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Workshop „Strategie“
      Referent: Dipl.-Kfm. Oliver Aflenzer

            IHK Bochum, 27.01.2011


Forum: Wirtschaftsjunioren im mittleren Ruhrgebiet




                                                     1
Referent

Oliver Aflenzer
  Manager Finance & Controlling & Mitglied der Geschäftsleitung
  Federal Mogul Friction Products GmbH
  Seit rd. 8 Jahren in Führungsverantwortung (Mittelstand im Konzern)
  Seit 2006 aktiv bei den WJ Bochum (seit 3 Jahren „Förderer“)




                                                                        2
Spontan I

Was verstehen Sie unter
dem Begriff „Strategie“?

=> Bitte einen Satz aufschreiben!


                                    3
Definition: „Strategie“

  „Strategische Planung befasst sich mit der
Entwicklung, der Sicherung und dem Ausbau
der Erfolgspotenziale eines Unternehmens zur
       Existenz- und Zukunftssicherung.“



                                               4
„The 5 P‘s of Strategy“
„Plan“
  Strategie als Weg-Zielbeschreibung. Was will ein Unternehmen
  erreichen und wie verfolgt es sein Ziel?
„Ploy“
  Strategie als Spielzug im Wettbewerb mit an deren Marktteilnehmern
„Pattern“
  Strategie als Muster in den Entscheidungen und Handlungen eines
  Unternehmens
„Position“
  Welche Markt- und Wettbewerbsposition nimmt ein Unternehmen
  ein, bzw. welche Nische besetzt es?
„Perspective“
  Wie nimmt sich das Unternehmen selbst in seiner Stellung zur
  Umwelt war? Welche zukünftige Szenarien lassen sich ableiten?
                                                                    5
Warm Up: Strategiezitate

Henry Mintzberg (kanad. Ökonom und Strategieexperte, *2.9.1939):


„Strategy is a pattern in a stream of decisions.“

Kern:
    a) Es gibt nicht nur DIE eine Strategie
    b) Hinter einer Strategie steckt immer ein (Handlungs)Muster
    c) Strategie als immerwährender, sich verändernder Prozess
    d) Strategie als Kette von (pro)aktiven Entscheidungen



                                                                   6
Warm Up: Strategiezitate

Alfred D. Chandler jr. (US Ökonom & Wirtschaftshistoriker, +9.5.2007)


„Structure follows strategy.“

Kern:
   Timing: Zuerst die Strategie, dann die Struktur
    Wechselt die Strategie, so wechselt auch die Organisationsstruktur
    Unternehmerische Kursbestimmung, Maßnahmenplanung und
    Ressourcenallokation als Ausfluss der Unternehmensstrategie



                                                                         7
Warm Up: Strategiezitate
Harry Igor Ansoff (US Ökonom & Mathematiker, +14.7.2002)


„Die Strategie gibt lediglich die allgemeine Richtung an,
die ein Unternehmen einschlagen soll. Strategien sind
zukunftsgerichtet. Sie bauen auf stark verdichteten,
unvollständigen und unsicheren Informationen auf. „

Kern:
    Strategie legt die „Leitplanken“ des unternehmerischen Handelns fest
    Strategien sind zukunftsorientiert (Dimension: „Erfolgspotenzial“)
    Strategien basieren auf Annahmen einer komplexen und dynamischen
    Unternehmensumwelt („A best guess is better than no guess!“; „Take
    care about weak signals!“)

                                                                           8
Dimensionen:
      Operatives versus strategisches Management

                Operatives Mngmt.                       Strategisches Mngmt.
Zeithorizont:   Kurzfristig (< 1 Jahr)                  Langfristig (> 5 Jahre)

 Handlungs-     Begrenzt                                Maximal
 spielraum:     (z.B. welches Material bestelle ich?)   (z.B. in welche Märkte soll ich vorstoßen?)

                Wirtschaftliche Steuerung des
   Ziel:        Betriebsgeschehens innerhalb des
                                                         Sicherung der
                strategischen Rahmens                    Unternehmensexistenz
                Ein-/Auszahlungen                        Erfolgspotenziale
 Zielgrößen:    Kosten/Leistungen                        Stärken & Schwächen
                Aufwand/Ertrag                           Chancen & Risiken

                Primär                                   Primär
Orientierung: Unternehmensintern                         Unternehmensextern
                (z.B. Unternehmensergebnis)              (z.B. Konkurrenzentwicklung)
                                                                                                9
Kernelemente der strategische Planung I
                       Vision/Mission




                                                                     Performance-Messung, Incentivierung
               Umfeld- und Marktentwicklung




                                                                                                           Kommunikation, Strategiereview,
   Umfeldanalysen     Branchen-, Markt- und Wettbewerbsbeurteilung


         Unternehmens- und Geschäftsfeldbeurteilung


Stärken- und Schwächenanalyse           SWOT-Analyse


             Kernkompetenzen             Kernprozesse


                     Wertschöpfungsanalysen


                    Strategische Lücke erkennen
                                                                                                                                             10
Vision/Mission
Vision
    Vorstellung des Top Managements wohin sich das Unternehmen zukünftig
    entwickeln soll
    Darstellung des „Strategic Intent“
    Erläuterung der „Strategic Issues & Targets“
    Abgabe eine „Commitments“: „Wofür stehen wir?“
    Motivation aller Mitarbeiter über schlüssige Kommunikation auf allen Ebenen


Mission
    beschreibt Unternehmenszweck
    nennt Kernauftrag
    definiert zentrale Werte und Verhaltensstandards

    [Problem: Anspruch und Wirklichkeit driften häufig auseinander]



                                                                                  11
Beispiel: Vision von Federal Mogul


    Driving the future as a reliable world-class,
      diversified and leading global supplier

Generating Sustainable Global Profitable Growth to
 satisfy customers, shareholders and employees




                                                     12
Umfeldanalyse
     (Szenario-Technik; Aufspüren von „Weak Signals“; Ableitung von Future Trends)



1.     Differenzierte Analyse der für das Unternehmen relevanten
       gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und ökologischen Faktoren.
2.     Bestimmung der Bedeutung der Faktoren
3.     Beurteilung der Eintrittswahrscheinlichkeit für die betroffenen
       Unternehmensbereiche
4.     Diskussion von Chancen und Risiken
5.     Ableitung von Handlungsmaßnahmen mit Priorität

Umfeldfaktor             Bedeutung p(x) Chance Risiko Maßnahme & Prio
Demographischer Wandel

Klimawandel

Altersarmut

Digitalisierung

                                                                                     13
Branchen-, Markt- und Wetbewerbsbeurteilung




                                       Es empfiehlt sich für eine
                                     komplette Branchenanalyse die
                                     komplette Wertschöpfungskette
                                   vom Lieferanten bis zum Endkunden
                                            durchzuarbeiten!
                                          (vgl. Schlüsselfragen)




„5-Forces Model“   (nach Porter)
                                                                       14
10 Schlüsselfragen zur Prognose
         der Branchen- und Wettbewerbsentwicklung
1.    Wie ist die Größe und Wettbewerbsstärke der Konkurrenz in der Gesamtbranche
      gekennzeichnet und wie wird sie sich in den nächsten Jahren national und international
      verändern?
2.    Wie werden sich Know How und Wertschöpfung der Lieferanten verändern und welchen
      Einfluß hat das auf die eigene Wertschöpfungstiefe?
3.    Wir wird sich die eigene Wettbewerbsfähigkeit durch Auf- und Abbau von Kernkompetenzen
      entwickeln?
4.    Wo, d.h. in welchen Wettbewerbssegmenten wird konkurriert (Produkte, Systeme,
      Anwendungsgebiete, Regionen, etc.)?
5.    Wie wird konkurriert (Wettbewerbsspielregeln, Wettbewerbsstrategien und –instrumente)?
6.    Wie intensiv wird konkurriert (Konzentrationsgrad, Kapazitätsauslastung, Branchenwachstum,
      Produkt-/Systemstandard, etc.)?
7.    Welche Branchensegmente gibt es (Anwendungsbezogene Branche, Regionale
      Branchensegmente, Zersplitterte Branche, etc.)?
8.    Wie positionieren wir unser Unternehmen in der Branche (Branchenführer, leistungsfähiger
      Wettbewerber, Mitanbieter ohne klare Wettbewerbsvorteile)?
9.    Wie entwickeln sich die Vertriebskanäle (Importeure, Außendienst, Filial- und
      Niederlassungsstruktur, Vertrieb über E-Commerce, etc.)?
10.   Wie entwickeln sich Handels-, Vertriebs- und Endkunden (Großhandel, Einzelhandel,
      Einkaufsgenossenschaften/Kooperationen)?

                                                                                              15
Marktbeurteilung
Kernthemen:
1.     Analyse bestehender und Suche neuer Kundenzielgruppen und Kundensegmente
     1.        Segmentierung relevanter Kundenzielgruppen nach Kundenbedürfnissen
     2.        Festlegung der priorisierten Kundenzielgruppen mit deren Erfolgstreibern

2.        Analyse der relevanten Märkte und Ihrer Attraktivität
     1.        Marktpotenzial, Marktentwicklung, Marktvolumen, Marktanteile
     2.        Beurteilung der Märkte nach ihrer jwlg. Phase: Einstieg (Aufbau), Wachstum (Ausbau), Reife (Durchdringung) oder
               Rücklauf (Straffung oder Rückzug)

3.        Analyse und Beurteilung der Produkte und des Leistungsprogrammes für die jeweiligen Märkte und
          Kundenzielgruppen
     1.        Festlegung des Vermarktungsprogrammes
     2.        Prognose der Programmattraktivität




                                         Beispiel Wachstumsmarkt:

                                              Herausforderungen:
                                                                                          Notwendige Kernkompetenzen:
     Stoßrichtung:                            Schnelle Identifikation
                                                                                                    Pionierfähigkeit,
      Marktaufbau                         der Marktchancen und –risiken,
                                                                                                 Akquisitionsfähigkeit,
                                            Hohe Kundenorientierung,
                                                                                           Sensible Vertriebskanalkenntnisse,
                                            Besondere Marktkenntnisse,
                                                                                              Schnelle Reaktionsfähigkeit
                                               Neukundengewinnung
                                                                                                                                 16
Konkurrenzprofil
Kriterien:                                Beurteilung:

     Marktbedeutung                       hoch ---------------- niedrig
     Marktabdeckung                       Nische -------------- Gesamtmarkt
     Kundenschwerpunkt                    Großkunden ------- alle Kunden
     Eingehen auf Kundenwünsche           ja -------------------- lehnt ab
     Geographische Abdeckung              lokal ------------------ national/international
     Angebotene Programmbreite/tiefe      komplett, tief -------- limitiert
     Innovationsrate (Anz. Neuer Prod.)   hoch ------------------ niedrig
     Preisstrategie                       gemäßigt ------------- aggressiv
     Kostenposition                       hält am Preis fest --- macht Sonderpreise
     Qualitätslevel                       hoch ------------------ niedrig
     Innovationspolitik/Investitionen     keine ----------------- investiert (Cost Down)
     Finanzkraft                          hoch ------------------ schwach




                                                                                            17
Unternehmens- und Geschäftsfeldbeurteilung


Ebene:                            Kritische Erfolgsfaktoren:

    Gesamtunternehmen             Mngmt., Unternehmenskultur, Ertragskraft, etc.

    Geschäftsfelder               Produkt-, Markt- u. Kundenportfolio, Kernkompetenzen

    Funktionsbereiche, z.B. F&E   Innovationsstärke, Technologie & Werkstoffe, Verfahren

    Ressource Mitarbeiter         Know How, Motivation, Erfahrung, Internationalität, etc.

    Ressource Kundenpotenzial     Stamm-, Neukunden, Abhängigkeit von Großkunden

    Ressource IT-Infrastruktur    IT-Know How, Hardwarekonfiguration, Netzwerk

    Ressource Orga und Führung    Einstellungen, Verhaltensweisen, Workflow-Mngmt., etc.




                                                                                        18
SWOT-Analyse
      (Führt die externe Umfeldanalyse (Chancen & Risiken)
      mit der internen Stärken-/ u. Schwächenanalyse zusammen!)




                 Chancen (Opportunities):                    Risiken (Threats):
                             SO-Strategie:
                                                                         ST-Strategie:
                           Baut auf Stärken des
                                                             Zielt auf Risikominderung auf Grund
Stärken                Unternehmens auf und dient
                                                              Der eigenen Stärken ab. Schutz vor
                            der konsequenten
(Strengh):                 Nutzung der Chancen
                                                                „Wettbewerbsüberraschungen“.




Schwächen                                                               WT-Strategie:
                               WO-Strategie:
(Weaknesses):      Sind überlebenswichtig zur Beseitigung
                                                              Fokus liegt auf nachhaltigem Abbau
                                                              von Schwächen und Risiken, bspw.
                      Von erfolgskritischen Schwächen.
                                                                    Randgeschäftsfeldern




                                                                                                   19
SWOT-Analyse (Praktische Übung)


                Chancen (Opportunities):   Risiken (Threats):


Stärken
(Strengh):


Schwächen
(Weaknesses):




                                                                20
Beispiel einer SWOT-Analyse anhand
                 eines europäischen Verteidigungsunternehmens
                                  Umweltfaktoren

                                                   Chancen (Opportunities):                          Risiken (Threats):
Unternehmensfaktoren                               - Neue Verteidigunsmärkte in Osteuropa                  - Reduktion des Militärbudgets
                                                   - Zugang zu zivilen Märkten                             - Neue Konkurrenz aus europäischen Ländern
                                                   - Verstärkt Pan-europäische Projekte (z.B. Eurofighter) - Konzentrationstendenzen in der Branche


 Stärken(Strengh):                           SO-Strategien:                                      ST-Strategien:
 - Technologieführerschaft
 - Gute Kontakte zu Militärbehörden          • Entwicklung neuer Produkte, z.B. Sa-              • Kooperationen oder Akquisitionen
 - Starke Cash Position                      tellitennavigation) und Dienstleistungen            in Europa
                                             • Expansion in osteuropäische Märkte                • Intensivierung der Marketingaktivitäten


                                             WO-Strategien:
 Schwächen (Weaknesses):                                                                         WT-Strategien:
 - Hohe Produktionskosten
                                             • Gründung von Vertriebseinheiten
 - Unflexible Aufbau- und Ablaufstrukturen   im Ausland                                          • Schließung oder Outsourcing
 - Nationale Vertriebspräsenz                • Gründung von New Ventures in                      unrentabler Bereiche
 - Teilweise fehlende „kritische Masse“      Teilbereichen                                       • Erhöhung der Effizienz
                                             • Gründung von Joint Ventures




                                                                                                                                                        21
Wertschöpfungs(ketten)analyse
          (am Beispiel eines Automobilherstellers)



Aktivität in der WSK:                        Cost Driver:

     Einkauf von Materialien                 Stückzahl pro Bestellung, Standort des Lieferanten

     Lagerhaltung                            Kapitalbindung

     F&E                                     Produktivität F&E, Häufigkeit Modellwechsel

     Komponentenproduktion                   Alter d. Prozesstechnologie, PLZ-Länge, Auslastung

     Montage                                 Automatisierungsgrad, Lohniveau, MA–Know How

     QS                                      SCRAP, QS-Ziele

     Lagerhaltung fertiger Produkte          Wartebereitschaft Kunden, Reaktionsfähigk. Produkt.

     Verkauf & Marketing                     Schaltung von Werbung

     Vertrieb (Händler-/Kundensupport)       Garantiefälle, Anzahl Händler, Verkaufszahlen


                                                                                                  22
Strategische Lücke
Der Abgleich der Umfeld-, Markt-, und Wettbewerbsentwicklung mit den eigenen Stärken
und Schwächen, Kernkompetenzen, Kernprozessen und Wertschöpfungsmöglichkeiten zeigt
im wesentlichen die strategischen und operativen Lücken auf.

   Strategische Ziele – Istwerte des Basisgeschäftes = Strategische Lücke
   Budgetziele – Istwerte des Basisgeschäftes = Operative Lücke

Zur Schließung der Lücken müssen entsprechende Maßnahmenpakte („Action Plans“)
entwickelt werden, die mind. folgende Parameter („5 W‘s“) enthalten:
    Konkretes Defizit = WARUM?
    Gegenmaßnahme(n) = WIE?
    Benötigte Ressourcen, z.B. Personal, Finanzmittel, Technologien, etc. = WOMIT?
    Verantwortlichkeiten = WER?
    Deadline = WANN?

                                                                                     23
„Film ab …!“
Warum „Gladiator“?
  Strategiebegriff lässt sich aus dem griechischen herleiten und bedeutet
  „Kunst der Heerführung“ (stratos= Heer, agos= Führer)
  Rom war einst Weltmacht und Meister der strategischen Kriegsführung
  Es geht um Leben und Tod (Existenz des Unternehmens)
  Es geht um das Zusammenspiel innerhalb der Truppe (des
  Unternehmens)
  Es gibt keinen Raum für „Spielereien“ (unternehmerische
  Fehlentscheidungen)
  Strategische Elemente treten in Extremsituationen besonders gut
  hervor


                                                                      24
„Film ab …!“

Frage: „Was macht die Römer überlegen?“

Bitte notiert jeweils einen operativen, taktischen oder
strategischen Begriff (im weiteren Sinne) auf eine Karte
(z.B. „Disziplin“)

Bitte pro Teilnehmer max. 3 Karten!




                                                      25
Cluster
(Einheitliche) Ausrüstung:     Einsatz verschiedener                     Klare Hierarchie:
     Helme                     Waffengattungen:
                                                                              Cesar
     Kettenhemd                     Kavallerie (Reiter)
                                                                              Tribun
     Schutzpanzer                   Infanterie (Schützen/Katapulte)
                                                                              Centurio
     Schilde                        Artillerie (Fußsoldaten)
                                                                              Optio
     Schwerter
                               Weisheit: „Am besten ist es                    Legionär
     Dolche
     Lanzen/Spieße             zu gewinnen ohne zu
                               kämpfen.“ (Sun Tzu)           Kampftechnik:
  Mentale Einstellung:                                           Bestimmte Abfolge von
      Disziplin & Geschlossenheit                                Kampfschritten
      Loyalität & Ergebenheit           Ortskenntnis             Anlegen von Graben und Wällen
      Mut & Moral                                                Bogenschützen mit Feuerpfeilen
      Konsequenz im Handeln            Vorbereitung              Katapulte
      Überzeugung / Ideale                                       Unbedingte Geschlossenheit
      („Ehre und Stärke“)                                        Schildkrötentechnik
                                        Ausbildung
      Gegenseitige Hilfe                                         „Rotate“-Befehl zum Halten der
                                                                 vordersten Reihe
                                                                                                  26
Kernelemente der strategische Planung II
          Strategische Lücke erkennen




                                                        Performance-Messung, Incentivierung
                                                                                              Kommunikation, Strategiereview,
       Strategieentwicklung und -umsetzung


            Strategische Grundausrichtung


  Geschäftstfeldfokussierung und Portfoliooptimierung



           Ausgestaltung des Geschäftsmodells


                 Strategische Ziele,
                Schlüsselprojekte und
           Maßnahmenprogramme verfolgen

                                                                                                                                27
Strategische Grundausrichtungen
                        (der Unternehmung ggü. der Umwelt)
                                                                     Risikoscheuer
                    Prospektor („Innovativer Springer“)                 Generalist / konservativ
                       Generalist / progressiv                          Strategie: Generelle Kostenführerschaft
industrieweit




                       Strategie: Generelle Technologieführung          Passives (Prozess)Innovationsverhalten
                       Aktives (Produkt)Innovationsverhalten            Innovation spielt untergeordnete Rolle, da
                                                                        Risikominimierung über hohen Diversifikations-
                       Innovation in der „Enge“ eines Teilprodukt-      grad erfolgt
                       programmes mit Option zu Sprüngen in ein
                       anderes Teilproduktprogramm                      Nachahmerverhalten ggü. Marktentwicklungen
                       Hohes Investitionsrisiko                         Risiko durch geringe Flexibilität der Anlagen
                                                                        wegen hoher Kostenorientierung
                       Aktives Reorgansiationsverhalten
                                                                        Passives Reorganisationsverhalten
                    Innovator                                        Verteidiger
                       Spezialist / progressiv
segmentspezifisch




                                                                        Spezialist / konservativ
                       Strategie:                                       Strategie: Konzentrationsstrategie mit
                       Segmentspezifische Technologieführung            Kosten oder Technologieschwerpunkt
                       Aktives (Produkt)Innovationsverhalten            Passives (Prozess)Innovationsverhalten
                       Innovation in der Breite des Gesamtsortimentes   Beschränkung der Innovation auf das
                       Hohes Investitionsrisiko,                        bestehende Gesamtsortiment
                       Abhängigkeit vom Segment                         Verteidigung des Spezialgebietes ggü.
                       Aktives Reorganisationsverhalten                 Wettbewerbern
                                                                        Passives Reorganisationsverhalten
                       „First“ – früher Markteinstieg
                                                                          „Follower“ – später Markteinstieg       28
Wettbewerbsstrategien
                       (nach Michael E. Porter)


               Differenzierungsstrategie                                                Preisstrategie
               (Qualitätsführerschaft)                                                  (Kostenführerschaft)
                    Betriebliche Ausrichtung:                                                   Betriebliche Ausrichtung:
                             Produktentwicklung zur Förderung von bestimmten
Gesamtmarkt




                             Produktattributen (z.B. besonderes Qualitätsmerkmal)                        Produktentwicklung zur Senkung der
                                                                                                         Produktionskosten, z.B. durch Einsatz billigeren
                             Prozessentwicklung zur Steigerung des Kundennutzens (z.B.
                             integrierte QS „(Zero Fault Tolerance“), schnelle Lieferbarkeit)            Materials
                                                                                                         Prozessentwicklung zur Verringerung des
                    Ziele:
                                                                                                         Ressourceneinsatzes, z.B. durch Automatisation
                             Produktionsflexibilität, d.h. Berücksichtigung differenzierter
                             Kundenpräferenzen én detail, z.B. Spezialanfertigung               Ziele:
                             (Steinway-Flügel)                                                           Ausnutzen von Kostensenkungspotenzialen durch
                             Hohe Produktqualität, z.B. Long-Life bei der Erdölförderung                 Erfahrungskurveneffekte („Learning Curve“)
                             Hohe Produktexklusivität, d.h. Aufweisen eines                              Anstreben einer hohen Produktivität, z.B. durch
                             Besonderheitscharakters, z.B. Luis Viton (Luxussegment)                     Prozessstraffung
                                                                                                         Erreichen niedriger Preise im Vergleich zum
Marktsegment




                                                                                                         Wettbewerb, z.B. Einzelhandel


                                    Nischenstrategie:                                                Nischenstrategie:
                                    Konzentrationsstrategie mit                                      Konzentrationsstrategie mit
                                    Differenzierungsschwerpunkt                                      Kostenschwerpunkt



                                  Qualitätsvorsprung                                                              Kostenvorsprung
                                                                                                                                                            29
Strategisches Geschäftsfeld (SGF)

Die marktbezogenen (externen) Strukturen der aktuellen Aktivitäten
     eines Unternehmens sind die Basis für eine „Zerlegung“
           in sogenannte Strategische Geschäftsfelder.

Dabei repräsentiert jedes SGF einen eigenständigen, möglichst isoliert
                 „funktionierenden“ Ausschnitt aus dem
           gesamten Betätigungsfeld des Unternehmens.

      Somit weist jedes SGF eigene Chancen und Risiken sowie
 Erfolgspotenziale (= zukünftige Ertragsaussichten) auf, so dass jeweils
     eine eigenständige und unabhängige Strategie pro SGF
                entwickelt und umgesetzt werden kann.



                                                                         30
6 Abgrenzungskriterien zur Bildung von
      Strategischen Geschäftsfeldern (SGF)
1.   Produkte: Welche Produkte und Dienstleistungen sollen in einem SGF gebündelt
     werden? Wie stark sind sie miteinander verbunden, bzw. wie unterscheiden sie sich?
     Nehmen die Kunden diese Unterscheidung wahr, bzw. ist sie wichtig für sie?

2.   Marktsegmente: Nach welchen Kriterien sollen Kundengruppen eingeteilt werden?
     Worin unterscheiden sie sich? Haben sie ähnliche Kaufgewohnheiten? Können sie
     über gleiche Vertriebskanäle bedient werden?

3.   Kundennutzen: Worin besteht der Kundennutzen, den man bieten will? Wie wichtig
     ist dieser Nutzen für den Kunden? Ändert sich dieser, bzw. kann ggf. ein Neuer
     geschaffen werden?

4.   Technologien: Bedeutung der Technologie oder Technik für dieses Geschäft? Gibt
     es eine dominierende oder mehrere gleichberechtigte Technologien? Wie stark ist die
     Substitution bestehender Technologien?

5.   Geografie: Welche geografische Einteilung bietet sich an? Lokale, regionale,
     nationale oder globale Segmentierung? Gibt es Unterschiede bzgl. der
     Kundenwünsche und/oder Technologien in den einzelnen Gebieten?

6.   Kostenstrukturen: Gibt es Unterschiede in den Kostenstrukturen bei den Produkten
     und Dienstleistungen innerhalb des SGF? Treten Skalen- oder Verbundeffekte auf?
     Welche Kosten sind fix, welche variabel?                                        31
Beispiel für Strategische Geschäftsfelder
        bei der Daimler AG


Konzernzentrale                                Daimler AG




           Personenwagen-   Nutzfahrzeug-   Luft- u. Raumfahrt-                       Industrielle
SGF                                                               Dienstleistungen
               geschäft       geschäft            geschäft                           Beteiligungen




                                                                                                     32
Portfolioansatz
„Mechanik“ des Portfolioansatzes:

•     Jedes vorher definierte SGF wird einem Quadranten innerhalb einer zweidimensionalen Matrix,
     bestehend aus einer Umwelt- (Marktwachstum) und einer Unternehmensachse (Relativer
     Marktanteil), zugeordnet

•     Innerhalb der Matrix gibt es vier Quadranten-Typen:
            a) Stars => Ausbauen, Investieren, Marktführerschaft anstreben
     b) Cash Cows => Halten, „Aussaugen“, Fokus auf Re-Investition
     c) Question Marks => Selektiv investieren, ggf. Spezialisierung (Nische)
     d) Poor Dogs => Abbauen, Desinvestieren, Rückzug planen

Ziele des Portfolioansatzes:

1.    Anstreben einer „ausgewogenen“ Struktur aller SGF innerhalb eines Unternehmens, d.h.
     integrierte Steuerung zur Erreichung eines längerfristigen Cash Flow-Gleichgewichtes mit
     entsprechende Unternehmensrendite

2.    Ableitung der strategischen Leitlinien („Normstrategien“) für die einzelnen SGF und damit die
     Ressourcenallokation (Personal, Finanzmittel, Technische Ausstattung, etc.)

                                                                                                      33
Bostion Consulting Group-Matrix

                                            … überdurchschnittlich
                                                                      Question Marks:             Stars:
                                                                      Normstrategie:              Normstrategie:
Produktionslebenszyklus




                                                                      => Selektiv vorgehen        => fördern,
  Hintergrundmodell:


                          Marktwachstum/-




                                                                                                  investieren
                            attraktivität


                                            … unterdurchschnittlich




                                                                      Poor Dogs:                  Cash Cows
                                                                      Normstrategie:              Normstrategie:
                                                                      => desinvestieren,          => Position halten,
                                                                      liquidieren                 „melken“ / „ernten“

                                                                           … schlechter als die            … besser als die
                                                                           Hauptkonkurrenten               Hauptkonkurrenten

                                                                      Relativer Marktanteil in % / Wettbewerbsposition
                                                                           Hintergrundmodell: Erfahrungskurvenkonzept
                                                                                                                               34
Kriterien für Marktwachstum und Relativer Marktanteil

Marktwachstum/ und –attraktivität:
• Marktwachstum und –grösse
• Marktqualität, z.B. Rentabilität, Spielraum für Preispolitik, etc.
• Energie- und Rohstoffversorgung, z.B. Störungsanfälligkeit, Alternativen, etc.
• Umfeldsituation, z.B. Konjunkturabhängigkeit, Inflationsauswirkungen, Risiko
  staatllicher Eingriffe

Relativer Marktanteil in % / Wettbewerbsposition:
• Relative Marktposition, z.B. Marktanteil, Risiko, Marketingpotenzial
• Relatives Produktionspotenzial, z.B. Prozesswirtschaftlichkeit,
  Umweltbelastung, Standortvorteil
• Relatives F&E-Potenzial, Z.B. Stand der Forschung, Innovationspotenzial
• Relative Mitarbeiterqualität
• Relative Qualität der Systeme und Strukturen
                                                                                   35
Beispiel FM: Strategische Ziele
                                                          Financial Performance: Margins, SG&A
                                                          EBITDA, Net Income, Cash Flow, Liquidity
                     Financial
                   Performance                            Leading Technology & Innovation: Patents,
                    & Liquidity                           Inventions, Flawless Product Launches,
  World-Class                           Leading           Customer Awards
   Team &                            Technology &
  Processes                           Innovation          Global Growth: Customer & Market Growth,
                                                          New Business Awards, Market Share Gains
                                                          Quality Excellence: World Class Quality,
                                           Global Sales   Delivery and Services
 Best           Sustainable Global          & Market
Global          Profitable Growth             Share       World Class Safety: Lost Work Day Cases,
 Cost                                        Growth       Recordable Injuries
                                                          Lean Enterprise: Lean Across Company in
     Best
                                        Quality           Manufacturing, Staffs and Processes
    Global
                                     Excellence in
     Lean                                                 Best Cost: Productivity, Localization, Supply
                                      Products &
   Enterprise
                    World-Class        Services           Chain Management, CapEx Efficiency
                      Safety &
                       Quality
                    Environment
                     Excellence
                                                          World Class Team: Cultural and Regional
                          in                              Diversity, with Business and Professional
                      Products                            Expertise                                       36
                     & Services
Beispiel FM: “Strategische” Historie
                                                                         CV - FRICTION



1942 -   Established as BERAL Bremsbelag KG for production
         of half blocks linings by the Wilhelm Berges family
1985 -   Take over by T&N plc, UK
1998 -   Take over by FM, USA and company becomes
         Federal Mogul Friction Products GmbH
         => « Produce global – source local »
2001 -   Installation of first CV pad Leinweber Cell (+800k pcs. p.a.)
         => Automatisierte (Großserien-)Fertigung
2002 -   Transfer of half block production to Kostelec (Czech)
         => Konzentration auf Scheibenbremsbelege
2003 -   2nd Leinweber Cell installed (+ further 800k pcs. p.a.)
         => Automatisierte (Großserien-)Fertigung
2005 -   Finishing cell 6 + 4-nest tooling for manual press area
         invested bringing CV pad capacity (Leinweber + manual)
         up to 5 Mio. pcs. p.a.
         => Effizienzsteigerung der manuellen Pressen
2006 -   Restructuring to become a pure CV Air Disc Brake plant
         => Konzentration auf Nutzfahrzeuge > 7,5 to / Konzentration
         auf Scheibenbremsbelege

                                                                                         37
Spontan II

Was verstehen Sie unter
dem Begriff „Strategie“?

=> Bitte einen Satz aufschreiben!


                                    38
Ende


Vielen Dank für Eure Aufmerksamkeit!




                                       39

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  • 1. Workshop „Strategie“ Referent: Dipl.-Kfm. Oliver Aflenzer IHK Bochum, 27.01.2011 Forum: Wirtschaftsjunioren im mittleren Ruhrgebiet 1
  • 2. Referent Oliver Aflenzer Manager Finance & Controlling & Mitglied der Geschäftsleitung Federal Mogul Friction Products GmbH Seit rd. 8 Jahren in Führungsverantwortung (Mittelstand im Konzern) Seit 2006 aktiv bei den WJ Bochum (seit 3 Jahren „Förderer“) 2
  • 3. Spontan I Was verstehen Sie unter dem Begriff „Strategie“? => Bitte einen Satz aufschreiben! 3
  • 4. Definition: „Strategie“ „Strategische Planung befasst sich mit der Entwicklung, der Sicherung und dem Ausbau der Erfolgspotenziale eines Unternehmens zur Existenz- und Zukunftssicherung.“ 4
  • 5. „The 5 P‘s of Strategy“ „Plan“ Strategie als Weg-Zielbeschreibung. Was will ein Unternehmen erreichen und wie verfolgt es sein Ziel? „Ploy“ Strategie als Spielzug im Wettbewerb mit an deren Marktteilnehmern „Pattern“ Strategie als Muster in den Entscheidungen und Handlungen eines Unternehmens „Position“ Welche Markt- und Wettbewerbsposition nimmt ein Unternehmen ein, bzw. welche Nische besetzt es? „Perspective“ Wie nimmt sich das Unternehmen selbst in seiner Stellung zur Umwelt war? Welche zukünftige Szenarien lassen sich ableiten? 5
  • 6. Warm Up: Strategiezitate Henry Mintzberg (kanad. Ökonom und Strategieexperte, *2.9.1939): „Strategy is a pattern in a stream of decisions.“ Kern: a) Es gibt nicht nur DIE eine Strategie b) Hinter einer Strategie steckt immer ein (Handlungs)Muster c) Strategie als immerwährender, sich verändernder Prozess d) Strategie als Kette von (pro)aktiven Entscheidungen 6
  • 7. Warm Up: Strategiezitate Alfred D. Chandler jr. (US Ökonom & Wirtschaftshistoriker, +9.5.2007) „Structure follows strategy.“ Kern: Timing: Zuerst die Strategie, dann die Struktur Wechselt die Strategie, so wechselt auch die Organisationsstruktur Unternehmerische Kursbestimmung, Maßnahmenplanung und Ressourcenallokation als Ausfluss der Unternehmensstrategie 7
  • 8. Warm Up: Strategiezitate Harry Igor Ansoff (US Ökonom & Mathematiker, +14.7.2002) „Die Strategie gibt lediglich die allgemeine Richtung an, die ein Unternehmen einschlagen soll. Strategien sind zukunftsgerichtet. Sie bauen auf stark verdichteten, unvollständigen und unsicheren Informationen auf. „ Kern: Strategie legt die „Leitplanken“ des unternehmerischen Handelns fest Strategien sind zukunftsorientiert (Dimension: „Erfolgspotenzial“) Strategien basieren auf Annahmen einer komplexen und dynamischen Unternehmensumwelt („A best guess is better than no guess!“; „Take care about weak signals!“) 8
  • 9. Dimensionen: Operatives versus strategisches Management Operatives Mngmt. Strategisches Mngmt. Zeithorizont: Kurzfristig (< 1 Jahr) Langfristig (> 5 Jahre) Handlungs- Begrenzt Maximal spielraum: (z.B. welches Material bestelle ich?) (z.B. in welche Märkte soll ich vorstoßen?) Wirtschaftliche Steuerung des Ziel: Betriebsgeschehens innerhalb des Sicherung der strategischen Rahmens Unternehmensexistenz Ein-/Auszahlungen Erfolgspotenziale Zielgrößen: Kosten/Leistungen Stärken & Schwächen Aufwand/Ertrag Chancen & Risiken Primär Primär Orientierung: Unternehmensintern Unternehmensextern (z.B. Unternehmensergebnis) (z.B. Konkurrenzentwicklung) 9
  • 10. Kernelemente der strategische Planung I Vision/Mission Performance-Messung, Incentivierung Umfeld- und Marktentwicklung Kommunikation, Strategiereview, Umfeldanalysen Branchen-, Markt- und Wettbewerbsbeurteilung Unternehmens- und Geschäftsfeldbeurteilung Stärken- und Schwächenanalyse SWOT-Analyse Kernkompetenzen Kernprozesse Wertschöpfungsanalysen Strategische Lücke erkennen 10
  • 11. Vision/Mission Vision Vorstellung des Top Managements wohin sich das Unternehmen zukünftig entwickeln soll Darstellung des „Strategic Intent“ Erläuterung der „Strategic Issues & Targets“ Abgabe eine „Commitments“: „Wofür stehen wir?“ Motivation aller Mitarbeiter über schlüssige Kommunikation auf allen Ebenen Mission beschreibt Unternehmenszweck nennt Kernauftrag definiert zentrale Werte und Verhaltensstandards [Problem: Anspruch und Wirklichkeit driften häufig auseinander] 11
  • 12. Beispiel: Vision von Federal Mogul Driving the future as a reliable world-class, diversified and leading global supplier Generating Sustainable Global Profitable Growth to satisfy customers, shareholders and employees 12
  • 13. Umfeldanalyse (Szenario-Technik; Aufspüren von „Weak Signals“; Ableitung von Future Trends) 1. Differenzierte Analyse der für das Unternehmen relevanten gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und ökologischen Faktoren. 2. Bestimmung der Bedeutung der Faktoren 3. Beurteilung der Eintrittswahrscheinlichkeit für die betroffenen Unternehmensbereiche 4. Diskussion von Chancen und Risiken 5. Ableitung von Handlungsmaßnahmen mit Priorität Umfeldfaktor Bedeutung p(x) Chance Risiko Maßnahme & Prio Demographischer Wandel Klimawandel Altersarmut Digitalisierung 13
  • 14. Branchen-, Markt- und Wetbewerbsbeurteilung Es empfiehlt sich für eine komplette Branchenanalyse die komplette Wertschöpfungskette vom Lieferanten bis zum Endkunden durchzuarbeiten! (vgl. Schlüsselfragen) „5-Forces Model“ (nach Porter) 14
  • 15. 10 Schlüsselfragen zur Prognose der Branchen- und Wettbewerbsentwicklung 1. Wie ist die Größe und Wettbewerbsstärke der Konkurrenz in der Gesamtbranche gekennzeichnet und wie wird sie sich in den nächsten Jahren national und international verändern? 2. Wie werden sich Know How und Wertschöpfung der Lieferanten verändern und welchen Einfluß hat das auf die eigene Wertschöpfungstiefe? 3. Wir wird sich die eigene Wettbewerbsfähigkeit durch Auf- und Abbau von Kernkompetenzen entwickeln? 4. Wo, d.h. in welchen Wettbewerbssegmenten wird konkurriert (Produkte, Systeme, Anwendungsgebiete, Regionen, etc.)? 5. Wie wird konkurriert (Wettbewerbsspielregeln, Wettbewerbsstrategien und –instrumente)? 6. Wie intensiv wird konkurriert (Konzentrationsgrad, Kapazitätsauslastung, Branchenwachstum, Produkt-/Systemstandard, etc.)? 7. Welche Branchensegmente gibt es (Anwendungsbezogene Branche, Regionale Branchensegmente, Zersplitterte Branche, etc.)? 8. Wie positionieren wir unser Unternehmen in der Branche (Branchenführer, leistungsfähiger Wettbewerber, Mitanbieter ohne klare Wettbewerbsvorteile)? 9. Wie entwickeln sich die Vertriebskanäle (Importeure, Außendienst, Filial- und Niederlassungsstruktur, Vertrieb über E-Commerce, etc.)? 10. Wie entwickeln sich Handels-, Vertriebs- und Endkunden (Großhandel, Einzelhandel, Einkaufsgenossenschaften/Kooperationen)? 15
  • 16. Marktbeurteilung Kernthemen: 1. Analyse bestehender und Suche neuer Kundenzielgruppen und Kundensegmente 1. Segmentierung relevanter Kundenzielgruppen nach Kundenbedürfnissen 2. Festlegung der priorisierten Kundenzielgruppen mit deren Erfolgstreibern 2. Analyse der relevanten Märkte und Ihrer Attraktivität 1. Marktpotenzial, Marktentwicklung, Marktvolumen, Marktanteile 2. Beurteilung der Märkte nach ihrer jwlg. Phase: Einstieg (Aufbau), Wachstum (Ausbau), Reife (Durchdringung) oder Rücklauf (Straffung oder Rückzug) 3. Analyse und Beurteilung der Produkte und des Leistungsprogrammes für die jeweiligen Märkte und Kundenzielgruppen 1. Festlegung des Vermarktungsprogrammes 2. Prognose der Programmattraktivität Beispiel Wachstumsmarkt: Herausforderungen: Notwendige Kernkompetenzen: Stoßrichtung: Schnelle Identifikation Pionierfähigkeit, Marktaufbau der Marktchancen und –risiken, Akquisitionsfähigkeit, Hohe Kundenorientierung, Sensible Vertriebskanalkenntnisse, Besondere Marktkenntnisse, Schnelle Reaktionsfähigkeit Neukundengewinnung 16
  • 17. Konkurrenzprofil Kriterien: Beurteilung: Marktbedeutung hoch ---------------- niedrig Marktabdeckung Nische -------------- Gesamtmarkt Kundenschwerpunkt Großkunden ------- alle Kunden Eingehen auf Kundenwünsche ja -------------------- lehnt ab Geographische Abdeckung lokal ------------------ national/international Angebotene Programmbreite/tiefe komplett, tief -------- limitiert Innovationsrate (Anz. Neuer Prod.) hoch ------------------ niedrig Preisstrategie gemäßigt ------------- aggressiv Kostenposition hält am Preis fest --- macht Sonderpreise Qualitätslevel hoch ------------------ niedrig Innovationspolitik/Investitionen keine ----------------- investiert (Cost Down) Finanzkraft hoch ------------------ schwach 17
  • 18. Unternehmens- und Geschäftsfeldbeurteilung Ebene: Kritische Erfolgsfaktoren: Gesamtunternehmen Mngmt., Unternehmenskultur, Ertragskraft, etc. Geschäftsfelder Produkt-, Markt- u. Kundenportfolio, Kernkompetenzen Funktionsbereiche, z.B. F&E Innovationsstärke, Technologie & Werkstoffe, Verfahren Ressource Mitarbeiter Know How, Motivation, Erfahrung, Internationalität, etc. Ressource Kundenpotenzial Stamm-, Neukunden, Abhängigkeit von Großkunden Ressource IT-Infrastruktur IT-Know How, Hardwarekonfiguration, Netzwerk Ressource Orga und Führung Einstellungen, Verhaltensweisen, Workflow-Mngmt., etc. 18
  • 19. SWOT-Analyse (Führt die externe Umfeldanalyse (Chancen & Risiken) mit der internen Stärken-/ u. Schwächenanalyse zusammen!) Chancen (Opportunities): Risiken (Threats): SO-Strategie: ST-Strategie: Baut auf Stärken des Zielt auf Risikominderung auf Grund Stärken Unternehmens auf und dient Der eigenen Stärken ab. Schutz vor der konsequenten (Strengh): Nutzung der Chancen „Wettbewerbsüberraschungen“. Schwächen WT-Strategie: WO-Strategie: (Weaknesses): Sind überlebenswichtig zur Beseitigung Fokus liegt auf nachhaltigem Abbau von Schwächen und Risiken, bspw. Von erfolgskritischen Schwächen. Randgeschäftsfeldern 19
  • 20. SWOT-Analyse (Praktische Übung) Chancen (Opportunities): Risiken (Threats): Stärken (Strengh): Schwächen (Weaknesses): 20
  • 21. Beispiel einer SWOT-Analyse anhand eines europäischen Verteidigungsunternehmens Umweltfaktoren Chancen (Opportunities): Risiken (Threats): Unternehmensfaktoren - Neue Verteidigunsmärkte in Osteuropa - Reduktion des Militärbudgets - Zugang zu zivilen Märkten - Neue Konkurrenz aus europäischen Ländern - Verstärkt Pan-europäische Projekte (z.B. Eurofighter) - Konzentrationstendenzen in der Branche Stärken(Strengh): SO-Strategien: ST-Strategien: - Technologieführerschaft - Gute Kontakte zu Militärbehörden • Entwicklung neuer Produkte, z.B. Sa- • Kooperationen oder Akquisitionen - Starke Cash Position tellitennavigation) und Dienstleistungen in Europa • Expansion in osteuropäische Märkte • Intensivierung der Marketingaktivitäten WO-Strategien: Schwächen (Weaknesses): WT-Strategien: - Hohe Produktionskosten • Gründung von Vertriebseinheiten - Unflexible Aufbau- und Ablaufstrukturen im Ausland • Schließung oder Outsourcing - Nationale Vertriebspräsenz • Gründung von New Ventures in unrentabler Bereiche - Teilweise fehlende „kritische Masse“ Teilbereichen • Erhöhung der Effizienz • Gründung von Joint Ventures 21
  • 22. Wertschöpfungs(ketten)analyse (am Beispiel eines Automobilherstellers) Aktivität in der WSK: Cost Driver: Einkauf von Materialien Stückzahl pro Bestellung, Standort des Lieferanten Lagerhaltung Kapitalbindung F&E Produktivität F&E, Häufigkeit Modellwechsel Komponentenproduktion Alter d. Prozesstechnologie, PLZ-Länge, Auslastung Montage Automatisierungsgrad, Lohniveau, MA–Know How QS SCRAP, QS-Ziele Lagerhaltung fertiger Produkte Wartebereitschaft Kunden, Reaktionsfähigk. Produkt. Verkauf & Marketing Schaltung von Werbung Vertrieb (Händler-/Kundensupport) Garantiefälle, Anzahl Händler, Verkaufszahlen 22
  • 23. Strategische Lücke Der Abgleich der Umfeld-, Markt-, und Wettbewerbsentwicklung mit den eigenen Stärken und Schwächen, Kernkompetenzen, Kernprozessen und Wertschöpfungsmöglichkeiten zeigt im wesentlichen die strategischen und operativen Lücken auf. Strategische Ziele – Istwerte des Basisgeschäftes = Strategische Lücke Budgetziele – Istwerte des Basisgeschäftes = Operative Lücke Zur Schließung der Lücken müssen entsprechende Maßnahmenpakte („Action Plans“) entwickelt werden, die mind. folgende Parameter („5 W‘s“) enthalten: Konkretes Defizit = WARUM? Gegenmaßnahme(n) = WIE? Benötigte Ressourcen, z.B. Personal, Finanzmittel, Technologien, etc. = WOMIT? Verantwortlichkeiten = WER? Deadline = WANN? 23
  • 24. „Film ab …!“ Warum „Gladiator“? Strategiebegriff lässt sich aus dem griechischen herleiten und bedeutet „Kunst der Heerführung“ (stratos= Heer, agos= Führer) Rom war einst Weltmacht und Meister der strategischen Kriegsführung Es geht um Leben und Tod (Existenz des Unternehmens) Es geht um das Zusammenspiel innerhalb der Truppe (des Unternehmens) Es gibt keinen Raum für „Spielereien“ (unternehmerische Fehlentscheidungen) Strategische Elemente treten in Extremsituationen besonders gut hervor 24
  • 25. „Film ab …!“ Frage: „Was macht die Römer überlegen?“ Bitte notiert jeweils einen operativen, taktischen oder strategischen Begriff (im weiteren Sinne) auf eine Karte (z.B. „Disziplin“) Bitte pro Teilnehmer max. 3 Karten! 25
  • 26. Cluster (Einheitliche) Ausrüstung: Einsatz verschiedener Klare Hierarchie: Helme Waffengattungen: Cesar Kettenhemd Kavallerie (Reiter) Tribun Schutzpanzer Infanterie (Schützen/Katapulte) Centurio Schilde Artillerie (Fußsoldaten) Optio Schwerter Weisheit: „Am besten ist es Legionär Dolche Lanzen/Spieße zu gewinnen ohne zu kämpfen.“ (Sun Tzu) Kampftechnik: Mentale Einstellung: Bestimmte Abfolge von Disziplin & Geschlossenheit Kampfschritten Loyalität & Ergebenheit Ortskenntnis Anlegen von Graben und Wällen Mut & Moral Bogenschützen mit Feuerpfeilen Konsequenz im Handeln Vorbereitung Katapulte Überzeugung / Ideale Unbedingte Geschlossenheit („Ehre und Stärke“) Schildkrötentechnik Ausbildung Gegenseitige Hilfe „Rotate“-Befehl zum Halten der vordersten Reihe 26
  • 27. Kernelemente der strategische Planung II Strategische Lücke erkennen Performance-Messung, Incentivierung Kommunikation, Strategiereview, Strategieentwicklung und -umsetzung Strategische Grundausrichtung Geschäftstfeldfokussierung und Portfoliooptimierung Ausgestaltung des Geschäftsmodells Strategische Ziele, Schlüsselprojekte und Maßnahmenprogramme verfolgen 27
  • 28. Strategische Grundausrichtungen (der Unternehmung ggü. der Umwelt) Risikoscheuer Prospektor („Innovativer Springer“) Generalist / konservativ Generalist / progressiv Strategie: Generelle Kostenführerschaft industrieweit Strategie: Generelle Technologieführung Passives (Prozess)Innovationsverhalten Aktives (Produkt)Innovationsverhalten Innovation spielt untergeordnete Rolle, da Risikominimierung über hohen Diversifikations- Innovation in der „Enge“ eines Teilprodukt- grad erfolgt programmes mit Option zu Sprüngen in ein anderes Teilproduktprogramm Nachahmerverhalten ggü. Marktentwicklungen Hohes Investitionsrisiko Risiko durch geringe Flexibilität der Anlagen wegen hoher Kostenorientierung Aktives Reorgansiationsverhalten Passives Reorganisationsverhalten Innovator Verteidiger Spezialist / progressiv segmentspezifisch Spezialist / konservativ Strategie: Strategie: Konzentrationsstrategie mit Segmentspezifische Technologieführung Kosten oder Technologieschwerpunkt Aktives (Produkt)Innovationsverhalten Passives (Prozess)Innovationsverhalten Innovation in der Breite des Gesamtsortimentes Beschränkung der Innovation auf das Hohes Investitionsrisiko, bestehende Gesamtsortiment Abhängigkeit vom Segment Verteidigung des Spezialgebietes ggü. Aktives Reorganisationsverhalten Wettbewerbern Passives Reorganisationsverhalten „First“ – früher Markteinstieg „Follower“ – später Markteinstieg 28
  • 29. Wettbewerbsstrategien (nach Michael E. Porter) Differenzierungsstrategie Preisstrategie (Qualitätsführerschaft) (Kostenführerschaft) Betriebliche Ausrichtung: Betriebliche Ausrichtung: Produktentwicklung zur Förderung von bestimmten Gesamtmarkt Produktattributen (z.B. besonderes Qualitätsmerkmal) Produktentwicklung zur Senkung der Produktionskosten, z.B. durch Einsatz billigeren Prozessentwicklung zur Steigerung des Kundennutzens (z.B. integrierte QS „(Zero Fault Tolerance“), schnelle Lieferbarkeit) Materials Prozessentwicklung zur Verringerung des Ziele: Ressourceneinsatzes, z.B. durch Automatisation Produktionsflexibilität, d.h. Berücksichtigung differenzierter Kundenpräferenzen én detail, z.B. Spezialanfertigung Ziele: (Steinway-Flügel) Ausnutzen von Kostensenkungspotenzialen durch Hohe Produktqualität, z.B. Long-Life bei der Erdölförderung Erfahrungskurveneffekte („Learning Curve“) Hohe Produktexklusivität, d.h. Aufweisen eines Anstreben einer hohen Produktivität, z.B. durch Besonderheitscharakters, z.B. Luis Viton (Luxussegment) Prozessstraffung Erreichen niedriger Preise im Vergleich zum Marktsegment Wettbewerb, z.B. Einzelhandel Nischenstrategie: Nischenstrategie: Konzentrationsstrategie mit Konzentrationsstrategie mit Differenzierungsschwerpunkt Kostenschwerpunkt Qualitätsvorsprung Kostenvorsprung 29
  • 30. Strategisches Geschäftsfeld (SGF) Die marktbezogenen (externen) Strukturen der aktuellen Aktivitäten eines Unternehmens sind die Basis für eine „Zerlegung“ in sogenannte Strategische Geschäftsfelder. Dabei repräsentiert jedes SGF einen eigenständigen, möglichst isoliert „funktionierenden“ Ausschnitt aus dem gesamten Betätigungsfeld des Unternehmens. Somit weist jedes SGF eigene Chancen und Risiken sowie Erfolgspotenziale (= zukünftige Ertragsaussichten) auf, so dass jeweils eine eigenständige und unabhängige Strategie pro SGF entwickelt und umgesetzt werden kann. 30
  • 31. 6 Abgrenzungskriterien zur Bildung von Strategischen Geschäftsfeldern (SGF) 1. Produkte: Welche Produkte und Dienstleistungen sollen in einem SGF gebündelt werden? Wie stark sind sie miteinander verbunden, bzw. wie unterscheiden sie sich? Nehmen die Kunden diese Unterscheidung wahr, bzw. ist sie wichtig für sie? 2. Marktsegmente: Nach welchen Kriterien sollen Kundengruppen eingeteilt werden? Worin unterscheiden sie sich? Haben sie ähnliche Kaufgewohnheiten? Können sie über gleiche Vertriebskanäle bedient werden? 3. Kundennutzen: Worin besteht der Kundennutzen, den man bieten will? Wie wichtig ist dieser Nutzen für den Kunden? Ändert sich dieser, bzw. kann ggf. ein Neuer geschaffen werden? 4. Technologien: Bedeutung der Technologie oder Technik für dieses Geschäft? Gibt es eine dominierende oder mehrere gleichberechtigte Technologien? Wie stark ist die Substitution bestehender Technologien? 5. Geografie: Welche geografische Einteilung bietet sich an? Lokale, regionale, nationale oder globale Segmentierung? Gibt es Unterschiede bzgl. der Kundenwünsche und/oder Technologien in den einzelnen Gebieten? 6. Kostenstrukturen: Gibt es Unterschiede in den Kostenstrukturen bei den Produkten und Dienstleistungen innerhalb des SGF? Treten Skalen- oder Verbundeffekte auf? Welche Kosten sind fix, welche variabel? 31
  • 32. Beispiel für Strategische Geschäftsfelder bei der Daimler AG Konzernzentrale Daimler AG Personenwagen- Nutzfahrzeug- Luft- u. Raumfahrt- Industrielle SGF Dienstleistungen geschäft geschäft geschäft Beteiligungen 32
  • 33. Portfolioansatz „Mechanik“ des Portfolioansatzes: • Jedes vorher definierte SGF wird einem Quadranten innerhalb einer zweidimensionalen Matrix, bestehend aus einer Umwelt- (Marktwachstum) und einer Unternehmensachse (Relativer Marktanteil), zugeordnet • Innerhalb der Matrix gibt es vier Quadranten-Typen: a) Stars => Ausbauen, Investieren, Marktführerschaft anstreben b) Cash Cows => Halten, „Aussaugen“, Fokus auf Re-Investition c) Question Marks => Selektiv investieren, ggf. Spezialisierung (Nische) d) Poor Dogs => Abbauen, Desinvestieren, Rückzug planen Ziele des Portfolioansatzes: 1. Anstreben einer „ausgewogenen“ Struktur aller SGF innerhalb eines Unternehmens, d.h. integrierte Steuerung zur Erreichung eines längerfristigen Cash Flow-Gleichgewichtes mit entsprechende Unternehmensrendite 2. Ableitung der strategischen Leitlinien („Normstrategien“) für die einzelnen SGF und damit die Ressourcenallokation (Personal, Finanzmittel, Technische Ausstattung, etc.) 33
  • 34. Bostion Consulting Group-Matrix … überdurchschnittlich Question Marks: Stars: Normstrategie: Normstrategie: Produktionslebenszyklus => Selektiv vorgehen => fördern, Hintergrundmodell: Marktwachstum/- investieren attraktivität … unterdurchschnittlich Poor Dogs: Cash Cows Normstrategie: Normstrategie: => desinvestieren, => Position halten, liquidieren „melken“ / „ernten“ … schlechter als die … besser als die Hauptkonkurrenten Hauptkonkurrenten Relativer Marktanteil in % / Wettbewerbsposition Hintergrundmodell: Erfahrungskurvenkonzept 34
  • 35. Kriterien für Marktwachstum und Relativer Marktanteil Marktwachstum/ und –attraktivität: • Marktwachstum und –grösse • Marktqualität, z.B. Rentabilität, Spielraum für Preispolitik, etc. • Energie- und Rohstoffversorgung, z.B. Störungsanfälligkeit, Alternativen, etc. • Umfeldsituation, z.B. Konjunkturabhängigkeit, Inflationsauswirkungen, Risiko staatllicher Eingriffe Relativer Marktanteil in % / Wettbewerbsposition: • Relative Marktposition, z.B. Marktanteil, Risiko, Marketingpotenzial • Relatives Produktionspotenzial, z.B. Prozesswirtschaftlichkeit, Umweltbelastung, Standortvorteil • Relatives F&E-Potenzial, Z.B. Stand der Forschung, Innovationspotenzial • Relative Mitarbeiterqualität • Relative Qualität der Systeme und Strukturen 35
  • 36. Beispiel FM: Strategische Ziele Financial Performance: Margins, SG&A EBITDA, Net Income, Cash Flow, Liquidity Financial Performance Leading Technology & Innovation: Patents, & Liquidity Inventions, Flawless Product Launches, World-Class Leading Customer Awards Team & Technology & Processes Innovation Global Growth: Customer & Market Growth, New Business Awards, Market Share Gains Quality Excellence: World Class Quality, Global Sales Delivery and Services Best Sustainable Global & Market Global Profitable Growth Share World Class Safety: Lost Work Day Cases, Cost Growth Recordable Injuries Lean Enterprise: Lean Across Company in Best Quality Manufacturing, Staffs and Processes Global Excellence in Lean Best Cost: Productivity, Localization, Supply Products & Enterprise World-Class Services Chain Management, CapEx Efficiency Safety & Quality Environment Excellence World Class Team: Cultural and Regional in Diversity, with Business and Professional Products Expertise 36 & Services
  • 37. Beispiel FM: “Strategische” Historie CV - FRICTION 1942 - Established as BERAL Bremsbelag KG for production of half blocks linings by the Wilhelm Berges family 1985 - Take over by T&N plc, UK 1998 - Take over by FM, USA and company becomes Federal Mogul Friction Products GmbH => « Produce global – source local » 2001 - Installation of first CV pad Leinweber Cell (+800k pcs. p.a.) => Automatisierte (Großserien-)Fertigung 2002 - Transfer of half block production to Kostelec (Czech) => Konzentration auf Scheibenbremsbelege 2003 - 2nd Leinweber Cell installed (+ further 800k pcs. p.a.) => Automatisierte (Großserien-)Fertigung 2005 - Finishing cell 6 + 4-nest tooling for manual press area invested bringing CV pad capacity (Leinweber + manual) up to 5 Mio. pcs. p.a. => Effizienzsteigerung der manuellen Pressen 2006 - Restructuring to become a pure CV Air Disc Brake plant => Konzentration auf Nutzfahrzeuge > 7,5 to / Konzentration auf Scheibenbremsbelege 37
  • 38. Spontan II Was verstehen Sie unter dem Begriff „Strategie“? => Bitte einen Satz aufschreiben! 38
  • 39. Ende Vielen Dank für Eure Aufmerksamkeit! 39