von Bernd Dieschburg
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Kurzbeschreibung:
Besondere Bedeutung von Anfangssituationen, Zielsetzungen einer professionellen Einarbeitungsprozesses, Rolle und Aufgaben der Personalabteilung und des Linienmanagers, Phasen und Instrumente, Konzept der Einführung
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Alternative Lernszenarien: Kollegiale Beratung - Mentoring - Action, learning-Projektlernen
1. Seite 1Alternative Lernszenarien Stand 28.07.2011
Personal- und Organisationsentwicklung
Menschen nachhaltig und wirkungsvoll in Organisationen erfolgreich machen
Alternative Lernszenarien:
Kollegiale Beratung - Mentoring -
Action Learning/Projektlernen
2. Seite 2Alternative Lernszenarien Stand 28.07.2011
Inhaltliche Übersicht
Kollegiale Beratung
Mentoring
Action Learning/Projektlernen
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3. Seite 3Alternative Lernszenarien Stand 28.07.2011
1 Kollegiale Beratung:
Hintergründe und Grundlagen (1)
Kollegiale Beratung...
...ist eine wirksame Beratungsform in Gruppen, bei der sich die Teilnehmer wechselseitig zu schwierigen
Fällen ihres Berufsalltags beraten, um Lösungen für problematische Situationen mit Mitarbeitern oder
Kunden zu entwerfen. Auf diese Weise lernen sie, berufliche Probleme besser zu bewältigen, Kooperations-
und Führungsverhalten zu entwickeln, fundierte Entscheidungen zu treffen, Belastungen zu vermindern und
erfolgreicher zu handeln.
Die Methode der kollegialen Beratung ermöglicht, konkrete Probleme und Praxisfälle mit Hilfe der anderen
Gruppenmitglieder systematisch zu reflektieren und Lösungsoptionen für den Berufsalltag zu entwickeln. Als
Baustein in der Personalentwicklung trägt sie zur Qualifizierung von Führungskräften, Projektleitern und
Managern bei. Dabei bildet kollegiale Beratung eine ungewöhnliche Maßnahme, die von den Teilnehmern
weit gehend selber organisiert und mit Lernthemen aus dem Berufsalltag gefüllt wird.
4. Seite 4Alternative Lernszenarien Stand 28.07.2011
1 Kollegiale Beratung:
Hintergründe und Grundlagen (2)
Die Methode
Kollegiale Beratung ist ein systematisches Beratungsgespräch, in dem Kollegen (etwa Führungskräfte oder
Projektleiter) sich nach einer vorgegebenen Gesprächsstruktur wechselseitig zu beruflichen Fragen und
Schlüsselthemen beraten und gemeinsam Lösungen entwickeln.
Kollegiale Beratung findet in Gruppen von 6 bis 9 Mitgliedern statt, die im regelmäßigen Abstand zusammen
kommen. Teilnehmer tragen dabei ihre Praxisfragen, Probleme und "Fälle" vor.
Drei Beispiele für Praxisfragen und Fälle:
•"Einer meiner Mitarbeiter lässt in letzter Zeit deutlich in seiner Leistung nach. Wie kann ich mit ihm darüber
ins Gespräch kommen?"
•"Ich stehe als Projektleiter am Anfang eines neuen Projektes. Wie kann ich den Auftakt so gestalten, dass
sich alle wirklich engagieren?"
•"Ich habe einen neuen Mitarbeiter bekommen. Er tut sich schwer, sich ins Team zu integrieren und steht
abseits. Was kann ich tun, damit er vom Team akzeptiert wird?"
5. Seite 5Alternative Lernszenarien Stand 28.07.2011
1 Kollegiale Beratung:
Hintergründe und Grundlagen (3)
Voraussetzungen für Kollegiale Beratung
Jedes Team und jede Gruppe kann sich zur Kollegialen Beratung zusammenfinden. Allerdings sind im
Vorfeld einige Aspekte zu bedenken, damit sich alle Beteiligten realistische Vorstellungen von den
möglichen Ergebnissen machen können.
Vier "Zutaten" fördern das Gelingen kollegialer Beratung:
Vertrauen: Teilnehmer, die sich vertrauen, können miteinander offener sprechen.
Vertraulichkeit: Verschwiegenheit über Inhalt und Abläufe nach außen hin.
Unterstützung: Das Bemühen um Unterstützung für die übrigen Teilnehmer.
Wertschätzung: Wechselseitige Wertschätzung fördert Offenheit.
Das Team sollte ohne größere interne Spannungen oder Konflikte sein. Andernfalls fehlt das Vertrauen
darin, eigene Fälle offen darzustellen und gemeinsam konstruktiv Ideen zu produzieren. Gegebenenfalls
sollte das Team Konflikte zunächst mit einem Berater bereinigen.
6. Seite 6Alternative Lernszenarien Stand 28.07.2011
1 Kollegiale Beratung:
Merkmale der kollegialen Beratung (1)
Die Durchführung findet in Gruppen statt,
möglichst mit Teilnehmern vergleichbarer
Erfahrung und Perspektive.
Die Rollen der Beteiligten sind geklärt und
berücksichtigen die Trennung von Beratung
und Verantwortung für die Umsetzung.
Es werden Lösungen für konkrete und reale
berufliche Praxisprobleme entwickelt.
Für den Umgang mit Informationen zum Fall
werden eindeutige Spielregeln entwickelt, zu
deren Einhaltung sich die Teilnehmer
verpflichten.
Direkte Unterstellungsverhältnisse sind
zu vermeiden.
Das Einbringen eigener Beratungs-
anliegen geschieht eigenverantwortlich.
7. Seite 7Alternative Lernszenarien Stand 28.07.2011
1 Kollegiale Beratung:
Merkmale der kollegialen Beratung (2)
Die Beratung folgt einem festen Ablauf,
einem Prozessmodell, das den
gemeinsamen Erkenntnisprozess optimal
strukturiert.
Mit zunehmender Erfahrung und
ausreichendem Vertrauen erwerben die
Teilnehmer die Kompetenz, das Procedere
eigenverantwortlich durchzuführen.
Die Gruppengröße kann variieren, alle
Teilnehmer sind aktiv an der Beratung
beteiligt.
In der Lernphase der Beteiligten findet
professionelle Beratung/Moderation statt.
8. Seite 8Alternative Lernszenarien Stand 28.07.2011
1 Kollegiale Beratung:
Vorteile und Nutzen (1)
Argumente für Kollegiale Beratung
Die kollegiale Beratung ist eine komplexe und zugleich einfache Personalentwicklungsmaßnahme.
Sie dient
• der Verbesserung der Interaktions- und Kommunikationsfähigkeiten der Teilnehmer
• der Qualifizierung der Beratungs- und Coachingkompetenzen der Teilnehmer
• der Qualitätssicherung und Qualitätsverbesserung
Für die Teilnehmer der kollegialen Beratung bietet sie
• Ideen für die Praxis und neue Perspektiven für eingefahrene Handlungsmuster
• Reflexion des Führungs- und Arbeitsstils
• Anteilnahme, Unterstützung und Erleichterung in schwierigen Situationen
• Verbesserung des Umgangs mit Kunden und Mitarbeitern
• Übung in unterstützender und begleitender Beratung sowie bzgl. kommunikativer Kompetenzen:
anteilnehmendes Zuhören, Ausdrücken von Gefühlen, Spiegeln, nicht-verletzendes Konfrontieren,
Achtsamkeit für nonverbale Botschaften sowie die Reflexionsfähigkeit über das eigene Verhalten
• Austausch über die Arbeitsbereiche der Kollegen
• Verbesserung des Teamzusammenhalts
• Stärkung der Eigenverantwortlichkeit im Handeln
9. Seite 9Alternative Lernszenarien Stand 28.07.2011
1 Kollegiale Beratung:
Vorteile und Nutzen (2)
• Die distanzierte Betrachtung ermöglicht einen guten und freien Blick auf Ungereimtheiten, Konflikte und
(Schein-) Harmonien im Alltag.
• Die Transparenz und hohe Strukturierung des Verfahrens verhindern dabei, dass Teilnehmer durch
vorschnelle Bewertungen anderer 'überfahren' werden und nicht zu ihrer eigenen Lösung finden.
• Reine Zuhörer erhalten bei den Fallbesprechungen Anregungen und Handlungsmöglichkeiten für ähnlich
gelagerte eigene Probleme
• Selbstwahrnehmung und Selbstreflexion
• Alternativen entdecken & eigene Perspektiven erweitern
• die Gruppe als Spiegel nutzen lernen
• vom Expertenwissen der anderen profitieren und diese profitieren lassen
• eigene Stärken und Schwächen besser kennen und akzeptieren lernen
Für die Organisation bietet sie
• Steigerung der Qualität der Arbeit und bessere Arbeitsleistungen
• kostengünstige Personalentwicklung
• qualifiziertere Mitarbeiter
• Ausbau und Entwicklung einer Unterstützungskultur
10. Seite 10Alternative Lernszenarien Stand 28.07.2011
1 Kollegiale Beratung:
Einsatzmöglichkeiten und Anwendungsfelder (1)
als exklusive Form
des wechselseitigen
Lernens
zur Etablierung
eines Netzwerkes
als Follow-up
von Trainings
im Rahmen von
Führungstrainings
11. Seite 11Alternative Lernszenarien Stand 28.07.2011
1 Kollegiale Beratung:
Einsatzmöglichkeiten und Anwendungsfelder (2)
Kollegiale Beratung kann überall dort als unterstützender Entwicklungsbaustein zum Einsatz kommen,
wo Kommunikation und Kooperation mit Mitarbeitern oder Kunden zu professionellen Aufgaben der
Teilnehmer gehören.
Qualifizierung von Führungskräften und Projektleitern
Führungskräfte und Projektleiter haben in der Ausgestaltung ihrer Führungsrolle stets neue und
wechselnde Situationen zu bewältigen, die von widersprüchlichen Anforderungen gekennzeichnet sind.
Von ihnen wird erwartet, dass sie diese Anforderungen erfolgreich meistern. Dabei erleben sie immer
wieder Situationen, die viele Fragen aufwerfen und wenige Antworten lassen.
Kollegiale Beratung bietet die Möglichkeit, dass sich Führungskräfte verschiedener Abteilungen eines
Unternehmens in regelmäßigem Abstand (z.B. ein Kompakttag alle 6-8 Wochen) treffen, um
Schlüsselthemen aus ihrer Führungspraxis zu beraten und um Lösungen zu entwickeln.
Berufs- bzw. Funktionsgruppen sind z.B.: Führungskräfte, Nachwuchsführungskräfte, Trainees,
Projektleiter, Außendienstmitarbeiter.
12. Seite 12Alternative Lernszenarien Stand 28.07.2011
1 Kollegiale Beratung:
Einsatzmöglichkeiten und Anwendungsfelder (3)
Qualitätssicherung in sozialen und pädagogischen Berufen
In den meisten sozialen Berufsfeldern gehört Supervision unter Leitung eines externen Supervisors zum
Angebot für die MitarbeiterInnen. Mittlerweile haben Beteiligte jahrelange Erfahrungen mit Supervision
gesammelt oder sich selber mit einer Beratungsweiterbildung qualifiziert. Diese Kompetenzen können
mit kollegialer Beratung nutzbar gemacht werden.
Neben der Supervision kann kollegiale Beratung eine wichtige Hilfestellung sein, um Situationen und
"Fälle" im Kollegenkreis fachkundig zu beraten und um die Handlungsmöglichkeiten zu erweitern.
Kollegiale Beratung kann in diesen Berufsfeldern etwa alle 2 Wochen für 2 Stunden stattfinden.
Berufsgruppen sind hier z.B.: Lehrer, Sozialpädagogen, Psychotherapeuten, Gesetzliche Betreuer.
13. Seite 13Alternative Lernszenarien Stand 28.07.2011
1 Kollegiale Beratung:
Rollen, Aufgaben und Verantwortungen im Überblick (1)
Der Fallgeber
- hat ein Problem in seinem beruf-
lichen Bereich
- schildert die Situation und sein
Erleben der Situation
- formuliert ein Frage
- lässt neue Ideen zu und sich
inspirieren
Die Moderator
- leitet die Runde
- achtet auf Einhaltung der Regeln
- achtet auf Zeitvorgaben
- sorgt für simultane Visualisierung
- knüpft und verbindet die Gesprächsfäden
- eröffnet und beendet die
einzelnen Phasen
Die Berater
- hören bei der Fallschilderung zu
- stellen Verständnisfragen
- analysieren den Fall aus ihrer
jeweiligen Perspektive
- entwickeln Lösungsideen/
-alternativen/-szenarien
14. Seite 14Alternative Lernszenarien Stand 28.07.2011
Kontaktdaten:
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Personal- und Organisationsentwicklung
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