2. „In der Kürze liegt die Würze“
• Nominalist: Ablehnung
metaphysischer
Erklärungsversuche
• Nur „Dinge“, die mit
Sinnesorganen
wahrgenommen werden
können, existieren
• Problem: Wie Regeln,
Tugenden oder Werte
erklären?
• Ausnahme: „Gott“ muss
nicht erklärt werden, es
ist ein Allgemeinbegriff
Konsequenz: Occham war
Realist und Dogmatiker
gleichzeitig
Frater Occham iste
Manuskript „Summa logicae“, 1341
3. Occam‘s Rasiermesser
• Die einfachste Erklärung ist die Richtige
• Theorien in der Struktur möglichst einfach
Aufbauen
Wissenschaftliche Methode: Nicht mehr
Hypothesen einführen, als zur
Beschreibung/Verifikation/Falsifikation einer
Theorie notwendig sind.
4. Wissenschaft im Orient
• Aryabhata: Indien, ca. 500 nChr.;
Arabien: al-ǧabr Algebra
• Muhammed al-Chwarizmi (Bagdad, ca. 783-850):
„Über das Rechnen mit indischen Ziffern“ „
Dixit Algorismi“ Algorithmus
Quelle: http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/1/18/Arabic_numerals-de.svg
• Arabisches Ziffernsystem vs. Römisches
Ziffernsystem
5. Wissenschaftsbegriff
Orient vs. Occident
• Orient
– Trennung zwischen dogmatischer Lehre und
Nominalistik („Realismus“)
– Gott als Wirklichkeit schlechthin kann über die
Erforschung des Seins erkannt werden; Keine
Grenze zwischen Wissenschaft und Religion
• (christlicher) Occident
– Interpretation der Bibel und Schriften der Kirche
Quellen der Erkenntnis
– Starker Einfluss der Interpretation der Schriften
auf das tägliche Leben
6. Agenda
• Einführung
– Was ist Wissen, was ist Wissenschaft?
– Daten, Informationen, Wissen
– Wissenschaftliches Arbeiten – Grundzüge
• Werkzeuge
– Übersicht
– Allgemeines zum Zitieren
PAUSE
– Zotero
• Publizieren
– „Sehen und gesehen werden“
– Zusammenarbeiten
7. INTRODUCTION
to the First Edition
Einführung
Werkzeuge
Publizieren
8. Was ist Wissen, was
ist Wissenschaft?
• Wissen ist organisierte und
strukturierte Information
• „Wissen“: Indogermanisch (Sanskrit)
„veda“
– Veden: Von Weisen gehörte, religiöse
Überlieferungen
– Somit Querverbindung zum Dogmatismus
– „Wer nichts weiß, muss alles glauben“
– Unterscheidung faktisches vs.
dogmatisches Wissen
– Faktisch: auf Erfahrung (Empirie) oder
Deklarationen (Thoreme) basierendes
Wissen
• Wissen im Kontext der „Wissenschaft“
nach heutigem Verständnis
beschäftigt sich mit Fakten
http://www.flickr.com/photos/caramdir/17221249/sizes/o/in/photostream/
9. Wissensrepräsentation
• Wissen in der Informationstechnologie
– Ausgehend von der Forschung zur künstlichen
Intelligenz ab ca. 1960
– Damals: Lösung des vier-farb-Problems durch
ein Computersystem
– Regelbasiertes Wissen – Expertensysteme
(Prolog)
• Semantik: Organisation von Informationen
– Faktische Abhängigkeiten zwischen Konzepten
– Wissenstripel: Subjekt -> Prädikat –> Objekt
– Vater hat Kind
– Ergebnis: Ontologien beschreiben
Wesensmerkmale und Zustände der Realität
• Mathematische Grundlage bildet
Mengenlehre und First Order Logic (FOL)
http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/8/8a/Four_Colour_Map_Example.svg
http://scarlet.open.ac.uk/images/s1.PNG
10. Daten vs. Information vs. Wissen
• Daten: Fakten der Welt
– Daten „existieren einfach“ (just are)
• Information: zu einem Zeitpunkt gemessene /
gewogene / geschätzte Zustandsgrößen von
Fakten
– Informationen ermöglichen die Weitergabe von
Daten innerhalb eines Kontexts
• Wissen: Das was wir „wissen“
– Bezüge zwischen Konzepten, aber auch was wir
darüber annehmen, fühlen, denken,
interpretieren
16. Down to Earth
„Der Anspruch an eine wissenschaftliche Arbeit
ist der Nachweis, selbständig ein Thema
nach wissenschaftlichen Maßregeln zu bearbeiten“
Camille Flammarions, 1888 „L’Atmosphère. Météorologie populaire“
19. Was ist „Wissenschaftlichkeit“?
Eco: Eine Arbeit ist wissenschaftlich, wenn sie
folgende Kriterien erfüllt:
• Sie behandelt einen erkennbaren Gegenstand, der so genau
umrissen ist, dass er auch für Dritte erkennbar ist.
• Sie muss über diesen Gegenstand Dinge sagen, die noch nicht
gesagt worden sind.
• Sie muss für andere von Nutzen sein
• Sie muss jene Angaben enthalten, die es ermöglichen
nachzuprüfen, ob ihre Hypothesen falsch oder richtig sind.
U. Eco, Wie man eine wissenschaftliche Abschlußarbeit schreibt. Doktor-, Diplom- und Magisterarbeit in
den Geistes- und Sozialwissenschaften, UTB Uni-Taschenbücher Verlag, 2010.
20. Anspruch an die wissenschaftliche
Arbeit
überprüfbar systematisch
wissenschaftlich
allgemeingültig vollständig
objektiv
26. Fazit
Um vollständig, und damit
objektiv wissenschaftlich
arbeiten zu können, müssen
Informationsquellen aus dem
Internet verwendet werden
Konsequenz
Neue Methoden des
wissenschaftlichen
Arbeitens
43. Elfenbeintürme des Wissens vs.
Transparenz
• Open Access / Open Science
• Herausforderung: Zuteilung
finanzieller Mittel nach
„messbaren“ Einreichungen in
traditionellen Journals
Übersicht
http://roar.eprints.org/view/software/
Sather tower, UCLA, Campus Berkeley
45. Danke für die Aufmerksamkeit!
Mag. Johann Höchtl
Department für Governance und Public Administration
Donau-Universität Krems
digitalgovernment.wordpress.com
http://www.slideshare.net/jhoechtl