Die Dokumentation ist nicht nur ein Rückblick auf das 15jährige Engagement der Landesinitiative für den Strukturwandel Berlins zur Informations- und Wissensgesellschaft. Nachgezeichnet wird damit Berlins Weg in die Informationsgesellschaft mit seinen Projekten, Potenzialen und Akteuren. Zahlreiche erfolgreiche Maßnahmen und gezielte Förderung haben dazu beigetragen. Die Dokumentation ist mehr als eine Rückschau auf die verschiedenen Phasen der Schwerpunktförderung – vorgestellt werden aktuelle Förderprojekte und es werden Marktzahlen genannt. Ausführlich dargestellt werden auch die positiven Effekte und Resultate der Förderpolitik. Die Ergebnisse und die Erfolge stehen auch als Beispiel für nachhaltiges Verwaltungshandeln. Bis heute ist Projekt Zukunft von einer breiten Mehrheit in allen Parteien, den Unternehmen, der Wissenschaft und den Verbänden getragen.
Eine Stadt 2 Millionen Chancen - Diskurs zu Kapitel 11 am #govcamp 2015
Projekt Zukunft Dokumentation 1997 - 2011
1. Die Berliner Landesinitiative
Projekt Zukunft
Dokumentation 1997 – 2011
Senatsverwaltung für Wirtschaft, Technologie und Forschung
Berlin, im Januar 2012
2. Inhalt
Dokumentation „Die Berliner Landesinitiative Projekt Zukunft“ 3
1. Hintergrund und Anlass 3
2. Konzept und Methode 4
3. Entwicklungsphasen 5
4. Die wichtigsten Ergebnisse im Überblick 16
5. Leistungsportfolio Projekt Zukunft 20
Anhang
I. Marktzahlen und Branchenentwicklungen seit 1997
II. Initiativen und Projekte
III. Publikationen
IV. Veranstaltungen
V. Zukunftsgespräche
VI. Internetauftritt und Zugriffe
VII. Social Media
3. Eva Emenlauer-Blömers
Die Berliner Landesinitiative Projekt Zukunft
Dokumentation 1997 – 2011
1. Hintergrund und Anlass
Als der Berliner Senat die Landesinitiative Projekt Zukunft am 15. Juli 1997 beschloss, be-
fand sich Berlin in einer schwierigen wirtschaftlichen Lage. Acht Jahre nach dem Mauerfall
waren die ehemals 400.000 Industriearbeitsplätze – 200.000 im Osten und 200.000 im Wes-
ten der Stadt – auf rund 100.000 zurückgegangen. Traditionelle Branchen wie der Maschi-
nenbau oder die Nahrungs- und Genussmittelindustrie hatten ihre Produktion aus der Stadt
heraus verlagert, die „verlängerten Werkbänke“ waren abgeschafft. Anfängliche Hoffnungen
auf ein rasches Wachstum Berlins als Dienstleistungsmetropole waren enttäuscht worden.
Gleichzeitig vollzog sich weltweit der Wandel von der Industriegesellschaft zur Informations-
gesellschaft. In Japan war die Informationstechnikbranche 1996 zum stärksten Wirtschafts-
zweig aufgestiegen. Die USA gaben kurz darauf bekannt, dass ein Drittel des amerikani-
schen Wirtschaftswachstums seit 1992 auf die Medien- und Kommunikationsbranche zu-
rückzuführen sei und sich dadurch Millionen neuer Arbeitsplätze entwickelt hätten (PITAC-
Report 1999).
Auf diese Anforderungen war Berlin mit seinen veralteten, hoch subventionierten und nicht
wettbewerbsfähigen Strukturen in Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft schlecht vorbe-
reitet. Andererseits verfügte die Stadt aufgrund ihrer Industriegeschichte und aufgrund ihrer
großen Wissenschaftslandschaft über bedeutende Potenziale und eine Vielzahl von Akteu-
ren, um einen eigenen Berliner Weg in die Informationsgesellschaft entwickeln zu können.
Mit der Landesinitiative Projekt Zukunft war eine Handlungsstrategie für diesen Berliner Weg
erarbeitet worden, der den wirtschaftlichen Strukturwandel unterstützen und neue Arbeits-
plätze schaffen sollte. Die Senatsverwaltung für Wirtschaft hatte mit einem interdisziplinären
Team aus den Bereichen Nachrichtentechnik, Sozial- und Medienwissenschaft, Wirtschaft-
singenieurwesen, Rechtswissenschaften und Verwaltung die Konzeption entwickelt und wur-
de vom Senat mit der Umsetzung beauftragt.
Von Beginn an war Projekt Zukunft von einer breiten Mehrheit in allen Parteien, den Unter-
nehmen, der Wissenschaft und den Verbänden getragen. Das gilt bis heute. Grund dafür ist,
dass die Konzeption auf einer wissenschaftlich-analytischen Basis beruht, ein großes Netz-
werk von Akteuren einbezogen und beteiligt ist und Konzept, Strategie und Maßnahmen kon-
tinuierlich überprüft und weiterentwickelt worden sind. Die Ergebnisse und die Erfolge bis
heute stehen für die Bedeutung dieses Ansatzes von Projekt Zukunft und auch als Beispiel
für nachhaltiges Verwaltungshandeln.
Projekt Zukunft Dokumentation 3
4. 2. Konzept und Methode
Die Konzeption von Projekt Zukunft basiert auf analytischen Vorarbeiten:
§ einer Recherche über den globalen Strukturwandel von der Industriegesellschaft zur
Informationsgesellschaft:
Unter Einbezug der volkswirtschaftlichen „Theorie der Langen Wellen“ (Kondratjew)
wurde analysiert, welche Wachstumsprozesse durch die Informationstechnologie an-
gestoßen werden können und welche Erfahrungen in den Vorreiterländern dazu be-
reits vorliegen;
§ einer SWOT-Analyse der Berliner Ausgangssituation:
Stärken, Schwächen, Herausforderungen und Chancen der Berliner Wirtschaft wur-
den untersucht, um Maßnahmen konkretisieren zu können; Grundlage dafür war u. a.
eine erste Bestandsaufnahme von innovativen Projekten in der Stadt, den daran be-
teiligten Unternehmen und wissenschaftlichen Einrichtungen („Projekte-
Dokumentation Berlin 1997“)
§ einer Übertragung des politikwissenschaftlichen Ansatzes der „Enabling Policy“ auf
konkretes Verwaltungshandeln in Berlin:
Die besonderen Anforderungen an Verwaltung in Zeiten struktureller Umbrüche - u. a.
am Wissenschaftszentrum Berlin erforscht - wurden als Politik der „Befähigung“ und
der breiten Beteiligung verstanden und umgesetzt.
Als Ergebnis dieser Vorarbeiten wurden die bis heute gültigen Strukturen des Konzeptes
festgelegt:
§ die Konzentration auf strategische Aktionsfelder und die Entwicklung von konkreten
Projekten innerhalb dieser Felder;
§ die Bildung von Netzwerken und die Umsetzung von Projekten in Form von Public-
Private-Partnership.
Projekt Zukunft entwickelte sich im Laufe der Jahre als eine Art Dachorganisation des wirt-
schaftlichen Wandlungsprozesses mit einem immer größer werdenden Leistungsportfolio
und Aktionsradius. Zu den konkreten Handlungsfeldern gehören bis heute:
§ die Entwicklung und laufende Anpassung von Strategien und Umsetzungsmaßnah-
men,
§ die Initiierung und Durchführung bzw. Begleitung von konkreten Projekten,
§ die Bildung von Netzwerken und branchen-übergreifenden Kooperationen,
§ die Entwicklung und Begleitung neuer Finanzierungsinstrumente,
§ die Anpassung und Verbesserung der Rahmenbedingungen und Einwirkung auf die
gesetzlichen Regelungen,
§ die Anbahnung und Durchführung internationaler Kooperationen,
Projekt Zukunft Dokumentation 4
5. § eine breit angelegte Kommunikation mit den Akteuren in der Stadt, Öffentlichkeitsar-
beit und Kampagnen,
§ Information und Services und Funktion als zentrale Anlaufstelle für Wirtschaft, Wis-
senschaft, Verbände, andere Verwaltungen.
Die Arbeit von Projekt Zukunft ist dabei sowohl nach „innen“ gerichtet, d.h. auf die sorgfältige
Realisierung von Maßnahmen und Projekten mit den jeweils beteiligten Partnern und Partne-
rinnen, als auch nach „außen“, d.h. auf die Verbreitung und Kommunikation in Veranstaltun-
gen, Publikationen, Internet und den Medien.
3. Entwicklungsphasen von Projekt Zukunft
Projekt Zukunft hat seit seinem Start unterschiedliche Phasen durchlaufen, die von den kon-
kreten und aktuellen Herausforderungen in den jeweiligen Zeiträumen geprägt waren. Dem-
entsprechend haben sich die Schwerpunkte der Arbeit kontinuierlich weiterentwickelt und –
wo gefordert – auch verändert.
Erste Phase: „Modernisierungsprojekte“ (1997 – 1999)
Das wichtigste Ziel in der Anfangsphase war, die veralteten Strukturen in Wirtschaft, Wis-
senschaft und Gesellschaft durch den Einsatz von Informations- und Kommunikationstechnik
zu modernisieren. In den Arbeitsgruppen von fünf strategischen Aktionsfeldern (Berlin –
Stadt des Wandels; Stadt des Wissens; Stadt der Logistik; die offene Stadt; Verwaltung in-
teraktiv) wurden etwa zwanzig Leitprojekte definiert und in Kooperation mit privaten und öf-
fentlichen Partnern umgesetzt. Zu den erfolgreichen Projekten dieser ersten Phase zählen
„CidS!-Computer in die Schulen!“, das Internet-Stadtinformationssystem Berlin.de, Projekte
in den Berliner Universitäten („BerlinUnivers“), im Handwerk („Virtuelle Bietergemeinschaft“),
in Krankenhäusern, im Verkehr und in der Verwaltung.
Mit bedeutenden Unternehmen wie der Deutschen Telekom, Microsoft, IBM, Krone AG, PSI,
SAP wurden Kooperationen beschlossen (z.B. „Mediapolis“ mit der DT AG), um besonders
umfangreiche Projekte zu realisieren. So konnten insbesondere breit angelegte Bildungspro-
jekte wie CidS! oder der E-Education Masterplan des Landes Berlin im Rahmen derartiger
öffentlich-privater Zusammenarbeit ermöglicht werden.
In dieser Anfangsphase bildete und entwickelte sich das Netzwerk von Projekt Zukunft, das
mit rund 150 Personen aus Unternehmen, der Wissenschaft, den Verbänden und der Ver-
waltung begann. Wesentliches Kennzeichen dieser Anfangsphase war auch die nachdrückli-
che Einbeziehung und aktive Beteiligung aller Verwaltungsressorts. Die Entwicklung der
Leitprojekte in den strategischen Aktionsfeldern wurde von einem Lenkungskreis auf Lei-
tungsebene („Staatssekretärsrunde“) aller Verwaltungen begleitet und unterstützt. Vorberei-
tet wurden die Treffen auf der Arbeitsebene der Verwaltung – eine wichtige Vorbedingung für
Akzeptanz und rasche Umsetzung der Maßnahmen, die in vielen Fällen unmittelbar von der
Verwaltung genehmigt werden mussten.
Projekt Zukunft Dokumentation 5
6. Zweite Phase: Branchen-, Technologie-, E-Government- und Qualifizierungsinitiativen
(2000 - 2003)
Die Modernisierungsprozesse in der Stadt zeigten schnell Wirkung: Rund um die New Eco-
nomy entstanden neue Geschäftsfelder und Wertschöpfungsketten, es entwickelten sich
neue Branchen wie die Multimedia-, die Internet- oder die Callcenter-Branche. Parallel dazu
trieb die Technologie selbst weiter voran: Die Deutsche Telekom investierte rund 20 Mio. DM
in den Ausbau des Kabelnetzes zum Multimedianetz, die Umstellung auf das digitale terrest-
rische Fernsehen DVB-T wurde vorbereitet, IT-Sicherheitssysteme und Open Source waren
in den Anfängen.
Dieser neue Wachstumsschub führte zu einem rapiden Anstieg von Unternehmensgründun-
gen, viele davon Spin-offs aus den Berliner Wissenschaftseinrichtungen – allein im Jahre
2001 zum Beispiel neun aus dem Heinrich-Hertz-Institut und 81 aus der Technischen Uni-
versität Berlin. 13 Prozent der deutschen Start-ups gründeten in Berlin. Unter der Leitung
von Projekt Zukunft präsentierte sich diese Gründerszene auf der Cebit zusammen mit dem
Berliner Forschungsmarkt der TU Berlin unter dem Titel „Startup Berlin – Stadt der Medien
und Kommunikation“. Berlin war in dieser Zeit die Stadt mit der höchsten Wachstumsrate in
Deutschland – sowohl bezogen auf Existenzgründungen als auch bezogen auf die Medien-
und Kommunikationswirtschaft insgesamt – ein Prozess, der in den kommenden Jahren fast
durchgängig so anhielt.
Schnell wurde allerdings deutlich, dass der Wachstumsprozess durch eine unzureichende
Qualifikation insbesondere bei den Anwendern der neuen Techniksysteme gebremst wurde.
Die Bedeutung von Qualifizierung wurde erkannt und breit diskutiert. In dieser Zeit stiegen
auch die Ausgaben in der Wirtschaft für Weiterbildung – insbesondere im IT-Bereich – deut-
lich an. In den folgenden Jahren ging dieser Anstieg allerdings wieder zurück.
Projekt Zukunft unterstützte in dieser Phase die Bildung von neuen Branchenzusammen-
schlüssen wie interface!berlin (Multimedia), siliconcity (e-commerce) oder ABCC (Arbeitsge-
meinschaft Berliner Callcenter), förderte die Technologieentwicklung u. a. mit Netzwerkinitia-
tiven zu „Mobile Breitbandkommunikation“, XML oder „Sicherheit mit IT“, profilierte Berlin als
Modellstadt für DVB-T durch ein EU-Transferprojekt für acht europäische Länder, realisierte
zehn E-Government-Verbundprojekte (im Rahmen des Städtewettbewerbs Media@Kom des
Bundes) rund um interaktive Bürgerdienste und elektronischen Geschäftsverkehr wie bei-
spielsweise IT-gestützte Bürgerbüros (ProBüd) und förderte die Entwicklung neuer Methoden
und Techniken in der Weiterbildung für die inzwischen auch international beworbene „Capital
of Talent“.
In diese Phase fiel – vorangetrieben durch die starke Wachstumsdynamik auf dem „Weg in
die Informationsgesellschaft“ – das Platzen der so genannten „New Economy - Blase“. Im
„New Media Dialog“ führte das Projekt Zukunft - Team intensive Einzelgespräche mit rund
150 Berliner Unternehmen, um genaue Kenntnis von der Lage der Firmen zu bekommen und
wirksame Unterstützungsmaßnahmen entwickeln zu können. Als Problem deutlich sichtbar
wurde u. a. die unzureichende Kapitalausstattung vieler dieser Unternehmen und ihre
Schwierigkeiten, Kredite bei Banken zu bekommen. Als weiteres Problem wurde die noch
schwache Marktpräsenz insbesondere der Software- und IT-Firmen erkannt.
Projekt Zukunft Dokumentation 6
7. Projekt Zukunft reagierte darauf mit der Reihe „Bankengespräche“. Die Probleme der Unter-
nehmen wurden mit Vertretern der Banken fachöffentlich diskutiert und die Banken für die
Bedarfe der Unternehmen sensibilisiert. Daneben wurden die im Land vorhandenen Förder-
programme daraufhin überprüft, inwieweit sie für die neuen Branchen aufgeschlossen wer-
den könnten, und Maßnahmen zur Anpassung der vorhandenen Programme und zur Vorbe-
reitung neuer Förderprogramme wurden gestartet.
Insgesamt wirkte sich die wirtschaftliche Krise in Berlin weniger stark aus als in anderen ver-
gleichbaren Regionen. Die guten Rahmenbedingungen der Stadt wie preiswerte Immobilien
für Arbeiten und Leben, offene Netzwerke und nicht zuletzt öffentliche Unterstützung konnten
den Prozess teilweise auffangen.
Mit der Informationskampagne WemakeIT. Berlin-Brandenburg, die im Jahre 2003 von Pro-
jekt Zukunft gestartet wurde, sollten die Potenziale des IT-Standortes national und internati-
onal kommuniziert werden. Diese Kampagne, die die wichtigsten Institutionen Berlins und
Brandenburgs mit der IKT-Branche und den Forschungsinstitutionen vernetzte, stieß auf eine
enorme Resonanz bei allen Beteiligten.
Mit dem Telekommunikations-Atlas Berlin entstand im Auftrag von Projekt Zukunft ein breiter
Überblick über die kommunikationstechnische Infrastruktur in Berlin, über die Leistungen und
die Unternehmen der Telekommunikationswirtschaft wie Anbieter, Carrier, Technik und
Netzabdeckung, über Glasfasernetze, das DSL-Angebot, W-LAN-Dienste und DataCenter.
Der TK-Atlas Berlins wurde später in das Angebot des Business Location Center der Berlin
Partner GmbH übernommen, um insbesondere Investoren die Potenziale Berlins demonst-
rieren zu können.
Um die Rahmenbedingungen in der Stadt für die neuen Branchen zu verbessern und neue
regulatorische Hürden zu verhindern, wirkte Projekt Zukunft bei Novellierungen von Geset-
zen wie dem Telekommunikationsgesetz, dem Telemediengesetz, dem Teledienste-
datenschutzgesetz oder dem Urheberrechtsgesetz mit. Die neuen Anforderungen der Infor-
mationsgesellschaft sollten in den Gesetzen berücksichtigt werden.
Die Musik-, Verlags- und Film- und Fernsehbranche gehören zu den traditionellen Branchen
der Berliner Medienwirtschaft, die sich über Jahre hinweg zwar gut weiterentwickeln konnte,
zunehmend aber durch die Folgen der Einführung von neuen Medien, von Digitalisierung
und internationaler Konkurrenz erfasst wurde.
2004 hatte die Film- und Fernsehbranche mit ca. 1500 Unternehmen und fast 14.000 sozial-
versicherungspflichtig Beschäftigten ein dichtes Netzwerk an Produzenten, Studios, Kopier-
werken, Postproduktionsfirmen und Animationsstudios aufgebaut - die zweithöchste Kon-
zentration (nach München) an Unternehmen und Beschäftigten in Deutschland. Auf Initiative
von Projekt Zukunft wurden Unterstützungsmaßnahmen wie Zwischenfinanzierung von TV-
Auftragsproduktionen, Investitionskostenzuschüsse und Bürgschaften entwickelt. Mit der
Gründung der Medienboard Berlin-Brandenburg am 1. Januar 2004 wurde die Förderung der
Branche institutionell konzentriert, um das Netzwerk zu stabilisieren und weiter zu stärken.
Ende 2003 hatte die Berliner Musikbranche bereits einen Umsatzanteil von über 60 Prozent
am deutschen Markt. Große Firmen wie Sony Music, Universal Music, BMG Music hatten
sich in der Stadt angesiedelt. Die Sogwirkung Berlins war enorm, es folgten der deutsche
Projekt Zukunft Dokumentation 7
8. Phonoverband, das deutsche Musikexportbüro „German Sounds“ und MTV. Allerdings
zeichneten sich bereits deutlich die starken Umsatzeinbrüche in Folge der Digitalisierung und
damit verbunden illegaler Kopien und Downloads ab, die später u. a. zur Absage der nach
Berlin umgezogenen internationalen Musikmesse Popkomm führen sollten. Projekt Zukunft
reagierte auf diese Situation der Branche u. a. durch die Bildung von Netzwerken, der Li-
zenzrechteplattform Sourcemusic und der Unterstützung von Präsentationen auf Auslands-
messen.
Die Landesinitiative Projekt Zukunft änderte in dieser zweiten Phase ihren Untertitel von „Der
Berliner Weg in die Informationsgesellschaft“ in „Berlin in der Informationsgesellschaft“ – als
sichtbares Zeichen für die bis dahin erreichten Erfolge des Strukturwandels und als Hinweis
auf den „Generationenwechsel“, den die Branchen und ihre Akteure inzwischen durchlaufen
hatten.
Dritte Phase: Kulturwirtschaftsinitiative - Creative Industries (ab 2004)
Am 1. Juli 2004 startete Projekt Zukunft im Rahmen einer Netzwerkwerkveranstaltung im
Deutschen Historischen Museum die Kultur- und Kreativwirtschaftsinitiative. Im englisch-
sprachigen Raum wurden die Branchen der „Informationsgesellschaft“ bereits seit mehreren
Jahren als „creative industries“ bezeichnet. Die Auseinandersetzung mit der Kultur- und Kre-
ativwirtschaft und die Entwicklung einer eigenen Initiative innerhalb von Projekt Zukunft war
jedoch mehr als die Übernahme eines Begriffs. Den unmittelbaren Anstoß dazu gaben die
wirtschaftlichen und technologischen Veränderungsprozesse, die sich mit den Jahren in Ber-
lin durchgesetzt hatten:
§ Berlin hatte inzwischen eine hochleistungsfähige technologische Infrastruktur und
breitbandige festnetzgebundene und mobile Telekommunikationsnetze, die Umstel-
lung auf digitale Datenübertragungstechnik war erfolgt. Jetzt war ebenso breitbandi-
ger Content möglich – eine Chance und Herausforderung für die Anbieter neuer krea-
tiver Inhalte.
§ Aus der IKT- und Medienwirtschaft heraus waren zahlreiche neue Branchen entstan-
den, die Produkte und Dienstleistungen für immer mehr Anwendungsbereiche entwi-
ckelten - oft in Kooperation mit Berliner Wissenschaftlern und Forschern. So hatte
beispielsweise die Gamesbranche begonnen, sich von einem „Insiderkreis“ von etwa
fünfzehn kleinen Entwicklerfirmen - Projekt Zukunft hatte diese Firmen in einer Publi-
kation im Jahre 2002 vorgestellt - zu international erfolgreichen Online-
Spieleanbietern zu entwickeln. „Serious Games“, Produkte für gesellschaftliche Ein-
satzbereiche, wurden später zu Berliner Markenzeichen.
§ Berlin war zum Anziehungspunkt für Kreative aus aller Welt geworden. Ihre Ideen für
Kunst, Mode und Design entwickelten sie in ungenutzten Industriebrachen. Auf Mes-
sen wie der Premium, Bread & Butter oder Popkomm präsentierte sich diese junge
kreative Berliner Szene zusammen mit internationalen Marken. Allein im Kunstmarkt
entstanden neben dem Art Forum mit Preview, Berliner Liste, Kunstsalon und später
mit dem Gallery Weekend und der abc zahlreiche weitere international beachtete und
diskutierte Messen.
Projekt Zukunft Dokumentation 8
9. Mit der Entwicklung einer Kultur- und Kreativwirtschaftsinitiative im Rahmen von Projekt Zu-
kunft sollte vor allem zweierlei erreicht werden:
§ Die neuen Branchen, die sich im Zuge der Entwicklung weiter herausgebildet hatten,
sollten mit angepassten Maßnahmen begleitet und gefördert werden, um sie in ihrem
Wachstum zu stabilisieren und nachhaltig zu unterstützen.
§ Die reiche und überwiegend öffentlich finanzierte Kulturlandschaft Berlins sollte für
die neuen Chancen sensibilisiert und aufgeschlossen werden. Kooperationen zwi-
schen den traditionellen Kulturbereichen auf der einen und innovativen Technologie-
unternehmen auf der anderen Seite sollten initiiert und dadurch neue Geschäftsmo-
delle ermöglicht werden. Die Einbeziehung der Kulturlandschaft war bereits ein wich-
tiges Ziel in den Anfängen von Projekt Zukunft gewesen – allerdings war Ende der
90er Jahre die Skepsis der Kulturvertreter sowohl gegenüber der Technologie als
auch gegenüber Wirtschaftspartnern noch sehr groß.
Die Entwicklung des Berliner Museumsportals - eine gemeinsame Website der über 200 Mu-
seen, Gedenkstätten, Schlösser und Sammlungen in Berlin - war vor diesem Hintergrund ein
besonders anspruchsvolles Pilotprojekt in der Anfangsphase der Kulturwirtschaftsinitiative. In
einer öffentlich-privaten Partnerschaft zwischen Kulturinstitutionen und IT-Unternehmen soll-
ten auf diesem Portal Informationen und kulturelle E-Commerce Produkte aus der reichen
Museumslandschaft Berlins einem breiten Publikum angeboten werden. Durch intensive Zu-
sammenarbeit der verschiedenen beteiligten Partner konnten die Kulturinstitutionen für die
Möglichkeiten des Internets und neuer Einnahmequellen für kulturelle Angebote interessiert
und gewonnen werden. Nach mehrjähriger Entwicklungszeit ging das Portal schließlich im
Januar 2008 bei der Langen Nacht der Museen online (www.museumsportal-berlin.de). Das
Portal ist in dieser Form und bezogen auf seinen Anspruch der privaten Finanzierung von
öffentlichem Kulturgut einzigartig.
Wirtschafts- und Kulturverwaltung legten im Jahr 2005 den ersten „Kulturwirtschaftsbericht“
des Landes Berlin vor – eine Bestandserhebung der Berliner Kultur- und Kreativwirtschaft
mit einer Analyse der kulturwirtschaftlichen Teilmärkte sowie ersten Handlungsempfehlungen
für die verschiedenen Akteure und Beteiligten. Der zweite Kulturwirtschaftsbericht im Jahr
2008 erweiterte die Themen u. a. um die Frage nach stadträumlichen Orten für die Kreativ-
wirtschaft und setzte sich mit der sozialen Lage und Einkommenssituation der Kreativen in
ihren verschiedenen Teilbranchen auseinander. Zusätzlich beteiligt an diesem zweiten Be-
richt wurden dementsprechend die Senatsverwaltungen für Stadtentwicklung, Arbeit, Sozia-
les, Wissenschaft und Frauen.
Spätestens mit der Vorlage dieser Berichte wurde deutlich, dass die Herausforderungen der
Kultur- und Kreativwirtschaft eine landesweite Bedeutung haben.
In allen Teilmärkten der Kultur- und Kreativwirtschaft – so ein zentrales Ergebnis der Berich-
te - besteht die überwiegende Zahl der Betriebe aus Klein- und Kleinstunternehmen. Mikro-
unternehmen, in denen lediglich ein bis zwei Personen beschäftigt sind, machen sogar rund
75 Prozent der gesamten Kreativwirtschaft aus. Während beispielsweise die deutsche Auto-
mobilindustrie aus ca. 4.000 Unternehmen mit durchschnittlich 130 Beschäftigten besteht,
sind bei den über 25.000 Unternehmen der Berliner Kreativwirtschaft nur durchschnittlich
Projekt Zukunft Dokumentation 9
10. sieben Personen beschäftigt. Daraus resultieren einerseits Vorteile – zum Beispiel eine grö-
ßere Flexibilität und Reaktionsschnelle bei Krisen – andererseits aber schwerwiegende
Nachteile wie z. B.
§ Zurückhaltung der Banken bei der Kreditvergabe,
§ bürokratische Regularien, die nicht bewältigt werden können,
§ fehlende Kapazitäten bei der Erschließung neuer Absatzmärkte.
Mit gezielten Maßnahmen konnte Projekt Zukunft im Rahmen seiner Kulturwirtschaftsinitiati-
ve darauf reagieren:
§ 2008 startete ein Finanzierungsprogramm speziell für die Kulturwirtschaft mit einer
Verbesserung der Konditionen für Mikrodarlehen, einem Wachstumskapitalfonds mit
einem Volumen in Höhe von 30 Mio. Euro (VC-Creativ) sowie mit einer Förderung
von Coachingangeboten.
§ Entwickelt wurde ein Außenwirtschaftskonzept für die Kreativwirtschaft, und das
Messeförderprogramm des Landes Berlin wurde für die Kreativbranchen geöffnet.
§ Die Investitionsförderprogramme des Landes Berlin wurden für die Bedarfe der Krea-
tivwirtschaft sensibilisiert.
§ 2007 entstand das von Kultur- und Wirtschaftsverwaltung gemeinsam entwickelte
Portal Creative City Berlin (www.creative-city-berlin.de) mit dem Ziel, den Kreativen
eine Plattform für Information, Präsentation und Austausch zu geben. Das angeglie-
derte Portal „Interactive City“ bietet ergänzend eine Plattform für die lebendige Web
2.0 Community und die Entwicklerszene Berlins.
§ Unterstützt wurde die Nutzung leer stehender bzw. ungenutzter Immobilien als Co-
working Spaces für Kreative. Projekt Zukunft setzte sich für Bestandsschutz und Ent-
wicklungsperspektiven ein, wenn Liegenschaften in öffentlichem Besitz verkauft wer-
den sollten.
Die Diskussion über die Bedeutung der Kreativwirtschaft für Industrie und Gesellschaft welt-
weit hatte im Jahr 2002 mit den Thesen von Richard Florida („The Rise of the creative class“)
begonnen. Danach sollten zukünftig Zweidrittel aller Jobs in den Städten von kreativen Tä-
tigkeiten bestimmt sein. In zahlreichen Studien wurde in den folgenden Jahren belegt, dass
dieser Sektor insbesondere in den Metropolen Umsätze und Beschäftigung steigern werde.
Die Konferenz der Vereinten Nationen für Handel und Entwicklung (UNCTAD) prognostizier-
te 2008 ein Wachstum von bis zu 10 Prozent jährlich, die Organisation für wirtschaftliche
Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) im gleichen Jahr sogar bis zu 20 Prozent. Die
Europäische Kommission legte 2010 ihr Grünbuch „Kreativwirtschaft“ vor und rief zum Aus-
tausch von Ideen auf, wie dieser Prozess unterstützt werden kann. Die Kommission geht
Projekt Zukunft Dokumentation 10
11. gegenwärtig davon aus, dass die Kreativindustrien einen wesentlichen Beitrag zur Bewälti-
gung neuer globaler Herausforderungen und zur Umsetzung von aktuellen Strategien wie
„Europa 2020“ und den Leitlinien „Innovationsunion“, „Digitale Agenda für Europa“, „Bewälti-
gung des Klimawandels“ und „Industriepolitik im Zeitalter der Globalisierung“ leisten könnten.
Die Kommission hat aktuell die Förderung der Kultur- und Kreativwirtschaft zu einem neuen
Schwerpunkt erklärt.
Projekt Zukunft hat sich für diese europaweite Diskussion thematisch, strategisch und me-
thodisch früh positionieren können. Auch die Entwicklung der Kreativwirtschaftsinitiative aus
der Arbeit von Projekt Zukunft heraus basierte u. a. auf der volkswirtschaftlichen Theorie der
Langen Wellen, nach der die Ausdifferenzierung und Verbreitung von technologischen Inno-
vationen lang anhaltende und diversifizierte Wachstumsschübe in Wirtschaft und Gesell-
schaft verursachen würden. Parallel zur europäischen Diskussion über die Bedeutung der
Creative Industries entwickelte sich in Berlin die Debatte um eine Konzentration der landes-
weiten Innovationspolitik, in die Projekt Zukunft nun stärker integriert wurde.
Vierte Phase: Integration von Projekt Zukunft in die Berliner Innovationspolitik, Clus-
terbildung und Internationalisierung (parallel ab 2004)
Im Rahmen der Berliner Innovationsstrategie, die Ende 2005 erstmals öffentlich vorgestellt
wurde, definierte das Land Berlin in Zusammenarbeit mit verschiedenen Partnern und Institu-
tionen – darunter TSB, IHK, IBB, Berlin Partner sowie weitere Senatsverwaltungen - die fünf
„Kompetenzfelder“ Biotechnologie, Medizintechnik, IKT/Medien, Verkehrstechnik und Op-
tik/Mikrosystemtechnik. Ziel dieser Strategie war die übergreifende Zusammenarbeit der ver-
schiedenen Institutionen des Landes Berlin, die Ausrichtung auf die besonderen Stärken der
Stadt und die Definition von Masterplänen und konkreten Handlungsfeldern.
Projekt Zukunft wurde in den Landesplan integriert und rief 2005 einen IT-Strategiekreis mit
den wichtigsten Akteuren der Berliner Institutionen ins Leben. Dieser identifizierte die zukünf-
tigen Handlungsfelder und trieb deren Umsetzung auf Grundlage eines Masterplans mit Leit-
linien, Zielparametern und Zeitschiene voran. Zu den Handlungsfeldern gehören bis heute:
Sicherheit mit IT, E-Government, Kommunikationsnetze und –dienste (später: Breitband und
Internet der Dienste), Wireless, RFID/ NFC, Open Source/ Open Standards, IKT@AL-
Vernetztes Leben. Ein Steering Committee unter Leitung des Senators für Wirtschaft und
Technologie begleitet den Prozess auf Landesebene. Der TIR (Technologie- und Innovati-
onsrat) unter Leitung des Regierenden Bürgermeisters begleitet ihn unter Einbezug von in-
ternational tätigen Unternehmern und Wissenschaftlern.
Durch die Bildung von Clustern (ab 2007) sollten Wirtschaft, Wissenschaft und andere Ak-
teure in der Stadt integriert sowie die Zusammenarbeit mit dem Land Brandenburg umge-
setzt werden. Es wurden drei übergreifende Cluster – Gesundheit, Mobilität, IMK (Informati-
onstechnologie, Medien, Kreativwirtschaft) – definiert. Projekt Zukunft wurde mit dem Ma-
nagement des Clusters IMK beauftragt und setzte noch im selben Jahr einen ressort- und
branchenübergreifenden Lenkungskreis zur Beratung und Initiierung neuer Projektideen ein.
Bereits 2004 hatte Projekt Zukunft die Kultur- und Kreativwirtschaft in die Landesinitiative
eingebunden und damit das Cluster im Rahmen der Landesinitiative thematisch erweitert.
Projekt Zukunft Dokumentation 11
12. Der Lenkungskreis befasste sich deshalb vorrangig mit den Themen, die durch diese Erwei-
terung dringlich waren. Dazu gehörten zu Beginn u. a. Kunstmarkt, Verlagswirtschaft, Quali-
fizierung. Der Lenkungskreis befasste sich im weiteren Verlauf mit der Situation des Berliner
Musikmarktes und initiierte die Berlin Music Week, beriet ein Außenwirtschaftskonzept für die
Kreativwirtschaft sowie eine Landesstrategie für die Designbranche, unterstützte ab 2009 die
Vorbereitungen zum Aufbau einer interdisziplinären „Hybridplattform“ für gemeinsame Pro-
jekte von UdK, TUB und der Berliner Wirtschaft am Campus Charlottenburg.
Projekt Zukunft hat durch die Integration in den Landesinnovationsplan eine Stärkung erfah-
ren. Im gesamten Prozess - bis hin zur Clusterbildung - konnte Projekt Zukunft seine inhalt-
lich-strategische Ausrichtung verfestigen und weiterentwickeln. Der methodische Ansatz von
Projekt Zukunft wurde oft als Beispiel gebend dargestellt und als solcher vermittelt und in
andere Kompetenzfelder transferiert.
Aktuelle Schwerpunkte von Projekt Zukunft (Auswahl)
Die gegenwärtigen Aktivitäten von Projekt Zukunft konzentrieren sich auf die folgenden Akti-
onsfelder:
1. Vermittlung zwischen IKT- und Kreativwirtschaft
Unter dem Titel „Berlin – made to create“ führt Projekt Zukunft seit 2009 eine Wett-
bewerbsreihe durch, um die Zusammenarbeit zwischen Kreativen und IT-
Unternehmen anzuregen und zu vermitteln. Bisher wurden insgesamt sieben Wett-
bewerbe durchgeführt – darunter zu „Serious Games“, zu „Web-Radio“, zu
„Apps4Berlin“, zu „Open Source“, zu Mode und „E-volving Books“. Durch die unmit-
telbare Zusammenarbeit von Partnern aus sehr unterschiedlichen Bereichen entste-
hen neue kreative Ideen, aus denen Geschäftsmodelle entwickelt und umgesetzt
werden können.
Die Projekt Zukunft Jahresveranstaltung 2010 zeigte unter dem Titel „Informations-
technologie trifft Kreativwirtschaft“ zahlreiche gelungene Beispiele für neue Produkte,
die durch diese Kooperation entstanden sind.
2. Matching zwischen Clusterbranchen und Industrie
Eine Voraussetzung für die nachhaltige Stabilisierung der einzelnen Teilbranchen des
Clusters IMK ist die Zusammenführung mit den etablierten Wirtschaftsunternehmen.
Projekt Zukunft hatte bereits 2005 und 2006 Veranstaltungen unter dem Titel „Media
meets Industry“ durchgeführt, bei denen Industrieunternehmen zu einem Treffen mit
kreativen Medienagenturen nach Berlin eingeladen worden waren. Gegenwärtig wird
auf Grundlage einer speziellen Strategie für die Berliner Designbranche eine Reihe
von Maßnahmen für Designunternehmen umgesetzt. Dazu gehören eine Ausstellung
mit Berliner Industriedesign, die international (u.a. in Hongkong) präsentiert wird so-
wie die neue Fördermaßnahme „Design-Transfer Bonus“. Berliner Unternehmen er-
halten danach finanzielle Unterstützung, wenn sie Designleistungen aus der Berliner
Designbranche in Auftrag geben. Die Erfahrungen mit diesen Maßnahmen werden
ausgewertet, um sie auf weitere Kreativbranchen übertragen zu können. Ein „Früh-
Projekt Zukunft Dokumentation 12
13. warnsystem“ für die Lage der Kultur- und Kreativbranchen soll die regelmäßige Be-
fragung der Akteure und die Darstellung der Ergebnisse im “Kultur- und Kreativwirt-
schaftsindex“ werden. Der KKI wurde 2011 zum ersten Mal erhoben. Er soll jährlich
fortgeschrieben und damit zu einem wertvollen Instrument des Feedbacks aus der
Szene in der Hand von Entscheidungsträgern werden.
3. Internationalisierung
Mit dem „Zukunftstag Polen“ hatte Projekt Zukunft bereits 2001 ein erstes internatio-
nales Kooperationsprojekt für die Berliner IT- und Medienfirmen entwickelt. Intensi-
viert wurden die internationalen Kontakte und grenzüberschreitenden Projekte aller-
dings erst mit der Verleihung des Titels „City of Design“ an Berlin als erster europäi-
scher Stadt durch die UNESCO im Jahre 2006. Projekt Zukunft ist seitdem an zahl-
reichen europäischen und internationalen Projekten mit zunehmendem Engagement
beteiligt. Zu den Projekten gehören u. a. das UNESCO-Creative-City-Network, DICE,
European Think Tank, Creative Metropoles, Open Cities, European Creative Indus-
tries Alliance und Cross Innovation Alliance. Die Projekte befassen sich thematisch
sowohl mit der Kreativwirtschaft als auch mit den IT-Unternehmen.
Ab 2012 sollen mit einer national und international ausgerichteten Kampagne die
Stärken der Berliner IT und digitalen Wirtschaft kommuniziert werden. Zielgruppe sind
Unternehmen, Meinungsführer und Multiplikatoren. Zugleich sollen Fachkräfte und
zuziehende Unternehmen angesprochen werden.
Angesichts der Globalisierung liegt in der Internationalisierung der Arbeit von Projekt
Zukunft ein Schlüssel für den zukünftigen Erfolg.
Einige Überlegungen zu den Herausforderungen der „Nach-Informationsgesellschaft“:
1. Die IT-, Medien- und Kreativbranchen zählen heute zu den wachstumsstärksten Wirt-
schaftszweigen in Berlin. Die „Modernisierung“ ist in vielen Bereichen umgesetzt, der
Strukturwandel zur Informationsgesellschaft weitgehend vollzogen. Zeichen dafür ist
nicht zuletzt, dass die Always-on-Generation den Begriff der Informationsgesellschaft
schon längst nicht mehr verwendet. Die Landesinitiative Projekt Zukunft ist damit je-
doch nicht überflüssig geworden. Strategie und Methode lassen sich auf zukünftige
Themen unmittelbar übertragen.
2. Energie, Umwelt, Gesundheit und Lebensumfeld gehören zu den Herausforderungen,
die in den nächsten Jahren eine immer größere globale Bedeutung erhalten und als
„6. Kondratjew“ (nach Leo Nefiodow) die nächste Lange Welle auslösen werden.
Können die Methoden und Techniken der Informationsgesellschaft und die Kreativität
ihrer Akteure in Berlin dazu beitragen, diese neuen Aufgaben zu erfüllen? Der Pro-
zess der Informatisierung war und ist von extrem kurzen Innovationszyklen geprägt.
Eine Fülle von immer neuen Produkten und Webdiensten ist bereits auf dem Markt.
Es wird jetzt darum gehen, die langfristigen Entwicklungsprozesse und Produktions-
zyklen von großen und komplexen Infrastrukturen wie Energieversorgung, Mobilität,
Projekt Zukunft Dokumentation 13
14. globale ökologische Systeme zu erfassen und zu organisieren. Mit neuen Netzwerk-
partnern sind dazu neue strategische Aktionsfelder und Maßnahmen zu definieren.
Berlin hat hier die große Chance, den gesamten Wertschöpfungsprozess in die Stadt
zu holen. Die Voraussetzungen dazu sind vorhanden: eine innovative Forschung und
eine qualitativ hochwertige IT- und Kreativwirtschaft zur Umsetzung dieser Ideen in
Produkte, eine neue Landes-Industriepolitik und zahlreiche attraktive innerstädtische
Flächen (wie aktuell Tegel) für Ansiedlungen von neuen industriellen Unternehmen.
3. Die Globalisierung wird die Zusammenarbeit mit Partnern in internationalen Projekten
beständig weiter vorantreiben. Hier steht Projekt Zukunft vor der Herausforderung,
inwieweit die Landesinitiative dazu beitragen kann, dass über die bereits bestehen-
den EU-Förderprojekte hinaus echte Produktions-, Austausch- und Marktbeziehun-
gen zwischen Berliner Unternehmen und Projekten auf der einen und den internatio-
nalen Partnern auf der anderen Seite entstehen können, die langfristig eine globale
Vernetzung auf breiter Ebene ermöglichen. Auch hierzu verfügt die Stadt bereits über
beste Voraussetzungen. Das gilt noch mehr - auch in Hinblick auf die finanzielle und
politische Unterstützung durch die EU-Kommission - bei einer stärkeren Hinwendung
auf die neuen Zukunftsthemen.
4. Die andere Seite der Globalisierung ist die Region als Standort und Lebensumfeld.
Berlin hat die Entwicklung von Kooperationen zu Brandenburg bisher mehr im politi-
schen Auftrag als im Bewusstsein des synergetischen Austauschs von Zentrum und
Peripherie wahrgenommen. Dabei geht es nicht nur um die wirtschaftlichen Vorteile
von starken Beziehungen zwischen Städten und ihrem Umland, wie sie beispielswei-
se zwischen München oder Stuttgart und ihrer jeweiligen Region über die Jahrzehnte
hinweg gewachsen sind. Es geht auch um die Identifizierung von konkreten individu-
ellen Handlungsfeldern, mit denen die bereits erkannten zukünftigen Probleme von
beiden Ländern gemeinsam angegangen werden können.
5. Auch wenn die Digitalisierung bereits weit vorangeschritten ist – von der Schlüssel-
technologie der Informationsgesellschaft sind weitere einschneidende Entwicklungs-
schübe und Veränderungen im Alltagsleben zu erwarten. Nach dem Web 2.0 und
dem „Always-on“ der Menschen und ihrer sozialen Kommunikation folgt das Web 3.0
und das Internet der Dinge. In den Smart Cities kommunizieren die Dinge miteinander
nach vorab definierten Zielen und Regeln: der Verkehrsstrom auf den Straßen ebenso
wie die Energieversorgung der Häuser – das vernetzte Leben wird allgegenwärtig.
Dies bedeutet einerseits ein komfortableres „Living“, andererseits die vollständige Of-
fenlegung der Privatheit und eine Herausforderung für die Demokratie. Als Metropole
und als Hauptstadt ist Berlin dazu prädestiniert, hierbei zum Vorreiter einer wün-
schenswerten Entwicklung zu werden und mit diesem Ziel Best Practice - Projekte zu
etablieren.
Projekt Zukunft Dokumentation 14
15. 6. Die Berliner Wirtschaft gewinnt zunehmend an Stärke und Wettbewerbsfähigkeit. Dies
macht die Stadt zunehmend auch für Ansiedlungen global agierender innovativer Un-
ternehmen attraktiv. Immer wieder werden in den Bewertungen der Stadt durch Ra-
tingagenturen dieselben Faktoren genannt: die hohe Qualität der Arbeitskräfte, die
Konzentration von Forschung und Entwicklung und eine junge und innovative Krea-
tivszene. Dies sind die Faktoren, die bereits den Strukturwandel getragen haben. Die-
se Faktoren schlagen offenbar auch in Krisenzeiten durch. Umso wichtiger wird es
sein, derartige Qualitäten Berlins weiter zu stärken und in sie zu investieren: in die
Qualifizierung für flexible Anforderungen, in Forschung und Entwicklung für innovative
Ideen und in die Kultur- und Kreativwirtschaft für ungewöhnliche Lösungsmodelle ei-
ner lebendigen Open City.
Die Ziele dieser Offenheit verfolgt Projekt Zukunft auch mit seiner soeben gestarteten Open
Data – Initiative. Open Data steht für eine weltweite Bewegung, die darauf abzielt, Verwal-
tungshandeln transparent zu machen und die öffentlichen Verwaltungsdaten frei zugänglich
anzubieten. Das Berliner Open Data Portal ist das erste derartige Portal in Deutschland. Die
Berliner Initiative wird getragen von Aktivisten der Open Data-Bewegung aus Verwaltung,
der Netzgemeinde, Industrie, Forschung und der Zivilgesellschaft – ein weiterer Schritt bei
der Umsetzung einer „Enabling Policy“.
Projekt Zukunft Dokumentation 15
16. 4. Die wichtigsten Ergebnisse im Überblick
Erfolgreiche Dachorganisation des Strukturwandels in Berlin
Projekt Zukunft hat sich zu einem Zeitpunkt etabliert, als die wirtschaftliche Lage einen Tief-
punkt erreicht hatte, und die Digitalisierung noch am Anfang stand. Die Landesinitiative hat
dazu beigetragen, die wirtschaftliche Entwicklung anzustoßen und den Prozess einer um-
fassenden Digitalisierung aller Bereiche von Wirtschaft und Gesellschaft in Berlin mit Erfolg
zu organisieren.
Starkes Wachstum der Branchen IKT, Medien und Kulturwirtschaft
Die Zahl der Unternehmen hat sich im Zeitraum 1997 – 20091 von knapp 7.700 auf fast
30.000 vervierfacht, eine Steigerung von nahezu 300 Prozent. Die Zahl der Beschäftigten hat
sich von 65.500 auf 212.000 mehr als verdreifacht (plus 240 Prozent). Das Cluster Informa-
tion, Medien, Kreativwirtschaft trägt heute mit einem Anteil von 16 Prozent zum Berliner Brut-
tosozialprodukt bei und wurde damit zu einem der stärksten Leistungsträger für die neue
Berliner Industrie. Allerdings erhöhte sich der Umsatz im Zeitraum von zwölf Jahren nur von
19,3 Mrd. DM (rd. 10 Mrd. Euro) auf 22,4 Mrd. Euro. Die Herausforderung zur Entwicklung
auch der finanziellen Basis für die Branchen bleibt bestehen.
Entstehen neuer Branchen und Netzwerke
Mit den technischen und wirtschaftlichen Strukturveränderungen entstanden zahlreiche neue
Branchen rund um die „digitale Wirtschaft“ wie die Games-, die Web 2.0-, die E-Commerce-
oder die E-Learning-Branche. Branchennetzwerke bildeten sich um die vielfältigen neuen
Geschäftsfelder wie Sicherheit mit IT, Xinnovations, E-Government/Amt24, Open Source,
RFID/ NFC, Internet der Dienste, Vernetztes Leben oder Green IT.2 Projekt Zukunft begleite-
te und unterstützte durch Technologie-, Branchen-, E-Government- und Qualifizierungsinitia-
tiven und Netzwerkbildung. Insbesondere die Netzwerke zwischen Wirtschaft, Wissenschaft
und Verwaltung ermöglichten, dass aus Innovationen Unternehmen und Arbeitsplätze wer-
den konnten.
Innovationsschub durch Kulturwirtschaftsinitiative
Durch die 2004 gestartete Kulturwirtschaftsinitiative wurden Innovationen mit neuartigen Ef-
fekten für die wirtschaftliche Entwicklung der Stadt angestoßen: Kulturunternehmen und Kul-
turinstitutionen regten als neue Partner im Projekt-Zukunft-Netzwerk ungewöhnliche kreative
Projekte an. Ein neuer Gründungsboom entstand mit der zunehmenden Ausdifferenzierung
von Kultur- und Kreativbranchen. Deren Anteil innerhalb des Clusters IMK vergrößerte sich
auf 85 Prozent (bezogen auf die Anzahl der Unternehmen). Internationale Kooperationen
entwickelten sich, Berlin wurde im Ausland als Creative City bekannt.
1
Diese Zahlen sind nur bedingt miteinander zu vergleichen, da sich die Zuordnung der einzelnen
Branchen zu den WZ-Ziffern in diesem Zeitraum geändert hat. Seit 2004 werden Branchen der Kul-
turwirtschaft hinzugezählt. (s. Schaubild Branchenentwicklung, Anhang)
2
Umfangreiche Listen zu den einzelnen branchenbezogenen Netzwerken finden sich unter
www.projektzukunft.berlin.de.
Projekt Zukunft Dokumentation 16
17. Verbesserung der Rahmenbedingungen und Infrastrukturprojekte
Das große Netzwerk von Projekt Zukunft konnte dazu beitragen, die Entwicklungsbedingun-
gen für die Branchen des Clusters an sehr unterschiedlichen Stellen zu verbessern wie eini-
ge konkrete Beispiele verdeutlichen:
§ Berlin bietet heute eine flächendeckende Versorgung mit einer leistungsfähigen breit-
bandigen kommunikationstechnischen Infrastruktur – eine wichtige Vorbedingung für
die Ansprüche von digitaler Wirtschaft und Forschung.
§ Kreative und Kulturschaffende finden zahlreiche Orte und Co-working Spaces für ihre
Bedarfe – eine Übersicht dazu ist auf den Internetseiten von Projekt Zukunft bereitge-
stellt.
§ Mit der Initiierung und Finanzierung der „Berlin Music Week“ bewirkte Projekt Zukunft
eine erneute Zusammenarbeit der verschiedenen Akteure des Berliner Musikmarktes.
Berlin wurde damit einer der besten Orte für innovative Unternehmen, Kreative und
Kulturschaffende.
Politische Akzeptanz durch Strategieentwickung und Clusterbildung
Projekt Zukunft hat wesentlich dazu beigetragen, das Bewusstsein der Berliner Entschei-
dungsträger in Politik und Verwaltung für die Anforderungen einer modernen Informations-
gesellschaft und die Bedarfe der Unternehmen der Creative Industries zu schärfen. Möglich
wurde das u. a. durch die Vernetzung in Arbeitskreisen, in den Anfängen von Projekt Zukunft
durch die „Staatsekretärsrunde“, heute durch den IT-Strategiekreis und den Lenkungskreis
für das Cluster IMK.
Berlin - Modellstadt für Innovation und Kreativität
Berlin konnte sich im Laufe des Strukturwandels in verschiedenen Bereichen zur Modellstadt
entwickeln:
§ für technologische Innovation im Bereich Medien und Kommunikation: Berlin und
Brandenburg führten z.B. weltweit als erste Region DVB-T ein;
§ für die Förderung der Kreativwirtschaft
§ für Netzwerkbildung zwischen alter und neuer Industrie, zwischen IT- und Kreativ-
branchen
§ für Existenzgründungen im IT-Bereich
§ für Existenzgründungen und neue Beschäftigungsformen: in der Berliner Kreativwirt-
schaft sind über 50% der Beschäftigten selbständig tätig – die „flexicurity“ wird zur
neuen Herausforderung.
Die Landesinitiative Projekt Zukunft selbst wurde zu einem Best Practice-Beispiel der EU-
Kommission. Konzept, Methode und die Praxiserfahrungen von Projekt Zukunft wurden oft
als Modell angesehen und in andere Regionen und Länder transferiert.
Projekt Zukunft Dokumentation 17
18. Effektivierung des Einsatzes von Fördermitteln
Projekt Zukunft setzte sich für einen effektiven Einsatz von Fördermitteln auf verschiedenen
Ebenen ein:
§ Nutzung vorhandener Förderprogramme für die Bedarfe der IT-, Medien- und Krea-
tivunternehmen:
So konnten bereits 2008 rund 40 Prozent aller Investitions- und Wirtschaftsfördermit-
tel des Landes Berlin in Kommunikation, Medien und Kultur- und Kreativwirtschaft er-
folgreich investiert werden. 2010 lag der Anteil des Clusters an der Investitionsförde-
rung (GRW) bei 42 Prozent und der Anteil an der Innovationsförderung bei 58 Pro-
zent.
§ Aufschließen und Anpassung der vorhandenen Programme für die IT-, Medien- und
Kreativwirtschaft:
So wurden Programme wie das Messeförderprogramm für die Branchen der Kreativ-
wirtschaft geöffnet, das GRW-Programm zur Förderung von Technologietransfer
wurde für die Förderung von Designleistungen und damit für die Designbranche ge-
öffnet, die Vergabe von Mikrokrediten wurde an die Bedarfe der Kreativen angepasst.
§ Entwicklung neuer Programme speziell für die Kreativwirtschaft:
So wurden insbesondere mit dem neu aufgelegten VC-Fonds Kreativ und dem
Coaching-Programm KCC Fördermaßnahmen aufgelegt, die die speziellen Bedin-
gungen der Kreativunternehmen berücksichtigen.
Seine eigenen finanziellen Mittel (Landes- und EU-Mittel) konnte Projekt Zukunft im gesam-
ten Zeitraum von knapp 500.000 Euro (Gesamtsumme 1997-2000) auf ca.1,6 Mio. Euro im
Jahre 2011 anheben. Der Netzwerkcharakter der Initiative erzeugte allerdings eine starke
Breitenwirkung des Mitteleinsatzes und eine Vervielfachung der Mittelhöhe durch die Beteili-
gung privater und öffentlicher Partner und Institutionen an den Projekten.
Internationale Positionierung Berlins
Berlin konnte sich durch zahlreiche europaweite und internationale Projekte auch internatio-
nal gut positionieren. Im „Creative Cities Network“ tauscht sich die Stadt mit den anderen von
der UNESCO ausgezeichneten Cities of Design aus. Projekt Zukunft trat 2010 als eins von
sieben Gründungsmitgliedern dem „European Digital Think Tank“ bei. Ziel ist bei diesem
Projekt der Austausch zwischen den europäischen Metropolen über Chancen und Potenziale
der digitalen Wirtschaft. Im Projekt „Creative Metropoles“ geht es um den Erfahrungsaus-
tausch bei der Förderung der Kreativwirtschaft. Das Projekt „Open Cities“ befasst sich mit
neuen Innovationsmethoden für den öffentlichen Sektor. Das Projekt „European Creative
Alliance“, in dem Berlin als Leadpartner führt, will eine Plattform etablieren, die den Transfer
der Kreativbranchen und kreativer Methoden auf die konventionellen Industrien („Spill-Over“)
unterstützt. Im Frühjahr 2012 startet „Cross Innovation Alliance“. Dieses Projekt untersucht
diese Spill-Over-Effekte vertiefend in Bereichen wie Smart Cities, Cross-Collaboration, Inno-
vationen durch kulturelle Impulse und analysiert die Effektivität verschiedener Instrumente
zur Unterstützung von Spill-Over. Die Erfahrungen bei diesen Projekten haben unmittelbaren
Projekt Zukunft Dokumentation 18
19. Einfluss auf die Politik der EU-Kommission bei der weiteren Ausgestaltung zukünftige Pro-
gramme wie Europa 2020. Berlin kooperiert hierbei mit den weltweit führenden Metropolen –
von Madrid oder Helsinki in Europa bis zu Buenos Aires, Peking und Tokio.
Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit für Berlin als Standort der IT- und
Kreativwirtschaft
Projekt Zukunft hat wesentlich zum Image Berlins als Standort für die IT- und Kreativwirt-
schaft beigetragen. Das Internetportal www.projektzukunft.berlin.de bietet auf 2.000 Seiten
Informationen und News für die Akteure in der Stadt. Die englische Version richtet sich an
internationale Partner. Mit Facebook und Twitter werden insbesondere neue Zielgruppen
angesprochen. Zusammen erreicht Projekt Zukunft über das Internet monatlich etwa 10.000
Personen. Die 14-tägig erscheinen E-News informieren mehr als 4.300 Abonnenten über
Aktuelles aus der Szene, eine englische Fassung geht monatlich an einen internationalen
Interessentenkreis. Studien und Publikationen vertiefen die Informationen über zentrale
Themenfelder. Seit dem Jahr 2000 veranstaltet Projekt Zukunft die „Zukunftsgespräche“ und
erreicht mit diesen öffentlichen Podiumsdiskussionen durch die Kooperation mit dem Infora-
dio des rbb regelmäßig mehr als 100.000 Hörer und Hörerinnen in Berlin und Brandenburg.
Weitere Informationen über Projekt Zukunft im Internet unter:
www.projektzukunft.berlin.de
Projekt Zukunft Dokumentation 19
21. Anhang I
Marktzahlen und Branchenentwicklungen
1997 – 2009
Projekt Zukunft Dokumentation Anhang I 21
22. Anhang I
Unternehmen in den IKT- und Medienbranchen 1997 – 2003
Projekt Zukunft Dokumentation Anhang I 22
23. Anhang I
Beschäftigte in den IKT- und Medienbranchen 1997 – 2003
Projekt Zukunft Dokumentation Anhang I 23
24. Anhang I
Umsätze in den IKT- und Medienbranchen 1997 – 2003 *
* D-Mark-Werte (1997, 2000) wurden in Euro-Werte umgerechnet
Projekt Zukunft Dokumentation Anhang I 24
25. Anhang I
Unternehmen in Kreativwirtschaft, IKT und Medien 2004 – 2008
Projekt Zukunft Dokumentation Anhang I 25
26. Anhang I
Erwerbstätige in Kreativwirtschaft, IKT und Medien 2004 – 2008
Projekt Zukunft Dokumentation Anhang I 26
27. Anhang I
Umsätze in Kreativwirtschaft, IKT und Medien 2004 – 2008
Projekt Zukunft Dokumentation Anhang I 27
28. Anhang I
Unternehmen in Kreativwirtschaft, IKT und Medien 2009 *
* Seit 2009 neue statistische Zuordnung der Branchen nach Wirtschaftszweigen (WZ)
Projekt Zukunft Dokumentation Anhang I 28
29. Anhang I
Erwerbstätige in Kreativwirtschaft, IKT und Medien 2009
* Seit 2009 neue statistische Zuordnung der Branchen nach Wirtschaftszweigen (WZ)
Projekt Zukunft Dokumentation Anhang I 29
30. Anhang I
Branchenumsätze in Kreativwirtschaft, IKT und Medien 2009
* Seit 2009 neue statistische Zuordnung der Branchen nach Wirtschaftszweigen (WZ)
Projekt Zukunft Dokumentation Anhang I 30
31. Anhang I
Unternehmen in der Kreativ-, IKT- und Medienwirtschaft 1997 - 2009
Projekt Zukunft Dokumentation Anhang I 31
32. Anhang I
Erwerbstätige in der Kreativ-, IKT- und Medienwirtschaft 1997 - 2009
Projekt Zukunft Dokumentation Anhang I 32
33. Anhang I
Branchenumsätze in der Kreativ-, IKT- und Medienwirtschaft
1997 - 2009
Projekt Zukunft Dokumentation Anhang I 33
34. Anhang II
Initiativen und Projekte (Auswahl)
Jahr Bezeichnung Thema Beschreibung
1998 CidS! -Computer in die Qualifizierung Förderung der Medienkompetenz von
Schulen! Schülerinnen und Schülern, Ausstat-
tung von Schulen mit Informations-
technologie und Internetzugang, Qua-
lifikation von Lehrkräften im Umgang
mit IT-Technik, Anbieten von techni-
schem Support; bis 2005
Partner: CidS! Computer in die Schu-
len gGmbH, agiert heute eigenständig
1998 Stadtinformationssystem eGovernment Darstellung der Berliner Verwaltung im
berlin.de Netz mit Erweiterung um Inhalte aus
der Berliner Wirtschaft und Gesell-
schaft; öffentlich-privates Projekt
1998 berlin univers Qualifizierung/ Multimedia-Reformprojekt für die Uni-
Wissenstransfer versitäten und Gründung der Multime-
dia Hochschulservice GmbH zum
Transfer von Wissen in Unternehmen
1998 Bietergemeinschaft für das Handwerk Zusammenschluss von Handwerksbe-
Handwerk trieben und Internetportal für Koopera-
tion bei Ausschreibungen
1998 Virtuelles Güterverkehrs- Mobilität Logistiksystem zur Bewältigung der
zentrum belastenden Folgen von Kommunika-
tion und Transport einer Metropole
1998 Krankenhauslogistik- Gesundheit Logistiksystem zur Optimierung von
projekt Arbeitsabläufen im Krankenhaus; zur
Kostenreduktion im Gesundheitswe-
sen, krankenhaus-übergreifende Ver-
und Entsorgung; Transfer des Projek-
tes der Charité auf fünf weitere Kran-
kenhäuser
Partner: Universitätsklinikum Charité
1998 Initiative Ausbau des Ka- IKT/ Breitband Ausbau des Kabelnetzes zum Multi-
belnetzes medianetz für interaktive Dienste wie
regionale Informationen, Business-TV
oder on-demand-Dienste; Ziel: offene
Betreiberplatt-form für eine Vielzahl
von neuen Diensten und Angeboten,
bis Ende 2000. Partner: Kabel
Deutschland
1999 Initiative Multimedia und IKT/ Branchen- Verbesserung der Rahmenbedingun-
Internet initiative gen für neue junge Branchen wie Call-
Center, Multimedia- und Internetfirmen
und Ausbau der Interhauptstadt Berlin
Projekt Zukunft Dokumentation Anhang II 34
35. Anhang II
1999 Technologieinitiative „Mo- IKT Zusammenschluss von 50 Unterneh-
bile Breitbandkommunika- men und Forschungseinrichtungen zur
Entwicklung von internetbasierten
tion“ mobilen Services auf der Basis des
zukünftigen Breitbandzuganges; 5
Task-Forces: Produktion/Fertigung,
Vertrieb/Marketing, Woh-
nen/Gesundheit/Senioren, Verkehr/
Logistik/Tourismus und Sicherheit,
Durchführung von Workshops, 2003
um drahtlose lokale Netze (W-LAN),
Abrechnungssysteme, Sicherheit und
Mehrwertdienste erweitert worden
1999 Euro@Berlin - Bewerbung IKT/ eGovern- Start der eGovernment-Aktivitäten mit
im Wettbewerb Medi- ment dem Beitrag Euro@Berlin
a@Komm des BMWI
1999 Qualifizierungsinitiative Qualifizierung Ziel des MedienKompetenzNetzes:
"Capital of Talent"/ Projekt Entwicklung neuer Lösungen für die
Defizite und Probleme des Arbeits-
mecomp.net marktes im Bereich Medien-, Informa-
tions- und Kommunikationsberufe,
Verbesserung von Qualifikationen,
Transparenz schaffen, Informationen
bereit stellen
Partner: Experten der Hochschule der
Künste Berlin und des Fraunhofer-
Instituts für Software- und System-
technik (ISST)
2000 Zukunftsgespräche Netzwerk Start der bis heute stattfindenden Rei-
he öffentlicher Podiumsdiskussionen
zu den Themen Informationsgesell-
schaft/ Creative Industries; in Koope-
ration mit dem Inforadio/rbb
Durchführung in Zusammenarbeit mit
dem InfoRadio, dem Märkischen
Presse- und Wirtschaftsclub, der
Brandenburger „Informationsstrategie
BIS 2006" und weiteren Partnern
2000 Ideenwettbewerb Wettbewerb/ Ideenwettbewerb für E-Commerce-
e-commStar2000 Förderung Anwendungen
2001 Initiative Net Economy IKT/ Branchen- Ziel: Unterstützung der neuen Bran-
initiative chen, Förderung von Kooperation und
Netzwerken, Verbesserung der Rah-
menbedingungen, Präsentation Ber-
lins als Stadt der Net Economy; The-
ma „Startup Berlin-Stadt der Medien
und Kommunikation“ wurde zum Motto
der Präsentation auf der CeBIT 2001
Projekt Zukunft Dokumentation Anhang II 35
36. Anhang II
2001 Initiative Musikwirtschaft Musik Musikpreis Echo erstmals in Berlin
verliehen, neuer „Newsletter Spezial“;
Ziel: Transparenz über die Branche in
Berlin, Verbesserung der Kommunika-
tion zwischen den Akteuren der Bran-
che, Unterstützung eines Netzwerks
zwischen den etablierten Unterneh-
men und den Newcomern, weitere
Themen: Ausbildung und Finanzie-
rungsmodelle; regelmäßige Treffen
mit der Berliner Club Commission;
2002 Branchenplattform "Bärenmar-
ken"; ab 2010 Berlin Music Week
2001 Initiative eGovernment eGovernment 10 Verbundvorhaben rund um interak-
tive Bürgerdienste und den elektroni-
schen Geschäftsverkehr, darunter
Projekte zur Automatisierung der
Handelsregister, IT-Einsatz in Bürger-
büros, Trustcenter für die Digitale Sig-
natur - Anwendungsprojekt: elektroni-
sche Antragstellung für Förderungen
bei der Investitionsbank Berlin; Work-
shopreihe; Nutzung interaktiver E-
Government-Anwendungen zwischen
der Wirtschaft und der Verwaltung
2006 gesteigert, Vereinheitlichung und
Bündelung wirtschaftsrelevanter Onli-
neangebote der Bezirke, 2010: Projekt
eStraße, Open Government Data
(2011)
2001 Innovationsförderpro- Förderung Förderprogramm um neuen Schwer-
gramm Informationsgesell- punkt „Förderung der Entwicklung
multimedialer Produkte und Dienstleis-
schaft tungen für die Informationsgesell-
schaft" ergänzt, Zusammenarbeit mit
der IBB, vereinfachter Kundenzugang,
mehr Transparenz und einheitliche
Kriterien in der Bearbeitung sowie Be-
schleunigung der Bewilligung von
Förderanträgen
Projekt Zukunft Dokumentation Anhang II 36
37. Anhang II
2001 AG Informationsgesell- IKT/Green IT Gründung der AG Informations-
schaft in der Lokalen gesellschaft innerhalb der Lokalen
Agenda 21 im Jahr 2001; mehrjährige
Agenda21 Begleitung des Agendaprozesses
2001 JuniorWebWerber Qualifizierung InfoRadio-Projekt, bei dem Schüler für
Unternehmen in ihrer Nähe ein PR-
Konzept (einschl. Website) entwickeln
Partner: Inforadio Berlin-Brandenburg,
Werbeagentur BBDO, Multimediafirma
Exozet
2001 Netdays Berlin Qualifizierung Festival zur Förderung der Medien-
und Internetkompetenz; Beteiligung
durch Projekt Zukunft
2002 Initiative Digitales Terrest- IKT Umstellung des terrestrischen Fern-
risches Fernsehen (DVB-T) sehens auf die digitale DVB-T-
Technik; Ermöglicht und vereint neue
Übertragungstechniken – DVB-T,
UMTS und Internet (nach Bundesbe-
schluss); Anregung neuer Dienste
2002 XML-Initiative Berlin- IKT Wirtschafts- und anwendungsorientier-
Brandenburg (XIBB) te Technologieinitiative zur gemein-
samen Entwicklung und Etablierung
von XML-basierten Geschäftsprozes-
sen, Initiative macht XML für den Mit-
telstand verfügbar, stimuliert interes-
sante Anwendungen und generiert so
Wettbewerbsvorteile sowohl für die
Nutzer als auch für die Anbieter von
Lösungen
2002 Technologieinitiative Si- IKT Ziele: Netze und Daten vor Miss-
cherheit mit Informations- brauch schützen, Absicherung gegen
Computer-Viren und unerwünschten
technologie Datenmüll, Datenbestände über eine
längere Zeit lesbar halten; außerdem
Anwendungsfälle außerhalb der Viren-
und Hackerschutzproblematik: Ar-
beits- und Verkehrssicherheit, Perso-
nensicherheit, Produktschutz oder
Kennzeichnung von Waren und In-
haltsstoffen, Softwarenutzung; seit
2003 Schwerpunkte „Absicherung von
Großveranstaltungen“, „Gebäudesi-
cherheit“, „Produktionssicherheit“ und
„sicheres Dokument“, „Biometrietest-
zentrum“; 2010: Entstehung des
Netzwerkes SIGNUM, Spitzencluster-
bewerbung, Kompetenzzentrum Kriti-
sche Infrastrukturen
Partner: Fraunhofer Institut u.a. For-
schungsinstitute, Unternehmen
Projekt Zukunft Dokumentation Anhang II 37
38. Anhang II
2002 Facility Management der eGovernment Erfassung aller öffentlichen Liegen-
Liegenschaften des Landes schaften und Aufbau eines CMS-und
Logistiksystems zur Verwaltung
Berlin
2002 Netdays Berlin Qualifizierung Festival zur Förderung der Medien-
und Internetkompetenz; Beteiligung
durch Projekt Zukunft
2003 Initiative Zusammenarbeit Internationali- Entwicklung eines Konzepts, um Ko-
mit Osteuropa sierung operationen der Berliner Medien- und
Kommunikationswirtschaft mit Osteu-
ropa zu erleichtern
2003 Rahmenvertrag "MediaPo- IKT/Netzwerk Gemeinsame Unterstützung von IT-
lis" mit der Deutschen Te- Projekten, wie CidS, Vorstudie
eGovernment-Potenziale, KidsSmart
lekom AG
2003 Informationskampagne IKT/Netzwerk Ziel: Präsentation der hervorragenden
„We make IT. Berlin- Potenziale des IT-Standortes (in Wirt-
schaft und Wissenschaft); initiiert von
Brandenburg“ Projekt Zukunft haben Organisationen
und Institutionen Fakten zusammen-
getragen, die belegen, dass die Regi-
on Berlin eine führende Rolle im IT-
Bereich spielt; Umsetzung der Kam-
pagne geleitet durch den Medienbe-
auftragten der beiden Länder Bernd
Schiphorst
2004 Telekommunikationsatlas IKT Überblick über die kommunikations-
technische Infrastruktur in Berlin, gibt
Auskunft über die Leistungen und Un-
ternehmen der Telekommunikations-
wirtschaft (wie Anbieter, Carrier,
Technik und Netzabdeckung, über
Glasfasernetze, das DSL-Angebot, W-
LAN-Dienste und DataCenter) mit ei-
gener Infrastruktur in Texten und Kar-
ten, http://www.tk-atlas-berlin.de
2004 Kulturwirtschaftsinitiative Creative Indust- Zusammenarbeit mit der Kulturverwal-
(CI - Strategie) ries tung, Design-Netzwerk create berlin
u.a. Netzwerke, Anfang 2006 UNE-
SCO City of Design, Unterstützung
durch u.a. Messegemeinschaftsstände
und Auslandspräsentationen der Ga-
mes-, Design-, Mode- und Kunstbran-
che, B2B-Veranstaltungen wie „Media
meets Industry“, Netzwerkbildung und
Internetplattformen sowie brachen-
spezifische Workshops, u.a. in Koope-
ration mit Banken zu Fragen der Fi-
nanzierung oder mit Juristen zu Ver-
wertungs- und Urheberrechtsfragen;
CreativeCity Berlin- Portal; 1. Kultur-
wirtschaftsbericht Berlin 2005; 2. Kul-
turwirtschaftsbericht Berlin 2008
Projekt Zukunft Dokumentation Anhang II 38
39. Anhang II
2004 Rahmenvertrag mit Micro- IKT/ Netzwerk Gemeinschaftliche Projektförderung
soft Deutschland zahlreicher Vorhaben, wie CidS,
Schlaumäuse, Senioren Computer
Club, Games Academy
2004- Best Booths Award Kunstmarkt Verleihung von Preisen für die besten
2010 Stände auf dem Art Forum Berlin
2004-2010
2005 Museumsportal Creative Indust- Entwicklung eines Internetportals für
ries/ alle Berliner Museen, Ausstellungs-
Kunstmarkt häuser, Gedenkstätten in Form der
Public-private-Partnership, Pilotprojekt
der Kulturwirtschaftsinitiative; An-
schubfinanzierung durch Projekt Zu-
kunft; Start Januar 2008
2005 Wissenschaftsatlas Qualifizierung/ Partner: IBB, TSB, Berlin Partner, IHK,
Wissenstransfer TIMEKontor
2005 IT-Strategie IKT Start der IT-Strategie; Definition kon-
kreter Maßnahmen, Zielparameter,
Partner und Umsetzungszeiträume für
zentrale IT-Projekte; seit 2005 fortlau-
fend
2005 Telemedizin/eHealth Gesundheit Ziel: Initiierung von drei innovativen
Projekten. Erreicht:2006 1.Nest–
Netzwerk für integrierte System- und
Telemedizin 2.StrokeNET – Verbund-
projekt von Rettungsdiensten, Spezi-
alkliniken und kooperierenden Kran-
kenhäusern auf der Basis einer Kom-
munikationsplattform für mobile und
feste Netze 3.Innovationsforum
EHealth
2005 Digital Innovation through IKT/ Internatio- Ziel: Vermittlung der Berliner Erfah-
Cooperation in Europe nalisierung rungen mit der Digitalisierung des
Fernsehens (DVB-T/ DVB-H) an ande-
(DICE) re europäische Länder und Entwi-
ckung neuer Anwendungen gemein-
sam mit diesen Ländern
2005 Programm „Berlin-Stadt Qualifizierung/ Ziel: Verbesserung der Rahmenbe-
des Wissens“ eLearning dingungen für die Qualifizierung von
kleinen und mittleren Unternehmen
durch bedarfsgerechte und kosten-
günstige E-Learning-Angebote; Be-
reitstellung einer E-Learning-Plattform
im Internet und Gründung einer E-
Learning-Initiative
Partner: Technologie- und Weiterbil-
dungsfirmen, IHK
Projekt Zukunft Dokumentation Anhang II 39
40. Anhang II
2005 - Branchenbezogene Ban- Förderung/ Ziel: Aufschließen der Banken für die
2009 Netzwerk Bedarfe der einzelnen Kreativbran-
kengespräche (Games/ Ki-
chen; Schaffung von Transparenz der
no / Mode/ Design etc.) Förderprogramme; Durchführung von
insgesamt neun Gesprächen mit den
Branchen Verlage, IT, Games, Film,
Design, Mode, Werbung/ Online-
Marketing
2006 Ideenwettbewerb Pro- Förderung Einreichung von mehr als 50 Einsen-
FIT2006 dungen; Jury empfahl daraus Anzahl
neuer Vorhaben zusätzlich zum übli-
chen Antragsgeschehen zur Förde-
rung, alle Fälle in einem beschleunig-
ten Verfahren noch 2006 bewilligt,
Themen: Sicherheit, konvergente
Dienste und XML
2006 Wirtschaftsportal eGovernment Internetportal (unter berlin.de), Public-
private-Partnership, bietet interessier-
ten Unternehmen mehr als 150 Infor-
mationen und Online-Dienste der
Verwaltung sowie die elektronische
Abwicklung von Verfahren mit der
Verwaltung
2005 - Design- Roundtable Design Zahlreiche Treffen mit den Vertretern
2006 der Designwirtschaft und möglichen
Kooperationspartnern
2006 Berlin Unesco City of De- Design/ Creati- Auszeichnung Berlins als Stadt des
sign/ Unesco Creative Cit- ve Industries Design durch die UNESCO; Aufnah-
me Berlins in das UNESCO Creative
ies Netzwerk Cities Netzwerk
2006 Designinitiative Design Anstoß zur Reflektion der Potentiale
der Berliner Designbranche und För-
derung
2006/ Aufbau Berlin Music Com- Musik Initiierung des übergreifenden Netz-
2007 werkes, Unterstützung Antrag Förde-
mission
rung aus GRW
2006 Berliner Verbundvorhaben Sicherheit Projektförderung, Unterstützung Ver-
"Sicheres Gebäude" einsgründung
2007 Lenkungskreis für die Kul- Creative Indust- Start des Lenkungskreises für die Kul-
tur- und Kreativwirtschaft ries tur- und Kreativwirtschaft, später für
das Cluster Information, Medien,
(später Cluster IMK) Kreativwirtschaft
Projekt Zukunft Dokumentation Anhang II 40
41. Anhang II
2007 EU-Projekt REDICT (Re- IKT Innovationsstrategien von sechs euro-
gional Economic Develop- päischen Städten vergleichen, Best-
Practice-Verfahren identifizieren und
ment by ICT/New media Maßnahmen entwickeln, um regionale
clusters) Innovations- und Wirtschaftskraft
durch verbesserte Initiativen im Clus-
ter ITK/Neue Medien zu steigern; Pro-
jektlaufzeit über 2 Jahre
Partner: 18 beteiligte Partner aus Ber-
lin, Paris, Amsterdam, Dublin, Kopen-
hagen, Bukarest; Technische Univer-
sität Berlin, Technologiestiftung Berlin
2007 Design Reaktor Berlin Design Kooperation zwischen Design und
Handwerk; Projekt der UdK
2007 Informationsportal Creati- Creative Indust- Launch des Informations- und Kom-
ve.City.Berlin ries munikationsportals für die Kreativwirt-
schaft
Betreiberin: Kulturprojekte Berlin
GmbH
2007 VC-Fonds Kreativ und KCC Förderung/ Entwicklung eines VC-Fonds und ei-
Coachingprogramm Creative Indust- nes Coachingprogramm mit speziellen
ries Konditionen für die Kreativwirtschaft
Partner: IBB und TCC
seit Aufbau Stabilisierung DMY Design internationale Plattform für zeitgenös-
2008 sisches Produktdesign
International Design Festi-
val
2007 - zahlreiche Mode- Round- Mode Roundtable Mode/ Green Fashion/
2008 Zwischenmeister zur Netzwerkförde-
table
rung
2008 Berliner RFID-Initiative RFID Ausschreibung von Wettbewerb im
Rahmen innovative Maßnahmen des
EFRE, Unterstützung von F&E-
Projekten
ab Aufbau Berlin Fashion Mode Treffpunkt von Einkäufern, Fachbesu-
2008 chern und Medienvertretern aus dem
Week/ Anschubfinanzie-
In- und Ausland, Messen und Veran-
rung Mercedes Benz staltungen wie Premium International
Fashion Week Fashion Trade Show, Bread and But-
ter, Bright Tradeshow
seit Arbeitskreis Kulturwirt- Creative Indust- Länderübergreifene Definition und
2008 ries/ Strategie Abgrenzung der Kultur- und Kreativ-
schaft der Wirtschaftsmi-
wirtschaft/ Einigung auf Kennzahlen/
nisterkonferenz/ Vorsitz: Bericht über Best Practise- Beispiele
Berlin der Länder/ Abstimmung mit Bundes-
initiative
Projekt Zukunft Dokumentation Anhang II 41
42. Anhang II
2008 Netzwerk Urban Screens Urban Screens Aufbau eines Kooperationsnetzwerkes
Berlin und International zur Initiierung und Umsetzung von
Medienfassaden im öffentlichen
Raum; Begleitung und Unterstützung
der Medienfassaden Festivals 2008
und 2010
2009 Handlungsinitiative Kom- IKT WLAN-Mesh (Durchführung von zwei
munikationsnetze und - Pilotvorhaben in der Berliner City,
FTTH-Strategie Berlin: Durchführung
dienste des Umsetzungsdialoges und Folge-
maßnahmen, Leerrohrkataster und
Leerrohr-Initiative
2009 Handlungsinitiative “Open IKT Potenzialanalyse Open Source Soft-
Standards/ Open Source” ware in der Hauptstadtregion, Unter-
stützung von Kooperationen zwischen
Wirtschaft und Forschung
2009 Umsetzungsdialog Breit- IKT 2008 Bestandsaufnahme zur Tele-
band Berlin kommunikationsinfrastruktur Berlins
und Skizze eines möglichen FTTH-
Ausbauszenariums (durch Beratungs-
unternehmen ITCcon) als Basis für
einen Umsetzungsdialog (Gespräche
und Workshops mit TK- Unternehmen,
Berliner Infrastrukturanbietern und der
Wohnungswirtschaft). Im August 2011
Erarbeitung einer Analyse zur Breit-
bandversorgung in Berlin auf der Ba-
sis des Breitbandatlas des Bundes
(durch TÜV-Rheinland Consulting
GmbH). 2011 wurde ein erstes FTTH-
Pilotvorhaben in der Gropiusstadt be-
kannt gemacht.
2009 Berlin Music Week Dach- Musik Musikfestival, das stadtweit die ganze
markenkampagne Bandbreite moderner populärer Musik
abdeckt, ein Musikkongress mit Bar-
camp, ein Messeformat, Einzelevents
wie Branchenmeetings und Veranstal-
tungen von Verbänden und Netzwer-
ken sowie Publikumsveranstaltungen
Partner: Berlin Music Commission
eG, Clubcommission e.V.
2009 Wettbewerbsreihe "Berlin - Förderung/ Start der Wettbewerbsreihe zur Initiie-
made to create"; Games rung von Projektideen in Kreativ- und
IT-Wirtschaft; Ziel des ersten Wettbe-
1. Wettbewerb zu Serious werbs: Erschließen neuer Anwen-
Games dungsgebiete für Konzepte und Tech-
nologien aus der Video- und Compu-
terspielindustrie; die eingereichten
Projekte kamen aus den Bereichen
Medizin, Bildung, Kultur, Industrie und
Wissenschaft
Projekt Zukunft Dokumentation Anhang II 42
43. Anhang II
2009 Wettbewerbsreihe "Berlin - creative indust- Wettbewerb branchenübergreifend für
made to create", ries die Film- und Kreativwirtschaft
2. Wettbewerb Visual
Effects
2009 Gemeinschaftsstand Berli- Verlagswesen/ zur Erhöhung der Potenziale der Ber-
ner Verlage auf Messe Bücher liner Verlagsbranche im internationa-
len Wettbewerb
London Book Fair
2009 Handlungsfeld "Internet Internet der Start eines neuen Handlungsfeldes,
der Dienste" dienste Potenzialanalyse (2010/ 11), Förde-
rung von Projekten
2009 CREATIVE METROPOLES: Creative Indust- Situation der Kultur- und Kreativwirt-
Public Policies and Instru- ries schaft in Berlin, das öffentliche För-
dersystem und die Entwicklung kreati-
ments in Support of Crea- ver Stadträume wird systematisch
tive Industries analysiert und entsprechende Best
Practises erarbeitet; Ziel: verbesserte
Förderstrategien und Handlungspläne
für die Berliner Politik entwerfen, um
Wachstum und Entwicklung des krea-
tiven Sektors voranzutrieben
2009 Netzwerk open source Ber- IKT/ Partnerstädte: Riga City Council (Lead
lin open source Partner), City of Helsinki, Oslo
Teknopol, Tallinn City Government,
Vilnius City Council, Hägersten-
Liljeholmen District Council of Stock-
holm, City of Warsaw, Birmingham
City University, Amsterdam Innovation
Motor, Barcelona Activa
2010 Wettbewerbsreihe "Berlin - Buchmarkt Wettbewerb für die Verlagsbranche
made to create";
3. Wettbewerb Evolving
Books
2010 Wettbewerbsreihe "Berlin - Mode Wettbewerb für die Modebranche
made to create"
4. Wettbewerb Start your
Fashion Business
2010 Wettbewerbsreihe "Berlin - IT Ideenwettbewerb für mobile Applikati-
made to create" onen
5.Wettbewerb Apps4Berlin
2010 Projektgruppe Breitbandat- IT Kartenwerk der Breitbandversorgung
las Berlin für leitungsgebundene und drahtlose
Technologien in Berlin; für jeden
Stadtteil wurde die Verfügbarkeit für
unterschiedliche Bandbreitenklassen
und Technologiegruppen rechnerisch
ermittelt
Projekt Zukunft Dokumentation Anhang II 43