Das Dresdner Elbtal –
vom Umgang mit einer einzigartigen Kulturlandschaft
Dr. Heidrun Laudel
Freie Architekturhistorikerin
Im Februar 2009 sollte in Dresden ein „Weltkulturforum“ stattfinden. Die Dresdner Welterbe-Bewegung bedauert die Absage dieser jetzt für den Herbst 2009 geplanten Veranstaltung. Sie hält das vom „Weltkulturforum“ gewählte Thema „Kultur ist mehr – Weltkulturelle Perspektiven im Spiegel der Entwicklung europäischer Städte“ für einen fruchtbaren Ansatz in einer Debatte um eine zukunftsfähige Kultur. Von dem „Weltkulturforum“ hätten zudem Impulse zu Zielen und Werten für die künftige Entwicklung unserer Stadt ausgehen können. Um dieser Wertedebatte eine Plattform zu geben, lädt die Welterbebewegung zu zwei Veranstaltungen ein:
Am Samstag, dem 14.03.2009, findet von 14:30 bis 16:30 Uhr im Kleinen Saal des Kulturpalasts (Studiobühne, Eingang über Schloßstraße) ein Öffentliches Podium mit Fachvorträgen statt.
Einer dieser Vorträge ist dieser.
8. Es gilt, den „Charakter des Landschaftlichen” zu erhalten, den das rechte Elbufer „innerhalb des Stadtweichbildes, vom Waldschlößchen bis an die alte Brücke” trägt. Wasserbaudirektor Moritz W. Schmidt (1870) ANSICHT AUF DIE ALTSTADT DRESDENS GEMÄLDE VON GOTTHARD KUEHL. 1902
10. Dem Prinzip eines „topographischen Städtebaus“ folgend, warnte THEODOR FISCHER davor, eine 22-Meter hohe geschlossene Gebäudewand zu errichten und davor eine Ufermauer zu legen. Solche übermächtigen konvexen Parallellinien seien der schlimmste Feind guter Wirkungen im Städtebau. WETTBEWERB KÖNIGSUFER 1910 BEITRAG OSWIN HEMPEL
12. Milchpavillon am Japanischen Palais Treppenanlage am Japanischen Palais DRESDNER KÖNIGSUFER GESAMTPROJEKT: PAUL WOLF GESTALTUNG: K. P. ANDRAE ABSCHNITT MARIEN- / AUGUSTUSBRÜCKE
13. Terrasse am Staudengarten Aussichtsterrasse am Bogenschützen DRESDNER KÖNIGSUFER ABSCHNITT CAROLA- / ALBERTBRÜCKE
14. Pergola im Rosengarten Plastik „Genesung“ im Rosengarten DRESDNER KÖNIGSUFER ABSCHNITT ALBERTBRÜCKE – PRIESSNITZ-MÜNDUNG
15. 1936 wird der von Paul Wolf entworfene Rundtempel als Aussichtspunkt unterhalb der Waldschlößchen-brauerei eingeweiht.
20. AUENLANDSCHAFT AM GROSSEN ELBBOGEN. UM 1820 „ An einem sanften Bogen des Flusses stehen der Talaue Hänge gegenüber, die elbabwärts den Blick auf die Innenstadt, elbaufwärts auf ansteigend bergiges Gelände frei lassen … Jede andere Möglichkeit, die Verkehrs-verhältnisse zu verbessern, jede andere Stelle der Elbüberquerung wäre eher zu akzeptieren.” Prof. Heinrich Magirius, Landeskonservator i.R., am 3.09.2003
21. Die Brücke , die „die Elbaue an einer der breitesten Stellen quert, führt unabhängig von der Ausführung insbesondere stadtauswärts […], zu einer Abriegelung der Blickbezie-hungen bzw. einem horizontalen Zerschneiden der Elbhanglandschaft” Stellungnahme des städtischen Denkmalamts im Einvernehmen mit dem Landesamt für Denkmalpflege im Vorentwurfsverfahren vom 29. September 1999