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 AUTONOME PROVINZ BOZEN - SÜDTIROL         PROVINCIA AUTONOMA DI BOLZANO - ALTO ADIGE
               Deutsches Bildungsressort   Dipartimento istruzione e formazione tedesca
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       … So hat es Max Frisch auf den Punkt gebracht

  und genau darum geht es
      in dieser Broschüre !
Schülervertreterinnen und Schülervertreter gestalten Schule mit,
bringen Ideen ein und vertreten die Interessen und Bedürfnisse
der gröSSten Personengruppe im System Schule:  
der Schulerinnen und Schüler.




  es
      cht
 brau h!
    dic
Damit Schülerpartizipation gelingt, braucht es den Einsatz aller
Beteiligten. Es braucht engagierte und offene Ansprechpartner,
die die Schülervertreterinnen und Schülervertreter ernst nehmen,
sie als Experten für ihre eigenen Anliegen erkennen, sie ein-
binden und unterstützen. Hier sind Lehrpersonen, Direktoren
und Direktorinnen, Elternvertreter gefordert. Es braucht vor
allem aber auch dich als aktive Schülervertreterin und aktiven
Schülervertreter.

In dieser Broschüre findest du wichtige Informationen für deine
Arbeit. Du kannst den Mitbestimmungs-Check machen, dir
einen Überblick über die verschiedenen Mitbestimmungsgre-
mien der Schule verschaffen und du findest zahlreiche Tipps
und Anregungen.


Mach dich
	  fit für Mitbestimmung !

                                          Das Redaktionsteam
EN DER
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Selbstverwaltung

           Selbstbestimmung

                Mitbestimmung

                     Mitwirkung

                   Einbeziehung
                         Teilhabe

                 Alibi-Teilhabe

                      Dekoration

            Fremdbestimmung
Ladder of Partizipation nach dem US-amerikanischen Sozialpsychologen Roger Hart (1992)
Fremdbestimmung: Andere entscheiden über die Belange der
Zielgruppe, ohne diese anzuhören.
Dekoration: Die Zielgruppe nimmt etwa an Veranstaltungen teil,
ohne zu wissen, worum es geht.
Alibi-Teilhabe: Die betroffene Gruppe kann freiwillig an Veran-
staltungen teilnehmen, die Entscheidungen fällen andere. Die Infor-
mation ist nicht so aufbereitet, dass sie von der Zielgruppe verstan-
den wird, sondern richtet sich an die Entscheidungsträger. Die
betroffene Zielgruppe darf frei sprechen, ihr Wort zählt aber kaum.
Teilhabe: Die betroffene Gruppe darf sporadisch mitreden, sie hat
beratende Funktion, die Meinung ist für die Entscheidungsträger aber
nicht bindend.
Einbeziehung: Bei allen Angelegenheit, die eine Personengruppe
betreffen, wird diese gut informiert und kann den Entscheidungsträ-
gern ihre Sicht darlegen. Sie hat jedoch keine Entscheidungsbefugnis.
Mitwirkung: Die betroffene Personengruppe ist an der Ausführung
beteiligt. Sie hat Mitspracherecht. Entscheidungsmacht und Verant-
wortung liegen aber bei anderen.
Mitbestimmung: Betroffene können bei Planung und Ausführung
von Maßnahmen mitreden und bestimmte Entscheidungen treffen.
Die Initiative geht jedoch von anderen aus.
Selbstbestimmung: Eine Personengruppe initiiert selbst Projek-
te und Tätigkeiten, sie ist bei allen Entscheidungen eingebunden.
Die Entscheidungen werden mit anderen Personen oder Gruppen
ausgehandelt und ein Teil der Verantwortung wird übernommen.
Selbstverwaltung: Alle Entscheidungsträger sind Teil der Grup-
pe. Diese verwaltet sich absolut autonom und ist für alle getroffenen
Entscheidungen auch selbst verantwortlich.
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„Was ist für dich Mitbestimmung?“

Es gibt in Südtirol rund 14.000 Schülerinnen und Schüler in
knapp 700 Klassen, die eine deutschsprachige Oberschule
besuchen. Eine durchaus beträchtliche Anzahl. Ist für so eine
große Gruppe das Recht auf Mitbestimmung nicht grundlegend?
Und dieses Recht haben Schüler auch. Damit Mitbestimmung
funktioniert, muss man selber aktiv werden. Man braucht den
Mut seine Meinung einzubringen und für Konflikte konstruktive
Lösungsvorschläge zu finden und diese umzusetzen. Als Schü-
lervertreterin oder Schülervertreter ist es nicht immer einfach,
doch man darf sich nicht entmutigen lassen und sollte das Recht
zur Mitbestimmung wahrnehmen. Eigentlich ist es das unsere
Pflicht.

Die Einstellung „Man kann sowieso nichts verändern” ist abso-
lut tödlich für Demokratie, denn sie drückt Gleichgültigkeit aus.
Jede und jeder sollte den Versuch wagen, etwas zu verändern.
Ich kann aus eigener Erfahrung sagen: Es lohnt sich!

Diese Broschüre hilft dir, die verschiedenen Gremien zu verste-
hen. Sie enthält Tipps, wie du die Meinung der Schülerinnen
und Schüler am besten vertreten kannst. Mitbestimmung heißt,
den vielen Schülerinnen und Schülern eine Stimme zu geben.
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                      und deuts



„Wie wichtig ist das Engagement der Jugendlichen?“

Junge Menschen sollten wissen, welche Möglichkeiten der
Mitbestimmung sie in unserer Gesellschaft haben. Gute Ideen
entwickeln, die eigenen Interessen wahrnehmen, sich für an-
dere einsetzen – das ist der Motor unserer Demokratie. Mich
freut es immer, wenn Jugendliche selbstbewusst sind und auf
sich aufmerksam machen. Das ist für mich gleichbedeutend mit
Erneuerung und Zukunftsfähigkeit. Ich begrüße jede Initiative,
die die Jugendlichen in ihrer aktiven Teilhabe stärkt.
ng:
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                                 Schul



      Eine Gesellschaft funktioniert umso besser, je mehr Mitbestim-
      mung sie bietet. Die Voraussetzungen dafür müssen ständig
      verbessert und so weit angepasst werden, dass alle Interessier-
      ten sich wirksam einbringen können. Wenn es um Tätigkeiten
      und um Projekte an Schulen geht, sollen alle Beteiligten mit
      entscheiden können. Nur so eröffnet sich die Chance, dass sich
      wirklich alle mit den Vorhaben identifizieren und mit ganzem
      Herzen dabei sind. Mitbestimmung bedeutet mehr Engagement,
      mehr Wissen, mehr Chancen – ideal, wenn man damit in jun-
      gen Jahren beginnt.
  MA CH DEN
        IMMUNGS
MITBEST  !
   C HECK




  TIPP                         ISSE chülerrat.
                    ERGEBN ssen- oder S
        t über
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  Sprech          versam
     einer Klassen
  in
ICH …

S-   kenne die schulischen
     Mitbestimmungs­gremien.
     nutze die Möglichkeiten
     der Mitbestimmung.
     kenne die Schüler­ ertreter/innen
                      v
     an meiner Schule.
     weiß, an wen ich
     mich bei Fragen wenden kann.
     kenne meine
     Rechte und Pflichten.
     bin mit den anderen Schülervertretern
     und Schülervertreterinnen gut vernetzt.
     habe als Schüler­ ertreter/in eine
                      v
     klare Rolle und festgelegte Aufgaben.




     AN MEINER SCHULE …
     kann ich bei Entscheidungen,
     die mich betreffen, mitreden.
     lassen die meisten Lehrpersonen
     Kritik der Schüler/innen zu.
     können Schüler/innen
     ihre Meinung frei äußern.
     arbeiten Schüler-, Eltern- und
     Lehrervertreter/innen gut zusammen.
     werden Konflikte
     offen angesprochen.
     werden Lösungen
     gemeinsam gesucht.
     werden Ungerechtigkeiten
     wahrgenommen und thematisiert.
     gibt es keine
     Ausgrenzung.




        STIMMT                   STIMMT        STIMMT     STIMMT
        GAR NICHT                WENIG         ZIEMLICH   GENAU
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Du bist nicht nur Schülervertreter oder Schülervertreterin,
    du bist auch Schüler oder Schülerin.
    Gib deinem Gegenüber die Chance zu verstehen,
    aus welcher Rolle heraus du gerade sprichst:


✗   „Ich wollte Sie fragen, ob wir die Schularbeit verschieben
    können.”
    „Als Klassensprecherin frage ich im Auftrag der Klasse 2B,
✓   ob Sie die Schularbeit verschieben können.”

    Sag nicht nur, was nicht passt,
    sondern mach Verbesserungsvorschläge.

✗   „Wir haben zu viele Schularbeiten!”
    „Unsere Klasse hat einen Vorschlag. Oft häufen sich die
✓   Schularbeiten und das ist sehr anstrengend. Deshalb
    schlagen wir als Klasse vor, höchstens zwei Schularbeiten
    oder Tests pro Tag und insgesamt nicht mehr
    als fünf Schularbeiten pro Woche festzulegen.”

    Ob dein Gespräch erfolgreich verläuft oder nicht,
    hängt auch von den Rahmenbedingungen ab.


✗   Ganggespräche zwischen Tür und
    Angel führen, oder „Abpassen” der Ansprechperson
    nach Unterrichts- oder Stundenende.


✓   Vereinbare bei wichtigen Anliegen
    mit deinem Gesprächspartner einen Termin
    und bereite dich auf das Gespräch gut vor.

    Wenn du deinen Gesprächspartner angreifst, wird
    dieser automatisch in Abwehrhaltung gehen oder
    in den Gegen­ ngriff – deine Erfolgschancen sind dahin.
                a

✗   „Ihnen ist ja egal,
    was wir Schüler zu sagen haben!”
    „Wir Schüler möchten unsere
✓   Meinung einbringen und mitgestalten.”
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  SCHÜLER/INNEN


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Diese Rolle ist nicht im Gesetz der Mitbestimmungsgremien
verankert. An einigen Schulen ist es Praxis, dass Klassenspre-
cherinnen und Klassensprecher gleichzeitig auch Schülervertre-
terinnen und Schülervertreter im Klassenrat sind.

Worum geht es?
Als Klassensprecherin oder Klassensprecher bist du Ansprech-
person für deine Mitschülerinnen und Mitschüler, die Lehrper-
sonen der Klasse und noch viele andere Personen der Schul-
gemeinschaft, wenn es um Anliegen geht, die die gesamte
Klasse betreffen. Deine genauen Aufgaben und Zuständigkeiten
solltest du mit der Klasse und am besten auch mit dem Klas-
senvorstand vereinbaren. Das schafft Klarheit und hilft, Miss-
verständnisse sowie Über- oder Unterforderung zu vermeiden.

Tipps
Versteht euch als Teamworker!
Trennt zwischen eurer Rolle als Schülerin oder Schüler und der
Rolle als Klassensprecherin oder Klassensprecher.
Informiert euch, mit wem ihr zusammenarbeiten und wen ihr
um Unterstützung fragen könnt.
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        ASSE NRAT
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Wenn du nicht gleichzeitig auch Klassensprecherin oder Klas-
sensprecher bist, ist eine gute Vernetzung untereinander sehr
wichtig, um Anliegen der Klasse oder einzelner Schülerinnen
und Schüler voranzubringen. Als Mitglied im Klassenrat bist du
auch Mitglied im Schülerrat.

Wer ist dabei?
Alle Lehrpersonen der Klasse, 2 Elternvertretende, 2 Schüler-
vertretende, Direktorin oder Direktor

Worum geht es?
Die Beteiligten tauschen sich über die Klassensituation und die
Anliegen aus. Themen, die die Klasse betreffen, wie Vorschläge
zu Erziehungs- und Unterrichtstätigkeit, werden erarbeitet. Der
Klassenrat beschließt den Ausschluss aus der Schulgemeinschaft
und andere Disziplinarmaßnahmen, sofern dies von der Schul-
ordnung vorgesehen ist.

Tipps
Bereitet euch in einer Klassenversammlung auf den Klassenrat
vor. Haltet die Punkte, die ihr ansprechen wollt, schriftlich fest.
Macht euch im Klassenrat Notizen und informiert die Mitschü-
lerinnen und Mitschüler.
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        h üle rRAT
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Der Schülerrat ist ein beratendes Gremium auf Schulebene. Für
Vernetzung und Informationsaustausch bietet der Schülerrat die
ideale Plattform. Die Vorsitzende oder der Vorsitzende kommt
aus seiner Mitte und beruft die Sitzungen ein.

Wer ist dabei?
Alle Schülervertreterinnen und Schülervertreter der Schule

Worum geht es?
Der Schülerrat äußert sich zu aktuellen Themen der Schule. Die
Vertreterinnen und Vertreter der verschiedenen Klassen und
Gremien tauschen sich über Schüleranliegen aus und erarbeiten
Vorschläge.

Tipps
Achtet darauf, dass die Sitzungen gut organisiert sind und
wirklich für die Diskussion genutzt werden, dann werdet ihr
auch ernst genommen! Weist „Störenfriede“ sofort zurecht!
Berichtet in euren Klassenversammlungen vom Schülerrat und
umgekehrt. Da die drei Schülervertreterinnen oder -vertreter
im Schulrat auch Mitglieder im Schülerrat sind, bereitet gemein-
sam mit ihnen die Themen für den Schulrat vor.
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Schu

Der Schulrat ist das wichtigste Gremium der Schule. Hier fallen
alle bedeutenden Entscheidungen. Damit Schüleranliegen gut
vertreten sind, ist es wichtig, dass alle Schülervertreter und
Schülervertreterinnen gut miteinander vernetzt sind.

Wer ist dabei?
3 Schülervertreter/innen, 3 Elternvertreter/innen, 6 Lehrperso-
nen, 1 Vertreter/in des Verwaltungspersonals, Direktor/in
Zu den Sitzungen eingeladen, aber nicht stimmberechtigt sind:
Die Vorsitzenden von Eltern- und Schülerrat, sowie die Ver-
treter/innen im Landesbeirat der Schülerinnen und Schüler und
im Landesbeirat der Eltern.

Worum geht es?
Der Schulrat entscheidet über die gesamte Organisation des Schul-
betriebes. Er legt die Verwendung der Finanzmittel fest. Er beschließt
die Schwerpunktsetzungen und die Ausrichtung der Schule.

Tipps
Trefft euch als Schülervertreter und Schülervertreterinnen im
Schulrat und vereinbart gemeinsam, wie ihr eure Arbeit gestal-
ten könnt. Holt euch im Vorfeld der Sitzungen alle nötigen
Infos und sprecht euch ab. Bei wichtigen Themen kontaktiert
den Vorsitzenden oder die Vorsitzende des Schülerrates und
überlegt, eine Schülerratssitzung einzuberufen.
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Die Schlichtungskommission tritt zusammen, wenn ein Rekurs
gegen eine Disziplinarmaßnahme oder wenn eine Anfrage zur
Auslegung der Schülerinnen- und Schülercharta eingereicht
wird.

Wer ist dabei?
Mindestens 1 Schülervertreter/in, 1 Elternvertreter/in, 2 Lehrer­
vertreter/innen, die Schulführungskraft.

Worum geht es?
Die Schlichtungskommission versucht bei Rekursen gegen Dis-
ziplinarmaßnahmen zwischen den Parteien zu schlichten. Wenn
dies misslingt, entscheidet sie über Annahme oder Ablehnung
des Rekurses. Sie ist für Anfragen zur Auslegung oder Verletzung
der Schüler- und Schülerinnencharta zuständig.

Tipps
Verhalte dich möglichst unparteiisch.
Besorg dir alle nötigen Unterlagen: Was sagt die Schüler- und
Schülerinnencharta zu diesem Thema, was genau besagen die
Schulordnung und die Disziplinarordnung?
Es geht nicht darum, zu entscheiden, was du als gerecht emp-
findest, sondern was die Regelungen sagen. Die Entscheidung
ist aufgrund dieser zu treffen und zu begründen.
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	 de chüler (L
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Der LBS ist das oberste Schülergremium des Landes und hat
beratende Funktion. In den Sitzungen erhalten die Mitglieder
eine Vielzahl von Informationen: Sie können die Anliegen der
Schülerinnen und Schüler aller Oberschulen im Land an wichti-
ge Entscheidungsträger aus Verwaltung und Politik weitergeben.

Wer ist dabei?
2 Schüler/innen aus jeder Oberschuldirektion

Worum geht es?
Der Landesbeirat setzt sich mit aktuellen Themen der Schulwelt
auseinander und erarbeitet dazu Stellungnahmen. Wesentlich
ist dabei der direkte Austausch und die Diskussion mit den
Verantwortlichen der Schulwelt.

Tipps
Eure regelmäßige Teilnahme an den Sitzungen ist wichtig,
damit die Anliegen aller Schüler und Schülerinnen im Land gut
vertreten sind und ihr wichtige Informationen erhält.
Lernt von anderen Schulen! Tauscht euch im LBS mit den an-
deren Mitgliedern aus, so erhält ihr Ideen und Anregungen für
eure Schule. Berichtet regelmäßig bei Schülerratssitzungen aus
dem LBS und bringt umgekehrt die Anliegen eurer Schule im
LBS ein.
Der
   
	    des-
  lan rat
 s chul
Im Landesschulrat sind alle drei Sprachgruppen vertreten. Er ist
das oberste Mitbestimmungsgremium. Hier sind alle Personen-
gruppen vertreten, die direkt oder indirekt mit Kindergarten und
Schule zu tun haben.

Wer ist dabei?
Der Landesschulrat hat insgesamt 63 Mitglieder.
5 Schülervertreter/innen, Bildungslandesräte, Schulamtsleiter
und Schulamtsleiterin, Elternvertreter/innen, Lehrpersonen,
Inspektoren und Inspektorinnen, Direktoren und Direktorinnen,
Vertreter/innen außerschulischer Organisationen (Gemeinden,
Wirtschaft, Universität …) und andere.

Worum geht es?
Der Landesschulrat erstellt hauptsächlich Gutachten für die
Schulämter und die Landesregierung zu aktuellen Themen. Er
ist ein beratendes Gremium und für alle Bildungsstufen, vom
Kindergarten bis zur Oberschule und alle drei Sprachgruppen
zuständig. Falls ein Thema nur Schulen einer Sprachgruppe
betrifft, treffen sich die Mitglieder dieser Sprachgruppe zu einer
getrennten Sitzung. Themen, die im Landesschulrat behandelt
werden, sind Neuerungen im Schulbereich, der Schulvertei-
lungsplan, die Rahmenrichtlinien, der Schulkalender oder Maß-
nahmen zur Unterstützung von Schülerinnen und Schülern.
t
  Wu sstes

  u,
  
          ass …
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        ?
… es seit Ende der 70er-Jahre die meisten der heutigen Mit-
bestimmungsgremien gibt? Mit Einführung der Schulautonomie
im Jahr 2000 haben sie an Bedeutung gewonnen.

… an vielen Schulen Schüler und Schülerinnen der oberen
Klassen Patenschaften für Schülervertretende der 1. Klassen
übernehmen und diese unterstützen?

… es an manchen Schulen Schülerparlamente und/oder regel-
mäßige Schülerratssitzungen gibt?

… manche Schulen regelmäßig Fortbildungen für Schülerver-
treterinnen und Schülervertreter anbieten?

… in Schulen mit aktiver Schülerbeteiligung Ideen und Wünsche
der Schülerinnen und Schüler oft umgesetzt werden?

… ehemalige Schülervertreterinnen und Schülervertreter ange-
ben, sehr viele Erfahrungen gesammelt zu haben?
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   ie gut
  W nd eure
   si
		
     ung  en
Sitz

  Wie erlebst du eure Sitzungen? Schau zurück auf die bisherigen
  Sitzungen dieses Schuljahres und bewerte die Aussagen im
  Test. Anregungen zur Gestaltung und Moderation von Klassen-
  versammlungen findest du unter:
  www.provinz.bz.it/mitbestimmung
vor der sitzung
Die Sitzungsleitung ist inhaltlich
und methodisch vorbereitet.
Die Tagesordnung und das Ziel
der Sitzung sind allen bekannt.

Während der sitzung
Alle Teilnehmenden arbeiten
konstruktiv mit.
Störendes Verhalten wird
angesprochen.
Die Beteiligten verhalten sich fair
und offen zueinander.
Zwischenergebnisse und Ergebnisse
sind visualisiert.

nach der sitzung
Wenn notwendig, geben wir
Informationen an andere Gremien
oder Personen weiter.
Wir halten uns an Entscheidungen,
die wir getroffen haben.


   STIMMT                  STIMMT     STIMMT     STIMMT
   GAR NICHT               WENIG      ZIEMLICH   GENAU
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          Unterst /mitbestimmun
               z.bz.it
          provin
     www.




Tel. 0471 060430
www.jugendring.it; info@jugendring.it
Der Südtiroler Jugendring (SJR) ist eine Arbeits- und Aktions-
gemeinschaft der Kinder- und Jugendorganisationen Südtirols.
Er setzt sich für die Interessen dieser Verbände ein und wirkt als
Sprachrohr für die Kinder und Jugendlichen.
 




 Tel. 0471 060420
online@young-direct.it; www.young-direct.it
Jugendtelefon: 8400 36366
von Montag bis Freitag von 14.30 bis 19.30
sowie Freitag, Samstag, Sonntag von 19.30 bis 1.00 nachts
Young+Direct ist eine Beratungsstelle für junge Menschen in
Südtirol. Jugendliche erhalten anonym und kostenlos Beratung.
Egal, um welche Fragen, Probleme oder Zweifel es geht, die
Berater/innen haben stets ein offenes Ohr und helfen weiter.
Bereich Innovation und Beratung
Tel. 0471 417221
www.schule.suedtirol.it/pi
Der Bereich Innovation und Beratung am Deutschen Bildungs-
ressort unterstützt Schulen und berät sie. Für Schülervertreter
und Schülervertreterinnen läuft das Projekt „Fit für Mitbestim-
mung“.
 



Rechtliche Infos
Gesetzliche Grundlagen: www.provinz.bz.it/schulamt/schulrecht.asp
Detaillierte Beschreibung der einzelnen Gremien auf Schul- und
Landesebene: www.provinz.bz.it/schulamt/schulgremien.asp

Auch interessant
Lexikon der Bundeszentrale für politische Bildung
www.bpb.de/lexika
Homepage der Bundeszentrale für politische Bildung:
www.bpb.de
Magazin der Bundeszentrale für politische Bildung:
www.Fluter.de
Herausgeber:
Deutsches Bildungsressort,
Amba-Alagi-Straße 10, 39100 Bozen,
Tel. 0471 417221 - www.schule.suedtirol.it/pi

Redaktion: Jacob Geier, Elisabeth Mairhofer, Andrea Perger, Thomas Summerer
Fotos: Deutsches Bildungressort, Brian Boaretto, Benedikt Trojer
Grafik und Druck: Lanarepro, Lana

Juni 2012

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Mitbestimmung

  • 1.      fit für immung Mi tbest d Infos e Tipps un lervertretend für Schü AUTONOME PROVINZ BOZEN - SÜDTIROL PROVINCIA AUTONOMA DI BOLZANO - ALTO ADIGE Deutsches Bildungsressort Dipartimento istruzione e formazione tedesca
  • 2. m okr ati De n die e igen    sich i e inz      
  • 3. ie H EIssT, elege n heite n nen Ang hen   zu misc … So hat es Max Frisch auf den Punkt gebracht und genau darum geht es     in dieser Broschüre !
  • 4. Schülervertreterinnen und Schülervertreter gestalten Schule mit, bringen Ideen ein und vertreten die Interessen und Bedürfnisse der gröSSten Personengruppe im System Schule:   der Schulerinnen und Schüler.   es cht brau h!    dic
  • 5. Damit Schülerpartizipation gelingt, braucht es den Einsatz aller Beteiligten. Es braucht engagierte und offene Ansprechpartner, die die Schülervertreterinnen und Schülervertreter ernst nehmen, sie als Experten für ihre eigenen Anliegen erkennen, sie ein- binden und unterstützen. Hier sind Lehrpersonen, Direktoren und Direktorinnen, Elternvertreter gefordert. Es braucht vor allem aber auch dich als aktive Schülervertreterin und aktiven Schülervertreter. In dieser Broschüre findest du wichtige Informationen für deine Arbeit. Du kannst den Mitbestimmungs-Check machen, dir einen Überblick über die verschiedenen Mitbestimmungsgre- mien der Schule verschaffen und du findest zahlreiche Tipps und Anregungen. Mach dich fit für Mitbestimmung ! Das Redaktionsteam
  • 6. EN DER   STUF izipation Pa rt man v ersteht IPATION uppe, einer ter PARTIZ er Gr Un ein i iehung eins be Einbez es Ver die der ein ref fen. ation o sie bet Organis n, die ie ge nheite r tizipation d Angele eichnet Pa Bür- ein bez er und Allgem me der Bürg (politi- Teilnah samen aktive gemein ungen. en bei tscheid gerinn n und En Theme schen)
  • 7.
  • 8. Selbstverwaltung Selbstbestimmung Mitbestimmung Mitwirkung Einbeziehung Teilhabe Alibi-Teilhabe Dekoration Fremdbestimmung Ladder of Partizipation nach dem US-amerikanischen Sozialpsychologen Roger Hart (1992)
  • 9. Fremdbestimmung: Andere entscheiden über die Belange der Zielgruppe, ohne diese anzuhören. Dekoration: Die Zielgruppe nimmt etwa an Veranstaltungen teil, ohne zu wissen, worum es geht. Alibi-Teilhabe: Die betroffene Gruppe kann freiwillig an Veran- staltungen teilnehmen, die Entscheidungen fällen andere. Die Infor- mation ist nicht so aufbereitet, dass sie von der Zielgruppe verstan- den wird, sondern richtet sich an die Entscheidungsträger. Die betroffene Zielgruppe darf frei sprechen, ihr Wort zählt aber kaum. Teilhabe: Die betroffene Gruppe darf sporadisch mitreden, sie hat beratende Funktion, die Meinung ist für die Entscheidungsträger aber nicht bindend. Einbeziehung: Bei allen Angelegenheit, die eine Personengruppe betreffen, wird diese gut informiert und kann den Entscheidungsträ- gern ihre Sicht darlegen. Sie hat jedoch keine Entscheidungsbefugnis. Mitwirkung: Die betroffene Personengruppe ist an der Ausführung beteiligt. Sie hat Mitspracherecht. Entscheidungsmacht und Verant- wortung liegen aber bei anderen. Mitbestimmung: Betroffene können bei Planung und Ausführung von Maßnahmen mitreden und bestimmte Entscheidungen treffen. Die Initiative geht jedoch von anderen aus. Selbstbestimmung: Eine Personengruppe initiiert selbst Projek- te und Tätigkeiten, sie ist bei allen Entscheidungen eingebunden. Die Entscheidungen werden mit anderen Personen oder Gruppen ausgehandelt und ein Teil der Verantwortung wird übernommen. Selbstverwaltung: Alle Entscheidungsträger sind Teil der Grup- pe. Diese verwaltet sich absolut autonom und ist für alle getroffenen Entscheidungen auch selbst verantwortlich.
  • 10. b en ut ha   ... De nM Mei nung s eine zubringen in   e en zl von W - Matthias er schül  vertreter schule chober tschaf tsfa at und die Wir chülerr b esucht nra t, im S hüler­ Wenzl Klasse enzl Sc i as von er treter im thia s von W Landes ­ Matth d ist V ist Mat ed im hen un , weiters nd smitgli in Innic r Schule Vorsta t seine at und Schulra sschulr ler (LBS). im ande d Schü er im L nen un ver tret hülerin der Sc beirat
  • 11. „Was ist für dich Mitbestimmung?“ Es gibt in Südtirol rund 14.000 Schülerinnen und Schüler in knapp 700 Klassen, die eine deutschsprachige Oberschule besuchen. Eine durchaus beträchtliche Anzahl. Ist für so eine große Gruppe das Recht auf Mitbestimmung nicht grundlegend? Und dieses Recht haben Schüler auch. Damit Mitbestimmung funktioniert, muss man selber aktiv werden. Man braucht den Mut seine Meinung einzubringen und für Konflikte konstruktive Lösungsvorschläge zu finden und diese umzusetzen. Als Schü- lervertreterin oder Schülervertreter ist es nicht immer einfach, doch man darf sich nicht entmutigen lassen und sollte das Recht zur Mitbestimmung wahrnehmen. Eigentlich ist es das unsere Pflicht. Die Einstellung „Man kann sowieso nichts verändern” ist abso- lut tödlich für Demokratie, denn sie drückt Gleichgültigkeit aus. Jede und jeder sollte den Versuch wagen, etwas zu verändern. Ich kann aus eigener Erfahrung sagen: Es lohnt sich! Diese Broschüre hilft dir, die verschiedenen Gremien zu verste- hen. Sie enthält Tipps, wie du die Meinung der Schülerinnen und Schüler am besten vertreten kannst. Mitbestimmung heißt, den vielen Schülerinnen und Schülern eine Stimme zu geben.
  • 12. imm un best   mit m ageha eng & c   w issen Mur atterldun Kassl tin für ltur g Bi Sabina ä Landesr che ku und deuts „Wie wichtig ist das Engagement der Jugendlichen?“ Junge Menschen sollten wissen, welche Möglichkeiten der Mitbestimmung sie in unserer Gesellschaft haben. Gute Ideen entwickeln, die eigenen Interessen wahrnehmen, sich für an- dere einsetzen – das ist der Motor unserer Demokratie. Mich freut es immer, wenn Jugendliche selbstbewusst sind und auf sich aufmerksam machen. Das ist für mich gleichbedeutend mit Erneuerung und Zukunftsfähigkeit. Ich begrüße jede Initiative, die die Jugendlichen in ihrer aktiven Teilhabe stärkt.
  • 13. ng: m ent, n ance gl Höllri Peter amtsl eiter Schul Eine Gesellschaft funktioniert umso besser, je mehr Mitbestim- mung sie bietet. Die Voraussetzungen dafür müssen ständig verbessert und so weit angepasst werden, dass alle Interessier- ten sich wirksam einbringen können. Wenn es um Tätigkeiten und um Projekte an Schulen geht, sollen alle Beteiligten mit entscheiden können. Nur so eröffnet sich die Chance, dass sich wirklich alle mit den Vorhaben identifizieren und mit ganzem Herzen dabei sind. Mitbestimmung bedeutet mehr Engagement, mehr Wissen, mehr Chancen – ideal, wenn man damit in jun- gen Jahren beginnt.
  • 14.   MA CH DEN IMMUNGS MITBEST  !    C HECK TIPP ISSE chülerrat. ERGEBN ssen- oder S t über EURE mlung , im Kla Sprech versam einer Klassen in
  • 15. ICH … S- kenne die schulischen Mitbestimmungs­gremien. nutze die Möglichkeiten der Mitbestimmung. kenne die Schüler­ ertreter/innen v an meiner Schule. weiß, an wen ich mich bei Fragen wenden kann. kenne meine Rechte und Pflichten. bin mit den anderen Schülervertretern und Schülervertreterinnen gut vernetzt. habe als Schüler­ ertreter/in eine v klare Rolle und festgelegte Aufgaben. AN MEINER SCHULE … kann ich bei Entscheidungen, die mich betreffen, mitreden. lassen die meisten Lehrpersonen Kritik der Schüler/innen zu. können Schüler/innen ihre Meinung frei äußern. arbeiten Schüler-, Eltern- und Lehrervertreter/innen gut zusammen. werden Konflikte offen angesprochen. werden Lösungen gemeinsam gesucht. werden Ungerechtigkeiten wahrgenommen und thematisiert. gibt es keine Ausgrenzung. STIMMT STIMMT STIMMT STIMMT GAR NICHT WENIG ZIEMLICH GENAU
  • 16. WIE AG    CH’S S I    ?
  • 17. Du bist nicht nur Schülervertreter oder Schülervertreterin, du bist auch Schüler oder Schülerin. Gib deinem Gegenüber die Chance zu verstehen, aus welcher Rolle heraus du gerade sprichst: ✗ „Ich wollte Sie fragen, ob wir die Schularbeit verschieben können.” „Als Klassensprecherin frage ich im Auftrag der Klasse 2B, ✓ ob Sie die Schularbeit verschieben können.” Sag nicht nur, was nicht passt, sondern mach Verbesserungsvorschläge. ✗ „Wir haben zu viele Schularbeiten!” „Unsere Klasse hat einen Vorschlag. Oft häufen sich die ✓ Schularbeiten und das ist sehr anstrengend. Deshalb schlagen wir als Klasse vor, höchstens zwei Schularbeiten oder Tests pro Tag und insgesamt nicht mehr als fünf Schularbeiten pro Woche festzulegen.” Ob dein Gespräch erfolgreich verläuft oder nicht, hängt auch von den Rahmenbedingungen ab. ✗ Ganggespräche zwischen Tür und Angel führen, oder „Abpassen” der Ansprechperson nach Unterrichts- oder Stundenende. ✓ Vereinbare bei wichtigen Anliegen mit deinem Gesprächspartner einen Termin und bereite dich auf das Gespräch gut vor. Wenn du deinen Gesprächspartner angreifst, wird dieser automatisch in Abwehrhaltung gehen oder in den Gegen­ ngriff – deine Erfolgschancen sind dahin. a ✗ „Ihnen ist ja egal, was wir Schüler zu sagen haben!” „Wir Schüler möchten unsere ✓ Meinung einbringen und mitgestalten.”
  • 18. SCH ÜLER-NGS-    IMMU BEST RK MIT E    NETZW stem rbleitsy aus Grafik Fa
  • 19. KLASSEN KLASSEN KLASSEN RAT RAT RAT KLASSE KLASSE KLASSE SCHLICHT UNGS  KOMMISSION .. S CH ULER RAT SCH ULRAT LANDESBEIRAT DER SCHÜLER/INNEN LA ND ES SC H UL RAT
  • 20. D U BIST     EN- /in LASS CHEr K   SPRE Diese Rolle ist nicht im Gesetz der Mitbestimmungsgremien verankert. An einigen Schulen ist es Praxis, dass Klassenspre- cherinnen und Klassensprecher gleichzeitig auch Schülervertre- terinnen und Schülervertreter im Klassenrat sind. Worum geht es? Als Klassensprecherin oder Klassensprecher bist du Ansprech- person für deine Mitschülerinnen und Mitschüler, die Lehrper- sonen der Klasse und noch viele andere Personen der Schul- gemeinschaft, wenn es um Anliegen geht, die die gesamte Klasse betreffen. Deine genauen Aufgaben und Zuständigkeiten solltest du mit der Klasse und am besten auch mit dem Klas- senvorstand vereinbaren. Das schafft Klarheit und hilft, Miss- verständnisse sowie Über- oder Unterforderung zu vermeiden. Tipps Versteht euch als Teamworker! Trennt zwischen eurer Rolle als Schülerin oder Schüler und der Rolle als Klassensprecherin oder Klassensprecher. Informiert euch, mit wem ihr zusammenarbeiten und wen ihr um Unterstützung fragen könnt.
  • 21.
  • 22. m DU BIST i     ASSE NRAT KL Wenn du nicht gleichzeitig auch Klassensprecherin oder Klas- sensprecher bist, ist eine gute Vernetzung untereinander sehr wichtig, um Anliegen der Klasse oder einzelner Schülerinnen und Schüler voranzubringen. Als Mitglied im Klassenrat bist du auch Mitglied im Schülerrat. Wer ist dabei? Alle Lehrpersonen der Klasse, 2 Elternvertretende, 2 Schüler- vertretende, Direktorin oder Direktor Worum geht es? Die Beteiligten tauschen sich über die Klassensituation und die Anliegen aus. Themen, die die Klasse betreffen, wie Vorschläge zu Erziehungs- und Unterrichtstätigkeit, werden erarbeitet. Der Klassenrat beschließt den Ausschluss aus der Schulgemeinschaft und andere Disziplinarmaßnahmen, sofern dies von der Schul- ordnung vorgesehen ist. Tipps Bereitet euch in einer Klassenversammlung auf den Klassenrat vor. Haltet die Punkte, die ihr ansprechen wollt, schriftlich fest. Macht euch im Klassenrat Notizen und informiert die Mitschü- lerinnen und Mitschüler.
  • 23.
  • 24. m DU BIST i     h üle rRAT Sc Der Schülerrat ist ein beratendes Gremium auf Schulebene. Für Vernetzung und Informationsaustausch bietet der Schülerrat die ideale Plattform. Die Vorsitzende oder der Vorsitzende kommt aus seiner Mitte und beruft die Sitzungen ein. Wer ist dabei? Alle Schülervertreterinnen und Schülervertreter der Schule Worum geht es? Der Schülerrat äußert sich zu aktuellen Themen der Schule. Die Vertreterinnen und Vertreter der verschiedenen Klassen und Gremien tauschen sich über Schüleranliegen aus und erarbeiten Vorschläge. Tipps Achtet darauf, dass die Sitzungen gut organisiert sind und wirklich für die Diskussion genutzt werden, dann werdet ihr auch ernst genommen! Weist „Störenfriede“ sofort zurecht! Berichtet in euren Klassenversammlungen vom Schülerrat und umgekehrt. Da die drei Schülervertreterinnen oder -vertreter im Schulrat auch Mitglieder im Schülerrat sind, bereitet gemein- sam mit ihnen die Themen für den Schulrat vor.
  • 25.
  • 26. m DU BIST i lRAT     Schu Der Schulrat ist das wichtigste Gremium der Schule. Hier fallen alle bedeutenden Entscheidungen. Damit Schüleranliegen gut vertreten sind, ist es wichtig, dass alle Schülervertreter und Schülervertreterinnen gut miteinander vernetzt sind. Wer ist dabei? 3 Schülervertreter/innen, 3 Elternvertreter/innen, 6 Lehrperso- nen, 1 Vertreter/in des Verwaltungspersonals, Direktor/in Zu den Sitzungen eingeladen, aber nicht stimmberechtigt sind: Die Vorsitzenden von Eltern- und Schülerrat, sowie die Ver- treter/innen im Landesbeirat der Schülerinnen und Schüler und im Landesbeirat der Eltern. Worum geht es? Der Schulrat entscheidet über die gesamte Organisation des Schul- betriebes. Er legt die Verwendung der Finanzmittel fest. Er beschließt die Schwerpunktsetzungen und die Ausrichtung der Schule. Tipps Trefft euch als Schülervertreter und Schülervertreterinnen im Schulrat und vereinbart gemeinsam, wie ihr eure Arbeit gestal- ten könnt. Holt euch im Vorfeld der Sitzungen alle nötigen Infos und sprecht euch ab. Bei wichtigen Themen kontaktiert den Vorsitzenden oder die Vorsitzende des Schülerrates und überlegt, eine Schülerratssitzung einzuberufen.
  • 27.
  • 28.     gs- htun n Die schlic ssio  ko mmi Die Schlichtungskommission tritt zusammen, wenn ein Rekurs gegen eine Disziplinarmaßnahme oder wenn eine Anfrage zur Auslegung der Schülerinnen- und Schülercharta eingereicht wird. Wer ist dabei? Mindestens 1 Schülervertreter/in, 1 Elternvertreter/in, 2 Lehrer­ vertreter/innen, die Schulführungskraft. Worum geht es? Die Schlichtungskommission versucht bei Rekursen gegen Dis- ziplinarmaßnahmen zwischen den Parteien zu schlichten. Wenn dies misslingt, entscheidet sie über Annahme oder Ablehnung des Rekurses. Sie ist für Anfragen zur Auslegung oder Verletzung der Schüler- und Schülerinnencharta zuständig. Tipps Verhalte dich möglichst unparteiisch. Besorg dir alle nötigen Unterlagen: Was sagt die Schüler- und Schülerinnencharta zu diesem Thema, was genau besagen die Schulordnung und die Disziplinarordnung? Es geht nicht darum, zu entscheiden, was du als gerecht emp- findest, sondern was die Regelungen sagen. Die Entscheidung ist aufgrund dieser zu treffen und zu begründen.
  • 29.
  • 30. Der t iran esbe     d Lanr SchülerBnne i S) de chüler (L und S Der LBS ist das oberste Schülergremium des Landes und hat beratende Funktion. In den Sitzungen erhalten die Mitglieder eine Vielzahl von Informationen: Sie können die Anliegen der Schülerinnen und Schüler aller Oberschulen im Land an wichti- ge Entscheidungsträger aus Verwaltung und Politik weitergeben. Wer ist dabei? 2 Schüler/innen aus jeder Oberschuldirektion Worum geht es? Der Landesbeirat setzt sich mit aktuellen Themen der Schulwelt auseinander und erarbeitet dazu Stellungnahmen. Wesentlich ist dabei der direkte Austausch und die Diskussion mit den Verantwortlichen der Schulwelt. Tipps Eure regelmäßige Teilnahme an den Sitzungen ist wichtig, damit die Anliegen aller Schüler und Schülerinnen im Land gut vertreten sind und ihr wichtige Informationen erhält. Lernt von anderen Schulen! Tauscht euch im LBS mit den an- deren Mitgliedern aus, so erhält ihr Ideen und Anregungen für eure Schule. Berichtet regelmäßig bei Schülerratssitzungen aus dem LBS und bringt umgekehrt die Anliegen eurer Schule im LBS ein.
  • 31.
  • 32. Der     des- lan rat  s chul Im Landesschulrat sind alle drei Sprachgruppen vertreten. Er ist das oberste Mitbestimmungsgremium. Hier sind alle Personen- gruppen vertreten, die direkt oder indirekt mit Kindergarten und Schule zu tun haben. Wer ist dabei? Der Landesschulrat hat insgesamt 63 Mitglieder. 5 Schülervertreter/innen, Bildungslandesräte, Schulamtsleiter und Schulamtsleiterin, Elternvertreter/innen, Lehrpersonen, Inspektoren und Inspektorinnen, Direktoren und Direktorinnen, Vertreter/innen außerschulischer Organisationen (Gemeinden, Wirtschaft, Universität …) und andere. Worum geht es? Der Landesschulrat erstellt hauptsächlich Gutachten für die Schulämter und die Landesregierung zu aktuellen Themen. Er ist ein beratendes Gremium und für alle Bildungsstufen, vom Kindergarten bis zur Oberschule und alle drei Sprachgruppen zuständig. Falls ein Thema nur Schulen einer Sprachgruppe betrifft, treffen sich die Mitglieder dieser Sprachgruppe zu einer getrennten Sitzung. Themen, die im Landesschulrat behandelt werden, sind Neuerungen im Schulbereich, der Schulvertei- lungsplan, die Rahmenrichtlinien, der Schulkalender oder Maß- nahmen zur Unterstützung von Schülerinnen und Schülern.
  • 33.
  • 34. t Wu sstes u,    ass … d d    ?
  • 35. … es seit Ende der 70er-Jahre die meisten der heutigen Mit- bestimmungsgremien gibt? Mit Einführung der Schulautonomie im Jahr 2000 haben sie an Bedeutung gewonnen. … an vielen Schulen Schüler und Schülerinnen der oberen Klassen Patenschaften für Schülervertretende der 1. Klassen übernehmen und diese unterstützen? … es an manchen Schulen Schülerparlamente und/oder regel- mäßige Schülerratssitzungen gibt? … manche Schulen regelmäßig Fortbildungen für Schülerver- treterinnen und Schülervertreter anbieten? … in Schulen mit aktiver Schülerbeteiligung Ideen und Wünsche der Schülerinnen und Schüler oft umgesetzt werden? … ehemalige Schülervertreterinnen und Schülervertreter ange- ben, sehr viele Erfahrungen gesammelt zu haben?
  • 36. ? ie gut   W nd eure si ung en Sitz Wie erlebst du eure Sitzungen? Schau zurück auf die bisherigen Sitzungen dieses Schuljahres und bewerte die Aussagen im Test. Anregungen zur Gestaltung und Moderation von Klassen- versammlungen findest du unter: www.provinz.bz.it/mitbestimmung
  • 37. vor der sitzung Die Sitzungsleitung ist inhaltlich und methodisch vorbereitet. Die Tagesordnung und das Ziel der Sitzung sind allen bekannt. Während der sitzung Alle Teilnehmenden arbeiten konstruktiv mit. Störendes Verhalten wird angesprochen. Die Beteiligten verhalten sich fair und offen zueinander. Zwischenergebnisse und Ergebnisse sind visualisiert. nach der sitzung Wenn notwendig, geben wir Informationen an andere Gremien oder Personen weiter. Wir halten uns an Entscheidungen, die wir getroffen haben. STIMMT STIMMT STIMMT STIMMT GAR NICHT WENIG ZIEMLICH GENAU
  • 38. g ützun g Unterst /mitbestimmun z.bz.it provin www. Tel. 0471 060430 www.jugendring.it; info@jugendring.it Der Südtiroler Jugendring (SJR) ist eine Arbeits- und Aktions- gemeinschaft der Kinder- und Jugendorganisationen Südtirols. Er setzt sich für die Interessen dieser Verbände ein und wirkt als Sprachrohr für die Kinder und Jugendlichen.   Tel. 0471 060420 online@young-direct.it; www.young-direct.it Jugendtelefon: 8400 36366 von Montag bis Freitag von 14.30 bis 19.30 sowie Freitag, Samstag, Sonntag von 19.30 bis 1.00 nachts Young+Direct ist eine Beratungsstelle für junge Menschen in Südtirol. Jugendliche erhalten anonym und kostenlos Beratung. Egal, um welche Fragen, Probleme oder Zweifel es geht, die Berater/innen haben stets ein offenes Ohr und helfen weiter.
  • 39. Bereich Innovation und Beratung Tel. 0471 417221 www.schule.suedtirol.it/pi Der Bereich Innovation und Beratung am Deutschen Bildungs- ressort unterstützt Schulen und berät sie. Für Schülervertreter und Schülervertreterinnen läuft das Projekt „Fit für Mitbestim- mung“.   Rechtliche Infos Gesetzliche Grundlagen: www.provinz.bz.it/schulamt/schulrecht.asp Detaillierte Beschreibung der einzelnen Gremien auf Schul- und Landesebene: www.provinz.bz.it/schulamt/schulgremien.asp Auch interessant Lexikon der Bundeszentrale für politische Bildung www.bpb.de/lexika Homepage der Bundeszentrale für politische Bildung: www.bpb.de Magazin der Bundeszentrale für politische Bildung: www.Fluter.de
  • 40. Herausgeber: Deutsches Bildungsressort, Amba-Alagi-Straße 10, 39100 Bozen, Tel. 0471 417221 - www.schule.suedtirol.it/pi Redaktion: Jacob Geier, Elisabeth Mairhofer, Andrea Perger, Thomas Summerer Fotos: Deutsches Bildungressort, Brian Boaretto, Benedikt Trojer Grafik und Druck: Lanarepro, Lana Juni 2012