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Erwachsenenbildungs-Magazin des Salzburger Bildungswerkes   03/2012




Wann beginnt
Erziehung?


Neu anfangen –
Lernen FÜR ein
Leben (lang)!


Oma allein zu Haus


FreiwilligenkoordinatorIn



                                                            salzburger
                                                              bildungswerk
Das Team des Salzburger Bildungswerkes
Direktion                                 Karin MARESCH                              Gemeindeentwicklung
Günther SIGNITZER                         Sekretariat                                Salzburg
Geschäftsführung                          Tel: 0 662-87 26 91-12                     Alexander GLAS
Tel: 0 662-87 26 91-14                    karin.maresch@sbw.salzburg.at              Tel: 0 662-87 26 91-13
g.signitzer@sbw.salzburg.at               Isolde MRWA                                alexander.glas@sbw.salzburg.at
Sarah Baier                               Organisation                               Milica GLIBO
Sekretariat                               Tel: 0 6277-77 94                          Tel: 0 662-87 26 91-27
Tel: 0 662-87 26 91-24                    isolde.mrwa@sbw.salzburg.at                milica.glibo@sbw.salzburg.at
sarah.baier@sbw.salzburg.at               Manuela Pleninger                          Anita MOSER
Richard BRESCHAR                          Öffentlichkeitsarbeit                      Tel: 0 662-87 26 91-18
Örtliche Bildungswerke                    Tel: 0 662-87 26 91-16                     anita.moser@sbw.salzburg.at
Tel: 0 662-87 26 91-19                    manuela.pleninger@sbw.salzburg.at
richard.breschar@sbw.salzburg.at          Brigitte SINGER                            Forum Familie
Sonja CHRIST                              Institut für Elternbildung                 Andrea-Maria GRUBER
Sekretariat/Buchhaltung                   Tel: 0 662-87 26 91-15                     Pongau, Tel: 0664-8284180
Tel: 0 662-87 26 91-11                    b.singer@sbw.salzburg.at                   forumfamilie-pongau@salzburg.gv.at
sonja.christ@sbw.salzburg.at              Christa WIELAND                            Wolfgang Mayr
Hans EDER                                 Institut für Seniorenbildung               Flachgau, Tel: 0664-8284238
Institut für Internationale Solidarität   Örtliche Bildungswerke                     forumfamilie-flachgau@salzburg.gv.at
Tel: 0 662-87 26 91-20                    Tel: 0 662-87 26 91-17                     Corona RETTENBACHER
hans.eder@sbw.salzburg.at                 christa.wieland@sbw.salzburg.at            Tennengau, Tel: 0664-8565527
Wolfgang Forthofer                                                                   forumfamilie-tennengau@salzburg.gv.at
Institut für Europa                       Institut für Medienbildung                 Christine Schläffer
Tel: 0 662-87 26 91-21                    Martin SEIBT                               Pinzgau, Tel: 0664-8284179
w.forthofer@sbw.salzburg.at               Geschäftsführung                           forumfamilie-pinzgau@salzburg.gv.at
Ulrike FREIDL                             Tel: 0 662-82 20 23-12                     Monika Weilharter
Sekretariat                               seibt@imb-salzburg.at                      Lungau, Tel: 0664-8284237
Tel: 0 662-87 26 91-22                    Monika HOHENLOHE                           forumfamilie-lungau@salzburg.gv.at
ulrike.freidl@sbw.salzburg.at             Tel: 0 662-82 20 23
Michaela Habetseder                       office@imb-salzburg.at
Öffentlichkeitsarbeit
m.habetseder@sbw.salzburg.at




                Qualitätssiegel
                                                         Salzburger Bildungswerk
                Salzburger
                Bildungswerk                             SBWbildungswerk

                Qualitätstestiert
                bis 2016




  Veranstaltungstipps

 Brainweek – Internationale Woche des Gehirns                        Bildungswoche
 11. bis 15. März 2013                                               Thalgau, Eröffnung am 3. März 2013
Editorial                                                                                     Impressum

                                                                                              Herausgeber und Verleger:
                                                                                              Salzburger Bildungswerk (Dr. Günther Signitzer)
                                                                                              Redaktion: Mag. Manuela Pleninger (MP)
                                                                                              Imbergstraße 2/2, 5020 Salzburg
                                                                                              Tel. 0662-87 26 91-0 Fax 0662-87 26 91-3
                                                                                              E-Mail: office@sbw.salzburg.at
                                                                                              www.salzburgerbildungswerk.at
Was verbindet den 9. November 2012 mit dem 13. September 1956? An beiden Tagen                ZVR 200 288 147
wurden wichtige Weichen für die Zukunft des Salzburger Bildungswerkes gestellt. Am            Grafik: Werbeagentur Gerhard Gürtler
13. September 1956 wurde das Bildungswerk in Salzburg mit dem Ziel gegründet, ehren-          Lektorat: Mag. Michaela Habetseder
                                                                                              Coverfoto: © Fotolia, Foto Rückseite:
amtliche Bildungs- und Kulturarbeit in Salzburg zu unterstützen. Am 9. November 2012
                                                                                              Dr. Hans Stehrer, Bildungswerkleiter Strobl
wurde bei der Hauptversammlung ein neuer Vorstand gewählt und im Rahmen des Orga-             Fotos: Salzburger Bildungswerk
nisationsentwicklungsprozesses „Das Salzburger Bildungswerk stellt die Zukunftsfrage“         (falls nicht anders angegeben)
                                                                                              Druck: Schönleitner, Kuchl
intensiv über künftige Aufgaben und Rahmenbedingungen diskutiert.
                                                                                              Gedruckt auf chlorfrei gebleichtem Papier.
                                                                                              Auflage: 2.200
Ganz besonders für eine Bildungseinrichtung ist es wichtig, ihre Tätigkeit auf die Zukunft    MitarbeiterInnen Redaktion:
hin auszurichten. Wir haben uns dieser Frage in den vergangenen Jahrzehnten immer             Dipl.-Ing. Richard Breschar (RiB)
wieder gestellt, unser Leitbild überarbeitet und auch ein Qualitätsmanagementverfahren        Dr. Hans Eder (HE)
                                                                                              Dr. Wolfgang Forthofer (FT)
eingeführt. Wir wollen nun wieder gemeinsam mit allen relevanten Gruppen über den             Alexander Glas, Msc (AG)
Weg in die Zukunft diskutieren. Bereits jetzt lassen sich viele interessante Ansätze erken-   Mag. Michaela Habetseder (MiHa)
nen. Zur Weiterentwicklung und Umsetzung brauchen wir aber auch den Rückhalt und              Dr. Anita Moser (AM)
                                                                                              Isolde Mrwa (IM)
die Unterstützung der Politik auf allen Ebenen. Unser Bildungsbereich, der nur teilweise      Mag. Martin Seibt MSc (MS)
marktfähig ist, gehört zu den öffentlichen Aufgaben unserer Gesellschaft. Die Aktionslinie    Dr. Günther Signitzer (GS)
„Community Education“ im Beschluss der Bundesregierung „Strategie zum lebensbeglei-           DSA Mag. Brigitte Singer (BS)
                                                                                              Mag. Christa Wieland (CW)
tenden Lernen“ stellt eine Positionierung und Anerkennung dar. Lokale und regionale
Bildungs- und Kulturarbeit der Bildungswerke sowie die Stärkung des „Ehrenamtes“ sind         Blattlinie: Darstellung und Auseinandersetzung mit
                                                                                              aktuellen bildungs- und gesellschaftspolitischen
dabei wichtige Bereiche, in denen das Salzburger Bildungswerk erfolgreich und aner-           Themen, Mitteilungs- und Serviceblatt über Veran-
kannt tätig ist.                                                                              staltungen des Salzburger Bildungswerkes.
                                                                                              Das „dreieck“ richtet sich an MitarbeiterInnen in
                                                                                              der Erwachsenenbildung, MultiplikatorInnen,
Der Verein Salzburger Bildungswerk hat glücklicherweise neben den engagierten eh-             PolitikerInnen sowie Medien.
renamtlichen Bildungswerkleitungen auch viele wertvolle Vorstandsmitglieder. Vielfach
                                                                                              Namentlich gekennzeichnete Beiträge drücken die
bleibt ihr Engagement im Hintergrund, und nur in wenigen Fällen werden sie und ihre           Meinungen der AutorInnen aus. Sie müssen sich
Tätigkeit in der Öffentlichkeit wahrgenommen. Bei der Hauptversammlung wurden nun             nicht immer mit der Auffassung von Redaktion und
                                                                                              Herausgeber decken.
drei langjährige und sehr verdienstvolle Menschen mit der Ehrenmitgliedschaft geehrt.
Dies ist nicht nur ein Zeichen des Dankes, sondern auch der Anerkennung ihres Engage-         Offenlegung nach dem Pressegesetz: Aktuelle
                                                                                              Berichte, Informationen und Stellungnahmen,
ments und ihrer Mitarbeit in einem Lebensbereich, der für uns alle eine besondere Bedeu-      die im Zusammenhang mit der Tätigkeit des über-
tung hat. Sie finden die Würdigung von Günter Daghofer, Heinz Klier und Felix Strohbich-      parteilichen und konfessionell nicht gebundenen
ler beim Bericht über die Herbsttagung (Seite 7). Ein Dank gilt allen Vorstandsmitgliedern,   Salzburger Bildungswerkes stehen.
und wir heißen neue Mitglieder willkommen: Waltraut Hofmeister, Nikolaus Lienbacher,          Wir danken für die Zusammenarbeit und
Renate Reifenauer, Josef Thurner und Stefanie Walch. Wir freuen uns auf die weitere kon-      Unterstützung dem bm:ukk.

struktive Zusammenarbeit!                                                                     dreieck-Leserservice:
                                                                                              Fragen an die Redaktion: Tel. 0662-872691-0 oder
                                                                                              E-Mail: office@sbw.salzburg.at
Übrigens: Am 14. November 2012 fanden sechs Veranstaltungen des Salzburger Bildungs-          Erscheinungsweise: 2-3mal jährlich
werkes statt. Die Themen reichten von der Fortbildung für den Flachgauer Besuchsdienst        Abonnement- und Einzelbestellung:
                                                                                              Einzelheft € 4,- (exkl. Versand)
über einen Vortrag zu Erziehungsfragen bis hin zu Ernährung und einem Erzählnachmit-
                                                                                              Jahresabonnement € 11,-
tag. Im Jahresdurchschnitt gibt es täglich 3,5 Veranstaltungen des Bildungswerkes im          Einzahlungen: RVS Salzburg Kto-Nr. 00047993,
Land Salzburg. Ich bin sicher, dass wir auch für Sie interessante Bildungsangebote im Pro-    BLZ 35 000
                                                                                              Wenn bis 31. Dezember keine Abbestellung erfolgt,
gramm haben. Oder noch besser: Sie engagieren sich und machen mit bei der Bildung
                                                                                              verlängert sich das Abo jeweils um ein weiteres Jahr.
für die Zukunft!
                                                                                              Vorstand des Salzburger Bildungswerkes
                                                                                              Vors. LAbg. Dr. Josef Sampl, HR Dr. Alfred Bergham-
                                                                                              mer, Dr. Andrea Eder-Gitschthaler, OSR Waltraut
Dr. Günther Signitzer                                                                         Hofmeister, HR Dr. Andreas Kiefer, DI Nikolaus Lien-
                                                                                              bacher, Dr. Lucia Luidold, Dr. Ursula Maier-Rabler,
Direktor des Salzburger Bildungswerkes                                                        Stv. HR Prof. Dr. Wilhelm, Pölzl, Dipl. Päd. BSI Renate
                                                                                              Reifenauer, Primar i.R. Dr. Josef Rücker, LSI Mag.
                                                                                              Josef Thurner, Stefanie Walch, HR Prof. Dr. Martin
                                                                                              Wiedemair

                                                                                              Präsidentin des Salzburger Bildungswerkes
                                                                                              LH Mag. Gabi Burgstaller
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                                                                                        Foto: © Royalty-Free/Corbis
08     Erwachsenenbildung                 10          Eltern-, Frauen- und
                                                      Seniorenbildung                                                 24   Europa und
                                                                                                                           Politische Bildung




       Blickpunkte                                                  Gemeindeentwicklung
       06	Das Salzburger Bildungswerk macht sich fit für           16	   Die Welt durch gemeinsames Kochen erfahren
           die Zukunft                                              17	   Wer wagt, gewinnt!
                                                                    18	   Im Fokus: Aktives Altern und Generationensolidarität
                                                                    19	   Mobil und sicher
                                                                    20	   Oma allein zu Haus
       Erwachsenenbildung                                           21	   Salzburger Lokalbahn barrierefrei
       08	Erwachsenenbildung ist Arbeit mit und am                 22	   Voneinander profitieren
           Menschen                                                 23	   Drei Stunden wandern und erzählen
       09	 Brainweek – Internationale Woche des Gehirns             24	   Neues Pfarr- und Gemeindezentrum Hallein-Rif
       10	Auf eigene Stärken bauen – Berufliche Zukunft
           gestalten

                                                                    Europa und Politische Bildung
                                                                    24	 Ein Ausblick auf 2013
       Eltern-, Frauen- und Seniorenbildung                         25	 Die Ukraine
       10	   LIPPGLOSSE: Halb leer – Halb voll?!
       11	   Bis hierher und noch viel weiter!
       12	   Wann beginnt Erziehung?
       14	   Neu anfangen – Lernen Für ein Leben (lang)!            Internationale Solidarität
       15	   Aus dem Schatten treten                                27	 Alles schön verzinkt! Und wo beginnt’s? Nachdenken erlaubt!




                                                       „Das war unsere Zeit!“
                                                       Mehr dazu auf Seite 39




 03/2012 dreieck
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Inhalt
                                                     Salzburger
                                                     Singwoche –
                                                     Singen und
                                                     fröhlich sein!



         28                                                                  31
                                                     Mehr dazu auf
                                                     Seite 29
                  Aus der Direktion                                                      Aus Gemeinde und Bezirk




     Aus der Direktion                                                Arbeitskreise
     28	 FreiwilligenkoordinatorIn – was ist das?                     39	 „Das war unsere Zeit!“ – Nachberichte
     29	 Singen und fröhlich sein!
     30	„Aktives Altern und der Dialog zwischen den Generationen
         als Herausforderung für die Erwachsenenbildung“
     30	 Das Salzburger Bildungswerk stellt die Zukunftsfrage         Personalia
                                                                      41	   Das Salzburger Bildungswerk gratuliert ...
                                                                      42	   Geehrt
                                                                      42	   Wir bedanken uns
     Aus Gemeinde und Bezirk                                          42	   Das Salzburger Bildungswerk begrüßt
     31	 Netze knüpfen – Wissen erweitern                             42	   Zum Gedenken
     31	 Eine lange Nacht beim Pulvermacher                           43	   Businesslauf 2012
     32	 Buchstaben bewegen
     33	gelebt – geschrieben – verewigt: Mehr als ein starkes
         Stück Papier                                                 Veranstaltungs- und Buchtipps
     33	 Strobls Kleindenkmäler: Was ist daran wahr?                  02	 Veranstaltungstipps
     34	 Rio20+ im Landtag präsentiert                                43	 Buchtipps
     34	 „Aufbrechen“ in ein neues Miteinander
     35	 Das lern.fest 2012 machte Lust aufs Lernen
     36	Werte erhalten – Gegenwart gestalten – Zukunft
         ermöglichen
     36	 Bildungs- und Nationalparktage in Muhr
     37	 Die Zeit ist reif für einen nachhaltigen Lebensstil!
     38	 Der Zeit enthasten




                                                                                                                  dreieck   03/2012
6 |   B lic k p u n k te




Das Salzburger Bildungswerk macht sich fit für die Zuk
Hervorragende Bildungsarbeit durch engagierte, kompetente Bildungswerkleitungen und qualitätsvolle Betreuung




D
         ie diesjährige Herbsttagung war             „Strategie zum lebensbegleitenden Ler-
         geprägt von der Zukunftsfrage. Die          nen“ mit dem Schwerpunkt „Community
         Zeit ändert sich, wir uns auch!             Education“. Lernen durch Partizipation in
Nach der Eröffnung durch den Vorsitzenden            der Gemeinde, maßgeschneiderte lokale
Josef Sampl begrüßte LHF Gabi Burgstaller            Bildungsangebote sowie Kooperation und
als Präsidentin des Salzburger Bildungs-             Vernetzung werden dabei besonders her-
werkes die TeilnehmerInnen und dankte                vorgehoben. Damit werde das Arbeitsfeld
allen ehren- und hauptamtlichen Mitarbei-            des Salzburger Bildungswerkes eine noch
terInnen für die engagierte Tätigkeit.               stärkere Bedeutung gewinnen, zeigte sich
Direktor Günther Signitzer konnte im Rück-           Signitzer überzeugt.
blick auf die vergangenen vier Jahre eine            Der Finanzbericht des langjährigen Finanz-
beeindruckende Bilanz, insbesondere im               referenten Dipl. Ing. Günter Daghofer zeigte   Im Bild (v.li.) die drei Ehrenmitglieder Heinz Klier,
                                                                                                    Günter Daghofer und Felix Strohbichler mit Josef
Veranstaltungsbereich, vorlegen: Im Durch-           die Entwicklung des Budgets auf. Nach den
                                                                                                    Sampl und Wilhelm Pölzl.
schnitt fanden täglich 3,5 Veranstaltungen           Steigerungen in den Vorjahren kam es ab
statt, die von über 230 TeilnehmerInnen be-          2010 durch die Kürzungen der Landessub-        jüngt und gleichzeitig auch auf Kontinuität
sucht wurden. Dabei waren die Themen Ge-             vention zu Reduzierungen, die sich auch für    Wert gelegt.
sundheit, Elternbildung, Seniorenbildung,            2013 und 2014 abzeichnen. Diese Entwick-
Politische Bildung sowie Gemeinwesen-                lung sieht er mit großer Sorge, da damit der   Die Weiterentwicklung im Fokus
arbeit und Regionalentwicklung führend.              finanzielle Rahmen für Bildungsaktivitäten     Im Rahmen der Hauptversammlung fand
Rund 120.000 TeilnehmerInnen wurden                  weiter eingeschränkt wird.                     auch die Diskussion „Das Salzburger Bil-
dabei gezählt. Auch der Einsatz von neuen                                                           dungswerk stellt die Zukunftsfrage“ statt.
Medien im Web 2.0 und von innovativen                Mit der anschließenden Neuwahl des Vor-        Dabei geht es um die Fragen, welche The-
Methoden, beispielsweise das Kompetenz-              standes wurde auch ein deutliches Signal       men und Arbeitsfelder wichtiger werden,
portfolio, hat sich bewährt. Signitzer verwies       für die Zukunft gesetzt: Mit fünf neuen Mit-   welche Struktur und welche Ressourcen
auf den Beschluss der Bundesregierung zur            gliedern wurde der Vorstand erheblich ver-     das Salzburger Bildungswerk braucht. Mar-
                                                                                                    tina Berthold, die diesen Prozess beglei-
                                                                                                    tet, gab einen kurzen Überblick über die
                                                                                                    bisherigen Aktivitäten im Rahmen dieses
                                                                                                    Prozesses. Nach dem „Rat der Weisen“,
                                                                                                    den Workshops in St. Johann und Strobl
                                                                                                    sowie nach der intensiven Diskussion mit
                                                                                                    den hauptamtlichen MitarbeiterInnen sei
                                                                                                    dies der nächste Schritt. Der umfangreiche
                                                                                                    Organisationsentwicklungsprozess soll im
                                                                                                    Juni 2013 abgeschlossen werden.
                                                                                                    In der anschließenden Gesprächsrunde be-
                                                                                                    tonte LHF Gabi Burgstaller, dass die Nähe zu
                                                                                                    den BürgerInnen die Stärke und Besonder-
                                                                                                    heit des Bildungswerkes sei. Sie ermutigte
                                                                                                    die BildungswerkleiterInnen, sich vor Ort
 Präsidentin LHF Gabi Burstaller (re.) dankte den ehemaligen BildungswerkleiterInnen (v.li.)        Bündnispartner zu suchen. Für Bernhard
 Christine Weitgasser (Filzmoos), Helga Pressler (Tamsweg-Sauerfeld), Josef Irnberger (Scheffau),   Hutter, den Pongauer Bezirksleiter, sind
 Frieda Aigner (Anthering), Daniel Krainer (Bürmoos) und Vizebgm. Martina Brugger (Lessach) für
                                                                                                    die Aufrechterhaltung der Struktur und die
 ihr langjähriges Engagement.
                                                                                                    personelle Ausgestaltung der Direktion für



03/2012 dreieck
Bl i ck p u nk te   | 7




kunft

    eine Stärkung der Betreuung unbedingt
    notwendig. Lucia Luidold, Leiterin des
    Referates Salzburger Volkskultur, hob die
    kulturellen Aktivitäten des Bildungswerkes
    hervor und Stefanie Walch, Bildungswerk-
    leiterin in Hof und Flachgauer Bezirksleite-
    rin, die notwendige Schärfung des Profils.
    Signitzer hält das Zusammenwirken von
    engagierten, kompetenten Bildungswerk-
    leiterInnen, eine gelungene Betreuung und       Der neue Vorstand (v.li.): OSR Waltraut Hofmeister, HR Prof. Dr. Wilhelm Pölzl, Stefanie Walch,
    Serviceleistung sowie qualitätsvolle An-        LSI Mag. Josef Thurner, Dip. Päd. BSI Renate Reifenauer BA, Dr. Lucia Luidold, Primar i.R. Dr. Josef
    gebote aus der Direktion für die wichtige       Rücker, LAbg. Dr. Josef Sampl und LHF Mag. Gabi Burgstaller. Nicht im Bild: DI Nikolaus Lienbacher,
    Grundlage der Arbeit ehrenamtlicher Bil-        Dr. Ursula Maier-Rabler, HR Dr. Andreas Kiefer, Dr. Andrea Eder-Gitschthaler, HR Dr. Alfred Bergham-
                                                    mer und HR Prof. Dr. Martin Wiedemair.
    dungswerkleiterInnen. Übereinstimmung
    herrschte in der Frage der Themenfreiheit
    örtlicher Bildungswerke, der Schwerpunkt-      haben ihn sein historisches Wissen und eine          Er dankte auch den Mitgliedern, die sich
    angebote und über die Notwendigkeit, die       genaue Kenntnis über gesellschaftliche Zu-           weiterhin zur Verfügung stellen und vor
    Aus- und Fortbildung der Bildungswerklei-      sammenhänge, die auch in den Veröffent-              allem den neuen Mitgliedern für ihre Bereit-
    terInnen zu intensivieren.                     lichungen in der Fachpresse zur österrei-            schaft, mitzuwirken und sich einzubringen.
    Die Vorschläge für die Schärfung des Profils   chischen und internationalen Agrarpolitik            Er ist zuversichtlich, dass das Salzburger
    werden weiter bearbeitet. Die bevorste-        sichtbar wurden.                                     Bildungswerk auch die zukünftigen Heraus-
    hende Übersiedlung in das Stadtwerkeare-       Heinz Klier war seit 1973 Mitglied im Vor-           forderungen bewältigen wird.
    al bietet für das Salzburger Bildungswerk      stand und von 1994 bis 2001 Vorsitzender-
    ebenfalls neue Entwicklungschancen und         Stellvertreter. Als langjähriger Leiter des          Weiterer Schwerpunkt:
    die Möglichkeit, neue Strukturen zu erar-      Kulturamtes der Stadt Salzburg und der               Biografiearbeit
    beiten.                                        Kulturvereinigung Salzburg waren ihm die             Biografiearbeit lädt – mit einem wertschät-
                                                   Bildungsaktivitäten im kulturellen Bereich           zenden Blick zurück – ein, der eigenen Zu-
    Jahrzehntelanges Engagement mit                ein besonderes Anliegen.                             kunftsmöglichkeit vorzufühlen: So stand es
    Ehrenmitgliedschaft gewürdigt                  Felix Strohbichler war von 1975 bis 1992             im Programm, und Susanne Hölzl (ehema-
    Die Hauptversammlung bot auch den idea-        Leiter des Bildungswerkes in Anthering, von          lige Bildungswerkleiterin in Göming) hat
    len Rahmen, drei verdienten Persönlich-        1986 bis 2012 Bezirksleiter für den Flachgau         es in hervorragender Weise verstanden,
    keiten in Würdigung ihrer Verdienste um        und seit 1995 im Vorstand. Er war immer vor-         uns das zu vermitteln. Mit einer sehr bild-
    das Salzburger Bildungswerk die Ehrenmit-      ne dabei: 1982 in Anthering bei der ersten           haften und lebendigen Präsentation in bes-
    gliedschaft zu verleihen: Günter Daghofer,     Raumplanung mit Bürgerbeteiligung, der               ter Bildungswerkweise führte sie uns von
    Heinz Klier und Felix Strohbichler.            ersten Evaluation einer Bildungswoche und            der eigenen Biografie hin zu den Fragen
                                                   den Initiativen für die Regionalkonferenzen.         einer fördernden Lernumgebung bis zu Zu-
    Günter Daghofer war seit 1985 Finanzrefe-      Insgesamt 32 Jahre hat er im Salzburger Bil-         kunftsvisionen.
    rent. In den vergangenen 27 Jahren wurde       dungswerk in verschiedenen Funktionen
    ein Budgetvolumen von beinahe 24 Mio.          verdienstvoll mitgearbeitet und war stets            Abschließend mein Resümee: Eine gelun-
    Euro für die Arbeit des Bildungswerkes         bemüht, im besten Sinne volksbildnerisch             gene Herbsttagung 2012, bei der das Enga-
    aufgebracht und beschlossen. In seine Zeit     zu wirken.                                           gement der BildungswerkleiterInnen wieder
    fällt auch die Beauftragung des Salzbur-       Josef Sampl bedankte sich bei den neuen              deutlich sichtbar wurde und viele kollegiale
    ger Bildungswerkes mit den Agenden der         Ehrenmitgliedern für die gute und kon-               Gespräche geführt werden konnten.       (GS)
    Dorferneuerung. Besonders ausgezeichnet        struktive Zusammenarbeit im Vorstand.



                                                                                                                                         dreieck    03/2012
8 |   E r wa c h se n e n b i l d u n g




                                                                                                                zählt das Ergebnis“, so Johannes Hahn. Da-
                                                                                                                mit dieses erbracht werden kann, ist eine

Erwachsenenbildung ist Arbeit                                                                                   verlässliche Bereitstellung öffentlicher Mit-
                                                                                                                tel wichtig. Hier bieten die zwischen KEBÖ-

mit und am Menschen                                                                                             Verbänden und bm:ukk abgeschlossenen
                                                                                                                mehrjährigen       Leistungsvereinbarungen
                                                                                                                gewisse Planungssicherheit.
                                                                                                                Auch Bundesministerin Claudia Schmied
Festakt 40 Jahre Konferenz der Erwachsenenbildung Österreichs                                                   zeigte sich von der KEBÖ, die mit 7.500 Bil-
                                                                       VON ANGELA BERGAUER                      dungseinrichtungen sowie 210.000 Veran-
                                                                                                                staltungen und 3 Millionen Teilnahmen pro



D
        ie Konferenz der Erwachsenenbil-       Diskussion einnehmen“, fasste Angela                             Jahr eine beachtliche Größe darstellt, beein-
        dung, KEBÖ, feierte am 1. Oktober      Bergauer vom Ring Österreichischer Bil-                          druckt: „Die KEBÖ ist ein besonders wich-
        2012 ihr 40-jähriges Bestehen. Wei-    dungswerke zusammen.                                             tiger Partner für das Bundesministerium für
terer Jubilar ist die Weiterbildungsakademie                                                                    Unterricht, Kunst und Kultur, bmu:kk, sie
Österreich, wba, die ihren fünften Geburts-    Johannes Hahn:                                                   prägt die Bildungslandschaft in Österreich
tag feiert und als internationales Vorzeige-   Am Ende zählt das Ergebnis                                       entscheidend mit.“ Als einzigartig innerhalb
modell für Kompetenzanerkennung in der         Ring-Präsident Johannes Hahn betonte die                         Europas hob sie das Kooperative System der
Erwachsenenbildung gilt. Gefeiert wurde        Relevanz der Erwachsenenbildung für die                          Erwachsenenbildung hervor. Die Vielfalt
im Beisein von 150 Festgästen am „bifeb)“ in   Gesellschaft. „Erwachsenenbildung muss                           sei eine Stärke der KEBÖ, genauso wie die
Strobl am Wolfgangsee. Prominente Gast-        in ihrer Besonderheit wahrgenommen wer-                          Freiwilligenarbeit und das niederschwellige
redner waren unter anderem Bildungsmi-         den, trotz und wegen ihrer Besonderheiten                        Angebot. „Gemeinsam haben wir einiges
nisterin Claudia Schmied und der Präsident     gleichwertiger Teil des Bildungssystems                          erreicht und abgeschlossen, so ermöglicht
des Rings Österreichischer Bildungswerke,      sein. Ihre wesentlichen Aufgaben sind                            eine Bund-Länder-Initiative österreichweit
EU-Kommissar Johannes Hahn. Auch die           Kompensation von Ausbildungslücken, die                          nun kostenfreie Basisbildung und das Nach-
Grußworte von Bundespräsident Heinz Fi-        Qualifikation und berufliche Weiterbildung                       holen von Pflichtschulabschlüssen.“
scher fanden großen Anklang.                   für den Arbeitsmarkt, die Persönlichkeits-
                                               entwicklung und die Befähigung zur Teil-                         Quizideal kein Kriterium
„Die KEBÖ hat starke gemeinsame Anlie-         habe an politischen und gesellschaftlichen                       der Bildung
gen, Zielsetzungen und Erfolge. Der KEBÖ-      Prozessen“, so Hahn.                                             Den Vorsitz der KEBÖ, der alle zwei Jahre
Leitungsausschuss ist ein handlungsfähiges     Neben dem Setzen von Schwerpunkten                               wechselt, übernimmt nun das Forum Ka-
Gremium und ein Modell demokratischer          plädierte Hahn für eine offene, kritische Dis-                   tholischer Erwachsenenbildung. Bischof
Zusammenarbeit. Die KEBÖ als verlässliche      kussion, vor allem auch im Hinblick auf die                      Manfred Scheuer, der für Erwachsenenbil-
Partnerin des Bildungsministeriums und als     Ökonomisierung der Bildung, den Zwang                            dung zuständige Referatsbischof der Ös-
Vertretung der gemeinnützigen Erwachse-        zur Weiterbildung und die Frage, ob Bil-                         terreichischen Bischofskonferenz, hob die
nenbildung ist notwendig, hat sich bewährt     dung der zunehmenden Arbeitslosigkeit                            Wichtigkeit der Bildung hervor, „es gehe vor
und wird auch weiterhin eine wichtige und      entgegenwirken kann. „Bildung qualifiziert,                      allem um Orientierungswissen, um sein Le-
kritische Rolle in der bildungspolitischen     schafft aber keine Arbeitsplätze. Am Ende                        ben glücklich gestalten zu können“. In An-




                                                                                                               Prominente Gäste des Festaktes (v.li.): Dr. Gerhard
                                                                                                               Bisovsky (Verband Österreichischer Volkshoch-
                                                                                                               schulen), Mag. Karin Reisinger (Weiterbildungs-
                                                                                                               akademie Österreich), Mag. Hubert Petrasch (Fo-
                                                                                                               rum Katholischer Erwachsenenbildung), Bischof
                                                                                                               Manfred Scheuer, Angela Bergauer (Ring Österrei-
                                                                                                               chischer Bildungswerke), Dr. Johannes Hahn, BM
                                                                                                               Dr. Claudia Schmied, Dr. Michael Sturm (bfi Öster-
                                                                                                               reich), Dr. Margarete Wallmann (Bundesinstitut für
                                                                                                               Erwachsenenbildung, bifeb), Ing. Rudolf Planton
                                                                                           Foto: Ursula Bahr




                                                                                                               (ARGE Bildungshäuser Österreich), Mag. Hannes
                                                                                                               Knett (WIFI Österreich), DI Bernhard Keiler (LFI),
                                                                                                               Mag. Pia Lichtblau (VÖGB).




03/2012 dreieck
Er wa ch s en e nb ild u ng   | 9


spielung auf die Millionenshow meinte er:
„Das Quizideal der Bildung ist kein Kriteri-          Die KEBÖ ist der Zusammenschluss der zehn führenden Erwachsenenbildungseinrich-
um für Allgemeinbildung. Es darf nicht sein,          tungen Österreichs, die 1972 am Bundesinstitut für Erwachsenenbildung, bifeb), gegrün-
dass Quoten über Qualität beziehungswei-              det wurde:
se Versagen entscheiden, Bildung darf nicht           Arbeitsgemeinschaft der Bildungshäuser Österreich (ARGE), Berufsförderungsinstitut
ökonomisiert werden.“                                 Österreich (bfi), Büchereiverband Österreichs (BVÖ), Forum Katholischer Erwachsenen-
                                                      bildung in Österreich, Ländliches Fortbildungsinstitut (LFI), Ring Österreichischer Bil-
Die scheidende Vorsitzende der KEBÖ, An-              dungswerke, Verband Österreichischer Gewerkschaftlicher Bildung (VÖGB), Verband
gela Bergauer, übermittelte die Grußbot-              Österreichischer Volkshochschulen (VÖV), Volkswirtschaftliche Gesellschaft Österreich
schaft des Bundespräsidenten. Heinz Fi-               (VWG), Wirtschaftsförderungsinstitut der Wirtschaftskammer Österreich (WIFI)
scher ermutigte dazu, auch den Blick in die
Zukunft nicht aus den Augen zu verlieren.             wba – Kompetenz braucht Anerkennung
„KEBÖ und wba haben ein hohes Ansehen                 Die wba ist ein Zertifizierungssystem für ErwachsenenbildnerInnen. Das Verfahren setzt
in der Bevölkerung und verdienen Lob,                 erwachsenenbildungsspezifische Praxis voraus und erkennt bereits vorhandene Qualifi-
Dank und Anerkennung. Lebensbegleiten-                kationen an. Fehlende Kompetenzen können über Angebote am Erwachsenenbildungs-
des Lernen ist von Bedeutung, weil Wissen             markt erworben werden. Bisher haben sich 1.333 Personen bei der wba angemeldet, es
Zukunft ist“, so der Bundespräsident.                 wurden 531 ErwachsenenbildnerInnen zertifiziert sowie 134 wba-Diplome mit ausgewie-
                                                      senem Fachbereich vergeben.
Dr. Angela Bergauer ist Generalsekretärin des Rings
Österreichischer Bildungswerke




   Brainweek – Internationale Woche des Gehirns
   vom 11. bis 15. März 2013
   Veranstaltungsvorschau



  D
          ie Erforschung des Gehirns zählt zu           St. Veit: 11.03.: Lernen ein Kinderspiel? Wie
          den großen Themen des 3. Jahrtau-             Sie Ihr Kind optimal in der Schule begleiten,
          sends, denn alle unsere Lebensfunkti-         13.03.: Gedächtnistipps für einen stressfreien
  onen, aber auch Empfindungen werden über              (Arbeits-)Alltag
  bzw. durch das Gehirn gesteuert, beeinflusst
  und reguliert. Wir wollen die Internationale          Weißbach: 12.03.: Lernen ein Kinderspiel?
  Woche des Gehirns nutzen, um dieses kom-              Wie Sie Ihr Kind optimal in der Schule beglei-
  plex funktionierende Organ näher kennenzu-            ten
  lernen. In Form von Vorträgen, Expertenge-
  sprächen sowie Trainingsangeboten werden              Hof: 13.03.: Gewusst wie – Gedächtnistipps
  in Stadt und Land Salzburg eine Vielzahl von          für einen stressfreien (Arbeits-)Alltag
  Aktivitäten für Erwachsene, aber auch Kinder
  angeboten.                                            Stadt Salzburg: 12.03.-15.03.: Gedächtnis-
                                                        training mit Memo-Fit; Brainshow im Haus
  Schon jetzt können Sie sich                           der Natur und Filmangebote.
                                                                                                                                                    Grafik Albert Gruber




  vormerken:
                                                        Das Detailprogramm mit allen Terminen
  Bad Hofgastein: 12.03.: Gedächtnistipps für           liegt ab Februar 2012 auf.
  einen stressfreien (Arbeits-)Alltag, 14.03.:          Weitere Informationen unter
  Geistig fit ein Leben lang                            www.salzburgerbildungswerk.at
                                                                                                 (CW)




                                                                                                                                    dreieck   03/2012
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                                               Auf eigene Stärken bauen –
                                               Berufliche Zukunft gestalten
                                               Erstellen Sie Ihr persönliches Kompetenzprofil



                                               B
                                                      ei beruflicher Veränderung steht oft die       eigenes Stärken- und Qualifikationsprofil zu erar-
                                                      Frage im Vordergrund: Was kann ich ei-         beiten und die nächsten Umsetzungsschritte kon-
                                                      gentlich gut? Welche Stärken und Fähig-        kret zu planen.
                                               keiten habe ich?
                                               Für ein sicheres Auftreten ist es wichtig, dass man   Das Angebot ist kostenlos und wird im Netzwerk
                                               seine eigenen Kompetenzen erkennt und die-            Bildungsberatung Salzburg vom Verein BiBer und
                                               se auch selbstbewusst nach außen hin vertreten        vom Verein VIELE angeboten.
                                               kann. Die Kompetenzberatung bietet den Rah-           Weitere Informationen unter:
                                               men, mit speziell ausgebildeten TrainerInnen ein      www.bildungsberatung-salzburg.at




|   E lte r n- , Fra u e n - u n d Se n io renbildung




                                                                                LIPPGLOSSE                    Mag. Brigitte Singer leitet
                                                                                                              das Institut für Frauen-

    Halb leer – Halb voll?!                                                                                   und Elternbildung im
                                                                                                              Salzburger Bildungswerk.




S
      ollten Sie als Mann sich in meine Glos-                Privatwelt wimmelt nur so vor lauter Einzel-    Kampagne der Wiener
      se verirrt haben, freuen Sie sich, Sie                 kämpferinnen. Ein wirklich guter Anlass für     Frauenabteilung
      sind hier in der Siegerstraße ange-                    eine Kampagne, die uns Erstaunliches zeigt.
langt! Sie bekommen (laut Statistik) noch                    Dass nämlich viele in 4 Wänden wohnen,
bis zum Jahresende bezahlt, wofür Sie ar-                    aber dass trotz einer Fülle von Händen in
beiten.                                                      diesen 4 Wänden sich lediglich 2 davon – in     Was allerdings am 19. Oktober in einem
                                                             der Regel weibliche – für den Alltag zustän-    Wiener Waschsalon seinen Anfang nahm,
Für die Frauen, die sich diese Zeilen zu Ge-                 dig fühlen.                                     hat viel Humoristisches und Wahres und ver-
müte führen, kann ich nur den Aufruf star-                                                                   dient hier eindeutig Ihre Aufmerksamkeit.
ten, diese Situation sportlich zu sehen und                  Die Magie der Zahlen                            http://4waende4haende.at/ - eine Kampa-
nicht hinzunehmen. Equal Pay Day heißt                       Und es kann nicht oft genug gesagt wer-         gne der Wiener Frauenabteilung: Schauen
das Rätsel. Die Statistik kann uns hier ei-                  den: Frauen arbeiten im Durchschnitt 65         Sie sich diese Website an, es zahlt sich aus!
niges zeigen: Frauen arbeiten in Salzburg                    Stunden in der Woche, davon sind 26 Stun-       Sie finden hier nicht nur einen Fleiß-O-Meter
seit dem 27. September 2012 umsonst,                         den (ca. 40 %) unbezahlte Haushaltstätig-       als APP, sondern auch genügend kleine Hel-
„gratis“.                                                    keiten und Kinderbetreuung (auch wenn           ferleins, die einmal deutlich machen, wer wie
Sie dürfen also ihre Staubsaugerkilometer,                   viele Frauen mit Kindern gefühlte 48 Stun-      viele Kilometer in Ihrem Haushalt hinter dem
ihre Tonnen am Kassaband, ihre Berge an                      den schon an einem Tag abspulen müssen).        Staubsauger herrennt und wie viele Hände
Akten, ihre Arbeiten an PatientInnen, ihre                   Männer arbeiten 63 Stunden pro Woche,           hier tatsächlich potentiell für das Wohlbefin-
1000kw-Stunden am heißen Friseurföhn bis                     davon 48 bezahlt und 14 unbezahlt. Zu die-      den aller sorgen könn(t)en.
Jahresende für 0 Euro verrichten.                            sem Satz fällt mir leider gar nichts Humoris-
                                                             tisches ein!                                    Eine wahre Freude!
Die Arbeitswelt hat viele Heldinnen, die                                                                     So toll, dass unser Ziel Silvester heißen muss:
nicht gleich entlohnt werden. Doch die                                                                       Vom 1.1. bis zu Silvester – mein Bester!



03/2012 dreieck
El ter n -, Fra uen - un d S en i oren b ild u ng    | 11




Bis hierher und noch viel weiter!
20. Salzburger Frauensalon – Ein Jubiläumssalon




W
          ir wollen es wissen! Wer gibt heu-   bende Kraft ist und daher die Verbindung             Die Politik hat sicherlich die offensichtlichste
          te den Ton an in Salzburg? Was       und den Motor darstellt. Auch wenn sich              und breiteste Möglichkeit, dieses Thema
          ist in Salzburg geschehen an der     Themen verschoben haben, hat sich leider             aufzunehmen. Dr. Liane Pluntz, langjäh-
Frauenfront? Feministische Ideen haben         an einigem nicht viel geändert und benö-             rige Frauenreferentin der Arbeiterkammer
Frauen in Salzburg bewegt, vieles auf die      tigt nach wie vor Gehör: Verdienstmöglich-           Salzburg, und Mag. Barbara Sieberth, Ge-
Füße zu stellen und sind immer noch Motor      keiten und Einstiegsmöglichkeiten sind für           meinderätin der Stadt Salzburg, sind sich
für engagierte Arbeit für und mit Frauen.      junge Frauen oft sehr prekär!                        darüber einig, dass trotz zum Teil guter Re-
Doch das F-Wort ist unmodern gewor-                                                                 gelungen die Beziehungsrealität oft wenig
den. Junge Frauen sind erfolgreich und                                                              betroffen ist und hier bis zur Gleichstellung
distanzieren sich deutlich von den Feminis-                                                         noch ein weiter Weg zurückgelegt werden
tinnen. Warum? Sind wir im Frauensalon                                                              muss. Frauen dürfen im alltäglichen Kampf
schon in der Komfortzone der Sofaecke                                                               nicht alleine gelassen werden.
angelangt, ohne politischen Aufschrei,
dass Frauen immer noch ein Drittel weni-                                                            Und vor allem gibt es immer noch genügend
ger verdienen? Wir wollen beide Frauen ins                                                          Ziele, die uns zwar bis hierher gebracht ha-
Gespräch bringen: Protagonistinnen mit         In der Kirche kennen sich Mag. Gabi                  ben, aber eben noch nicht wirklich weiter.
Geschichte und Frauen, die Digital-Natives     Treschnitzer, Theologin, Vorsitzende der             Viel weiter wollen wir schon noch kommen.
sind. Zu Themen, die kontrovers und hitzig,    KFB Salzburg, und MMag. Maria Löcker,                Neue Frauen, neue Ideen und wilde Ent-
humorvoll und ungewöhnlich, frech und          Theologin, Mitarbeiterin der KJ Salzburg,            schlossenheit können hier auf gut bearbei-
widerständig die Bereiche Politik, Bildung     bestens aus. Frauen haben sich hier mas-             tetem Boden aufbauen. Diesen Blick nach
und Kirche ins Visier nehmen.                  siv Gehör verschafft, sind nach wie vor ein          vorne und zurück hat der Jubiläumssalon
                                               Großteil der tragenden Kräfte in der Kirche,         spannend aufgezeigt!                     (BS)
Seit 10 Jahren greift der Salzburger Frauen-   die aber nach wie vor wenig öffentliche
salon nun schon die Tradition der Salons auf   Ämter für sie übrig hat.
und knüpft dort an, wo wesentliche Impulse
für frauenemanzipatorische Bewegungen
ausgingen. Zweimal jährlich wird zu einem
Salon geladen: Das Leben von Frauen, ihre
Taten, Vorhaben und Ansichten sollen
sichtbar werden. Orte für eine Begegnung
mit Tiefgang und Augenzwinkern.

Pionierinnen in Salzburg
Für diesen Jubiläumssalon haben wir die
Bereiche „Bildung“, „Politik“ und „Kirche“
ausgewählt und jeweils eine Frau mit viel
Erfahrung und eine am Beginn ihres Berufs-
lebens zu einem Zwiegespräch gebeten.
Dr. Silvia Kronberger, Gender- und Diver-
sitytrainerin an der Landesakademie, Vor-       Im Jubiläumssalon zu Gast (stehend v. li.) Mag. Hildegard Schreckeis-Nägele, Mag. Gabi Treschnitzer,
kämpferin im Bereich Kultur und Bildung         MMag. Maria Löcker, Sabaha Sinanovic, Mag. Regina Augustin, Mag. Romana Rotschopf,
(ARGE Kultur), sprach mit Sabaha Sinanovic,     Mag. Dagmar Stranzinger, Mag. Edeltraud Zlanabitnig-Leeb.
Mitarbeiterin der Radiofabrik. Hier wurde       (sitzend v. li.) Dr. Silvia Kronberger, Mag. Barabara Sieberth, Mag. Alexandra Schmidt,
                                                Dr. Liane Pluntz, Mag. Brigitte Singer.
sehr deutlich, dass Engagement die trei-



                                                                                                                                         dreieck       03/2012
12 |   E lte rn -, Fra u e n - u n d Senio renbildung




                                                                                               Wann beginnt Erziehung?
Foto: by_Alexandra H._pixelio.de




                                   Geglückter Start oder voll daneben? Teil 2



                                   S
                                          chon im letzten „dreieck“ berichteten            weile aus Ein-Kind-Familien und konnten         Nachdem eine verlässliche und vertrau-
                                          wir über die Themen „bonding“ und                nicht durch ihre Geschwister lernen.            ensvolle Bindung mit dem Kind aufgebaut
                                          „Frühe Bindung“. In dieser Ausgabe               Wir bauen von Generation zu Generation          wurde und es sich mit zunehmender Ent-
                                   präsentieren wir den zweiten Teil unseres               auf Erfahrungswissen auf, und doch hat jede     deckungslust die Welt aneignet, braucht
                                   Interviews mit Dr. Dores Beckord-Datterl. Die           Zeit ihre eigenen Herausforderungen und         ein Kind neben Erklärungen und Vorbildern
                                   Psychologin und Psychotherapeutin arbeite-              Lösungen: Was heutige Eltern selbst nicht       vor allem Übungsmöglichkeiten und Ant-
                                   te bis zum Sommer 2012 im Redaktionsteam                erlebt haben, können sie zum Teil durch         worten, um in die soziale Gruppe hinein-
                                   der Elternbriefe mit. Diese werden vom Land             Selbstreflexion, „Nachbeelterung“ durch         zuwachsen: Es gibt Neins und Regeln zum
                                   Salzburg gemeinsam mit dem Salzburger                   wertschätzende Begleitung und Assistenz,        eigenen Schutz und der von anderen Men-
                                   Bildungswerk herausgegeben und beschäf-                 „Selbstbeelterung“ durch Dialoge mit dem        schen und Gegenständen – das erfordert
                                   tigen sich mit aktuellen Entwicklungsthe-               „inneren Kind“, durch Erfahrungsaustausch       Einüben von Impulskontrolle und das Re-
                                   men des eigenen Kindes, liefern hilfreiche              und Unterstützung in Eltern-Kind-Gruppen,       gulieren von starken Gefühlen, reden und
                                   Tipps sowie Informationen für die ersten                Modelle und Vorbilder für Konfliktbeglei-       verhandeln statt hauen, ...
                                   sechs Lebensjahre – und das alles gratis.               tung, Streitkultur, Kooperation, ... nachho-
                                                                                           len und lernen.                                 Wie viel Erziehung brauchen Kinder
                                   Brigitte Singer, Leiterin des Instituts für El-                                                         wirklich?
                                   tern- und Frauenbildung, hatte folgende                 Wann beginnt für dich Erziehung?                Das ist keine Frage von Quantität, sondern
                                   Fragen und Dores Beckord-Datterl darauf                 Erziehung geschieht mehr oder weniger au-       von Temperament und positiven Erfah-
                                   die Antworten!                                          tomatisch – durch Identifikation und Nach-      rungen: Wenn ich durch Einhalten be-
                                                                                           ahmung, ob wir das wollen oder nicht. Das       stimmter Spielregeln mehr Liebe, Anerken-
                                   Werden Eltern zu wenig auf die ersten                   ICH entwickelt sich nun mal im Spiegel des      nung und Aufmerksamkeit bekomme als
                                   Monate und Jahre mit Baby und Kleinkind                 DU. Es ist vielmehr die Frage, ob und wie wir   durch egoistisches Einzelkämpfertum, bin
                                   vorbereitet? Viele kommen ja mittler-                   bewusst erziehen können.                        ich gut unterwegs – oder?



                                   03/2012 dreieck
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                                                                                                  Dr. Dores
                                                                                                  Beckord-Datterl,
Können Kinder zu sehr verwöhnt werden?           Probleme hier am offensichtlichsten              Psychologin
                                                                                                  und Psycho-
Ja, wenn sie in einer passiven Überstimulie-     werden. Ist das der richtige Zeitpunkt?
                                                                                                  therapeutin
rung klein gehalten werden oder wenn sie         Ich finde, wir sollten auf „kritische Lebens-
ihre Körpersinne nicht benützen dürfen, um       phasen“ zeitgerecht reagieren. Dabei denke
eine gute Erfahrung zu machen bzw. ein           ich an die Schwangerschaft und frühe            aus, die am feinfühligsten seine Bindungs-
selbstgestecktes Ziel zu erreichen.              Kindheit: Hier sollten Müttern und Vätern       und Autonomiebedürfnisse beantwortet.
                                                 möglichst viele Unterstützungsangebote          Ich denke, wir brauchen eine Mehrfachbe-
Was möchtest du Eltern sagen, die                zugänglich sein.                                treuung für Kinder, in der sowohl Vater und
Schuldgefühle haben, etwas falsch                Mehr politische Verantwortung müsste im         Mutter Bezugspersonen für das Kind sind,
gemacht zu haben?                                Ausbau und in der Qualität der Kinderbe-        aber auch andere Erwachsene verlässlich
Schuldgefühle sind sehr unproduktiv, ge-         treuung, vor allem bei den Unter-Dreijäh-       und emotional präsent sind. Das kann aber
hören besprochen und verabschiedet; viel-        rigen, übernommen werden.                       nur gehen, wenn auch die Arbeitswelt Mo-
leicht braucht es eine Wiedergutmachung,         Es wäre hilfreich, wenn Kinderbetreuungs-       delle entwickelt, wo Männern und Frauen
einen neuen Start, ein Bemühen zum Bes-          einrichtungen ausreichend mit Elternbe-         mehr Familienzeit zur Verfügung steht.
seren. Schuld ist nur jemand, der vorsätzlich    ratungs- und Bildungsangeboten vernetzt
dem anderen schaden will, aber Fehler pas-       wären bzw. Fachpersonal von außen zur           Was möchtest du jungen Familien ans
sieren immer wieder. Oft wissen wir es nicht     Verfügung stünde.                               Herz legen?
besser oder merken zu spät, dass unser Tun       Wir brauchen eine laufende „Blickschulung“      Erziehung heißt heute, vermehrt freie Spiel-
die anderen verletzt. Dann müssen wir wie-       und Reflexionsbegleitung für das pädago-        und Erlebnisräume offen zu halten, mit allen
der von vorne anfangen.                          gische Fachpersonal (inklusive Eltern), um zu   Sinnen die Welt entdecken zu dürfen, sich
                                                 erkennen, wo ein Kind unter seelischer Not      zu bewegen und zu rasten, kompetente
Wann müssen wir Kinder schützen?                 leidet und um handlungsfähig zu bleiben.        Konfliktbegleitung bereitzustellen, wenn
Kinder brauchen Schon- und Schutzräume.                                                          Kinder einmal nicht weiterwissen oder auf
Sie gehören geschützt vor einseitigen und        Wie können wir Väter mehr ins Boot              Kosten eines „Opferkindes“ den eigenen
zu passiven Freizeitvergnügungen, z.B. vor       holen?                                          Selbstwert steigern wollen.
zu viel fernsehen, vor zu viel ungesunden        Vielleicht dort hingehen, wo die Väter sind
Lebensmitteln (die den Namen „Lebens-            – in die Betriebe und Freizeitanlagen? Oder     Es gibt kein Rezept und keine Garantie für
mittel“ gar nicht verdienen), natürlich vor      durch interaktive Netzangebote? Ich weiß        das Familienglück – aber die Fähigkeit, un-
jeglicher sexueller Ausbeutung, aber auch        es nicht – das müssen die Männer selbst         sere Kinder mit offenen Augen zu lieben (=
vor zu ehrgeizigen Eltern und emotionalem        sagen.                                          das Gegenteil von blinder Affenliebe), und
Missbrauch. Spielsachen und Kleidung dür-                                                        immer wieder mal inne zu halten und sich
fen nicht wichtiger werden als gemeinsam         Frauen tragen nach wie vor die Haupt-           zu fragen, was uns gut tut, kann sicher nicht
verbrachte Zeit.                                 verantwortung – da helfen genügend              schaden.
                                                 Kinderbetreuungsplätze zwar den Arbeit-
Ist Kindererziehung heute schwieriger            gebern, aber die Doppelbelastung bleibt         Vielen Dank für das Gespräch!
geworden?                                        weiblich, und in dieser Diskussion bleiben                                                             (BS)
Schwieriger ist vielleicht, dass wir weniger     Frauen und Kinder oft auf der Strecke.
verbindliche Grundregeln dafür haben, was        Welche Rahmenbedingungen sind aus
richtig und was falsch ist – wir müssen selber   deiner Sicht gerechter?                           Wenn Sie die Elternbriefe bestellen
für unsere Werte einstehen, und manchmal         Wir hängen immer noch an dem konserva-            wollen, können Sie das jederzeit un-
fehlt uns der Austausch mit einer altersge-      tiven Familienbild, dass Kinder Frauensa-         kompliziert machen – entweder über
mischten Vergleichsgruppe von anderen            che sind, und am besten kann es allein die        eine Bestellkarte, die Sie im Salzburger
Kindern und Erwachsenen, um unsere Po-           Mutter. Das haben wir Müttern auch lange          Bildungswerk erhalten: office@sbw.
sitionen klar zu kriegen.                        genug eingeredet. Ein Kind hat die Fähig-         salzburg.at (Betreff: Bestellkarte Eltern-
                                                 keit, zu mehreren Personen eine Bindung           briefe) oder unter: elternbriefe.salzburg.
Viele Interventionen in Familien erfolgen        aufzubauen, und es sucht sich, wenn es die        at/bestellung
erst nach dem Schuleintritt, weil die            Wahl hat, diejenige Hauptbezugsperson



                                                                                                                                       dreieck       03/2012
14 |            E lte rn -, Fra u e n - u n d Senio renbildung




               Neu anfangen – Lernen FÜR ein Leben (lang)!
                                                                                                                kenden Gefühle nicht nur lange anhalten
                                                                                                                mögen, sondern auch ansteckend auf ihre
                                                                                                                KundInnen wirken.

                                                                                                                Alt und Aktiv sind kein Widerspruch
                                                                                                                Nun möchte ich mit diesen Beispielen, in de-
                                                                                                                nen ältere Menschen sich neuen Aufgaben
                                                                                                                widmen, weder eine Lanze für ein „ewiges
                                                                                                                Aufschieben“ der Pension brechen, noch
                                                                                                                dafür plädieren, die Erwerbsarbeit mög-
                                                                                                                lichst lange hinauszuzögern. Nein, diese
                                                                                                                Beispiele dienen dazu, deutlich zu machen,
                                                                                                                dass alt und aktiv sein kein Widerspruch
                                                                                                                sind und dass wir in einer pluralen Gesell-
                                                                                                                schaft zukünftig noch öfter auf Lebensent-
                                                                                                                würfe treffen werden, die dadurch gekenn-
                                                                                                                zeichnet sind, im Alter einen tatsächlichen
                                                                                                                Neuanfang zu wagen. Auch wenn diese
                                                                                                                drei beschriebenen Biographien oberfläch-
Foto: iStock




                                                                                                                lich betrachtet wohl kaum etwas miteinan-
                                                                                                                der zu tun haben, in der Tiefendimension
                                                                                                                eint sie doch einiges: Wann immer wir uns



K
        ennen Sie Mississauga? Nein? Nun,                        und Feiertagsarbeit inklusive, strapaziöse     dazu entschließen, gleich welchen Alters,
        das ist grundsätzlich nicht schlimm,                     Auslandsreisen quer über den Globus und        etwas Neues anzupacken oder zu lernen,
        denn die rund 700.000 Einwohne-                          öffentliche Auftritte vor einem Millionenpu-   dann steht ganz oben unsere Motivation,
rInnen zählende kanadische Stadt ist hier-                       blikum. Ja, als Oberhaupt der Katholischen     ein konkretes Selbstbild, das uns beflügelt,
zulande wohl kaum jemandem ein Begriff,                          Kirche hat man einiges zu tun. Rücksicht auf   neue Herausforderungen anzugehen. Ha-
wenngleich sie weltweit die einzige Stadt                        das Alter kann da leider nicht genommen        zel McCallion hat es in ihrer 34-jährigen
ist, deren amtierendes Stadtoberhaupt                            werden, und wenn der Papst heute mit 85        Amtszeit geschafft, aus ihrer Stadt eine der
mit 91 Jahren zum zwölften Mal wieder-                           Jahren dieses Arbeitspensum immer noch         attraktivsten Städte Kanadas zu machen, in
gewählt wurde. Hazel McCallion, so der                           bewältigt, dann zählt seine Woche wohl         der sich die Einwohnerzahl von ursprüng-
Name der überaus rüstigen und politisch                          mindestens so viele Stunden wie die eines      lich 270.000 fast verdreifacht hat und die
kämpferischen Bürgermeisterin, zählt laut                        „Top-Managers“, nur mit dem Unterschied,       obendrein heute zu einer der wenigen
Umfragen zu den populärsten Bürgermeis-                          dass aktive Manager meist halb so alt sind.    schuldenfreien Städte Nordamerikas zählt.
terInnen Kanadas, nicht nur wegen ihres                          Die Chance, Jungunternehmerin des Jah-         Ihre Motivation, das zu schaffen und auch
hohen Alters, sondern auch wegen ihres                           res 2012 zu werden, stehen für Margot          längerfristig zu sichern, ist mit hoher Wahr-
ungebrochenen Einsatzes für ihre Stadt, für                      Opferkuch nicht schlecht, denn wer wagt        scheinlichkeit auch dafür verantwortlich,
die sie jährlich während der Adventzeit mit                      es schon, sich mit 80 Jahren endlich den       dass sie diese anspruchsvollen Aufgaben
Nikolausmütze durch die Straßen spaziert,                        Traum der Selbstständigkeit zu erfüllen und    noch immer bewältigen kann.
um deutlich zu machen, dass sie eine Poli-                       – wie Frau Opferkuch – in Salzburg Itzling     Für Papst Benedikt XVI mag die stärkste Mo-
tikerin zum Anfassen ist.                                        die erste eigene Apotheke aufzumachen?         tivation wohl in seinem Glauben begründet
                                                                 Eine eigene Apotheke zu führen war „ihr        sein. „Glaube versetzt ja bekanntlich Berge“
Ohne Rücksicht auf das Alter                                     Lebenstraum“, wie sie in einem Interview       und dieser befähigt ihn dazu, dieses umfas-
Auch Joseph Ratzinger startet 2005 mit 78                        betont, auch wenn er sich erst jetzt im ho-    sende Amt auch im hohen Alter auszufül-
Jahren nochmals ganz durch! Der Job, den                         hen Alter erfüllt hat. Mit viel Freude und     len. Gepaart mit dem Wissen, für eine welt-
er in diesem Alter annimmt, hat es wahr-                         Elan geht sie diese neuen Aufgaben nun an,     umspannende Gemeinschaft die Zukunft
lich in sich: Nahezu keine Freizeit, Sonn-                       und es ist ihr zu wünschen, dass diese stär-   mitgestalten zu können, beflügelt auch



03/2012 dreieck
El ter n -, Fra uen - un d S en i oren b ild u ng    | 15


dann, wenn die Last des Alters drückt und      „Für jeden Neuanfang, vor allem im Alter,        tun. Denn in „jedem Anfang wohnt nicht
mitunter auch schmerzhaft in Erinnerung        gilt, dass wir Dinge verfolgen sollen, hinter    nur ein Zauber inne“, sondern auch Mühsal
ruft, dass man nicht mehr 20 ist.              denen wir wirklich stehen und nicht Dinge,       und Anstrengung, und diese bewältigen
Wenn Lebensträume zum Greifen nah sind,        mit denen wir jemandem etwas beweisen            wir nur, wenn wir an dem, was wir tun, also
dann spielt auch das Alter scheinbar keine     möchten“: So beschreibt der deutsche, in         der konkreten Tätigkeit selbst, Freude und
Rolle, man muss nur zupacken. Die Mo-          Berlin lehrende Psychoanalytiker Hans-           Vergnügen empfinden.
tivation, die wir spüren, wenn wir Dinge       Werner Rückert die zentrale Voraussetzung
verfolgen, die wir wirklich wollen und nicht   dafür, dass ein Neubeginn auch glückt und        Also: Gehen Sie auf Entdeckungsreise nach
deshalb anstreben, weil wir Freunden im-       nicht in Frustration endet.                      Ihren inneren Wünschen und Sehnsüchten
ponieren möchten oder die Wünsche von                                                           und haben Sie Mut, diese auch umzusetzen,
anderen realisieren sollten, dann herrscht     Egal, ob wir im Alter nochmal ein neues          auch wenn Sie damit möglichweise den si-
nicht nur innere Freude und Zuversicht,        Berufsfeld entdecken, ein Instrument er-         cheren Pfad der Konventionen verlassen –
sondern dann hat man, wie Frau Opferkuch,      lernen, eine neue Sprache oder eine neue         Beispiele dafür gibt es und NachahmerInnen
auch den Elan, Lebensträume zu verwirkli-      Sportart, wir sollten ernsthaft prüfen, ob es    hoffentlich mehr als genug.            (CW)
chen.                                          wirklich unser tiefster Wunsch ist, dies zu




Aus dem Schatten treten
Der Weltdemenztag 2012




G
       roße Leinwand – volles Kino – zwei
       lachende alte Menschen, die gegen
       die Sonne blinzeln und uns unmiss-
verständlich wissen lassen: Ja, wir leben       Wir wollen Mut machen, hinzuhören und hinzuschauen, um die veränderte emotionale und geistige
noch – und: Es geht uns gut!                    Welt von an Demenz Erkrankten wahrzunehmen und diese verwandelte Situation in den gemein-
                                                samen Alltag zu integrieren.
Was für ein schöner und zugleich berüh-
render Auftakt zu einer Veranstaltung, bei
der es um das Thema Demenz geht. Bereits             Ich bin dement, na und?                    zu einer öffentlichen Person gemacht , die es
zum vierten Mal veranstaltete das Institut                                                      ihr ermöglicht, auf breiter Ebene aus erster
für Seniorenbildung in Kooperation mit         Auch Helga Rohra, die nach dem Kurzfilm          Hand darüber zu sprechen, was es heißt, de-
der Laube GmbH einen Themenabend, der          unser Gast war, scheint nicht nur ihren Auf-     menzerkrankt zu sein. Egal, ob sich ihre Stim-
demenziell erkrankte Menschen in den Mit-      tritt, sondern auch ihr Leben – trotz Demenz     me an professionelle Pflegekräfte und Ärzte,
telpunkt stellt. Gestartet wurde heuer mit     – zu genießen. Sie ist erst Mitte 50, als sie    pflegende Angehörige oder an Erkrankte
dem Kurzfilm „auf augenhöhe“ von Ulrike        mit der Diagnose Demenz konfrontiert wird,       selbst richtet, es geht ihr immer darum, klar
Bez. Diese filmische Annäherung portrai-       und seit damals ist viel geschehen in ihrem      zu machen, dass Demenz kein Stigma ist,
tiert fünf Menschen, die in der malerischen    Leben. Freilich, nicht nur schöne und an-        sondern dass das gesellschaftliche Umfeld
Landschaft des bayerischen Dorfs Erpfingen     genehme Dinge, denn Leben heißt immer            aufgerufen ist, das Zusammenleben von
unter einem Baum sitzen und es sich ein-       auch, Licht und Schatten kennenzulernen.         gesunden und kranken Menschen neu zu
fach gut gehen lassen. Etwas, was wir bei-     Aber nur im Schatten stehen zu bleiben, da-      organisieren. Helga Rohra wird nicht müde,
nahe schon verlernt haben, nämlich, nichts     von hielt Helga Rohra nichts. Nein, heraus-      darauf hinzuweisen, wie (über-)lebenswich-
tun, nur da sitzen, den Tag, den Augenblick    treten lautete ihre Devise. Erstmals trat sie    tig es für demenzkranke Menschen ist, in
genießen. Genießen, ja, das könnte das         2010 öffentlich auf, um über sich und ihre Er-   Kommunikation mit anderen zu sein, das
Motto des Abends werden, selbst wenn das       krankung zu sprechen. Mut zu machen und          Gefühl zu haben, trotz Erkrankung an der
Thema „Demenz“ auf dem Programm steht          sich einzumischen, wenn es um die Sache          Gemeinschaft teilzuhaben und nicht aus-
und wohl alles ferner liegt, als die Koppe-    der Menschen mit Demenz geht. Spätestens         schließlich durch das, was nicht mehr mög-
lung dieser beiden Begriffe.                   ihr Buch „Aus dem Schatten treten“ hat sie       lich ist, durch die „Brille des Defizitären“, ge-



                                                                                                                                      dreieck       03/2012
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sehen zu werden. Eine überaus berechtigte                   innovativsten Schulprojekte zu diesem The-        ihrer Umwelt, aber auch eine verbesserte
und gleichzeitig in dieser Deutlichkeit noch                ma in ganz Österreich. Schülerinnen und           Wahrnehmung von sich selbst.
ungewohnte Forderung, die da gestellt wird.                 Schüler der HLFS Ursprung in Elixhausen           MaturaschülerInnen haben sich in einem
Aber, so zeigten die Beiträge des Publikums                 haben zusammen mit ihrem Lehrer Prof. Dr.         längeren Projekt dieser Thematik angenom-
und der anhaltende Schlussapplaus, eine                     Konrad Steiner nicht nur im Labor hochka-         men und filmisch festgehalten, wie basale
längst fällige!                                             rätige Ursachenforschung betrieben, son-          Stimulation wirkt und was sie bei Demenz-
                                                            dern auch die psychologische Dimension            erkrankten bewirken kann. Entstanden ist
Vergessen verstehen – Jugend                                anhand von Workshops und Besuchen in              ein eindrückliches Beispiel, was es heißt,
und Alzheimer                                               geriatrischen Einrichtungen kennengelernt.        daheim zu pflegen, aber auch, wie Kontakt
Wenige Tage nach diesem Veranstaltungs-                     Das mit dem IMST-Award 2012 ausgezeich-           ohne Sprache hergestellt werden kann, um
abend haben wir nochmals in „Das Kino“                      nete Schulprojekt sorgte wohl für die meis-       das Wohlbefinden merklich zu verbessern.
geladen. Auch diesmal ein eher ungewöhn-                    ten AHA-Erlebnisse unter den Besuche-             Wir wollen mit diesen Veranstaltungen im
liches Programm, denn die Auseinander-                      rInnen, da deutlich wurde, auf welch hohem        Rahmen des Weltdemenztages nicht nur ei-
setzung von Jugendlichen mit dem Thema                      Niveau und mit welcher Ernsthaftigkeit sich       nen Beitrag zu einem besseren Verständnis
Demenz steckt noch in den Kinderschuhen,                    junge Menschen diesem Thema widmen.               zwischen gesunden und kranken Menschen
wenngleich viele Kinder und Jugendliche                     Nicht weniger ambitioniert war die Film-          leisten, sondern deutlich machen, dass Re-
die Erkrankung sozusagen live miterleben.                   präsentation „Das eigene Leben spüren“            spekt zwischen Gesunden und Kranken, Al-
Denn wenn Urgroß- oder Großeltern an De-                    der HBLW Saalfelden. Wenn Sprache als             ten und Jungen nur dann entstehen kann,
menz erkranken, ist auch das gesamte fa-                    Kommunikationsmittel bei Demenzpatien-            wenn wir von einander wissen, einander
miliäre System damit konfrontiert, sich auf                 tInnen verloren geht, kann Kommunikation          begegnen und verstehen lernen, was uns
eine neue Situation einzustellen, Aufgaben                  über „Berührung“, also die Haut, dieses Feh-      trennt und verbindet.
und Rollen neu zu verteilen, und das betrifft               len der sprachlichen Kommunikation erset-
auch junge Menschen.                                        zen. „Basale Stimulation“, wie diese Technik      Mit diesem Ausblick freuen wir uns auf die
Unter dem Titel „Vergessen verstehen – Ju-                  im Fachjargon heißt, ermöglicht Patien-           Veranstaltungen zum Weltdemenztag 2013.
gend und Alzheimer“ läuft wohl eines der                    tInnen eine neue Form der Wahrnehmung                                                      (CW)



|   Ge m e in d e e nt w i c k l u n g




Die Welt durch gemeinsames Kochen erfahren
W
          as verbindet im Salzburger Stadt-                 neue EinwohnerInnen. Der bunte Nationa-           Reinerlös der Publikation dient der Fortset-
          teil Parsch eine Altenbetreuerin                  litäts- und Gesellschaftsmix sollte positiv       zung der Kochabende sowie der Finanzie-
          aus Bosnien, eine Soziologin aus                  für die Gemeinschaft genutzt und ein Dia-         rung weiterer multikultureller Projekte.
dem Iran, einen Arzt aus Ungarn und einen                   log zwischen MitbürgerInnen unterschied-                                                   (AM)

Afghanistan-Flüchtling? Gemeinsam kochen                    lichster Herkunft gefördert werden.
und essen!                                                  2010 erfolgte der Start, zweimal jährlich
Immer mehr Menschen aus den verschie-                       findet nun ein kunterbunter Kochabend
densten Nationen siedeln sich im be-                        im Pfarrsaal im Stadtteil Parsch statt. Vor
schaulichen Stadtteil Parsch an. Aber auch                  Kurzem war es wieder soweit: Nach einem
Zuagroaste aus den österreichischen Bundes-                 kulturellen Einstieg mit der bosnischen
ländern wohnen und leben in Salzburg, wol-                  Tanzgruppe „Kud Safir“ ging es los ...
len sich kennenlernen und Bande knüpfen.                    Die Köchinnen und Köche braten und ba-
Doch wo und wie lernt man sich kennen?                      cken vor Ort oder bringen vorbereitete Lieb-
                                                            lingsspeisen mit. Wer nicht selbst kocht, hilft
Übers Essen kemman d‘Leut zsamm                             mit oder gibt eine freiwillige Spende. Das
Die Initiatoren von „Grenzenlos Kochen“, der                „Grenzenlos Kochen“ hat eingeschlagen.
Arbeitskreis Palschuki des Stadtteilvereins                 Kein Wunder, ist doch gemeinsam kochen,
Parsch, Teilnehmer der sozialen Gemeinde-                   essen und trinken im Menschen verankert
                                                                                                              Dieses Mal auf dem kunterbunten Speiseplan:
entwicklung Salzburg, trat 2010 mit der Idee                wie Feuer machen, säen oder ernten.
                                                                                                              Szegediner Gulasch, Das schnellste Huhn der
an, Menschen über das Essen zusammen zu                     Aus den gemeinsamen Kochaktivitäten soll          Welt, Burek, Apfelstrudel und Sulawesis.
bringen: Junge und Alte, Einheimische und                   in Zukunft ein Kochbuch entstehen. Der



03/2012 dreieck
G emei n deentw ick lu ng    | 17




Wer wagt, gewinnt!

W
         ohin soll sich die Gemeinde Weiß-
         bach entwickeln und was muss
         dafür getan werden? Der Gemein-
deentwicklungs-Prozess soll die Antworten
liefern.

2013 wird Weißbach in das Programm der
Gemeindeentwicklung aufgenommen wer-
den. „Wir wollen die Zukunft unserer Ge-
meinde nachhaltig positiv beeinflussen, um
bestmögliche Lebens-, Arbeits- und Wohn-
verhältnisse für Jung und Alt zu schaffen“,
betont Bürgermeister Josef Michael Hohen-
warter. Um dabei optimal auf die Anliegen        Bei der Bürgerversammlung wurde bereits über Lösungsmöglichkeiten diskutiert.
und Ideen der Bevölkerung reagieren und
eingehen zu können, wurde im Herbst eine
groß angelegte Bürgerbefragung durch-           lischen Ausbildung und dem Angebot der            In einer 12seitigen Broschüre wird die Be-
geführt. Die Beteiligung war mit 45 % er-       Vereine. Der Naturpark wurde durchwegs            völkerung nun über alle Ergebnisse detail-
freulich hoch, die Ergebnisse wurden vor        positiv gesehen, die touristischen Chancen        liert informiert. 2013 werden zu den ein-
kurzem bei einer Bürgerversammlung im           werden gut genutzt. Insgesamt wurde die           zelnen Themenbereichen Arbeitsgruppen
Rahmen der Bildungswoche präsentiert.           Lebensqualität mit Gut bewertet.                  gebildet. „Für uns bedeuten diese Rück-
                                                Auch Potential für mehr Engagement ist            meldungen die wertvolle Grundlage für
Soziales, Umwelt, Wirtschaft, Energie, Ver-     vorhanden. „30 % der Befragten möchten            unseren Gemeindeentwicklungs-Prozess“,
kehr, Gemeindeleben, spezielle ortsbezo-        bei Fragen, die die Gemeinde betreffen,           freut sich Bürgermeister Hohenwarter. „Nur
gene Fragen: Alle Lebensbereiche waren          mehr mitbestimmen, und jeder Fünfte wür-          die Beteiligung vieler hilft uns, unsere Ge-
in dem von der Gemeindeentwicklung              de sich engagieren“, weist Alexander Glas         meinde lebenswerter zu gestalten“.
Salzburg gemeinsam mit der Universität          auf einen weiteren positiven Aspekt hin.                                                      (MiHa)

Salzburg und dem Institut für Erwachse-
nenbildung in Wien erstellten Fragebogen        Präsentation bei
zu finden. „Bei der Auswertung stellte sich     Bürgerversammlung
heraus, dass den Weißbachern Eigenstän-         Bei der Bürgerversammlung wurde enga-
digkeit sehr wichtig ist“, informiert Alexan-   giert über die Ergebnisse diskutiert. Da-
der Glas von der Gemeindeentwicklung            durch ergibt sich für die Weiterarbeit ein
Salzburg, „die eigene Volksschule und der       sehr umfassendes Bild von der Stimmung,
Kindergarten wurden mit 90 % bzw. 92 %          den Anliegen und Erwartungen der Ge-
am höchsten bewertet, überraschend auch         meindebevölkerung. Alexander Glas: „Der
die hohe Zustimmung zur Autarken Ener-          anonyme Fragebogen liefert Rückmel-
gieversorgung (79 %)“.                          dungen von Bürgerinnen und Bürgern, die            Die Verwendung des Fragebogens ist für
                                                sich aus unterschiedlichen Gründen sonst           alle Salzburger Gemeinden möglich.
Die Geruchsbelästigung durch das Nahwär-        nicht artikulieren würden. Bei der Bürger-         Ein Großteil der Fragen ist auf alle
meheizwerk, die Lärmbelästigung durch           versammlung erscheinen überwiegend die             Gemeinden übertragbar und wird durch
die Bundesstraße und die Beeinträchtigung       aktiven, im Gemeindeleben bereits Enga-            einen ortsspezifischen Teil ergänzt.
des Ortsbildes durch einen Altautoabstell-      gierten“. Sie haben nach der Ergebnisprä-          Infos und Kontakt: Alexander Glas,
platz waren die wenig überraschenden ne-        sentation bereits an realistischen Lösungs-        Gemeindeentwicklung Salzburg,
gativen Highlights. Sehr zufrieden sind die     und Handlungsmöglichkeiten gearbeitet              Tel: 0662-872691-13,
Weißbacher hingegen mit der Verwaltung,         bzw. darüber nachgedacht.                          gemeindeentwicklung@sbw.salzburg.at
dem Kindergarten, der Schule, der musika-



                                                                                                                                 dreieck     03/2012
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                                                                                                            Möglichkeiten für aktives Altern
                                                                                                            schaffen
                                                                                                            Die Entwicklung erfordert, die Gruppe älter
                                                                                                            werdender Menschen selbst anzusprechen,
                                                                                                            wenn es um gegenseitige Hilfen geht.

                                                                                                            Aktives Altern ist der Schlüssel zur Wahrung
                                                                                                            der Solidarität zwischen den Generationen
                                                                                                            in Gesellschaften mit immer mehr älteren
                                                                                                            Menschen.
                                                                                                            Es ist nicht mehr möglich und auch nicht
                                                                                                            immer sinnvoll, dass Gemeinden Alters-
                                                                                                            versorgung selber leisten, aber sie müssen
                                                                                                            Rahmenbedingungen schaffen, die das bür-
                                                                                                            gerschaftliche Engagement fördern. Denn




                                                                                        Foto: iStockphoto
                                                                                                            Altersversorgung und Altersvorsorge kann
                                                                                                            durch die Stärkung der Eigeninitiative und
                                                                                                            durch organsierte Nachbarschaftshilfe gut
Im Fokus: Aktives Altern und                                                                                erfüllt werden. Einige Salzburger Gemein-
                                                                                                            den haben mit Unterstützung der Gemein-

Generationensolidarität                                                                                     deentwicklung Salzburg schon begonnen,
                                                                                                            sich an die geänderten gesellschaftlichen
                                                                                                            Rahmenbedingungen anzupassen. Sie er-
                                                                                                            möglichen älteren Menschen „Eigenstän-



D
        ie Fakten sind eindeutig: Ab heuer     HelferInnen unter 60 Jahre zurückgehen                       dige Lebensführung“ sowie „Teilhabe an
        wird in Europa die Bevölkerung im      wird. Familien werden kleiner.                               der Gesellschaft älterer Menschen“, die zwei
        erwerbsfähigen Alter abnehmen,         Gleichzeitig laufen im Gemeindebudget                        wesentlichen Ziele des EU-Jahres 2012.
während die Zahl der über 60-Jährigen          die Kostenstellen „Soziale Wohlfahrt“ und
jährlich um etwa zwei Millionen zunehmen       „Gesundheit“ aus dem Ruder. Die von den                        eilhabe an der Gesellschaft bedeutet,
                                                                                                             T
wird. Das bedeutet einerseits eine größere     Gemeinden aufgrund von bundes- bzw.                           dass ältere Menschen die Chance erhal-
Anzahl hilfe- oder pflegebedürftiger Men-      landesgesetzlichen Vorgaben nur in einge-                     ten, voll am gesellschaftlichen Leben teil-
schen, weil heute ein Drittel der hochbe-      schränktem Umfang steuerbaren Nettoaus-                       zuhaben. Dabei sollen ältere Menschen in
tagten Menschen über 80 Jahre Zuwen-           gaben für Soziale Wohlfahrt stiegen im letz-                  die Lage versetzt werden, durch Freiwilli-
dung benötigt, andererseits heißt das aber     ten Jahr um 8,3 Prozent, für Gesundheit um                    gentätigkeit (häufig als Familienpfleger)
auch, dass es eine immer größere Anzahl        fünf Prozent. Nicht nur PessimistInnen un-                    einen aktiven Beitrag zu leisten.
kompetenter, rüstiger, selbstbestimmter        ken, dass die Lebensqualität aufgrund des                      igenständige Lebensführung: Aktives
                                                                                                             E
SeniorInnen gibt. Dieser relative Bevölke-     demografischen Wandels mit herkömm-                           Altern bedeutet auch, möglichst lange
rungszuwachs älterer Menschen macht            lichen Strategien nicht mehr aufrechterhal-                   selbstständig bleiben zu können. Dafür
deutlich, wie sehr der relative Anteil fami-   ten werden kann.                                              braucht es Unterstützung.
liärer, nachbarschaftlicher und beruflicher
                                                                                                            Die Gemeindeentwicklung Salzburg bietet
                                                                                                            hierfür zahlreiche Angebote, so wurden
                                                                                                            beispielsweise bei unserer Tagung „Gut
                                                                                                            versorgt im Ort“ Wege präsentiert, wie Ge-
  Elisabeth Mayr, MA, ist                                                                                   meinden „Aktives Altwerden in gewohnter
  wissenschaftliche Mitarbei-                                                                               Umgebung“ unterstützen können.         (AG)
  terin im Forschungsbüro
  „queraum. kultur- und
  sozialforschung“. Sie in-                                                                                 Mehr unter www.gemeindeentwicklung.at
  formierte bei der Tagung                                                                                  zu folgenden Themenbereichen: Gut ver-
  der Gemeindeentwicklung
                                                                                                            sorgt im Ort, Generationendorf, Altern in
  Salzburg, wie man enga-
  giert gesund bleiben kann.                                                                                guter Gesellschaft, J.A! -Jung trifft Alt, Oma
                                                                                                            allein zu Haus.




03/2012 dreieck
Erwachsenenbildungs-Magazin dreieck 02/2012
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Erwachsenenbildungs-Magazin dreieck 02/2012

  • 1. Erwachsenenbildungs-Magazin des Salzburger Bildungswerkes 03/2012 Wann beginnt Erziehung? Neu anfangen – Lernen FÜR ein Leben (lang)! Oma allein zu Haus FreiwilligenkoordinatorIn salzburger bildungswerk
  • 2. Das Team des Salzburger Bildungswerkes Direktion Karin MARESCH Gemeindeentwicklung Günther SIGNITZER Sekretariat Salzburg Geschäftsführung Tel: 0 662-87 26 91-12 Alexander GLAS Tel: 0 662-87 26 91-14 karin.maresch@sbw.salzburg.at Tel: 0 662-87 26 91-13 g.signitzer@sbw.salzburg.at Isolde MRWA alexander.glas@sbw.salzburg.at Sarah Baier Organisation Milica GLIBO Sekretariat Tel: 0 6277-77 94 Tel: 0 662-87 26 91-27 Tel: 0 662-87 26 91-24 isolde.mrwa@sbw.salzburg.at milica.glibo@sbw.salzburg.at sarah.baier@sbw.salzburg.at Manuela Pleninger Anita MOSER Richard BRESCHAR Öffentlichkeitsarbeit Tel: 0 662-87 26 91-18 Örtliche Bildungswerke Tel: 0 662-87 26 91-16 anita.moser@sbw.salzburg.at Tel: 0 662-87 26 91-19 manuela.pleninger@sbw.salzburg.at richard.breschar@sbw.salzburg.at Brigitte SINGER Forum Familie Sonja CHRIST Institut für Elternbildung Andrea-Maria GRUBER Sekretariat/Buchhaltung Tel: 0 662-87 26 91-15 Pongau, Tel: 0664-8284180 Tel: 0 662-87 26 91-11 b.singer@sbw.salzburg.at forumfamilie-pongau@salzburg.gv.at sonja.christ@sbw.salzburg.at Christa WIELAND Wolfgang Mayr Hans EDER Institut für Seniorenbildung Flachgau, Tel: 0664-8284238 Institut für Internationale Solidarität Örtliche Bildungswerke forumfamilie-flachgau@salzburg.gv.at Tel: 0 662-87 26 91-20 Tel: 0 662-87 26 91-17 Corona RETTENBACHER hans.eder@sbw.salzburg.at christa.wieland@sbw.salzburg.at Tennengau, Tel: 0664-8565527 Wolfgang Forthofer forumfamilie-tennengau@salzburg.gv.at Institut für Europa Institut für Medienbildung Christine Schläffer Tel: 0 662-87 26 91-21 Martin SEIBT Pinzgau, Tel: 0664-8284179 w.forthofer@sbw.salzburg.at Geschäftsführung forumfamilie-pinzgau@salzburg.gv.at Ulrike FREIDL Tel: 0 662-82 20 23-12 Monika Weilharter Sekretariat seibt@imb-salzburg.at Lungau, Tel: 0664-8284237 Tel: 0 662-87 26 91-22 Monika HOHENLOHE forumfamilie-lungau@salzburg.gv.at ulrike.freidl@sbw.salzburg.at Tel: 0 662-82 20 23 Michaela Habetseder office@imb-salzburg.at Öffentlichkeitsarbeit m.habetseder@sbw.salzburg.at Qualitätssiegel Salzburger Bildungswerk Salzburger Bildungswerk SBWbildungswerk Qualitätstestiert bis 2016 Veranstaltungstipps Brainweek – Internationale Woche des Gehirns Bildungswoche 11. bis 15. März 2013 Thalgau, Eröffnung am 3. März 2013
  • 3. Editorial Impressum Herausgeber und Verleger: Salzburger Bildungswerk (Dr. Günther Signitzer) Redaktion: Mag. Manuela Pleninger (MP) Imbergstraße 2/2, 5020 Salzburg Tel. 0662-87 26 91-0 Fax 0662-87 26 91-3 E-Mail: office@sbw.salzburg.at www.salzburgerbildungswerk.at Was verbindet den 9. November 2012 mit dem 13. September 1956? An beiden Tagen ZVR 200 288 147 wurden wichtige Weichen für die Zukunft des Salzburger Bildungswerkes gestellt. Am Grafik: Werbeagentur Gerhard Gürtler 13. September 1956 wurde das Bildungswerk in Salzburg mit dem Ziel gegründet, ehren- Lektorat: Mag. Michaela Habetseder Coverfoto: © Fotolia, Foto Rückseite: amtliche Bildungs- und Kulturarbeit in Salzburg zu unterstützen. Am 9. November 2012 Dr. Hans Stehrer, Bildungswerkleiter Strobl wurde bei der Hauptversammlung ein neuer Vorstand gewählt und im Rahmen des Orga- Fotos: Salzburger Bildungswerk nisationsentwicklungsprozesses „Das Salzburger Bildungswerk stellt die Zukunftsfrage“ (falls nicht anders angegeben) Druck: Schönleitner, Kuchl intensiv über künftige Aufgaben und Rahmenbedingungen diskutiert. Gedruckt auf chlorfrei gebleichtem Papier. Auflage: 2.200 Ganz besonders für eine Bildungseinrichtung ist es wichtig, ihre Tätigkeit auf die Zukunft MitarbeiterInnen Redaktion: hin auszurichten. Wir haben uns dieser Frage in den vergangenen Jahrzehnten immer Dipl.-Ing. Richard Breschar (RiB) wieder gestellt, unser Leitbild überarbeitet und auch ein Qualitätsmanagementverfahren Dr. Hans Eder (HE) Dr. Wolfgang Forthofer (FT) eingeführt. Wir wollen nun wieder gemeinsam mit allen relevanten Gruppen über den Alexander Glas, Msc (AG) Weg in die Zukunft diskutieren. Bereits jetzt lassen sich viele interessante Ansätze erken- Mag. Michaela Habetseder (MiHa) nen. Zur Weiterentwicklung und Umsetzung brauchen wir aber auch den Rückhalt und Dr. Anita Moser (AM) Isolde Mrwa (IM) die Unterstützung der Politik auf allen Ebenen. Unser Bildungsbereich, der nur teilweise Mag. Martin Seibt MSc (MS) marktfähig ist, gehört zu den öffentlichen Aufgaben unserer Gesellschaft. Die Aktionslinie Dr. Günther Signitzer (GS) „Community Education“ im Beschluss der Bundesregierung „Strategie zum lebensbeglei- DSA Mag. Brigitte Singer (BS) Mag. Christa Wieland (CW) tenden Lernen“ stellt eine Positionierung und Anerkennung dar. Lokale und regionale Bildungs- und Kulturarbeit der Bildungswerke sowie die Stärkung des „Ehrenamtes“ sind Blattlinie: Darstellung und Auseinandersetzung mit aktuellen bildungs- und gesellschaftspolitischen dabei wichtige Bereiche, in denen das Salzburger Bildungswerk erfolgreich und aner- Themen, Mitteilungs- und Serviceblatt über Veran- kannt tätig ist. staltungen des Salzburger Bildungswerkes. Das „dreieck“ richtet sich an MitarbeiterInnen in der Erwachsenenbildung, MultiplikatorInnen, Der Verein Salzburger Bildungswerk hat glücklicherweise neben den engagierten eh- PolitikerInnen sowie Medien. renamtlichen Bildungswerkleitungen auch viele wertvolle Vorstandsmitglieder. Vielfach Namentlich gekennzeichnete Beiträge drücken die bleibt ihr Engagement im Hintergrund, und nur in wenigen Fällen werden sie und ihre Meinungen der AutorInnen aus. Sie müssen sich Tätigkeit in der Öffentlichkeit wahrgenommen. Bei der Hauptversammlung wurden nun nicht immer mit der Auffassung von Redaktion und Herausgeber decken. drei langjährige und sehr verdienstvolle Menschen mit der Ehrenmitgliedschaft geehrt. Dies ist nicht nur ein Zeichen des Dankes, sondern auch der Anerkennung ihres Engage- Offenlegung nach dem Pressegesetz: Aktuelle Berichte, Informationen und Stellungnahmen, ments und ihrer Mitarbeit in einem Lebensbereich, der für uns alle eine besondere Bedeu- die im Zusammenhang mit der Tätigkeit des über- tung hat. Sie finden die Würdigung von Günter Daghofer, Heinz Klier und Felix Strohbich- parteilichen und konfessionell nicht gebundenen ler beim Bericht über die Herbsttagung (Seite 7). Ein Dank gilt allen Vorstandsmitgliedern, Salzburger Bildungswerkes stehen. und wir heißen neue Mitglieder willkommen: Waltraut Hofmeister, Nikolaus Lienbacher, Wir danken für die Zusammenarbeit und Renate Reifenauer, Josef Thurner und Stefanie Walch. Wir freuen uns auf die weitere kon- Unterstützung dem bm:ukk. struktive Zusammenarbeit! dreieck-Leserservice: Fragen an die Redaktion: Tel. 0662-872691-0 oder E-Mail: office@sbw.salzburg.at Übrigens: Am 14. November 2012 fanden sechs Veranstaltungen des Salzburger Bildungs- Erscheinungsweise: 2-3mal jährlich werkes statt. Die Themen reichten von der Fortbildung für den Flachgauer Besuchsdienst Abonnement- und Einzelbestellung: Einzelheft € 4,- (exkl. Versand) über einen Vortrag zu Erziehungsfragen bis hin zu Ernährung und einem Erzählnachmit- Jahresabonnement € 11,- tag. Im Jahresdurchschnitt gibt es täglich 3,5 Veranstaltungen des Bildungswerkes im Einzahlungen: RVS Salzburg Kto-Nr. 00047993, Land Salzburg. Ich bin sicher, dass wir auch für Sie interessante Bildungsangebote im Pro- BLZ 35 000 Wenn bis 31. Dezember keine Abbestellung erfolgt, gramm haben. Oder noch besser: Sie engagieren sich und machen mit bei der Bildung verlängert sich das Abo jeweils um ein weiteres Jahr. für die Zukunft! Vorstand des Salzburger Bildungswerkes Vors. LAbg. Dr. Josef Sampl, HR Dr. Alfred Bergham- mer, Dr. Andrea Eder-Gitschthaler, OSR Waltraut Dr. Günther Signitzer Hofmeister, HR Dr. Andreas Kiefer, DI Nikolaus Lien- bacher, Dr. Lucia Luidold, Dr. Ursula Maier-Rabler, Direktor des Salzburger Bildungswerkes Stv. HR Prof. Dr. Wilhelm, Pölzl, Dipl. Päd. BSI Renate Reifenauer, Primar i.R. Dr. Josef Rücker, LSI Mag. Josef Thurner, Stefanie Walch, HR Prof. Dr. Martin Wiedemair Präsidentin des Salzburger Bildungswerkes LH Mag. Gabi Burgstaller
  • 4. 4 | Foto: © Royalty-Free/Corbis 08 Erwachsenenbildung 10 Eltern-, Frauen- und Seniorenbildung 24 Europa und Politische Bildung Blickpunkte Gemeindeentwicklung 06 Das Salzburger Bildungswerk macht sich fit für 16 Die Welt durch gemeinsames Kochen erfahren die Zukunft 17 Wer wagt, gewinnt! 18 Im Fokus: Aktives Altern und Generationensolidarität 19 Mobil und sicher 20 Oma allein zu Haus Erwachsenenbildung 21 Salzburger Lokalbahn barrierefrei 08 Erwachsenenbildung ist Arbeit mit und am 22 Voneinander profitieren Menschen 23 Drei Stunden wandern und erzählen 09 Brainweek – Internationale Woche des Gehirns 24 Neues Pfarr- und Gemeindezentrum Hallein-Rif 10 Auf eigene Stärken bauen – Berufliche Zukunft gestalten Europa und Politische Bildung 24 Ein Ausblick auf 2013 Eltern-, Frauen- und Seniorenbildung 25 Die Ukraine 10 LIPPGLOSSE: Halb leer – Halb voll?! 11 Bis hierher und noch viel weiter! 12 Wann beginnt Erziehung? 14 Neu anfangen – Lernen Für ein Leben (lang)! Internationale Solidarität 15 Aus dem Schatten treten 27 Alles schön verzinkt! Und wo beginnt’s? Nachdenken erlaubt! „Das war unsere Zeit!“ Mehr dazu auf Seite 39 03/2012 dreieck
  • 5. | 5 Inhalt Salzburger Singwoche – Singen und fröhlich sein! 28 31 Mehr dazu auf Seite 29 Aus der Direktion Aus Gemeinde und Bezirk Aus der Direktion Arbeitskreise 28 FreiwilligenkoordinatorIn – was ist das? 39 „Das war unsere Zeit!“ – Nachberichte 29 Singen und fröhlich sein! 30 „Aktives Altern und der Dialog zwischen den Generationen als Herausforderung für die Erwachsenenbildung“ 30 Das Salzburger Bildungswerk stellt die Zukunftsfrage Personalia 41 Das Salzburger Bildungswerk gratuliert ... 42 Geehrt 42 Wir bedanken uns Aus Gemeinde und Bezirk 42 Das Salzburger Bildungswerk begrüßt 31 Netze knüpfen – Wissen erweitern 42 Zum Gedenken 31 Eine lange Nacht beim Pulvermacher 43 Businesslauf 2012 32 Buchstaben bewegen 33 gelebt – geschrieben – verewigt: Mehr als ein starkes Stück Papier Veranstaltungs- und Buchtipps 33 Strobls Kleindenkmäler: Was ist daran wahr? 02 Veranstaltungstipps 34 Rio20+ im Landtag präsentiert 43 Buchtipps 34 „Aufbrechen“ in ein neues Miteinander 35 Das lern.fest 2012 machte Lust aufs Lernen 36 Werte erhalten – Gegenwart gestalten – Zukunft ermöglichen 36 Bildungs- und Nationalparktage in Muhr 37 Die Zeit ist reif für einen nachhaltigen Lebensstil! 38 Der Zeit enthasten dreieck 03/2012
  • 6. 6 | B lic k p u n k te Das Salzburger Bildungswerk macht sich fit für die Zuk Hervorragende Bildungsarbeit durch engagierte, kompetente Bildungswerkleitungen und qualitätsvolle Betreuung D ie diesjährige Herbsttagung war „Strategie zum lebensbegleitenden Ler- geprägt von der Zukunftsfrage. Die nen“ mit dem Schwerpunkt „Community Zeit ändert sich, wir uns auch! Education“. Lernen durch Partizipation in Nach der Eröffnung durch den Vorsitzenden der Gemeinde, maßgeschneiderte lokale Josef Sampl begrüßte LHF Gabi Burgstaller Bildungsangebote sowie Kooperation und als Präsidentin des Salzburger Bildungs- Vernetzung werden dabei besonders her- werkes die TeilnehmerInnen und dankte vorgehoben. Damit werde das Arbeitsfeld allen ehren- und hauptamtlichen Mitarbei- des Salzburger Bildungswerkes eine noch terInnen für die engagierte Tätigkeit. stärkere Bedeutung gewinnen, zeigte sich Direktor Günther Signitzer konnte im Rück- Signitzer überzeugt. blick auf die vergangenen vier Jahre eine Der Finanzbericht des langjährigen Finanz- beeindruckende Bilanz, insbesondere im referenten Dipl. Ing. Günter Daghofer zeigte Im Bild (v.li.) die drei Ehrenmitglieder Heinz Klier, Günter Daghofer und Felix Strohbichler mit Josef Veranstaltungsbereich, vorlegen: Im Durch- die Entwicklung des Budgets auf. Nach den Sampl und Wilhelm Pölzl. schnitt fanden täglich 3,5 Veranstaltungen Steigerungen in den Vorjahren kam es ab statt, die von über 230 TeilnehmerInnen be- 2010 durch die Kürzungen der Landessub- jüngt und gleichzeitig auch auf Kontinuität sucht wurden. Dabei waren die Themen Ge- vention zu Reduzierungen, die sich auch für Wert gelegt. sundheit, Elternbildung, Seniorenbildung, 2013 und 2014 abzeichnen. Diese Entwick- Politische Bildung sowie Gemeinwesen- lung sieht er mit großer Sorge, da damit der Die Weiterentwicklung im Fokus arbeit und Regionalentwicklung führend. finanzielle Rahmen für Bildungsaktivitäten Im Rahmen der Hauptversammlung fand Rund 120.000 TeilnehmerInnen wurden weiter eingeschränkt wird. auch die Diskussion „Das Salzburger Bil- dabei gezählt. Auch der Einsatz von neuen dungswerk stellt die Zukunftsfrage“ statt. Medien im Web 2.0 und von innovativen Mit der anschließenden Neuwahl des Vor- Dabei geht es um die Fragen, welche The- Methoden, beispielsweise das Kompetenz- standes wurde auch ein deutliches Signal men und Arbeitsfelder wichtiger werden, portfolio, hat sich bewährt. Signitzer verwies für die Zukunft gesetzt: Mit fünf neuen Mit- welche Struktur und welche Ressourcen auf den Beschluss der Bundesregierung zur gliedern wurde der Vorstand erheblich ver- das Salzburger Bildungswerk braucht. Mar- tina Berthold, die diesen Prozess beglei- tet, gab einen kurzen Überblick über die bisherigen Aktivitäten im Rahmen dieses Prozesses. Nach dem „Rat der Weisen“, den Workshops in St. Johann und Strobl sowie nach der intensiven Diskussion mit den hauptamtlichen MitarbeiterInnen sei dies der nächste Schritt. Der umfangreiche Organisationsentwicklungsprozess soll im Juni 2013 abgeschlossen werden. In der anschließenden Gesprächsrunde be- tonte LHF Gabi Burgstaller, dass die Nähe zu den BürgerInnen die Stärke und Besonder- heit des Bildungswerkes sei. Sie ermutigte die BildungswerkleiterInnen, sich vor Ort Präsidentin LHF Gabi Burstaller (re.) dankte den ehemaligen BildungswerkleiterInnen (v.li.) Bündnispartner zu suchen. Für Bernhard Christine Weitgasser (Filzmoos), Helga Pressler (Tamsweg-Sauerfeld), Josef Irnberger (Scheffau), Hutter, den Pongauer Bezirksleiter, sind Frieda Aigner (Anthering), Daniel Krainer (Bürmoos) und Vizebgm. Martina Brugger (Lessach) für die Aufrechterhaltung der Struktur und die ihr langjähriges Engagement. personelle Ausgestaltung der Direktion für 03/2012 dreieck
  • 7. Bl i ck p u nk te | 7 kunft eine Stärkung der Betreuung unbedingt notwendig. Lucia Luidold, Leiterin des Referates Salzburger Volkskultur, hob die kulturellen Aktivitäten des Bildungswerkes hervor und Stefanie Walch, Bildungswerk- leiterin in Hof und Flachgauer Bezirksleite- rin, die notwendige Schärfung des Profils. Signitzer hält das Zusammenwirken von engagierten, kompetenten Bildungswerk- leiterInnen, eine gelungene Betreuung und Der neue Vorstand (v.li.): OSR Waltraut Hofmeister, HR Prof. Dr. Wilhelm Pölzl, Stefanie Walch, Serviceleistung sowie qualitätsvolle An- LSI Mag. Josef Thurner, Dip. Päd. BSI Renate Reifenauer BA, Dr. Lucia Luidold, Primar i.R. Dr. Josef gebote aus der Direktion für die wichtige Rücker, LAbg. Dr. Josef Sampl und LHF Mag. Gabi Burgstaller. Nicht im Bild: DI Nikolaus Lienbacher, Grundlage der Arbeit ehrenamtlicher Bil- Dr. Ursula Maier-Rabler, HR Dr. Andreas Kiefer, Dr. Andrea Eder-Gitschthaler, HR Dr. Alfred Bergham- mer und HR Prof. Dr. Martin Wiedemair. dungswerkleiterInnen. Übereinstimmung herrschte in der Frage der Themenfreiheit örtlicher Bildungswerke, der Schwerpunkt- haben ihn sein historisches Wissen und eine Er dankte auch den Mitgliedern, die sich angebote und über die Notwendigkeit, die genaue Kenntnis über gesellschaftliche Zu- weiterhin zur Verfügung stellen und vor Aus- und Fortbildung der Bildungswerklei- sammenhänge, die auch in den Veröffent- allem den neuen Mitgliedern für ihre Bereit- terInnen zu intensivieren. lichungen in der Fachpresse zur österrei- schaft, mitzuwirken und sich einzubringen. Die Vorschläge für die Schärfung des Profils chischen und internationalen Agrarpolitik Er ist zuversichtlich, dass das Salzburger werden weiter bearbeitet. Die bevorste- sichtbar wurden. Bildungswerk auch die zukünftigen Heraus- hende Übersiedlung in das Stadtwerkeare- Heinz Klier war seit 1973 Mitglied im Vor- forderungen bewältigen wird. al bietet für das Salzburger Bildungswerk stand und von 1994 bis 2001 Vorsitzender- ebenfalls neue Entwicklungschancen und Stellvertreter. Als langjähriger Leiter des Weiterer Schwerpunkt: die Möglichkeit, neue Strukturen zu erar- Kulturamtes der Stadt Salzburg und der Biografiearbeit beiten. Kulturvereinigung Salzburg waren ihm die Biografiearbeit lädt – mit einem wertschät- Bildungsaktivitäten im kulturellen Bereich zenden Blick zurück – ein, der eigenen Zu- Jahrzehntelanges Engagement mit ein besonderes Anliegen. kunftsmöglichkeit vorzufühlen: So stand es Ehrenmitgliedschaft gewürdigt Felix Strohbichler war von 1975 bis 1992 im Programm, und Susanne Hölzl (ehema- Die Hauptversammlung bot auch den idea- Leiter des Bildungswerkes in Anthering, von lige Bildungswerkleiterin in Göming) hat len Rahmen, drei verdienten Persönlich- 1986 bis 2012 Bezirksleiter für den Flachgau es in hervorragender Weise verstanden, keiten in Würdigung ihrer Verdienste um und seit 1995 im Vorstand. Er war immer vor- uns das zu vermitteln. Mit einer sehr bild- das Salzburger Bildungswerk die Ehrenmit- ne dabei: 1982 in Anthering bei der ersten haften und lebendigen Präsentation in bes- gliedschaft zu verleihen: Günter Daghofer, Raumplanung mit Bürgerbeteiligung, der ter Bildungswerkweise führte sie uns von Heinz Klier und Felix Strohbichler. ersten Evaluation einer Bildungswoche und der eigenen Biografie hin zu den Fragen den Initiativen für die Regionalkonferenzen. einer fördernden Lernumgebung bis zu Zu- Günter Daghofer war seit 1985 Finanzrefe- Insgesamt 32 Jahre hat er im Salzburger Bil- kunftsvisionen. rent. In den vergangenen 27 Jahren wurde dungswerk in verschiedenen Funktionen ein Budgetvolumen von beinahe 24 Mio. verdienstvoll mitgearbeitet und war stets Abschließend mein Resümee: Eine gelun- Euro für die Arbeit des Bildungswerkes bemüht, im besten Sinne volksbildnerisch gene Herbsttagung 2012, bei der das Enga- aufgebracht und beschlossen. In seine Zeit zu wirken. gement der BildungswerkleiterInnen wieder fällt auch die Beauftragung des Salzbur- Josef Sampl bedankte sich bei den neuen deutlich sichtbar wurde und viele kollegiale ger Bildungswerkes mit den Agenden der Ehrenmitgliedern für die gute und kon- Gespräche geführt werden konnten. (GS) Dorferneuerung. Besonders ausgezeichnet struktive Zusammenarbeit im Vorstand. dreieck 03/2012
  • 8. 8 | E r wa c h se n e n b i l d u n g zählt das Ergebnis“, so Johannes Hahn. Da- mit dieses erbracht werden kann, ist eine Erwachsenenbildung ist Arbeit verlässliche Bereitstellung öffentlicher Mit- tel wichtig. Hier bieten die zwischen KEBÖ- mit und am Menschen Verbänden und bm:ukk abgeschlossenen mehrjährigen Leistungsvereinbarungen gewisse Planungssicherheit. Auch Bundesministerin Claudia Schmied Festakt 40 Jahre Konferenz der Erwachsenenbildung Österreichs zeigte sich von der KEBÖ, die mit 7.500 Bil- VON ANGELA BERGAUER dungseinrichtungen sowie 210.000 Veran- staltungen und 3 Millionen Teilnahmen pro D ie Konferenz der Erwachsenenbil- Diskussion einnehmen“, fasste Angela Jahr eine beachtliche Größe darstellt, beein- dung, KEBÖ, feierte am 1. Oktober Bergauer vom Ring Österreichischer Bil- druckt: „Die KEBÖ ist ein besonders wich- 2012 ihr 40-jähriges Bestehen. Wei- dungswerke zusammen. tiger Partner für das Bundesministerium für terer Jubilar ist die Weiterbildungsakademie Unterricht, Kunst und Kultur, bmu:kk, sie Österreich, wba, die ihren fünften Geburts- Johannes Hahn: prägt die Bildungslandschaft in Österreich tag feiert und als internationales Vorzeige- Am Ende zählt das Ergebnis entscheidend mit.“ Als einzigartig innerhalb modell für Kompetenzanerkennung in der Ring-Präsident Johannes Hahn betonte die Europas hob sie das Kooperative System der Erwachsenenbildung gilt. Gefeiert wurde Relevanz der Erwachsenenbildung für die Erwachsenenbildung hervor. Die Vielfalt im Beisein von 150 Festgästen am „bifeb)“ in Gesellschaft. „Erwachsenenbildung muss sei eine Stärke der KEBÖ, genauso wie die Strobl am Wolfgangsee. Prominente Gast- in ihrer Besonderheit wahrgenommen wer- Freiwilligenarbeit und das niederschwellige redner waren unter anderem Bildungsmi- den, trotz und wegen ihrer Besonderheiten Angebot. „Gemeinsam haben wir einiges nisterin Claudia Schmied und der Präsident gleichwertiger Teil des Bildungssystems erreicht und abgeschlossen, so ermöglicht des Rings Österreichischer Bildungswerke, sein. Ihre wesentlichen Aufgaben sind eine Bund-Länder-Initiative österreichweit EU-Kommissar Johannes Hahn. Auch die Kompensation von Ausbildungslücken, die nun kostenfreie Basisbildung und das Nach- Grußworte von Bundespräsident Heinz Fi- Qualifikation und berufliche Weiterbildung holen von Pflichtschulabschlüssen.“ scher fanden großen Anklang. für den Arbeitsmarkt, die Persönlichkeits- entwicklung und die Befähigung zur Teil- Quizideal kein Kriterium „Die KEBÖ hat starke gemeinsame Anlie- habe an politischen und gesellschaftlichen der Bildung gen, Zielsetzungen und Erfolge. Der KEBÖ- Prozessen“, so Hahn. Den Vorsitz der KEBÖ, der alle zwei Jahre Leitungsausschuss ist ein handlungsfähiges Neben dem Setzen von Schwerpunkten wechselt, übernimmt nun das Forum Ka- Gremium und ein Modell demokratischer plädierte Hahn für eine offene, kritische Dis- tholischer Erwachsenenbildung. Bischof Zusammenarbeit. Die KEBÖ als verlässliche kussion, vor allem auch im Hinblick auf die Manfred Scheuer, der für Erwachsenenbil- Partnerin des Bildungsministeriums und als Ökonomisierung der Bildung, den Zwang dung zuständige Referatsbischof der Ös- Vertretung der gemeinnützigen Erwachse- zur Weiterbildung und die Frage, ob Bil- terreichischen Bischofskonferenz, hob die nenbildung ist notwendig, hat sich bewährt dung der zunehmenden Arbeitslosigkeit Wichtigkeit der Bildung hervor, „es gehe vor und wird auch weiterhin eine wichtige und entgegenwirken kann. „Bildung qualifiziert, allem um Orientierungswissen, um sein Le- kritische Rolle in der bildungspolitischen schafft aber keine Arbeitsplätze. Am Ende ben glücklich gestalten zu können“. In An- Prominente Gäste des Festaktes (v.li.): Dr. Gerhard Bisovsky (Verband Österreichischer Volkshoch- schulen), Mag. Karin Reisinger (Weiterbildungs- akademie Österreich), Mag. Hubert Petrasch (Fo- rum Katholischer Erwachsenenbildung), Bischof Manfred Scheuer, Angela Bergauer (Ring Österrei- chischer Bildungswerke), Dr. Johannes Hahn, BM Dr. Claudia Schmied, Dr. Michael Sturm (bfi Öster- reich), Dr. Margarete Wallmann (Bundesinstitut für Erwachsenenbildung, bifeb), Ing. Rudolf Planton Foto: Ursula Bahr (ARGE Bildungshäuser Österreich), Mag. Hannes Knett (WIFI Österreich), DI Bernhard Keiler (LFI), Mag. Pia Lichtblau (VÖGB). 03/2012 dreieck
  • 9. Er wa ch s en e nb ild u ng | 9 spielung auf die Millionenshow meinte er: „Das Quizideal der Bildung ist kein Kriteri- Die KEBÖ ist der Zusammenschluss der zehn führenden Erwachsenenbildungseinrich- um für Allgemeinbildung. Es darf nicht sein, tungen Österreichs, die 1972 am Bundesinstitut für Erwachsenenbildung, bifeb), gegrün- dass Quoten über Qualität beziehungswei- det wurde: se Versagen entscheiden, Bildung darf nicht Arbeitsgemeinschaft der Bildungshäuser Österreich (ARGE), Berufsförderungsinstitut ökonomisiert werden.“ Österreich (bfi), Büchereiverband Österreichs (BVÖ), Forum Katholischer Erwachsenen- bildung in Österreich, Ländliches Fortbildungsinstitut (LFI), Ring Österreichischer Bil- Die scheidende Vorsitzende der KEBÖ, An- dungswerke, Verband Österreichischer Gewerkschaftlicher Bildung (VÖGB), Verband gela Bergauer, übermittelte die Grußbot- Österreichischer Volkshochschulen (VÖV), Volkswirtschaftliche Gesellschaft Österreich schaft des Bundespräsidenten. Heinz Fi- (VWG), Wirtschaftsförderungsinstitut der Wirtschaftskammer Österreich (WIFI) scher ermutigte dazu, auch den Blick in die Zukunft nicht aus den Augen zu verlieren. wba – Kompetenz braucht Anerkennung „KEBÖ und wba haben ein hohes Ansehen Die wba ist ein Zertifizierungssystem für ErwachsenenbildnerInnen. Das Verfahren setzt in der Bevölkerung und verdienen Lob, erwachsenenbildungsspezifische Praxis voraus und erkennt bereits vorhandene Qualifi- Dank und Anerkennung. Lebensbegleiten- kationen an. Fehlende Kompetenzen können über Angebote am Erwachsenenbildungs- des Lernen ist von Bedeutung, weil Wissen markt erworben werden. Bisher haben sich 1.333 Personen bei der wba angemeldet, es Zukunft ist“, so der Bundespräsident. wurden 531 ErwachsenenbildnerInnen zertifiziert sowie 134 wba-Diplome mit ausgewie- senem Fachbereich vergeben. Dr. Angela Bergauer ist Generalsekretärin des Rings Österreichischer Bildungswerke Brainweek – Internationale Woche des Gehirns vom 11. bis 15. März 2013 Veranstaltungsvorschau D ie Erforschung des Gehirns zählt zu St. Veit: 11.03.: Lernen ein Kinderspiel? Wie den großen Themen des 3. Jahrtau- Sie Ihr Kind optimal in der Schule begleiten, sends, denn alle unsere Lebensfunkti- 13.03.: Gedächtnistipps für einen stressfreien onen, aber auch Empfindungen werden über (Arbeits-)Alltag bzw. durch das Gehirn gesteuert, beeinflusst und reguliert. Wir wollen die Internationale Weißbach: 12.03.: Lernen ein Kinderspiel? Woche des Gehirns nutzen, um dieses kom- Wie Sie Ihr Kind optimal in der Schule beglei- plex funktionierende Organ näher kennenzu- ten lernen. In Form von Vorträgen, Expertenge- sprächen sowie Trainingsangeboten werden Hof: 13.03.: Gewusst wie – Gedächtnistipps in Stadt und Land Salzburg eine Vielzahl von für einen stressfreien (Arbeits-)Alltag Aktivitäten für Erwachsene, aber auch Kinder angeboten. Stadt Salzburg: 12.03.-15.03.: Gedächtnis- training mit Memo-Fit; Brainshow im Haus Schon jetzt können Sie sich der Natur und Filmangebote. Grafik Albert Gruber vormerken: Das Detailprogramm mit allen Terminen Bad Hofgastein: 12.03.: Gedächtnistipps für liegt ab Februar 2012 auf. einen stressfreien (Arbeits-)Alltag, 14.03.: Weitere Informationen unter Geistig fit ein Leben lang www.salzburgerbildungswerk.at (CW) dreieck 03/2012
  • 10. 10 | E r wa c h s e n e n b i l d u n g Auf eigene Stärken bauen – Berufliche Zukunft gestalten Erstellen Sie Ihr persönliches Kompetenzprofil B ei beruflicher Veränderung steht oft die eigenes Stärken- und Qualifikationsprofil zu erar- Frage im Vordergrund: Was kann ich ei- beiten und die nächsten Umsetzungsschritte kon- gentlich gut? Welche Stärken und Fähig- kret zu planen. keiten habe ich? Für ein sicheres Auftreten ist es wichtig, dass man Das Angebot ist kostenlos und wird im Netzwerk seine eigenen Kompetenzen erkennt und die- Bildungsberatung Salzburg vom Verein BiBer und se auch selbstbewusst nach außen hin vertreten vom Verein VIELE angeboten. kann. Die Kompetenzberatung bietet den Rah- Weitere Informationen unter: men, mit speziell ausgebildeten TrainerInnen ein www.bildungsberatung-salzburg.at | E lte r n- , Fra u e n - u n d Se n io renbildung LIPPGLOSSE Mag. Brigitte Singer leitet das Institut für Frauen- Halb leer – Halb voll?! und Elternbildung im Salzburger Bildungswerk. S ollten Sie als Mann sich in meine Glos- Privatwelt wimmelt nur so vor lauter Einzel- Kampagne der Wiener se verirrt haben, freuen Sie sich, Sie kämpferinnen. Ein wirklich guter Anlass für Frauenabteilung sind hier in der Siegerstraße ange- eine Kampagne, die uns Erstaunliches zeigt. langt! Sie bekommen (laut Statistik) noch Dass nämlich viele in 4 Wänden wohnen, bis zum Jahresende bezahlt, wofür Sie ar- aber dass trotz einer Fülle von Händen in beiten. diesen 4 Wänden sich lediglich 2 davon – in Was allerdings am 19. Oktober in einem der Regel weibliche – für den Alltag zustän- Wiener Waschsalon seinen Anfang nahm, Für die Frauen, die sich diese Zeilen zu Ge- dig fühlen. hat viel Humoristisches und Wahres und ver- müte führen, kann ich nur den Aufruf star- dient hier eindeutig Ihre Aufmerksamkeit. ten, diese Situation sportlich zu sehen und Die Magie der Zahlen http://4waende4haende.at/ - eine Kampa- nicht hinzunehmen. Equal Pay Day heißt Und es kann nicht oft genug gesagt wer- gne der Wiener Frauenabteilung: Schauen das Rätsel. Die Statistik kann uns hier ei- den: Frauen arbeiten im Durchschnitt 65 Sie sich diese Website an, es zahlt sich aus! niges zeigen: Frauen arbeiten in Salzburg Stunden in der Woche, davon sind 26 Stun- Sie finden hier nicht nur einen Fleiß-O-Meter seit dem 27. September 2012 umsonst, den (ca. 40 %) unbezahlte Haushaltstätig- als APP, sondern auch genügend kleine Hel- „gratis“. keiten und Kinderbetreuung (auch wenn ferleins, die einmal deutlich machen, wer wie Sie dürfen also ihre Staubsaugerkilometer, viele Frauen mit Kindern gefühlte 48 Stun- viele Kilometer in Ihrem Haushalt hinter dem ihre Tonnen am Kassaband, ihre Berge an den schon an einem Tag abspulen müssen). Staubsauger herrennt und wie viele Hände Akten, ihre Arbeiten an PatientInnen, ihre Männer arbeiten 63 Stunden pro Woche, hier tatsächlich potentiell für das Wohlbefin- 1000kw-Stunden am heißen Friseurföhn bis davon 48 bezahlt und 14 unbezahlt. Zu die- den aller sorgen könn(t)en. Jahresende für 0 Euro verrichten. sem Satz fällt mir leider gar nichts Humoris- tisches ein! Eine wahre Freude! Die Arbeitswelt hat viele Heldinnen, die So toll, dass unser Ziel Silvester heißen muss: nicht gleich entlohnt werden. Doch die Vom 1.1. bis zu Silvester – mein Bester! 03/2012 dreieck
  • 11. El ter n -, Fra uen - un d S en i oren b ild u ng | 11 Bis hierher und noch viel weiter! 20. Salzburger Frauensalon – Ein Jubiläumssalon W ir wollen es wissen! Wer gibt heu- bende Kraft ist und daher die Verbindung Die Politik hat sicherlich die offensichtlichste te den Ton an in Salzburg? Was und den Motor darstellt. Auch wenn sich und breiteste Möglichkeit, dieses Thema ist in Salzburg geschehen an der Themen verschoben haben, hat sich leider aufzunehmen. Dr. Liane Pluntz, langjäh- Frauenfront? Feministische Ideen haben an einigem nicht viel geändert und benö- rige Frauenreferentin der Arbeiterkammer Frauen in Salzburg bewegt, vieles auf die tigt nach wie vor Gehör: Verdienstmöglich- Salzburg, und Mag. Barbara Sieberth, Ge- Füße zu stellen und sind immer noch Motor keiten und Einstiegsmöglichkeiten sind für meinderätin der Stadt Salzburg, sind sich für engagierte Arbeit für und mit Frauen. junge Frauen oft sehr prekär! darüber einig, dass trotz zum Teil guter Re- Doch das F-Wort ist unmodern gewor- gelungen die Beziehungsrealität oft wenig den. Junge Frauen sind erfolgreich und betroffen ist und hier bis zur Gleichstellung distanzieren sich deutlich von den Feminis- noch ein weiter Weg zurückgelegt werden tinnen. Warum? Sind wir im Frauensalon muss. Frauen dürfen im alltäglichen Kampf schon in der Komfortzone der Sofaecke nicht alleine gelassen werden. angelangt, ohne politischen Aufschrei, dass Frauen immer noch ein Drittel weni- Und vor allem gibt es immer noch genügend ger verdienen? Wir wollen beide Frauen ins Ziele, die uns zwar bis hierher gebracht ha- Gespräch bringen: Protagonistinnen mit In der Kirche kennen sich Mag. Gabi ben, aber eben noch nicht wirklich weiter. Geschichte und Frauen, die Digital-Natives Treschnitzer, Theologin, Vorsitzende der Viel weiter wollen wir schon noch kommen. sind. Zu Themen, die kontrovers und hitzig, KFB Salzburg, und MMag. Maria Löcker, Neue Frauen, neue Ideen und wilde Ent- humorvoll und ungewöhnlich, frech und Theologin, Mitarbeiterin der KJ Salzburg, schlossenheit können hier auf gut bearbei- widerständig die Bereiche Politik, Bildung bestens aus. Frauen haben sich hier mas- tetem Boden aufbauen. Diesen Blick nach und Kirche ins Visier nehmen. siv Gehör verschafft, sind nach wie vor ein vorne und zurück hat der Jubiläumssalon Großteil der tragenden Kräfte in der Kirche, spannend aufgezeigt! (BS) Seit 10 Jahren greift der Salzburger Frauen- die aber nach wie vor wenig öffentliche salon nun schon die Tradition der Salons auf Ämter für sie übrig hat. und knüpft dort an, wo wesentliche Impulse für frauenemanzipatorische Bewegungen ausgingen. Zweimal jährlich wird zu einem Salon geladen: Das Leben von Frauen, ihre Taten, Vorhaben und Ansichten sollen sichtbar werden. Orte für eine Begegnung mit Tiefgang und Augenzwinkern. Pionierinnen in Salzburg Für diesen Jubiläumssalon haben wir die Bereiche „Bildung“, „Politik“ und „Kirche“ ausgewählt und jeweils eine Frau mit viel Erfahrung und eine am Beginn ihres Berufs- lebens zu einem Zwiegespräch gebeten. Dr. Silvia Kronberger, Gender- und Diver- sitytrainerin an der Landesakademie, Vor- Im Jubiläumssalon zu Gast (stehend v. li.) Mag. Hildegard Schreckeis-Nägele, Mag. Gabi Treschnitzer, kämpferin im Bereich Kultur und Bildung MMag. Maria Löcker, Sabaha Sinanovic, Mag. Regina Augustin, Mag. Romana Rotschopf, (ARGE Kultur), sprach mit Sabaha Sinanovic, Mag. Dagmar Stranzinger, Mag. Edeltraud Zlanabitnig-Leeb. Mitarbeiterin der Radiofabrik. Hier wurde (sitzend v. li.) Dr. Silvia Kronberger, Mag. Barabara Sieberth, Mag. Alexandra Schmidt, Dr. Liane Pluntz, Mag. Brigitte Singer. sehr deutlich, dass Engagement die trei- dreieck 03/2012
  • 12. 12 | E lte rn -, Fra u e n - u n d Senio renbildung Wann beginnt Erziehung? Foto: by_Alexandra H._pixelio.de Geglückter Start oder voll daneben? Teil 2 S chon im letzten „dreieck“ berichteten weile aus Ein-Kind-Familien und konnten Nachdem eine verlässliche und vertrau- wir über die Themen „bonding“ und nicht durch ihre Geschwister lernen. ensvolle Bindung mit dem Kind aufgebaut „Frühe Bindung“. In dieser Ausgabe Wir bauen von Generation zu Generation wurde und es sich mit zunehmender Ent- präsentieren wir den zweiten Teil unseres auf Erfahrungswissen auf, und doch hat jede deckungslust die Welt aneignet, braucht Interviews mit Dr. Dores Beckord-Datterl. Die Zeit ihre eigenen Herausforderungen und ein Kind neben Erklärungen und Vorbildern Psychologin und Psychotherapeutin arbeite- Lösungen: Was heutige Eltern selbst nicht vor allem Übungsmöglichkeiten und Ant- te bis zum Sommer 2012 im Redaktionsteam erlebt haben, können sie zum Teil durch worten, um in die soziale Gruppe hinein- der Elternbriefe mit. Diese werden vom Land Selbstreflexion, „Nachbeelterung“ durch zuwachsen: Es gibt Neins und Regeln zum Salzburg gemeinsam mit dem Salzburger wertschätzende Begleitung und Assistenz, eigenen Schutz und der von anderen Men- Bildungswerk herausgegeben und beschäf- „Selbstbeelterung“ durch Dialoge mit dem schen und Gegenständen – das erfordert tigen sich mit aktuellen Entwicklungsthe- „inneren Kind“, durch Erfahrungsaustausch Einüben von Impulskontrolle und das Re- men des eigenen Kindes, liefern hilfreiche und Unterstützung in Eltern-Kind-Gruppen, gulieren von starken Gefühlen, reden und Tipps sowie Informationen für die ersten Modelle und Vorbilder für Konfliktbeglei- verhandeln statt hauen, ... sechs Lebensjahre – und das alles gratis. tung, Streitkultur, Kooperation, ... nachho- len und lernen. Wie viel Erziehung brauchen Kinder Brigitte Singer, Leiterin des Instituts für El- wirklich? tern- und Frauenbildung, hatte folgende Wann beginnt für dich Erziehung? Das ist keine Frage von Quantität, sondern Fragen und Dores Beckord-Datterl darauf Erziehung geschieht mehr oder weniger au- von Temperament und positiven Erfah- die Antworten! tomatisch – durch Identifikation und Nach- rungen: Wenn ich durch Einhalten be- ahmung, ob wir das wollen oder nicht. Das stimmter Spielregeln mehr Liebe, Anerken- Werden Eltern zu wenig auf die ersten ICH entwickelt sich nun mal im Spiegel des nung und Aufmerksamkeit bekomme als Monate und Jahre mit Baby und Kleinkind DU. Es ist vielmehr die Frage, ob und wie wir durch egoistisches Einzelkämpfertum, bin vorbereitet? Viele kommen ja mittler- bewusst erziehen können. ich gut unterwegs – oder? 03/2012 dreieck
  • 13. El ter n -, Fra uen - un d S en i oren b ild u ng | 13 Dr. Dores Beckord-Datterl, Können Kinder zu sehr verwöhnt werden? Probleme hier am offensichtlichsten Psychologin und Psycho- Ja, wenn sie in einer passiven Überstimulie- werden. Ist das der richtige Zeitpunkt? therapeutin rung klein gehalten werden oder wenn sie Ich finde, wir sollten auf „kritische Lebens- ihre Körpersinne nicht benützen dürfen, um phasen“ zeitgerecht reagieren. Dabei denke eine gute Erfahrung zu machen bzw. ein ich an die Schwangerschaft und frühe aus, die am feinfühligsten seine Bindungs- selbstgestecktes Ziel zu erreichen. Kindheit: Hier sollten Müttern und Vätern und Autonomiebedürfnisse beantwortet. möglichst viele Unterstützungsangebote Ich denke, wir brauchen eine Mehrfachbe- Was möchtest du Eltern sagen, die zugänglich sein. treuung für Kinder, in der sowohl Vater und Schuldgefühle haben, etwas falsch Mehr politische Verantwortung müsste im Mutter Bezugspersonen für das Kind sind, gemacht zu haben? Ausbau und in der Qualität der Kinderbe- aber auch andere Erwachsene verlässlich Schuldgefühle sind sehr unproduktiv, ge- treuung, vor allem bei den Unter-Dreijäh- und emotional präsent sind. Das kann aber hören besprochen und verabschiedet; viel- rigen, übernommen werden. nur gehen, wenn auch die Arbeitswelt Mo- leicht braucht es eine Wiedergutmachung, Es wäre hilfreich, wenn Kinderbetreuungs- delle entwickelt, wo Männern und Frauen einen neuen Start, ein Bemühen zum Bes- einrichtungen ausreichend mit Elternbe- mehr Familienzeit zur Verfügung steht. seren. Schuld ist nur jemand, der vorsätzlich ratungs- und Bildungsangeboten vernetzt dem anderen schaden will, aber Fehler pas- wären bzw. Fachpersonal von außen zur Was möchtest du jungen Familien ans sieren immer wieder. Oft wissen wir es nicht Verfügung stünde. Herz legen? besser oder merken zu spät, dass unser Tun Wir brauchen eine laufende „Blickschulung“ Erziehung heißt heute, vermehrt freie Spiel- die anderen verletzt. Dann müssen wir wie- und Reflexionsbegleitung für das pädago- und Erlebnisräume offen zu halten, mit allen der von vorne anfangen. gische Fachpersonal (inklusive Eltern), um zu Sinnen die Welt entdecken zu dürfen, sich erkennen, wo ein Kind unter seelischer Not zu bewegen und zu rasten, kompetente Wann müssen wir Kinder schützen? leidet und um handlungsfähig zu bleiben. Konfliktbegleitung bereitzustellen, wenn Kinder brauchen Schon- und Schutzräume. Kinder einmal nicht weiterwissen oder auf Sie gehören geschützt vor einseitigen und Wie können wir Väter mehr ins Boot Kosten eines „Opferkindes“ den eigenen zu passiven Freizeitvergnügungen, z.B. vor holen? Selbstwert steigern wollen. zu viel fernsehen, vor zu viel ungesunden Vielleicht dort hingehen, wo die Väter sind Lebensmitteln (die den Namen „Lebens- – in die Betriebe und Freizeitanlagen? Oder Es gibt kein Rezept und keine Garantie für mittel“ gar nicht verdienen), natürlich vor durch interaktive Netzangebote? Ich weiß das Familienglück – aber die Fähigkeit, un- jeglicher sexueller Ausbeutung, aber auch es nicht – das müssen die Männer selbst sere Kinder mit offenen Augen zu lieben (= vor zu ehrgeizigen Eltern und emotionalem sagen. das Gegenteil von blinder Affenliebe), und Missbrauch. Spielsachen und Kleidung dür- immer wieder mal inne zu halten und sich fen nicht wichtiger werden als gemeinsam Frauen tragen nach wie vor die Haupt- zu fragen, was uns gut tut, kann sicher nicht verbrachte Zeit. verantwortung – da helfen genügend schaden. Kinderbetreuungsplätze zwar den Arbeit- Ist Kindererziehung heute schwieriger gebern, aber die Doppelbelastung bleibt Vielen Dank für das Gespräch! geworden? weiblich, und in dieser Diskussion bleiben (BS) Schwieriger ist vielleicht, dass wir weniger Frauen und Kinder oft auf der Strecke. verbindliche Grundregeln dafür haben, was Welche Rahmenbedingungen sind aus richtig und was falsch ist – wir müssen selber deiner Sicht gerechter? Wenn Sie die Elternbriefe bestellen für unsere Werte einstehen, und manchmal Wir hängen immer noch an dem konserva- wollen, können Sie das jederzeit un- fehlt uns der Austausch mit einer altersge- tiven Familienbild, dass Kinder Frauensa- kompliziert machen – entweder über mischten Vergleichsgruppe von anderen che sind, und am besten kann es allein die eine Bestellkarte, die Sie im Salzburger Kindern und Erwachsenen, um unsere Po- Mutter. Das haben wir Müttern auch lange Bildungswerk erhalten: office@sbw. sitionen klar zu kriegen. genug eingeredet. Ein Kind hat die Fähig- salzburg.at (Betreff: Bestellkarte Eltern- keit, zu mehreren Personen eine Bindung briefe) oder unter: elternbriefe.salzburg. Viele Interventionen in Familien erfolgen aufzubauen, und es sucht sich, wenn es die at/bestellung erst nach dem Schuleintritt, weil die Wahl hat, diejenige Hauptbezugsperson dreieck 03/2012
  • 14. 14 | E lte rn -, Fra u e n - u n d Senio renbildung Neu anfangen – Lernen FÜR ein Leben (lang)! kenden Gefühle nicht nur lange anhalten mögen, sondern auch ansteckend auf ihre KundInnen wirken. Alt und Aktiv sind kein Widerspruch Nun möchte ich mit diesen Beispielen, in de- nen ältere Menschen sich neuen Aufgaben widmen, weder eine Lanze für ein „ewiges Aufschieben“ der Pension brechen, noch dafür plädieren, die Erwerbsarbeit mög- lichst lange hinauszuzögern. Nein, diese Beispiele dienen dazu, deutlich zu machen, dass alt und aktiv sein kein Widerspruch sind und dass wir in einer pluralen Gesell- schaft zukünftig noch öfter auf Lebensent- würfe treffen werden, die dadurch gekenn- zeichnet sind, im Alter einen tatsächlichen Neuanfang zu wagen. Auch wenn diese drei beschriebenen Biographien oberfläch- Foto: iStock lich betrachtet wohl kaum etwas miteinan- der zu tun haben, in der Tiefendimension eint sie doch einiges: Wann immer wir uns K ennen Sie Mississauga? Nein? Nun, und Feiertagsarbeit inklusive, strapaziöse dazu entschließen, gleich welchen Alters, das ist grundsätzlich nicht schlimm, Auslandsreisen quer über den Globus und etwas Neues anzupacken oder zu lernen, denn die rund 700.000 Einwohne- öffentliche Auftritte vor einem Millionenpu- dann steht ganz oben unsere Motivation, rInnen zählende kanadische Stadt ist hier- blikum. Ja, als Oberhaupt der Katholischen ein konkretes Selbstbild, das uns beflügelt, zulande wohl kaum jemandem ein Begriff, Kirche hat man einiges zu tun. Rücksicht auf neue Herausforderungen anzugehen. Ha- wenngleich sie weltweit die einzige Stadt das Alter kann da leider nicht genommen zel McCallion hat es in ihrer 34-jährigen ist, deren amtierendes Stadtoberhaupt werden, und wenn der Papst heute mit 85 Amtszeit geschafft, aus ihrer Stadt eine der mit 91 Jahren zum zwölften Mal wieder- Jahren dieses Arbeitspensum immer noch attraktivsten Städte Kanadas zu machen, in gewählt wurde. Hazel McCallion, so der bewältigt, dann zählt seine Woche wohl der sich die Einwohnerzahl von ursprüng- Name der überaus rüstigen und politisch mindestens so viele Stunden wie die eines lich 270.000 fast verdreifacht hat und die kämpferischen Bürgermeisterin, zählt laut „Top-Managers“, nur mit dem Unterschied, obendrein heute zu einer der wenigen Umfragen zu den populärsten Bürgermeis- dass aktive Manager meist halb so alt sind. schuldenfreien Städte Nordamerikas zählt. terInnen Kanadas, nicht nur wegen ihres Die Chance, Jungunternehmerin des Jah- Ihre Motivation, das zu schaffen und auch hohen Alters, sondern auch wegen ihres res 2012 zu werden, stehen für Margot längerfristig zu sichern, ist mit hoher Wahr- ungebrochenen Einsatzes für ihre Stadt, für Opferkuch nicht schlecht, denn wer wagt scheinlichkeit auch dafür verantwortlich, die sie jährlich während der Adventzeit mit es schon, sich mit 80 Jahren endlich den dass sie diese anspruchsvollen Aufgaben Nikolausmütze durch die Straßen spaziert, Traum der Selbstständigkeit zu erfüllen und noch immer bewältigen kann. um deutlich zu machen, dass sie eine Poli- – wie Frau Opferkuch – in Salzburg Itzling Für Papst Benedikt XVI mag die stärkste Mo- tikerin zum Anfassen ist. die erste eigene Apotheke aufzumachen? tivation wohl in seinem Glauben begründet Eine eigene Apotheke zu führen war „ihr sein. „Glaube versetzt ja bekanntlich Berge“ Ohne Rücksicht auf das Alter Lebenstraum“, wie sie in einem Interview und dieser befähigt ihn dazu, dieses umfas- Auch Joseph Ratzinger startet 2005 mit 78 betont, auch wenn er sich erst jetzt im ho- sende Amt auch im hohen Alter auszufül- Jahren nochmals ganz durch! Der Job, den hen Alter erfüllt hat. Mit viel Freude und len. Gepaart mit dem Wissen, für eine welt- er in diesem Alter annimmt, hat es wahr- Elan geht sie diese neuen Aufgaben nun an, umspannende Gemeinschaft die Zukunft lich in sich: Nahezu keine Freizeit, Sonn- und es ist ihr zu wünschen, dass diese stär- mitgestalten zu können, beflügelt auch 03/2012 dreieck
  • 15. El ter n -, Fra uen - un d S en i oren b ild u ng | 15 dann, wenn die Last des Alters drückt und „Für jeden Neuanfang, vor allem im Alter, tun. Denn in „jedem Anfang wohnt nicht mitunter auch schmerzhaft in Erinnerung gilt, dass wir Dinge verfolgen sollen, hinter nur ein Zauber inne“, sondern auch Mühsal ruft, dass man nicht mehr 20 ist. denen wir wirklich stehen und nicht Dinge, und Anstrengung, und diese bewältigen Wenn Lebensträume zum Greifen nah sind, mit denen wir jemandem etwas beweisen wir nur, wenn wir an dem, was wir tun, also dann spielt auch das Alter scheinbar keine möchten“: So beschreibt der deutsche, in der konkreten Tätigkeit selbst, Freude und Rolle, man muss nur zupacken. Die Mo- Berlin lehrende Psychoanalytiker Hans- Vergnügen empfinden. tivation, die wir spüren, wenn wir Dinge Werner Rückert die zentrale Voraussetzung verfolgen, die wir wirklich wollen und nicht dafür, dass ein Neubeginn auch glückt und Also: Gehen Sie auf Entdeckungsreise nach deshalb anstreben, weil wir Freunden im- nicht in Frustration endet. Ihren inneren Wünschen und Sehnsüchten ponieren möchten oder die Wünsche von und haben Sie Mut, diese auch umzusetzen, anderen realisieren sollten, dann herrscht Egal, ob wir im Alter nochmal ein neues auch wenn Sie damit möglichweise den si- nicht nur innere Freude und Zuversicht, Berufsfeld entdecken, ein Instrument er- cheren Pfad der Konventionen verlassen – sondern dann hat man, wie Frau Opferkuch, lernen, eine neue Sprache oder eine neue Beispiele dafür gibt es und NachahmerInnen auch den Elan, Lebensträume zu verwirkli- Sportart, wir sollten ernsthaft prüfen, ob es hoffentlich mehr als genug. (CW) chen. wirklich unser tiefster Wunsch ist, dies zu Aus dem Schatten treten Der Weltdemenztag 2012 G roße Leinwand – volles Kino – zwei lachende alte Menschen, die gegen die Sonne blinzeln und uns unmiss- verständlich wissen lassen: Ja, wir leben Wir wollen Mut machen, hinzuhören und hinzuschauen, um die veränderte emotionale und geistige noch – und: Es geht uns gut! Welt von an Demenz Erkrankten wahrzunehmen und diese verwandelte Situation in den gemein- samen Alltag zu integrieren. Was für ein schöner und zugleich berüh- render Auftakt zu einer Veranstaltung, bei der es um das Thema Demenz geht. Bereits Ich bin dement, na und? zu einer öffentlichen Person gemacht , die es zum vierten Mal veranstaltete das Institut ihr ermöglicht, auf breiter Ebene aus erster für Seniorenbildung in Kooperation mit Auch Helga Rohra, die nach dem Kurzfilm Hand darüber zu sprechen, was es heißt, de- der Laube GmbH einen Themenabend, der unser Gast war, scheint nicht nur ihren Auf- menzerkrankt zu sein. Egal, ob sich ihre Stim- demenziell erkrankte Menschen in den Mit- tritt, sondern auch ihr Leben – trotz Demenz me an professionelle Pflegekräfte und Ärzte, telpunkt stellt. Gestartet wurde heuer mit – zu genießen. Sie ist erst Mitte 50, als sie pflegende Angehörige oder an Erkrankte dem Kurzfilm „auf augenhöhe“ von Ulrike mit der Diagnose Demenz konfrontiert wird, selbst richtet, es geht ihr immer darum, klar Bez. Diese filmische Annäherung portrai- und seit damals ist viel geschehen in ihrem zu machen, dass Demenz kein Stigma ist, tiert fünf Menschen, die in der malerischen Leben. Freilich, nicht nur schöne und an- sondern dass das gesellschaftliche Umfeld Landschaft des bayerischen Dorfs Erpfingen genehme Dinge, denn Leben heißt immer aufgerufen ist, das Zusammenleben von unter einem Baum sitzen und es sich ein- auch, Licht und Schatten kennenzulernen. gesunden und kranken Menschen neu zu fach gut gehen lassen. Etwas, was wir bei- Aber nur im Schatten stehen zu bleiben, da- organisieren. Helga Rohra wird nicht müde, nahe schon verlernt haben, nämlich, nichts von hielt Helga Rohra nichts. Nein, heraus- darauf hinzuweisen, wie (über-)lebenswich- tun, nur da sitzen, den Tag, den Augenblick treten lautete ihre Devise. Erstmals trat sie tig es für demenzkranke Menschen ist, in genießen. Genießen, ja, das könnte das 2010 öffentlich auf, um über sich und ihre Er- Kommunikation mit anderen zu sein, das Motto des Abends werden, selbst wenn das krankung zu sprechen. Mut zu machen und Gefühl zu haben, trotz Erkrankung an der Thema „Demenz“ auf dem Programm steht sich einzumischen, wenn es um die Sache Gemeinschaft teilzuhaben und nicht aus- und wohl alles ferner liegt, als die Koppe- der Menschen mit Demenz geht. Spätestens schließlich durch das, was nicht mehr mög- lung dieser beiden Begriffe. ihr Buch „Aus dem Schatten treten“ hat sie lich ist, durch die „Brille des Defizitären“, ge- dreieck 03/2012
  • 16. 16 | E lte rn -, Fra u e n - u n d Senio renbildung sehen zu werden. Eine überaus berechtigte innovativsten Schulprojekte zu diesem The- ihrer Umwelt, aber auch eine verbesserte und gleichzeitig in dieser Deutlichkeit noch ma in ganz Österreich. Schülerinnen und Wahrnehmung von sich selbst. ungewohnte Forderung, die da gestellt wird. Schüler der HLFS Ursprung in Elixhausen MaturaschülerInnen haben sich in einem Aber, so zeigten die Beiträge des Publikums haben zusammen mit ihrem Lehrer Prof. Dr. längeren Projekt dieser Thematik angenom- und der anhaltende Schlussapplaus, eine Konrad Steiner nicht nur im Labor hochka- men und filmisch festgehalten, wie basale längst fällige! rätige Ursachenforschung betrieben, son- Stimulation wirkt und was sie bei Demenz- dern auch die psychologische Dimension erkrankten bewirken kann. Entstanden ist Vergessen verstehen – Jugend anhand von Workshops und Besuchen in ein eindrückliches Beispiel, was es heißt, und Alzheimer geriatrischen Einrichtungen kennengelernt. daheim zu pflegen, aber auch, wie Kontakt Wenige Tage nach diesem Veranstaltungs- Das mit dem IMST-Award 2012 ausgezeich- ohne Sprache hergestellt werden kann, um abend haben wir nochmals in „Das Kino“ nete Schulprojekt sorgte wohl für die meis- das Wohlbefinden merklich zu verbessern. geladen. Auch diesmal ein eher ungewöhn- ten AHA-Erlebnisse unter den Besuche- Wir wollen mit diesen Veranstaltungen im liches Programm, denn die Auseinander- rInnen, da deutlich wurde, auf welch hohem Rahmen des Weltdemenztages nicht nur ei- setzung von Jugendlichen mit dem Thema Niveau und mit welcher Ernsthaftigkeit sich nen Beitrag zu einem besseren Verständnis Demenz steckt noch in den Kinderschuhen, junge Menschen diesem Thema widmen. zwischen gesunden und kranken Menschen wenngleich viele Kinder und Jugendliche Nicht weniger ambitioniert war die Film- leisten, sondern deutlich machen, dass Re- die Erkrankung sozusagen live miterleben. präsentation „Das eigene Leben spüren“ spekt zwischen Gesunden und Kranken, Al- Denn wenn Urgroß- oder Großeltern an De- der HBLW Saalfelden. Wenn Sprache als ten und Jungen nur dann entstehen kann, menz erkranken, ist auch das gesamte fa- Kommunikationsmittel bei Demenzpatien- wenn wir von einander wissen, einander miliäre System damit konfrontiert, sich auf tInnen verloren geht, kann Kommunikation begegnen und verstehen lernen, was uns eine neue Situation einzustellen, Aufgaben über „Berührung“, also die Haut, dieses Feh- trennt und verbindet. und Rollen neu zu verteilen, und das betrifft len der sprachlichen Kommunikation erset- auch junge Menschen. zen. „Basale Stimulation“, wie diese Technik Mit diesem Ausblick freuen wir uns auf die Unter dem Titel „Vergessen verstehen – Ju- im Fachjargon heißt, ermöglicht Patien- Veranstaltungen zum Weltdemenztag 2013. gend und Alzheimer“ läuft wohl eines der tInnen eine neue Form der Wahrnehmung (CW) | Ge m e in d e e nt w i c k l u n g Die Welt durch gemeinsames Kochen erfahren W as verbindet im Salzburger Stadt- neue EinwohnerInnen. Der bunte Nationa- Reinerlös der Publikation dient der Fortset- teil Parsch eine Altenbetreuerin litäts- und Gesellschaftsmix sollte positiv zung der Kochabende sowie der Finanzie- aus Bosnien, eine Soziologin aus für die Gemeinschaft genutzt und ein Dia- rung weiterer multikultureller Projekte. dem Iran, einen Arzt aus Ungarn und einen log zwischen MitbürgerInnen unterschied- (AM) Afghanistan-Flüchtling? Gemeinsam kochen lichster Herkunft gefördert werden. und essen! 2010 erfolgte der Start, zweimal jährlich Immer mehr Menschen aus den verschie- findet nun ein kunterbunter Kochabend densten Nationen siedeln sich im be- im Pfarrsaal im Stadtteil Parsch statt. Vor schaulichen Stadtteil Parsch an. Aber auch Kurzem war es wieder soweit: Nach einem Zuagroaste aus den österreichischen Bundes- kulturellen Einstieg mit der bosnischen ländern wohnen und leben in Salzburg, wol- Tanzgruppe „Kud Safir“ ging es los ... len sich kennenlernen und Bande knüpfen. Die Köchinnen und Köche braten und ba- Doch wo und wie lernt man sich kennen? cken vor Ort oder bringen vorbereitete Lieb- lingsspeisen mit. Wer nicht selbst kocht, hilft Übers Essen kemman d‘Leut zsamm mit oder gibt eine freiwillige Spende. Das Die Initiatoren von „Grenzenlos Kochen“, der „Grenzenlos Kochen“ hat eingeschlagen. Arbeitskreis Palschuki des Stadtteilvereins Kein Wunder, ist doch gemeinsam kochen, Parsch, Teilnehmer der sozialen Gemeinde- essen und trinken im Menschen verankert Dieses Mal auf dem kunterbunten Speiseplan: entwicklung Salzburg, trat 2010 mit der Idee wie Feuer machen, säen oder ernten. Szegediner Gulasch, Das schnellste Huhn der an, Menschen über das Essen zusammen zu Aus den gemeinsamen Kochaktivitäten soll Welt, Burek, Apfelstrudel und Sulawesis. bringen: Junge und Alte, Einheimische und in Zukunft ein Kochbuch entstehen. Der 03/2012 dreieck
  • 17. G emei n deentw ick lu ng | 17 Wer wagt, gewinnt! W ohin soll sich die Gemeinde Weiß- bach entwickeln und was muss dafür getan werden? Der Gemein- deentwicklungs-Prozess soll die Antworten liefern. 2013 wird Weißbach in das Programm der Gemeindeentwicklung aufgenommen wer- den. „Wir wollen die Zukunft unserer Ge- meinde nachhaltig positiv beeinflussen, um bestmögliche Lebens-, Arbeits- und Wohn- verhältnisse für Jung und Alt zu schaffen“, betont Bürgermeister Josef Michael Hohen- warter. Um dabei optimal auf die Anliegen Bei der Bürgerversammlung wurde bereits über Lösungsmöglichkeiten diskutiert. und Ideen der Bevölkerung reagieren und eingehen zu können, wurde im Herbst eine groß angelegte Bürgerbefragung durch- lischen Ausbildung und dem Angebot der In einer 12seitigen Broschüre wird die Be- geführt. Die Beteiligung war mit 45 % er- Vereine. Der Naturpark wurde durchwegs völkerung nun über alle Ergebnisse detail- freulich hoch, die Ergebnisse wurden vor positiv gesehen, die touristischen Chancen liert informiert. 2013 werden zu den ein- kurzem bei einer Bürgerversammlung im werden gut genutzt. Insgesamt wurde die zelnen Themenbereichen Arbeitsgruppen Rahmen der Bildungswoche präsentiert. Lebensqualität mit Gut bewertet. gebildet. „Für uns bedeuten diese Rück- Auch Potential für mehr Engagement ist meldungen die wertvolle Grundlage für Soziales, Umwelt, Wirtschaft, Energie, Ver- vorhanden. „30 % der Befragten möchten unseren Gemeindeentwicklungs-Prozess“, kehr, Gemeindeleben, spezielle ortsbezo- bei Fragen, die die Gemeinde betreffen, freut sich Bürgermeister Hohenwarter. „Nur gene Fragen: Alle Lebensbereiche waren mehr mitbestimmen, und jeder Fünfte wür- die Beteiligung vieler hilft uns, unsere Ge- in dem von der Gemeindeentwicklung de sich engagieren“, weist Alexander Glas meinde lebenswerter zu gestalten“. Salzburg gemeinsam mit der Universität auf einen weiteren positiven Aspekt hin. (MiHa) Salzburg und dem Institut für Erwachse- nenbildung in Wien erstellten Fragebogen Präsentation bei zu finden. „Bei der Auswertung stellte sich Bürgerversammlung heraus, dass den Weißbachern Eigenstän- Bei der Bürgerversammlung wurde enga- digkeit sehr wichtig ist“, informiert Alexan- giert über die Ergebnisse diskutiert. Da- der Glas von der Gemeindeentwicklung durch ergibt sich für die Weiterarbeit ein Salzburg, „die eigene Volksschule und der sehr umfassendes Bild von der Stimmung, Kindergarten wurden mit 90 % bzw. 92 % den Anliegen und Erwartungen der Ge- am höchsten bewertet, überraschend auch meindebevölkerung. Alexander Glas: „Der die hohe Zustimmung zur Autarken Ener- anonyme Fragebogen liefert Rückmel- gieversorgung (79 %)“. dungen von Bürgerinnen und Bürgern, die Die Verwendung des Fragebogens ist für sich aus unterschiedlichen Gründen sonst alle Salzburger Gemeinden möglich. Die Geruchsbelästigung durch das Nahwär- nicht artikulieren würden. Bei der Bürger- Ein Großteil der Fragen ist auf alle meheizwerk, die Lärmbelästigung durch versammlung erscheinen überwiegend die Gemeinden übertragbar und wird durch die Bundesstraße und die Beeinträchtigung aktiven, im Gemeindeleben bereits Enga- einen ortsspezifischen Teil ergänzt. des Ortsbildes durch einen Altautoabstell- gierten“. Sie haben nach der Ergebnisprä- Infos und Kontakt: Alexander Glas, platz waren die wenig überraschenden ne- sentation bereits an realistischen Lösungs- Gemeindeentwicklung Salzburg, gativen Highlights. Sehr zufrieden sind die und Handlungsmöglichkeiten gearbeitet Tel: 0662-872691-13, Weißbacher hingegen mit der Verwaltung, bzw. darüber nachgedacht. gemeindeentwicklung@sbw.salzburg.at dem Kindergarten, der Schule, der musika- dreieck 03/2012
  • 18. 18 | Geme i n d e e nt w i c k l u ng Möglichkeiten für aktives Altern schaffen Die Entwicklung erfordert, die Gruppe älter werdender Menschen selbst anzusprechen, wenn es um gegenseitige Hilfen geht. Aktives Altern ist der Schlüssel zur Wahrung der Solidarität zwischen den Generationen in Gesellschaften mit immer mehr älteren Menschen. Es ist nicht mehr möglich und auch nicht immer sinnvoll, dass Gemeinden Alters- versorgung selber leisten, aber sie müssen Rahmenbedingungen schaffen, die das bür- gerschaftliche Engagement fördern. Denn Foto: iStockphoto Altersversorgung und Altersvorsorge kann durch die Stärkung der Eigeninitiative und durch organsierte Nachbarschaftshilfe gut Im Fokus: Aktives Altern und erfüllt werden. Einige Salzburger Gemein- den haben mit Unterstützung der Gemein- Generationensolidarität deentwicklung Salzburg schon begonnen, sich an die geänderten gesellschaftlichen Rahmenbedingungen anzupassen. Sie er- möglichen älteren Menschen „Eigenstän- D ie Fakten sind eindeutig: Ab heuer HelferInnen unter 60 Jahre zurückgehen dige Lebensführung“ sowie „Teilhabe an wird in Europa die Bevölkerung im wird. Familien werden kleiner. der Gesellschaft älterer Menschen“, die zwei erwerbsfähigen Alter abnehmen, Gleichzeitig laufen im Gemeindebudget wesentlichen Ziele des EU-Jahres 2012. während die Zahl der über 60-Jährigen die Kostenstellen „Soziale Wohlfahrt“ und jährlich um etwa zwei Millionen zunehmen „Gesundheit“ aus dem Ruder. Die von den eilhabe an der Gesellschaft bedeutet, T wird. Das bedeutet einerseits eine größere Gemeinden aufgrund von bundes- bzw. dass ältere Menschen die Chance erhal- Anzahl hilfe- oder pflegebedürftiger Men- landesgesetzlichen Vorgaben nur in einge- ten, voll am gesellschaftlichen Leben teil- schen, weil heute ein Drittel der hochbe- schränktem Umfang steuerbaren Nettoaus- zuhaben. Dabei sollen ältere Menschen in tagten Menschen über 80 Jahre Zuwen- gaben für Soziale Wohlfahrt stiegen im letz- die Lage versetzt werden, durch Freiwilli- dung benötigt, andererseits heißt das aber ten Jahr um 8,3 Prozent, für Gesundheit um gentätigkeit (häufig als Familienpfleger) auch, dass es eine immer größere Anzahl fünf Prozent. Nicht nur PessimistInnen un- einen aktiven Beitrag zu leisten. kompetenter, rüstiger, selbstbestimmter ken, dass die Lebensqualität aufgrund des igenständige Lebensführung: Aktives E SeniorInnen gibt. Dieser relative Bevölke- demografischen Wandels mit herkömm- Altern bedeutet auch, möglichst lange rungszuwachs älterer Menschen macht lichen Strategien nicht mehr aufrechterhal- selbstständig bleiben zu können. Dafür deutlich, wie sehr der relative Anteil fami- ten werden kann. braucht es Unterstützung. liärer, nachbarschaftlicher und beruflicher Die Gemeindeentwicklung Salzburg bietet hierfür zahlreiche Angebote, so wurden beispielsweise bei unserer Tagung „Gut versorgt im Ort“ Wege präsentiert, wie Ge- Elisabeth Mayr, MA, ist meinden „Aktives Altwerden in gewohnter wissenschaftliche Mitarbei- Umgebung“ unterstützen können. (AG) terin im Forschungsbüro „queraum. kultur- und sozialforschung“. Sie in- Mehr unter www.gemeindeentwicklung.at formierte bei der Tagung zu folgenden Themenbereichen: Gut ver- der Gemeindeentwicklung sorgt im Ort, Generationendorf, Altern in Salzburg, wie man enga- giert gesund bleiben kann. guter Gesellschaft, J.A! -Jung trifft Alt, Oma allein zu Haus. 03/2012 dreieck