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M&A als Angriffs- und
Verteidigungsstrategie in
stürmischen Zeiten
Econique-Workshop, Berlin 23.10.2012

Kai Lucks                     Prof. Dr.-Ing. Kai Lucks   1
Wie ist die M&A-
   Weltlage?

      Prof. Dr.-Ing. Kai Lucks
Erfolgsquoten: keine Ensspannung in Sicht




                        77         50        66              53           31          % Fehlerquote
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                                                                       KPM
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                                                           KPM
                McK




                                         Boo




              M&A ist eine große Herausforderung
              Professionalisierung verspricht große Verbesserungen

August 2012                             Prof. Dr.-Ing. Kai Lucks                                      3
Wie ist die M&A-
  Witterung?

      Prof. Dr.-Ing. Kai Lucks
Der M&A-Markt in Westeuropa ist seit
                         Mai 2012 wertmäßig um 84 % gefallen




Quelle: Zephyr-Datenbank September 2012




                                          Prof. Dr.-Ing. Kai Lucks
Der Private Equity M&A-Markt in
                          Westeuropa ist um 70% eingebrochen




Quelle: Zephyr-Datenbank September 2012




                                          Prof. Dr.-Ing. Kai Lucks
Haben wir die Stille vor einem neuen Sturm?
              Sollten wir die Stille nutzen?


Gründe für den Einbruch:
•Unsicherheit in den Finanzmärkten (vor allem Europa)
•Rückgang des Wachstums in China (Exporte gehen zurück)
•Rückgang der Welt-Konjunktur
•Es gibt zu wenig gute Targets
•Uneinigkeit über den Preis (es wird weiter und länger verhandelt)
•Der Politik des billigen Geldes wird nicht getraut (die USA vor den
Wahlen)
•Die Weltmarkt-Treiber USA und Europa halten sich zurück
•China und die anderen BRIC-Staaten haben im M&A-Markt noch
kein großes Gewicht (wenige und kleine Deals; sehr wenige große
strategische Deals)
•Private Equity fehlt das Zukunfts-Modell (nur Leveraging reicht
nicht mehr aus)



                          Prof. Dr.-Ing. Kai Lucks
Konsolidierungs-
   Wettlauf

      Prof. Dr.-Ing. Kai Lucks
Ableitung der Konsolidierungsphasen von der S-Kurve



                                           Traditionelle S-Kurve
                     Marktkonsolidierung
                     (in CR3)




                                                                                              Zeit


                                Dynamisches Merger Endgame Konzept
                     Marktkonsolidierung
                     (in CR3)




                                                                                              Zeit
                                 1         2           3                     4       5

                                                                                   Wieder-
                            Eröffnung   Plateau   Konzentration         Dominanz
                                                                                   eintritt




Quelle: AT Kearney 2012




                                                  Prof. Dr.-Ing. Kai Lucks
Hypothetischer Konsolidierungsverlauf einer Industrie



                    Marktkonsolidierung
                    (in CR3)
                                                                                                      Heute

                              1      2    3     5         3                4           5          2




                                                                                                                 ?

                                                                                                              Zeit
                          1               2                    3                4                      5
                      Erö ffnung:        Plateau:             Konzentra-        Dominanz:             Wiedereintritt
                      Profitable         Viele Spieler        tion:             Keine weitere         :
                      Kaufgelegen-       ohne Beweg-          Erfordernis       Konsoli-              CR3 Rück-
                      heiten bewe-       gründe fü r          hoher Skalen      dierung er-           gang (z. B.
                      gen Spieler        Konsolidie-          und globaler      forderlich (wg.       neue Techno-
                      dazu neue          rung                 Reichweite        Komplexitä t,         logien, neue
                      Mä rkte zu                              drä ngt Spieler   Anti-Trust, …)        Spieler, …)
                      erschließen                             zu Kon-
                                                              solidierung




Quelle: AT Kearney 2012




                                                         Prof. Dr.-Ing. Kai Lucks
Handlungsempfehlungen pro Konsolidierungsphase



       1                       2                         3                          4                          5
      Eröffnung               Plateau                  Konzentration               Dominanz                   Wiedereintritt

     • Technologie und        • Auf Profita-bilitä t   • Geschä fts-modell         • Globale Ak-zeptanz       • Neue Wettbe-werber,
       Industrie bestimmen      und organisches          erstellen/ überarbeiten     ausbauen                   Geschä fts-modelle
     • Standards setzen         Wachstum               • Hohes Volumen             • Leistungs- und             und Technologien
                                fokussieren              anstreben                   Innovations-druck          beobachten
     • Eintrittsbar-rieren
       aufbauen               • M&A Optionen nicht     • Skaleneffekte               aufrecht erhalten        • Schnell auf
                                aus den Augen            erzielen                  • Wertschö p-fungskette      Marktverä n-derungen
     • Marktanteile erobern
                                verlieren                                            optimieren/ reduzieren     reagieren
                                                       • M&A Kompetenz
                              • Wachsen, aber nicht      aufbauen                  • In neue Geschä fte /     • Industrie neu
                                um jeden Preis                                       Industrien ausbreiten      erfinden, selbst
                                                       • Auf M&A Aktivitä ten
                              • Fokussiert bleiben,                                                             Maßstä be setzen
                                                         vorbereiten               • Komplexitä t
                                Markttrends                                          bekä mpfen               • Technologie
                                                       • Globale
                                beobachten                                                                      überarbeiten
                                                         Marktausbrei-tung         • Wirklichkeit des
                              • Markt/Wettbe-            ausbauen                    Marktes überprü  fen     • Marktbarrieren
                                werbsstrategie                                                                  aufbauen um weitere
                                                       • Nischen erobern/
                                überdenken                                                                      De-Konsolidierung zu
                                                         verkaufen                                              verhindern




Quelle: AT Kearney 2012




                                                        Prof. Dr.-Ing. Kai Lucks
Angriffe aus dem
 Osten: China,
  Indien und
   Russland
      Prof. Dr.-Ing. Kai Lucks
Russland sucht die Verlängerung der
               Wertschöpfungskette nach Deutschland
Outbound M&A aus Russland
•Derzeit stagniert Russlands Anteil am M&A-Weltmarkt bei unter 5%
•Russland hebelt sich in Europäische Märkte hinein mithilfe seiner großen
Rohstoff-Vorkommen (vor allem Gas: Gazprom)
•Russland will nicht nur Rohstoff-Lieferant sein sondern hat Interesse an
den Endmärkten: z.B. als Betreiber von Gaskraftwerken
•Dadurch Bedrohung der Abhängigkeit deutscher Endkunden durch
Russischen Goodwill
•Interesse an Joint Ventures mit deutschen Betreibern und an deutschen
Zulieferern
Inbound M&A nach Russland
•Der M&A-Markt in Russland ist nach wie vor hochinteressant und auch in
der Krise attraktiv
•In den letzten Jahren hat sich der Rechtsrahmen für den
Unternehmenserwerb stark verbessert. In den allermeisten Fällen erfolgt
der Erwerb russischer Assets auf dem Wege des „Share Deals“
•Kauf von Vermögensgegenständen auf dem Wege eines „Asset Deals“ ist
aufgrund seiner Kompliziertheit selten, kann aber sinnvoll sein wenn der
Erwerb einer Zielgesellschaft zuviele Risiken beinhaltet, insbesondere Im
Steuerbereich
                            Prof. Dr.-Ing. Kai Lucks
China hält sich bei globalen Deals noch zurück –
                   nur einzelne große Vorstöße


Ausgangssituation asymmetrisch
•6.000 deutsche Unternehmen sind mit Fertigungen in China aktiv
•Die Chinesen wollen deutsche Beteiligungen in China wegen des damit
verbundenen Technologietransfers nach China
•6.000 chinesische Unternehmer in Deutschland aktiv, weniger als 1% durch M&A
Die Bewegungen Chinas:
•Derzeitiger nationaler 5-Jahresplan sieht große strategische Übernahmen vor;
Wirtschaftlichkeit muss gewährleistet sein
•Im Inland China unkoordinierter Wettlauf der Kantone um führende Marktpositionen
(z.B. Solar und Windenergie)
•Dies schädigt nicht nur den Weltmarkt sondern bringt auch China in Bedrängnis
•Im Technologiebereich wenige große Deals realisiert (herausragend: Lenovo‘s
Übernahme der IBM-Computersparte)
•Im Mid-Range-Technologie-Bereich selektive strategische Vorstöße (in Deutschland
z.B. Übernahme Putzmeister)
•Bedrohung des Weltmarktes für Rohstoffe durch Chinas eigene Ressourcen und
strategische Übernahmen (z.B. Seltene Erden, Afrika)


                                Prof. Dr.-Ing. Kai Lucks
In naher Zukunft wird Indien zu einer der weltweit
               führenden Wirtschaftsnationen aufsteigen.


•   Selektive große Übernahmen, Z.B. der spektakuläre Kauf von
    Arcelor durch Mittal im Aluminium-Bereich
•   Internationale Konzerne sind seit vielen Jahren mit eigenen
    Standorten auf dem indischen Subkontinent mit seinen 1,2 Mrd.
    Einwohnern vertreten und tragen dazu bei, dass der bilaterale
    Handel in 2010 um 20% gegenüber dem Vorjahr anstieg.
•   Aber auch mittelständische Firmen sehen Indien als
    Wachstumsregion und erwägen den Markteintritt in diesem
    boomenden Land – sei es mit einem eigenen Standort oder
    durch den Kauf eines etablierten Unternehmens.
•   Kostenvorteile bei der Fertigung und der Zugang zu einem der
    am schnellsten wachsenden Märkte weltweit sind die häufigsten
    Beweggründe hierfür.




                          Prof. Dr.-Ing. Kai Lucks
Angriffe aus dem
 Westen: USA
 und Americas
      Prof. Dr.-Ing. Kai Lucks
Der Transatlantische M&A-Markt (USA-Europa) ist in
                    beiden Richtungen meist ausgewogen

US-Strategien:
•In den USA fand in den vergangenen Jahren eine gewaltige Rückzugswelle von
der Börse statt („de-Listing“ aufgrund hoher Kosten und Rechtsrisiken)
•Dadurch entwickelt sich in den USA schrittweise eine Mittelstands-Struktur ähnlich
wie in Zentraleuropa
•Der „German Mittelstand“ ist ein Ideal-Modell für die Amerikaner
•Die Struktur der US-“Mittelständler“ ist jedoch ganz anders als die der Europäer:
die US-Amerikaner sind auf einen Markt konzentriert und sind M&A-orientiert und
fürchten langfristige FuE Die Deutschen Mittelständler sind vielfach multi-national
aufgestellt, fürchten sich vor M&A und investieren langfristig in FuE
•Durch diese Komplementarität sind die neuen US-amerikanischen „Mittelständler“
die Idealpartner für zentraleuropäische Mittelständler
•Insbesondere dadurch Eignung für Kooperationen, Joint Ventures und
•Fusionen
Drittländer-Strategien der US-Amerikaner:
•Vor allem US-Großkonzerne (Wal Mart…) engagieren sich viel stärker in
Schwellenländern (z.B. China, Lateinamerika) als ihre deutschen Wettbewerber
•Dadurch weltweit Verschiebung der Wettbewerbspositionen zugunsten der
Amerikaner und zu Lasten der Europäer

                                  Prof. Dr.-Ing. Kai Lucks
Lateinamerika ist auf dem Sprung – US-Amerikanische
                     Verbindungen gehen zu Lasten von Europa

Der Vorhof der USA
•Lateinamerika hat für die USA etwa die Bedeutung wie Osteuropa für Mitteleuropa
(Low-Cost-Fertigungen, Präferenzpositionen in zusätzlichem Markt, enge
Verknüpfungen durch fixe Wechselkurse)
•Herausragende lateinamerikanische Volkswirtschaften sind Mexico und Brasilien
Heranreifende Konkurrenz für USA und Europa
•In den großen lateinamerikanischen Volkswirtschaften wachsen die zukünftigen
Konkurrenten europäischer Wettbewerber im Mid-range-Markt heran. Bedeutend z.B.
Elektroindustrie und Stahlindustrie
•Thyssen-Krupp musste seine Rohstahl-Fertigung in Brasilien wieder aufgeben, da die
Strategie „Fertigung in Brasilien und Veredelung in den USA“ nicht aufging
•Einige Brasilianische Unternehmen überflügeln bereits die USA, z.B. Übernahme der
American Steel durch die brasilianische Gerdau-Gruppe
•Gerdau arbeitete früher in Kooperation mit Thyssen, ist derzeit dabei, Thyssen-Krupp
im Baustahl- und Rohstahl-Markt zu überflügeln
Chancen für Deutschland
•Mit Ausnahme weniger Wirtschaftszweige von besonderer strategischer Bedeu-tung
ist heute der Erwerb einer Beteiligung an einem bestehenden brasilianischen
Unternehmen ohne Investitionshemmnisse für deutsche Unternehmen möglich

                                   Prof. Dr.-Ing. Kai Lucks
Wettrüstung
erforderlich

    Prof. Dr.-Ing. Kai Lucks
Kern des Wettrüstens ist der Aufbau eines M&A-
                                      Wissensmanagements




                                   Preparatory                 Transaction                       Implementation
                         Project                 Approval     Approval     Sign-       Clos-           90          1
                          Start                     1            2          ing         ing           Days        Year




                                                                                                                              Business Management
   Strategic Planning




                        Business Case

                                                                Deal                           Contract Management

                                                      Integration Preparation                  Implementation & Controlling




                                           Know-How Transfer (CoC M&A Integration)




                        Erfahrungsmanagement ist der Schlüssel für den Erfolg


August 2012                                                 Prof. Dr.-Ing. Kai Lucks                                                                20
Kern des M&A-Wissensmanagements ist die
              Hinterlegung von Wissensmodulen im Intranet




August 2012             Prof. Dr.-Ing. Kai Lucks            21
Schlachtschiffe:
  der frontale
    Angriff
      Prof. Dr.-Ing. Kai Lucks
Für große und komplexe Projekte ist die Entwicklung von
                                          Referenzprojektmodellen von Vorteil




          Strategy Check                                                                        Strategy Review           Strategic Controlling
            Cand. + Path Screening
        Strategy       Business Case        Business Plan

       Deal-                Exploration     Due Diligence   Antitrust Prep.   Antitrust Proced. Due Diligence 2   Financial Acquisition Controlling
Core   making          Vendor Due Dil)                 Deal Structure.
Processes                                          Negotiation + Contracts    Closing preparat. Post Closing Contract Mangement

         Structure         Carve Out (1)    Integration Concept     Integration Preparation      Organization. + Processes
         & Change                                                                  Levers             Measures Program.
                                                                                                      Change Program.
                                                                              Readiness Plan    100-D-Implem.     1-Year-Implem. Cont. Improvem.
                                                                         Information
Support                                                                  Valuation
Processes                                                                Controlling
                                                                      Communication
                                                                         Information




                   Start              Negot.           Invest.           Signing            Closing         100 Days             1 Year
                                      Appl.             Appl.




    August 2012                                              Prof. Dr.-Ing. Kai Lucks                                                             23
Die Komplexität nimmt mit fortschreitendem Prozess
                                         grundsätzlich zu

       Steering                   Project
                                  Owner                                                        Project                                                             Project
       Committee                                          Steering Committee                   Owner                           Steering Committee                  Owner

                   Project
                   Manager                                                Team-Leader                                                       Integration
                                                                                                                                             Manager

  Strat /Struct   Exploration   Legal, Tax &
     Team           Team          Antitrust           Strat / Struct                        Due Diligence                           Strat /Struct   Post Closing    Human
                                                                           Tax Team                              Project Office
                                                          Team                                 Team                                    Team          Contracts     Resources

                                                                                                                                      Value
                                                       Negotiation          Valuation                             Information                  Communication         Change
                                                                                            Legal Team                              Management
                                                         Team                Team                                    Team                         Team                Team
                                                                                                                                      Team

                                                        Antitrust         Intellectual          Tax               Business 1         Business 2      Business 3    Business 4
                                                         Team               Property           Team


                                                                            Human                                                                    Information     Real
                                                      Compliance                                                   Reporting         Cotrolling
                                                                           Resources                                                                 Technology      Estate

                                                      Integration
                                                                           Information                                                                Marketing
                                                      Preparation                           Manufacturing         Purchasing        Manufacturing                    Service
                                                                           Technology                                                                  & Sales
                                                         Team


                                                                                                                  Location 1          Location 2      Country A     Country B




Capa-
cities


                        Start
                                                                                                                                                                             Time
                                        Negot.Appl.        Invest.Appl.                  Signing            Closing               100 Days                1 Year

                                                                       Prof. Dr.-Ing. Kai Lucks                                                                              24
Komplexe Projekte werden durch ein umfangreiches
                                   Projektbüro gesteuert („Admiralität“)

 Das Project Office am Beispiel VA Tech wurde schon vor dem Closing aufgesetzt

                                                        Overall Integration Office
           1     Project            2     Change            3 Readiness for        4  Base lining,      5    Integration
Modules
              steering and          management and                   Day One         target setting,           in RCs
             administration          communication                                 impact controlling
           E.g.:                    E.g.:                    E.g.:                 E.g.:                E.g.:
           • Monitoring of          • Communication          • Checklists and      • Request            • Methodology
                project progress        time schedule          framework for           coordination         support for RCs
Tasks                                                          readiness issues
           • Coordination of        • Regular sound                                • Target setting     • Support of
                meetings                checks               • Consolidated            methodology          selected RCs
           • Preparation of         •…                         readiness cockpit   •…                   •…
                Steering                                     •…
                Committees
           •…




  August 2012                                           Prof. Dr.-Ing. Kai Lucks                                              25
Flanken-Angriffe
 / „Retaliation“

      Prof. Dr.-Ing. Kai Lucks
Revanchen (“Retaliation”) gegen gegnerische M&A-
                    Vorhaben lassen sich in allen Prozessen realisieren (Bsp.)

Beispiel: Hybridmodell bestehend aus Projektstufen und durchgängigen Prozessen

  Strategy Path Explo- Due             Busin.          Con-     Integr   100     One
   Check Screen ration Dilig           Case            tracts   Prep.    Days.   Year

   1                            Legal Process
            Gegenhalten im                                        Gegen-
   2        Kartell-Prozess Information Process                  Akquisition

                       Gezielte                   Abwerbung von
   3                 Preiskämpfe Planning Process
                         Measures                    Kunden

   4         gezielter organischer
                               Valuation Process
              Geschäftsausbau                      Abwerbung von
                                                    Mitarbeitern
                       Communication & Change Process
   5
                      Benchmarking und
   6                        Controlling Process
                       Kostenoffensive

                       Negotiation                               Readiness
                       Permission                                at Closing
                                 Prof. Dr.-Ing. Kai Lucks
Resümee


  Prof. Dr.-Ing. Kai Lucks
Resümee zu Angriffs- und Verteidigungsstrategien



     1. Gehen Sie nur die Wege, die Ihr Unternehmen nicht
        gefährden („Mannesmann-Orange-Falle“ durch Vodafone )
     2. Gehen Sie keine krummen Wege (juristisch nicht anfechtbar)
     3. Sehen Sie zu, dass Sie nach der Maßnahme in einer
        besseren Position sind als der Gegner (relative
        Wettbewerbsposition, relative Kostenposition, relative
        Technologieposition)
     4. Angriff ist die beste Verteidigung – „Präventivschläge“
     5. Denken Sie alle Szenarien vom Anfang bis zum Ende durch
     6. Analysieren Sie den Kosten-Nutzen-Effekt zu jeder
        Maßnahme



August 2012                    Prof. Dr.-Ing. Kai Lucks               29
M&A-Angriffs- und Verteidigungsstrategien können erfolgreich sein
– auch bei stürmischer Witterung




August 2012               Prof. Dr.-Ing. Kai Lucks            30

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M&A als Angriffs- und Verteidigungsstrategie in stürmischen Zeiten

  • 1. M&A als Angriffs- und Verteidigungsstrategie in stürmischen Zeiten Econique-Workshop, Berlin 23.10.2012 Kai Lucks Prof. Dr.-Ing. Kai Lucks 1
  • 2. Wie ist die M&A- Weltlage? Prof. Dr.-Ing. Kai Lucks
  • 3. Erfolgsquoten: keine Ensspannung in Sicht 77 50 66 53 31 % Fehlerquote ) 98) 001 ) 7 95) 9) (198 9 (199 r (19 en (1 G (2 y inse e G KPM z-all Merc KPM McK Boo M&A ist eine große Herausforderung Professionalisierung verspricht große Verbesserungen August 2012 Prof. Dr.-Ing. Kai Lucks 3
  • 4. Wie ist die M&A- Witterung? Prof. Dr.-Ing. Kai Lucks
  • 5. Der M&A-Markt in Westeuropa ist seit Mai 2012 wertmäßig um 84 % gefallen Quelle: Zephyr-Datenbank September 2012 Prof. Dr.-Ing. Kai Lucks
  • 6. Der Private Equity M&A-Markt in Westeuropa ist um 70% eingebrochen Quelle: Zephyr-Datenbank September 2012 Prof. Dr.-Ing. Kai Lucks
  • 7. Haben wir die Stille vor einem neuen Sturm? Sollten wir die Stille nutzen? Gründe für den Einbruch: •Unsicherheit in den Finanzmärkten (vor allem Europa) •Rückgang des Wachstums in China (Exporte gehen zurück) •Rückgang der Welt-Konjunktur •Es gibt zu wenig gute Targets •Uneinigkeit über den Preis (es wird weiter und länger verhandelt) •Der Politik des billigen Geldes wird nicht getraut (die USA vor den Wahlen) •Die Weltmarkt-Treiber USA und Europa halten sich zurück •China und die anderen BRIC-Staaten haben im M&A-Markt noch kein großes Gewicht (wenige und kleine Deals; sehr wenige große strategische Deals) •Private Equity fehlt das Zukunfts-Modell (nur Leveraging reicht nicht mehr aus) Prof. Dr.-Ing. Kai Lucks
  • 8. Konsolidierungs- Wettlauf Prof. Dr.-Ing. Kai Lucks
  • 9. Ableitung der Konsolidierungsphasen von der S-Kurve Traditionelle S-Kurve Marktkonsolidierung (in CR3) Zeit Dynamisches Merger Endgame Konzept Marktkonsolidierung (in CR3) Zeit 1 2 3 4 5 Wieder- Eröffnung Plateau Konzentration Dominanz eintritt Quelle: AT Kearney 2012 Prof. Dr.-Ing. Kai Lucks
  • 10. Hypothetischer Konsolidierungsverlauf einer Industrie Marktkonsolidierung (in CR3) Heute 1 2 3 5 3 4 5 2 ? Zeit 1 2 3 4 5 Erö ffnung: Plateau: Konzentra- Dominanz: Wiedereintritt Profitable Viele Spieler tion: Keine weitere : Kaufgelegen- ohne Beweg- Erfordernis Konsoli- CR3 Rück- heiten bewe- gründe fü r hoher Skalen dierung er- gang (z. B. gen Spieler Konsolidie- und globaler forderlich (wg. neue Techno- dazu neue rung Reichweite Komplexitä t, logien, neue Mä rkte zu drä ngt Spieler Anti-Trust, …) Spieler, …) erschließen zu Kon- solidierung Quelle: AT Kearney 2012 Prof. Dr.-Ing. Kai Lucks
  • 11. Handlungsempfehlungen pro Konsolidierungsphase 1 2 3 4 5 Eröffnung Plateau Konzentration Dominanz Wiedereintritt • Technologie und • Auf Profita-bilitä t • Geschä fts-modell • Globale Ak-zeptanz • Neue Wettbe-werber, Industrie bestimmen und organisches erstellen/ überarbeiten ausbauen Geschä fts-modelle • Standards setzen Wachstum • Hohes Volumen • Leistungs- und und Technologien fokussieren anstreben Innovations-druck beobachten • Eintrittsbar-rieren aufbauen • M&A Optionen nicht • Skaleneffekte aufrecht erhalten • Schnell auf aus den Augen erzielen • Wertschö p-fungskette Marktverä n-derungen • Marktanteile erobern verlieren optimieren/ reduzieren reagieren • M&A Kompetenz • Wachsen, aber nicht aufbauen • In neue Geschä fte / • Industrie neu um jeden Preis Industrien ausbreiten erfinden, selbst • Auf M&A Aktivitä ten • Fokussiert bleiben, Maßstä be setzen vorbereiten • Komplexitä t Markttrends bekä mpfen • Technologie • Globale beobachten überarbeiten Marktausbrei-tung • Wirklichkeit des • Markt/Wettbe- ausbauen Marktes überprü fen • Marktbarrieren werbsstrategie aufbauen um weitere • Nischen erobern/ überdenken De-Konsolidierung zu verkaufen verhindern Quelle: AT Kearney 2012 Prof. Dr.-Ing. Kai Lucks
  • 12. Angriffe aus dem Osten: China, Indien und Russland Prof. Dr.-Ing. Kai Lucks
  • 13. Russland sucht die Verlängerung der Wertschöpfungskette nach Deutschland Outbound M&A aus Russland •Derzeit stagniert Russlands Anteil am M&A-Weltmarkt bei unter 5% •Russland hebelt sich in Europäische Märkte hinein mithilfe seiner großen Rohstoff-Vorkommen (vor allem Gas: Gazprom) •Russland will nicht nur Rohstoff-Lieferant sein sondern hat Interesse an den Endmärkten: z.B. als Betreiber von Gaskraftwerken •Dadurch Bedrohung der Abhängigkeit deutscher Endkunden durch Russischen Goodwill •Interesse an Joint Ventures mit deutschen Betreibern und an deutschen Zulieferern Inbound M&A nach Russland •Der M&A-Markt in Russland ist nach wie vor hochinteressant und auch in der Krise attraktiv •In den letzten Jahren hat sich der Rechtsrahmen für den Unternehmenserwerb stark verbessert. In den allermeisten Fällen erfolgt der Erwerb russischer Assets auf dem Wege des „Share Deals“ •Kauf von Vermögensgegenständen auf dem Wege eines „Asset Deals“ ist aufgrund seiner Kompliziertheit selten, kann aber sinnvoll sein wenn der Erwerb einer Zielgesellschaft zuviele Risiken beinhaltet, insbesondere Im Steuerbereich Prof. Dr.-Ing. Kai Lucks
  • 14. China hält sich bei globalen Deals noch zurück – nur einzelne große Vorstöße Ausgangssituation asymmetrisch •6.000 deutsche Unternehmen sind mit Fertigungen in China aktiv •Die Chinesen wollen deutsche Beteiligungen in China wegen des damit verbundenen Technologietransfers nach China •6.000 chinesische Unternehmer in Deutschland aktiv, weniger als 1% durch M&A Die Bewegungen Chinas: •Derzeitiger nationaler 5-Jahresplan sieht große strategische Übernahmen vor; Wirtschaftlichkeit muss gewährleistet sein •Im Inland China unkoordinierter Wettlauf der Kantone um führende Marktpositionen (z.B. Solar und Windenergie) •Dies schädigt nicht nur den Weltmarkt sondern bringt auch China in Bedrängnis •Im Technologiebereich wenige große Deals realisiert (herausragend: Lenovo‘s Übernahme der IBM-Computersparte) •Im Mid-Range-Technologie-Bereich selektive strategische Vorstöße (in Deutschland z.B. Übernahme Putzmeister) •Bedrohung des Weltmarktes für Rohstoffe durch Chinas eigene Ressourcen und strategische Übernahmen (z.B. Seltene Erden, Afrika) Prof. Dr.-Ing. Kai Lucks
  • 15. In naher Zukunft wird Indien zu einer der weltweit führenden Wirtschaftsnationen aufsteigen. • Selektive große Übernahmen, Z.B. der spektakuläre Kauf von Arcelor durch Mittal im Aluminium-Bereich • Internationale Konzerne sind seit vielen Jahren mit eigenen Standorten auf dem indischen Subkontinent mit seinen 1,2 Mrd. Einwohnern vertreten und tragen dazu bei, dass der bilaterale Handel in 2010 um 20% gegenüber dem Vorjahr anstieg. • Aber auch mittelständische Firmen sehen Indien als Wachstumsregion und erwägen den Markteintritt in diesem boomenden Land – sei es mit einem eigenen Standort oder durch den Kauf eines etablierten Unternehmens. • Kostenvorteile bei der Fertigung und der Zugang zu einem der am schnellsten wachsenden Märkte weltweit sind die häufigsten Beweggründe hierfür. Prof. Dr.-Ing. Kai Lucks
  • 16. Angriffe aus dem Westen: USA und Americas Prof. Dr.-Ing. Kai Lucks
  • 17. Der Transatlantische M&A-Markt (USA-Europa) ist in beiden Richtungen meist ausgewogen US-Strategien: •In den USA fand in den vergangenen Jahren eine gewaltige Rückzugswelle von der Börse statt („de-Listing“ aufgrund hoher Kosten und Rechtsrisiken) •Dadurch entwickelt sich in den USA schrittweise eine Mittelstands-Struktur ähnlich wie in Zentraleuropa •Der „German Mittelstand“ ist ein Ideal-Modell für die Amerikaner •Die Struktur der US-“Mittelständler“ ist jedoch ganz anders als die der Europäer: die US-Amerikaner sind auf einen Markt konzentriert und sind M&A-orientiert und fürchten langfristige FuE Die Deutschen Mittelständler sind vielfach multi-national aufgestellt, fürchten sich vor M&A und investieren langfristig in FuE •Durch diese Komplementarität sind die neuen US-amerikanischen „Mittelständler“ die Idealpartner für zentraleuropäische Mittelständler •Insbesondere dadurch Eignung für Kooperationen, Joint Ventures und •Fusionen Drittländer-Strategien der US-Amerikaner: •Vor allem US-Großkonzerne (Wal Mart…) engagieren sich viel stärker in Schwellenländern (z.B. China, Lateinamerika) als ihre deutschen Wettbewerber •Dadurch weltweit Verschiebung der Wettbewerbspositionen zugunsten der Amerikaner und zu Lasten der Europäer Prof. Dr.-Ing. Kai Lucks
  • 18. Lateinamerika ist auf dem Sprung – US-Amerikanische Verbindungen gehen zu Lasten von Europa Der Vorhof der USA •Lateinamerika hat für die USA etwa die Bedeutung wie Osteuropa für Mitteleuropa (Low-Cost-Fertigungen, Präferenzpositionen in zusätzlichem Markt, enge Verknüpfungen durch fixe Wechselkurse) •Herausragende lateinamerikanische Volkswirtschaften sind Mexico und Brasilien Heranreifende Konkurrenz für USA und Europa •In den großen lateinamerikanischen Volkswirtschaften wachsen die zukünftigen Konkurrenten europäischer Wettbewerber im Mid-range-Markt heran. Bedeutend z.B. Elektroindustrie und Stahlindustrie •Thyssen-Krupp musste seine Rohstahl-Fertigung in Brasilien wieder aufgeben, da die Strategie „Fertigung in Brasilien und Veredelung in den USA“ nicht aufging •Einige Brasilianische Unternehmen überflügeln bereits die USA, z.B. Übernahme der American Steel durch die brasilianische Gerdau-Gruppe •Gerdau arbeitete früher in Kooperation mit Thyssen, ist derzeit dabei, Thyssen-Krupp im Baustahl- und Rohstahl-Markt zu überflügeln Chancen für Deutschland •Mit Ausnahme weniger Wirtschaftszweige von besonderer strategischer Bedeu-tung ist heute der Erwerb einer Beteiligung an einem bestehenden brasilianischen Unternehmen ohne Investitionshemmnisse für deutsche Unternehmen möglich Prof. Dr.-Ing. Kai Lucks
  • 19. Wettrüstung erforderlich Prof. Dr.-Ing. Kai Lucks
  • 20. Kern des Wettrüstens ist der Aufbau eines M&A- Wissensmanagements Preparatory Transaction Implementation Project Approval Approval Sign- Clos- 90 1 Start 1 2 ing ing Days Year Business Management Strategic Planning Business Case Deal Contract Management Integration Preparation Implementation & Controlling Know-How Transfer (CoC M&A Integration) Erfahrungsmanagement ist der Schlüssel für den Erfolg August 2012 Prof. Dr.-Ing. Kai Lucks 20
  • 21. Kern des M&A-Wissensmanagements ist die Hinterlegung von Wissensmodulen im Intranet August 2012 Prof. Dr.-Ing. Kai Lucks 21
  • 22. Schlachtschiffe: der frontale Angriff Prof. Dr.-Ing. Kai Lucks
  • 23. Für große und komplexe Projekte ist die Entwicklung von Referenzprojektmodellen von Vorteil Strategy Check Strategy Review Strategic Controlling Cand. + Path Screening Strategy Business Case Business Plan Deal- Exploration Due Diligence Antitrust Prep. Antitrust Proced. Due Diligence 2 Financial Acquisition Controlling Core making Vendor Due Dil) Deal Structure. Processes Negotiation + Contracts Closing preparat. Post Closing Contract Mangement Structure Carve Out (1) Integration Concept Integration Preparation Organization. + Processes & Change Levers Measures Program. Change Program. Readiness Plan 100-D-Implem. 1-Year-Implem. Cont. Improvem. Information Support Valuation Processes Controlling Communication Information Start Negot. Invest. Signing Closing 100 Days 1 Year Appl. Appl. August 2012 Prof. Dr.-Ing. Kai Lucks 23
  • 24. Die Komplexität nimmt mit fortschreitendem Prozess grundsätzlich zu Steering Project Owner Project Project Committee Steering Committee Owner Steering Committee Owner Project Manager Team-Leader Integration Manager Strat /Struct Exploration Legal, Tax & Team Team Antitrust Strat / Struct Due Diligence Strat /Struct Post Closing Human Tax Team Project Office Team Team Team Contracts Resources Value Negotiation Valuation Information Communication Change Legal Team Management Team Team Team Team Team Team Antitrust Intellectual Tax Business 1 Business 2 Business 3 Business 4 Team Property Team Human Information Real Compliance Reporting Cotrolling Resources Technology Estate Integration Information Marketing Preparation Manufacturing Purchasing Manufacturing Service Technology & Sales Team Location 1 Location 2 Country A Country B Capa- cities Start Time Negot.Appl. Invest.Appl. Signing Closing 100 Days 1 Year Prof. Dr.-Ing. Kai Lucks 24
  • 25. Komplexe Projekte werden durch ein umfangreiches Projektbüro gesteuert („Admiralität“) Das Project Office am Beispiel VA Tech wurde schon vor dem Closing aufgesetzt Overall Integration Office 1 Project 2 Change 3 Readiness for 4 Base lining, 5 Integration Modules steering and management and Day One target setting, in RCs administration communication impact controlling E.g.: E.g.: E.g.: E.g.: E.g.: • Monitoring of • Communication • Checklists and • Request • Methodology project progress time schedule framework for coordination support for RCs Tasks readiness issues • Coordination of • Regular sound • Target setting • Support of meetings checks • Consolidated methodology selected RCs • Preparation of •… readiness cockpit •… •… Steering •… Committees •… August 2012 Prof. Dr.-Ing. Kai Lucks 25
  • 26. Flanken-Angriffe / „Retaliation“ Prof. Dr.-Ing. Kai Lucks
  • 27. Revanchen (“Retaliation”) gegen gegnerische M&A- Vorhaben lassen sich in allen Prozessen realisieren (Bsp.) Beispiel: Hybridmodell bestehend aus Projektstufen und durchgängigen Prozessen Strategy Path Explo- Due Busin. Con- Integr 100 One Check Screen ration Dilig Case tracts Prep. Days. Year 1 Legal Process Gegenhalten im Gegen- 2 Kartell-Prozess Information Process Akquisition Gezielte Abwerbung von 3 Preiskämpfe Planning Process Measures Kunden 4 gezielter organischer Valuation Process Geschäftsausbau Abwerbung von Mitarbeitern Communication & Change Process 5 Benchmarking und 6 Controlling Process Kostenoffensive Negotiation Readiness Permission at Closing Prof. Dr.-Ing. Kai Lucks
  • 28. Resümee Prof. Dr.-Ing. Kai Lucks
  • 29. Resümee zu Angriffs- und Verteidigungsstrategien 1. Gehen Sie nur die Wege, die Ihr Unternehmen nicht gefährden („Mannesmann-Orange-Falle“ durch Vodafone ) 2. Gehen Sie keine krummen Wege (juristisch nicht anfechtbar) 3. Sehen Sie zu, dass Sie nach der Maßnahme in einer besseren Position sind als der Gegner (relative Wettbewerbsposition, relative Kostenposition, relative Technologieposition) 4. Angriff ist die beste Verteidigung – „Präventivschläge“ 5. Denken Sie alle Szenarien vom Anfang bis zum Ende durch 6. Analysieren Sie den Kosten-Nutzen-Effekt zu jeder Maßnahme August 2012 Prof. Dr.-Ing. Kai Lucks 29
  • 30. M&A-Angriffs- und Verteidigungsstrategien können erfolgreich sein – auch bei stürmischer Witterung August 2012 Prof. Dr.-Ing. Kai Lucks 30

Hinweis der Redaktion

  1. as responsible controlling organisation.