Shareholder Targeting ist eine zentrale Aufgabe der Investor Relations börsennotierter Unternehmen. Durch den Vergleich mit Unternehmen der Peer Group können Potenziale identifiziert werden, um die Aktionärsbasis gezielt zu verbreitern. Dies kann beispielsweise nach den gewünschten Investmentansätzen der Fondsgesellschaften oder auch der regionalen Herkunft erfolgen. Das Shareholder Targeting dient letztlich den Zielen der Investor Relations, nämlich durch eine breite Aktionärsbasis zu Chancen für eine erfolgreiche Kapitalmarktfinanzierung zu optimieren und die Volatilität des Aktienkurses zu reduzieren. Wie Unternehmen gezielt vorgehen können, erläutern wir in unserem aktuellen One Pager.

1. Investor Relations
ONE PAGER
»Wachsende Relevanz der Kenntnis bestehender und potentieller Anleger«
Wiesbaden, 14.03.2013 – Shareholder Tar- der Schlüsselinvestoren. Kenngrößen wie die porate Access«. Im Rahmen der Ansprache
geting (auch Investor Targeting) bezeichnet durchschnittliche Dauer des Aktienbesitzes ist neben den IR-Verantwortlichen auch das
die Identifikation potentieller Investoren mit können dabei Rückschlüsse auf das Anlage- Top-Management gefragt, insbesondere bei
dem Ziel, eine möglichst breite und diversi- verhalten der Shareholder geben. Roadshows. Als Informationsmultiplikatoren
fizierte Aktionärsstruktur zu erreichen. Hier- spielen daneben Sell-side-Analysten und
zu gehört im ersten Schritt die Analyse und Auf Basis von Aktionärsanalyse und Unter- relevante Fachmedien eine wichtige Rolle.
Einteilung der bestehenden Investoren eines nehmensstrategie können in einem nächsten
Unternehmens in Bezug auf deren Investiti- Schritt die Soll-Eigenschaften der Investoren Fazit
onsverhalten. identifiziert werden, die der Definition der Shareholder Targeting bietet Unternehmen
gewünschten Aktionärsstruktur dienen. Für die Möglichkeit, eine für sie optimale Inve-
Die aktive Einflussnahme auf die Aktionärs- die IR ist es an dieser Stelle hilfreich, die storenstruktur zu definieren und darauf hin-
struktur kann es Unternehmen ermöglichen, langfristige Zielsetzung sowie den gesetzten zuarbeiten. Eine weniger volatile Entwicklung
langfristig eine stabile Investorenbasis aufzu- Zeithorizont zur Zielerreichung festzuhalten. des Aktienkurses sowie eine höhere Liquidi-
bauen, Abhängigkeiten von einzelnen Inve- Mögliche Ziele könnten sein, eine vornehm- tät der Aktie können als Motive dafür gelten.
storen zu reduzieren und die Volatilität des lich kurzfristig orientierte Aktionärsstruktur Auch die Stabilisierung der Investorenbasis
Aktienkurses zu verringern. Auch können Ma- in Richtung einer mittel- oder langfristig ori- sowie eine langfristige Verbesserung des
nagementkapazitäten und IR-Budget zielge- entierten Investorenschaft zu entwickeln, im Zugangs zu Kapitalmarktfinanzierung spielen
richtet eingesetzt werden, denn im Ergebnis Falle rückläufiger Wachstumsraten primär Va- eine entscheidende Rolle. Eine allgemein
können die relevanten Investoren klassifiziert lue-Investoren zu gewinnen oder aber neue gültige ideale Investorenstruktur gibt es al-
und persönliche Gespräche und Roadshows in- und ausländische Investoren zu adressie- lerdings nicht – sie sollte jedoch eng auf die
möglichst optimal vor- und nachbereitet wer- ren. Die Aktivitäten des Shareholder Targe- Unternehmensstrategie und die jeweilige
den. tings beschränken sich dabei nicht auf die Branche abgestimmt werden.
bestehenden Investoren des Unternehmens,
Beim Shareholder Targeting gilt es für ein sondern schließen insbesondere die Identi-
Unternehmen, zunächst verschiedene Leitfra- fizierung potentieller Anleger mit ein. Einen
gen zu beantworten und Ziele zu definieren, Anhaltspunkt zur Definition der optimalen In-
um eine gute Ausgangsbasis zu schaffen: vestorenbasis bietet die Analyse der direkten
Peer Group des Unternehmens in Bezug auf
»» Welche Investorengruppen haben Einfluss deren Investoren.
auf unseren Aktienkurs?
Schritt 2 – Ansprache potentieller Investoren
»» Welche Investoren sollen gezielt ange- Bei der Ausgestaltung der Anlegerstruktur
sprochen werden? ist vor allem die Balance des Portfolios ent-
scheidend: Prinzipiell sollten Unternehmen
»» Wie können relevante Investorengruppen eine möglichst breite Investorenbasis anstre-
erreicht werden? ben. Die Investoren können anhand verschie-
dener Gesichtspunkte kategorisiert werden:
»» Wie lässt sich die Kommunikation mit den Anlagetyp (z. B. Pensionsfonds, Hedgefonds,
identifizierten Zielgruppen effizient gestal- Family Office), durchschnittliche Höhe des
ten? Investitionsvolumens, Anlageschwerpunkt
(z. Value, Growth, GARP), Anlagekriterien
B.
Schritt 1 – Analyse der bestehenden und -anforderungen oder das mögliche Ab-
Investorenbasis stimmungsverhalten bei Hauptversamm- Kontakt:
Aktionärsanalysen (auch als Shareholder ID lungen. Anhand der Zieldefinition des Share- cometis AG | Michael Diegelmann
bezeichnet) erfolgen über die Auswertung holder Targetings kann der Kreis potentieller Tel: 0611-20 58 55 18
von Datenbanken, Gesprächen mit instituti- neuer Investoren eingegrenzt und diese im Fax: 0611-20 58 55 66
onellen Anlegern und auch des Aktienregi- nächsten Schritt proaktiv kontaktiert werden. diegelmann@cometis.de
sters im Falle von Namensaktien. Sie dienen Das kann entweder direkt durch das Unter-
der IR als wertvolle Orientierung und sollten nehmen oder über Broker geschehen, die www.cometis.de | Spezialisten für
daher mindestens einmal jährlich als Vorher- ebenfalls ein hohes Interesse haben, institu- ­Finanzkommunikation, Investor Relations,
­
Nachher-Vergleich durchgeführt werden. Ihr tionellen Investoren Zugang zum Unterneh- Corporate Communications und
Fokus liegt zunächst auf der Identifikation men zu vermitteln – auch bekannt als »Cor- ­Medientraining