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Dr. Klaus-Dieter Dohne
31.10.2014
Psychologische Kriegsführung war
früher-
Indirekte Interventionen…
Mentales Stärken in Heidelberg
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Modelle für indirekte Interventionen
• Hypnose Modelle nach Milton H. Erickson
• Systemische Modelle
• Selbstorganisation von sozialen Systemen
• Ambivalenz von lebenden Systemen (Verantwortungsverteilung)
• Entwicklung Innerer Bewertungssysteme und von Inneren Haltungen
• Spieltheorie (Axelrod) Kooperationsforschung „Tit for tat“
• Aufmerksamkeit: Wahrnehmung und emotionale Bedeutungsaufladung
(VAKOG)
• Veränderungsmodell der Zwei Zyklen (Frontalhirntheorien)
• Bewusst vs. Automatisierte Informationsverarbeitung (System 1 und 2,
Kahnemann)
• Modell von menschlichen Grundbedürfnissen (Neurobiologie)
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Beispiele für indirekte Interventionen
• Partnerbeziehung (Ehemann möchte, dass sich die Frau
ändert)
• Nachfolgekonflikt in einem Unternehmen in der 7. Generation
• Fußballmannschaft (Leistungsabfall bei der Integration von
neuen Spielern in ein bisher erfolgreiches Team)
• Entwicklung von Kooperation bei Mitarbeitern in einem
Unternehmen, die nach gewonnenem Arbeitsgerichtsprozess
wieder im Team sind
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…begrenzte Ressource!
Bewusste Aufmerksamkeit als…
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Integration von
Emotion und Kognition
Kognitive Fähigkeiten,
sachlich-rationale Aspekte
Steuerung
emotional-sozialer
Aspekte
HEMMUNG
von unerwünschtem
Verhalten
AKTIVIERUNG
von erwünschtem
Verhalten
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Jeder Veränderungsprozess erfordert die Integration
zweier Aspekte
Limbisches
System
Dorsolateraler Kortex
Lineare Logik (sachlich-rational)
Limbisches System
Triviale Logik (Notfallprogramme)
Bewertung: Entweder-Oder-Modus
Orbitofrontaler Kortex
Zirkuläre Logik (sozial-emotional)
Orbitofrontaler
Kortex
Dorsolateraler
Kortex
Integration
Ergebnis: variables Verhalten
(Sowohl-Als-Auch), Ausbildung von
Metakompetenzen
entweder – oder
stark – schwach
aktiv – passiv
gut – böse
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Aufmerksamkeit ist eine begrenzte Ressource
Aufgabenerledigung
Sicherung und
Schutz
Spannungsverhältnis
Autonomie vs.
Zugehörigkeit
Erlangen von
Wertschätzung und
Anerkennung
Die Energie fließt dorthin, wo die Aufmerksamkeit
liegt und bestimmt die Handlung.
Soziale Stellung
im Team
Verwirklichung
persönlicher Interessen
Bedürfnisse der
anderen
wahrnehmen
Methoden
anwenden (z.B.
LEAN)
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Zwei-Zyklen-Modell
Dilemma/ Ambivalenz
Innere
Haltung
Bewusste
Handlung
Sicher
fühlen
Sicher
ausführen
Klar
sehen
Sinn
finden
Potential
entfalten
Ausgewogen
handeln
Unbewusste
Handlung
Innere
Ruhe
Entscheidungsknoten
(Musterunterbrechung - Metakompetenz)
Entscheidungsknoten
(bewusst üben - Disziplin)
Lernzyklus
Routinezyklus
Zykluswechsel
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Erinnerungsspeicher
Wohin richten wir unsere Aufmerksamkeit?
aktuell erlebte
Wirklichkeit
individuelle Bedeutungsgebung:
Die Energie fließt dorthin, wo die Aufmerksamkeit liegt und bestimmt die Handlung.
Erinnerungsspeicher
aktuell erlebte
Wirklichkeit
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Aufmerksamkeit als begrenzte Ressource
Konflikte, soziale
Spannungen,
Mangelnde
Führungskultur
Fehlen von
Wertschätzung und
Anerkennung
alte Traumata,
Verletzungen
und Konflikte
Erschöpfung,
Hunger und
Durst
Gesichtsverlust/
Scham/ Angst
Für bewusste Aufmerksamkeitsfokussierung
verfügbare Energie-Ressourcen
Für bewusste Aufmerksamkeitsfokussierung
verfügbare Energie-Ressourcen
LIMITIERT
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Pränatale Lernerfahrung - Potenzialentfaltung
Ambivalenz
Neugiersystem
Autonomie
Wachstum
Entfaltung
eigener
Potenziale
Beziehungssystem
Nähe
Verbundenheit
Zugehörigkeit
Geborgenheit
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Beispiele für Ambivalenzen in sozialen Systemen
Autonomie Zugehörigkeit
Risiko Sicherheit
Quantität Qualität
Nichtveränderung Veränderung
Beziehungsebene Logik und Sachebene
Expandieren Beibehaltung des Status Quo
Das richtige Maß finden zwischen Besitzstandswahrung und Musterbruch!
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Indirekte Kommunikation
Einleitung
Lieber KP,
zunächst den Entwurf für Ihre Frau. Ich präferiere auf Grund der angespannten
Situation bei Ihrer Frau Helga für ein indirektes Vorgehen, da sie den Inhalt des
Briefes so ungefährlicher an sich heran lassen kann. Hierzu wäre es günstig, wenn
Sie ihn unauffällig irgendwo liegenlassen oder unter einem Stapel hervorgucken
lassen etc…entscheidend ist ein Weg zu finden, der es Ihnen Beiden ermöglicht, ohne
Gesichtsverlust sich einfach wieder annähern zu können..
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Indirekte Kommunikation
Der Briefanfang…
Liebe Marie,
unsere Begegnung hat mir gut getan und mich inspiriert. Ich bin Dir zu Dank
verpflichtet für Deine Aufmerksamkeit und den intensiven Gesprächen. Besonders der
Austausch über die Themen, die mich z.Z. sehr bewegen und die ich für mich
entscheiden möchte.
Nun zu Deiner Liste mit den Fragen, mit denen ich mich auseinandersetzen soll. Mir
ist diese Art der Reflektion zwar fremd, nicht mein Stil…..nehme mir jetzt aber die Zeit
und komme Deiner Empfehlung nach, ausführlich Deine Fragen zu beantworten, statt
in meiner kurzen schnellen Art und Weise...obwohl es mir lieber wäre…...
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Indirekte Kommunikation
1. Wie sehe ich die aktuelle Situation um meine Ehe?
Ich erlebe es so, dass Helga sich mehr und mehr zurückzieht, mir fast ausweicht und
Dinge heimlich macht. Eigentlich haben wir keine Partnerschaftliche Beziehung mehr
und leben so pseudomäßig nach außen zusammen. Mich macht diese Situation
traurig und bedaure diese Entwicklung sehr. Ich würde gern einen Weg mit Helga
finden, der uns zusammen gut alt werden lässt…
Allerdings muss ich mich bei Fortbestehen dieser Situation damit abfinden, noch
einmal andere Wege zu gehen. Es wird mir nicht leicht fallen, werde mich aber
natürlich nicht länger gegen meine Bedürfnisse und meine Gesundheit entscheiden.
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Indirekte Kommunikation
2. Was liebe ich an Helga?
Marie, das ist für mich noch am einfachsten zu beantworten. Helga ist einfach ein
Prachtweib, ich begehre sie und finde, dass sie im Vergleich mit anderen Frauen in
ihrem Alter klasse aussieht und eine tolle Ausstrahlung hat. Was mir aber noch mehr
imponiert, ist ihr starker Wille. Wenn sie etwas will, dann kann sie hart gegen sich
selbst (und andere) sein. Stell Dir vor, um ihre Englischkenntnisse zu optimieren,
schaut sie nur Filme in Englisch. Oder beim Golf usw. Auch wenn sich diese Härte seit
längerer Zeit gegen mich richtet, spricht mich diese disziplinierte Haltung sehr an.
Findet man doch immer mehr Menschen, die verweichlichen und abschalten….
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Indirekte Kommunikation
2. Was liebe ich an Helga?
Wofür ich allerdings wirklich dankbar bin, ist das tolle Ergebnis ihrer Erziehung
unserer beiden wunderbaren Kinder. Sie verfügen über alles, was ich mir insgeheim
gewünscht habe, Helga sei Dank. Es gibt noch mehr, aber vielleicht soll das erst mal
reichen. Ich merke gerade Marie, wie sich ein warmes Gefühl für Helga bei mir
einstellt……Du bist wirklich geschickt, mir diese Frage zu stellen……trotzdem meldet
sich auch Wehmut, das es vorbei sein könnte…
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Indirekte Kommunikation
3. Wodurch könnte Helga verletzt worden sein und wie habe ich dazu beigetragen?
Marie, diese Frage ärgert mich und macht mich auch wütend….ich verstehe aber was
Du damit bezweckst….nun gut… es ist schwer, auf meine Anteile und Verantwortung
zuschauen, leichter wäre, wenn Helga einfach wieder wäre, wie in den ersten zehn
Jahren unserer Beziehung. Angeregt durch unseren Austausch, Marie, habe ich über
Deine Hypothesen nochmal nachgedacht. Es kann durchaus sein, dass ich mit meiner
Art schnelle Urteile und Bewertungen zu treffen und diese auch noch gleich anderen
mitzuteilen, mir nicht immer Freunde mache…ja ich denke sogar, dass mich viele für
einen anmaßenden Besserwisser halten. Es tröstet mich Marie, dass Du daneben
auch die Kompetenz in mir siehst und dass ich viele Dinge richtig einschätze und ein
sehr gutes Erinnerungsvermögen habe.
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Indirekte Kommunikation
3. Wodurch könnte Helga verletzt worden sein und wie habe ich dazu beigetragen?
Du hast recht, dass das gerade auf unsichere Menschen, die zudem noch einen
Minderwertigkeitskomplex haben oder sich für wertlos halten, unangenehm wirkt.
Ich kann mir schon vorstellen, dass Helga über die Jahre davon zunehmend genervt
ist, zumal sie m.E. keine sinnvolle Aufgabe für sich gefunden hat, nachdem die Kinder
aus dem Haus sind…..Marie, Du wirst jetzt bestimmt schmunzeln und denken, ja ja
der K. weiß schon wieder was bei seiner Frau die Ursache ist….aber ich kann Helga
an diesem Punkt nicht helfen, obwohl ich es immer wieder getan habe. Das ist
bestimmt bei ihr nicht wertschätzend angekommen, immer Ideen und Vorschläge zu
hören…zumal sie ja, sollte meine Hypothese stimmen, sich selbst da defizitär
wahrgenommen hat…….da bin ich immer wieder in die Falle rein…ich alter Esel.
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Indirekte Kommunikation
3. Wodurch könnte Helga verletzt worden sein und wie habe ich dazu beigetragen?
Dieser Punkt ist für mich schwer anzuschauen, Marie, ich würde sehr gern in einem
erneutem persönlichen Gespräch, diesen Punkt noch einmal mit Dir vertiefen…..auch
in Gesprächen mit den Kindern, besonders bei Alma, erlebe ich, das sie lieber das
Gegenteil zu mir machen und irgendwelchen Trotteln vertrauen, nur nicht mir, obwohl
ich recht habe…… Aber ich kann das jetzt besser verstehen, dass sie lieber autonom
bleiben wollen …., als vom Alten abhängig zu ein…. auch wenn sie sich
selbstschädigend verhalten.
Ein anderer Punkt ist noch, dass ich ganz häufig die Gründe für mein Verhalten nicht
offen gemacht habe……
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Indirekte Kommunikation
Das Briefende …
Marie, du hast mir einiges abverlangt….doch ich freue mich auf die kommenden
Diskurse……mir dämmert mehr und mehr, was da in vielen Beziehungen nicht gut
gewirkt hat……
Bitte begleite mich in dieser wichtigen Phase meines Lebens….
Danke
Dein
K.
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Kontakt
Dr. Klaus-Dieter Dohne
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