14. Verkettung durch Narration wissen-schaftlich wahr/ unwahr wirt-schaftlich verkaufen / nicht verkaufen ethisch moralisch / nicht moralisch politisch mächtig / ohnmächtig rechtlich recht / nicht recht Narrativität als zentraler journalistischer Kommunikationsmodus Macht Gier Gerechtigkeit Bedrohte Sicherheit Befreiende List Verrat Rechtfertigung Freiheit
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21. Lässt sich ein präzisierender/ relativierender dritter Satzteil anfügen, kann dadurch schon die Fallhöhe / der Widerpart / der Konflikt sichtbar werden. … obwohl / trotzdem / auch wenn er … etc. Das zweite Verb schliesst den Satz ab und bezeichnet die Bewegung des Subjekts. … zur Arbeit geht / lebt / sich entwickelt / Regie führt / weiterlebt etc. … Adverbien und Adjektive geben einen Hinweis auf die emotionale Richtung oder Wertigkeit der Geschichte. … gerne / schwierig / stockend / gut / erfolgreich / entschieden etc. … Das Objekt bezeichnet den Sachverhalt oder das Problem. … die Sache, das Ereignis, den Sachverhalt, Protagonist A etc. … Das Subjekt des Nebensatzes bezeichnet in der Regel den Handlungsträger oder die Heldin der Geschichte. … Herr X / Frau Y / die Gruppe X / die Sache Z etc. … Das Bindewort zum Nebensatz spezifiziert die inhaltliche Ausrichtung. Es ist ein Unterschied, ob wir einen Sachverhalt („ dass “) umschreiben oder etwas herausfinden wollen („ warum “). … warum / dass / weshalb / ob / wie / wieviel etc. … Das erste Verb (im Aktiv) gibt bereits einen wichtigen Hinweis auf die Art des Beitrags : Geht es um Information, Wissensvermittlung, Mitreisen, Beobachten…? … miterleben / erfahren / verstehen / kennenlernen / erkennen etc. … Der Adressat des Aussagewunsches ist immer das Publikum, nicht die Macherin oder der Macher. Dieser erste Teil des Satzes bleibt immer gleich. „ Die Zuschauerinnen und Zuschauer sollen… Bedeutung der Satzteile Satzteil
Die Aussagen machen deutlich, dass religiöse Themen dann an journalistischer Relevanz gewinnen, wenn sie mit politischen, wirtschaftlichen, sportlichen oder wissenschaftlichen Themen irritierend gekoppelt werden können. Diese Kopplung erfolgt unter Rückgriff auf narrative Muster, die es erlauben, an sich inkonsistente Systemlogiken miteinander zu koppeln, in dem sie meist in eine Konfliktstruktur gegossen werden. Pädophilie Priester, verheiratete Priester, sexuelle Übergriffe, Zölibat, Frauenpriester oder eben das Thema Religion und Staat bzw. Religion und säkulare Gesellschaft sind Themen, die von den Journalisten als Dauerbrenner bezeichnet werden. Hierbei „surft“ das Thema Religion gleichsam auf der politischen Welle mit. So stellt ein befragter fest. „Wir machen Matchberichterstattung wenn religiöse Akteure in einen Konflikt verstrickt sind oder mit anderen Feldern in Kontakt treten. Religion in der Gesellschaft ist dann spannend, wenn sie mit Standards kollidiert.“ Ein Kollege spitzt noch zu: „Je mehr Konfliktpotenzial zum Beispiel im Verhältnis zum Staat drin ist, desto eher ist es ein Thema“ Narrativität ist ein zentraler journalistischer Kommunikationsmodus, der in einer bestimmten Art der Inszenierung zum Ausdruck, indem er diskursiv-argumentative Logiken unter Rückgriff auf Meta-Narrationen mit Wahrnehmungsmuster der Lebenswelt koppelt: Die Elemente der journalistischen Geschichte stehen in einer zeitlichen Reihenfolge, wobei (archetypische) Rollenträger identifizierbar sind, mehrere Bedeutungsebenen zugleich in Anschlag gebracht werden und das Thema einer Dynamik (z.B. Konflikt- bzw. Lösungsstruktur; Macht-Ohnmacht etc.) zugeführt wird. Die narrative Produktion von Mehrsystemrelevanz kann zur Folge haben, dass Spezialisierung eher hinderlich ist, als dass sie der journalistischen Operation nützt.