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Stuttgart:
MEIN MOTOR
Crowdfunding
Mikrofinanzierung
Flattr & Co
Ein Überblick über neuartige
Finanzierungsformen für Kreativprojekte
2
Sehr geehrte Damen und Herren,
die Finanzierung eines Kreativ-Projektes ist häufig eine
Herausforderung für Unternehmen der Kreativwirt-
schaft. Das hat verschiedene Gründe: Benötigte
Summen sind in vielen Fällen zu gering, als dass sie
für herkömmliche Kreditgeber überhaupt relevant sind.
Und Kreativität alleine reicht in Verhandlungen mit Ban-
ken als Garantie oft nicht aus, da die Erfolgsaussichten
eines Projekts aus der Kreativbranche schwer kalkulier-
bar sind. Neue Finanzierungsmodelle sind also gefragt.
Die Wirtschaftsförderung der Landeshauptstadt
Stuttgart hat sich auf die Suche nach interessanten
neuen Ansätzen der Finanzierung von Kreativprojekten
und Kreativunternehmen begeben und ist fündig
geworden: Crowdfunding, Mikrofinanzierung sowie
Mikrospendendienste wie Flattr & Co. sind einige der
Modelle, die aktuell für die Kreativwirtschaft diskutiert
werden und auch für Stuttgarter Unternehmen einen
näheren Blick lohnen. Im Rahmen einer Podiums-
diskussion im Stuttgarter Rathaus im Juli 2010 konn-
ten Experten diese Ansätze daher transparenter ma-
chen und den anwesenden Kreativunternehmern
kompetent näher bringen. Die vorliegende Broschüre
ist ebenfalls ein Ergebnis dieser Veranstaltung.
Sie richtet sich an die Teilnehmer der Veranstaltung,
denen damit eine Dokumentation der verschiedenen
Ansätze in die Hand gegeben wird, sowie an alle
Kreativunternehmen, die sich damit nachträglich
informieren wollen.
Fragen zur Funktionsweise, zur üblichen Finanzie-
rungshöhe und zur Eignung der verschiedenen Mo-
delle für Ihre Unternehmenssituation werden Ihnen
auf den folgenden Seiten beantwortet. Mit Sicherheit
wird Ihnen dieser Leitfaden bei der Finanzierung ihres
kreativen Projekts behilflich sein. Ausdrücklich möchte
ich Frauke Feuer, Prof. Eckhard Wendling, Rolf Sto-
larski, Michael Henke und Jens-Uwe Sauer für ihre
freundliche Bereitschaft danken, einen Beitrag zu
dieser Broschüre zu leisten.
Sollten Sie darüber hinaus Fragen dazu haben, wie
Ihnen die Wirtschaftsförderung der Landeshauptstadt
Stuttgart dabei behilflich sein kann, Sie beim Erreichen
Ihrer wirtschaftlichen Zielsetzungen zu unterstützen,
treten Sie gerne jederzeit mit uns in Kontakt.
Viel Erfolg wünscht
Dr. Klaus Vogt
Leiter der Wirtschaftsförderung
Landeshauptstadt Stuttgart
3
Inhalt
• Einführung ........................................................................................................................................................ 4
Prof. Eckhard Wendling, Hochschule der Medien Stuttgart
• Mikrofinanzierung ............................................................................................................................................. 6
Rolf Stolarski, MONEX Mikrofinanzierung Baden-Württemberg e. V.
• Crowdfunding für Kreativprojekte .................................................................................................................... 9
Frauke Feuer, peacefulfish
• Crowdfunding für Startups ............................................................................................................................. 11
Jens-Uwe Sauer, Seedmatch
• Microdonations/Mikrospenden mit Flattr ....................................................................................................... 12
Michael Henke, Blogger
• Über die Autoren............................................................................................................................................. 13
• Das Team Kreativwirtschaft bei der Wirtschaftsförderung der Landeshauptstadt Stuttgart .......................... 14
4
Einführung
von Professor Eckhard Wendling,
Fakultät Electronic Media Hochschule der Medien, Stuttgart
„Wenn ein Film Erfolg hat, ist er ein Geschäft.
Wenn er keinen Erfolg hat, ist er Kunst.“1
Mittlerweile existiert eine unüberschaubare Anzahl an kreativen Produkten.
Die Palette reicht vom klassischen Film über die Videokunst, die Animationen, zu Computer Games,
Multimediaanwendungen, Webprojekten, Mobile Content und so weiter Alle diese Produkte entstehen in
einem Spannungsfeld zwischen Kunst, Technik und Ware. Kreativprodukte werden also einerseits unter
den Aspekten der Schöpfung und Gestaltung konzipiert, müssen sich aber auch in einem komplexen
Markt bewähren, sich hier auswerten und refinanzieren lassen.
Die Anforderungen an erfolgreiche Medien- und Kreativproduktionen, an den audiovisuellen Content,
steigen stetig. Die geforderte handwerkliche Qualität in der Umsetzung kostet Geld. Die Produktionsbudgets,
bedingt durch technische Innovationen wie die Digitaltechnik, 3-D, High Definition etc., wie auch die „Above
the Line“-Kosten für die Kreativposten, also für Autoren, Regisseure, Designer und Schauspieler, erfordern
immer größere Summen. Aber es lässt sich zeitgleich auch eine gegenläufige Entwicklung beobachten. Die
bisherigen Konsumenten, die Zuschauer, sind selbst zu Produzenten, zu Regisseuren geworden. Die Einstiegs-
barrieren in den Bereichen Design, Kamera, Schnitt und letztlich auch in der Distribution sind in bestimmten
Segmenten inzwischen niedrig und für jeden zugänglich. Das Web 2.0, das Mitmach- und Selbermachweb,
bietet eine kostenfreie Plattform mit nahezu unbegrenzten Möglichkeiten der Platzierung und Auswertung
von Kreativ-Content für jedermann.
Die Krise der Musikindustrie mit ihren abnehmenden Umsätzen im Verkauf von Tonträgern hat Entwick-
lungen vorweggenommen, die so auch auf die Bewegtbild-Produzenten zukommen. Die Ware Film/Video/
Animation ist nahezu immer und in jeder Menge und Qualität verfügbar – nur die Bereitschaft der
Konsumenten, für diese Ware zu zahlen, lässt merklich nach. Die Grenzen zwischen legal und illegal
bleiben weiter verschwommen, zumindest für den sich hier unbefangen bewegenden Nutzer.
5
„Wo kommt dann der ganze Content her – und wer will dafür zahlen?“
Da sich die Marktchancen von Kreativ-Content nur schwer vorbestimmen lassen, können Top-Erfolge und Flops
nah beieinander liegen. Durch die vielen Unwägbarkeiten, die darüber entscheiden, was letztlich zum Erfolg
wird, ist eine klare Struktur bei der vorausgehenden Finanzierung unabdingbar. Innovative Technologien in der
Herstellung müssen ihre Ergänzung in innovativen Finanzierungs- und Erlösmodellen finden, die die klassischen
Wertschöpfungsketten in komplexe Wertschöpfungsnetzwerke überführen, die das Recoupement für den Pro-
duzenten absichern helfen.
Hierzu kann es natürlich keine allgemeingültigen Finanzierungsinnovationen geben, die sich problemlos auf
jedes Projekt oder auf jedes Unternehmen übertragen lassen. Aber es lassen sich Ansätze und Modelle finden,
die sowohl im Kleinen wie auch im Großprojekt die Chance auf eine tragfähige Finanzierung steigen lassen.
Dazu kann das Crowdfunding gehören – ein Finanzierungsmodell, bei dem viele Contentnutzer jeweils einen
kleinen finanziellen Obulus leisten. Oder es können private Finanziers eingebunden werden, die sich in der Un-
ternehmensgründungphase mit „Seed Money“ einbringen und so neuartige Realisierungschancen eröffnen.
Am Ende dieser Entwicklung kann ein deutscher Kreativproduzent stehen, der sich vom Auftragsproduzenten
klassischer Prägung stark unterscheiden wird. Der Produzent wird möglicherweise zum Unternehmertyp ameri-
kanischer Prägung mit weit größerem unternehmerischen Risiko und größerer Verantwortung, aber auch mit
weit größeren Gewinnaussichten.
1
Diese Zitat wird sowohl Carlo Ponti als auch Jean Gabin (französischer Schauspieler, *17.05.1904; † 15.11.1976) zugeschrieben.
Mit über 140 produzierten Filmen war Carlo Ponti (*11.12.1912; † 10.01.2007) einer der erfolgreichsten Filmproduzenten aller Zeiten.
6
Mikrofinanzierung
von Ralf Stolarski,
Vorstand von MONEX Mikrofinanzierung
Baden-Württemberg e. V., Donaueschingen
Geeignet für:
Mikrofinanzierung eignet sich für jedes Unternehmen, für bestehende Klein- und
Kleinstunternehmen, für junge Unternehmen, aber auch für Unternehmen in der
Existenzgründung, selbstverständlich auch für Personen, die ihr Unternehmen im Nebenerwerb betreiben
beziehungsweise gründen.
Gerade für Gründungen aus prekären Situationen (wie zum Beispiel der Arbeitslosigkeit oder nach einem
Privatinsolvenzverfahren) ist die Mikrofinanzierung eine Finanzierungsmöglichkeit. Dabei wird die Kreditent-
scheidung im Wesentlichen auf die Unternehmerpersönlichkeit und nicht auf die Analyse der Unterlagen
abgestellt.
Funktionsweise:
Das Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) hat im Januar 2010 den Mikrokreditfonds Deutschland,
als Nachfolger des Mikrofinanzfonds Deutschland, ins Leben gerufen (http://mikrokreditfonds.gls.de/). Die
Auszahlung und die Verwaltung der Mikrokredite erfolgt durch die GLS Bank in Bochum (http://www.gls.de/).
Für den gesamten Kreditvergabeprozess sind sogenannte Mikrofinanzinstitute (MFI) verantwortlich, die
durch das Deutsche Mikrofinanz Institut (DMI) ausgebildet, geprüft und akkreditiert wurden
(http://www.mikrofinanz.net/).
Ausschließliche Ansprechpartner für die Kreditkundinnen und -kunden sind die Mikrofinanzinstitute, die auf
der Grundlage von eigenen Kreditvergabebedingungen die Mikrokredite der GLS Bank empfehlen. Die GLS
Bank stellt auf der Grundlage dieser Kreditempfehlungen die Mikrokredite zur Verfügung. Die Mikrofinanz-
institute haften gegenüber dem Mikrokreditfonds und der GLS Bank für etwaige Kreditausfälle.
Eines dieser Mikrofinanzinstitute ist MONEX Mikrofinanzierung Baden-Württemberg mit Hauptsitz in
Stuttgart und mehreren Geschäftsstellen in Baden-Württemberg.
MONEX wird bei seiner Arbeit durch das Wirtschaftsministerium Baden-Württemberg, den Europäischen
Sozialfonds und die L-Bank, Staatsbank für Baden-Württemberg, unterstützt.
MONEX arbeitet in einem Kooperationsmodell mit den verschiedensten Partnern in der Unternehmens-
förderung, den Kommunen, den Kammern und Verbänden, Gründungszentren, der Unternehmens- und
Steuerberatung, Arbeitsverwaltung und so weiter zusammen. So kann Selbständigen der Zugang zu Kapital
ermöglicht werden. Sei es, weil sie „nur“ einen kleinen Kredit benötigen, den sie woanders nicht erhalten,
sei es, weil sie ihre „Kreditwürdigkeit“ bei gewöhnlichen Banken verloren haben.
7
Übliche Finanzierungshöhe:
Mikro statt Makro
Auf der Grundlage dieser Philosophie haben MONEX-Mikrokredite keine Untergrenze. Es wird jeweils der
niedrigste erforderliche Kreditbedarf finanziert. Damit bleibt der Kredit in jedem Fall zurückzahlbar und orientiert
sich in der Höhe stets an der aktuellen Unternehmensentwicklung. Über das sogenannte Stufenkreditverfahren
stellt MONEX sicher, dass die MONEX-Kreditfinanzierung mit dem Unternehmen mitwächst und immer eine
passgenaue Finanzierung sichergestellt ist.
Die Vorgehensweise bei der Kreditvergabe mag neu klingen. Über 1.000 Unternehmen in Deutschland haben
in kurzer Zeit neue und positive Erfahrungen bei der Kreditaufnahme für Auftragsvorfinanzierungen, Investitio-
nen, Betriebsmittel oder Warenlager gemacht.
Bei Mikrokrediten geht es nicht nur um die Höhe eines Kredites („Mikro statt Makro“), sondern insbesondere
um die Unterschiede in den Methoden und Zielen bei der Kreditvergabe. Diese werden passgenau auf die
Menschen und Unternehmen abgestimmt. Warum Zinsen für Geld bezahlen, das heute noch gar nicht
gebraucht wird?
Auch bei der Sicherheitenstellung betritt Mikrofinanzierung neue Wege. Auf der Grundlage der Philosophie
des Friedensnobelpreisträgers Muhammad Yunus setzt MONEX hier auf das private und soziale Umfeld der
Kreditnehmerinnen und Kreditnehmer. Dies hat für alle Beteiligte mehrere Vorteile. Die aktive Einbindung
während der Kreditvergabe, die Einbringung von Bürgschaften im Sinne verantwortungsvoller Referenzen
und die niedrigen Kreditbeträge sorgen insbesondere im Krisenfall für eine Stabilisierung.
Während der Kreditlaufzeit bleiben die Kreditkundinnen und -kunden über das MONEX-Monitoringsystem
mit MONEX in Kontakt. Dieses „Frühwarnsystem“ sorgt dafür, dass zeitnah gehandelt werden kann, wenn
etwas nicht so läuft wie geplant. In diesen Fällen sucht MONEX mit allen Beteiligten nach sinnvollen und
für alle tragbaren Lösungen.
Die jeweils aktuellen Kreditbedingungen sind unter http://www.monex-bw.de/ zu finden.
8
Beispiele für Mikrofinanzierung:
MONEX hat mit Hilfe der GLS Bank, dem Mikrokreditfonds Deutschland und den anderen Partnern
zwischenzeitlich 120 Mikrokredite in einem Gesamtvolumen von rund 630.000 Euro an unterschiedlichste
Unternehmen in unterschiedlichsten Branchen vergeben.
Beispiele für die Kreativwirtschaft
Weitere Informationen zur Mikrofinanzierung unter:
• http://www.monex-bw.de
• http://www.newcome.de
• http://www.mikrokreditfonds.de
• http://www.gls.de
• http://www.mikrofinanz.net/
Unternehmensgegenstand Finanzierungsbedarf Kredithöhe Laufzeit
Mode-Design Erstkollektion 8.000,00 24 Monate
Nostalgiefotografie/ Erstinvestitionen
Webdesign und Betriebsmittel
3 Stufenkredite 20.000,00 36 Monate
Musikagenturen/ Marketing und
Musikvertrieb Betriebsmittel 9.000,00 36 Monate
Trommel- und Conga -
Unterricht Erstinvestitionen 2.000,00 36 Monate
Natur- und Portrait-
Fotografie Betriebsmittel 3.000,00 36 Monate
Film- und Bildmedien Betriebsmittel 3.000,00 36 Monate
9
Crowdfunding für Kreativprojekte
von Frauke Feuer,
Senior Consultant bei der Beratungsfirma peacefulfish, Berlin
Geeignet für:
Prinzipiell ist es egal, um welche Branche oder um welche Art von Projekt es geht.
Zentral ist, dass es gilt, Menschen zu überzeugen, Geld für dieses Projekt zu geben,
oft ohne einen nennenswerten, materiellen Gegenwert. Daher sind häufig solche Themen und Projekte erfolg-
reich, die Aktivisten ansprechen (zum Beispiel Umweltschutz) oder Emotionen, die erst in Gruppen ihre volle
Wirkung entfalten können (Zusammengehörigkeit, Heimatgefühl, Fans).
Da die Finanzierung durch Crowdfunding relativ schwer planbar ist, kann sie für Unternehmen nur bedingt empfohlen
werden und sollte eher experimentell eingesetzt werden. Im professionellen Umfeld ist aber die Wirkung solcher
Aktionen für die Kommunikation des Projekts und des Unternehmens nicht zu unterschätzen. So ist durchaus vorstell-
bar, dass die Kommunikationsstrategie eines Unternehmens „Crowdfunding“ als ein Element vorsieht und dadurch
neben der öffentlichen Aufmerksamkeit tatsächliche Einnahmen generiert werden können. Zusätzlich können so
(durch die Menschen in der „Crowd“) bedeutende Multiplikatoren gewonnen werden.
Funktionsweise:
Crowdfunding bedeutet nichts anderes, als dass viele Menschen für dasselbe Projekt Geld zur Verfügung
stellen. Um welche Art der Finanzierung es sich dabei handelt (Schenkung/ Spende, Sponsoring, Investment)
hängt von der Gestaltung des jeweiligen Projektes ab (Bekommt der Geldgeber eine Gegenleistung?
Ist er an zukünftigen Einnahmen beteiligt? etc).
Warum „Crowdfunding“ als „neue“ Möglichkeit gehandelt wird, begründet sich damit, dass Projektbetreiber
durch das Internet in kürzerer Zeit eine höhere Anzahl an Menschen und somit potenziellen Geldgebern
erreichen können. Durch individuelle Webseiten oder auf durch Dritte betriebenen Plattformen können sie
ihre Projekte präsentieren und für finanzielle Zuwendung werben.
Dabei sind vor allem zwei Aspekte zentral: die Kommunikation des Projektes und der damit verbundenen
Ziele sowie eine einfache und sichere Möglichkeit, dafür Geld zu geben. Die Kommunikation bezieht alle
Formen mit ein. Angefangen bei der ansprechenden und ständig aktualisierten Präsentation des Projekts auf
einer Website über die direkte Ansprache bekannter und recherchierter Kontakte per E-Mail sowie die Mobili-
sierung des eigenen Netzwerks über Social Media. Nicht zu vergessen sind selbstverständlich die traditionellen
Mittel von Pressemitteilungen und Interviews mit Vertretern von on- und offline Medien sowie weitere
Kommunikationsmaßnahmen.
Die technische Abwicklung des Sammelns von Geldern kann entweder durch standardisierte Funktionen
auf speziellen Plattformen übernommen werden oder durch den eigenen Online-Shop oder die eigene
PayPal-Integration. Insbesondere bei eigenen Entwicklungen muss darauf geachtet werden, die potenziellen
Geldgeber vorher genauestens über die Bedingungen ihrer Zuwendung aufzuklären, um sich später bei
eventuell auftretenden Konflikten darauf beziehen zu können.
10
Übliche Finanzierungshöhe:
10.000 US-Dollar bis 800.000 Pfund Sterling – von einer „üblichen“ Höhe kann man nicht sprechen. Die Spanne
ist sehr groß, weil die Höhe der Finanzierung beim Crowdfunding von der „Crowd“, der Zielgruppe, abhängt
und damit sehr stark mit der Art des Projektes im Zusammenhang steht. Projekte, die glaubhaft versichern, die
Welt zu retten, haben ein höheres Potenzial als Projekte, die glaubhaft versichern, einer kleinen Gruppe von
Menschen, ein Unterhaltungsangebot für zwei Stunden zu bescheren.
Beispiele:
„The Age of Stupid“, GB (2009)
http://www.spannerfilms.net/new_money_page
Dieser Spielfilm (89 Minuten) beschäftigt sich mit dem Thema der globalen Erderwärmung. Das Budget betrug
laut Angaben der Filmemacher 450.000 Pfund Sterling. Das Finanzierungsmodell ist Crowdfunding, wobei die
einzelnen Geldgeber entweder spenden oder investieren (ab einer bestimmten Höhe der Geldleistung wird
Mitbeteiligung am Gewinn versprochen). Seit der Fertigstellung wurden weitere 180.000 Pfund Sterling für
den Vertrieb des Films in Großbritannien gesammelt. Zurzeit ist das Ziel, weitere 70.000 Pfund Sterling für
einen weltweiten Vertrieb zu erzielen. Insgesamt wurden so über einen Zeitraum von fünf Jahren bisher von
mehr als 620 Menschen zirka 880.000 Pfund Sterling aufgebracht. Es hat den Anschein, als ob der große
Hype vorbei sei, doch es bleibt abzuwarten, wann sich dieses Thema und diese Kampagne vollends erschöpft
haben und keine weiteren Gelder mehr vom angesprochenen Personenkreis eingeworben werden können.
Laut eigenen Angaben konnten im Januar 2010 erste Gewinne in nicht genannter Höhe an Investoren
und Crew ausgezahlt werden.
„Putty Hill“, USA (2010)
http://www.puttyhillmovie.com/
http://www.trulyfreefilm.hopeforfilm.com/2010/03/financing-in-a-post-
capital-plane-reflections-on-putty-hills-kickstarter-campaign.html
Dieser Spielfilm (85 Minuten) thematisiert den vorzeitigen Tod eines jungen Mannes und die Reaktionen von Fa-
milie, Freunden und Bekannten in einem sozial benachteiligten Vorort von Baltimore, USA. Die Betreiber dieses
Projekts waren eine Gruppe von Freunden aus der Region und keine professionellen Filmemacher. Sie brachten
20.000 US-Dollar durch Erspartes und Spenden von Familie, Freunden und lokalen Unternehmen auf, um ihre
Geschichte zu drehen. Nach Erstellung des Rohschnitts wurde ihnen bewusst, dass sie mindestens noch ein-
mal 20.000 US-Dollar benötigten, um den Film professionell fertig stellen zu können. So wurden sie über das In-
ternet auf Crowdfunding aufmerksam. Genauer gesagt auf eine der Crowdfunding-Plattformen: kickstarter.com.
Durch die Präsentation auf der Plattform sowie das Versenden sehr vieler E-Mails (ca. 2.000 in zwei Wochen)
erzielten sie durch ihre Kampagne etwas mehr als 20.000 US-Dollar in drei Wochen. Ihr Modell war nur auf
Sponsoring und Spenden ausgerichtet. Ein Investment mit Gewinnbeteiligung war nicht vorgesehen.
Weitere Informationen unter:
• http://www.kickstarter.com/ (US) – Plattform
• http://www.kisskissbankbank.com/ (FR) – Plattform
• http://www.seedmatch.de/ (DE ) – Plattform
• http://mediawiki.htw-berlin.de/wiki/Finanzierungsformen_im_Web2.0 (DE) – Informationen
• http://www.peacefulfish.com (DE ) - Beratung
11
Crowdfunding für Startups
von Jens-Uwe Sauer,
Geschäftsführer von Seedmatch, Dresden
Geeignet für:
Crowdfunding ist geeignet für Startups, die ein marktreifes Gründungskonzept
haben. Das kann im Prinzip jedes Produkt/jede Dienstleistung sein. Einige Vorausset-
zungen sollte es jedoch erfüllen: Es muss eine Menge von Menschen überzeugen und begeistern können.
Außerdem sollte das Unternehmenskonzept skalierbar und nachhaltig sein, das heißt wachstumsfähig
und langfristig am Markt überlebensfähig.
Funktionsweise:
Beim Crowdfunding für Startups wird dem jungen Unternehmen Gründungskapital bereit gestellt. Mikroinvesto-
ren erwerben eine Beteiligung an einem ausgewählten Startup. Mit der Beteiligung profitieren die Mikroinvesto-
ren langfristig von den Erlösen und vom Wertzuwachs der Unternehmen, in die sie investiert haben.
Der Auswahl- und Investitionsprozess läuft über die Onlineplattform, auf der ausgewählte qualifizierte
Startups vorgestellt werden. Mikroinvestoren entscheiden, welche Unternehmen sie mit ihrem Kapital unter-
stützen wollen. Mit der Auswahl verschiedener Startups stellen sich die Mikroinvestoren ihr Beteiligungs-
portfolio individuell zusammen.
Übliche Finanzierungshöhe:
Zunächst startet Seedmatch mit jungen, innovativen Unternehmen, die einen Kapitalbedarf von maximal
100.000 Euro haben. Startups mit einem höheren Kapitalbedarf müssen weitere Investoren mitbringen.
Langfristig ist auch ein Kapitalbedarf von 500.000 Euro oder mehr denkbar.
Beispiele:
Erfolgsbeispiele für das Crowdfunding von Startups gibt es zum Beispiel in Frankreich. Über eine Onlineplatt-
form wurden in nur einem Jahr über fünf Millionen Euro eingesammelt und genau 13 Startups finanziert.
Weitere Informationen unter:
Links zu Webseiten aus Nachbarmärkten, die mehr oder weniger ähnliche Konzepte umsetzen:
• http://www.seedmatch.de
• http://www.blog.seedmatch.de
• http://www.wiseed.fr
• http://www.growvc.com
Literaturtipp über die Demokratisierung und Veränderung des Finanzwesens in Deutschland:
Lothar Lochmaier: „Die Bank sind wir. Chancen und Perspektiven von Social Banking.“
ISBN 978-3936931648
12
Microdonations/Mikrospenden mit Flattr
von Michael Henke,
Blogger (http://www.allesblog.de/), Stuttgart
Geeignet für:
Derzeit ist das Projekt „Flattr“ in der Beta-Phase. Auf der Flattr-Internetseite kann
man sich kostenlos anmelden. Zurzeit finden Microdonations die größte Verbreitung
unter Bloggern, Podcastern und zum Beispiel Zeitungen mit Onlineangebot. Später soll es aber uneingeschränkt
zum Beispiel auch für Fotografen und Musiker funktionieren. Da es sich um eine freiwillige Spendenfinanzie-
rung handelt, geht man mit der Kreativleistung immer in Vorarbeit. Außerdem ist es kein Bezahlmodel. In den
AGB ist verankert, dass Content nicht erst nach einem Flattr-Click zugänglich gemacht werden darf.
Funktionsweise:
Sobald man seinen Account mit dem ersten Geld aufgeladen hat, kann man auch Zahlungen von anderen
empfangen. Teilnehmer am Projekt legen einen monatlichen Spendenbetrag in beliebiger Höhe fest,
mindestens aber zwei Euro. Per Mausklick können sie einen Anteil dieses Betrags an andere Teilnehmer
spenden. Wie hoch dieser Anteil ist, richtet sich nach der Anzahl der Clicks, durch die der Spendenbetrag
geteilt wird. Eine Spende kann auch anonym erfolgen. Jeder Teilnehmer kann sowohl spenden als auch
spenden empfangen.
Übliche Finanzierungshöhe:
Die übliche Summe reicht von wenigen Cent bis mehreren hundert und vereinzelt auch tausend Euro.
Angelehnt an den offenen Charakter von Flattr, veröffentlichen viele Teilnehmer ihre Abrechnungsergebnisse
und/oder Clickzahlen freiwillig im Internet.
Beispiele:
http://chaosradio.ccc.de
http://www.netzpolitik.org
http://spreeblick.com
http://www.stefan-niggemeier.de
http://www.taz.de
Weitere Informationen unter:
• http://www.flattr.com
• http://flattr.com/support/intro (Englisch)
• http://www.taz.de/flattr (Deutsch)
13
Über die Autoren
Prof. Eckhard Wendling
Professor für Elektronische Medien an der Hochschule der Medien,Stuttgart
Eckhard Wendling war nach dem Studium an der Universität der Künste, Berlin, viele Jahre als
Produktionsleiter und Producer in verschiedenen Film- und TV-Produktionsfirmen tätig. Seit 2001 ist er
Professor an der Hochschule der Medien, Stuttgart, in den Bereichen Produktionsmanagement und
Produktionsplanung für elektronische Medien.
Ralf Stolarski
MONEX Mikrofinanzierung Baden-Württemberg e. V., Donaueschingen
Ralf Stolarski ist seit 1998 selbständiger Unternehmensberater in Donaueschingen mit dem Schwerpunkt
betriebswirtschaftliche Beratung und Coaching. Er ist zudem Leiter des Regionalbüros Schwarzwald-Baar-
Heuberg des EXZET Existenzgründerzentrum Stuttgart e. V. und Vorstandsmitglied von MONEX
Mikrofinanzierung Baden-Württemberg e. V.
Frauke Feuer
Senior Consultant bei peacefulfish, Berlin
Frauke Feuer arbeitet seit 2005 als Consultant für die Berliner Beratungsfirma peacefulfish, die Dienst-
leistungen für die Film- und Contentwirtschaft anbietet. Sie hat sich in den Bereichen digitales Kino sowie
Film- und Crossplattformfinanzierung spezialisiert. In ihrer Tätigkeit bei peacefulfish betreute sie mehrere
Projekte, die sich mit neuen Dienstleistungen in der Kinobranche und alternativen Finanzierungsmodellen
beschäftigten.
Jens-Uwe Sauer
Geschäftsführer von Seedmatch, Dresden
Als Geschäftsführer von Seedmatch entwickelt Jens-Uwe Sauer eine Crowdfunding-Plattform für Startups.
Neben Business Angels erhalten auch Mikroinvestoren die Möglichkeit, sich mit Small-Money-Beträgen an
visionären Unternehmenskonzepten und Hightech-Startups zu beteiligen. Damit öffnet Seedmatch den
Business-Angels-Markt für kleine Investments in Startups und ermöglicht neuen Zielgruppen ein direktes
Engagement in Entrepreneurship.
Michael Henke
Blogger (http://www.allesblog.de), Stuttgart
Michael Henke kaufte als Schüler 1999 sein erstes Analog-Modem für den Internetzugang von seinem
eigenen Taschengeld. Seitdem ist er im Internet zu Hause. Michael Henke betreut mit seinem technischen
Know-how mehrere Blogs und Webseiten und bloggte schon, bevor es den Begriff gab. Michael Henke
nutzt unter anderem den neuen Micropayment-Dienst Flattr und entwickelt auch mehrere Wordpress-
Plugins dafür. Er steht mit den Entwicklern von Flattr in engerem Kontakt.
14
Das Team Kreativwirtschaft bei der Wirtschaftsförderung
der Landeshauptstadt Stuttgart
Mit über 4.000 Unternehmen ist die Kreativwirtschaft, zu der Bereiche wie Architektur, Design, Fotografie,
Event-Management, Film, Fernsehen, Hörfunk, IT, Werbung, PR, Journalismus, Musik und Verlage gehören,
ein wichtiger Teil der Stuttgarter Wirtschaft. Die Branche besitzt ein hohes Wachstums- und Beschäftigungs-
potenzial, ist auf vielfältige Art mit anderen Industrien als Dienstleister und Zulieferer verschränkt und
regt durch stets neue Ideen zu innovativen Ansätzen an.
Die Wirtschaftsförderung der Landeshauptstadt Stuttgart setzt sich dafür ein, die Dynamik der Stuttgarter
Kreativwirtschaft durch Vernetzungsaktivitäten, Beratungsangebote, Veranstaltungen, die Schaffung von
kreativen Räumen sowie Nachwuchs- und Innovationsförderung zu stärken.
Ihre Ansprechpartner im Team Kreativwirtschaft
bei der Wirtschaftsförderung Stuttgart sind:
Ines Schwarzbach
Telefon 0711/ 216-83 33
E-Mail ines.schwarzbach@stuttgart.de
Bernd Hartmann
Telefon 0711/ 216-69 11
E-Mail bernd.hartmann@stuttgart.de
Katharina Hepp
Telefon 0711/ 216-22 78
E-Mail katharina.hepp@stuttgart.de
Im Internet:
http://www.stuttgart.de/kreativwirtschaft
Auf XING:
http://www.xing.com/net/stuttgartkreativ
Auf Twitter:
http://www.twitter.com/stgt_kreativ
Landeshauptstadt Stuttgart, Wirtschaftsförderung
Bereich Kreativwirtschaft
Rathaus, Marktplatz 1
70173 Stuttgart
Telefon 0711/ 216-19 60
kreativwirtschaft@stuttgart.de
http://www.stuttgart.de/kreativwirtschaft
http://www.xing.com/net/stuttgartkreativ
www.twitter.com/stgt_kreativ
Gefördert im Rahmen des EU-Projekts ECCE INNOVATION (INTERREG IVB)
Mehr Informationen unter:
http://www.ecce-innovation.eu
15
Herausgeberin:
Landeshauptstadt Stuttgart, Abteilung Wirtschaftsförderung
In Zusammenarbeit mit der Abteilung Kommunikation
Gestaltung: Simone Strobel
Stand: Oktober 2010

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  • 1. Stuttgart: MEIN MOTOR Crowdfunding Mikrofinanzierung Flattr & Co Ein Überblick über neuartige Finanzierungsformen für Kreativprojekte
  • 2. 2 Sehr geehrte Damen und Herren, die Finanzierung eines Kreativ-Projektes ist häufig eine Herausforderung für Unternehmen der Kreativwirt- schaft. Das hat verschiedene Gründe: Benötigte Summen sind in vielen Fällen zu gering, als dass sie für herkömmliche Kreditgeber überhaupt relevant sind. Und Kreativität alleine reicht in Verhandlungen mit Ban- ken als Garantie oft nicht aus, da die Erfolgsaussichten eines Projekts aus der Kreativbranche schwer kalkulier- bar sind. Neue Finanzierungsmodelle sind also gefragt. Die Wirtschaftsförderung der Landeshauptstadt Stuttgart hat sich auf die Suche nach interessanten neuen Ansätzen der Finanzierung von Kreativprojekten und Kreativunternehmen begeben und ist fündig geworden: Crowdfunding, Mikrofinanzierung sowie Mikrospendendienste wie Flattr & Co. sind einige der Modelle, die aktuell für die Kreativwirtschaft diskutiert werden und auch für Stuttgarter Unternehmen einen näheren Blick lohnen. Im Rahmen einer Podiums- diskussion im Stuttgarter Rathaus im Juli 2010 konn- ten Experten diese Ansätze daher transparenter ma- chen und den anwesenden Kreativunternehmern kompetent näher bringen. Die vorliegende Broschüre ist ebenfalls ein Ergebnis dieser Veranstaltung. Sie richtet sich an die Teilnehmer der Veranstaltung, denen damit eine Dokumentation der verschiedenen Ansätze in die Hand gegeben wird, sowie an alle Kreativunternehmen, die sich damit nachträglich informieren wollen. Fragen zur Funktionsweise, zur üblichen Finanzie- rungshöhe und zur Eignung der verschiedenen Mo- delle für Ihre Unternehmenssituation werden Ihnen auf den folgenden Seiten beantwortet. Mit Sicherheit wird Ihnen dieser Leitfaden bei der Finanzierung ihres kreativen Projekts behilflich sein. Ausdrücklich möchte ich Frauke Feuer, Prof. Eckhard Wendling, Rolf Sto- larski, Michael Henke und Jens-Uwe Sauer für ihre freundliche Bereitschaft danken, einen Beitrag zu dieser Broschüre zu leisten. Sollten Sie darüber hinaus Fragen dazu haben, wie Ihnen die Wirtschaftsförderung der Landeshauptstadt Stuttgart dabei behilflich sein kann, Sie beim Erreichen Ihrer wirtschaftlichen Zielsetzungen zu unterstützen, treten Sie gerne jederzeit mit uns in Kontakt. Viel Erfolg wünscht Dr. Klaus Vogt Leiter der Wirtschaftsförderung Landeshauptstadt Stuttgart
  • 3. 3 Inhalt • Einführung ........................................................................................................................................................ 4 Prof. Eckhard Wendling, Hochschule der Medien Stuttgart • Mikrofinanzierung ............................................................................................................................................. 6 Rolf Stolarski, MONEX Mikrofinanzierung Baden-Württemberg e. V. • Crowdfunding für Kreativprojekte .................................................................................................................... 9 Frauke Feuer, peacefulfish • Crowdfunding für Startups ............................................................................................................................. 11 Jens-Uwe Sauer, Seedmatch • Microdonations/Mikrospenden mit Flattr ....................................................................................................... 12 Michael Henke, Blogger • Über die Autoren............................................................................................................................................. 13 • Das Team Kreativwirtschaft bei der Wirtschaftsförderung der Landeshauptstadt Stuttgart .......................... 14
  • 4. 4 Einführung von Professor Eckhard Wendling, Fakultät Electronic Media Hochschule der Medien, Stuttgart „Wenn ein Film Erfolg hat, ist er ein Geschäft. Wenn er keinen Erfolg hat, ist er Kunst.“1 Mittlerweile existiert eine unüberschaubare Anzahl an kreativen Produkten. Die Palette reicht vom klassischen Film über die Videokunst, die Animationen, zu Computer Games, Multimediaanwendungen, Webprojekten, Mobile Content und so weiter Alle diese Produkte entstehen in einem Spannungsfeld zwischen Kunst, Technik und Ware. Kreativprodukte werden also einerseits unter den Aspekten der Schöpfung und Gestaltung konzipiert, müssen sich aber auch in einem komplexen Markt bewähren, sich hier auswerten und refinanzieren lassen. Die Anforderungen an erfolgreiche Medien- und Kreativproduktionen, an den audiovisuellen Content, steigen stetig. Die geforderte handwerkliche Qualität in der Umsetzung kostet Geld. Die Produktionsbudgets, bedingt durch technische Innovationen wie die Digitaltechnik, 3-D, High Definition etc., wie auch die „Above the Line“-Kosten für die Kreativposten, also für Autoren, Regisseure, Designer und Schauspieler, erfordern immer größere Summen. Aber es lässt sich zeitgleich auch eine gegenläufige Entwicklung beobachten. Die bisherigen Konsumenten, die Zuschauer, sind selbst zu Produzenten, zu Regisseuren geworden. Die Einstiegs- barrieren in den Bereichen Design, Kamera, Schnitt und letztlich auch in der Distribution sind in bestimmten Segmenten inzwischen niedrig und für jeden zugänglich. Das Web 2.0, das Mitmach- und Selbermachweb, bietet eine kostenfreie Plattform mit nahezu unbegrenzten Möglichkeiten der Platzierung und Auswertung von Kreativ-Content für jedermann. Die Krise der Musikindustrie mit ihren abnehmenden Umsätzen im Verkauf von Tonträgern hat Entwick- lungen vorweggenommen, die so auch auf die Bewegtbild-Produzenten zukommen. Die Ware Film/Video/ Animation ist nahezu immer und in jeder Menge und Qualität verfügbar – nur die Bereitschaft der Konsumenten, für diese Ware zu zahlen, lässt merklich nach. Die Grenzen zwischen legal und illegal bleiben weiter verschwommen, zumindest für den sich hier unbefangen bewegenden Nutzer.
  • 5. 5 „Wo kommt dann der ganze Content her – und wer will dafür zahlen?“ Da sich die Marktchancen von Kreativ-Content nur schwer vorbestimmen lassen, können Top-Erfolge und Flops nah beieinander liegen. Durch die vielen Unwägbarkeiten, die darüber entscheiden, was letztlich zum Erfolg wird, ist eine klare Struktur bei der vorausgehenden Finanzierung unabdingbar. Innovative Technologien in der Herstellung müssen ihre Ergänzung in innovativen Finanzierungs- und Erlösmodellen finden, die die klassischen Wertschöpfungsketten in komplexe Wertschöpfungsnetzwerke überführen, die das Recoupement für den Pro- duzenten absichern helfen. Hierzu kann es natürlich keine allgemeingültigen Finanzierungsinnovationen geben, die sich problemlos auf jedes Projekt oder auf jedes Unternehmen übertragen lassen. Aber es lassen sich Ansätze und Modelle finden, die sowohl im Kleinen wie auch im Großprojekt die Chance auf eine tragfähige Finanzierung steigen lassen. Dazu kann das Crowdfunding gehören – ein Finanzierungsmodell, bei dem viele Contentnutzer jeweils einen kleinen finanziellen Obulus leisten. Oder es können private Finanziers eingebunden werden, die sich in der Un- ternehmensgründungphase mit „Seed Money“ einbringen und so neuartige Realisierungschancen eröffnen. Am Ende dieser Entwicklung kann ein deutscher Kreativproduzent stehen, der sich vom Auftragsproduzenten klassischer Prägung stark unterscheiden wird. Der Produzent wird möglicherweise zum Unternehmertyp ameri- kanischer Prägung mit weit größerem unternehmerischen Risiko und größerer Verantwortung, aber auch mit weit größeren Gewinnaussichten. 1 Diese Zitat wird sowohl Carlo Ponti als auch Jean Gabin (französischer Schauspieler, *17.05.1904; † 15.11.1976) zugeschrieben. Mit über 140 produzierten Filmen war Carlo Ponti (*11.12.1912; † 10.01.2007) einer der erfolgreichsten Filmproduzenten aller Zeiten.
  • 6. 6 Mikrofinanzierung von Ralf Stolarski, Vorstand von MONEX Mikrofinanzierung Baden-Württemberg e. V., Donaueschingen Geeignet für: Mikrofinanzierung eignet sich für jedes Unternehmen, für bestehende Klein- und Kleinstunternehmen, für junge Unternehmen, aber auch für Unternehmen in der Existenzgründung, selbstverständlich auch für Personen, die ihr Unternehmen im Nebenerwerb betreiben beziehungsweise gründen. Gerade für Gründungen aus prekären Situationen (wie zum Beispiel der Arbeitslosigkeit oder nach einem Privatinsolvenzverfahren) ist die Mikrofinanzierung eine Finanzierungsmöglichkeit. Dabei wird die Kreditent- scheidung im Wesentlichen auf die Unternehmerpersönlichkeit und nicht auf die Analyse der Unterlagen abgestellt. Funktionsweise: Das Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) hat im Januar 2010 den Mikrokreditfonds Deutschland, als Nachfolger des Mikrofinanzfonds Deutschland, ins Leben gerufen (http://mikrokreditfonds.gls.de/). Die Auszahlung und die Verwaltung der Mikrokredite erfolgt durch die GLS Bank in Bochum (http://www.gls.de/). Für den gesamten Kreditvergabeprozess sind sogenannte Mikrofinanzinstitute (MFI) verantwortlich, die durch das Deutsche Mikrofinanz Institut (DMI) ausgebildet, geprüft und akkreditiert wurden (http://www.mikrofinanz.net/). Ausschließliche Ansprechpartner für die Kreditkundinnen und -kunden sind die Mikrofinanzinstitute, die auf der Grundlage von eigenen Kreditvergabebedingungen die Mikrokredite der GLS Bank empfehlen. Die GLS Bank stellt auf der Grundlage dieser Kreditempfehlungen die Mikrokredite zur Verfügung. Die Mikrofinanz- institute haften gegenüber dem Mikrokreditfonds und der GLS Bank für etwaige Kreditausfälle. Eines dieser Mikrofinanzinstitute ist MONEX Mikrofinanzierung Baden-Württemberg mit Hauptsitz in Stuttgart und mehreren Geschäftsstellen in Baden-Württemberg. MONEX wird bei seiner Arbeit durch das Wirtschaftsministerium Baden-Württemberg, den Europäischen Sozialfonds und die L-Bank, Staatsbank für Baden-Württemberg, unterstützt. MONEX arbeitet in einem Kooperationsmodell mit den verschiedensten Partnern in der Unternehmens- förderung, den Kommunen, den Kammern und Verbänden, Gründungszentren, der Unternehmens- und Steuerberatung, Arbeitsverwaltung und so weiter zusammen. So kann Selbständigen der Zugang zu Kapital ermöglicht werden. Sei es, weil sie „nur“ einen kleinen Kredit benötigen, den sie woanders nicht erhalten, sei es, weil sie ihre „Kreditwürdigkeit“ bei gewöhnlichen Banken verloren haben.
  • 7. 7 Übliche Finanzierungshöhe: Mikro statt Makro Auf der Grundlage dieser Philosophie haben MONEX-Mikrokredite keine Untergrenze. Es wird jeweils der niedrigste erforderliche Kreditbedarf finanziert. Damit bleibt der Kredit in jedem Fall zurückzahlbar und orientiert sich in der Höhe stets an der aktuellen Unternehmensentwicklung. Über das sogenannte Stufenkreditverfahren stellt MONEX sicher, dass die MONEX-Kreditfinanzierung mit dem Unternehmen mitwächst und immer eine passgenaue Finanzierung sichergestellt ist. Die Vorgehensweise bei der Kreditvergabe mag neu klingen. Über 1.000 Unternehmen in Deutschland haben in kurzer Zeit neue und positive Erfahrungen bei der Kreditaufnahme für Auftragsvorfinanzierungen, Investitio- nen, Betriebsmittel oder Warenlager gemacht. Bei Mikrokrediten geht es nicht nur um die Höhe eines Kredites („Mikro statt Makro“), sondern insbesondere um die Unterschiede in den Methoden und Zielen bei der Kreditvergabe. Diese werden passgenau auf die Menschen und Unternehmen abgestimmt. Warum Zinsen für Geld bezahlen, das heute noch gar nicht gebraucht wird? Auch bei der Sicherheitenstellung betritt Mikrofinanzierung neue Wege. Auf der Grundlage der Philosophie des Friedensnobelpreisträgers Muhammad Yunus setzt MONEX hier auf das private und soziale Umfeld der Kreditnehmerinnen und Kreditnehmer. Dies hat für alle Beteiligte mehrere Vorteile. Die aktive Einbindung während der Kreditvergabe, die Einbringung von Bürgschaften im Sinne verantwortungsvoller Referenzen und die niedrigen Kreditbeträge sorgen insbesondere im Krisenfall für eine Stabilisierung. Während der Kreditlaufzeit bleiben die Kreditkundinnen und -kunden über das MONEX-Monitoringsystem mit MONEX in Kontakt. Dieses „Frühwarnsystem“ sorgt dafür, dass zeitnah gehandelt werden kann, wenn etwas nicht so läuft wie geplant. In diesen Fällen sucht MONEX mit allen Beteiligten nach sinnvollen und für alle tragbaren Lösungen. Die jeweils aktuellen Kreditbedingungen sind unter http://www.monex-bw.de/ zu finden.
  • 8. 8 Beispiele für Mikrofinanzierung: MONEX hat mit Hilfe der GLS Bank, dem Mikrokreditfonds Deutschland und den anderen Partnern zwischenzeitlich 120 Mikrokredite in einem Gesamtvolumen von rund 630.000 Euro an unterschiedlichste Unternehmen in unterschiedlichsten Branchen vergeben. Beispiele für die Kreativwirtschaft Weitere Informationen zur Mikrofinanzierung unter: • http://www.monex-bw.de • http://www.newcome.de • http://www.mikrokreditfonds.de • http://www.gls.de • http://www.mikrofinanz.net/ Unternehmensgegenstand Finanzierungsbedarf Kredithöhe Laufzeit Mode-Design Erstkollektion 8.000,00 24 Monate Nostalgiefotografie/ Erstinvestitionen Webdesign und Betriebsmittel 3 Stufenkredite 20.000,00 36 Monate Musikagenturen/ Marketing und Musikvertrieb Betriebsmittel 9.000,00 36 Monate Trommel- und Conga - Unterricht Erstinvestitionen 2.000,00 36 Monate Natur- und Portrait- Fotografie Betriebsmittel 3.000,00 36 Monate Film- und Bildmedien Betriebsmittel 3.000,00 36 Monate
  • 9. 9 Crowdfunding für Kreativprojekte von Frauke Feuer, Senior Consultant bei der Beratungsfirma peacefulfish, Berlin Geeignet für: Prinzipiell ist es egal, um welche Branche oder um welche Art von Projekt es geht. Zentral ist, dass es gilt, Menschen zu überzeugen, Geld für dieses Projekt zu geben, oft ohne einen nennenswerten, materiellen Gegenwert. Daher sind häufig solche Themen und Projekte erfolg- reich, die Aktivisten ansprechen (zum Beispiel Umweltschutz) oder Emotionen, die erst in Gruppen ihre volle Wirkung entfalten können (Zusammengehörigkeit, Heimatgefühl, Fans). Da die Finanzierung durch Crowdfunding relativ schwer planbar ist, kann sie für Unternehmen nur bedingt empfohlen werden und sollte eher experimentell eingesetzt werden. Im professionellen Umfeld ist aber die Wirkung solcher Aktionen für die Kommunikation des Projekts und des Unternehmens nicht zu unterschätzen. So ist durchaus vorstell- bar, dass die Kommunikationsstrategie eines Unternehmens „Crowdfunding“ als ein Element vorsieht und dadurch neben der öffentlichen Aufmerksamkeit tatsächliche Einnahmen generiert werden können. Zusätzlich können so (durch die Menschen in der „Crowd“) bedeutende Multiplikatoren gewonnen werden. Funktionsweise: Crowdfunding bedeutet nichts anderes, als dass viele Menschen für dasselbe Projekt Geld zur Verfügung stellen. Um welche Art der Finanzierung es sich dabei handelt (Schenkung/ Spende, Sponsoring, Investment) hängt von der Gestaltung des jeweiligen Projektes ab (Bekommt der Geldgeber eine Gegenleistung? Ist er an zukünftigen Einnahmen beteiligt? etc). Warum „Crowdfunding“ als „neue“ Möglichkeit gehandelt wird, begründet sich damit, dass Projektbetreiber durch das Internet in kürzerer Zeit eine höhere Anzahl an Menschen und somit potenziellen Geldgebern erreichen können. Durch individuelle Webseiten oder auf durch Dritte betriebenen Plattformen können sie ihre Projekte präsentieren und für finanzielle Zuwendung werben. Dabei sind vor allem zwei Aspekte zentral: die Kommunikation des Projektes und der damit verbundenen Ziele sowie eine einfache und sichere Möglichkeit, dafür Geld zu geben. Die Kommunikation bezieht alle Formen mit ein. Angefangen bei der ansprechenden und ständig aktualisierten Präsentation des Projekts auf einer Website über die direkte Ansprache bekannter und recherchierter Kontakte per E-Mail sowie die Mobili- sierung des eigenen Netzwerks über Social Media. Nicht zu vergessen sind selbstverständlich die traditionellen Mittel von Pressemitteilungen und Interviews mit Vertretern von on- und offline Medien sowie weitere Kommunikationsmaßnahmen. Die technische Abwicklung des Sammelns von Geldern kann entweder durch standardisierte Funktionen auf speziellen Plattformen übernommen werden oder durch den eigenen Online-Shop oder die eigene PayPal-Integration. Insbesondere bei eigenen Entwicklungen muss darauf geachtet werden, die potenziellen Geldgeber vorher genauestens über die Bedingungen ihrer Zuwendung aufzuklären, um sich später bei eventuell auftretenden Konflikten darauf beziehen zu können.
  • 10. 10 Übliche Finanzierungshöhe: 10.000 US-Dollar bis 800.000 Pfund Sterling – von einer „üblichen“ Höhe kann man nicht sprechen. Die Spanne ist sehr groß, weil die Höhe der Finanzierung beim Crowdfunding von der „Crowd“, der Zielgruppe, abhängt und damit sehr stark mit der Art des Projektes im Zusammenhang steht. Projekte, die glaubhaft versichern, die Welt zu retten, haben ein höheres Potenzial als Projekte, die glaubhaft versichern, einer kleinen Gruppe von Menschen, ein Unterhaltungsangebot für zwei Stunden zu bescheren. Beispiele: „The Age of Stupid“, GB (2009) http://www.spannerfilms.net/new_money_page Dieser Spielfilm (89 Minuten) beschäftigt sich mit dem Thema der globalen Erderwärmung. Das Budget betrug laut Angaben der Filmemacher 450.000 Pfund Sterling. Das Finanzierungsmodell ist Crowdfunding, wobei die einzelnen Geldgeber entweder spenden oder investieren (ab einer bestimmten Höhe der Geldleistung wird Mitbeteiligung am Gewinn versprochen). Seit der Fertigstellung wurden weitere 180.000 Pfund Sterling für den Vertrieb des Films in Großbritannien gesammelt. Zurzeit ist das Ziel, weitere 70.000 Pfund Sterling für einen weltweiten Vertrieb zu erzielen. Insgesamt wurden so über einen Zeitraum von fünf Jahren bisher von mehr als 620 Menschen zirka 880.000 Pfund Sterling aufgebracht. Es hat den Anschein, als ob der große Hype vorbei sei, doch es bleibt abzuwarten, wann sich dieses Thema und diese Kampagne vollends erschöpft haben und keine weiteren Gelder mehr vom angesprochenen Personenkreis eingeworben werden können. Laut eigenen Angaben konnten im Januar 2010 erste Gewinne in nicht genannter Höhe an Investoren und Crew ausgezahlt werden. „Putty Hill“, USA (2010) http://www.puttyhillmovie.com/ http://www.trulyfreefilm.hopeforfilm.com/2010/03/financing-in-a-post- capital-plane-reflections-on-putty-hills-kickstarter-campaign.html Dieser Spielfilm (85 Minuten) thematisiert den vorzeitigen Tod eines jungen Mannes und die Reaktionen von Fa- milie, Freunden und Bekannten in einem sozial benachteiligten Vorort von Baltimore, USA. Die Betreiber dieses Projekts waren eine Gruppe von Freunden aus der Region und keine professionellen Filmemacher. Sie brachten 20.000 US-Dollar durch Erspartes und Spenden von Familie, Freunden und lokalen Unternehmen auf, um ihre Geschichte zu drehen. Nach Erstellung des Rohschnitts wurde ihnen bewusst, dass sie mindestens noch ein- mal 20.000 US-Dollar benötigten, um den Film professionell fertig stellen zu können. So wurden sie über das In- ternet auf Crowdfunding aufmerksam. Genauer gesagt auf eine der Crowdfunding-Plattformen: kickstarter.com. Durch die Präsentation auf der Plattform sowie das Versenden sehr vieler E-Mails (ca. 2.000 in zwei Wochen) erzielten sie durch ihre Kampagne etwas mehr als 20.000 US-Dollar in drei Wochen. Ihr Modell war nur auf Sponsoring und Spenden ausgerichtet. Ein Investment mit Gewinnbeteiligung war nicht vorgesehen. Weitere Informationen unter: • http://www.kickstarter.com/ (US) – Plattform • http://www.kisskissbankbank.com/ (FR) – Plattform • http://www.seedmatch.de/ (DE ) – Plattform • http://mediawiki.htw-berlin.de/wiki/Finanzierungsformen_im_Web2.0 (DE) – Informationen • http://www.peacefulfish.com (DE ) - Beratung
  • 11. 11 Crowdfunding für Startups von Jens-Uwe Sauer, Geschäftsführer von Seedmatch, Dresden Geeignet für: Crowdfunding ist geeignet für Startups, die ein marktreifes Gründungskonzept haben. Das kann im Prinzip jedes Produkt/jede Dienstleistung sein. Einige Vorausset- zungen sollte es jedoch erfüllen: Es muss eine Menge von Menschen überzeugen und begeistern können. Außerdem sollte das Unternehmenskonzept skalierbar und nachhaltig sein, das heißt wachstumsfähig und langfristig am Markt überlebensfähig. Funktionsweise: Beim Crowdfunding für Startups wird dem jungen Unternehmen Gründungskapital bereit gestellt. Mikroinvesto- ren erwerben eine Beteiligung an einem ausgewählten Startup. Mit der Beteiligung profitieren die Mikroinvesto- ren langfristig von den Erlösen und vom Wertzuwachs der Unternehmen, in die sie investiert haben. Der Auswahl- und Investitionsprozess läuft über die Onlineplattform, auf der ausgewählte qualifizierte Startups vorgestellt werden. Mikroinvestoren entscheiden, welche Unternehmen sie mit ihrem Kapital unter- stützen wollen. Mit der Auswahl verschiedener Startups stellen sich die Mikroinvestoren ihr Beteiligungs- portfolio individuell zusammen. Übliche Finanzierungshöhe: Zunächst startet Seedmatch mit jungen, innovativen Unternehmen, die einen Kapitalbedarf von maximal 100.000 Euro haben. Startups mit einem höheren Kapitalbedarf müssen weitere Investoren mitbringen. Langfristig ist auch ein Kapitalbedarf von 500.000 Euro oder mehr denkbar. Beispiele: Erfolgsbeispiele für das Crowdfunding von Startups gibt es zum Beispiel in Frankreich. Über eine Onlineplatt- form wurden in nur einem Jahr über fünf Millionen Euro eingesammelt und genau 13 Startups finanziert. Weitere Informationen unter: Links zu Webseiten aus Nachbarmärkten, die mehr oder weniger ähnliche Konzepte umsetzen: • http://www.seedmatch.de • http://www.blog.seedmatch.de • http://www.wiseed.fr • http://www.growvc.com Literaturtipp über die Demokratisierung und Veränderung des Finanzwesens in Deutschland: Lothar Lochmaier: „Die Bank sind wir. Chancen und Perspektiven von Social Banking.“ ISBN 978-3936931648
  • 12. 12 Microdonations/Mikrospenden mit Flattr von Michael Henke, Blogger (http://www.allesblog.de/), Stuttgart Geeignet für: Derzeit ist das Projekt „Flattr“ in der Beta-Phase. Auf der Flattr-Internetseite kann man sich kostenlos anmelden. Zurzeit finden Microdonations die größte Verbreitung unter Bloggern, Podcastern und zum Beispiel Zeitungen mit Onlineangebot. Später soll es aber uneingeschränkt zum Beispiel auch für Fotografen und Musiker funktionieren. Da es sich um eine freiwillige Spendenfinanzie- rung handelt, geht man mit der Kreativleistung immer in Vorarbeit. Außerdem ist es kein Bezahlmodel. In den AGB ist verankert, dass Content nicht erst nach einem Flattr-Click zugänglich gemacht werden darf. Funktionsweise: Sobald man seinen Account mit dem ersten Geld aufgeladen hat, kann man auch Zahlungen von anderen empfangen. Teilnehmer am Projekt legen einen monatlichen Spendenbetrag in beliebiger Höhe fest, mindestens aber zwei Euro. Per Mausklick können sie einen Anteil dieses Betrags an andere Teilnehmer spenden. Wie hoch dieser Anteil ist, richtet sich nach der Anzahl der Clicks, durch die der Spendenbetrag geteilt wird. Eine Spende kann auch anonym erfolgen. Jeder Teilnehmer kann sowohl spenden als auch spenden empfangen. Übliche Finanzierungshöhe: Die übliche Summe reicht von wenigen Cent bis mehreren hundert und vereinzelt auch tausend Euro. Angelehnt an den offenen Charakter von Flattr, veröffentlichen viele Teilnehmer ihre Abrechnungsergebnisse und/oder Clickzahlen freiwillig im Internet. Beispiele: http://chaosradio.ccc.de http://www.netzpolitik.org http://spreeblick.com http://www.stefan-niggemeier.de http://www.taz.de Weitere Informationen unter: • http://www.flattr.com • http://flattr.com/support/intro (Englisch) • http://www.taz.de/flattr (Deutsch)
  • 13. 13 Über die Autoren Prof. Eckhard Wendling Professor für Elektronische Medien an der Hochschule der Medien,Stuttgart Eckhard Wendling war nach dem Studium an der Universität der Künste, Berlin, viele Jahre als Produktionsleiter und Producer in verschiedenen Film- und TV-Produktionsfirmen tätig. Seit 2001 ist er Professor an der Hochschule der Medien, Stuttgart, in den Bereichen Produktionsmanagement und Produktionsplanung für elektronische Medien. Ralf Stolarski MONEX Mikrofinanzierung Baden-Württemberg e. V., Donaueschingen Ralf Stolarski ist seit 1998 selbständiger Unternehmensberater in Donaueschingen mit dem Schwerpunkt betriebswirtschaftliche Beratung und Coaching. Er ist zudem Leiter des Regionalbüros Schwarzwald-Baar- Heuberg des EXZET Existenzgründerzentrum Stuttgart e. V. und Vorstandsmitglied von MONEX Mikrofinanzierung Baden-Württemberg e. V. Frauke Feuer Senior Consultant bei peacefulfish, Berlin Frauke Feuer arbeitet seit 2005 als Consultant für die Berliner Beratungsfirma peacefulfish, die Dienst- leistungen für die Film- und Contentwirtschaft anbietet. Sie hat sich in den Bereichen digitales Kino sowie Film- und Crossplattformfinanzierung spezialisiert. In ihrer Tätigkeit bei peacefulfish betreute sie mehrere Projekte, die sich mit neuen Dienstleistungen in der Kinobranche und alternativen Finanzierungsmodellen beschäftigten. Jens-Uwe Sauer Geschäftsführer von Seedmatch, Dresden Als Geschäftsführer von Seedmatch entwickelt Jens-Uwe Sauer eine Crowdfunding-Plattform für Startups. Neben Business Angels erhalten auch Mikroinvestoren die Möglichkeit, sich mit Small-Money-Beträgen an visionären Unternehmenskonzepten und Hightech-Startups zu beteiligen. Damit öffnet Seedmatch den Business-Angels-Markt für kleine Investments in Startups und ermöglicht neuen Zielgruppen ein direktes Engagement in Entrepreneurship. Michael Henke Blogger (http://www.allesblog.de), Stuttgart Michael Henke kaufte als Schüler 1999 sein erstes Analog-Modem für den Internetzugang von seinem eigenen Taschengeld. Seitdem ist er im Internet zu Hause. Michael Henke betreut mit seinem technischen Know-how mehrere Blogs und Webseiten und bloggte schon, bevor es den Begriff gab. Michael Henke nutzt unter anderem den neuen Micropayment-Dienst Flattr und entwickelt auch mehrere Wordpress- Plugins dafür. Er steht mit den Entwicklern von Flattr in engerem Kontakt.
  • 14. 14 Das Team Kreativwirtschaft bei der Wirtschaftsförderung der Landeshauptstadt Stuttgart Mit über 4.000 Unternehmen ist die Kreativwirtschaft, zu der Bereiche wie Architektur, Design, Fotografie, Event-Management, Film, Fernsehen, Hörfunk, IT, Werbung, PR, Journalismus, Musik und Verlage gehören, ein wichtiger Teil der Stuttgarter Wirtschaft. Die Branche besitzt ein hohes Wachstums- und Beschäftigungs- potenzial, ist auf vielfältige Art mit anderen Industrien als Dienstleister und Zulieferer verschränkt und regt durch stets neue Ideen zu innovativen Ansätzen an. Die Wirtschaftsförderung der Landeshauptstadt Stuttgart setzt sich dafür ein, die Dynamik der Stuttgarter Kreativwirtschaft durch Vernetzungsaktivitäten, Beratungsangebote, Veranstaltungen, die Schaffung von kreativen Räumen sowie Nachwuchs- und Innovationsförderung zu stärken. Ihre Ansprechpartner im Team Kreativwirtschaft bei der Wirtschaftsförderung Stuttgart sind: Ines Schwarzbach Telefon 0711/ 216-83 33 E-Mail ines.schwarzbach@stuttgart.de Bernd Hartmann Telefon 0711/ 216-69 11 E-Mail bernd.hartmann@stuttgart.de Katharina Hepp Telefon 0711/ 216-22 78 E-Mail katharina.hepp@stuttgart.de Im Internet: http://www.stuttgart.de/kreativwirtschaft Auf XING: http://www.xing.com/net/stuttgartkreativ Auf Twitter: http://www.twitter.com/stgt_kreativ
  • 15. Landeshauptstadt Stuttgart, Wirtschaftsförderung Bereich Kreativwirtschaft Rathaus, Marktplatz 1 70173 Stuttgart Telefon 0711/ 216-19 60 kreativwirtschaft@stuttgart.de http://www.stuttgart.de/kreativwirtschaft http://www.xing.com/net/stuttgartkreativ www.twitter.com/stgt_kreativ Gefördert im Rahmen des EU-Projekts ECCE INNOVATION (INTERREG IVB) Mehr Informationen unter: http://www.ecce-innovation.eu 15 Herausgeberin: Landeshauptstadt Stuttgart, Abteilung Wirtschaftsförderung In Zusammenarbeit mit der Abteilung Kommunikation Gestaltung: Simone Strobel Stand: Oktober 2010