunion als arbeitsteiliger Wirtschafts-
dp payoff all about derivative investments | November 2007
markt, ähnlich dem EU-Binnenmarkt, wurde
von einem Tag auf den anderen durchgesetzt, nur um Gorbatschow als Präsidenten
wegzubekommen. Das führte dazu, dass die
15 entstandenen Republiken eine eigenständige Wirtschaft aufbauen mussten, und
das ist bis heute nur teilweise erfolgreich
geschehen. Am erfolgreichsten ist bisher
Russland selber, andere Republiken werden
aber folgen. Heute ist Russland wirtschaftlich stabil, aber zu wenig demokratisch,
aber ähnlich wie China gut bereitet, um
wirtschaftlich erfolgreich zu sein.
Die wirtschaftliche Zusammenarbeit mit
Unternehmen aus dem Osten gestaltet
sich oftmals schwierig. Wie müssen wir
die Wesensart der Russen einschätzen?
Sie sagten ja einmal: «Der russische Bär
darf nicht gestreichelt werden.» Ist es
so, dass die Russen nur die «Sprache der
Macht» verstehen?
Ich würde nicht sagen die «Sprache der
Macht», aber die «Sprache der klaren, deutlichen Wahrheit». Sie sind durchaus bereit,
auch Versprechen abzugeben. Sie haben
auch ein Ehrgefühl, wenn sie etwas versprochen haben, dann halten sie das auch. Es
braucht im Umgang mit den Russen aber
erfahrene westliche Menschen, eine Art
Lotsen, die die Russen und das rechtspolitische Minenfeld in Russland kennen. Die
Verwaltung hat immer noch ausserordentlich starken Einfluss, bis hin zur Korruption.
Zum Teil bestehen mafiaähnliche Organisationen. Denen kann man nur ausweichen mit
jemandem, der den russischen Markt kennt
und weiss, wie man diese Fallen umgeht.
17. 17 INTERVIEW
Vor kurzem kam das Buch «Russen sind
anders» über Ihren Freund Karl Eckstein
auf den Markt. Sagen Sie uns kurz zusammengefasst, wie sich dieser Buchtitel erklären lässt? Wieso sind Russen anders?
Karl Eckstein ist genau so ein Lotse, der über
längere Zeit in Russland gelebt hat, er kennt
die ganze Hierarchie. Er kämpft auch für eine
bessere Rechtsordnung. Er weiss aber auch
ganz genau, dass die russische Demokratie
nie die unsrige sein wird. Dieses Riesenreich
muss von einem starken «Zaren» regiert
werden. Russland braucht eine imperative
Demokratie, ein andersartige als etwa die
«Putin kämpft nicht primär mit
Raketen und Panzern, sondern
mit Erdöl und Gas.»
schweizerische. Man kann Staaten nicht einfach einander gleichsetzen, sondern jeder
Staat muss seinen eigenen Weg suchen. Und
entsprechend sind auch die politischen Systeme anderer Weltmächte wie etwa Amerika
nicht mit der Demokratie der Schweiz vergleichbar. Die direkte Schweizer Demokratie
kann man nicht einfach kopieren.
Putin gilt in Investorenkreisen als umstritten. Wie stark schätzen Sie die Position Putins ein? Wird sich unter Umständen wegen Putin das Investitionsklima in
Russland verschlechtern?
Ganz im Gegenteil! Putin ist ein verlässlicher
Partner, auch für den Westen. Er hat die Zustimmung des Volkes, weil er ihm mit der
Stabilisierung Löhne und Renten gebracht
hat. Zudem geniesst Russland dank ihm
auch aussenpolitisch grösseres Ansehen. Er
kämpft nicht primär mit Raketen und Panzern, sondern mit Erdöl und Gas. Und das
gibt Russland wieder mehr Potenz in der
Welt. Demzufolge wird er weiterhin, auch
wenn er nicht mehr Präsident ist, in einer
führenden Position wirken, wahrscheinlich
als Ministerpräsident. Und später wird er
wieder als Präsident kommen, diese Konstante gibt Verlässlichkeit. Und das ist es,
was Wirtschaftvertreter möchten. Denn
Wirtschaftsführer fragen nicht nach Demokratie, sondern nach partnerschaftlicher
Sicherheit, und diese bietet Putin viel mehr,
als etwa Jelzin sie geboten hätte.
Nebst den fossilen Energieträgern gewinnen auch Agrar-Rohstoffe auf dem globalen Markt enorm an Bedeutung. Wird
Russland in der Lage sein, mit seinen
riesigen Ländereien von dieser Entwicklung zu profitieren oder herrscht auf dem
Lande nach wie vor die kommunistische
Misswirtschaft vor?
Es ist eine allmähliche Entwicklung eingetreten in Russland, die auch zu einem Mittelstand geführt hat. Es gibt mittlerweile zahlreiche Gewerbebetriebe, es gibt zweifellos
auch in der Landwirtschaft Privatwirtschaft,
aber nach wie vor ist der Grossbetrieb staatlich gelenkt. Aber Russland wird früher oder
später im internationalen Handel nicht nur
Öl oder Gas einsetzen, sondern eben auch
die landwirtschaftlichen Ressourcen anzapfen, die ihnen selber Reichtum bescheren
werden und auch Beziehungen zu anderen
Völkern schaffen. Auch wenn diese hie und
da die mangelnde Demokratie kritisieren.
Würden Sie selbst in Russland Geld investieren? Wenn ja, wie?
Ich weiss nicht, ob das gerade das Sinnvollste ist. Bei der Investition geht es ja um
eine Zusammenarbeit mit einem russischen
Partner, da bringt man das Geld, und der
russische Partner bringt die Erfahrung. Meistens endet das aber so, dass am Schluss der
Russe das Geld hat und der Schweizer die
negative Erfahrung.
Sie sagten einmal, dass Sie Ihr Geld unter die Matratze legen. Haben Sie als
ehemaliger UBSler so wenig Vertrauen in
die Banken?
Das ist natürlich etwas übertrieben, aber
ich verfolge tatsächliche eine konservative
Strategie, so dass die Verluste null und die
Gewinne sehr klein sind.
Zum Abschluss, was meinen Sie, wo steht
Russland wirtschaftlich in 20 Jahren?
Russland wird den gleichen Weg gehen wie
China. China hat im Gegensatz zu Russland
ja keineswegs auf Demokratie gesetzt, sondern auf freie Marktwirtschaft mit strikter
politischer Führung. Die Russen haben unter
Gorbatschow Demokratie und Marktwirtschaft einführen wollen, was unter Jelzin
dann nicht funktioniert hat. Das chinesische
Beispiel wird nun mit etwas Verspätung nachgeahmt und es wird zum Erfolg führen. Denn
dp payoff all about derivative investments | November 2007
Der Bauersohn und ehemalige Nationalrat
Ernst Mühlemann (1930) studierte Pädagogik, Germanistik und Geschichte an den
Universitäten Zürich, Paris und Florenz.
1981 traf er in Moskau zum ersten Mal
Michail Gorbatschow. Bereits damals habe
dieser zu ihm gesagt, man müsse den Kalten Krieg beenden und ein gemeinsames
Haus Europa bauen. Russland brauche das
europäische Know-how und Europa die
russischen Energieressourcen. 1992 bis
1999 war Mühlemann Mitglied des Europarats wo er sich für die Aufnahme Russlands, einsetzte. Heute ist Mühlemann
unter anderem Vorstandsmitglied und
Schatzmeister der von Gorbatschow gegründeten und präsidierten internationalen
Organisation Green Cross und im Vorstand
des Kooperationsrats Schweiz-Russland.
es sind unzählige Länder von den Ressourcen
Russlands abhängig, nicht zuletzt China selber. Die Kooperation China/Russland kann
zur Weltmacht Nummer 1 werden, die selbst
den Amerikanern paroli bieten kann.
Es wird sehr viel Negatives über Russland
geschrieben und ich warne alle westlichen
Wirtschaftsvertreter, die auf die SekundärWirklichkeit der westlichen Medien abstellen.
Es ist ein grosser Fehler, das negative Image
Russlands zu übernehmen. Es werden alle
erwachen und erstaunt feststellen, wie stark
dieses Putin-Russland geworden ist und wie
hier ein politischer Chef agiert, der anderen
politischen Führern überlegen ist, inklusive
den «Bus(c)hmännern» aus Washington.
Herzlichen Dank für dieses Interview.
18. 18 PRODUCT NEWS
RUBEL – EUR Leveraged-Zertifikat auf Rubel versus USD/EUR
Der Rubel rollt
Die russische Valuta erfreut sich zunehmender Wertschätzung. Wer auf eine weitere
Aufwertung gegenüber einem Basket aus USD und EUR setzen möchte, der findet in RUBEL
und mit Abstrichen in RUGBP reizvolle Anlagemöglichkeiten.
Dieter Haas| Derivate auf Rubel sind seltene Köstlichkeiten. Die
kapitalgeschützten RUBUS und RUBUD waren bislang die einzigen kotierten Exemplare. Ein klares Manko, wie ein Blick auf die
Kursentwicklung in den vergangenen Jahren gegenüber Euro und
US Dollar zeigt (vgl. Grafik). Während der Rubel gegenüber dem USDollar stetig an Wert gewinnt, blieb die Relation zum Euro nahezu
«Die russische Währung, einst ein Nonvaleur, mausert sich langsam, aber sicher zur harten Valuta.»
unverändert. Die russische Währung, einst ein «Nonvaleur», mausert sich langsam, aber sicher zur harten Valuta. Kein Wunder bei
den sprudelnden Einnahmen aus dem Ölgeschäft. Setzt sich das
kräftige Wirtschaftswachstum fort und gelingt es der russischen
Zentralbank wie beabsichtigt, die Inflation weiter nach unten zu
drücken, dann stehen die Sterne für eine Fortsetzung der Erfolgsstory günstig.
Mit dem Zertifikat RUBEL, welches am 3. Oktober zu 1’000 Euro
emittiert wurde und eine Laufzeit bis zum 2. Oktober 2008 aufweist, kann ohne übertriebenes Risiko trefflich auf eine weitere
Erstarkung spekuliert werden. Der Inhaber des Zertifikates erhält
RUBEL vs. EURO, USD und Basket (EUR/USD)
am Ende der Laufzeit einen Bonus von 8,65 Prozent auf dem Nominalwert ausbezahlt. Zusätzlich profitiert er in gehebelter Form, in
beide Richtungen versteht sich, von einer allfälligen Aufwertung des
Rubels gegenüber einem Basket aus Euro und US-Dollar. Dabei wird
die Summe aus der hälftigen Kursveränderung des Rubels zum Euro
(Anfangswert EUR/RUB: 35,351) und der hälftigen Kursveränderung
des Rubels zum US-Dollar (Anfangswert USD/RUB: 24,905) mit dem
«Leverage» von 250 Prozent multipliziert. Dank der stetigen Aufwertung des Rubels zum US-Dollar und einer gut gehaltenen Entwicklung
zum Euro hätte dies in den vergangenen vier Jahren einen jährlichen
Zusatzertrag von rund 0,7 Prozent erbracht. Zusätzlich zur Euro-Tranche existiert mit RUGBP ein identisches Produkt zu RUBEL mit dem
einzigen Unterschied, dass der Nominalwert auf britische Pfund lautet. Das ermöglicht eine leicht höhere Bonuszahlung von 9,95 Prozent. Aus Sicht eines Schweizer Investors sind die Wechselkursrisiken
zum Pfund allerdings höher einzustufen als diejenigen zum Euro.
payoff-Einschätzung: Bleibt der Euro gegenüber dem Franken stabil,
lässt sich mit RUBEL im Optimalfall eine Gesamtrendite von rund
10 Prozent erwirtschaften. Wer das Zertifikat im Sekundärmarkt
erwirbt, muss allerdings noch die Kosten des Spreads sowie der
Courtage berücksichtigen.
Risk-Return-Diagramm
40
38
36
RUBEL
Return
34
32
30
Partizipation
28
Renditeoptimierung
26
24
Kapitalschutz
22
31.12.02
EUR/RUB
31.12.03
USD/RUB
31.12.04
31.12.05
31.12.06
Risk
RUB vs. EUR/USD
Quelle: Bloomberg
dp payoff all about derivative investments | November 2007
Quelle: Derivative Partners AG
Hebel
19. 19 PRODUCT NEWS
Multi Barrier Reverse Convertibles von ABN Amro
Hohe Zinsen für Kurzläufer
Im Zeichen der Unsicherheit an den Börsen stieg im August die Volatilität an den Märkten deutlich
an. Besonders stark fiel dieser Anstieg bei den kurzfristigen Volatilitäten aus, womit sich vor allem
Optionen mit kurzer Laufzeit massiv verteuerten. Dies ermöglichte die Konstruktion von interessanten Produkten, die den Verkauf von Put-Optionen beinhalten.
Martin Plüss| Bei der ABN Amro hat man diese besondere Konstellation erkannt und am 18. September mit OAULB einen Multi
Barrier Reverse Convertible auf ABB, OC Oerlikon und UBS mit
einer ungewöhnlichen Laufzeit von nur drei Monaten emittiert. Der
Coupon dieses Kurzläufers beträgt rekordverdächtige 44,8 Prozent
p.a., was 11,2 Prozent für die vierteljährige Laufzeit ergibt. Die Barriere wurde bei 81 Prozent der Kurse zum Zeitpunkt der Emission angesetzt. Das neue Produkt wurde seit seiner Kotierung an
der Scoach rege gehandelt. Dieser Erfolg veranlasste ABN Amro,
weitere Kurzläufer mit vergleichbar hohen Zinscoupons auf den
Markt zu bringen (siehe Tabelle). Da sich die Volatilität in der Zwischenzeit wieder etwas reduziert hat, konnten diese Coupons aber
nur noch mit der Kombination von mehr als drei Basiswerten erreicht werden, bei DIVLB sind es sogar deren sechs. Die Barrieren
bewegen sich zwischen 79 und 82,5 Prozent der Ausgangskurse.
Nachdem die Aktienkurse seit der Emission am 5. Oktober wieder zurückgegangen sind, können die drei neuen Produkte alle zu
Preisen unter 100 Prozent erworben werden (Stand vom 22.10.07).
Dabei ist allerdings zu beachten, dass die Emissionsbank das so
genannte «Clean Pricing» anwendet. Dies bedeutet, dass zum
angegeben Kurs noch der aufgelaufene Marchzins addiert werden
muss. Bei Zinsen von mehr als 40 Prozent p.a. bedeutet das pro
Woche Laufzeit rund 0,8 Prozent. Der Vorteil dieser Kurzläufer
besteht neben dem hohen Zins darin, dass die Kursentwicklung
der beteiligten Aktien für die Laufzeit von drei Monaten vom Anleger besser abzuschätzen ist als bei den üblichen zwölf Monaten.
Falls es gar zu einer Jahresend-Rallye kommen sollte, dürften die
Barrieren keinen Grund zur Sorge darstellen. Nicht zu vergessen
ist aber, dass sich die Rückzahlung nach der Entwicklung der
schwächsten Aktie richtet. Je mehr Titel vertreten sind, desto
grösser ist die Gefahr, dass eines der beteiligten Unternehmen
mit einer unangenehmen Überraschung aufwartet. Am meistem
gefährdet ist zurzeit die Aktie der UBS. Beachtung verdient aber
auch diejenige von OC Oerlikon, welche in allen vier Zertifikaten
enthalten ist. Sie verzeichnete am 21. August ein Jahrestief von
CHF 336.5, das deutlich unter den Barrieren der neuen Kurzläufer
liegt. Nur bei OAULB ist die Barriere mit CHF 308 klar unter dem
Jahrestief angesetzt.
Kurzläufer von ABN Amro (Neuemissionen im Oktober)
Risk-Return-Diagramm
Verfall
DIVLB
04.01.08
SAXLB
SUSLB
ABB
Swiss Re
Xstrata
Oerlikon
Sulzer
UBS
ABB
Oerlikon
Swatch I
Xstrata
Oerlikon
Sulzer
Syngenta
UBS
04.01.08
04.01.08
Abstand zur Barriere in %
20,0
18,1
20,5
25,8
24,7
15,5
18,5
24,3
16,8
19,0
22,5
21,3
23,3
11,8
Zins p.a.
43,50%
SAXLB, SUSLB,
OAULB, DIVLB
41,10%
Return
Symbol Basiswerte
payoff-Einschätzung: Diese Kurzläufer bieten durch die überschaubare Laufzeit und den hohen Coupon ein interessantes ChancenRisiko-Profil. Investoren müssen sich aber bewusst sein, bei einer
stärkeren Korrektur den schwächsten Einzeltitel aus dem Basket
zu hohen Kursen übernehmen zu müssen.
Partizipation
Renditeoptimierung
41,90%
Quelle: Derivative Partners AG
dp payoff all about derivative investments | November 2007
Hebel
Kapitalschutz
Risk
Quelle: Derivative Partners AG
20. 20
PRODUCT NEWS
Neue Hebel-Produkte – Verschiedene Open End Mini-Futures der Bank Vontobel
Der Trend hin zu «Minis» verstärkt sich
Mini-Futures sind die Überflieger im Bereich der Hebelprodukte. Jetzt steigt auch die Bank Vontobel in diesen attraktiven Wachstumsmarkt ein.
Martin Egli| Mini-Futures erfreuen sich wachsender Beliebtheit. Bis
jetzt tummelten sich im Markt der volatilitätsneutralen Hebel-Produkte
Emittenten wie ABN Amro, Goldman Sachs, und vereinzelt auch die UBS
sowie die HSBC. Neu mischt nun die Bank Vontobel in dem interessanten
Markt der Minis mit. Mitte Oktober hat sie als eine der führenden Anbieterinnen von Warrants 120 Mini-Futures emittiert. Meist als Long- ShortPaare auf die SMI-Aktien, auf ausgewählte Rohstoffe sowie Indizes. Die
Anleger können mit Mini-Futures ohne Umschichtungsstress die Kurse
der Basiswerte mit geringem Kapitaleinsatz und hohen Hebeln in beide
Richtungen begleiten.
Im Gegensatz zu Warrants wird bei Mini-Futures auf den inneren Wert
keine Prämie aufgeschlagen (Zeitwert). Da es sich bei einem Mini-Future
um eine Kreditaufnahme (long) oder um eine Kreditvergabe (short) des
Käufers handelt, berechnet sich die Finanzierung des Minis wie folgt: Auf
täglicher Basis wird bei einem Mini Long der Overnight-Libor sowie der
Finanzierungsspread auf den Finanzierungslevel aufgerechnet. Momentan beläuft sich der Libor auf rund 2,1 Prozent p.a. Der Finanzierungsspread des Emittenten beträgt zurzeit (Ende Oktober 2007) 2,5 Prozent
und kann auf maximal 5 Prozent angehoben werden. Sämtliche MiniFutures werden in CHF gehandelt.
Laut Georg von Wattenwyl von der Bank Vontobel habe mit dieser Lancierung eine Lücke in ihrem Angebot umfassend und attraktiv geschlossen werden können. André Buck, Advisor bei der Bank Vontobel und zu-
Berechnungsbeispiel der Haltekosten bei Mini-Futures (22.10.07)
Mini Short
ständig für deren Produktvertrieb in der Deutschschweiz, ist der Ansicht,
dass sich der Spielraum für die Entwicklung wirklich neuer und bahnbrechender Derivat-Produkte zusehends verringert hat. Dafür biete sich
zunehmend mehr Spielraum für Variationen bei bestehenden Produkten.
Diesen Spielraum habe man bei diesen Mini-Futures ausnützen können.
payoff-Einschätzung: Mit dem Eintritt der Bank Vontobel in den Mini-Futures-Markt wird das bisher recht knappe Angebot für den Anleger endlich umfangreicher. Schade ist, dass auf der Homepage der Bank Vontobel die aktuellen Finanzierungsspreads nicht publiziert werden, Goldman
Sachs ist in dieser Hinsicht vorbildlich. Es ist zudem zu hoffen, dass
aufgrund des nun stärkeren Wettbewerbs die Spreads der Anbieter sinken. Erste Schritte in diese Richtung wurden payoff von den Emittenten
bereits signalisiert. Wir sind gespannt!
vollständig informiert?
Termsheet-Service
Alle Infos zu den einzelnen Anlageprodukten.
Kostenlos auf payoff.ch als PDF-Download.www.
payoff.ch
Risk-Return-Diagramm
Mini Long
5%
Mini-Futures
4%
Hebel
2.0%
4.5%
2%
1%
2.5%
2.5%
Partizipation
Renditeoptimierung
0.5%
0%
-1 %
Return
3%
-2.0%
Kapitalschutz
-2 %
Finanzierungsspread
Libor
Risk
Totalkosten
Quelle: Derivative Partners AG
dp payoff all about derivative investments | November 2007
Quelle: Derivative Partners AG
21. 21 PRODUCT NEWS
ETHOS – BKB/LUKB-Ethos Sustainable Tracker - Focus Swiss Small/Mid Caps
Innovative Idee mit leichten Schwächen
in der Umsetzung
Der Ethos Sustainable Tracker umfasst 20 Schweizer Gesellschaften, die sich punkto verantwortungsbewussten Umgangs mit Umwelt und Gesellschaft als führend erwiesen haben.
Dieter Haas| Sämtliche im Tracker-Zertifikat enthaltenen Aktien
stammen aus dem Anlageuniversum von Ethos und müssen bei
Emission zwingend die Ethos-Ratings «A1 (Pionier)» oder «A-(Proaktiv)» aufweisen. Als erstes Strukturiertes Produkt werden bei ETHOS
die Stimmrechte aktiv und nach den Richtlinien der Ethos-Stiftung
ausgeübt. Die Emittenten verpflichten sich zudem, die gehaltenen
Korb-Aktien nicht auszuleihen. Für die aufgelaufenen Dividenden
wird den Zertifikatsinhabern jeweils im November eine Ausgleichzahlung geleistet. Vom Emittenten wird für seine Dienstleistung eine
jährliche Management Fee von 1,25 Prozent erhoben.
Die Verknüpfung mit einer aktiven Stimmrechtsausübung bringt
«Als erstes Strukturiertes Produkt werden bei
ETHOS die Stimmrechte aktiv und nach den Richtlinien der ETHOS-Stiftung ausgeübt.»
Es kann dadurch vorkommen, dass im Verlauf der Zeit massive Gewichtsverschiebungen eintreten. Wäre derselbe Korb im Zeitpunkt
der erstmaligen Kotierung von Meyer Burger (MBTN), dem Überflieger der letzten Monate, aufgelegt worden, hätte sich das Gewicht
dieses Titels in der Zwischenzeit auf beinahe 25 Prozent des Baskets
vergrössert. Aus Risikoüberlegungen ist es daher ratsam, eine regelmässige Gewichtsjustierung einzubauen. Das Zertifikat kann bis
zum 9. November 2007 gezeichnet werden, letzter Handelstag ist
der 11.11. 2011.
Ein Backtesting mit den 20 Titeln ab dem 24. November 2006
(vgl. Grafik) verzeichnete eine geradezu atemberaubende Performance
und schlug sowohl SPIEX wie auch SPI klar. So gut wie die jüngste Vergangenheit war, wird die kommende Entwicklung wohl nicht sein. Die
angespannte Lage an den internationalen Aktienmärkten dürfte noch
eine Zeitlang anhalten. In einem solchen Umfeld sind in der Regel kleine und mittlere Unternehmen stärker betroffen.
zweifellos einen Anlegernutzen. Es besteht eine klare Absprache,
und wer ETHOS erwirbt, weiss, nach welchen Kriterien seine Stimmen an den Eigentümerversammlungen vertreten werden. Schade
ist nur, dass die gewählte Konstruktion gewisse Mängel aufweist.
Die zu Beginn festgelegte Gleichgewichtung von 5 Prozent der auserwählten 20 Gesellschaften wird während der Laufzeit nie justiert.
payoff-Einschätzung: Ein interessanter Ansatz, der hoffentlich Nachahmer finden wird. Erfreulich ist auch die hohe Transparenz dank
der Dividendenausgleichszahlung. Obwohl der Emissionszeitpunkt
unserer Meinung nach nicht ideal ist, besteht dank der vierjährigen
Laufzeit von ETHOS aber Grund zur Hoffnung, dass die Performance
auf lange Sicht die Erwartungen erfüllen kann.
Backtesting ETHOS bei Start am 24.11.06
Risk-Return-Diagramm
%
170
160
150
Zusammensetzung des Aktienbaskets
Allreal, Ascom, Bank Coop, Bobst, Georg Fischer, Geberit,
Helvetia, Hiestand, Inficon, Logitech, Luzerner Kantonalbank,
Meyer Burger Technology, Precious Woods, PSP Swiss
Property, Sonova, Straumann, Sulzer, Temenos, Valiant,
Vontobel
ETHOS
Return
140
130
120
Partizipation
Renditeoptimierung
110
100
Kapitalschutz
90
24.1106
SPIEX
24.01.07
SPI
24.03.07
24.05.07
24.07.07
24.09.07
Risk
ETHOS bei Start am 24.11.06
Quelle: SWX
dp payoff all about derivative investments | November 2007
Quelle: Derivative Partners AG
Hebel
23. 23
MUSTERPORTFOLIOS
Zwischenbericht Musterportfolio
Rohstoffe per 19.10. 2007
Das Musterportfolio Rohstoffe kam nur schwer in die Gänge. Zu Beginn belastete die zu starke Gewichtung des Sektors Industriemetalle, weshalb wir anfänglich leicht hinter der Benchmark zurückblieben. Die Ende Juni vorgenommene Verstärkung des Agrarsektors
brachte den gewünschten Erfolg und das Portfolio vermochte den
Rückstand wettzumachen. Als Folge der im Sommerloch aufgebrochenen Subprimekrise gab es Mitte August einen generellen Sell-off,
der nahezu alle Rohstoffe erfasste. Durch die im Depot befindlichen
Hebelprodukte erlitt das Portfolio im Vergleich zur Benchmark einen
stärkeren Rückschlag. Wir konnten den kurzen Taucher dank der
in den Tagen des Abschwungs vorgenommenen Umstrukturierung
in kürzester Zeit wieder ausbügeln. Die gestiegene Anzahl der an
der Scoach kotierten Rohstoffderivate ermöglichte eine vollständige
Depotabdeckung mit einheimischen Produkten. Wesentliche Beiträge zur überdurchschnittlichen Performance im September lieferten
die Hebelprodukte auf Weizen, Öl sowie ein Put Warrant auf die
Wechselkursrelation USD/CHF. Die sehr gute relative Entwicklung
veranlasste uns zu Beginn des Monats Oktober, das Risiko etwas
zu reduzieren. Durch die Aufnahme des ETF-Trackers A0KRKC auf
unseren Benchmark DJAIG wurde der Core-Bereich zu Lasten der
Hebelprodukte gestärkt. Leider findet sich derzeit kein adäquates
Produkt an der Scoach, weshalb wir ausnahmsweise auf die Euwax
zurückgreifen mussten. Einen stetigen Kursanstieg verzeichnete das
seit Beginn im Depot befindliche Tracker-Zertifikat RICIX. Mit dem
Bonus Zertifikat GSCIU haben wir den Energiebereich gestärkt. Der
bisherige Kursverlauf ist ebenfalls zufriedenstellend. Noch nicht
die hochgesteckten Erwartungen erfüllt hat bislang das Zertifikat
TCMCI. Zudem erachten wir den im Sekundärhandel gestellten
Spread im Quervergleich als zu hoch. Durch die jüngst erfolgte Aufnahme des ETF ZSIL wurde Silber eine überdurchschnittliche Bedeu-
Musterportfolio Rohstoffe vs. DJAIGCHTR
%
12
9
6
3
0
-3
-6
-9
24.05.07
DJAIGCHTR
24.06.07
24.07.07
24.08.07
24.09.07
24.10.07
MP-Rohstoffe
Quelle: Derivative Partners AG
tung im Depot zugewiesen (vgl. Derive). Wegen der hohen Volatilität
des weissen Metalls haben wir auf diese risikolose Variante zurückgegriffen. Der Agrarsektor wird durch zwei Mini-Longs auf Mais (CORNC)
und Zucker (XXLLV) gestärkt, und die beiden Hebelpositionen auf Gold
(XAUMT) und Brent Öl (XXMLD) runden das Ganze ab.
Insgesamt weist das aktuelle Depot verglichen zur Benchmark eine
leichte Übergewichtung beim Edelmetall- und Energiesektor auf. Für
die kommenden Monate erwarten wir sowohl absolut wie auch relativ eine Fortsetzung der guten Entwicklung der letzten Wochen.
News und aktuelle Informationen zu Umschichtungen in unseren
Musterportfolios «Schweiz-Wachstum», «Schweiz-Optimierung»
und «Rohstoffe» können Sie auf www.payoff.ch (Community/
Forum/payoff Musterportfolios) jederzeit nachschlagen.
Musterportfolio Rohstoffe
Ticker / WKN
Börse Basiswert
Typ
Laufzeit Ratio
CCY
Kurs
19.10.07 Anzahl
CHF-Wert
19.10.07
Gewicht
CCY
in %
19.10.07
TCMCI
SWX
CMCI
Tracker
open-end
USD
1228.00
10
14’387.86
13.2%
1.1717
RICIX
SWX
RICI
Tracker
open-end
USD
139.50
130
21’247.87
19.6%
1.1717
A0KRKC
XETRA DJ-AIG
Tracker
open-end
EUR
13.34
1100
24’518.05
22.6%
1.670
GSCIU – Barriere - 486
SWX
GSCI-ER
Bonus
09.08.10
USD
103.90
180
21’912.20
20.2%
1.1717
ZSIL
SWX
Silber
Tracker
open-end
CHF
15100.00
1
15’100.00
13.9%
1
XXLMD – FL: 63.298 - SL: 66.4 SWX
Brent
Mini Long open-end
1
USD
20.65
120
2’903.35
2.7%
1.171
XXLLV – FL: 7.95 - SL: 8.70
Zucker
Mini Long open-end
100
USD
2.25
1000
2’636.21
2.4%
1.1717
CORNC – FL: 280 - SL: 301.17 SWX
Mais
Mini Long open-end
10
USD
8.93
300
3’138.85
2.9%
1.1717
XAUMT – FL: 552.54 - SL: 579 SWX
Gold
Mini Long open-end
10
CHF
24.85
100
2’485.00
2.3%
1
332.49
0.3%
SWX
CASH
Quelle: Derivative Partners AG
FL=Finanzierungslevel , SL=Stop Loss
dp payoff all about derivative investments | November 2007
108’661.89
100.0%
24. 24
DERIVE
Newmont Mining
Diese Analyse wird Ihnen präsentiert von the Screener:
Der Standard für unabhängige Aktienratings, www.thescreener.com
NEWMONT MINING CORP.
US6516391066|NEM|USA
USD 45.66
Analyse vom 20-Okt-07
Schlusskurs vom 28-Okt-07
NEWMONT MINING CORP. gehört zur Branche «Rohstoffe» und dort
zum Sektor «Goldminen». Mit einer Marktkaptalisierung von 21.67
Milliarden US Dollar zählt sie zu den «large-cap» Gesellschaften.
Seit 18. Oktober 2006 lag der Kurs zwischen USD 47.57 und USD
38.71. Der aktuelle Preis USD 45.66 liegt 4.0% unter ihrem höchsten und 18% über ihrem tiefsten Wert in dieser Periode.
Vergleich (18. Oktober –19. Oktober 2007)
Preis
– Fundamentales Kurspotenzial bei USD 45 bis 15 Prozent
– Branchenpotential Rohstoffe: gut – sehr gut.
Gewinnprognosen
– Die Gewinnprognosen pro Aktie werden von den Analysten nach oben
korrigiert. Der positive Aufwärtstrend besteht seit dem 10. Okt.07.
Technische Tendenz
– Der Titel verfügt zurzeit über kein klares Momentum, zeigt aber seit
September eine steigende Volatilität.
Risiko
– Mit einem Beta von 0.85 und einer tiefen Korrelation mit dem S&P
500 weist Newmont ein mittleres, aber steigendes Risikoprofil auf.
– Das geschätzte Value at Risk beträgt USD 40, dies entspricht einem
Risiko von ca. 13 Prozent, basierend auf der mittelfristigen historischen
Volatilität.
Symbol: NEMWY
Produktkategorie
NEM – USD 46,17
Emittent
UBS
Verfall
12.6.2008
Handelsplatz
Scoach
Briefkurs (26.10.07)
CHF 0,62
Strike
USD 47,50
Leverage
8,7
Prämie p.a.
22,9 Prozent
Ratio
10:1
Payoff Rating
* * * * *
Risikoklasse
hoch
Daten, Kurse, Termsheets
dp payoff all about derivative investments | November 2007
Call Warrant
Basiswert
Totgeglaubte leben länger
Seit Februar 2006 war die Kursentwicklung der Titel eine einzige Enttäuschung. Erst der Goldpreisanstieg ab der zweiten Augusthälfte vermochte die Titel aus dem Dornröschenschlaf zu erwecken. Der im zweiten
Quartal durch Sonderabschreibungen und die Auflösung der restlichen
Hedgeposition erlittene Verlust dürfte, rückblickend betrachtet, wohl
den Tiefpunkt dargestellt haben. Setzen die Notenbanken ihre Reflationierungspolitik fort, wird Gold, wie es manche Experten vorhersagen,
im kommenden Jahr in den Bereich von USD 800 bis USD 1’000 pro
Unze vorstossen. Das wären optimale Voraussetzungen für weitere Kursavancen bei Newmont Mining. Das ganze Szenario schreit geradezu
nach Hebel-Produkten. Da die Kurse von Goldminengesellschaften in
Hebel-Produkte
Produkttyp
Quelle: Derivative Partners AG
Valor: 3’355’391
www.payoff.ch
der Regel einen Goldpreisanstieg überproportional nachvollziehen, sollten jedoch nicht allzu aggressive Call Warrants gewählt werden. Es sei
denn, die Gier ist stärker als die Vernunft. Von den ausstehenden Kandidaten gefallen uns derzeit NEMWY, NEMWX (Strike USD 42,50, Verfall
13.3.2008) oder NEMVO (Strike 50, Verfall 20.6.2008) am besten. Alle
drei laufen noch mehrere Monate und weisen Strikes am Geld auf.
Wer weniger am Kurspotenzial interessiert ist und lediglich eine Renditeoptimierung anstrebt, für den eignen sich TONEW. Das DiscountZertifikat wurde erst Mitte September emittiert und wird bei Verfall am
15. September 2008 zu USD 45 zurückbezahlt, sofern der Aktienkurs
beim Final Fixing über dieser Marke schliesst.
25. 25
DERIVE
RTX-Index
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RTX (weekly)
USD
2750,00
RUSSIAN TRADED [/.RTX LAST Wöchentlich] 2007/10/28 - 0:2927.64 H:2962.36 L: 12854.79 C:2954.81
Moving Average Simple [Close, 38, Nein] 2651.86 {/.RTX}
2955.03
2811.14
100.00% - 2955.03
2500,00
2509.07
2250,00
2000,00
1889.45
0.00% - 1847.01
1750,00
1500,00
ARO
Aufwärtstrend seit Dezember 2004
Aroon [14,25,75] Aroon Up 85.71 Aroon Down 28.57 {/RTX}
50,00
MACD
MACD [12, 26, 9] 88.66 Trigger 54.29 {/.RTX}
0,00
Okt
2006
Apr
Jul
Okt
2007
Apr
Jul
Okt
Quelle: Tradesignal
Neues Investmentkaufsignal oder Fehlausbruch?
Das ist die Frage, die sich derzeit beim Blick auf den Wochenchart
des Russian Traded Index aufdrängt. Doch der Reihe nach: 1998
startete der RTX eine fulminante Rallye, die im Mai 2006 in einem
Rekordstand von 2’955 Punkten gipfelte. Seither befindet sich der
Index in einer Konsolidierungsphase, die sich in Form eines aufsteigenden Dreiecks vollzieht. D.h. die Begrenzungen dieser in der
Regel trendbestätigenden Formation werden einerseits durch eine
horizontale Widerstandszone aus diversen Hochpunkten zwischen
2’811 und besagten 2’955 Punkten (siehe Chart) und anderseits
durch die im Juni 2006 etablierte Aufwärtstrendlinie (akt. bei 2’498
Punkten) definiert. Mit 3’020 Punkten gelang dem RTX zuletzt der
Ausbruch aus der beschriebenen Dreiecksformation sowie ein neues Allzeithoch. Dieser Ausbruch ist aber noch nicht als nachhaltig zu
bezeichnen, da der Index inzwischen wieder im Dunstkreis des Verlaufshochs von 2006 notiert. Mit Blick auf die trendfolgenden Indikatoren stehen die Chancen auf einen validen Ausbruch nach oben
aber nicht schlecht. So haben MACD und Aroon zuletzt synchron
neue Einstiegssignale geliefert, und auch die 38-Wochen-Linie (akt.
bei 2’653 Punkten) dreht wieder nach oben. Im Erfolgsfall lässt sich
aus der Projektion der Höhe des Dreiecks ein rechnerisches Kursziel von rund 4’000 Indexpunkten ableiten. Vorher ergeben sich im
eigentlich „widerstandsfreien“ Raum bereits Anlaufmarken in Form
von Fibonacci-Projektionen der Korrektur vom Mai und Juni 2006
bei 3’378 und 3’640 Punkten. Um sich vor der Gefahr eines Fehlausbruchs zu schützen, sollten Anleger einen Stopp auf Basis des
Hochs vom Dezember 2006 bei 2’811 Punkten platzieren.
Jörg Scherer, HSBC
dp payoff all about derivative investments | November 2007
Der russische Bär macht keinen Winterschlaf
Der russische Aktienmarkt eilt von Höchst zu Höchst (siehe FocusArtikel). Es ist jedoch noch lange nicht zu spät, auf den fahrenden
Zug aufzuspringen, zumal die längerfristigen Perspektiven hervorragend sind und die aktuelle Marktbewertung im internationalen
Vergleich preiswert erscheint. Die Angst vor stark fallenden Energiepreisen erachten wir für unbegründet. Im Gegenteil, die stetige
Zuspitzung der Peak-Oil-Problematik wird den Energiegiganten zu
weiterhin stark steigenden Gewinnen verhelfen.
Der Russian Traded Index RTX ist ein in USD berechneter, von
der Wiener Börse entwickelter Real-Time-Preis-Index, der sich gegenwärtig aus 12 russischen Blue Chips zusammensetzt, die am
Russian Trading System in Moskau gehandelt werden. Identisch in
seiner Zusammensetzung ist der Russian Depositary Index RDX,
allerdings werden für die Berechnung die Kurse vom Handelsplatz London genommen, das bewirkt ganz leichte Gewichtsunterschiede zum RTX. Sowohl RTX wie RDS kennen im Unterschied
zum RTS (Leitartikel) keine Gewichtsbegrenzung. Das führt dazu,
dass die vier Schwergewichte Gazprom, Lukoil, Norilsk Nickel und
Rosneft einen Indexanteil von gut 72 Prozent ausmachen.
Das beste Zertifikat auf den RTX ist nach unserer Auffassung
RTXUS, als Alternative kommt auch CRTXI in Betracht, allerdings
ist der Spread ganz eindeutig zu hoch, was klar für RTXUS spricht.
Kotierte Hebel-Produkte gibt es derzeit nur auf den RDX. Der attraktivste Mini-Long ist dabei XXLNS (Finanzierungslevel 1529,45,
Stop Loss 1680, Hebel 3.7) auf den RDX Index EURO.
Symbol: RTXUS
Valor: 2’755’157
Produktkategorie
Partizipations-Produkte
Produkttyp
Tracker-Zertifikat
Basiswert
RTX-USD 2’991,15
Emittent
Goldman Sachs
Verfall
Open-end
Handelsplatz
Scoach
Briefkurs (26.10.07)
USD 30,15
Ratio
100:1
Payoff Rating
* * * *
Risikoklasse
mittel – hoch
Daten, Kurse, Termsheets
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* Wir machen Sie darauf aufmerksam, dass alle Telefongespräche aufgezeichnet werden. Bei Ihrem Anruf gehen wir davon aus, dass Sie mit dieser Geschäftspraxis einverstanden sind. Besondere Risiken im
Zusammenhang mit Anlagen in strukturierte Produkte sind in der entsprechenden Produktdokumentation aufgeführt.
27. 27
DERIVE
Silber, das Edelmetall mit den langfristig
attraktivsten Chancen
Derivative Partners – Empfehlung für November 2007
Silber (Unze in USD)
50
45
40
35
30
25
20
15
10
12.06.07
22.03.01
06.01.95
20.10.88
02.08.82
05.05.76
0
05.01.70
5
Quelle: Markt-Daten, Bloomberg
Kommentar Derivative Partners AG
Silber ist das Edelmetall mit dem, langfristig betrachtet, grössten Kursgewinnpotenzial. Eine seit Jahrzehnten das Angebot
übersteigende Nachfrage liess die Lagervorräte auf ein sehr
niedriges Niveau schrumpfen. Nebst der Industrie haben die
physisch gedeckten ETFs auf Silber grosse Mengen vom Markt
absorbiert. Allein der ETF von Barclays hält in der Zwischenzeit
einen höheren Silberbestand als die aktuellen Lagerbestände an
der NYMEX. Hinzu kommt eine auf Dauer nicht haltbare extreme
Shortposition von wenigen Marktteilnehmern an der NYMEX, die
derzeit einen Umfang von rund 250 Millionen Unzen umfasst.
Dies entspricht einer weltweiten Minenproduktionsmenge von
142 Tagen. Kein anderer Rohstoff hat auch nur annähernd eine
solche Schieflage aufzuweisen. Die von den Hunt Brüdern Ende
der 70er-Jahre gehaltene Longposition mit dem Zweck der Preismanipulation nach oben war lediglich etwa halb so gross wie die
aktuelle Shortposition! Ihre erzwungene Auflösung liess damals
den Silberkurs von USD 50 auf USD 10 kollabieren (vgl. Grafik).
Eine Auflösung der langfristig unhaltbaren Shortposition an der
NYMEX wird mindestens eine ähnliche Auswirkung aufweisen, allerdings in die andere Richtung. Das entscheidende grosse Kaufsignal entsteht bei Silber, wenn der Preis auf Wochenschlusskursbasis nachhaltig über USD 14,75 ansteigen kann. Gelingt
dies, rückt als nächstes Kursziel die Marke von 23 USD die Unze
in Griffweite.
DERIVATIVE PARTNERS AG
dp payoff all about derivative investments | November 2007
MXAGC – nichts für schwache Nerven
Silber weist die höchsten Schwankungen unter den Edelmetallen auf. Diese Tatsache gilt es bei der Wahl von geeigneten MiniFutures zu berücksichtigen. Es ist zudem häufig zu beobachten,
dass sowohl bei Silber wie auch bei Gold in den frühen Morgenstunden in New York die Preise ohne erkennbare Gründe stark
nachgeben. Trotz der ausgezeichneten langfristigen Aussichten
von Silber empfiehlt es sich daher bei der Wahl eines Minis, auf
möglichst tiefe Stop Loss Levels zu achten. In diese Kategorie fällt
XAGME. Da er zudem in Schweizerfranken emittiert wurde, entfällt ein Währungsumtausch. Dank des tiefen Stop Loss von CHF
9,40 vermochte XAGME auch grössere Rückschläge, wie sie im
Frühsommer 2006 erfolgten, ohne Schaden zu überstehen. Der
gut dreifache Hebel ist zwar nicht aufregend, aber in Kombination
mit dem Metall, welches oft Bewegungen aufweist ähnlich eines
Hebelproduktes, sind die Kurschancen mehr als ausreichend.
Wer sich traut, sollte sich MXAGC ins Boot holen. Der aktuell aggressivste Mini-Long könnte sich auszahlen, da das weisse Metall kurz vor dem Ausbruch zu stehen scheint. Knackt Silber die
Marke von 14.75, dürfte die Stop Loss-Marke auch temporäre
Rückschläge verkraften. Eine andere Möglichkeit der Partizipation sind möglichst lang laufende Call-Optionen auf Silber. In Frage
kommen etwa XAGWC (Strike 12, Verfall 19.12.08) oder XAGGE
(Strike 13.5, Verfall 29.12.08). Für vorsichtige Anleger empfiehlt
sich ein Engagement in ZSIL dem physisch unterlegten ETF der
Zürcher Kantonalbank.
Symbol: MXAGC
Valor: 3’474’734
Produktkategorie
Hebel-Produkte
Produkttyp
Mini-Futures (long)
Basiswert
Silber pro Unze – USD 14,23
Emittent
Bank Vontobel
Verfall
Open-end
Handelsplatz
Scoach
Briefkurs (26.10.07 – 17.30 Uhr)
CHF 1,11
Finanzierungslevel
USD 12,40
Stop Loss Marke
USD 12,61
Ratio
2 :1
Leverage
7,52
Payoff Rating
* * * * *
Risikoklasse
hoch
Daten, Kurse, Termsheets
www.payoff.ch
28. 28
LEARNING CURVE
Capped-Bonus-Zertifikate –
limitierte Partizipation mit Bonus
Bild: www.sxc.hu
Anleger, die längerfristig von stabilen bis leicht steigenden Kursen ausgehen, jedoch Kursrückschläge nicht ausschliessen, investieren vorzugsweise in Capped-Bonus-Zertifikate.
Diese Produkte bieten bei reduziertem Risiko einen attraktiven Coupon und die Chance auf
einen, allerdings beschränkten, Zusatzertrag.
Capped-Bonus-Zertifikate verfügen über eine klar limitierte Rendite.
Weiterentwicklung der klassischen Bonus-Zertifikate
Bonus-Zertifikate bieten bei seitwärts tendierenden Aktienkursen einen zusätzlichen
Gewinn, uneingeschränkte Partizipation nach
oben und bei fallenden Kursen mindestens die
Auszahlung des Basiswertes. Wenn nun die
uneingeschränkte Partizipation limitiert wird,
also ein Cap gesetzt wird, dann entsteht ein
Capped-Bonus-Zertifikat. Im Gegensatz zum
herkömmlichen Bonus-Zertifikat, welches
zu der Gruppe der Partizipations-Produkte
gehört, ist das Capped-Bonus-Zertifikat den
Renditeoptimierungs-Produkten zugeordnet.
Funktionsweise von Capped-BonusZertifikaten
Capped-Bonus-Zertifikate sind weniger zur
spekulativen Anlage geeignet, sondern richten sich an Anleger, die auf einen längeren
Horizont zielen, denn der Bonus-Mechanismus kommt erst über die Laufzeit des Zer-
tifikates zur vollen Entfaltung. Bei Emission
liegt der Emissionspreis in etwa auf Höhe
des Basiswertkurses. Weiter werden drei
verschiedene Kursschwellen festgelegt. Die
erste entspricht dem Ausübungspreis und
liegt höher als der Kurs des Basiswertes.
Der Ausübungspreis legt die Höhe des Bonus-Betrages fest. Die zweite ist die Barriere und liegt tiefer als der Basiswertkurs
bei Emission. Die Barriere entscheidet über
die Bonus-Auszahlung bei Verfall. Die dritte
Kursschwelle definiert die maximale Auszahlung, sie bestimmt also das Cap-Niveau.
Je nach Ausgestaltung des Produktes ist es
auch möglich, dass das Bonus-Level gleichzeitig dem Cap-Level entspricht.
Am Ende der Laufzeit sind vier verschiedene
Szenarien möglich (vgl. Payoff-Diagramm).
Im ersten Fall berührt oder durchbricht der
Basiswert während der Laufzeit die Barriere nie und der Schlusskurs liegt zwischen
der unteren Barriere und dem Bonuslevel.
dp payoff all about derivative investments | November 2007
Hierbei erhält der Investor die Bonus-Auszahlung in der Höhe des Ausübungspreises.
Im zweiten Fall schliesst der Basiswert am
Verfallstag zwischen dem Ausübungspreis
und dem Cap-Level. Hier kommt der Anleger
in den Genuss einer Auszahlung, die dem
Schlusskurs des Basiswertes bei Verfall
entspricht. Der Anleger kann an der vollen
Wertentwicklung des Basiswertes teilnehmen. Im dritten Fall liegt der Schlusskurs
auf oder über dem Cap-Level. Trifft dies ein,
profitiert der Investor nur von einer Rückzahlung in der Höhe des Cap-Levels, von einer Überperformance des Basiswertes kann
hingegen nicht profitiert werden. Im vierten
Fall berührt oder durchbricht der Basiswert
zwischen Emission und Verfall die Barriere. In diesem Fall entfällt für den Investor
der Anspruch auf die Bonus-Auszahlung. Er
erhält lediglich den Basiswert zum Schlusskurs ausbezahlt, maximal in der Höhe des
Cap-Levels.
Das Capped-Bonus-Zertifikat setzt sich aus
einem so genannten «Down-and-out-Put»,
einem Short-Call und dem Basiswert in
Form eines LEPO (siehe Box) zusammen.
Ein Down-and-out-Put verfällt wertlos, sobald der Kurs des Basiswerts die im voraus
festgelegte Barriere berührt oder durchbricht. Je näher der Kurs Basiswertes bei
der Barriere liegt, umso mehr erhöht sich
das Risiko, dass die Barriere berührt wird.
Damit wird auch die Optionsprämie des
Down-and-out-Puts kleiner. Auch eine hohe
Volatilität des Basiswertes und eine lange
Laufzeit erhöhen die Wahrscheinlichkeit,
dass die Barriere erreicht wird.
Die zweite Wertkomponente des CappedBonus-Zertifikates ist der Short-Call, also
der Verkauf einer Call-Option. Diese Transaktion führt zu einem Cap im Produkt, die
eingenommene Optionsprämie kann im
29. 29
LEARNING CURVE
Gegenzug zur Erhöhung des Bonus-Levels
eingesetzt werden. Der abdiskontierte und
dividendenbereinigte Kurs des Basiswertes
ist die dritte Wertkomponente.
Chancen und Risiken von CappedBonus-Zertifikaten
Capped-Bonus-Zertifikate bieten im Gegensatz zu herkömmlichen Bonus-Zertifikaten
nur eine eingeschränkte Teilnahme an der
positiven Wertentwicklung des Basiswertes
bis Laufzeitende, da die Partizipation nach
oben durch einen Cap begrenzt ist. Als Entschädigung für allfällige entgangene Gewinne ist der Bonuswert bei dieser Produktvariante jedoch deutlich höher.
Trifft die erwartete moderate Kurssteigerung nicht ein und pendelt der Kurs des Ba-
siswertes in einem Seitwärtstrend, kommen
Anleger in den Genuss einer Bonus-Auszahlung. Der Bonus wird natürlich nur dann
ausbezahlt, wenn der Basiswert nie berührt
oder durchbricht. Der Bonus-Mechanismus
bietet folglich einen Vorteil gegenüber einem
Direktinvestment oder einem einfachen
Tracker-Zertifikat. Sollte der Kurs des Basiswertes unter die Barriere fallen und sich
bis zum Laufzeitende nicht mehr genügend
erholen, entsprechen die Verluste denen bei
einer Direktanlage in den Basiswert. Zudem
müssen die entgangenen Dividenden einkalkuliert werden. Anleger, die in Capped-Bonus-Zertifikate investieren, tragen das volle
Kursrisiko des Basiswertes, es besteht einzig ein bedingter Kapitalschutz, sofern keine
Barrierenverletzung stattgefunden hat.
Emittent
Verschiedene Emittenten bieten Capped
Bonus-Zertifikate auf dem Schweizer Derivatmarkt an. Die meisten davon sind an der
Scoach gelistet.
Capped Bonus
Deutsche Bank
Quelle:
Schweizerischer Verband für Strukturierte Produkte (SVSP)
Produktenamen
ABN Amro
Payoff-Diagramm Capped-Bonus-Zertifikat
Capped Bonus
Goldman Sachs
Capped Bonus
Dresdner Bank
Capped Bonus Barriere
UBS
Capped Perles Plus
Sal. Oppenheim
LEPO (Low Exercise Price Option):
Calloption mit einem Ausübungspreis
nahe bei Null; entspricht dem abdiskontierten Basiswert (inkl. erwarteter
Dividenden) und ist somit immer günstiger als der Basiswert.
Protect Bonus Cap, Protect Return
Kaum auf dem Markt und sorgt
schon für repräsentative Daten:
Scoach – Die europäische Börse
für strukturierte Produkte.
Die Studie steht unter
www.scoach.ch
für Sie bereit.
Die SWX Group und die Deutsche Börse bündeln ihre Stärken im
Bereich strukturierte Produkte und gründen Scoach. Das schafft
vertiefende Einblicke. Scoach fördert auch die erste repräsentative Marktstudie zu strukturierten Produkten in der Schweiz.
Gezieltes Handeln ist angesagt: www.scoach.ch
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dp payoff all about derivative investments | November 2007
24.10.2007 15:14:31 Uhr
30. 30
INVESTMENT IDEA
Präsentiert von Goldman Sachs
Investieren in die Holzindustrie
Nach Rohöl und Industriemetallen erreicht die Rohstoffhausse den Sektor Holz. Die hohe Nachfrage aus Asien könnte auch die Preise für Bauholz und Waldflächen erhöhen.
Für Privatinvestoren war es aufgrund von hohen Einstiegssummen und mangelnder Liquidität bisher kaum möglich, von dieser Entwicklung zu profitieren. Nun hat Standard & Poor’s®
einen neuen Index kreiert, der die wichtigsten
Unternehmen aus diesem Segment bündelt.
Dieser Index umfasst aktuell 25 börsennotierte
Unternehmen aus 10 Ländern, die im weltweiten Holzgeschäft in Industrie- und Schwellenländern tätig sind. Die im Index enthaltenen
Unternehmen sind entweder Eigentümer von
Wäldern, im Forstmanagement oder in der
holzverarbeitenden Industrie tätig. Um Anlegern die Möglichkeit zu geben, am Potenzial
wachstumsstarker Aktien der Holzindustrie
zu partizipieren, hat Goldman Sachs die Openend-Zertifikate auf den S&P Global Timber
& Forestry (Total Return) Index entwickelt.
Aufgrund der relativ leicht nachvollziehbaren
Struktur können Anleger mit den neuen Zertifikaten 1:1 an der Entwicklung des S&P Global
Timber & Forestry (Total Return) Index partizipieren. Die Zertifikate sind bereits an der SWX
Swiss Exchange handelbar.
Weitere Informationen sowie die Produktbroschüre finden Sie auf unserer Webseite
www.goldman-sachs.ch
Produktbroschüren
dp payoff all about derivative investments | November 2007
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INVESTMENT IDEA
Präsentiert von Merrill Lynch
Merrill Lynch Protected Dispersion Zertifikat
Unterschiedliche zukünftige wirtschaftliche Entwicklungen verschiedener Regionen führen zu
abweichenden Aktienmärkten. Dies bietet interessante Investmentmöglichkeiten. Die Ökonomen
von Merrill Lynch glauben, dass sich die regionalen Wirtschaftsmärkte in Zukunft von der amerikanischen Wirtschaft abkoppeln werden. Die kürzliche Outperformance der asiatischen Aktienmärkte
gegenüber dem amerikanischen Markt deutet darauf hin, dass die Erwartung einer wirtschaftlichen
Abkoppelung die Aktienbewertungen dramatisch beeinflussen könnte.
Highlights
– Investmentmöglichkeit, um von der Abkoppelung der amerikanischen Wirtschaft gegenüber anderen regionalen Wirtschaftsmärkten zu profitieren. Merrill Lynch
Research Analysten gehen davon aus, dass
dieser Trend eintrifft.
– Performancepotential unabhängig vom allgemeinen Trend in den Aktienmärkten.
– 90 Prozent1 Partizipation an der grössten
jährlichen Dispersion eines Baskets mit 20
globalen Blue-Chip Aktien,
– 100 Prozent Kapitalschutz
– Laufzeit 5 Jahre
Was ist Dispersion?
Wenn Wachstumsraten von verschiedenen
Ländern und Sektoren beginnen voneinander
abzuweichen, tendieren Aktien von verschiedenen Ländern und Sektoren ebenfalls sehr
unterschiedlich zu performen. In den Aktienmärkten ist «Dispersion» das Mass für diese
Tendenz. Dispersion kann gemessen werden,
indem man auf die unterschiedlichen Wertentwicklung einer Gruppe von Aktien miteinander vergleicht. Je grösser die Abweichung
zwischen verschiedenen Aktienmärkten, desto grösser die Dispersion.
Warum zum gegenwärtigen Zeitpunkt in
Dispersion investieren?
Merrill Lynch Research Analysten erwarten
eine zunehmende Abweichung zwischen verschiedenen Aktienmärkten in den nächsten
Jahren2. Im Speziellen glauben sie, dass die
globale Wirtschaft in einer Übergangsphase
ist, in der eine Abkopplung der U.S. Aktienmärkte von anderen regionalen Aktienmärkten stattfindet. Dies bedeutet, dass ein negativer U.S. Konjunkturzyklus andere regionale
Wirtschaften weniger beeinträchtigen würde,
als in vergangenen Jahren in denen Amerika
der Weltwirtschaftsmotor war. Solange fundamentale Faktoren das Wachstum in anderen
Regionen unterstützen, werden diese Regionen voraussichtlich weiterhin gut performen,
auch wenn sich die amerikanische Wirtschaft
verlangsamt. Das Merrill Lynch Research
glaubt, Anzeichen für eine Abkoppelung auf
Grund folgender Beobachtungen zu erkennen:
1) Ökonomisches Wachstum bleibt in Regionen wie Asien, Japan und Europa, trotz
eines ökonomischen Abschwungs der U.S
Wirtschaft robust
2) Asiatische Exporte von Konsumngütern in
die USA erreichten nur 6 Prozent des gesamten asiatischen Exports im Jahr 2006.
(8 Prozent im Jahr 2001)
3) Einheimische Nachfragezunahme in Asien
und anderen Regionen kompensiert den
amerikanischen Wirtschaftsabschwung.
zwischen der Wertentwicklung jeder einzelnen Aktie seit Lancierung mit der Wertentwicklung des gesamten Aktienbaskets verglichen. Die Abweichungen der Performance
der Einzeltitel vom Gesamtbasket werden
dann summiert und der Durchschnitt gerechnet, dies ergibt die jährliche Dispersion. Die
negativen Abweichungen fliessen dabei als
Null in die Berechnungen ein.
Am Laufzeitende erhält der Anleger 100 Prozent von seinem ursprünglichen Investment
zurück sowie die höchste der jährlichen Dispersion mulitpliziert mit der Partizipationsrate von 90 Prozent.
Weitere Informationen sowie Produktbroschüren finden Sie auf unserer Webseite
www.mlinvest.ch sowie direkt unter
Tel. 044 297 77 77
1
Wie funktioniert das Zertifikat?
Die jährliche Dispersion wird folgendermassen berechnet: jedes Jahr wird die Differenz
dp payoff all about derivative investments | November 2007
Die Partizipationsrate ist indikative und wird am Bewertungsdatum fixiert.
2
Basiert auf diversen Merrill Lynch Research Reports, «Global
Decoupling: a Marathon not a Sprint» und «Asian Decoupling: Doubling Down»
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CAREER
In der Welt der Strukturierten Produkte tut sich was. Jobwechsel und Beförderungen mit Relevanz für die Branche
Die UBS zieht aus dem US-Debakel grosse personelle Konsequenzen.
Der Konzernchef Marcel Rohner wird zusätzlich zu seiner Funktion als
Group CEO auf absehbare Zeit als Chairman und CEO der Investment
Bank amtieren. Huw Jenkins tritt als Chairman und CEO Investment Bank
zurück und wird Marcel Rohner als Senior Advisor zur Verfügung stehen.
Marco Suter, vollamtlicher Vizepräsident des UBS-Verwaltungsrates,
tritt aus dem Verwaltungsrat aus und wird als neuer Group Chief Financial
Officer Mitglied der Konzernleitung.
Joseph Scoby, gegenwärtig Global Head of Alternative & Quantitative
Investments (A&Q) bei Global Asset Management übernimmt neu die
Position des Group Chief Risk Officers.
Zudem kommt es auch zu organisatorischen Änderungen und einem Arbeitsplatzabbau. So wird
der Bereich Money Markets, Currencies and Commodities (MCC) in den Bereich Fixed Income integriert. Als Folge der Veränderungen bei der Investment Bank wird die UBS die Anzahl Mitarbeiter
bis Ende Jahr um rund 1’500 senken.
Im nächten payoff
Im nächsten payoff magazine berichten
wir unter anderem über…
Die Finanzmärkte im 2007 haben für die
Anlegerschaft wieder einiges bereitgehalten. Wir lassen das Anlagejahr nochmals Revue passieren und reflektieren
die wichtigsten Ereignisse und deren
Auswirkungen auf die Märkte.
Die führenden Handelsplätze für Strukturierte Produkte weltweit sind Deutschland und die Schweiz. In unserer
nächsten Ausgabe vergleichen wir die
beiden Märkte, wir zeigen auf, wo die
Unterschiede liegen und was die beiden
Finanzplätze den Anlegern bieten.
Die payoff-Musterportfolios entwickeln
sich erfreulich. In unserer nächsten Ausgabe stellen wir das Portfolio «Schweiz
Wachstum» detailliert vor und erklären,
was die Beweggründe für die getätigten
Transaktionen waren respektive was wir
für die Zukunft planen.
All dies und vieles mehr im nächsten
payoff magazine.
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➤ Auf Aktien, Indizes, Rohstoffe, Staatsobligationen und Währungen
Wir machen Sie darauf aufmerksam, dass die Gespräche auf der angegebenen Linie aufgezeichnet werden. Bei Ihrem Anruf gehen wir
davon aus, dass Sie mit dieser Geschäftspraxis einverstanden sind.
Risikohinweis:
Dieses Werbeinserat stellt kein Kotierungsinserat im Sinne des Kotierungsreglementes sowie keinen Emissionsprospekt im Sinne von Art. 652a resp. 1156 OR
dar. Der alleinverbindliche Prospekt in englischer Sprache kann direkt bei ABN AMRO Bank N.V, Zweigniederlassung Zürich, unter der Tel. 044 / 631 62 62 bezogen werden. Die Zertifikate qualifizieren nicht als Anteile einer kollektiven Kapitalanlage im Sinne des Bundesgesetzes über die kollektiven Kapitalanlagen (KAG)
und sind daher auch nicht der Aufsicht der Eidgenössischen Bankenkommission unterstellt. Die Anleger sind dem Konkursrisiko der Emittentin ausgesetzt. Die
Zertifikate sind weder für den Vertrieb in den Vereinigten Staaten, Grossbritannien oder den Niederlanden, noch an US-Personen bestimmt.
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dp payoff all about derivative investments | November 2007