2. —
I
mit öürfen oon Der Tlatur keine Gnabengefdienne ermatten,
unfete Aufgabe ift es oielmehr, fht öiefe 3U entreißen
Dem ocroiößEtten
nnö ucrfdiöiurten öetnburgcr üetgatten jum örufll
(M1TSCHURI N)
Im ersten Jahr unseres großen Friedensplans können wir den Tiergarten
■
der Stadt Bernburg in seiner neuen Gestalt einweihen. Unter Einsatz
vieler Kräfte aus der werktätigen Bevölkerung gelang dieses Werk in
einem Augenblick, wo wir daran sind, die Schäden des Hitlerkrieges
Zentral-Institut vollständig zu überwinden und uns ein neues Leben zu erarbeiten. Dieses
neue Leben bedeutet ja nicht nur neue Industriewerke oder neue Wohn-
stätten, dieses neue Leben erfordert vor allem zugleich neue Kultur-
für Pflanzenzüchtung stätten. Gilt es doch, die fortschrittliche Kultur zu pflegen und unseren
werktätigen Menschen nahezubringen.
Bernburg (Saale)
Die Erweiterung unseres Tiergartens soll unseren arbeitenden Menschen
nicht bloß in der Stadt Bernburg, sondern auch im weiteren Umkreise
Gelegenheit zu einer anschaulichen Ruhe bieten. Vor allen Dingen aber
soll unser Tiergarten unseren Kindern die Gelegenheit geben, die Tiere
zu beobachten und kennenzulernen. Hatte schon der Tiergarten in seinem
bisherigen kleinen Umfang so große Anziehungskraft auf unsere Kinder
Mit der Neuzüchtung von ertragsreichen und ertrags
ausgeübt, so sind wir überzeugt, daß das vergrößerte und vervollkomm-
sicheren Sorten landwirtschaftlicher und gärtnerischer nete Gehege unsere Jugend noch mehr anziehen wird.
Kulturpflanzen leisten wir unseren Beitrag bei der
Damit wird diese schöne Einrichtung gleichzeitig auch dazu dienen,
Erreichung hoher Ernteerträge unserer Landwirtschaft unserer heranwachsenden Generation das Gefühl für die Natur zu ver-
stärken und zu vertiefen. Mit dem Studium unserer Tierwelt wird sich
die Liebe zum Tier durchsetzen, und wo Liebe zum Tier ist, da ist auch
Platz für die Liebe zu den Menschen.
Unser Tiergarten findet seine Erweiterung in einer Zeit, wo die Reaktion
die Vorbereitungen für einen neuen Krieg unglaublich steigert. Die Ver-
rohungen der menschlichen Gefühle in den kapitalistischen Ländern, das
Zertreten jeder nationalen Kultur und auch nur kulturellen Regung in
3
3. f
allen Ländern, wo die USA-Imperialisten ihre brutale Diktatur ausüben
können, sollen mit dazu beitragen, die Menschheit für diesen amerika-
nischen Krieg gefügig zu machen.
Die eben durchgeführten Weltfestspiele der Jugend und Studenten in
Berlin dagegen beweisen, daß die Reaktion einen Schlag nach dem an-
dern erhält, weil die Jugend erkannt hat, daß nicht Haß, sondern Freund-
schaft die Grundlage der Existenz der Menschheit ist.
Konnten wir unseren Tiergarten erweitern, weil unsere demokratische
Regierung im Schutz der Weltfront des Friedens und mit Unterstützung
der Werktätigen unserer demokratischen Republik den Frieden erhalten
konnte, so sei er selbst als Ausdruck der friedlichen Arbeit unseres
Volkes wiederum ein Mittel, diese friedliche Arbeit zu verstärken und
damit zur sicheren und glücklichen Zukunft unseres Volkes beizutragen.
Bemburg, den 17. September 1951
Bürgermeister
Gören
Der Braunbär ist noch in manchen Gebieten Europas beheimatet. Bei una
in Deutschland ist er ausgerottet. Seine Nahrung besteht meistens aus
Pflanzenkost, sowie Honig, den er mit Vorliebe verzehrt.
Die Bärin bringt im Januar 1—2 Junge zur Welt, die sie mit großer
Mutterliebe pflegt. Die Kleinen sind sehr lustige Gesellen und wachsen
ziemlich schnell. Sie sind in 4—5 Jahren fortpflanzungsfähig.
4
4. Die EnttDithlung ö?s Bctnburoer Iterpattens
Als im Jahre 1945 Deutschland auf Grund des unglückseligen Hitler-
krieges vollkommen am Boden lag, war auch in unserem damaligen
kleinen Bernburger Tiergehege das Leben fast erloschen. Zwei Seehunde
und zwei Pinguine waren eingegangen, und auch unsere stets umlagerten
Affen waren altershalber den Weg alles Irdischen gegangen. Das See-
hundbecken lag verwaist, und die vielen kleinen und großen Besucher
konnten sich nicht mehr an dem Spiel unserer Tiere erfreuen. Lediglich
im Vogelhaus tönte noch das lustige Zwitschern. Hinzu kam, daß auch
unser Bärenzwinger durch den Tod unserer weitbekannten Wahrzeichen-
träger „Lotte und Hans" öde und verlassen lag. Nun war guter Rat
teuer, die Gehege wieder neuen Bewohnern zu übergeben und die Folgen
unglückseliger Kriege zu überwinden. Inzwischen hatte die Leitung des
Bernburger Tiergartens gewechselt und der Forstwart Johann Drexler
versuchte nun diese schöne Stätte wieder neuem Leben zuzuführen.
Große Schwierigkeiten waren zu überwinden, bevor im Jahre 1947
Nutrias, Goldfasanen, Vögel und Tauben den Tierbestand etwas erwei-
tern konnten. In der Folgezeit kam allmählich Leben und Treiben in
unseren kleinen Tierpark, nicht zuletzt durch die tatkräftige Unter-
stützung des Leipziger sowie auch des Hallenser Zoos. Dies kommt be-
sonders mit dem Einzug von „Nante und Jette" in den Bernburger
Bärenzwinger zum Ausdruck. Die Bevölkerung nahm hiervon freund-
lichst Kenntnis und der Besuch war während der Sommermonate sehr
rege.
Auf Grund der Förderung kultureller Einrichtungen seitens der Regie-
rung der Deutschen Demokratischen Republik wurde auch dem Rat der
Stadt die Möglichkeit gegeben, diese volksnahe Kulturstätte zu erweitern.
Die Grünanlagen des Bernburger Krumbholzes schufen die Voraus-
setzungen für die gute Lage unseres Waldtiergartens. Viele neue zwei- Wir haben Euch hier eine Stätte geschaffen, wo Ihr Freude und Erholung
und vierbeinige Freunde haben nun inzwischen Einzug gehalten bzw. finden sollt. Durch Arbeitseinsatz haben die Kollegen der Verwaltung
wollen im Laufe der Zeit noch zu uns stoßen. Vom Shetlandpony bis ca. 1000 freiwillige Stunden mit am Aufbau unseres Tiergartens gearbeitet.
zur Hirschkuh, vom Esel bis zum Iltis oder Papagei, alles gibt sich ein Unser Dank gilt auch den Kollegen aus den Betrieben, welche sich freu-
Stelldichein in unseren schön gelegenen Anlagen. Aus nah und fern dig mit, einsetzten.
kommen die Besucher, und besonders unsere Kinder, und erfreuen sich
an dem bunten Treiben in den Gehegen. Die Liebe zum Tier und die Liebe Besucher des Tiergartens! Wir bitten Euch, mitzuhelfen, daß un-
Liebe zur Bernburger Heimat sollen die Verbindung schaffen, die wir sere Tiere erhalten bleiben, daß nichts Unrechtes in die Käfige geworfen
heute zwischen der werktätigen Bevölkerung und unserem Tiergarten wird, wie Papier, Bindfaden, Glas, Spiegel usw. Es bringt den Tieren den
erstreben. Dann wird auch der Bernburger Tiergarten als volksnahe sicheren Tod.
Kulturstätte dazu beitragen, unsere Menschen auf friedliche Bahnen zu Erzieht Eure Kinder zu Tierfreunden und seid auch selbst Anhänger des
leiten, zum Wohle der gesamten Menschheit. Tiergartens!
6 7
5. Dos £ntcngef|tge unö feine Ucroohncr
Türhifdie Ente,
erkenntlich an der roten Zeichnung am Kopf. Der Erpel ist bedeutend
größer als die Ente. Sie kommen in verschiedenen Farbenschlägen vor.
Die Ente brütet fünf Wochen.
Dnöifdie Crtufente
Ihre Heimat ist Indien. Sie ist auffallend hoch gebaut, ähnlich einer
Flasche, kommt auch in verschiedenen Farben vor.
LUilöentc (Starhente)
Die Wildente kommt bei uns sehr häufig vor. An Seen und Flüssen. Sie
ist kleiner als die Hausente. Der Erpel trägt ein schönes blauschim-
merndes Kleid. Die Ente ist in der Farbe grau und zierlicher.
fifdireiher
fjörherganö (ober Trompeter-, Schroanengans)
Der Fischreiher ist bei uns beheimatet, nistet auf hohen Bäumen. Seine
Kennzeichen: schwarzer Schnabelhöcker. Sie bewohnt Ostsibirien und Nahrung besteht aus Fischen. Er wird oft mit dem Storch verwechselt.
Japan, im Winter China.
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6. Shuöa
Stotd] Dieses Zwergschaf stammt aus Osteuropa, ist wahrscheinlich ein Ver-
freunö „Böebat" wandter unserer Heidschnucke.
Der Storch zieht im Winter nach Afrika. Tm FWihiahr sehen wir ihn
ftamerun-3timg3iegenboch
bei uns wieder. Er nistet auf Dächern und Schornsteinen. Er wird bei uns
immer seltener und bedarf strenger Schonung. Er nährt sich von Diese kleine Ziegenrasse wird in Kamerun als Haustier gehalten.
Fröschen und anderen kleinen Tieren.
Sämtliche innerhalb dieser Broschüre erwähnten Tiere treffen Sie,
liebe Besucher, und Ihr, liebe Kinder, im Bernburger Tiergarten an.
Die Beschreibung der Lebensweise unserer zwei- und vierbeinigen
Freunde soll dazu beitragen, die Liebe zwischen Mensch und Tier zu
verstärken.
Ratahulfdiaf
Wir wollen Ihnen verraten, daß in den nächsten Jahren mit allerlei
Überraschungen in unserem Waldliergarten zu rechnen ist. Aber dies, Auch Fettschwanzschaf genannt. Das Fell der jungen Lämmer ist als
„ P e r s i a n e r p e l z " sehr geschätzt.
liebe Leser, wollen wir Ihnen heute noch vorenthalten.
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7. Chinefifdies Tnashenl'ditüein
Es wird in Ostasien als Haustier gehalten. Wegen seiner Falten, Run-
zeln und Hautwülste am Kopf gleicht sein Aussehen einer Maske.
"Rotfuchs
Der Rotfuchs ist ein Erdhöhlenbewohner. Nachts geht er auf Raub, frißt
Mäuse, Ratten, junge Hasen und allerhand kleines Getier. Bei uns in
Deutschland kommt er überall vor.
mafdibciten
Sie sind sehr kletter-
gewatfdte Tiere, Fein-
schmecker und ziemliche
Räuber, plündern Vogel-
nester sowie Fische. Mit
Vorliebe verzehren sie
ihr Futter, wenn sie es
in Wasser getaucht
haben, Ihr Pelz ist sehr
geschätzt. Sie werden
ftometunfdiaf auch als Pelztiere in
Diese Schafrasse wird in Kamerun als Haustier gehalten, auch schwarzer Farmen gehalten. Ihre
Heimat ist Nordamerika.
Farbschlag ist häufig.
12 13
8. tJnctis £ulcnoögel
Der Dachs ist ein Höh- Waldkauz und Schleier-
lenbewohner. Er kommt eule sind von großem
bei uns in ganz Deutsch- Nutzen. Man sollte diese
land vor. Nachts geht er Vögel, wo sie heute
auf Nahrungssuche aus. noch vorzufinden sind,
Er frißt Mäuse, Schnek- schützen. Sie sind Nacht-
ken und allerhand Klein- vögel und schlafen bei
tiere. Im Winter ver- Tage. Leider sind sie bei
bleibt er längere Zeit in uns fast ausgerottet.
seinem Bau, wo er von Sie fressen ausschließ-
seinem aufgespeicherten lich Mäuse und sind sehr
Fett zehrt. Der Dachs ist nützlich.
ein sehr nützliches Tier. Damhirfcri
Der Damhirsch trägt ein
schaufeiförmiges Ge-
meerfditnrindien weih. Bei uns im Tier-
gehege sind sie in drei
Das Meerschweinchen ist ein Nagetier, frißt allerlei Pflanzen. Es ist von verschiedenen Farben-
Übersee nach Europa zu uns gekommen und wird viel von Kindern ge- schlägen. Er lebt in
halten. Rudeln und kommt auch
bei uns in freier Wildbahn vor. Er ist sehr
anhänglich und wird viel in Gattern ge-
halten. Seine Heimatsgebiete sind Spanien,
Sardinien und Nordafrika.
Tlutria ober Sumpfbiber
Nutrias werden häufig als Pelztiere
gezüchtet. Sie sind Wasserbewohner
und gewandte Schwimmer. Ihre
Nahrung besteht aus Wurzeln und
Pflanzen. Die Heimat ist Südamerika.
14 15
9.
10. Eid]hötndicn
Die Eichhörnchen sind
gewandte Kletterer. Ihr
buschiger Schwanz dient
ihnen zum Steuern beim
Springen. Der Marder
ist ihr größter Feind.
Bei uns kommen sie in
schwarzer und roter
B'arbe vor. Sie fressen
Kot- ooer eöclhitfdi
gern Nüsse, Tannen-
Der Rothirsch ist noch in Deutschland verbreitet. Er lebt in Rudeln in zapfen, Knospen von
großen zusammenhängenden Wäldern. Der Hirsch trägt ein Geweih, das
er jährlich wieder abwirft und ein neues schiebt. Nur der männliche den Bäumen.
Hirsch trägt ein Geweih. Die Brunst ist zwischen Anfang und Ende
Oktober.
1 Jltis
Der Iltis lebt in alten Gemäuern
und Kaninchenlöchern. Er macht
in Geflügelhöfen großen Schaden.
Auch macht er sich nützlich durch
Vertilgung von Mäusen und Ratten.
18 19
11. Silbetfofatt
Seine Heimat ist ebenfalls Südchina. Er gehört zu den Fasanenarten,
lebt im Laubholz, frißt Körner, Beeren und Käfer.
Jagö- oöer Ringfafan
Er ist erkenntlich am weißen Ring am Hals. In unserer Heimat ver-
breitet, lebt er in Feldgehölz. Der Hahn ist leicht durch den langen
€in üoiiüfnnjicJiungspimht ift Das floneliiaus Schwanz und sein schönes Gefiedsr zu unterscheiden. Er ist in der Land-
wirtschaft sehr nützlich durch Vertilgung von Käfern und Larven.
Eine Anzahl verschiedener Ziertauben für die Taubenliebhaber; darin
sind vertreten: Nun sehen wir auch verschiedene Sorten
fjÜhnEt Weiße japanische Seidenhühner
Schwarze Strasser Pfautauben Porzellanfarbige Zwerghühner (Milifleur)
Schildtauben Wiener Hochflieger Plümotrop Bronze-Puten
Perlhühner Schnee-Puten
Schildige Mörchen Bernburger Trommeltauben
' Lachtauben Koburger Lerchen
?
Zwei Käfige sind mit den bunten Wellensittichen in verschiedenen
Farbenschlägen besetzt, die den Besucher erfreuen werden.
Auch sehen wir Goldfasanen mit ihrem Prachtkleid. Ihre Heimat ist
China. Sie leben in Gebirgen, in Gebüschen und Laubholz, in der Nähe
von Feld und Wiesen, fressen Körner, Beeren und kleine Käfer.
20 21
12. Siietlanöpontj
Die Ponys sind kleine, )
kräftige und zähe
Pferde. Sie werden
besonders von Kin-
dern gern gesehen und
eignen sich zum Rei-
ten. Ihre Heimat sind
die Shetlandinseln im
Norden Englands.
Efcl
Den Esel erkennt man
schon an den langen
Ohren und an den
schwarzen Streifen auf
f.
dem Rücken. In süd-
lichen Ländern wird er
viel als Haustier gehal-
ten. Die Heimat ist die BehtoilD
Mittelmeerinsel
Im Rehwild lernen wir den kleinsten Vertreter der Hirschfamilie kennen.
Sardinien.
Der Rehbock trägt als Hauptschmuck das Sechsergehörn. Anfang Juni
setzt die Ricke ein bis zwei Junge.
22
23
13. Cotnamll-SchtDrin
Sehr wertvolles Nutztier. In nur 7 bis 8 Monaten erlangt es ein Gewicht
von ca. 3% Zentner. Das Schwein wird bei uns im Tiergarten in einer
„Hütte" gehalten. Diese Unterbringung hat sich in der Sowjetunion be-
sonders bewährt, weil dadurch die Sterblichkeit der Ferkel und die
Krankheiten der alten Zuchttiere vermieden werden.
3slcinupony
Auf der Insel Island leben sie in freier Wildbahn. Sie sind zähe, wider-
standsfähige Pferde, werden gern als Zugtiere gehalten. Kommen in ver-
schiedenen Farbschlägen vor.
den U-iertfeetintl
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rUiiüfchuicin (Qairoarjrailö)
Die Wildschweine leben bei uns in dichten Waldungen. Sie sind Schäd-
linge in der Landwirtschaft. Sie sind imstande, große Flächen umzu-
Hans Dumke, Bernburg
wühlen. Der Keiler trägt zwei Eckzähne, mit denen er sich zur Wehr Marx-Engels-Platz, Ecke Lindenstraße (gegenüber HO)
setzt. Die Vermehrung ist sehr stark, die „Bache" wirft 5 bis 8 „Frisch-
linge", mitunter zweimal im Jahr.
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IV/1/19 MDV Bernburg 57/352/1001 2283/51-10 000-9.10. S/687 023/51 gj
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