Wer bahnbrechende Antworten auf komplexe Problemstellungen finden will, muss zunächst die richtigen Fragen stellen.
Oft scheitern Lösungsansätze daran, dass Unklarheiten über die Problembeschreibung und die daraus resultierende Fragestellung bestehen. Nicht nur der Auftraggeber oder Kunde, sondern auch die einzelnen Teammitglieder bringen unterschiedliche Perspektiven und Wissensstände mit.
Bevor man ein Problem effektiv bearbeiten kann, sollte man sich deshalb gemeinsam darüber austauschen, ob es ein einheitliches Verständnis der Problemstellung gibt. Auf dieser Basis sollte in einem weiteren Schritt überprüft werden, ob die formulierte Fragestellung auch wirklich den Kern des Problems erfasst. Erst wenn man so das Problem verstanden und die richtige Frage gestellt hat, lassen sich wirklich gute Lösungen und Antworten finden.
Die Design Thinker aus den Berliner launchlabs haben dafür die Methode des Creative Reframing entwickelt, die zum Kickstart eines Projektes angewandt wird und die wir an diesem Abend mit euch kennenlernen wollen.
Dazu besucht uns Simon Blake, der nach dem Aufbau der D-School am HPI Potsdam und der Arbeit mit großen Unternehmen in Berlin-Kreuzberg die launchlabs gegründet hat, einen Innovation Space und Innovation Facilitator für erfahrene Unternehmen.
Mehr Infos zu der ganzen Serie #businessinbeta: http://business.inbeta.co/
4. Wer bahnbrechende Antworten auf komplexe
Problemstellungen finden will, muss zunächst die
richtigen Fragen stellen. Oftmals scheitern
Lösungsansätze daran, dass Unklarheiten über die
Problembeschreibung und die daraus resultierende
Fragestellung bestehen. Nicht nur der Auftraggeber
oder Kunde, sondern auch die einzelnen
Teammitglieder bringen unterschiedliche Perspektiven
und Wissensstände mit sich. Bevor man ein Problem
effektiv bearbeiten kann, sollte man sich somit
gemeinsam darüber austauschen, ob es ein
einheitliches Verständnis der Problemstellung gibt. Auf
dieser Basis sollte in einem weiteren Schritt überprüft
werden, ob die formulierte Fragestellung auch wirklich
den Kern des Problems erfasst. In den launchlabs
haben wir hierzu die Methode des „Creative
Reframing“ entwickelt, die wir gern zum Kickstart
eines Projektes anwenden. Dieses Blatt leitet dich
oder dein Team durch den Prozess.
VORBEREITUNG
Für diese Aufgabe benötigst du:
- 1 Whiteboard pro Team von bis zu fünf Personen
- ca. 30 - 45 Minuten Zeit
- Post-Its
- Whiteboardmarker in versch. Farben
CREATIVE REFRAMING
Um eine Design Challenge erfolgreich bearbeiten zu können, ist es wichtig, dass diese drei wesentliche
Grundvoraussetzungen erfüllt.
1. Benennt die Design Challenge ein klares Problem? Achtung: Symptome, oder Lösungsansätze sind nicht das
Problem an sich: Eine zu eng gefasste Problemstellung bietet zu wenig Spielraum für neues, weil beispielsweise
schon ein Lösungsansatz enthalten ist. Eine zu breit gefasste bietet dagegen wenig Bodenhaltung und erschwert
konkrete Lösungen.
2. Ist das Problem aus Nutzersicht beschrieben? Meist hilft ein solcher Blickwechsel enorm bei der Entwicklung und
Validierung von sinnvollen Lösungsansätzen.
3. Ist die Situation, in der sich das Problem für den Nutzer bemerkbar macht, klar beschrieben? Eine gute
Situationsdefinition gibt wichtige Hinweise darauf, was das Team während des Researchs durch Beobachtung und
Interviews erleben sollte, bzw. welche analogen Suchfelder interessant sein könnten.
Versammle dich mit deinem Team um das Whiteboard
herum. Jedes Teammitglied sollte sich Stift und Post-Its zur
Hand nehmen. Wenn du mit deinem Team bereits eine
Design Challenge formuliert hast, schreibe diese groß,
leserlich und in einer Farbe in die Mitte des Whiteboards.
Wenn es noch keine bestehende Challenge gibt, versuche
zusammen mit deinem Team, das zu bearbeitende Problem
innerhalb von einer Minute in einem Satz zu formulieren. Du
kannst auch gerne einen aussenstehenden Kollegen bitten,
dies für euch zu tun. Formulierungen aus Mails, Briefings
oder Infomaterialien können dabei hilfreich sein. Achtung:
die Fragestellung muss nicht perfekt sein, schließlich wird
sie in den weiteren Schritten dieser Übung noch
überarbeitet.
Tipp: Zwischen den einzelnen Zeilen und um die Design
Challenge herum sollte genug Platz für Anmerkungen und
Post-Its bleiben.
5. BRAINSTORMING VON ALTERNATIVEN
DAUER 10 -15 MINUTEN
Sammelt im Rahmen eines Brainstormings eure
unterschiedlichen Interpretationen oder
Alternativvorschläge der zuvor markierten unklaren Stellen.
Formuliert eure Interpretationen in Form von Stichworten
auf Post-Its und klebt diese neben die betreffenden Stellen.
Achtung: dies ist nicht die Zeit für lange Diskussionen oder
Bewertungen, sondern es geht darum, die
unterschiedlichen Interpretationsmöglichkeiten sichtbar für
alle zu machen.
Erst wenn alle Meinungen und Alternativen sichtbar sind,
sprecht über die Sinnhaftigkeit der einzelnen Varianten und
versucht ein gemeinsames Verständnis der Design
Challenge zu entwickeln. Markiert allgemein akzeptierte
Interpretationen.
Tipp: Wenn es ein Teammitglied mit einem
Wissensvorsprung zu dem Thema gibt, lass ihn oder sie
diesen Teil der Übung führen.
DESIGN CHALLENGE(S) NEU FORMULIEREN
DAUER 5-10 MINUTEN
Versucht aus den markierten Stichworten erste Satzbausteine
für die neue Challenge zu entwickeln und schreibt jeden davon
auf das Whiteboard. Dieser Zwischenschritt hilft, die gute
Gedanken festzuhalten, auch wenn sie noch keinen ganzen
Satz ergeben.
Füge zusammen mit deinem Team die erarbeiteten
Satzbausteine so zusammen, das eine neue und
ausformulierte Design Challenge entsteht, die den am Anfang
dieser Übung genannten Kriterien standhält. Dies
könnt ihr gerne unterhalb der der bearbeiteten Design
Challenge oder auf einem extra Blatt festhalten.
Falls ihr euch nur schwer einigen könnt, formuliert zwei Design
Challenges, die verschiedene Extreme abdecken und versucht
in einer Fast-Forward Entwicklungssession erste Lösungen zu
beiden Challenges zu entwickeln.
ANSEHEN DER DESIGN CHALLENGE
DAUER 5-10 MINUTEN
Wähle eine Farbe und unterstreiche alle Textstellen in der
Fragestellung, die dir und deinem Team unklar sind.
Markiere die unterstrichenen Stellen zur Besseren
Orientierung mit einem Fragezeichen.
Unterstreiche außerdem auch um Formulierungen zu
markieren, die eventuell zu eng oder zu breit gefasst sind,
bzw. schon Lösungen beinhalten, und markiere Sie mit
einem anderen Symbol, wie zum Beispiel einem Blitz.
Tipp: Bestimme eine Person, die die Anmerkungen aus der
Gruppe entgegennimmt.
6.
7.
8.
9.
10. to be continued ...
Visual Thinking
Storytelling
“I want my MVP!”
From idea to testable artifact
“Money for nothing & changes for free!”
Introduction to agile (software) development
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