3. Gliederung 2
Generelle Tipps zu den Erfolgserlebnisse, Kommunikation, Geistige
Anregung.
Alltagsprobleme:
Wie schaffe ich ein sicheres Umfeld?
Wie bekommt man den Demenzkranken zum Arzt?
Wie den Betroffenen Dementen vom Auto fern halten?
Haustier‐ Ja oder Nein? Wie die Angst nehmen?
Wie reagiere ich auf Beschuldigungen wie Diebstahl?
Was tun bei Unruhe, vor allem Nachts?
Was tun bei Weglauftendenzen? Was tun, wenn der
Demenzkranke sein Gebiss wegwirft?
Essen und Trinken, etwas ganz normales? Probleme mit der
Körperpflege?
Wie geht man mit der Inkontinenz um?
Wo bekomme ich Informationen und Hilfe?
5. Spezielle Situa4onen:
Kommunika4on
Auf Gesichtsausdruck des Dementen achten: Hat er mich
verstanden?
Die eigenen körpersprachlichen Möglichkeiten einsetzen.
Handlungen an Rituale koppeln.
Fragen so formulieren, dass das Risiko des Versagens
möglichst gering ist/Warum vermeiden.
Überflüssige Worte, Verallgemeinungen, Relativierungen
vermeiden/nicht flüstern.
Geduld‐Gelassenheit beim warten auf die Antwort des
Betroffenen.
7. Spezielle Verhaltensprobleme:
Koordina4onsverlust
Wie reagiere ich, wenn ich geplante Bewegungen
nicht mehr sinnvoll ausführen kann? Wie fühle ich
mich, wenn ich in meinen Handlungen zunehmend
ungeschickter werde, obwohl mit meiner
Bewegungsfähigkeit eigentlich alles in Ordnung ist?
Mögliche Hilfestellungen:
Tätigkeiten in Teilschritte zerlegen, Bewegungen
anstoßen und führen.
Vorhandene Erinnerungsbilder anregen, Gegenstände
wie Kamm/Seife in die Hand geben. Tätigkeiten
abändern, so Selbstständigkeit erhalten.
10. Erfolgserlebnisse, Kommunika4on,
geis4ge Anregung 2
Generelle Tipps:
‐ Kommunikation:
Sprechen Sie den Betroffenen direkt und mit Namen an,
(es gibt nie ein professionelles Du!!) Sprechen Sie langsam,
deutlich und in kurzen Sätzen, vermeiden Sie
Sprichwörter, Ironie oder übertragende Bedeutungen, es
wird nicht mehr verstanden. Stellen Sie Blickkontakt her,
am besten auf Augenhöhe und bemühen Sie sich
freundlich zu sein. Haben Sie Geduld, es geht um Minuten
nicht Sekunden, ggf. wiederholen Sie wichtige
Informationen. Vermeiden Sie Fragen, die nicht mehr
beantwortet werden können. Versichern Sie sich der
Hörfähigkeit des Betroffenen.
12. Beispiele zum entschärfen von
Gefahrenpunkten……….
Entfernen Sie Gefahren bezüglich möglicher Sturzgefahr
Sorgen Sie für gute Beleuchtung
Möglichst keine glatten Böden
Machen Sie das Glasteil von Glastüren gut sichtbar
Achten Sie auf Schutzkanten an Schränken/Regalen
Bringen Sie zerbrechliche Dinge an einen sicheren Ort
Sichern Sie Treppenabgänge, Fenster/Balkone um hinabstürzen zu vermeiden
Achten Sie auf Haltegriffe und rutschfeste Unterlagen im Badbereich…
Achten Sie auf Elektrogeräte
Achten Sie auf Putzmittel/Medikamente (Missbrauch!!)
Sorgen Sie dafür, dass nirgends ungenießbare Lebensmittel lagern
Achten Sie auf Feuerzeuge/Streichhölzer‐Raucher im Auge behalten!!
Keine Schlüssel herumliegen lassen, weil sich der Betroffene sonst einschließt, bzw.
nicht mehr hinauskommt
Achten Sie auf Weglaufgefahr!! (Tipp: Vor Außentür Vorhang….., hilft Weglaufgefahr zu
verhindern)
Schilder in Kleidung mit Name und Telefonnummer helfen bei einem Notfall (s.o.)
13. Wie bekommt man den
Demenzkranken zum Arzt?
Der Betroffene ist nicht in der Lage, körperliche
Beschwerden zu erkennen, Pflegende bzw. das
professionelle Behandlungsteam tragen die
Verantwortung dafür, dass körperliche Gesundheit
nicht vernachlässigt wird. Ein Heimaufenthalt,
entbindet die Angehörigen nicht von der Pflicht, die
Arztbesuche zu organisieren. Heimpersonal ist nur
dann verpflichtet, einen Arzt zu holen, wenn ein
akuter Notfall eintritt.
15. Haus4er –Ja oder Nein?
Wie die Angst nehmen?
Es gibt keine klaren Empfehlungen, ob und wie man Dementen Tierkontakte
ermöglichen sollte.
Es gibt Heime die dies unterschiedlich ermöglichen.
Untersuchungen haben gezeigt, dass Verhaltensweisen wie Lächeln, Umherblicken,
Streicheln und Sprechen so gefördert werden kann.
Der Betroffene lebt ständig in einer Welt der Ungewissheit/Unsicherheit. Er ist allein in
einer fremden Welt ‐ das macht Angst
Einige Tipps:
Sorgen Sie für eine entspannte, vertraute Atmosphäre durch z.B. alte Bilder, Musik usw.
Geben Sie Sicherheit durch Rituale/feste Zeiten.
Schaffen Sie Orientierungshilfen, auch und gerade in einer Wohngruppe.
Respekt, Geduld und Würde im Umgang sind unabdingbar.
Einbezug in die Entscheidungen so gut es geht.
Versuchen Sie den Betroffenen nicht allein zu lassen.
Begleitung bei Spaziergängen
Vermeiden Sie Neuerungen in einem festen Tagesablauf.
Vermeiden Sie Angst auslösende Situationen.
Sprechen Sie mit dem Betroffenen, informieren Sie über dass was Sie tun und
vermeiden Sie so Angst.
16. Wie reagiere ich auf
Beschuldigungen wie Diebstahl?
Nehmen Sie das Verhalten nicht persönlich, fangen Sie nicht an
zu diskutieren, nehmen Sie die Anschuldigungen als das was Sie
sind, Symptom der Erkrankung.
‐ Versuchen Sie ruhig zu bleiben und so dem Betroffenen Ruhe zu
geben.
‐ Fordern Sie nicht dazu auf, den Gegenstand zu beschreiben,
Überforderung!!
‐ Streiten Sie nicht.
‐ Signalisieren Sie, dass Sie den Ärger verstehen.
‐ Möglicherweise, kann vorbeugend geraten werden, sich generell
einen Überblick über mögliche Lieblingsverstecke zu
verschaffen. Diese sind für den „Betroffenen“ sichere Orte, wie
z.B. Kühlschrank, unter der Matratze, im Wäscheschrank.
17. Was tun bei Unruhe, vor allem nachts?
Die meisten Erkrankten neigen dazu, in der Nacht unruhig
umherzuwandern. Dies ist nur dann ein Problem wenn jemand
gestört/beeinträchtigt wird.
Anknüpfen an Schlafrituale, Schlaf‐Wach Rhythmus.
Strukturierte Aktivitäten am Tag ist Voraussetzung.
Achten Sie auf Bewegung.
Achten Sie darauf, dass dem Dementen die Tageszeit stets
bewusst ist.
Orientierungshilfen/Licht
Achten Sie auf die Kleidung, es sollte klar definiert sein was tags
und was nachts getragen wird.
Einschlafrituale/Entspannungsbad
Medikamente sollten gut überlegt und mit dem Doktor
besprochen sein.
18. Was tun bei WeglauUendenzen?
Wenn der Betroffene dazu neigt wegzulaufen, steckt dahinter meist der Wunsch nach
Hause zu wollen, sein derzeitiges wird nicht mehr als solches erkannt.
Einige Tipps:
Richten Sie das Zimmer mit alten Möbeln ein, in denen der Betroffene schon lange lebt.
Hängen Sie alte Fotos auf. Sie erinnern an früher und geben Sicherheit. Schaffen Sie
Atmosphäre, lassen Sie Lieder aus der Kindheit/Jugend auf Platte oder CD spielen.
Versuchen Sie den Betroffenen in die Zeit zurück zu holen, in der er sich noch sicher
und zu Hause fühlte.
Vorhang an der Eingangstür des Wohnbereiches, so wird Sie nicht als Ausgang erkannt.
Halten Sie Schuhe, Hut, Stock, Mantel, Gehwagen unter klarem Verschluss.
Glocke an der Haustür, damit gehört wird wenn jemand kommt oder geht.
Vorbeugend Sorge tragen, das der Betroffene etwas am Körper trägt, worauf alles
wichtige vermerkt ist.
Halten Sie Fotos von den Betroffenen bereit, falls Sie doch einmal in die Situation
kommen jemanden suchen zu müssen.
Falls Sie mal jemand zurück bringen müssen, sprechen Sie ihn von vorne!! freundlich
an, alles andere trägt eher zur Flucht bei.
19. Was tun, wenn der Betroffene sein
Gebiss wegwirU?
Bei dementen Menschen hat dies unterschiedliche
Gründe, unter Umständen sitzt es nicht mehr richtig,
verursacht Schmerzen…. Der Erkrankte kann dies nicht
mehr so ausdrücken, das es verstanden wird. Er reagiert,
indem das lästige Teil entfernt wird. Dies kann auch mit
anderen Hilfsmitteln geschehen, die als fremd eingestuft
werden.
Wird das Gebiss öfter entfernt, muss durch den Zahnarzt
überprüft werden, ob alles passt oder eben nicht.
Manchmal liegt die Lösung beim Leben ohne Zähne,
Folge: Umstellung der Ernährung auf gut schluckbare und
weiche Kost
20. Essen und Trinken etwas ganz
Normales?
Betroffene wissen oft nicht ob sie gegessen oder getrunken haben.
Ein weiteres Problem ist das die Betroffenen verlernen mit Besteck
umzugehen.
Was kann helfen: Angenehme/ruhige Atmosphäre. Regelmäßige
Essenszeiten. Ignorieren sie gute Manieren/Reinlichkeit. Nutzen Sie
Lieblingsspeisen. Reichen sie die Speisen nacheinander, sengt
Auswahlstress. Vielleicht Lebensmittel anbieten die nur mit den
Fingern gegessen werden können. Schweres, großes Besteck kann
besser gegriffen werden. Essen mundgerecht zubereiten, darauf
achten das es nicht zu heiß ist (auch bei Getränken darauf achten!).
Leisten Sie ihrem Angehörigen Gesellschaft. Geben Sie wenn
notwendig Hilfestellung. Erinnern Sie immer wieder ans Weiteressen.
Achten Sie darauf, dass genug getrunken wird. Verteilen Sie
Wasserflaschen mit Glas in der Wohneinheit und achten Sie auf das
anbieten. Den Betroffenen Zeit lassen, die er wirklich braucht, um sein
Essen zu sich zu nehmen.
21. Probleme mit der Körperpflege?
Folgendes Vorgehen erleichtert die Körperpflege: Immer am
gleichen Tag duschen, z.B. Samstag = Badetag. Schauen Sie auf
die Widerstand schwächste Tageszeit, möglichst abends, nach
dem Abendessen, vor dem Schlafen gehen. Entspannte
Atmosphäre. Erzählen Sie immer wieder, wie angenehm ein Bad
ist. Vorbereitung bei denen Antirutschläufer ausgelegt werden,
ggf. das Lieblingstuch bereit legen. Lieblingsduschgel/
Badezusatz bereit legen. Legen Sie schon frische Schlafsachen
bereit, einschließlich Inkontinenzhilfen. Wenn der Betroffene
nicht allein duschen kann, wenden Sie sich ihm zu, sprechen sie
entspannt zu ihm. Geben sie entkleideten Betroffenen
wenigstens ein Handtuch, um sich zu bedecken. Evtl. nach dem
Baden Rücken eincremen/Rücken auch massieren. Beim
Zähneputzen/Kämmen evtl. vormachen, um noch
Alltagsfertigkeiten zu fördern. Achten Sie auf Mundhygiene.