1. Nr. 3 | März 2009 | 6. Jahrgang | www.payoff.ch | CHF 12.50 | EUR 8.–
all about derivative investments
Kanada
mehr als nur das Ahornblatt
Neue Qualitäts-Kennzahl
Payoff Market Making Index
Learning Curve
Besicherte Zertifikate
Strukturierte Produkte
im weltweiten Vergleich
2. OPINION
2
Daniel Manser
Chefredaktor payoff
O
pinion
2
Wenn aus P/E plötzlich N/A wird
F
ocus
3
7
9
11
14
Strukturierte Produkte im weltweiten Vergleich
Payoff Market Making Index
Besser vorankommen mit Mileage Warrants
Gewinner in der Krise?
Kanada: Mehr als nur das Ahornblatt
In
terview
17 Interview mit Christopher Warren
P
roduct News
18 Rohölpreis tief, Lagerbestand hoch – wie lange noch?
19 Managed Futures mit Sicherheitsgurt
20 Erfolgreich in allen Marktlagen
Investment idea
22 Quo vadis Britisches Pfund?
23 Open-end Money Market Plus 125 Zertifikate
Derive
24 Toyota – Nichts ist unmöglich
25 Japans Börse kommt nicht auf die Beine
26 Die EZB im Zugzwang
Musterportfolio
27 Musterportfolio Schweiz-Wachstum weiterhin auf Kurs
Product review
29 Produktevorstellungen und was daraus wurde
Learning CurvE
31 Besicherte Zertifikate – Emittentenrisiko ade
Market monitor
33
34
35
36
Rating Watch
Attraktive Neuemissionen
Meistgehandelte derivative Hebel-Produkte
Meistgehandelte derivative Anlageprodukte
E
VENTS
37 Rund um People Events
READER'S SERVICE
39 Reader’s Voice
40 Ticker News
40 Impressum
www.payoff.ch | März 2009
Wenn aus P/E
plötzlich N/A wird
In den vergangenen Wochen und Monaten wurde von Analysten immer wieder die attraktive Bewertung der Aktien
als Kaufargument vorgebracht. Das Kurs/Gewinnverhältnis
(price/earning ratio P/E) sei markant zurückgekommen
und Aktien seien somit verhältnismässig kostengünstig zu
erwerben. Dies ist auch korrekt – auf den ersten Blick. Was
bei dieser Betrachtungsweise jedoch nicht berücksichtigt
wird ist die Tatsache, dass Aktienkurse die Veränderung
der zu erwartenden Gewinne immer vorwegnehmen. In
Phasen einer konjunkturellen Abschwächung sind Aktien daher immer «attraktiv» bewertet, wogegen sie im
Aufschwung schnell teuer erscheinen mögen. Dies gilt es
zu beherzigen, denn in naher Zukunft wird sich das P/E einiger Unternehmen wohl in ein N/A (für Nicht Anwendbar,
da kein Gewinn) verwandeln. Im payoff Musterportfolio
«Schweiz Wachstum» berücksichtigen wir dies, und noch
einiges mehr. Die Outperformance von über 90 Prozent
gegenüber der Benchmark SPI spricht Bände (siehe Rubrik
Musterportfolio). Für die kommenden Wochen wird die bis
anhin gewählte defensive Strategie beibehalten, da weiter
mit schwächelnden Börsennotierungen gerechnet wird.
Bei Fragen zu unseren Musterportfolios stehen wir gerne
Red und Antwort.
Die Wichtigkeit des Market-Makings ist in Anlegerkreisen
unbestritten. Mit dem neuen «payoff market making index»
stellen wir für Investoren weltweit erstmals einen Vergleich
der Preisstellung derivativer Produkte pro Emittent zur
Verfügung. Dieser neuartige Index soll nicht anprangern,
sondern die Emittenten anspornen, dem Market-Making
noch mehr Aufmerksamkeit zu widmen. Ab Seite 7 erfahren Sie alles Wichtige dazu.
Mit dieser Ausgabe erscheint payoff in einem neuen Look.
Eine klare Gliederung, übersichtliche Charts und aussagekräftige Tabellen sollen den Lesernutzen zusätzlich erhöhen. Keine Änderung erfährt der redaktionelle Inhalt;
dieser fokussiert nach wie vor auf die erfolgreiche Umsetzung von Anlageideen mittels Strukturierter Produkte
und ETFs.
3. 3
FOCUS
Strukturierte Produkte im
weltweiten Vergleich
Strukturierte Produkte haben sich global zur festen Grösse für
die Kapitalanlage entwickelt. Dennoch bewahrt sich jede Nation
gewisse Eigenheiten bei den Anlagepräferenzen. Insgesamt erkennbar ist aktuell der Trend zu einfacheren Produktstrukturen,
möglichst mit Kapitalschutz, und mit besonderen Augenmerk
auf das Emittenten-Rating.
332 Mrd. CHF. Dennoch geniesst die Schweiz
per se einen erstklassigen Ruf als Innovationsmotor bei Strukturierten Produkten.
War es doch der damalige Schweizerische
Bankverein, welcher 1991 als erste Bank im
deutschsprachigen Raum ein Strukturiertes
Produkt mit Kapitalschutz lancierte.
www.istockphotos.com
Grösster Markt dank börsennotierter
Vielfalt gleich nebenan
Eine ähnlich lange Historie haben Strukturierte Produkte bei den Nachbarn in
Deutschland. Mitte der Neunziger Jahre begeisterten Warrants erste Privatinvestoren.
«Per se geniesst die Schweiz
einen erstklassigen Ruf als
Innovationsmotor bei Strukturierten Produkten.»
Strukturierte Produkte werden inzwischen auf allen Kontinenten gehandelt.
Martin Raab
B
ranchentreffs zum Thema Strukturierte Produkte gleichen derzeit der
Abschlussgala einer Hochsee-Regatta. Im kleineren Kreis wird sich lebendig
darüber ausgetauscht, welche Crews warum
den Tsunami am Finanzmarkt mehr oder
weniger vollständig überlebt haben und
welche mit Mast- und Schottbruch untergegangen sind. Trotz Höhen und Tiefen haben
sich Strukturierte Produkte, angefeuert von
stetiger Produktinnovation, zur festen Grösse für die Kapitalanlage entwickelt. Allein
die fünf grössten Börsen für Strukturierte
Produkte setzten im letzten Jahr ein Volumen von rund 1 Billion US-Dollar um – trotz
oder gerade wegen Rekordvolatilitäten.
Länderspezifisch gibt es jedoch nach wie
www.payoff.ch | März 2009
vor sehr unterschiedliche Investoren-Präferenzen und Popularitätsunterschiede.
Die Schweiz bleibt bei Strukturierten
Produkten führend
Die Schweiz zählt im weltweiten Vergleich
nach wie vor zum grössten Markt für Strukturierte Produkte. Diese Pole-Position ist
massgeblich dem OTC-Markt zu verdanken.
Beim Blick auf börsengehandelte Produkte
liegt die Schweiz (Scoach) mit derzeit rund
22’000 gelisteten Derivaten im Mittelfeld.
Im Gleichschritt mit anderen europäischen
Märkten haben sich nach aktuellen Zahlen der SNB die Wertschriftenbestände in
Strukturierten Produkten auf 260 Mrd. CHF
reduziert. Das Jahreshoch 2008 betrug rund
Zwischenzeitlich hat sich dort – gemessen
an der börsennotierten Vielfalt – der grösste
Markt für Strukturierte Produkte weltweit
entwickelt. Besonders beliebt sind bei den
deutschen Anlegern zurzeit Discount-Zertifikate auf Indizes und Aktien sowie kapitalgarantierte Zertifikate. Am Börsenplatz
Frankfurt (Scoach Europa) stehen derzeit
über 300’000 verbriefte Derivate zur Verfügung. Erzrivale Stuttgart (Euwax) bietet
mit rund 360’000 Produkten etwas mehr in
Sachen Quantität und kann zwei Drittel aller
derivativen Börsenumsätze auf sich vereinigen. Dennoch gilt Scoach, die Marke der
«Achse Frankfurt-Zürich», mit einem Umsatz
von 64,6 Mrd. Euro als umsatzstärkste Börse
für Strukturierte Produkte in Europa – nicht
zuletzt dank der Technologie des Handelssystems Xetra, die Zugang zu Kunden in ganz
Europa ermöglicht.
Individuelles Research statt Bankberater
Anders als in der Schweiz investiert die
Mehrheit der deutschen Privatanleger, speziell bei kleinen Anlagevermögen, eher auf
4. 4
FOCUS
eigene Faust. Rat und Hilfe eines Beraters
oder Vermögensverwalters für die Anlage
in Strukturierte Produkte kommen erst bei
grossen Vermögen ins Spiel. Gleichlauf ist
hingegen bei der Entwicklung des ausstehenden Volumens festzustellen. Nach Zahlen des Deutschen Derivate Verbands ist
der Wert der Strukturierten Produkte per
Ultimo 2008 auf 80,2 Mrd. Euro (gegenüber
134 Mrd. Euro in 2007) abgeschmolzen. Aktuellere Zahlen liegen noch nicht vor, jedoch
erwartet man vorerst nur eine moderate Erholung für das Frühjahr 2009.
dukten: In Spanien hat dies aber auch steuerliche Gründe, denn Spekulationsprodukte
geniessen dort gegenüber Zertifikaten einen
Vorteil beim Fiskus. Die Bolsa de Madrid
setzte im Jahr 2008 Strukturierte Produkte
im Wert von 2,8 Mrd. EUR um, wobei rund
80 Prozent des Geschäfts durch Hebelprodukte ausgefüllt werden. Dennoch wird für
dieses Jahr speziell in Spanien ein Einbruch
bei den Umsätzen erwartet. Im paneuropäischen Epizentrum der Immobilienkrise sind
unzählige Privatanleger dazu gezwungen,
ihre Depots aufzulösen.
Verschiedene Vorlieben kennzeichnen
den Markt in Europa
Weitere nennenswerte Märkte für Strukturierte Produkte in Europa sind Italien (Borsa
Italiana), Spanien (Bolsa de Madrid) sowie
Frankreich, Benelux und Portugal (NYSE
Euronext). Alle Märkte zeichnen sich durch
rasantes Wachstum aus, obgleich seit dem
Sommer 2008 ein kollektiver Dämpfer bei
den Handelsumsätzen festzustellen ist. Speziell in Italien sind hebelstarke Warrants
aber nach wie vor heiss geliebt. Anlageprodukte werden hingegen nur von einem
Viertel der italienischen Anleger gekauft.
Passend hierzu zählt die Haltedauer von Derivaten in Italien zu den kürzesten weltweit.
Ähnliche Attraktivität verspürt man auf der
iberischen Halbinsel gegenüber Hebelpro-
«Speziell in Italien sind hebelstarke Warrants nach wie vor
heiss begehrt.»
Robust zeigen sich hingegen die durchschnittlichen Handelsumsätze an der NYSE
Euronext, die Handel mit Strukturierten
Produkten in Paris, Amsterdam, Brüssel und
Lissabon anbietet. Dort wurden im Jahr 2008
insgesamt 861 Mio. EUR in Warrants und 1,5
Mrd. EUR in Zertifikaten umgesetzt. In den
Niederlanden dominieren Anlagezertifikate,
französische Anleger fühlen sich eher den
Hebelprodukten bzw. Warrants hingezogen,
in Belgien halten sich Hebel- und Anlageprodukte die Waage und die Portugiesen setzen
– wie Italien und Spanien – fast ausschliesslich auf Hebelprodukte.
Langsamer Stimmungswechsel bei den
Briten
Die überzeugtesten Hebeltrader sitzen
jedoch definitiv in Grossbritannien. Deren Werkzeug sind OTC-gehandelte CFDs
(Contracts for Difference), vergleichbar mit
Mini-Futures. Verlässliche Umsatzzahlen
für den landesweiten CFD-Handel gibt es
keine, die Schätzungen reichen von 5 bis zu
7 Mrd. EUR täglichem (!) Handelsvolumen.
Entsprechend gering sind dafür das Handelsvolumen wie auch die Anzahl der gelisteten
Derivate an der London Stock Exchange. Per
Jahresultimo 2008 wurden rund 860 Mio.
EUR umgesetzt, bei knapp 1'000 gelisteten
Strukturierten Produkten. Interessanterweise wurden im selben Zeitraum auf der Insel
rund 8,5 Mrd. EUR – an der Börse vorbei
– in Strukturierten Produkten direkt bei
Retail-Kunden platziert. Experten rechnen
mit einem anhaltenden Stimmungswechsel
der dortigen Privatanleger hin zu verbrieften
Derivaten.
Amerika setzt auf Kapitalschutz und
marktneutrale Renditen
Eher Clubcharakter besitzen Strukturierte
Produkte bislang im US-Markt. Aufgrund
gesetzlicher Restriktionen und Haftungs-➤
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www.payoff.ch | März 2009
5. 5
fragen werden derartige Investments nur
an so genannte «Accredited Investors»
verkauft, d.h. Privatkunden mit mehr als
1 Mio. USD Anlageguthaben oder 200’000
USD jährlichem Einkommen. Seit rund
zwei Jahren haben sich diverse Emittenten
innerhalb dieses Rechtsrahmens nun aus
der Deckung gewagt. Einen klassischen
Handel von Strukturierten Produkten gibt
es an der New Yorker Börse nicht. Die knapp
500 dort als «Structured Products» gelisteten
Wertpapiere sind mehr für institutionelle Investoren geeignet und haben sehr wenig mit
europäischen Produkten gemein. Stark im
Trend sind die im OTC-Markt handelbaren
«Reverse Exchangeables», bei uns als Reverse Convertibles bekannt.
«Aktuell spielt die Kreditqualität des jeweiligen Emittenten eine entscheidende Rolle
für Privatanleger. Es werden daher nur noch
Strukturierte Produkte von Emittenten mit
erstklassigem Rating gekauft. Parallel ist
ein sprunghafter Anstieg nach kapitalgarantierten Produkten feststellbar», so Serge
Troyanovsky, Direktor bei der BNP Paribas
in New York. Ähnlich sieht Chris Warren,
Head of Structured Products Americas bei
DWS Investments das Nachfrageverhalten:
«Neben dem erhöhten Sicherheitsbedürfnis
setzen Anleger auch auf kurz- bis mittelfristige taktische Positionen im Aktienmarkt.
Generell überwiegt stets der Wunsch nach
einfachen, verständlichen Produkten». Erfahrene Privatanleger hegen aktuell auch
verstärkt den Wunsch nach marktneutralen
Renditen. So sind Strukturierte Produkte basierend auf alternativen Investmentansätzen
wie dem «Millenium Multi-Asset Dynamic
Index» der BNP Paribas momentan gefragter
denn je.
Helle Aufregung und hartgesottene
Trader…
In einigen Märkten Asiens bläst den Anbietern von Strukturierten Produkten derzeit
kalter Wind ins Gesicht. Grund hierfür ist
das so genannte «Minibond-Fiasko». Mit
dem Konkurs von Lehman Brothers wurden sämtliche speziell in Asien verkauften
«Minibonds» des US-Emittenten wertlos. Al-
www.payoff.ch | März 2009
FOCUS
lein in Hongkong waren rund 43’700 Anleger mit umgerechnet 1,8 Mrd. CHF in diese
Papiere investiert. Nach medienwirksamen
Massenprotesten und mehreren Suizidfällen hoffnungsloser Investoren reagierte die
Regierung in Hongkong überraschend unbürokratisch: Jeder geprellte Anleger erhält
«schnellstmöglich» eine Entschädigung aus
der Staatskasse. «Das Geschäft mit Strukturierten Produkten wird nicht kleiner werden, aber die Krise ist der Katalysator für
ein neues Denken bei Vertrieb, Produktqualität und Anlegerweiterbildung», bringt es
Sandra Lee, Head of Retail Structured Products der Société Générale in Hongkong, auf
den Punkt. Auch bei der Hongkong Stock
Exchange, der weltweit umsatzstärksten
Börse im Handel mit verbrieften Derivaten,
übt man sich in Zuversicht. Die Chinesen
haben unablässig Interesse am täglichen
«Mit dem Minibond-Fiasko
verloren Anlager alleine in
Hongkong 1,8 Mrd. CHF»
Handel mit Warrants und Callable Bull/
Bear-Contracts (ähnlich den Knock-out
Warrants). Allein im Januar 2009 wurde
bei den Warrants ein Handelsvolumen von
insgesamt 15 Mrd. CHF generiert.
…heizen den asiatischen Märkten ein
Auf dem chinesischen Festland ist bislang
nur die Shenzhen Stock Exchange und
die Shanghai Stock Exchange im WarrantHandel aktiv. An erstgenannter sind 15
Warrants notiert, in Shanghai sind es 32.
In China ist es bislang nicht möglich, verbriefte Derivate zu emittieren. Die einzigen
dort erlaubten Produkte sind «Company
Warrants», und diese stammen von einheimischen Unternehmen. Aus Mangel an Anlagemöglichkeiten entwickelten sich diese
Warrants zum ultimativen Magnet für chinesische Kleinanleger, denen es verboten
ist im Ausland (inklusive Hongkong) ihr
Geld anzulegen. Am 20.10.2008 überholte
der Warrant-Handel an der Börse Shenzhen
mit einem Tagesvolumen von 5,5 Mrd. CHF
sogar das Tagesvolumen der Aktien (5,3
Mrd. CHF).
Rasante Marktentwicklung in «Down
Under»
Der wachstumsstärkste Newcomer bei
Strukturierten Produkten im Pazifischen
Raum ist definitiv Australien. Zwar zählt
die Australian Securities Exchange nur 12
Emittenten, welche Warrants zum Handel
anbieten, dennoch kann sich die Zahl von
derzeit 3'800 verschiedenen Produkten
sehen lassen. In Australien werden Warrants in zwei Hauptkategorien aufgeteilt:
Trading- und Instalment-Warrants. Erstgenannte sind die global bekannten Hebelprodukte, wogegen es sich bei den Instalments um konservative Produkte handelt.
Diese bieten Investoren die Möglichkeit,
mit kleinem Kapitaleinsatz an der Entwicklung einer Aktie oder eines Index zu
partizipieren. Besonders beliebt sind diese
Produkte, weil die bezahlten Zinsen und
Gebühren von australischen Anlegern als
Aufwendungen von der Steuer abgesetzt
werden können. Darüber hinaus gibt es in
der ehemaligen britischen Kronkolonie –
im Unterschied zu Grossbritannien selbst
– einen beschaulichen Börsenhandel mit
knapp 300 Trades pro Tag in aktuell 55 gelisteten CFDs.
■
Die fünf umsatzstärksten Börsen im Handel mit verbrieften Derivaten
Umsätze (USD Mrd.)
Rang
Börse
2008
2007
1
Hong Kong Exchange
574.5
612
2
Deutsche Börse
337.4
440
3
Korea Exchange
85.7
73
4
SIX Swiss Exchange
55.9
63
5
Euronext
47.8
51
Veränderung
-6.10%
-23.40%
17.40%
-11.30%
-6.30%
Quelle: World Federation of Exchanges
7. 7
FOCUS
Payoff Market Making Index
www.istockphotos.com
Mangelhaftes Market-Making ist aus Anlegersicht eines der
grössten Mankos beim Investieren in Strukturierte Produkte.
Um diesen Problembereich zu verbessern, publiziert Scoach
seit Neuestem Qualitätskennzahlen für jedes gelistete Produkt.
Auf diesen Zahlen basierend, entwickelte Derivative Partners
den «payoff market making index».
Das Market-Making wird mit scharfem Blick verfolgt.
Andreas Kropf und Daniel Manser
D
ie turbulenten Handelstage im September und Oktober 2008 liessen
nicht nur die Volatilitäten der Aktienwerte in die Höhe schnellen. Eine andere
Erkenntnis dieser Tage war, dass das Market-Making der Emittenten insbesondere
in hektischen Zeiten oftmals zu wünschen
übrig lässt. Dies kann dazu führen, dass
Anleger ihre Produkte nicht mehr unmittelbar verkaufen können oder aber dass
die Spreads, also die Differenz zwischen
Geld- und Briefkursen plötzlich deutlich
ausgeweitet wurden. Im Anlegerforum auf
www.payoff.ch kam es denn auch in den
vergangenen Monaten immer wieder zu Reklamationen seitens der Anleger, dass die
gestellten Kurse nicht den Erwartungen entsprächen. Daraufhin hat die Schweizer Derivatbörse Scoach reagiert und die Qualität
des Market-Makings transparent gemacht.
Seit Ende Januar veröffentlicht sie tagesaktuell QQM Qualitätsmerkmale. QQM steht
für «Quotes Quality Metrics». Damit stellt
die Derivatbörse die Grundlage für den Vergleich der Preisstellung der verschiedenen
www.payoff.ch | März 2009
Emittenten zur Verfügung.
Den Emittenten auf die Finger geschaut
Die QQM beobachten börsentäglich folgende
vier Merkmale pro Strukturiertes Produkt:
• Durchschnittlicher Spread
• Durchschnittliches Volumen
• Verfügbarkeit der Quotes
• Tagesend-Geld- und Briefkurs
Die gemessenen Resultate werden jeweils
am folgenden Handelstag bis 14 Uhr auf
www.scoach.ch aufgeschaltet und für 10
Tage angezeigt. Damit haben Anleger die
Möglichkeit, vor dem Kauf eines Produktes
zu überprüfen, ob in den vergangenen zwei
Wochen ein qualitativ hochstehendes Market-Making gewährleistet war.
QQM-Berechnung
Detailinformationen zur genauen QQMBerechnung finden sich unter http://
www.scoach.ch/DE/MediaLibrary/Document/QQM_Methodology_D_Final_.pdf
Market-Making
Mit dem Market-Making (den Markt
machen, Marktpflege) stellt der Emittent
sicher, dass in einem ausgegebenen Produkt jederzeit Geld- und Briefkurse mit
ausreichendem Volumen gestellt sind
und so die Marktliquidität gewährleistet
ist. Ein gutes Market-Making gibt den
Investoren die Sicherheit, ein Produkt
jederzeit zu fairen Preisen kaufen und
verkaufen zu können.
Der «payoff market making index»
Die Qualitätskennzahlen der Scoach lassen
erkennen, ob für ein bestimmtes Produkt
in den letzten 10 Handelstagen ein hochstehendes Market-Making gegeben war. Ein
weiterer Blick zurück ist nicht möglich.
Auch ein Vergleich der verschiedenen
Emittenten untereinander kann anhand
der QQM-Rohdaten nur sehr schwer gemacht werden. Hier setzt nun der «payoff
market making index» an. Es stellt sich
nämlich die naheliegende Frage, welche
Emittenten denn nun im letzten Monat bereits ein professionelles Market-Making
anbieten und bei welchen Emittenten noch
Verbesserungspotenzial vorhanden ist. Ein
solcher Emittentenvergleich ist nicht ganz
trivial, da die Produkte je nach Basiswert
und aktuellem Kurs unterschiedlich behandelt werden müssen. Der «payoff market
«Mangelhaftes MarketMaking ist aus Anlegersicht
eines der grössten Mankos
beim Investieren in Strukturierte Produkte.»
making index» wird diesen Anforderungen
mit einer dreiteiligen Vorgehensweise gerecht. In den Index fliessen die Verfügbarkeit der Quotes, die maximalen Spreads
und die durchschnittlichen Volumen der
8. 8
Geldkurse ein. Berücksichtigt werden alle
gelisteten Produkte, wobei nur bei der
Verfügbarkeit von Quotes auch Produkte
ohne gestellte Kurse berücksichtigt werden. Nachdem die drei Teil-Kennzahlen
ermittelt sind, werden sie gewichtet und
dann als Durchschnitt auf Monatsbasis
errechnet. So ergibt sich schlussendlich
eine Kennzahl, die die Qualität des Market-Makings für jeden Emittenten darstellt.
Berücksichtigt werden alle Emittenten mit
mindestens zehn gelisteten Produkten.
Verfügbarkeit der Quotes
Diese Teil-Kennzahl zeigt auf, ob für ein bestimmtes Produkt immer ein Geld- und/oder
Briefkurs gestellt wurde. Die Kennzahl wird
in Prozent der Erfüllungszeit angegeben. Für
den Emittenten-Check werden die Resultate
der verschiedenen Produkte aggregiert.
Maximaler Spread
Bei den Spreads wurde von payoff ein maximal zulässiger Spread pro Produkt definiert.
Dieser Maximalspread wird in erster Linie
vom Geldkurs des Produktes beeinflusst.
Basiswerte mit anspruchsvollerem Hedging
wie z.B. Rohstoff-Futures oder Basketprodukte profitieren dabei von einem höheren
Toleranzwert. Wurde der Maximalspread
während der Beobachtungsphase nie überschritten, gilt diese Teil-Kennzahl als erfüllt
(siehe Berechnungsbeispiel 1). Pro Emittent
ergibt sich dann eine Kennzahl, die zeigt,
wie viel Prozent der Produkte die Bedingungen erfüllten.
Berechnungsbeispiel 1
Bei einem Geldkurs von CHF 1.0 – 1.99
liegt die Spread-Obergrenze bei 2 Prozent.
Ein Produkt notiert bei CHF 1.50 auf 1.52,
es ergibt sich somit ein Spread von
Briefkurs – Geldkurs 1.52- 1.50
=1.33%
Geldkurs/100
1.50/100
Dieses Produkt würde die Anforderungen damit erfüllen.
FOCUS
Volumen der Geldkurse
Ein Anleger muss jederzeit die Möglichkeit
haben, ein Produkt aus seinem Portfolio
verkaufen zu können. Daher ist ein permanent gestellter Geldkurs von grosser
Bedeutung. Ebenso wichtig ist aber auch,
dass genügend Volumen gestellt wird, so
dass eine Portfolio-Position wirklich komplett verkauft werden kann. Aus diesem
Grund fliesst das gestellte durchschnittliche Tages-Rückkauf-Volumen ebenfalls
in die Kennzahl ein. Ein durchschnittlicher
Privatanleger investiert bis zu CHF 25‘000
in ein einzelnes Produkt. Als MindestRücknahmevolumen wurde also dieser
Betrag angenommen (siehe Berechnungsbeispiel 2).
Berechnungsbeispiel 2
Ein Produkt notiert bei CHF 1.50. Vom
Emittenten wird ein Rückkauf-Volumen
von 10‘000 Stück gestellt. Das gestellt
Volumen in CHF ist damit
maximal zu erreichende Wert beträgt
100 Punkte. Am nächsten an diesen Maximalwert kam die Bayerische Hypo- und
Vereinsbank heran. Sie hatte es allerdings
relativ einfach, da sie in der Schweiz nur
zwanzig Tracker-Zertifikate gelistet hat.
Auf dem zweiten Platz folgt die holländische Rabobank (18 Produkte). Das Podest
komplettiert die französische BNP Paribas
(16 Produkte).
Grosses Verbesserungspotenzial lässt sich
bei der Valartis Bank und bei der BSI orten,
«Den Spitzenwert schaffte die
Bayerische Hypo- und
Vereinsbank.»
welche mit einem Indexwert von 41,0 respektive 47.3 abgeschlagen am Schluss der
Tabelle stehen. Auch JP Morgan brilliert in
Sachen Market Making noch nicht. Aber
was nicht ist kann ja noch werden.
CHF 1.50 x 10‘000 = CHF 15‘000.-Dieses Produkt würde die Anforderungen damit nicht erfüllen.
Die drei Teilkennzahlen werden schlussendlich gewichtet addiert, so dass sich
pro Emittent eine Kennzahl ergibt. Der
Der Durchschnittswert von 73.1 wird nun
monatlich als Benchmark herangezogen in
der Hoffnung, dass sich dieser kontinuier■
lich steigern wird.
payoff market making index
Anzahl
Produkte
Bayerische Hypo- und Vereinsbank
Rabobank
BNP Paribas
Basler Kantonalbank
ZKB
Julius Bär
Vontobel
Credit Suisse
Banque Cantonale Vaudoise
Clariden Leu
Sal. Oppenheim
HSBC Trinkaus
Goldman Sachs
ABN Amro
Durchschnitt
UBS
Société Générale
Bank Sarasin
Dresdner Bank
EFG Financial Products AG
Merrill Lynch
Deutsche Bank
JP Morgan
BSI
Valartis Bank
Erfüllungsgrad
Kurs-Verfügbarkeit
Spread
Volumen
20
18
16
133
1'890
1'614
5'556
1'667
278
606
396
622
2'270
1'170
3'698
82
464
94
681
706
1'194
278
73
31
0
10
20
30
40
50
60
70
80
90
100
Quelle: Derivative Partners AG
www.payoff.ch | März 2009
9. 9
FOCUS
Besser vorankommen mit
Mileage Warrants
www.istockphotos.com
Haben Sie diese Erfahrung auch schon gemacht? Sie befinden
sich im städtischen Abendverkehr und das Bordsystems Ihres
Autos klärt Sie darüber auf, dass Ihre Tankfüllung noch für 30
Kilometer reicht. Später, nach Erreichen der Autobahn, steigt
die angegebene Reichweite auf über 50 Kilometer an. Der
Mileage-Effekt lässt grüssen!
Wie der Wind für den Segler, bestimmt die Volatilität für den Mileage Warrant, wie weit er kommt.
Simona Staub und Patrick Stettler, Sales RMP for Equities Commodities, UBS Investment Bank
D
er Begriff Mileage stammt aus der
Automobilwelt und kann am Besten
mit «Reichweite» übersetzt werden.
Im Gegensatz zu traditionellen Warrants ist
die Laufzeit von Mileage Warrants flexibel
und passt sich dem Marktumfeld an. Sie verfallen, wenn ein vorab definiertes Varianzbudget aufgebraucht ist.
Die Mileage-Technik besticht in dreifacher Hinsicht.
• Erstens nutzt sie den Markteffekt von statis tisch überhöhten Impliziten Volatilitäten.
• Zweitens kann man dank ihr die Sicht auf
sinkende Volatilitäten implementieren.
• Drittens sind die Preise von Mileage War rants - im Gegensatz zu traditionellen War rants - während ihrer Laufzeit nahezu immun
gegenVeränderungen der implizitenVolatilität.
www.payoff.ch | März 2009
Zur Funktionsweise
Den Mileage Warrants wird bei Emission ein
sogenanntes Varianzbudget mit auf den Weg
gegeben (eine Art «Tankfüllung»). Dieses Varianzbudget wird rechnerisch auf Basis einer
angestrebten Lebensdauer ermittelt. Nach
erfolgter Emission wird auf Tagesbasis die
realisierte Volatilität gemessen und vom
Varianzbudget subtrahiert. Sobald dieses
aufgebraucht ist, verfällt der Warrant und
sein innerer Wert wird analog zu klassischen
Calls und Puts berechnet.
Zu teure Implizite Volatilitäten
Künftige Marktentwicklungen oder Ereignisse sind nur bedingt vorhersehbar. Nebst
objektiven Einflussfaktoren fliessen auch
subjektive Elemente wie Angst und Gier
oder Nachfrage und Angebot in die Preisstel-
lung mit ein. Statistisch gesehen handeln Implizite Volatilitäten daher oftmals zu hoch.
Eine vereinfachte Analyse veranschaulicht
diesen statistischen Effekt am Beispiel des
SP 500® Index (Grafik 1). Der Markt bewegt sich meist weniger stark (Realisierte
Volatilität = grüne Linie) als von den Marktteilnehmern angenommen (Implizite Volatilität = blaue Linie). Dies kann verglichen werden mit dem niedrigeren Benzinverbrauch
und der damit einhergehenden grösseren
Distanz, die bei sparsamerem Fahrverhalten
erzielt werden kann. Mileage Warrants werden sozusagen für ökonomisches Verhalten
belohnt, während klassischen Warrants diese Möglichkeit vorenthalten bleibt!
Wie Mileage Warrants generell bei sinkenden Volatilitäten auf die Überholspur gehen
Dieser Effekt lässt sich am einfachsten anhand des folgenden Beispiels erläutern. Ein
Anleger investiert in einen Call-Warrant auf
den SP 500® Index mit einer Laufzeit von
zwölf Monaten. Die Implizite Volatilität der
gewünschten Laufzeit beträgt 38,87% p.a.,
woraus sich für einen Mileage Warrant (Call)
ein Varianzbudget von 10'000 * 0.3887^2
= 1510.88 errechnet. Bewegt sich der SP
500® wie erwartet, wird das Varianzbudget in exakt zwölf Monaten aufgebraucht
sein und der Warrant verfällt, analog zum
klassischen Call Warrant. Für den Anleger
hätte es in diesem Fall keinen Unterschied
gemacht, ob er einen klassischen Warrant
oder einen Mileage Warrant erworben hätte.
Fällt die Realisierte Volatilität jedoch tiefer
als 38,87% p.a. aus, wird das Budget langsamer verzehrt und der Verfall des Warrants
verschiebt sich in die Zukunft (Grafik 2, Kurve 1 2) – und umgekehrt (Grafik 2, Kurve
3). Als Anleger bleibt man somit länger investiert. In einem Marktumfeld mit hohen
Impliziten Volatilitäten kann der MileageEffekt besonders vorteilhaft sein. Somit ist
dies eine simple und effiziente Strategie, um
10. 10
FOCUS
Fazit: Mileage Warrants sind dank ihrer Eigenschaften eine wertvolle Alternative zu
herkömmlichen Warrants. Für langfristig
denkende Anleger stellen sie ein effizientes
Instrument dar, um zusätzlich zum beabsichtigten Portfolio-Effekt auch eine Sicht auf
sich verändernde Volatilitäten einzunehmen.
Auch der eher kurzfristig orientierte Anleger
dürfte dank Mileage Warrants besser schlafen können, da er sich vor einem möglichen
Kollaps der Impliziten Volatilitäten nicht länger fürchten muss. Dem gegenüber steht das
Risiko einer verkürzten Laufzeit.
100
80
Realisierte Volatilität, VIX
Immunität gegenüber Impliziten
Volatilitäten
Mileage Warrants lassen sich während der
Laufzeit von den Veränderungen der Impliziten Volatilitäten praktisch nicht beeindrucken. Halter von Call Warrants, die während
eines Marktaufschwungs ihre Profite durch
sinkende Volatilitäten wie Butter an der
Sonne schmelzen sahen, werden diese Eigenschaft zu schätzen wissen.
Implizite versus realisierte Volatilität
Vom VIX prognostizierte
Volatilität
60
40
20
0
Effektive Volatilität ist
meistens tiefer
(20)
(40)
(60)
2003
1999
2001
1989
1991
1993
1995
1997
VIX Index (21 Tage verzögert)
Differenz
Realisierte Volatilität (21 Tage rollend)
2005
2007
2009
Am Beispiel des SP 500® wird sichtbar, dass sich der Markt meist weniger stark bewegt, als durch die Impliziten Volatilitäten prognostiziert. Gegenüber klassischen Warrants können sich Mileage Warrants somit mehr Reichweite verschaffen. Denn der Verzehr
des Varianzbudgets hängt von der Realisierten Volatilität ab.
Quelle: UBS Investment Bank
Zusammenhang Laufzeit und Restwert der Option
Zusammenhang Laufzeit und Restwert der Option bei unterschiedlichen Realisierten Vola-
% tilitäten. Beispiel von Mileage Put Optionen verglichen mit Vanilla Put auf den SP 500® Index
18
Die tiefe Realisierte Volatilität führt dazu, dass
die Option nach 12 Monaten noch einen hohen
Restwert aufweist und deutlich länger als erwartet existiert
16
14
Wert der Option
von sinkenden Volatilitäten zu profitieren!
12
1
10
2
8
3
6
4
Vorzeitiger Verfall nach ca. 9 Monaten
Vanilla Option verfällt nach exakt
12 Monaten
2
Wer sich nebst der Theorie auch für die
Fahrpraxis interessiert, sollte sich auf
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0
0
1
2
3
4
7
5
6
Laufzeit in Monaten
8
9
Mileage 38,87% Realisierte Volatilität (Beispiel)
Mileage 45% Realisierte Volatilität
Mileage 30% Realisierte Volatilität
Mileage 35% Realisierte Volatilität
Vanilla Put
Tiefer «Verbrauch» führt zu längerer Laufzeit – und umgekehrt.
10
11
Quelle: UBS Investment Bank
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www.payoff.ch | März 2009
12
11. FOCUS
11
Gewinner in der Krise?
BRIC-Länder Brasilien, Russland, Indien und
China summieren sich bislang auf rund 3,6
Prozent des Bruttoinlandsprodukts1. Kernstück ist die dramatische Aufstockung der
Förderung von Infrastrukturprojekten um
den gesamten Erdball. Der Politik liegen
Ausbau und Instandhaltung der nationalen
Infrastruktur am Herzen. Schliesslich stellt
die Infrastrukturausstattung die Lebensader des Wirtschaftskreislaufs dar. Denn eine
Nation kann nur dann nachhaltig wachsen
und gedeihen, wenn die Infrastruktur reibungslos funktioniert. Grob umschrieben,
umfasst der Begriff Infrastruktur essenzielle
Bereiche wie Versorgung, Kommunikation,
Verkehr, aber auch Bildung und Gesundheit.
www.istockphotos.com
Zieht die Finanzkrise die gesamte Wirtschaft nach unten? Keineswegs. Ein Lichtblick ist der Infrastruktursektor. Vor dem Hintergrund des massiven Ausmasses weltweiter Investitionsprogramme zur Ankurbelung der Wirtschaft könnte sich für Anleger
ein genauerer Blick lohnen.
Hilfe für die Konjunktur
Investitionen in die Infrastruktur werden
also als Starthilfe des Konjunkturmotors
genutzt. Allerorts sollen neue Strassen gebaut, Energienetze ausgebaut, Hafenanlagen
erneuert oder Schienen verlegt werden. Die
Regierungen haben handfeste Gründe für
ihr Handeln: Das Kapital fliesst unmittelbar
und in vollem Umfang in die Wirtschaft des
jeweiligen Landes. Dadurch werden Arbeitsplätze gesichert und neue geschaffen.
Infrastrukturorientierte Unternehmen profitieren von den Massnahmenpaketen der Regierung.
Fabrizio Collesano, Sales Structured Products, DWS Schweiz GmbH
D
er Staat packt an. Rund um den
Globus stemmen sich Regierungen
gegen das drohende Abrutschen in
eine dauerhafte Rezession, die möglicherweise der Vorbote einer Depression ist. Waren ursprünglich die Turbulenzen noch auf
den US-amerikanischen Immobilienmarkt
beschränkt, zieht die Finanzkrise immer
weitere Kreise. Mittlerweile sind die Auswirkungen in der Realwirtschaft zu spüren.
Nahezu jede Branche hat mit Auftragsrückgängen zu kämpfen. Um dem drohenden
Einbruch der Nachfrage entgegenzuwirken, haben die grössten Wirtschaftsnationen seit Herbst des vergangenen Jahres
diverse Programme auf den Weg gebracht.
Das Zahlenwerk hat mittlerweile ein Volumen erreicht, das vor Jahresfrist noch
unvorstellbar erschien. Die angekündigten
Konjunkturspritzen der G7-Staaten und der
Was ist Infrastruktur?
Besonders hervorzuheben ist China. Zu den
ohnehin schon massiven Investitionsvolumen für Infrastrukturprojekte sollen allein
in den kommenden zwei Jahren zusätzliche
Mittel in Höhe von 300 Milliarden US-Dollar
in die Infrastruktur geleitet werden2. Die
Vereinigten Staaten von Amerika stehen als
Welche Infrastruktursektoren könnten wie profitieren?
Grundstoffe
Indirekt
Industrieunternehmen
(Investitionsanreize,
bessere Abschreibungen)
R
i
s
i
k
o
Bauunternehmen
Häfen
Flughäfen
Energieversorgung
Strassen
Wasserversorgung
Direkt
(Staatl und private Aufträge)
Krankenhäuser
Quelle: DWS
www.payoff.ch | März 2009
Ertrag
Quelle: DWS
12. 12
führende Wirtschaftsnation vor der grössten
Infrastrukturinitiative seit der Mitte der 50er
Jahre, als Präsident Dwight D. Eisenhower
den Bau des nationalen Highwaysystems
in Angriff nahm. Der Umfang des von der
Obama Administration vorgesehenen Konjunkturpaketes beläuft sich auf rund 5,8
Prozent der jährlichen Wirtschaftsleistung
der USA3. Experten gehen davon aus, dass
jede Milliarde US-Dollar, die in die amerikanische Verkehrsinfrastruktur investiert
wird, 35'000 neue Arbeitsplätze schaffen
könne4. In Deutschland sollen es 23 Milliarden US-Dollar sein, die der Infrastruktur
zugute kommen.5
Während es in etablierten Volkswirtschaften
auf Modernisierung und Instandhaltung der
bestehenden Infrastruktur ankommt, setzen
die Schwellenländer den Schwerpunkt auf
deren Ausbau. In den Megastädten der
Emerging Markets besteht ein hoher Investitionsbedarf, um die künftige Wasser- und
Stromversorgung zu gewährleisten. Der
Faktor Infrastruktur ist auch ein entscheidender Punkt bei der Ansiedlung multinationaler Konzerne. Für die exportorientierten
Schwellenländer ist der Ausbau des Eisenbahnnetzes, von Strassen, See- und Lufthäfen
lebenswichtig. Gerade um Lieferengpässe zu
vermeiden, müssen die Produktionsstätten
in Ostasien und die Rohstofflager in Zentralasien, Afrika und Südamerika mit den
grossen Abnehmern in Europa und den
USA verbunden werden. In den Industrie-
«Amerika erlebt die grösste
Infrastrukturinitiative seit Präsident Dwight D. Eisenhower»
staaten hingegen steht die Modernisierung
der bestehenden Ausstattung an. Aus Umwelt- und Energieeffizienz-Aspekten müssen
Wasser- und Stromleitungen saniert werden.
Bei Gebäuden wird dieser Bereich stark subventioniert. Und um die Informationsgesellschaft auf die nächste Stufe vorzubereiten,
wird eine weitreichende Förderung von
Breitband-Kabeln vorgenommen.
www.payoff.ch | März 2009
FOCUS
Welche Unternehmen profitieren?
Nutzniesser sind insbesondere Ausrüster im
Infrastrukturbereich. Dazu zählen vor allem
der Maschinenbau und Produzenten von
Grundstoffen. Aufgrund von Rezessionsängsten sind Aktien dieser konjunktursensitiven Unternehmen im zweiten Halbjahr
2008 stark gesunken. In Anbetracht der
massiven Staatsprogramme verbessern sich
die Aussichten bestimmter Unternehmen
schlagartig. Sie könnten direkt von den staatlichen Infrastrukturausgaben profitieren.
Im Vergleich dazu sind die Einnahmen
der Infrastrukturbetreiber von Natur aus
auch in Krisenzeiten recht stabil. Die zu
den Betreibern zählenden Energie- und
Wasserversorger sowie Telekommunikationsunternehmen haben im Allgemeinen
einen defensiven, ja konservativen Charakter. Oftmals befinden sie sich in monopolartigen Wettbewerbssituationen, die den
Eintritt neuer Wettbewerber oftmals verunmöglichen oder aber zumindest stark
einschränken.
Die Lösung
Trotz der positiven Rahmenbedingungen
im Infrastruktursektor ist es sinnvoll, eine
Anlage mit Kapitalschutz zu wählen. Für
sicherheitsorientierte Anleger bietet DWS
GO ein zu diesem Marktumfeld passende
Note bis voraussichtlich 20.03.2009 zur
Zeichnung an. Die DWS GO InfrastruX Protect Note 2009 (Valor 4 982 646) partizipiert
an der Wertentwicklung eines breit diversifizierten Infrastrukturindex. Sollte der
zugrunde liegende Index nach vier Jahren
(Laufzeitende) unter seinem Emissionsstand
liegen, erhält der Anleger 104 Prozent des
Emissionspreises zurück. Bei steigenden
Kursen hat der Anleger attraktive Renditechancen von maximal 6 Prozent pro
Quartal (max. 24% p.a.). Die Höhe der Auszahlung am Laufzeitende wird auf Basis
der Indexentwicklung der einzelnen Quartale ermittelt. Als Basiswert liegt dem Produkt der DWS InfrastruX Index zugrunde.
Er besteht aus einer Aktienkomponente,
die den Infrastruktursektor abbildet, und
einer Geldmarktkomponente. Sein hervorstechendes Merkmal ist ein volatilitäts-
Seit Januar 2007 arbeitet Fabrizio
Collesano bei DWS Schweiz GmbH. Er
ist im Sales für Strukturierte Produkte
tätig und war in dieser Funktion wesentlich am Aufbau von DWS GO – der
hauseigenen Plattform für Strukturierte
Produkte – beteiligt. Zuvor arbeitete
der gebürtige Italiener zehn Jahre lang
für den Credit Suisse Konzern. Bei der
Grossbank war er unter anderem in
den Bereichen Portfolio Management,
Investment Consulting sowie Research
Advisory tätig. Weitere Erfahrungen
sammelte er in der Anlageberatung.
Herr Collesano besitzt den Abschluss
zum Finanzplaner mit eidgenössischem
Fachausweis.
gesteuerter Umschichtungsmechanismus.
Je nach Stärke der Marktschwankungen
werden die Gewichtungen der beiden Indexbausteine automatisch angepasst, so
dass sich eine nahezu konstante Schwankungsintensität des Basiswerts ergibt.
Der Vorteil für den Anleger: In schwankungsintensiven Zeiten wird die Aktienquote heruntergefahren. Beruhigt sich der
Markt, steigt die Gewichtung der Aktien■
komponente.
1 http://www.economist.com/finance/displaystory.cfm?story_id=13035552#top
2 http://www.economist.com/finance/displaystory.cfm?story_id=13035552#top
3 http://www.economist.com/finance/displaystory.cfm?story_id=13035552#top
4 http://www.economist.com/world/unitedstates/displaystory.cfm?story_id=13061360
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13. 13
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* Der Down-Out Put Warrant ist im Preis günstiger als ein Put Warrant, da durch ein Unterschreiten der Barriere der Warrant wertlos verfällt.
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www.payoff.ch | März 2009
14. 14
FOCUS
Kanada: Mehr als nur das
Ahornblatt
www.istockphotos.com
«Kanada ist nicht die USA», so philosophierte der kanadische
Premierminister Stephen Harper im Herbst letzten Jahres vor
den Parlamentswahlen. Die Wahlen konnten die Konservativen
für sich verbuchen – seine Aussage über die wirtschaftliche
Lage im Land der Ahornblätter musste der Premier schnell revidieren. Ein Blick auf das zweitgrösste Land der Erde offenbart
die derzeitigen Schwierigkeiten.
Abhängigkeit von der US-Ökonomie
In die Hypotheken-Krise waren Kanadas
Banken in nur geringem Ausmass direkt
involviert. Kanada ist jedoch durch Investitionen und Handel sehr stark von der
wirtschaftlichen Entwicklung in den USA
abhängig (ca. 80 Prozent der kanadischen
Produkte werden dorthin exportiert), was
sich in Krisenzeiten negativ auswirken
kann. In Kanada sind Investitionen (Häuserbau, Produktionsbereich) und Konsum
schwächer geworden; insbesondere die
Autoindustrie (Ontario/Quebec) ist stark
betroffen. Im August 2008 fiel der durch-
«Der Börsenindex von
Toronto, erreichte mit 15’154
Punkten sein Allzeithoch
Ende August.»
Nebst Gold und Ölsand gehört auch Holz zu den bekannten Rohstoffen Kanadas.
Alexander Heftrich
S
chon zweimal durfte Kanada die Jugend der Welt zu den Olympischen
Spielen willkommen heissen und
spielte dabei den perfekten Gastgeber.
Die Medaillen heimsten allerdings andere ein. Weder 1976 in Montreal noch 1988
in Calgary gewannen kanadische Sportler
auch nur eine einzige Goldmedaille. Ernüchterung kehrte ein. Aber die Menschen
in dem wirtschaftlich aufstrebenden, rohstoffreichen und riesigen Land, das in den
letzten fünfzig Jahren eine Verdopplung
der Bevölkerung auf 33 Millionen erlebte,
nahmen es gewohnt gelassen. Just in einem
Jahr soll sich das in Vancouver ändern. Der
sportliche Erfolg soll herbei – Balsam für
www.payoff.ch | März 2009
die geschundene Seele der von der Finanzkrise erfassten Kanadier.
Die goldenen Zeiten
Die Zeiten, in denen es für Kanadas
Wirtschaft nur eine Richtung – die nach
oben – gab, scheinen dieser Tage vorbei
zu sein. Getrieben von der immer weiter
steigenden Nachfrage nach Rohstoffen,
legte das an Gold und Ölsand reiche Land
in den vergangenen Jahren eine beeindruckende konjunkturelle Performance hin.
Zu bedenken gilt, dass rund 50 Prozent der
kanadischen Exporte dem Absatz von Rohstoffprodukten geschuldet sind.
schnittliche Verkaufspreis von Häusern
um rund sechs Prozent gegenüber dem
Vorjahresmonat. In den letzten zwei Monaten des vergangenen Jahres gingen laut
amtlichen Statistiken insgesamt 100’000
Arbeitsplätze verloren. Sinkende Rohstoffpreise bedeuten für Kanada eine weitere
Belastung. Im Januar 2009 verzeichneten
die Energiepreise einen weiteren Rückgang
von 10,9 Prozent; im Dezember 2008 waren
die Preise bereits um 11 Prozent gesunken.
Für das laufende Jahr (2009) wird mit einem
starken Rückgang des Wachstums, wenn
nicht gar mit einer Rezession gerechnet.
Die Indikatoren stimmen bedenklich, zumal der Export im Dezember um 9,7 Prozent
eingebrochen ist – der stärkste Rückgang
seit 1982. Just hat die Bank of Canada Mitte Dezember den Leitzins von 2,25 auf 1,5
Prozent gesenkt.
Der Hauptindex der Börse von Toronto, der
Anfang Juni mit 15’154 Punkten sein Allzeithoch erreichte und Ende August noch
nach oben tendiert hatte, notiert aktuell
15. 15
knapp unter 8’000 Punkten. Im direkten
Vergleich zum SMI fällt auf, dass der SP/
TSX Composite Index in den vergangenen
sechs Monaten eine noch schlechtere Performance aufweist, jedoch seit Anfang 2009
etwas besser dasteht. Die neue Regierung
kündigte Ende Januar an, Massnahmen zu
ergreifen, um die Kreditklemme zu lockern.
Ausserdem will sie die Steuern senken und
in Infrastrukturmassnahmen investieren.
Zu diesem Zweck wurde ein 40 Milliarden
kanadische Dollar (37.3 Milliarden CHF)
schweres Konjunkturprogramm aufgelegt.
Dieses soll für die kommenden zwei Jahre
gelten. Innerhalb dieser Zeit wird im Haushalt ein Defizit von 63,5 Milliarden Dollar
erwartet.
Hoffnungsschimmer «RohstoffWährung»
Der Anleger steht nun vor der Frage, inwieweit Kanada eine Option für ein Investment
darstellt. Der Trumpf könnte aus einer baldigen Wiederbelebung der Weltkonjunktur
bestehen. Langfristig bleibt Kanada, auf
eine bis 2015 erwartete Verdoppelung der
Ölproduktion aus Ölsand auf 2,5 Millionen
Barrel pro Tag zu hoffen. Insbesondere die
Industriemetalle, aber auch die Ölpreise
sind seit einiger Zeit dabei, einen Boden auszubilden und die rasante Talfahrt des ver-
FOCUS
gangenen Jahres zu beenden. Hier könnten
die «Rohstoff-Währungen», wie beispielhaft
der australische und der kanadische Dollar,
ihre Vorteile ausspielen.
Das Angebot an Tracker-Zertifikaten auf
Kanada ist zum einen übersichtlich und
wartet zum anderen mit einer unterdurchschnittlichen Entwicklung auf. Die beiden
open-end Zertifikate auf den SP/TSX 60
Index von Goldman Sachs (CANOE) und
ABN Amro (CANAD) verlaufen relativ
unisono und vergleichsweise schlecht. Das
Bonus-Papier von Goldman Sachs (TSEBO)
mit Laufzeit bis Mai 2012 hat in den vergangenen sechs Monaten ähnlich viel eingebüsst; insofern stellt sich hier die Frage,
ob die Barriere von CAD 459.33 bei einer negativen konjunkturellen Entwicklung überhaupt Bestand haben wird. Interessanter
und lukrativ erscheinen Papiere mit Fokus
Rohstoffe, insbesondere Gold. Das Zertifikat
der ABN Amro (TSXCG) auf den SP/TSX
Capped Gold Index kann seit Jahresbeginn
2009 auf eine positive Entwicklung von ca.
15 Prozent zurückblicken.
➤
Performance-Unterschiede ausgewählter Kanada Zertifikate
%
120
110
100
90
80
70
60
50
40
06.07
10.07
02.08
06.08
09.08
01.09
Tracker-Zertifikat auf SP/TSX 60 (CANOE)
SP/TSX 60
Best Select Garant auf SP/TSX 60 (TB0TNU)
Quelle: Bloomberg (indexiert ab 03.06.2007)
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Turbos und Tracker auf den SP/
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Energy, Thompson Creek oder setzen Sie direkt
auf den SP/Toronto Stock Exchange Index.
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16. 16
FOCUS
In diesem Fall macht sich die Erholung
des Goldpreises bezahlt, der in den vergangenen sieben Wochen um rund 13
Prozent zugelegt hat. Die in Deutschland
gehandelte Canada All Time High Garant
Anleihe (WKN: TB0TNU) weist zum einen
eine Kapitalgarantie auf, zum anderen sichert sie dem Anleger zum Laufzeitende
automatisch 81 Prozent des während der
Laufzeit erreichten höchsten Schlusskurses
an den Beobachtungsterminen des kanadischen Leitindex SP/TSX60® zu. Das von
HSBC Trinkaus emittierte Papier läuft bis
Juni 2012 und hängt in der Performance die
reinen Tracker auf Kanada deutlich ab.
«Besonders attraktiv erscheinen Papiere mit Fokus
Rohstoffe.»
Vielleicht bewahrheitet sich doch die Aussage des kanadischen Premiers, wonach
«Kanada nicht die USA ist». Ausgehend
vom Abbau der Staatsschulden in den
vergangenen Jahren, einem Ranking auf
Platz acht des neuesten World Competitive
Scoreboards und enormen Rohstoffreserven (Kanada verfügt nach Saudi Arabien
mit einem Anteil von 17 Prozent über die
grössten Erdölreserven der Welt und zählt
zu den grössten Getreide-Exporteuren)
könnten die Ahornblätter zumindest ihrem
südlichen Nachbarn so manches Schnippchen schlagen.
■
Überblick Zertifikate mit Fokus Kanada
Ticker/WKN
Börsenplatz
Basiswert
Emittent
Laufzeit
TB0TNU
Scoach DE
Best Select Garant auf SP/TSX 60 Index HSBC Trinkaus 13.06.2012
TSXCG
Scoach CH
SP/TSX Capped Gold TR Index
ABN Amro
open-end
CANAD
Scoach CH
SP/TSX 60 Index
ABN Amro
open-end
CANOE
Scoach CH
SP/TSX 60 Index
Goldman Sachs open-end
TSEBO
Scoach CH
6 Y CHF Bonus auf SP/TSX 60 Index
Goldman Sachs 18.05.2012
Kurs
Performance
(23.02.09) (1 Jahr, gerundet)
93,46 EUR
-12%
93,80 CHF
-15%
44,80 CHF
-49%
45,00 CHF
-49%
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-57%
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des Wohnsitzes oder aus anderen Gründen) verbieten. Dieses Verbot gilt insbesondere für Personen mit Wohnsitz oder Staatsangehörigkeit USA.
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www.payoff.ch | März 2009
17. 17
INTERVIEW
Interview mit
Christopher Warren
payoff sprach mit Christopher Warren, Managing Director
und Head of Structured Products Americas, DWS Investments (Deutsche Bank Gruppe)
Martin Raab | Wie stellt sich die aktuelle
Marktlage für Strukturierte Produkte in
den USA dar?
Die jüngsten Marktereignisse haben die
Risiken, aber auch die Vorzüge von Strukturierten Produkten eindrucksvoll gezeigt.
Zu den Vorzügen zählt insbesondere die
vollständige oder wenigstens teilweise Absicherung des Nominalbetrags. Umgekehrt
haben die extremen Marktbedingungen
(speziell die Situation im letzten Herbst)
die Wichtigkeit der Kreditwürdigkeit des
Emittenten von Strukturierten Produkten
eindringlich unterstrichen.
Bevor Christopher Warren im Jahr
2006 bei DWS Investments in New
York das Geschäft mit Strukturierten
Produkten übernahm, hatte er mehr als
10 Jahre Erfahrung im Bereich Recht
und Investment Banking gesammelt.
Er startete seine Karriere als Rechtsanwalt bei Whitman, Breed, Abbott
Morgan. Anschliessend folgten Stationen bei Bankers Trust und General
Re Securities, bevor er in den Bereich
Equity Capital Markets bei Goldman
Sachs wechselte. Im Jahr 2002 wurde
er Head of Private Investor Products
North America bei ABN AMRO (heute Royal Bank of Scotland). Ein Bachelorabschluss (Virginia Tech), ein
Masterabschluss (University of Kent/
Canterbury) sowie der Doktor jur.
(Georgetown University) stehen für
seine vielseitige akademische Seite.
www.payoff.ch | März 2009
Man muss sich als Investor stets vor Augen
halten, dass diese Wertpapiere unbesicherte Schuldverschreibungen des Emittenten
sind – der Anleger trägt stets das volle
Kreditrisiko für die jeweiligen Strukturierten Produkte. Wie bei jedem anderen
Investment auch gilt: There is no free lunch.
Mehr denn je ist es für Finanzberater und
Privatanleger wichtig, die Funktionsweise
der Produkte zu verstehen, einschliesslich
der damit verbundenen Chancen und Risiken.
Bei welchen Produkten ist aktuell die
Nachfrage durch Privatanleger am
grössten?
Unsere Kunden setzen in erster Linie auf
diversifizierte Aktienindizes – sowohl USIndizes als auch internationale Indizes –
aber mit den Vorzügen einer strukturellen
Diversifikation, d.h. die Investments sind
teilweise oder vollständig mit Kapitalschutz
versehen. Wo sinnvoll, werden aber auch
gehebelte Produkte eingesetzt, zur Abbildung des traditionellen Long-only Ansatzes.
Des Weiteren haben wir eine zunehmende
Nachfrage nach Strukturierten Produkten
mit Bezug zu bestimmten Sektoren, die
Anleger positionieren sich hier allerdings
mit einem kurz- bis mittelfristigen Zeithorizont. Unter dem Strich dominieren bei
Privatanlegern gegenwärtig die beiden
Wünsche nach Einfachheit und Risikobegrenzung. Hier in den USA äussert sich dies
beispielsweise in einer hohen Nachfrage
nach einlagengeschützten, strukturierten
Certificates of Deposits.
Welche Restriktionen gilt es beim Verkauf und der Werbung für Strukturierte
Produkte in den USA zu berücksichtigen?
Der einzig wichtige Punkt in Sachen Verkauf von Strukturierten Retail-Produkten
«Dank vermehrter Produktschulung werden Strukturierte Produkte in den USA
besser akzeptiert.»
in den USA ist und bleibt die Weiterbildung
und Schulung der Finanzberater und der
Privatinvestoren selbst. Wie mit jedem
anderen Investment auch, ist es zwingend
notwendig, dass Berater und auch Anleger
die Chancen und Risiken vollständig verstehen und dass diesen auch klar ist, wie sich
das jeweilige Produkt im Portfolio verhält.
Abgesehen von regulatorischen Dingen,
waren bis vor einigen Jahren Strukturierte
Produkte nicht wirklich im US-Markt
miteinbezogen, weil das Verständnis und
das Hintergrundwissen nur sehr eingeschränkt vorhanden waren. Nachdem sich
nun der Schwerpunkt von Produktinnovation hin zu Produktschulung verlagert hat,
sind das Verständnis und die Akzeptanz
von Strukturierten Produkten in den USA
signifikant angestiegen.
Herzlichen Dank für das Interview
18. 18
PRODUCT NEWS
IBRCL – 12,5% Inverse Baby Barrier Reverse Convertible auf Rohöl von Clariden Leu
Rohölpreis tief, Lagerbestand hoch –
wie lange noch?
Experten erachten eine Erholung der Rohölpreise im zweiten Halbjahr als wahrscheinlich.
Wer nicht so lange warten mag, wagt sein
Glück in der Zwischenzeit mit einem inversen
Renditeoptimierer.
Gabriel Eigenmann
An den Rohölmärkten steht zurzeit kein Stein mehr auf dem
anderen. Notierte West Texas Intermediate (WTI) letzten Juli
noch bei über USD 145, schloss der März Terminkontrakt am
12. Februar knapp unter USD 34 – ein Rückgang um sagenhafte
75 Prozent! Verantwortlich hierfür zeichnet unter anderem der
grösste US-Nachfrageeinbruch seit 1980. Gleichzeitig ist durch
den rekordhohen Lagerbestand das Preisgefüge in Unordnung
geraten. So hat sich einerseits die amerikanische Referenzsorte
von den anderen Ölsorten abgekoppelt und notiert trotz höherer
Qualität deutlich unter dem Nordseeöl Brent (siehe Product News
im payoff magazine 02/09). Andererseits ist auch die Terminkurve
verzerrt: Futures mit längerer Laufzeit handeln deutlich teurer
als Kurzläufer.
Der strukturelle Nachfrageüberhang bleibt dennoch unbestritten.
Trotz Rezession beträgt die Auslastung im Energiesektor hohe 95
Prozent und die Produzenten haben Mühe, das Angebot auszuweiten. Vorübergehend beeinflussen die hohen Lagerbestände
und der rezessionsbedingte Nachfragerückgang die Preisfindung
jedoch stärker als die langfristigen Angebots- und Nachfragefaktoren (Grenzen der Verfügbarkeit, Bedarf der Schwellenländer).
Auch die zweimalige Reduktion der OPEC-Produktionslimite
vermochte diesen kurzfristigen Angebotsüberhang nicht massgeblich zu beeinflussen.
Investoren, die noch rechtzeitig von den Verwerfungen am (amerikanischen) Rohölmarkt profitieren wollen, offeriert Clariden Leu
einen attraktiven Kurzläufer. Beim USD-Zertifikat IBRCL handelt
es sich um einen inversen Barrier Reverse Convertible auf WTI-
«Dank der kurzen Laufzeit brauchen
Investoren eine baldige Trendwende am
Rohölmarkt nicht zu fürchten.»
Rohöl mit einem Coupon von 12,5 Prozent (50 Prozent p.a.). Der
bedingte Kapitalschutz bleibt bestehen, falls der NYMEX Front
Month Future bis zum 18. Mai stets unter der Barriere von USD
55.39 schliesst. Gegenüber dem fixierten Ausübungspreis von
USD 34.62 entspricht dies einer Barriere von 160 Prozent.
payoff-Einschätzung: Angesichts der wahrscheinlichen Erholung
der Rohölpreise ab Mitte Jahr überzeugt IBRCL mit einer geschickt gewählten Laufzeit. Wenig Glück widerfuhr dem Emittenten jedoch bei der Wahl des Fixierungstages: Just am 18. Februar schloss der WTI-Kontrakt auf dem bisher zweittiefsten Niveau
des laufenden Jahres. Trotz dieser Einschränkung dürften auch
mit den Zertifikaten anständige Renditen erzielbar sein.
Risk/Return Diagramm
NYMEX versus US-Lagerbestand Rohöl
Barrels in Mio.
USD
160
390
140
370
120
Hebel
350
100
330
310
60
290
40
IBRCL
Return
80
01.06 05.06 09.06 01.07 05.07 09.07 01.08
WTI Front Month Futures (NYMEX) - linke Skala
US-Lagerbestand Rohöl - rechte Skala
05.08
09.08
250
01.09
Quelle: Bloomberg
www.payoff.ch | März 2009
Partizipation
Renditeoptimierung
270
20
0
Wann löst sich dieser gordische Knoten am Rohölmarkt? Bereits
für diesen Mai erwartet das amerikanische Energieministerium
eine Trendwende bei der Lagerhaltung. Dementsprechend rechnet das Gros der Ökonomen mit einem sanften Preisanstieg für
das zweite Halbjahr.
Kapitalschutz
Risk
Quelle: Derivative Partners AG
19. 19
PRODUCT NEWS
Valor 4’667’777 – Kapitalschutz-Zertifikat der CS auf den Man AHL Diversified Strategies Index
Managed Futures mit Sicherheitsgurt
Insbesondere in unsicheren Zeiten hat der Kapitalschutz bei den Anlegern an Bedeutung gewonnen. Wer diesen zusätzlichen Schutz nicht
braucht, kann aufgrund der eindrücklichen
Erfolgsbilanz des AHL Diversified-Programmes
auch direkt in die Strategie investieren.
Christian König
Managed Futures Konzepte gehörten 2008 zu den wenigen Gewinnern. Das computergestützte Ausnützen von Trends quer
durch alle Anlagekategorien erwies sich als krisenresistent. So
verzeichnete der im Index enthaltene Man AHL Diversified plc
«Die Zielvorgaben wurden für die letzten
zwölf Jahre deutlich übertroffen.»
im vergangenen Jahr eine stolze Rendite von 33,2 Prozent in USD
(www.maninvestments.com). Das war alles andere als Zufall. Die
annualisierte Rendite in den letzten zwölf Jahren liegt bei beeindruckenden 19,8 Prozent. Als jährliche Zielvorgabe werden Renditen von über 10 Prozent angestrebt. Das Erreichen der ambitiösen
Zielvorgaben wurde nur in den Jahren 1999, 2004 und 2006 verfehlt. Aber auch in diesen schwächeren Phasen lagen die Erträge
deutlich im positiven Terrain.
zukünftige Kursverhalten. Ein weiterer Vorteil der AHL Diversified
Programme ist ihre geringe Korrelation zu anderen Anlageklassen.
Dadurch verringern sie im Rahmen eines Portfolios das Gesamtrisiko. Mit den bis 30. März 2009 sich in der Zeichnung befindlichen
Zertifikaten auf den AHL Diversified Strategies Index in EUR/
USD/CHF wird eine zusätzliche Sicherheit eingebaut, allerdings
unter Inkaufnahme eines Emittentenrisikos, welches bei einem
Direkterwerb des Man AHL Diversified plc nicht zu tragen wäre.
Zudem fallen auf dem Index Zusatzkosten an, die im Endeffekt
das Endergebnis belasten, dafür hat der Anleger sein Kapital per
Verfall geschützt. Die Zertifikate werden in Prozenten gehandelt
und im ausserbörslichen Handel angeboten. Rückzahlbar sind die
Notes auf monatlicher Basis.
payoff-Einschätzung: Ein Investment in die erfolgreichen MAN AHL
Diviersified Programme kann mit dem Kapitalschutzprodukt der
Credit Suisse relativ entspannt eingegangen werden. Wer jedoch
etwas mehr Risiko eingehen möchte, kann sich durchaus auch ein
Direktinvestment in die Strategie überlegen.
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Dank der nachgewiesenen Fähigkeit, in allen Marktphasen positive
Renditen zu erzielen, hebt sich der erfolgreiche Handelsansatz
vorteilhaft von vielen seiner Konkurrenten ab. Er basiert auf quantitativen Modellen. Diese suchen in über 150 Märkten nach Ineffizienzen bei Aktien, Anleihen, Devisen und Rohstoffen. Dabei geben
die Kursentwicklungen der Vergangenheit Aufschluss über das
Man AHL Diversified versus MSCI TR Net World Index
Valor
4’667’777
Return
%
1000
900
800
700
600
500
400
300
200
100
0
Risk/Return Diagramm
03.96
03.98
03.00
Man AHL Diversified
03.02
03.04
03.06
MSCI TR Net World Index
03.08
Quelle: Bloomberg (indexiert in USD ab 26.3.96)
www.payoff.ch | März 2009
Hebel
Partizipation
Renditeoptimierung
Kapitalschutz
Risk
Quelle: Derivative Partners AG
20. 20
PRODUCT NEWS
Valor 4’963’216 – USD Comm-PASS Tracker-Zertifikat der UBS
Erfolgreich in allen Marktlagen
Die Long/Short-Strategie auf Rohstoffe hat im
vergangenen schwierigen Jahr ihre AllwetterTauglichkeit eindrücklich unter Beweis gestellt.
Die neu in USD und EUR aufgelegten TrackerZertifikate sollten in keinem Depot fehlen.
Dieter Haas
Comm-PASS ist die Kurzfassung von Commodities Portfolio Algorithmic Strategy System. Es handelt sich dabei um eine von der
UBS entwickelte Strategie, welche dem Anleger in guten wie in
schlechten Zeiten Gewinne im Rohstoffmarkt bescheren möchte.
Mit Hilfe des zugrunde liegenden Modells wird ein Portfolio aus
mehreren Rohstoffen der Segmente Energie, Edelmetalle, Industriemetalle, Agrargüter und Vieh zusammengestellt. Für jeden der
19 berücksichtigten Rohstoffe generiert die Strategie dynamische,
täglich angepasste Long- oder Short-Signale. Diese basieren, vereinfacht ausgedrückt, auf Schnittpunkten unterschiedlich langer
gleitender Durchschnitte. Alle Einzelaspekte werden in einem Index gebündelt, auf den sich das Tracker-Zertifikat bezieht. Anleger
finden die grafische Entwicklung auf der Webseite des Finanzdienstleisters Bloomberg (www.bloomberg.com) durch die Eingabe
von UCCP1A:IND im Feld «Enter Symbol».
Die im Backtesting geprüfte Strategie bestand den praktischen Härtetest, wie das in Deutschland vor einem Jahr lancierte Zertifikat
mit der Wertpapierkennnummer UB31G2 beweist (vgl. Grafik).
Die Outperformance zum bekannten Rohstoffindex Dow Jones AIG
Commodity Total Return ist mehr als eindrücklich. Was gut ist, darf
auch etwas kosten. Nebst einer jährlichen Management Fee von
zwei Prozent wird zusätzlich eine Performance Gebühr von 10 Prozent fällig, sofern eine Überrendite zum Drei-Monats-USD Liborsatz
erzielt wird. Den Vergleich zu einem Geldmarktsatz erachten wir
als eher fragwürdig. Da es sich um ein reines Rohstoffkonstrukt
USD UBS Comm-Pass Note versus DJ-AIG-TR-Index
handelt, wäre ein Rohstoffindex die geeignetere Messlatte.
Für Aussenstehende gehören Strategie-Konzepte oft zur Kategorie
Black Box, da sich ihr Mechanismus nur schwer erschliesst. Algorithmische Ansätze besitzen da eine deutlich höhere Transparenz.
Allerdings gelingt es dem Emittenten nur teilweise, die komplexe
Materie einem interessierten Anleger auf seiner Webseite verständlich zu machen. Es braucht daher ein gewisses Mass an Vertrauen
in das angewandte Modell. Die bisherigen Resultate waren allerdings sehr überzeugend. Beide Tracker-Zertifikate können nur
ausserbörslich erworben werden.
payoff-Einschätzung: Die dreijährigen Tracker-Zertifikate gehören zu
den qualitativ besten Produkten im Rohstoffsektor. Schade, dass
sie nicht mit einer Endlos-Laufzeit ausgestattet wurden. Was nicht
ist, kann off
ja noch werden!
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Risk/Return Diagramm
%
160
Valor
4’963’216
4’963’217
140
Hebel
120
80
Partizipation
Return
100
Renditeoptimierung
60
40
10.04.08
10.06.08
10.08.08
10.10.08
10.12.08
10.02.09
UBS Comm-PASS Index
USD UBS Comm-PASS Note (WKN:UB31G2)
DJ-AIG-TR-Index
Quelle: Bloomberg (indexiert in USD ab 10.4.08)
www.payoff.ch | März 2009
Kapitalschutz
Risk
Quelle: Derivative Partners AG
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23. 23
INVESTMENT IDEA
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auf den zugrunde liegenden Zinsswap
kann eine stetige Outperformance gegenüber herkömmlicher Geldmarktanlagen
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• Börsentäglich handelbar mit einem
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Symbol Valor
Basiswert
Aktueller LIBOR
Zinsaufschlag
MLCHF 4'451'315 Einmonats CHF LIBOR
0.303%
1.25%
MLEUO 4'451'314 Einmonats EURIBOR
1.553%
1.25%
MLGBP 4'451'317 Einmonats GBP LIBOR
1.414%
1.25%
MLUSD 4'451'316 Einmonats USD LIBOR
0.479%
1.25%
Zinssatz
(25.02.09)
1.553%
2.803%
2.664%
1.729%
Quelle: Bloomberg, Merrill Lynch
www.payoff.ch | März 2009
24. 24
DERIVE
Toyota – nichts ist unmöglich
Die weltweit grösste Unternehmung im Bereich Automobile wurde von der Finanzkrise
heftig durchgeschüttelt, was waren die Auswirkungen?
Analyse
Umsetzung
TOYOTA MOTOR
JPY 3'090.00
JP3633400001�|�7203�|�Japan�
Analyse�vom�21-Feb-2009
�
Schlusskurs�vom�20-Feb-2009
Mit� einer� Marktkapitalisierung� von� 113.15� Milliarden� US� Dollar� zählt��
TOYOTA�zu�den�grossen�«large-cap»�Gesellschaften�und�liegt�weltweit�
auf�dem�1.�Platz�ihrer�Branche.�Während�der�letzten�12�Monate�lag�der�
Kurs�zwischen�JPY�6'090.00�und�JPY�2'650.00.�Der�aktuelle�Preis�von�
JPY� 3'090.00� liegt� 49,3%� unter� dem� höchsten� und� 16,6%� über� dem�
tiefsten�Wert�in�dieser�Periode.�Ergebnis�seit�20.�Februar�2008:�TOYOTA�
MOTOR:�-49,3%,�Automobile��Zubehör:�-27,3%,�NIKKEI225:�-44,3%.
Vergleich (20. Februar 2008 - 20. Februar 2009)
%
15
0
-15
-30
-45
60
04.08
06.08
08.08
10.08
Toyota Motor
NIKKEI225
AUT@WO
Fundamentale und
technische Analyse
Gesamteindruck
Negativ
Eher negativ
02.09
Quelle: thescreener.com
Risikoanalyse*
Neutral
Sehr
negativ
12.08
Mittleres Risiko
Sehr Hohes
positiv Risiko
Neutral
Geringes
Risiko
Eher positiv
Positiv
Die Krise verschärft sich
Für den weltgrössten Automobilkonzern stehen die Zeichen auf
Sturm. Probleme bereitet vor allem der wichtige US-Markt. Vor
kurzem reduzierte Toyota seine Prognosen für das bis Ende März
laufende Geschäftsjahr zum dritten Mal. Inzwischen rechnet das
japanische Unternehmen mit einem Verlust. Sollte dieser tatsächlich eintreten, woran niemand mehr zweifelt, wäre es der erste in
der 70-jährigen Konzerngeschichte. Angesichts der sich verschärfenden Finanz- und Wirtschaftskrise dürfte es im Geschäftsjahr
2009/10 nicht gelingen, die Negativspirale zu überwinden. Die
Zeiten bleiben hart. In Abwandlung des berühmten Werbespruchs
scheinen neue Tiefststände alles andere als unmöglich. An der
Scoach Schweiz sind aktuell vier Puts auf Toyota kotiert, die wegen
ihrer kurzen Restlaufzeit bis maximal Juni 2009 nicht empfehlenswert sind. Etwas günstiger sieht es aus, wenn man einen Blick auf
den deutschen Derivatemarkt wirft. Hier finden sich zwei ShortProdukte mit einer Laufzeit bis 10. Dezember 2009. Einerseits ein
von der Deutschen Bank emittierter Put (WKN: DB0MS1), dem
ein Basispreis von 4500 Yen zugrunde liegt, und andererseits ein
Put von ABN AMRO mit der Wertpapierkennnummer AA00W3
und einem Ausübungskurs bei 4'000 Yen. Beide notieren somit
deutlich im Geld. Dadurch sind sie weniger stark von den hohen
Volatilitäten betroffen, besitzen dafür geringere Hebel. Auch wenn
in den kommenden Wochen eine leichte Beruhigung an den Aktienmärkten nicht ausgeschlossen werden kann, bleiben die längerfristigen Aussichten düster. Puts wie DB0MS1 oder AA00W3
gehört weiterhin die Zukunft.
WKN: AA00W3
Put Warrant
ISIN
NL0006290066
Preis
– Bei JPY 3‘090.00 fundamental beschränktes Kurspotenzial
von 5 – 15%
– Branchenpotenzial Automobile Zubehör: sehr gut 15%
Produktkategorie
Hebel-Produkte
Basiswert
Toyota – JPY 3120
Emittent
ABN AMRO
Gewinnprognosen
– Die Analysten revidieren ihre Gewinnprognosen leicht
nach unten.
Verfall
10.12.09
Handelsplatz
Scoach DE
Briefkurs (27.02.09 – 17.30 Uhr)
EUR 0.99
Ausübungskurs
JPY 4000
Prämie p.a.
14,56%
Hebel
2,58
Ratio
10:1
Risikoklasse
hoch
Daten, Kurse, Termsheets
www.scoach.de
Technische Tendenz
– Der Kurs hat sich seit Anfang Jahr stabilisiert.
Risiko
– Toyota Motor weist eine starke Korrelation (86%) mit dem
Referenzindex aus.
- Die Volatilität von 28,3% im letzten Monat liegt zwischen
den Vergleichswerten (NIKKEI225 24,7% / Branche Automobil Zubehör 43,2%).
www.payoff.ch | März 2009
25. 25
DERIVE
Japans Börse kommt nicht auf die Beine
Weitere Technische Analysen erhalten Sie kostenlos im täglichen Newsletter Daily Trading
auf www.hsbc-zertifikate.ch
Analyse
Umsetzung
Nikkei 225 (daily)
JPY
NIKKEI 225 INDEX {.N225 LAST Täglich} 2009/02/26 - 0:7470.60 H:7599.81 L 7433.06 C 7457.93
Moving Average Simple [Close, 200, Nein] 10908.19 {.N225}
16000,00
14000,00
11946.49
12000,00
10000,00
9109.68
8027.81
8000,00
MACD
MACD {12, 26, 9} -219.40 Trigger -202.77 {.N225}
- 1000,00
ARO
Aroon {14, 25, 75} Aroon Up 14.29 Aroon Down 85.71 { N225}
50,0
Nov
2008
Apr
Jul
Sep
Dez
2009 Feb
Quelle: tradesignal.com
7'000er-Marke muss halten
Der Nikkei225 ist zuletzt nochmals in die Schlüsselunterstützungszone aus dem Tief vom April 2003 und dem Ausverkaufstief
vom Oktober 2008 zwischen 7'604 Punkten und 6'995 Punkten
eingetaucht. Diese Zone gilt es unbedingt zu verteidigen, sonst
droht dem japanischen Aktienmarkt die nächste Verkaufswelle.
Im Fall eines solchen prozyklischen Verkaufssignals muss perspektivisch sogar ein Test der Parallelen (akt. bei 5'225 Punkten)
zum seit Ende der 80er Jahre bestehenden Baissetrend einkalkuliert werden. Hoffnung auf einen besseren Ausgang macht derzeit
die Tatsache, dass sich die letzten vier Monatskerzen jeweils innerhalb der Kursspanne vom Oktober 2008 vollzogen haben. Dieses
Phänomen spricht dafür, dass der ärgste Abgabedruck abgeebbt
ist. Damit sich das Chartbild kurzfristig aufhellt, müsste allerdings
zumindest der kurzfristige Abwärtstrend seit dem 7. Januar (akt.
bei 7'728 Punkten) überwunden werden. Als erstes Erholungsziel
dienen im Erfolgsfall die Hochpunkte vom Januar und Februar
bei rund 8'300 Punkten. Die Bedeutung dieses Niveaus wird zusätzlich noch durch ein wichtiges Fibonacci-Level (8'298 Punkte)
unterstrichen. Um von einer nachhaltigen Bodenbildung sprechen
zu können, müsste der Nikkei 225 die fallende Trendlinie (akt. bei
9'109 Punkten) überspringen, welche die jüngsten Verlaufshochs
bei 9'601/521/325 Punkten verbindet. Eine untere Umkehrformation stellt derzeit also unverändert bestenfalls ein «Hoffnungsszenario» dar. Diese Aussage gilt vor allem vor dem Hintergrund der
auf Monatsbasis immer noch dynamisch nach unten strebenden
Indikatoren. Insbesondere die Trendfolger MACD und Aroon signalisieren in diesem Zeitfenster intakte Abwärtstrends.
Jörg Scherer, Technischer Analyst, HSBC Trinkaus
www.payoff.ch | März 2009
Der Abwärtstrend feiert Ende 2009 sein 20-Jahr-Jubiläum
Die japanische Börse ist der Beweis, dass auch tiefe Zinsen kein
Allheilmittel zur Bekämpfung der Krise sind. Trotz einer seit Jahren verfolgten Niedrigzinspolitik der Notenbank gelang es Nippon
nicht, dem Aktienmarkt auf Dauer neues Leben einzuhauchen. Seit
dem Allzeithoch Ende 1989 ging es kontinuierlich bergab. Gegenüber dem Rekordwert bei 38’915 Indexpunkten hat der aktuelle
Indexstand rund 80 Prozent verloren und ein Ende ist nicht in
Sicht. Momentan versucht der Markt wieder einmal, einen Boden
zu bilden. So, wie es aussieht, werden die Kurse noch eine Zeitlang
innerhalb einer Trading-Range zwischen 7'000 und 9'550 oszillieren. Spätestens ab Jahresmitte dürfte sich die Talfahrt fortsetzen.
Kurzfristig bis Mai/Juni wären nicht ausgestoppte Barrier Reverse
Convertibles, Discount- oder Bonuspapiere eine Alternative. Viel
hat der Markt allerdings nicht zu bieten, wie eine Filtrierung mit
www.payoff.ch zeigt. Längerfristig bieten Put Optionsscheine oder
Mini Shorts auf den japanischen Index weiterhin die grössten Kurschancen. Da ist die Auswahl zum Glück sehr reichhaltig. Uns
gefallen bei den Minis insbesondere NKYBJ, NKYBH und NKYBF.
Der erstgenannte ist mit einem Stop Loss bei 9'910 allerdings grenzwertig, was das Risiko ausgestoppt zu werden betrifft. NKYBH
(Stop Loss bei 10'250) und vor allem NKYBF (Stop Loss bei 10'990)
weisen einen grösseren Sicherheitsabstand auf. Selbst eine temporäre Erholung wird ihnen kaum etwas anhaben können. Seit Juli
2008 befindet sich die japanische Valuta auf einem anhaltenden
Höhenflug gegenüber dem Swissie, auch wenn die Dynamik in den
letzten Wochen etwas nachgelassen hat.
Symbol: NKYBH
Mini Short
Valor
4'790’166
Produktkategorie
Hebel-Produkte
Basiswert
Nikkei 225 - JPY 7'557.65
Emittent
ABN AMRO
Verfall
Open-end
Handelsplatz
Scoach CH
Briefkurs (27.2.09 – 17.15 Uhr)
CHF 36.70
Finanzierungslevel
JPY 10'451.–
Stopp Loss Level
JPY 10'240.–
Hebel
2,43
Ratio
1:1
Risikoklasse
hoch
Daten, Kurse, Termsheets
www.payoff.ch
26. 26
DERIVE
Die EZB im Zugzwang
Derivative Partners – Empfehlung für März 2009
Analyse
Umsetzung
Differenz10J/2J und Call Spread Warrant UBRSA
%
6
EUR
18
5
16
4
14
3
12
2
10
1
8
0
Spread Warrants auf EUR 10J minus EUR 2J lassen die Kassen
klingeln
Dank den im Sommer 2008 erstmals aufgelegten Spread Warrants
auf die Zinsdifferenz konnte der Anleger von der sich damals bereits anbahnenden Wirtschaftsschwäche Nutzen schlagen. Wie der
in der Grafik eingezeichnete Warrant UBRSA zeigt, war die Sache
äusserst ertragreich. Trotz des grossen Erfolges war die Nachfrage
nach diesem und den weiteren Exemplaren im Sekundärhandel
erstaunlich gering.
6
4
-1
12.08
12.07
02.08
04.08
06.08
08.08
10.08
EUR 10J - linke Skala
EUR 2J - linke Skala
EUR 10J-EUR 2J - linke Skala
Spread Call Warrant UBRSA - rechte Skala
Quelle: Bloomberg
Kommentar Derivative Partners AG
Die zögerliche Haltung der europäischen Zentralbank, ihre Leitzinsen zu senken, steht ziemlich schief in der Landschaft. Ob diese
vorsichtige Haltung an der Sitzung im März über Bord geworfen
wird, kann der Leser selbst beurteilen, da beim Erscheinen des
Magazins die Entscheidung bereits gefallen ist. Die konjunkturellen Perspektiven haben sich mit Sicherheit verschlechtert und
dürften den notwendigen Spielraum geschaffen haben, um mit
anderen westlichen Notenbanken nachzuziehen.
Da inzwischen etliche Euroländer (Irland, Griechenland, Spanien,
Italien) mit steigenden Zinsspreads ihrer Staatsobligationen im
Vergleich zum Musterknaben Deutschland zu kämpfen haben,
würde eine weitere Reduktion der Leitzinsen zumindest kurzfristig etwas Linderung verschaffen. Die Probleme wären damit
allerdings nicht behoben. Wie die EU die steigenden Ungleichgewichte in den Budgets der einzelnen Mitgliedsstaaten lösen
will, bleibt eine der Knacknüsse der kommenden Monate. Die
Sorgenkinder bedürfen auf alle Fälle schleunigst der Hilfe aus
Brüssel. Über kurz oder lang wird die EZB wohl gezwungen sein,
dem Beispiel anderer Länder wie Grossbritannien zu folgen und
zum Mittel der quantitativen Lockerung zu greifen, also zu einer
Erhöhung der Geldmenge durch den Kauf von Staatsanleihen.
Es scheint ganz so, als würden die Anleger in der aktuellen Krise
wie das Kaninchen vor der Schlange stehen, unfähig die richtigen
Entscheide zu treffen. Der Schreck wegen der taumelnden Börsen
hat dazu geführt, dass viele Investoren sich ins Schneckenhäuschen verzogen haben. Dabei finden sich, wie das Beispiel zeigt,
unter den Derivaten grossartige Anlagemöglichkeiten. Die Zeit
der Zins Spread Warrants neigt sich zwar langsam ihrem Ende zu,
ganz vorbei ist sie nicht. Wer in der Endphase davon profitieren
möchte, muss sich allerdings beeilen. Der frühe Vogel hat zwar
den dicksten Wurm an Land gezogen, für die zu spät gekommenen
verbleiben aber noch immer lohnenswerte Brosamen.
Nebst dem in der Grafik aufgeführten UBRSA sind weitere Kandidaten im Tableau der Scoach CH zu finden. Zu nennen wären
UBRSD, UBRSE und UBRSF. Alle drei genannten verfallen am
21.10.2009. Sie unterscheiden sich lediglich im Ausübungskurs.
Mit einem Prozent liegt dieser bei UBRSD am höchsten gefolgt
von UBRSE mit 0,75 Prozent und UBRSF mit 0,50 Prozent. Punkto
Performance hat logischerweise UBRSD daher bislang am besten
abgeschnitten. Solange die Zinssenkungsfantasie anhält, bleiben
die Chancen aller Zins Spread Call Warrants intakt.
www.payoff.ch | März 2009
Call Warrant
Valor
4'715’169
Produktkategorie
Für die Zinsentwicklung dürfte die gegenwärtige Krise bedeuten,
dass die Differenz zwischen den kurzen und den langen Sätzen
sich weiter ausdehnt. Dieser Trend hat im Spätsommer 2008 eingesetzt (vgl. Grafik) und wird zumindest bis Mitte 2009 anhalten.
Die aktuellsten Prognosen der OECD sehen die wirtschaftliche
Talsohle frühestens Mitte 2010 erreicht. Somit besteht die Möglichkeit eines länger dauernden Auseinanderdriftens des Zinsspreads. Eine schnelle Umkehr hin zu einer inversen Zinsstruktur
scheint somit wenig wahrscheinlich.
Symbol: UBRSD
Hebel-Produkte
Basiswert
EUR 10 Jahr – EUR 2 Jahr IRS Zins Spread
Emittent
UBS
Verfall
21.10.09
Handelsplatz
Scoach CH
Briefkurs (27.2.09 – 17.15 Uhr) CHF 5.84
Risikoklasse
hoch
Daten, Kurse, Termsheets
www.payoff.ch
27. 27
MUSTERPORTFOLIO
Musterportfolio SchweizWachstum weiterhin auf Kurs
Ungeachtet der schwierigen Bedingungen legt das Musterportfolio stetig an Wert zu. Das angewandte diskretionäre Managed
Futures Konzept hat seine Feuertaufe längst bestanden.
Dieter Haas
U
nsere vorsichtige Haltung gegenüber dem Aktienmarkt (siehe Kommentar zum Musterportfolio in der
November-Ausgabe) hat sich als richtig
erwiesen. Dank individueller direkter und
indirekter Überabsicherung des Depots
gelang es, die Performance kontinuierlich
zu steigern.
Aktuell setzt sich das Portfolio aus lediglich
sechs Positionen zusammen. Die direkte Absicherung erfolgt weiterhin mit Hilfe von
Mini Shorts, deren Stop Loss einen genügenden Abstand zum Basiswert aufweisen.
Gegenwärtig wird diese mit MSMIA auf den
SMI umgesetzt. Dessen Stop Loss liegt weit
oberhalb des gegenwärtigen Indexstandes,
wodurch nur eine geringe Gefahr besteht,
ausgestoppt zu werden. Von Zeit zu Zeit versuchen wir über den Kauf von Mini Shorts
auf Einzelwerte zusätzliche individuelle
Schwerpunkte zu setzen. Im Augenblick
befindet sich kein solches Hebelprodukt im
Depot. Die vorhandene Liquidität lässt uns
allerdings genügend Raum, um sich bietende
Gelegenheiten am Schopfe zu packen. Die
Long-Seite wird durch drei Exchange Traded
Fonds FRESMI, XMSMI und XSMI auf den
SMI sowie das Tracker-Zertifikat BKSPI abgedeckt. Der Schwerpunkt liegt nach wie vor
auf den Blue Chips. Mit dem neu aufgenommen Long/Short Zertifikat DYNMX erhoffen
wir uns, im weiteren Jahresverlauf einen
Zusatzertrag erzielen zu können. Das Anlageprodukt weist zwar gewisse Konstruktionsschwächen auf, vermag aber vor allem
in Baissen zu überzeugen. Interessierte Anleger können die getätigten Transaktionen
unter www.payoff.ch Rubrik Community/Forum/Payoff-Musterportfolios verfolgen. Seit
der Auflegung des Depots am 2.3.2007 bis
zum 19.2.2009 erreichte das Portfolio nach
Transaktionskosten eine Performance von
plus 50,08 Prozent. Der SPI verlor in der-
selben Zeitspanne 40,61 Prozent, der SMIC
40,31 Prozent und der SPIEX 42,35 Prozent.
In den nächsten drei Monaten dürfte der
Markt wegen den anstehenden Dividendenzahlungen mit einer leicht positiven Note
seitwärts tendieren. Allzu hoch sollten die
Erwartungen aber nicht gesteckt werden.
Die Finanz- und Wirtschaftskrise wird uns
noch längere Zeit begleiten! Wir bleiben
daher vorsichtig und behalten unsere Absicherung aufrecht. Spätestens im dritten
Quartal 2009 rechnen wir mit einer Fortsetzung des Abwärtstrends am einheimischen
Aktienmarkt.
News und aktuelle Informationen zu Umschichtungen in unseren Musterportfolios
«Schweiz-Wachstum», «Schweiz-Optimierung» und «Rohstoffe» können Sie auf
www.payoff.ch (Community/Forum/payoff
Musterportfolios) jederzeit nachschlagen.
Musterportfolio Schweiz Wachstum versus SPI
%
60
50
40
30
20
10
0
-10
-20
-30
-40
-50
03.07
SPI
06.07
09.07
12.07
03.08
Rendite Musterportfolio Schweiz
06.08
09.08
12.08
03.09
Quelle: Derivative Partners AG
Zusammensetzung Musterportfolio Aktien Schweiz-Wachstum
Kurs
Wert Gewicht
Zertifikatstyp
Symbol
Emittent
Typ
Verfall
Ratio Währung 19.02.09 Anzahl
19.02.09
in %
ETF SMI
XSMI
DB
ETF
open
100
CHF
49.90
400 19'960.00
13.3%
ETF SMI
FRESMI
UBS
ETF
open
100
CHF
49.76
400 19'904.00
13.3%
ETF SMI
XMSMI
CS
ETF
open
100
CHF
49.75
600 29'850.00
19.9%
SPI-Tracker-Zertifikat BKB BKSPI
BKB
Tracker
open
1
CHF
41.35
500 20'675.00
13.8%
SMI Momentum Strategie DYNMX
SARA
Tracker
30.11.15
1
CHF 1931.00
10 19'310.00
12.9%
Mini Futures auf SMI
MSMIA
VON
Mini Short open
500
CHF
2.96 12'000 35'520.00
23.7%
CASH
4'864.66
3.2%
Total
150'083.66 100.0%
Quelle: Derivative Partners AG
www.payoff.ch | März 2009
28. Weitsichtige
Lösungen
Mit alternativen Anlagen von Man Investments können
Sie der Zukunft ruhig entgegensehen.
Denn unsere Prozesse für Portfoliostrukturierung, Asset-Allokation und Risikomanagement sind klar, präzis und flexibel.
Deshalb bilden sie einen stabilen Rahmen für innovative Produkte und Investitionslösungen, die Sie überzeugen werden.
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A member of the Man Group
29. 29
PRODUCT REVIEW
Produktvorstellungen und was daraus wurde
In der Product News Review analysieren wir den Erfolg oder Misserfolg der vor einem Jahr im
payoff express oder payoff magazine präsentierten Strukturierten Produkte.
XXSEC – Berg- und Talfahrt
Symbol: XXSEC
Mini Short
ISIN
GB00B23WPK16
Basiswert
EUR/CHF
Emittent
Goldman Sachs
Verfall
Fazit
Open-End
Ausblick
Performance seit Vorstellung + 23,0 Prozent
Der im payoff magazine 03/08 vorgestellte Mini Short auf das
Wechselkursverhältnis EUR/CHF bescherte seinen Besitzern
Hochs und Tiefs. Zuerst gerieten sie mächtig ins Zittern, ob der
Stop Loss hält. Ab Mitte 2007 ging es dann rasant bergauf. Erst
die aggressive Zinssenkungspolitik der Schweizer Nationalbank
vermochte den crashartigen Abwärtstrend des Euros vorerst zu
stoppen. Die Folge war eine deutliche Kurserholung. Inzwischen
hat die SNB ihr Zinspulver praktisch verschossen, während die
EZB noch viel Spielraum besitzt. Die Spitzen der SNB liessen
zwar in den letzten Tagen durchblicken, dass ihnen noch andere geldpolitische Instrumente zur Verfügung stehen, sei es zur
Mini Short XXSEC auf den Wechselkurs EUR/CHF vs Basiswert
EUR/CHF
1.64
1.62
1.60
1.58
1.56
1.54
1.52
1.50
1.48
1.46
1.44
03.08
05.08
07.08
EUR/CHF - linke Skala
09.08
11.08
XXSEC - rechte Skala
01.09
CHF
24.00
22.00
20.00
18.00
16.00
14.00
12.00
10.00
8.00
6.00
4.00
Quelle: Bloomberg
Stimulierung der Wirtschaft oder bloss, um unerwünschte Währungsentwicklungen entgegenzutreten. Das gegenwärtige Niveau
scheint aber noch keine unmittelbarer Anlass zur Sorge zu sein.
Damit besitzt XXSEC weiteres Kursgewinnpotenzial. Ein Abgleiten der EUR/CHF-Relation bis auf 1.40 scheint gegenwärtig sehr
viel wahrscheinlicher als eine Festigung in Richtung 1.60.
JBBSM – geringere Schwankungen, geringere Verluste
Symbol: JBBSM
Partizipations-Zertifikat Fazit
ISIN
CH0036833702
Basiswert
SMI
Emittent
Julius Bär
Verfall
08.02.11
Ausblick
Performance seit Vorstellung -15,6 Prozent
Aktien mit einem niedrigen Beta wurden von der Abwärtsbewegung der letzten Monate nur in abgeschwächter Form betroffen.
Das im payoff magazine 03/08 vorgestellte Zertifikat hinkt in Aufwärtsbewegungen dem Markt meist etwas hinterher (vgl. Grafik).
Geht es dagegen talwärts, dann gehört dieser Typ Aktien zu den
relativen Gewinnern. Der defensive, weniger konjunkturanfällige
Charakter der Unternehmen erweist sich dann als wertstabiler
als der Rest. Immun gegen eine allgemeine Börsenschwäche sind
allerdings auch Niedrig-Beta Titel nicht. Immerhin gelingt es mit
ihnen, den Schaden etwas zu begrenzen. Nach dem jüngsten, im
halbjährlichen Rhythmus durchgeführten Rebalancing setzt sich
www.payoff.ch | März 2009
Beta Blocker Zertifikat JBBSM versus SMI
%
110
105
100
95
90
85
80
75
70
65
60
03.08
SMI
05.08
JBBSM
07.08
09.08
11.08
01.09
Quelle: Bloomberg (indexiert in CHF ab 6.3.08)
JBBSM aus den fünf folgenden, gleich gewichteten Titeln zusammen: Swisscom, Synthes, Nestlé, Roche und Novartis. Die knappe
Titelauswahl ist nicht ohne Risiko. Ein negativer Ausreisser genügt, damit das Zertifikat im Vergleich zum SMI schlechter abschneidet. Bislang blieb JBBSM von solcher Unbill verschont.
30. 30
PRODUCT REVIEW
Valor 3'632'164 – dem Kapitalschutz sei Dank
Valor: 3 632 164
Kapitalschutz-Zertifikat Fazit
100% CPN auf DWS ClimaX Index vs. DJ Euro Stoxx 50 TR Index
ISIN
XS0336407654
Basiswert
DWS ClimaX Cons. Index
Emittent
DWS
Verfall
01.02.12
%
115
110
105
100
95
90
85
80
75
70
65
60
Ausblick
Performance seit Vorstellung -5,5 Prozent
Das im payoff magazine 03/08 vorgestellte Anlageprodukt auf
den DWS ClimaX Conservative Index wäre ohne den eingebauten
Kapitalschutz böse abgestürzt. Wer vor einem Jahr auf einen Korb
aus Titeln von aufstrebenden Unternehmen gesetzt hat, die vom
internationalen Kampf gegen den Klimawandel profitieren,
glaubte in erster Linie an stetig steigende Kurse. Er hätte sich
wohl nicht träumen lassen, dass es allein dem Kapitalschutz zu
verdanken war, dass das Investment nicht zum Desaster wurde.
Ob der Kursverfall bis 6. Februar 2012 wieder vollständig wettgemacht werden kann, erscheint mehr als fraglich. Zu gross erscheint der Kursrückgang und zu ungewiss sind die Perspektiven.
03.08
05.08
07.08
09.08
11.08
01.09
100% CPN auf den DWS ClimaX Conservative Index
DJ Euro Stoxx 50 TR Index
Quelle: Bloomberg (indexiert in EUR ab 6.3.08)
Für einen Schweizer Anleger könnte zudem das Währungsrisiko
weiter an der Performance nagen. Ein Ausharren bis zum Ende
erscheint daher wenig lukrativ. So gesehen, dürfte ein Verkauf
aus heutiger Sicht das Gescheiteste sein. Das Gewinnpotenzial
für ein Ausharren ist zu klein und die Risiken überwiegen.
Anzeige
Exchange Traded Product Day
09
Die Tagung für professionelle Investoren
Die Veranstaltungen finden wie folgt statt:
– Freitag, 13. März 2009, ConventionPoint SIX Swiss Exchange, Zürich
– Donnerstag, 19. März 2009, Mandarin Oriental, Genf
– Donnerstag, 26. März 2009, Villa Castagnola, Lugano
Infos und Anmeldung unter: www.etpd.ch
www.payoff.ch | März 2009
Veranstalter: