Proximity Mobile Payment hat das Potenzial, den Markt des persönlichen Bezahlens zu revolutionieren. Das mobile Bezahlen für Waren und Dienstleistungen am Point-of-Sale wird Bargeld und Kreditkarte zu einem spürbaren Teil substituieren – es macht Smartphones zur digitalen Geldbörse. Die SCHICKLER Unternehmensberatung prognostiziert, dass die mit Proximity Mobile Payment generierten Umsätze in den nächsten fünf Jahren mit über 50% pro Jahr wachsen. Die Anzahl der Nutzer, die mit ihrem eigenen Smartphone via Proximity Mobile Payment am Point-of-Sale bezahlen, steigt zwischen 2012 und 2017 auf das Achtfache an. Somit bezahlen 2017 weltweit knapp 70 Millionen Nutzer Waren und Dienstleistungen im Wert von über 40 Milliarden Euro, so die Prognose aus heutiger Sicht.
Der Mobile-Payment-Markt ist stark in Bewegung, aktuell bieten zahlreiche Unternehmen Kreditkarten-Swipe-Systeme an. Diese Systeme verwandeln ein Smartphone in ein mobiles Kreditkarten-Bezahlterminal. „Das ist allerdings nur ein Zwischenschritt auf dem Weg zum vollumfassenden Mobile Payment, denn die Kreditkarte bleibt zentraler Bestandteil“, sagt Alexander Kahlmann, Geschäftsführer bei der Schickler Unternehmensberatung. Zudem drücke die Verlängerung der Bezahlkette die Margen – auf die Dauer sei dieses Geschäftsmodell unprofitabel. „Wirklich interessant ist der nächste Evolutionsschritt im Mobile-Payment-Markt: Proximity Mobile Payment“, erläutert Kahlmann.
Wie sich die Struktur des Proximity-Mobile-Payment-Marktes entwickeln wird, ist noch nicht sicher. Fest steht: Grundlegend für den Erfolg sind Kooperationen: zwischen Hardware- und Softwareherstellern, Mobilfunkprovidern, Kreditkarteninstituten und Banken. Bisher hat sich kein Player in diesem wachsenden Markt durchgesetzt. „Unabhängig von der genauen Marktstruktur lässt sich heute schon sagen: Proximity Mobile Payment wird in naher Zukunft einen merklichen Anteil des Zahlungsverkehrs am Point-of-Sale ausmachen“, so Kahlmann.
Die SCHICKLER Beratungsgruppe gilt als das führende Beratungshaus für Medienunternehmen in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Von Büros in München und Hamburg aus arbeiten rund 50 Mitarbeiter für die Beratungsgruppe. Kunden sind Unternehmen aller Mediengattungen im In- und Ausland, von Zeitungen und Zeitschriften, Online und Fachpresse bis hin zu TV, Radio und Corporate Media. Hinzu kommen Projekte in den Bereichen E-Business, Finanzdienstleistungen, IT und Telekommunikation. Schickler unterstützt Unternehmen bei der Strategieentwicklung, richtet Organisationen auf die Zukunft aus, gestaltet und optimiert crossmediale Kernprozesse und besetzt als Personalberatung Führungspositionen.
http://www.schickler.de
Karriere als Unternehmensberater: http://www.schickler.de/karriere
Proximity Mobile Payment: Das Smartphone als Geldbörse
1. Foto: audioundwerbung | istockphoto.com
SCHICKLER KOMPAKT: PROXIMITY MOBILE PAYMENT
Smartphones:
Die Geldbörse von morgen
2. Umsätze durch
Proximity Mobile Payment
wachsen mit über 50% pro Jahr KOMPAKT
SMARTPHONES – DIE GELDBÖRSE VON MORGEN
Der Mobile-Payment-Markt schlägt hohe Wellen. Zahlreiche Firmen drängen mit Kreditkarten-Swipe-
Systemen auf den Markt. Diese Systeme verwandeln ein Smartphone in ein mobiles Kreditkarten-
Bezahlterminal. Dies ist jedoch nur ein Zwischenschritt auf dem Weg zum vollumfassenden Mobile
Payment, da die Kreditkarte zentraler Bestandteil bleibt. Zudem drückt die Verlängerung der Be-
zahlkette die Margen – auf die Dauer ist dieses Geschäftsmodell unprofitabel.
Wirklich interessant ist deshalb der hierauf folgende Evolutionsschritt im Mobile-Payment-Markt:
Proximity Mobile Payment. Es wird Bargeld und Kreditkarte zu einem spürbaren Teil substituieren
und Smartphones zur digitalen Geldbörse machen. SCHICKLER prognostiziert, dass die mit Pro-
ximity Mobile Payment generierten Umsätze in den nächsten fünf Jahren mit über 50% pro Jahr
wachsen. Die Anzahl der Nutzer, die mit ihrem eigenen Smartphone via Proximity Mobile Payment
am Point-of-Sale bezahlen, steigt zwischen 2012 und 2017 auf das Achtfache an. Somit bezahlen
2017 weltweit knapp 70 Millionen Nutzer Waren und Dienstleistungen im Wert von über 40 Mrd.
EUR, so die Prognose.
STRUKTUR UND ENTWICKLUNG DES MOBILE-PAYMENT-MARKTS
Der Mobile-Payment-Markt lässt sich anhand der zwei Dimensionen „Lokalität“ und „Teilnehmer“
strukturieren. „Lokalität“ unterscheidet Remote und Local Payment, also das Bezahlen aus der Ent-
fernung und vor Ort am Point-of-Sale. In der Dimension „Teilnehmer“ unterscheidet man zwischen
Person-to-Person- und Person-to-Business-Bezahlsystemen (Abb. 1).
LOCAL PAYMENT
Mobiles Bezahlen
Direkter Geldtransfer
für Waren und Dienstleistungen
zwischen Personen
am Point-of-Sale
LOKALITÄT
REMOTE PAYMENT
Entfernter Geldtransfer
M-Commerce
zwischen Personen
PERSON-TO-PERSON PERSON-TO-BUSINESS
TEILNEHMER
Abb. 1: Der Mobile-Payment-Markt gliedert sich in vier Segmente
Remote Payments konnten sich vor allem im asiatischen und afrikanischen Raum etablieren. Die
häufigsten Anwendungsfälle sind SMS-basiertes Bezahlen und Geldtransfers. Gerade in Afrika sind
SMS-basierte Geldtransfers oft die einzige Möglichkeit, über große Distanzen anderen Personen
Geld zukommen zu lassen.
Auf Grund der unterschiedlichen technischen Situation im Netzausbau und dem technischen Stand
von Smartphones schätzt SCHICKLER das Potenzial von Remote Payments für die USA und Europa
SCHICKLER KOMPAKT: PROXIMITY MOBILE PAYMENT 2
3. Die technische
Entwicklung hat sich
zunehmend beschleunigt KOMPAKT
dagegen als gering ein. In diesen Regionen sind vielmehr zahlreiche Startups und Kooperationen
im Segment Local Payment aktiv – vor allem für Person-to-Business-Bezahlvorgänge, also für das
Bezahlen am Point-of-Sale. SCHICKLER prognostiziert für dieses Segment in den nächsten Jahren
die größten Potenziale. Auf Grund der Vielzahl und Diversität der Geschäftsmodelle in diesem auf-
strebenden Segment differenziert SCHICKLER die Unterbereiche Kreditkarten-Swipe, die Annahme
von Kreditkartenzahlungen per Smartphone, und Proximity Mobile Payment, das Bezahlen per
Smartphone am Point of Sale (Abb. 2).
KREDITKARTEN-SWIPE PROXIMITY MOBILE PAYMENT
Abb. 2: Das vielschichtige Local-Payment-Segment lässt sich nochmals untergliedern (Quelle: SCHICKLER)
Die Trends im Mobile Payment folgen einer logischen Entwicklung. Diese begann mit der Einführung
von Geld als Zahlungsmittel, setzte sich fort mit Karten-basiertem Bezahlen und geht nun über zum
*NFC: Near Field Communication NFC*- und Cloud-basierten Bezahlen. Die bereits 2010 entwickelten und heute stark in Umsetzung
Übertragungsstandard zum kontaktlosen Aus- befindlichen Geschäftsmodelle für Kreditkarten-Swipe-Systeme stellen lediglich einen Evolutionsschritt
tausch von Daten über kurze Distanzen. auf dem Weg zum Proximity Mobile Payment dar (Abb. 3).
Die technische Entwicklung der Bezahlsysteme hat sich in den vergangenen Jahren zunehmend
beschleunigt. Daher ist mit weiteren Innovationen in den kommenden Jahren zu rechnen. Da die
Eintrittsbarrieren in den Mobile-Payment-Markt vergleichsweise gering sind, wird der Markt noch
an Dynamik zulegen. Zahlreiche neue Player werden in den nächsten 3 bis 5 Jahren in den Markt
eintreten. Anschließend ist eine Konsolidierungsphase von 2 bis 3 Jahren zu erwarten. In dieser
Zeit werden viele Player den Markt wieder verlassen. Erst dann wird sich die zukünftige Struktur
des Mobile-Payment-Markts etablieren.
Cloud-basiertes
ENTWICKLUNG
Bezahlen mit
Physische Berührungsloses
Smartphones
Abstraktion Bezahlen mit
Berührungsloses von mehreren Smartphones
Mobile Annahme von Bezahlen mit Kreditkarten
Vollständig
Kreditkarten- Karte
bargeldlose
zahlungen
Abstraktion von Transaktion über
Abstraktion von Geldmünzen/ POS-Terminals
konkreter -scheinen
Ware/Dienstleistung
Geld als Erste Kreditkarten- Smartphone-basierte Karten mit All-in-one-Karte NFC-/Barcode- Cloud-basiertes
Zahlungsmittel Kreditkarten terminals Kreditkartenterminals NFC-Chip mit Smartphone basiertes Bezahlen Bezahlen
7 Jhrd. v. Chr. 1950 1972 2010 Aktuelle Trends ZEIT
Abb. 3: Bezahlsysteme werden technisch immer ausgefeilter (Quelle: SCHICKLER)
SCHICKLER KOMPAKT: PROXIMITY MOBILE PAYMENT 3
4. Immer mehr Lösungen
werden in Kooperationen
entwickelt KOMPAKT
STRATEGISCHE POSITIONIERUNG VON MOBILE-PAYMENT-ANBIETERN
Während frühe Mobile-Payment-Lösungen in erster Linie umsatzorientiert waren, legen aktuelle Ent-
wicklungen den Schwerpunkt auf die strategische Positionierung. Große Player bringen nun integrierte
Lösungen wie „Google Wallet“, „Apple Passbook“ oder „Microsoft Wallet“ auf den Markt. Bei diesen
Produkten geht es nicht um direkte Umsatztreiber, sondern um die strategische Positionierung als
zentraler Anlaufpunkt für das Bezahlen und die Verwaltung von Finanzen – beispielsweise auch für
die Verwaltung von Tickets, Bonus- und Punkteprogrammen. Diese Anstrengungen zeigen deutlich
das langfristige strategische Gewicht von Mobile Payment (Abb. 4).
Neben der strategischen Positionierung von Anbietern ist zu erkennen, dass Mobile-Payment-
Lösungen verstärkt in Kooperation entwickelt und an den Markt gebracht werden. Speziell die
Kooperation mit Mobilfunkprovidern und Kreditkarteninstituten wird hier forciert. Mobilfunkprovider
betreiben zum einen eine existierende Infrastruktur für die Kommunikation und haben zum anderen
existierenden Kontakt und Vertrauen zum Kunden. Kreditkarteninstitute verfügen über die notwendigen
Prozesse, Lizenzen und Verträge für den Geldtransfer.
STRATEGISCH
ORIENTIERT
UMSATZ-
ORIENTIERT
2010 2011 2012 Aktuelle Entwicklung ZEIT
Abb. 4: Nach und nach treten strategisch orientierte Anbieter auf den Markt (Quelle: SCHICKLER)
WARUM PROXIMITY MOBILE PAYMENT SO WICHTIG IST
Mehr als 1 Milliarde Menschen besitzen ein Smartphone. Proximity Mobile Payment ermöglicht
die Verwendung dieser Smartphones für das bargeldlose Bezahlen am Point-of-Sale. SCHICKLER
schätzt, dass 2017 weltweit 70 Millionen Nutzer Proximity Mobile Payment verwenden, um Waren
und Dienstleitungen mit ihrem Smartphone am Point-of-Sale zu bezahlen. Der Wert von weltweit
mit Proximity Mobile Payment bezahlten Waren und Dienstleistungen steigt bis 2017 auf über 40
Mrd. EUR im Jahr. (Abb. 5).
50 Mrd. EUR
40 Mrd. EUR
30 Mrd. EUR
20 Mrd. EUR
10 Mrd. EUR
0 Mrd. EUR
2012 2013 2014 2015 2016 2017
Abb. 5: Die Nutzung von Proximity Mobile Payment wird rasant zunehmen (Quelle: SCHICKLER)
SCHICKLER KOMPAKT: PROXIMITY MOBILE PAYMENT 4
5. 1,1 Milliarden Euro
Umsatz in
Deutschland 2017 KOMPAKT
Hiervon entfallen knapp 10. Mrd. EUR auf Umsätze in Europa und über 10,5 Mrd. EUR auf Umsätze
in den USA (Abb. 6).
12 Mrd. EUR USA
10 Mrd. EUR EUROPA
6 Mrd. EUR
4 Mrd. EUR
2 Mrd. EUR
0 Mrd. EUR
2012 2013 2014 2015 2016 2017
Abb. 6: USA und Europa sind wichtige Märkte für Proximity Mobile Payment (Quelle: SCHICKLER)
In Europa entfallen 15% des mit Proximity Mobile Payment generierten Umsatzes auf die DACH-
Länder (Deutschland, Österreich, Schweiz). Innerhalb der DACH-Länder entstehen 77% der Umsätze
in Deutschland. Dieser Umsatz von 1,1 Mrd. EUR, so die Schätzung, wird in Deutschland im Jahr
2017 mit über 87 Millionen Mobile-Payment-Transaktionen generiert. In der Schweiz und Österreich
beträgt der Umsatz im Jahr 2017 225 Mio. EUR bzw. 118 Mio. EUR. Dieser wird mit 11 Millionen
Mobile-Payment-Transaktionen in der Schweiz und knapp 9 Millionen Transaktionen in Österreich
erzeugt (Abb. 7).
D: 1,1 MRD. EUR
EUROPA
OHNE DACH:
8,3 MRD. EUR
DACH:
1,4 MRD. EUR
A: 118 MIO. EUR
CH: 225 MIO. EUR
Abb. 7: Rund 1,4 Mrd. Euro der europäischen Umsätze entfallen auf die DACH-Region (Quelle: SCHICKLER)
CHANCEN UND RISIKEN
Mobile Payment bietet deutlich mehr Chancen als Risiken:
Chancen
+ Neue Umsatztreiber und Erhöhung der Kundenausgaben
+ Kostenreduzierung im Handel durch vereinfachte Abwicklung von Bezahlungen und Handling
von Bargeld
+ Neue Ansatzpunkte für Kundenbindung, Marketing und zielgerichtete Werbung
+ Mehrwert für Kunden durch integrierte Verwaltung von Finanzen
Risiken
- Zersplitterung des Markts in Insellösungen und fehlende Kundenakzeptanz
- Sicherheitsprobleme und fehlendes Kundenvertrauen
SCHICKLER KOMPAKT: PROXIMITY MOBILE PAYMENT 5
6. Chancen für Medien-
und andere Unternehmen KOMPAKT
GEWINNER UND VERLIERER
GEWINNER UNENTSCHIEDEN VERLIERER Print – Äußerst Empfehlenswert
+ Neue Möglichkeiten für den Vor-Ort-Verkauf von Print-Artikeln.
GEWINNER UNENTSCHIEDEN VERLIERER Digital Publishing – Äußerst Empfehlenswert
+ Erhöhung des Vertrauens in digitales Bezahlen und somit Erhöhung der Akzeptanz
für kostenpflichtige digitale Inhalte.
GEWINNER UNENTSCHIEDEN VERLIERER Brands – Äußerst Empfehlenswert
+ Möglichkeiten für Image-Positionierung und Marketing.
GEWINNER UNENTSCHIEDEN VERLIERER Handel – Äußerst Empfehlenswert
+ Umsatztreiber durch Nutzung von Proximity Mobile Payment.
+ Reduzierung von Kosten im Bezahlvorgang.
+ Image-Positionierung bei Technik-affiner Zielgruppe.
GEWINNER UNENTSCHIEDEN VERLIERER Radio – Bedingt Empfehlenswert
+/- Geringer Vor-Ort-Kontakt zu Konsumenten, daher wenige Möglichkeiten
zur Nutzung von Mobile Payment.
GEWINNER UNENTSCHIEDEN VERLIERER E-Commerce-Anbieter – Bedingt Empfehlenswert
+/- Unklar, ob vermehrt Käufe in physischer Welt stattfinden und somit
E-Commerce-Umsätze substituieren.
GEWINNER UNENTSCHIEDEN VERLIERER TV – Nicht Empfehlenswert
- Geringer Vor-Ort-Kontakt zu Konsumenten, daher wenige Möglichkeiten
zur Nutzung von Mobile Payment.
Fazit
Proximity Mobile Payment hat das Potenzial, den Markt des persönlichen Bezahlens zu revolutionieren.
Kooperationen zwischen Hardware-/Softwareherstellern, Mobilfunkprovidern, Kreditkarteninstituten
und Banken sind grundlegend für den Erfolg. Bisher hat sich kein Player in diesem wachsenden Markt
durchgesetzt. Speziell die großen Player positionieren sich jedoch aktuell strategisch. Unabhängig
von der genauen Marktstruktur steht jedoch heute schon fest: Proximity Mobile Payment wird in
naher Zukunft Bargeld und Kreditkarten zu einem spürbaren Teil substituieren.
Wir freuen uns über Ihre Fragen und Anregungen.
Kontakt: Alexander Kahlmann
Schickler Unternehmensberatung GmbH
Tel. +49 40 376650-0
a.kahlmann@schickler.de
COPYRIGHT SCHICKLER 2013 SCHICKLER KOMPAKT: PROXIMITY MOBILE PAYMENT 6