1. recording
MIXDOWN Michael Brauers Multibus-Kompression
Brauerize™
MISCHSTRATEGIEN
Fünf
gewinnt! M I C H A E L B R A U E R S E I N Z I G A R T I G E M U LT I B U S - K O M P R E S S I O N S - M E T H O D E
Foto: Michael Brauer™
70 recording magazin 3/10
2. Was tun, wenn der fertige Mix perfekt
erscheint, die Korrekturwünsche des
Produzenten in letzter Minute jedoch die
Balance gehörig ins Wanken bringen? Und
die Mixkonsole ohnehin bereits am Limit
fährt? Auch der New Yorker Star-Mischer
Michael H. Brauer sah sich mit dem Rücken
an der Wand, als Aretha Franklins Producer
während einer Mix-Session „mehr Bass, und
dann noch mehr Bass“ forderte. Den damals
gefundenen Ausweg hat Brauer zu einer äu-
ßerst originellen Mischmethode entwickelt.
Diesen Tag Mitte der 80er-Jahre wird Michael Brauer wohl
nicht mehr vergessen. Beim Mixdown des Hitsongs „Free-
way To Love“ der Soul-Diva waren bereits alle Parameter
optimiert und auch der Kompressor in der Stereo-Summe
war entsprechend eingestellt. Die Welt war in Ordnung bis
Narada Michael Waldens Sonderwunsch das Klangbild aus
dem Konzept brachte.
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3. recording
MIXDOWN Michael Brauers Multibus-Kompression
entwickelte zunächst das Konzept der „Multi-
Bus-Kompression“. Diese Bezeichnung hat er
mittlerweile umbenannt, da sich der Ansatz
in jahrelanger Weiterentwicklung verändert
hat und komplexer geworden ist. Der New
Yorker hat sich daher seinen ungewöhnlichen
Ansatz als Brauerize™ trademarken und damit
auch rechtlich schützen lassen. Und wer
könnte uns Fragen zu diesem ungewöhn-
lichen Mix-Ansatz besser beantwor ten, als
der überaus freundliche und sehr präzise ant-
wortende Meister selbst, im Inter view?
RecMag: Mr. Brauer, Sie nennen sport-
liche 40+ Kompressoren Ihr Eigentum.
Sie selbst sagen, diese dienten Ihnen
überwiegend zur Klangfärbung. Ihr Mi-
xing-Ansatz scheint eher musikalischer
Dass Michael Brauer mehr als 40 Kom- Beim damaligen Versuch, dem Wunsch denn technischer Natur zu sein?
pressoren sein Eigen nennt, bleibt dem nach mehr Bass zu entsprechen, drängten Brauer: Das ist genau der Punkt, die Kom-
Betrachter seiner Racks kaum verborgen. die tiefen Frequenzen Aretha Franklins pressoren sind meine Farbpalette. Ich mische
Stimme in den Hintergrund. Regelte Micha- nicht bloß die Songs eines Engineers, son-
el Brauer den Summen-Kompressor jedoch dern ich erhalte Aufnahmen von hunderten
zurück, war der Pegel
zu hoch, da er am Viele verfügbare Kompressoren helfen,
Sweet Spot des SSL
angelangt war. Dem Entscheidungen schnell zu treffen.
Mix ging die Luft aus.
Und nicht nur diesem, auch dem Profi am von Engineers. Manche Aufnahmen klingen
Pult. Eine unrühmliche Situation für jeden sehr gut und manche entsprechen eindeutig
Mix-Engineer. Brauer nahm diese unange- nicht dem Potenzial des Songs. Als Mixer
nehme Erfahrung zum Anlass, sein Setup neu muss ich dann schnell reagieren und diese
zu überdenken um künftig unabhängig agie- Aufnahmen dekonstruieren, bis ich sie auf ei-
ren zu können. Routete er bis dato, wie allge- nen Level heben kann, der meiner Meinung
mein üblich, alle am Pult anliegenden Mix-Si- nach die Vision des Songs am besten wieder-
gnale lediglich durch einen am Master-Bus gibt. Und die große Anzahl an Kompressoren
anliegenden Stereo-Kompressor, verwarf er verhilft mir eben dazu, schnell Entscheidun-
dieses System nach besagter Session und gen treffen zu können.
Michael H. Brauer™
Michael H. Brauer™ stieg er bald schon für Aretha Franklin am Pult. Mitte der
binnen zwei Jahren vom 80er-Jahre mischt der Ur-Ur-Neffe von Jules Verne
Versand-Department zum für alle angesagten Londoner Labels, bevor er sich
Staff-Assistenten des Me- Anfang der 90er wieder auf die amerikanische Sze-
diaSound-Studios 1978 in ne konzentrierte. Bis zum heutigen Tag ist Brauer
New York City auf, wo er einer der Big Player der Mischerszene und vermag
den angesagten Mix- wie nur wenig andere in dieser Branche, nahezu al-
Fotos: Michael Brauer™
Größen der Stadt assis- le Musikrichtungen zu mixen (siehe Diskografie),
Rack 1: Auch im Studio für tierte und das Handwerk von Bob Clearmountain, immer im Dienste des Songs und ohne dem indivi-
Multi-Bus-Kompression dürfen Tony Bongiovi, Godfrey Diamond etc. erlernte. Als duellen Sound des Künstlers seinen eigenen Stem-
Zumischeffekte nicht fehlen. Haus-und-Hof-Engineer von Luther Vandross stand pel aufzudrücken.
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4. RecMag: Viel hilft viel?
Brauer: Nun, als ich Songs für meinen
Freund Ben Folds in Nashville mischte, gab es Master Bus
im dortigen Studio nur ein reduziertes Setup,
keine Pult-Automation und nur ein paar wenige
Spielzeuge im Rack. Und es fühlte sich gut an.
Bus-Kompressor
Mehr wie eine Performance und wie in alten
Zeiten. All mein Equipment ist niemals die
Lösung auf alle Fragen, es hilft mir lediglich A B C D
schnell auf den Punkt zu kommen.
Multi-Bus-Kompressoren
RecMag: Als Sie anfangs noch Leuten
wie Bob Clearmountain assistierten,
war da Ihr Ansatz viel technischer als
heute? Hat er sich im Lauf der Zeit ver
ändert?
Brauer: Ich habe nie in technischen Dimen-
Kompressoren &
sionen gedacht. Ich liebte Musik und spielte
Outboard-FX
in einer Band, aber mein Schlagzeugspiel war
nicht gut genug, um Karriere machen zu kön- Multi Bus
nen. Nebenbei bemerkt, ich wollte zudem
A B C D
unabhängig sein und meine Karriere nicht
von fünf weiteren Bandmitgliedern abhängig
machen. Ich liebte es vor Publikum zu perfor-
men. Was ich am Mixing so anziehend fand
war die Tatsache, dass ich mit dem Pult ein
neues Instrument erlernen konnte. Ich sah
das Pult also nicht als ein Ding mit vielen
Knöpfen an, sondern als ein Instrument. Und
ich stellte mir vor, ich würde dieses Instru-
ment nun vor Publikum spielen.
5. Bus
Keine
RecMag: Dinge auf diese Weise zu be
Kompression
trachten zeugt von Bewußtsein.
ABCD
Brauer: Alles was ich tun will ist, die Seele
eines Songs hervorzuheben und zu unters-
teichen und das fiel mir am Pult wesentlich
leichter als am Set. Ich fühlte mich immer Brauer: Nein. Ich mag es nicht, besonders Die Brauerize™-Methode: Die Signale
schon zu den Emotionen in der Musik hinge- einem anderen Song beispielsweise den glei- der Mischung werden je nach ihrer
zogen und alles was ich nun tun musste, war chen Schlagzeug- oder Vocal-Sound überzu- Art auf den entsprechenden Bus A,
ein neues Instrument zu beherrschen. Das war stülpen. Jeder Song diktiert mir, was zu tun B, C, oder D der Konsole geroutet, in
ist. Und ein we- dessen Insert sich der auf den jewei-
Alles was ich tun will ist, die sentlicher Faktor ligen Zweck abgestimmte Kompressor
kommt noch befindet – oder auf Bus 5 ohne
Seele eines Songs hervorzuheben. hinzu: Wie klin- Signalbearbeitung. Die fünf Busse
gen die Aufnah- sowie parallel komprimierte Signale
mein Ansatz. Ich habe nie gedacht „wow, wie men? Ich finde es fast schon absurd, den glei- und Outboard-FX werden schließlich
kriege ich dieses Mikrofon dazu, gut zu klin- chen Sound auf verschiedene Songs anzu- im Master-Bus zusammengeführt,
gen“. Ich hatte Angst davor, weil alle in meinem wenden. Es ist doch so, als hätte der in dessen Insert sich eine weitere
Umfeld so viel besser darin waren als ich. Ich Songschreiber den gleichen Song zehn Mal Kompressionsstufe befindet.
war dadurch schon sehr eingeschüchtert. geschrieben, was natürlich nicht der Fall ist.
RecMag: Versuchen Sie beim Mischen, RecMag: Ich liebe einige Ihrer Mi
den Songs einen einheitlichen Album schungen dafür, dass sie mehr Low End
Sound zu verpassen? zu haben scheinen als die manch ande
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5. recording
MIXDOWN Michael Brauers Multibus-Kompression
Web-Tipp rer Engineers. Das Thema Low End ist
immer eine spezielle Angelegenheit,
treibt und die Vocals den Song. Mein Low
End ist oftmals dicht unter dem Kinn der
da die unteren Frequenzen dem Mix Sänger. Und es fühlt sich gut an, deswegen
www.mbrauer.com
sehr viel Energie wegnehmen können. mache ich es.
Brauer: Das ist einer der wesentlichen
Gründe, weshalb sich die Brauerize™-Metho- RecMag: Wie würden Sie Leuten Ihre
de so bewährt hat. Ich kann Dynamik, mehr Brauerize™Philosophie beschreiben?
Low End oder prozessierte Sounds innerhalb Brauer: Viele Leute denken, mein Ansatz
des heutzutage verbleibenden 2- bis 3-dB- wäre frequenzbezogen. Er ist es nicht, son-
Dynamikraums einbeziehen. Mein Back- dern Band-bezogen. Die Drums beispielswei-
se stoppen ja nicht
Ich will, dass der Bass die Drums bei 2 kHz, sie ha-
ben volle Bandwei-
treibt und die Vocals den Song. te. Die Drums sind
sowohl Decke als
ground war ausserdem R&B, mono. Für mich auch Fundament der Aufnahme, also „Bot-
sorgt der Bass für das Feel, nicht der Mitten- tom“. Sie laufen daher über den B-Bus, wo
„Steh´ als Mischer dem Song nicht im Weg.“ bereich. Ich will, dass der Bass die Drums die Distressors ihnen zu Durchsetzungskraft
Brauerize™ – Das Prinzip der Multi-Bus-Kompression
Bevor es ins Detail geht, sollte man Michael Brauers Philosophie ver- statt auf die Wirkung eines einzelnen Summen-Kompressors setzen zu müssen.
innerlicht haben. Denn obwohl die von ihm entwickelte Methode der Brauer beabsichtigt gar nicht, die an den ABCD-Bussen anliegenden Signale im
Multi-Bus-Kompression einen sehr komplexen Ansatz darstellt, den Kanal-Insert zu komprimieren (dies geschieht Instrumenten/-gruppenspezifisch
man sich in der Praxis erarbeiten muss, geht Michael Brauer einen Mix über die Aux-Send und -Returns). Dynamik und Lautstärken regelt er manuell durch
niemals technikverliebt an. Sein Betrachtungswinkel ist vergleichbar Fader-Riding der Kanäle. Seine Kompressoren dienen dazu, das Gesamtbild klang-
dem eines Malers. Brauers Farben sind seine Kompressoren und der lich zu färben. Jeder Kompressor steht für eine eigenen Klangfarbe. Die Freiheit, so
Mix-Profi hat Kraft einer beeindruckenden Hardware-Sammlung sehr zu verfahren, gibt ihm die Multi-Bus-Methode, denn die verschiedenen Instru-
viele Farben im Malkasten. mentengruppen stehen sich hier in punkto Dynamik oder Klang nicht im Weg.
Ursprünglich als „ABCD-Multi-Bus-Kompression“ bezeichnet, ist der aktuelle
Brauerize™-Ansatz noch komplexer und umfassender, da Brauer mittlerweile Für die ABCD-Busse variiert der SSL-Profi die Komponenten zwar nach
fünf Busse (vier mit Prozessoren, ein Bus ohne) und 6 Aux-Wege kombiniert (ein Bedarf, aktuell gilt jedoch folgende Ausgangsbesetzung: Bus A (Neve
Stereo-Aux, fünf Mono-Sends). Über die Aux-Wege werden weitere Kompressoren 33609, Pultec EQ 1A3S), Bus B (Distressors, Avalon E55 EQ), Bus C (Pendulum
getriggert, um Sounds zu mehr Dichte zu ES-8), Bus D (Edward The Com-
verhelfen. Zusätzlich arbeitet Brauer mit Die Brauerize -Methode mischt TM pressor P8). Alle Kompressoren
allen Tricks der Parallelkompression. Die und EQs der ABCD-Busse laufen in
Kombination all dieser Elemente macht Post-Fader in die Kompression L/R mono statt in linked stereo mo-
Brauerize™ so einzigartig. Im Gegesatz de. Dadurch ist es möglich z.B.
zum herkömmlichen Mixing, bei dem alle Signale final zum Kompressor in der links im Panorama anliegende Signale zu bearbeiten, ohne dass diese jene Si-
Summe geroutet werden, findet sich zwar auch bei Brauerize™ ein Kompressor im gnale in Klang und Dynamik beeinträchtigen könnten, die auf der rechten Seite
Master-Bus (entweder der modifizierte Shadow Hill oder Chandler Curvebender, positioniert sind. Grundvoraussetzung für ein einwandfreies Funktionieren
siehe Bild zu Rack 2 auf Seite 76), jedoch ist dessen Kompression kaum wahr- dieses Systems ist eine Kalibrierung der Kompressoren (siehe Webtipp, eine Anlei-
nehmbar und manchmal ist er lediglich im Bypass-Mode. tung hierzu stellt Brauer auf seiner Website zur Verfügung). Zusätzlich zu den
ABCD-Bussen verwendet Brauer noch einen 5. Bus (traditionell der Stereo-
Brauerize™ unterscheidet sich völlig vom herkömmlichen Mixing-An- Schalter eines jeden Kanals am SSL-Pult), der in stereo und ohne Kompressor
satz, da bei der von Brauer entwickelten Methode alle Mix-Signale auf vier pro- und Entzerrer gefahren wird. Wann immer Instrumente im Mix mehr Transienten
zessierte Bus-Subgruppen verteilt, im Pult zusammen laufen (die ABCD-Busse). benötigen routet der Meister diese Signale unkomprimiert über den fünften Bus
Jeder dieser ABCD-Busse kann im Prinzip als eigenständige Master-Sektion ange- zum Master-Bus, zusätzlich zu den Signalen auf ABCD. Abschließend wäre noch
sehen werden. Alle vier Busse verwalten die ihnen nach Instrumentengruppen hinzuzufügen, dass Brauer keine Kompressoren über Inserts einschleift und so-
zugewiesenen Signale unabhängig voneinander. Dadurch kann Brauer beim Mi- mit nie Pre-Fader komprimiert, sondern in die Kompression hinein, also Post-
schen gezielt auf die Klangeigenschaften einzelner Instrumente oder Gruppen Fader, mischt. Ein allumfassender, ausgeklügelter und einmaliger Ansatz, der
eingehen und darauf zugeschnittene Hardware-Komponenten auswählen, an- endlos viele Möglichkeiten bietet.
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6. „Technik als solche ist bedeutungslos ohne
die entsprechende Anwendung dafür“
– wo er recht hat, hat er recht.
verhelfen. Die Gitarren sind die Mitte, das cals kommen die Aux-Sends ins Spiel, über
„Center“, daher laufen sie über den C-Bus die ich Kompressoren ansteuere. Die Returns
und sie fangen dort an, zu glänzen. Dann gibt lege ich dann auf mehrere Fader im Pult und
fahre diese nach Be-
Kümmert euch um das Feeling des darf hinzu. Das können
bis zu fünf Kompres-
Songs, erst dann um die Technik. soren oder Fader gleich-
zeitig sein. Die Vocals
es noch all das, was um sie herum aufgebaut werden nicht übermäßig komprimiert, aber sie
ist: Keyboards, Sounds und so weiter, das so- haben auf diese Weise einen fetten Sound.
recmag
genannte „All around“. Deswegen schicke ich
diese Signale zum A-Bus. Sie benötigen Wär- RecMag: Die Brauerize™Methode un
recmag
wissen
me und das erledigen, kaum hörbar, der Ne- terscheidet sich deutlich von der übli
ve 33609 und meine makellosen Pultecs. Ich
habe tausende Dollar in die Pultecs gesteckt,
chen Verwendung von Kompression.
Brauer: Multi-Bus-Kompression basiert auf
tipp
sie klingen wie am ersten Tag. Der D-Bus ist Post-Kompression. Die meisten von uns ha- Fakten & Dirty
Quick zur Brauerize™-Methode
für alles mögliche da, zum Beispiel auch für ben aber gelernt, noch in Pre-Kompression • Bei Brauers Multiband-Kompres-
Signale, die mehr Weite benötigen. zu denken. Man komprimiert deshalb Signale sionsmethode Brauerize™ wird
im Kanal über Inserts und egal, ob man den der gesamte Mix auf fünf Bus-
Subgruppen statt auf nur einen
RecMag: Die Vocals laufen nicht über Fader nun nach oben oder unten bewegt:
Master-Bus verteilt.
ABCD? Das Signal ist bereits komprimiert. Mischt
Brauer: Vocals sind eine eigene Geschichte. man stattdessen in die Kompression hinein, • Zu 80% setzt Brauer Kompressoren
Ich habe vor ca. 3 Jahren damit aufgehört, sie also Post, gibt es drei Möglichkeiten: A) das zur Klangfärbung ein.
über die Multibusse laufen zu lassen. Bei Vo- Signal wird nicht genug komprimiert, B) es
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MIXDOWN Michael Brauers Multibus-Kompression
Diskografie
Michael Brauer
2009 - The Bravery - Stir the Blood - (Island)
- Colbie Caillat - Breakthrough (Universal)
- Regina Spektor - Far (6 tracks) (Warner)
2008 - The Doves - Kingdom of Rust (Heavenly)
- The Fray - The Fray (Epic)
- Leonard Cohen - Live in London (Legacy)
- Brazilian Girls - New York City (Verve)
- Ben Folds - Way to Normal (Columbia)
- Coldplay - Viva la Vida (EMI/Parlophone)
- My Morning Jacket - Evil Urges (ATO)
2007 - Martha Wainwright - I Know You‘re
Married But I‘ve Got Feelings Too (V2)
- Ash - Twilight of the Innocents (Warner UK)
- KT Tunstall - Drastic Fantastic (Virgin/UK)
- Travis - The Boy with No Name
(Independiente)
2006 - John Mayer - Continuum (Sony/BMG)
- Dream Theater - Score (Rhino)
- James Morrisson - Undiscovered (Polydor)
2005 - Beth Orton - Comfort of Strangers
(4 Tracks) (EMI)
- Bob Dylan - No Direction Home (4 Tracks)
(Sony/BMG)
- The Kooks - Inside In Inside Out (Virgin UK)
- Dream Theater - Octavarium (Atlantic) Rack 2: Der Chandler Curvebender (ganz oben) Rack 3: Auch hier finden sich Kompressoren
- Coldplay - X&Y (EMI) und ein modifizierter Shadow Hill (4. von für alle oder wenigstens die allermeisten
- The Caesars - Paper Tigers - (Astralwerks) oben), die Brauer im Master-Bus einsetzt. Lebenslagen bzw. Multi-Bus-Kompressionen.
2004 - Athlete - Tourist (Parlophone)
- Ron Sexsmith - Retriever (Network)
2003 - Jeff Buckley - Live at Sine (Legacy) wird evtl. angemessen komprimiert, C) es RecMag: Das war eine sehr einpräg
- Sugar Ray - In Pursuit of Leisure (Atlantic) wird zu sehr komprimiert. Es ist nicht leicht same Beschreibung.
2002 - Bob Dylan - Rolling Thunder Revue (Legacy) den richtigen Sweet Spot zu finden. Hat man Brauer: Der Raum für den Sweet Spot ist zu-
- Paul McCartney - Driving Rain Tour (Capitol) das aber raus, klingt alles viel dynamischer, gegeben nicht wirklich besonders groß. Aber
- Aimee Mann - Lost in Space (Super Ego) da Attack- und Release-Zeiten ganz anders re- wenn du lernst, dich darin sicher zu bewegen
2001 - Pet Shop Boys - Release (Capitol/ agieren. Ich nehme als Vergleich gerne ein und aufzuhalten bekommst du großartige
Parlaphone) Stück Gummi: Wenn
2000 - Coldplay - Parachutes (Parlaphone) er dünn ist und du
1998 - New Radicals - Brainwashed (4 Tracks) drückst und lässt wie-
Es ist nicht leicht, den Sweet Spot
(MCA) der los, kannst du das
1996 - Amanda Marshall - Amanda Marshall (Sony mit schneller Attack-/
zu finden aber hat man ihn erst …
Canada) Release-Zeit verglei-
1995 - Eric Clapton - Live at The Filmore (PBS) chen. Wenn der Gummi jedoch steif ist und du Dynamik. Bitte versteh, das ist nur mein eige-
1994 - David Byrne - David Byrne (Warner) fest drückst, spürst du den harten Widerstand. ner, vielleicht komplizierter Ansatz und kei-
1992 - James Brown - Love Over Due (Scotti Bros.) Wie bei langsamen Attack und Release. Es ist nesfalls die allmächtige Antwort auf alle Fragen.
1991 - Fishbone - The Reality Of My Surroundings eine Wechselwirkung aus Geben und Nehmen. Ich habe viele Freunde, die den traditionellen
(Sony) Je mehr du dich im Sweet Spot bewegst, desto Weg des Mischens bevorzugen und es klingt
1990 - Paul Young - Other Voices (CBS) mehr Dynamik steht dir zur Verfügung. Gehst bei ihnen absolut großartig.
1989 - Prefab Sprout - Protest Songs (CBS) du mit zuviel Wucht in die Post-Kompression
1988 - Andy Roachford - Roachford (CBS) rein, nun, dann bekämpfen dich die RecMag: Mit welche Künstlern würden
1985 - Aretha Franklin - Who‘s Zoomin‘ Who (Arista) Kompressoren. Sie gerne zusammenarbeiten?
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Rack 4: Birgt unter anderem die Empirical Rack 5: Zum Beispiel mit Neve 33609 (6. v. NEU!
Labs Distressors (4. u. 5. v. oben), die sich in oben), den Brauer in den A-Bus seiner Technik
Brauers B-Bus (wie "Bottom") wieder finden. schaltet, also für „All around“-Signale.
Der New Yorker hat sich Brauer: (denkt lange nach) Sie sollten
sich um das Feeling der Songs kümmern
seinen Ansatz als Brauerize TM und erst dann um die Technik. Darum
geht es. Ich denke, sehr viele Leute ma-
rechtlich schützen lassen. chen es komplett umgekehrt. Sie erlernen
die Technik ohne die Applikation dazu. Ein
Beispiel hierfür ist das Gearslutz-Forum. Es
Brauer: Ich würde gerne mal mit Jay Z. arbei- ist ein wirklich fantastisches Forum, manchmal
• Diploma, Bachelor- und Master-
ten (macht kurz Pause) und Dr. Dre. Ich bin stellen Leute dort aber Fragen zur Technik, oh-
abschlüsse*
mit R&B groß geworden. Death Cab For Cutie ne jemals die Applikation dazu erwähnt zu ha-
wäre ebenso interessant. ben. Das ist absurd. Technik als solche ist be- • mehr als 30 Jahre Lehrerfahrung
RecMag: Wie schaffen Sie es, stilistisch deutungslos ohne die Applikation. Meine Me- • 7 x in Deutschland, 50 x weltweit
auf so vielen Stühlen zu sitzen und doch thode gibt dir grenzenlose Möglichkeiten, du • modernste Studios und High-End-
so sicher zu mischen? kannst nicht sagen „Ich hänge fest“. Ansonsten Equipment
Brauer: Es geht immer nur darum, das Fee- gilt: You are limited only by your imagination! • MacBook zum Studienstart inklusive
ling all dieser Künstler zu verstehen. Steh´ als • internationales Business-Netzwerk
Mischer dem Song nicht im Weg und ver- * in Kooperation mit der Middlesex University of London
Der Autor
suche nicht ihn neu zu erfinden. Sash
Ist freischaffender Musikproduzent,
RecMag: Was würden Sie aufstreben Remixer und Musiker. Berlin | Frankfurt | Hamburg | München
www.myspace.com/punksnotted
den Engineers mit auf den Weg geben? Köln | Leipzig | Stuttgart | Wien | Zürich
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