Warum wir über eine Steuer für Roboterarbeit und Algorithmen nachdenken sollten, das aber nicht reichen wird.
Sie parken Autos, putzen Toiletten, bespaßen Senioren oder pflegen Kranke. Die Rede ist von Robotern. Sie berechnen komplexe Aufgaben, empfehlen uns Sachen, entscheiden in Geschäftsprozessen und verkuppeln Menschen. Die Rede ist von Algorithmen.
Algorithmen und Roboter werden in den kommenden Jahren in Deutschland einige Millionen Arbeitskräfte ersetzen, Jobs obsolet machen und Berufsbilder ausrotten. Ist so, wird so kommen, da können Sie und ich nichts machen.
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2. Es geht darum, gerade jetzt in der Übergansphase,
frühzeitig die (wahrscheinlich) kurzfristigen
Auswirkungen von Arbeitsplatzverlusten zu
kompensieren.
Es geht darum, die Auswirkungen auf unsere
Gesellschaft zu antizipieren und zu handeln.
Es geht darum sicherzustellen, dass der Staat
seinen Aufgaben nachkommt. Hierzu benötigt er
finanzielle Mittel, die regelmäßig durch Steuern
finanziert werden. Fällt die Einkommenssteuer
(ohne Kompensation), so fällt unser Wohlstand.
Ein Beispiel: Jedes Jahr nimmt der Bund aus
einem zu versteuernden Einkommen von über
1.100 Milliarden Euro grobe 210 Milliarden
Euro an Einkommenssteuer ein. Fällt die die
Einkommenssteuer, sinkt der Wohlstand.
Es geht darum, den Standort Deutschland/Europa
zu sichern.
Es geht darum, Werte und Standards
aufrechtzuerhalten. So darf die aufkommende
Grundhaltung nicht dazu führen, dass die
Verantwortung für Themen wie soziale Sicherheit,
Datenverarbeitung und deren Kontrolle oder
Selbstbestimmung nicht von multinationalen
Konzernen bestimmt werden.
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Sie parken Autos, putzen Toiletten, bespaßen Senioren oder pflegen Kranke. Die Rede ist von Robotern.
Sie berechnen komplexe Aufgaben, empfehlen uns Sachen, entscheiden in Geschäftsprozessen und
verkuppeln Menschen. Die Rede ist von Algorithmen.
AlgorithmenundRoboterwerdenindenkommendenJahreninDeutschlandeinigeMillionenArbeitskräfte
ersetzen, Jobs obsolet machen und Berufsbilder ausrotten. Ist so, wird so kommen, da können Sie und ich
nichts machen.
Was wir aber unternehmen können – und müssen – ist, uns Gedanken zu machen (und zu handeln), wie
die Übergangsphase für alle Menschen hierzulande (in Europa, weltweit) so reibungslos wie möglich
gestaltet werden kann.
3. Mir ist schon klar, was Sie jetzt sagen: Das ist nicht die erste Entwicklung dieser Art. Wir
hatten doch da schon die Entwicklung von der Sklavenarbeit zur Industrialisierung und dann
hin zu ersten Stufe des Informationszeitalters. Und wahrscheinlich werden Sie auch sagen,
dass es natürlich ist, dass Berufe oder Berufsgruppen ausgerottet werden; und dass der
Verlust von Arbeitsplätzen immer kompensiert wurde. Und so weiter, und so weiter.
Ja, nee ist klar: War so. Aber nur, weil es feststellbar ist, ist da noch lange keine Regel
dahinter. Und ferner haben sich die Rahmenparameter – die Spielregeln – geändert. Bei den
jetzt anstehenden Änderungen werden Ort, Raum und Zeit aufgelöst. Hä? Okay – in anderen
Worten: Gerade Arbeitsleistungen, die (zukünftig) durch Algorithmen erbracht werden,
können global gesourct werden. Das heißt, der Ort der Leistungserbringung ist (erstmal)
grundsätzlich egal; aber dann doch nicht.
Denn die Arbeit, soweit sie ortsunabhängig ausgeübt werden kann, und das trifft auf viele
Dienstleistungen, Kontroll- und Serviceaufgaben zu, wird am günstigsten bzw. am liberalsten
Ort ausgeführt. Und dieser Ort kann und wird sicherlich nicht Deutschland sein. Warum?
Wird von Wettbewerbssituationen, bezogen auf geografische Regionen gesprochen, ist
der primäre kompetitive Faktor nicht mehr der ausgebildete Mensch oder eine Region mit
günstigen Lohnkosten oder niedrigen Steuern. Vielmehr tritt der (kompetente/ausgebildete)
Mensch noch stärker mit der Intelligenz von Algorithmen und automatisierten Prozessen in
Wettbewerb.
Regionen mit den schwächsten Gesetzen und Regelungen zur Nutzung von künstlicher
Intelligenz und Datenschutz treten in direkten Wettbewerb mit etablierten Billiglohnländern
für Wissensarbeit. Und in Wettbewerb mit Ländern mit hohen sozialen und ethischen
Standards.
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4. Worum sollte sich die Diskussion drehen – oder worum auch nicht?
Ich glaube, es geht nicht darum ob – oder ob nicht – Roboter und Algorithmen „uns alle
arbeitslos“ machen.
Es geht nur nachgelagert darum, wem die Technikvorteile oder die
Automatisierungsdividende zustehen.
Es geht nur bedingt darum zu klären, wie in einer durch Geld organisierten und auf
Handel bzw. Tausch basierten Wirtschaft bei zunehmender Automatisierung die Anzahl
an Menschen hochgehalten wird, die konsumieren können; ähnlich wie es heute bereits
der Fall ist (zwei Worte; die hier fallen müssen: „bedingungsloses Grundeinkommen“).
Es sollte vielmehr darum gehen, wie wir in naher Zukunft, in der Übergangsphase vom
Hier und Jetzt in die entfremdete Zukunft miteinander leben wollen.
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Es geht darum, wie wir es schaffen, die Menschen in Lohn
und Brot zu bekommen (und nach unserem derzeitigen
Wirtschaftsbild „an der Nadel“ des Konsums zu halten), die
nicht mehr in der Lage sein werden, durch ihre Fähigkeiten
das (Lebens-)Notwendigste für sich und die Gesellschaft zu
leisten.
Es geht darum, „dass“ und wie wir es schaffen, in unseren
(ökonomischen) Betrachtungen den effizientesten Ort für die
Leistungserbringung nicht in den Mittelpunkt zu stellen.
Es geht darum, indirekte Steuer auf „nichtmenschliche
Arbeit“ im Zusammenspiel mit weiteren regulatorischen
Eingriffen (Anmerkung: das bedeutet nicht zwangsläufig
mehr Staat) so zu integrieren, dass die automatisierte Arbeit
nicht auswandert.
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Was ich noch zu sagen hätte, dauert …:
Fangen wir mit einigen Floskeln an: Wir stehen
vor einer völlig neuen Epoche der künstlichen
Intelligenz, die brutal über uns kommen wird,
brutal positiv und brutal negativ zu gleich. Wann
derTippingPointinDeutschlandbzw.Europasein
wird, ist schwer zu sagen. Aber wahrscheinlich
in den kommenden 3.000 Tagen. (Kleines Spiel
am Rande: Überlegen Sie mal, was es für heute
alltägliche – und für viele unverzichtbare –
Produkte, Services und Lösungen vor 3.000
Tagen nicht gab. Interessant, oder?)
Wir können aber sicher sein, dass andere Länder,
wie exemplarisch Japan, uns voraus sein werden,
wir nicht vorbereitet sein werden.
Deswegen ist es wichtig, breiter zu denken und
zu handeln: Die Parteien in Deutschland haben
bereits mit der Arbeit an den Programmen zur
Bundestagswahl angefangen. Zentrales Thema
wird hier bei allen ernstzunehmenden Parteien
die soziale Gerechtigkeit sein. Je nach geistiger
Herkunft geht es darum, mehr (oder weniger)
Staat und weniger (oder mehr) soziale Bewegung
zu realisieren.
So beschäftigen sich Parteien wie die SPD
mit der Gleichstellung der Besteuerung von
Kapitaleinkommen mit Arbeitseinkommen.
Das ist absolut richtig! Allerdings kommt die
Diskussion zu spät und verliert jeden Tag an
Bedeutung.
Vielmehr müssten die politisch Verantwortlichen
jetzt, unmittelbar und dringlich eine öffentliche
Diskussion über die Besteuerung von Robotern
und Algorithmen führen und erste belastbare
Konzepte vorstellen.
Mit dieser Diskussion einhergehen muss
eine Debatte über die moralisch-ethische
Nutzung von Algorithmen, deren nationale
und internationale Verfügbarkeit, der Schutz
der dahinterliegenden Daten und die Rolle des
Menschen. Ferner müssen Themen wie das
„bedingungslose Grundeinkommen“ auch aus
solchen Perspektiven bewertet werden.
Aber: so what ….
6. Über uns
Blogs und Meinungsportale gibt es wie Sand am Meer. Besonders im Umfeld von digitalen Themen,
Marketing-Trends oder Unternehmensstrategien. Zu finden sind gute, schlechte, aktuelle, lustige,
meinungsstarke, monothematische oder breitgefächerte, usw. Jede Strömung ist vorhanden und jeder
kann seine Meinung kundtun.
Und gerade diese Vielzahl an Inhalten macht es aus unserer Sicht nötig, einen weiteren Blog zu
etablieren. Einen, der die Themen auch mal aus einer anderen Perspektive darstellt. Ein Blog, der
auf echte Diskussion und Dialog durch die Nutzung von Services wie Blab, Periscope, Twitter & Co.
setzt. Einen, bei dem es nicht nur darum geht, den eigenen Service oder das eigene Produkt positiv
darzustellen.
Dabei treten wir mit Denkhandwerker nicht an, um alles besser, schöner oder größer zu machen.
Vielmehr wollen wir Inhalte erlebbar und meinungsstark aufarbeiten sowie Strategien für eine
zukunftsfähige Wirtschafts- und Lebensweise thematisieren. Mit Denkhandwerker wollen wir einen
in der Öffentlichkeit wahrgenommen Beitrag zu einer digitalen Leitkultur liefern. Auch geht es
darum, interessante, relevante oder skurrile Entwicklungen, Trends und nachhaltige Entwicklungen
aufzuzeigen, zu kommentieren und unsere Leser so zum Denken anzuregen
Die geneigten Leser finden Beiträge zu den Themen Marketing, Geschäftsstrategie im Kontext
gesellschaftlicher Strömungen, Informationstechnologie und allem, was oft als digitale Transformation
bezeichnet wird. In anderen Worten: Wir stellen Digitalisierung ins Zentrum und in den Kontext.
Denkhandwerker ist ein Projekt des Beratungs- und Analystenhauses Avispador. Wir binden
interessante, interessierte und inspirierende Menschen in die Themen und Diskussionen ein. Aktuell
stehen wir mit unserem Projekt erst am Anfang, werden es aber in Bezug auf Beitrags-, Autoren- und
Formatvielfalt stetig weiterentwickeln.
Wir freuen uns auf Feedback und Anregungen.
Axel Oppermann
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