1. Herzlich willkommen zum Workshop
Das Nutzerverhalten in der Web-Suche
- und was Anbieter von Informationssystemen daraus lernen können
Prof. Dr. Dirk Lewandowski
Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg, Department Information
dirk.lewandowski@haw-hamburg.de
Sonja Quirmbach
Deutsche Telekom AG, Darmstadt
s.quirmbach@telekom.de
2. Was Sie heute erwartet...
• Block 1: Einführende Vorträge
• Dirk Lewandowski: Nutzerverhalten in der Web-Suche
• Sonja Quirmbach: Integration von Nutzerverhalten in die Produktentwicklung
• Block 2: Gruppenarbeit
• Diskussion einer gelungenen Anwendung in der Gruppe
• Block 3: Vorstellung und Diskussion der Anwendungen im Plenum
1 | Dirk Lewandowski
3. Nutzerverhalten in der Web-Suche
Prof. Dr. Dirk Lewandowski
Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg, Department Information
dirk.lewandowski@haw-hamburg.de
5. Thesen
• Suche ist überall – und Web-Suchmaschinen geben durch schiere Masse die
Richtung für alle vor.
• Nutzer erwarten eine funktionierende Suche und wählen das nächstliegende
passende Ergebnis.
• Nutzer wollen sich nicht vor der Suche mit der Auswahl einer geeigneten
Quelle beschäftigen.
• Suchsysteme müssen verschiedene Anfragetypen befriedigen.
• Systeme müssen „erraten“, was der Nutzer mit seiner Anfrage meint.
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7. Masse
• Weltweit in einem Monat
131,4 Milliarden Suchanfragen.
Pro Minute: > 2,9 Millionen
• In Deutschland in einem Monat
5,6 Milliarden Suchanfragen.
Pro Minute: 125.448
• Ebay (weltweit) in einem Monat
2,1 Milliarden Suchanfragen.
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8. Was haben Web-Suchmaschinen mit anderen Suchsystemen zu
tun?
• Nutzerverhalten ist durch die Web-Suchmaschinen geprägt
Nutzer stellen pro Monat durchschnittlich >100 Suchanfragen an Google & Co.
• Nutzerverhalten
„Die meisten Nutzer sind nicht willens, bei der Formulierung ihres Suchziels allzu
viel kognitive und zeitliche Energie aufzuwenden.“ (Machill et al. 2003)
• Erfolgsfaktoren der Web-Suche
• Ein Suchfeld
• Suchbegriffe können einfach aneinandergereiht werden
• Elaboriertes Ranking
• „Direkte Qualität“ – wird vom Nutzer wahrgenommen
• Die bedingungslose Bevorzugung der Websuche zum Teil auch eine Reaktion
auf das Versagen anderer Suchsysteme.
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18. Konkreter vs. problemorientierter Informationsbedarf
• Konkreter Informationsbedarf
– Wie hoch ist die Zugspitze?
– Wie viele Einwohner hat Hamburg?
– Wie lautet die Web-Adresse des Departments Information der HAW?
• Problemorientierter Informationsbedarf
– Welche Interpretationsmöglichkeiten gibt es zum Homunculus aus Goethes
Faust, 2. Teil?
– Welchen Einfluss hat der Schriftsteller Kyril Bonfiglioli auf die englische Literatur
gehabt?
– Wie gut eignen sich die Tagebücher von Samuel Pepys als historische Quelle?
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19. Im Web: Drei Anfragetypen
Anfragetypen nach Broder (2002)
• Informational (informationsorientiert)
– Nutzer möchte sich zu einem Thema informieren.
– Ziel sind mehrere Dokumente.
• Navigational (navigationsorientiert)
– Ziel ist es, eine bestimmte Seite (wieder) zu finden.
– Typisch: Suche nach Homepage („Daimler Chrysler“).
– Ziel ist i.d.R. ein Dokument.
• Transactional (transaktionsorientiert)
– Ziel ist das Auffinden einer Website, auf der dann eine Transaktion stattfinden
soll.
– Beispiele für Transaktionen: Kauf eines Produkts, Download einer Datei.
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20. Anwendungsfälle: Konkreter vs. problemorientierter
Informationsbedarf
Anwendungsfall Konkret Problemorientiert
Websuche Ebay-Homepage Informationen über die
neue Sherlock-Holmes-
Serie der BBC
Bibliothekskatalog Ist das Buch „Information Welche Bücher gibt es zum
Retrieval“ von Stock in der Thema kollaborative
HAW-Bibliothek Suche?
vorhanden?
Online-Dating Welche Hobbies hat Wer passt zu mir?
Natalia73?
Produktsuche Was kostet der Roomba Welcher Staubsaugroboter
581? ist der beste?
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22. Nochmal: Thesen
• Suche ist überall – und Web-Suchmaschinen geben durch schiere Masse die
Richtung für alle vor.
• Nutzer erwarten eine funktionierende Suche und wählen das nächstliegende
passende Ergebnis.
• Nutzer wollen sich nicht vor der Suche mit der Auswahl einer geeigneten
Quelle beschäftigen.
• Suchsysteme müssen verschiedene Anfragetypen befriedigen.
• Systeme müssen „erraten“, was der Nutzer mit seiner Anfrage meint.
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