Als 1789 in Paris die Bastille gestürmt wird, ist Beethoven 19 Jahre alt. Es ist der Beginn der Französischen Revolution. Die städtischen Massen und die Bauern fegen die Monarchie beiseite und machen Platz für eine neue Gesellschaft, von der die Revolutionäre erwarten, dass sie »Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit« bringe. Beethoven hasst den König, den Adel und die Gesellschaftsordnung, für die sie stehen. Er ist ein leidenschaftlicher Anhänger der Demokratiebewegung und Napoleons. Doch die hoffnungsvolle Periode, die die Französische Revolution einzuleiten schien, endet für ihn und viele andere mit einer Enttäuschung.
2. Ludwig van Beethoven
ist der größte
Komponist der
Geschichte der
Menschheit - kein
anderer hat die höchsten
Tönen, Tiefen der
Verzweiflung oder die
unerhörte Schönheit
erreicht. Seine Werke
haben größere Wirkung
in der
Musikgeschichte, als
jede andere
Musik, erreicht.
3. Van Beethovens revolutionäre Einstellung prägte sich früh
aus. Von den Idealen der Französischen Revolution Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit - begeistert, war er
lange Zeit ein Anhänger und Bewunderer von Bonaparte.
4.
5. Die Französische
Revolution und die
Gestalt Napoléon
Bonapartes hatten auf
Beethoven einen starken
Eindruck gemacht und
wirkten sich nachweislich
auf sein Schaffen aus.
Durch den an der Bonner
Universität lehrenden
Eulogius Schneider kam
Beethoven auch früh mit
den Ideen der
Französischen Revolution
in Berührung.
6.
7. Beethoven war ein Kind der Französischen
Revolution: Er erkannte keine Vorrechte
der Geburt oder des Geldbeutels an,
aber er war sich seiner eigenen Bedeutung
im Sinne eines geistigen Herrn und Fürsten
der Tonkunst mit allen Verpflichtungen
bewusst. Er war ein leidenschaftlicher
Anhänger der Freiheit auf moralischer Basis
8. Es soll eine „Theorie“ beleuchtet werden,
wonach die Eroica ( dritte
Symphonie)Programmusik im Sinne einer
„promethischen“ Heldensymphonie ist, die
sich auf Napoleon Bonaparte bezieht.
10. Beethovens dritte Symphonie, die
in den Jahren 1802 bis 1805
entstand, hat, wie man weiß, viel
mit Napoleon zu tun. Ursprünglich
sollte ihr Titel sogar “Bonaparte”
lauten. Berühmt ist die
Schilderung der Szene, wonach
Beethoven das Titelblatt der
Partitur, auf dem der Name des
Korsen stand, wütend zerriss, als
er erfuhr, dass dieser
beabsichtige, sich zum Kaiser zu
krönen. Dabei habe Beethoven, so
berichtet sein Schüler Ferdinand
Ries, ausgerufen: “Ist der auch
nichts anderes als ein
gewöhnlicher Mensch! Nun wird
auch er alle Menschenrechte mit
Füßen treten, nur seinem Ehrgeize
frönen.”
11. Ob die politische Sicht der Symphonie viel zu ihrem Verständnis
beiträgt, ist allerdings eher zweifelhaft. Beethovens Verhältnis zu
Napoleon als Politiker war nämlich höchst zwiespältig. Der Korse war
für ihn, wie für viele seiner Zeitgenossen, einerseits der Held, von dem
man den endgültigen Durchbruch der Ideale der Französischen
Revolution erhoffte, andererseits aber auch derjenige, der Beethovens
Vaterland und seine Wahlheimat Wien bedrängte und zeitweilig
besetzt hielt.