1. Agricultural Knowledge and Innovation
Systems (AKIS)
Brückenschlag zwischen Innovation, Forschung und Praxis
Krijn J. Poppe (SCAR AKIS)
2. 2
Inhalt der Präsentation
Hintergrund von SCAR AKIS:
● EU Ständiger Ausschuss für landwirtschaftliche
Forschung
● berät EU Kommission und Mitgliedstaaten
● für Forschung, aber auch für Innovation,
Erweiterung
Theoretischer Hintergrund des EIP Ansatzes
Praktische Tipps (basierend auf meiner
niederländischen Erfahrung) und weitere
Schlussfolgerungen zur Einführung des interaktiven
Innovationsansatzes
3. Notwendigkeit von Innovation
Wie ernähren wir 9 Milliarden in 2050 auf nachhaltige Weise?
Wirtschaftskrise und die Notwendigkeit von Innovationen
Landwirtschaft und Lebensmittelindustrie als attraktive
Sektoren für Investitionen:
● Gute Erträge erwartet
● Nachhaltigkeitsprobleme müssen gelöst werden
● Nicht viel Risiko, dass die Industrie die Region verlässt
Das spiegelt sich in politischen Maßnahmen wie EIP -
einschließlich Horizon2020 und der reformierten GAP –
wieder.
4. EU Markt für Forschung und Innovation
Forschungsmittel auf nationaler Ebene sind rückläufig, auf EU
Ebene zunehmend, Unternehmen (und auch Landwirte) sind mehr
international orientiert, große Spill-overs >> EU-Zusammenarbeit
erforderlich
Grenzüberschreitende Zusammenarbeit in der Forschung könnte
von der Harmonisierung der Vorschriften und Verfahren für die
Vergabe von Forschungsmitteln profitieren, um zu helfen, einen
stärker integrierten "Markt" für Forschung zu schaffen.
Das bedeutet nicht, dass nationale oder regionale
Behörden ihre Strategie und Agenda schaffenden
Prozesse aufgeben sollten: aber sie könnten
diese Verfahren anpassen, damit
Forschungseinrichtungen leichter nationale und
internationalen Fördermittel für die relevanten
Themen erhalten können.
5. Innovation ist ein umfassendes Konzept
Die Umsetzung eines neuen oder wesentlich
verbesserten Produktes (Ware oder Dienstleistung)
oder Verfahrens, einer neuen Marketing-Methode
oder eines neuen betriebliches Verfahren in den
Geschäftspraktiken, den Arbeitsabläufen oder
Außenbeziehungen. [Quelle: OECD]
Auch der öffentliche Sektor kann Innovationen
umsetzen !
(und öffentliche Aspekte der Landwirtschaft)
6. Soziale Innovation
●Das Konzept der sozialen Innovation begründet sich in
der Kritik an der traditionellen Innovationstheorie. Durch
den Ruf nach sozialer Innovation, betonen neue Theorien
die Notwendigkeit, die sozialen Mechanismen der
Innovation zu berücksichtigen (soziale Mechanismen der
Innovation).
●Im Rahmen der ländlichen Entwicklung bezieht sich
soziale Innovation auf die (Sozial-) Ziele der Innovation.
Das sind Veränderungen im sozialen Gefüge der
ländlichen Gesellschaften, die als notwendig und
wünschenswert erachtet werden, um die ländliche
Gesellschaft zu stärken und die Herausforderungen der
Nachhaltigkeit zu treffen. (soziale Eingliederung /
Eigenkapital: die Innovation der Gesellschaft als auch die
soziale Verantwortung von Innovationen)
7. 7
Agrarinnovationssystem und –theorie
Innovation passiert in einem sozialen System: "eine
institutionelle Bündelung von Praktiken unter den
Teilnehmern (nicht unbedingt Konsens impliziert)" (Anthony
Giddens)
Langfristige infrastrukturelle Investitionen in „mentales
Kapital“ und deren Verbesserung ist entscheidend für eine
erfolgreiche wirtschaftliche Entwicklung und für
wettbewerbsfähige Handelsleistung (Chris Freeman für die OECD, zitiert
List, Keynes, und die Untersuchung historischer Fälle in Europa und Asien)
"Kopplungsmechanismen" zwischen dem Bildungssystem,
wissenschaftlicher Institutionen, F & E-Einrichtungen,
Produktion und Märkten sind ein wichtiger Aspekt der
eingeführten institutionellen Veränderungen in den
erfolgreichen „überholenden" Ländern. (Freeman)
8. Wissens- & Innovationssystem:
7 Funktionen
1.Wissensentwicklung und Diffusion
2.Einfluss auf die Richtung der Suche und
Identifikation von Chancen
3.Unternehmerisches Experimentieren und das
Management von Risiken und Unsicherheiten
4.Marktbildung
5.Mobilisierung von Ressourcen
6.Legitimation
7.Entwicklung von positiven externen Effekten
(c) M. Hekkert et al.
10. Innovation durch Interaktion in Netzwerken
Innovation als Prozess hat starke Lernaspekte: lernen, wie
man neue Dinge tut, bottom-up
● Alternative: Forcieren von Qualitätsstandards
Thematisch ausgerichtete Lernnetzwerke der verschiedenen
Akteure können helfen.
Initiieren von Lernen und Innovationen durch Interaktionen
zwischen den beteiligten Akteuren.
● Beteiligung aller Akteure an der Planung der Arbeiten
und Experimente, deren Ausführung bis zur Verbreitung
der Ergebnisse und der Demonstrationsphase
Mitglieder können Landwirte, landwirtschaftliche Berater,
Lebensmittelindustrie, Wissenschaftler, Behörden und NGO-
Vertreter sowie andere Interessensgruppen sein.
11. Verschiedene Ziele,
Methoden und
öffentliche Rollen
Wissenschaft
Innovation in
Partnerschaft
Markt-
getriebene
F & E
•Wissenschaft für Wettbewerbsfähigkeit
oder soziale Themen
•Business bestimmt die Agenda, hilft zu
steuern, Nutzerresultate
•Öffentlich-private Partnerschaft
•Prototypen // Lokalisierung
• Änderung des Geschäftsmodells /
Finanzierung
•Lebensmittelkette ist Mitgestalter
•(De-)Regulierung, Vermittlung etc.
•Lern- und Innovationsnetzwerke
•Informationsvermittler
•Wissenschaftsgetriebene
Wissensentwicklung
•Grundlagenforschung
•Lineares Modell
•Cross-over-Sektoren
•Gesellschaft bestimmt
Agenda
•Öffentliche Aufgabe
12. Wissenschafts- gegen Innovations-
getriebene Forschung
Aspekte
Wissenschaftsgetriebene
Forschung
Innovationsgetriebene
Forschung
Anreiz ein Thema
zu
programmieren
Wissenschaft, die zur Lösung
eines gesellschaftlichen
Problems (oder eine
wissenschaftlichen Frage)
beitragen kann
Ein Thema / Problem in der
Gesellschaft, das durch neue
Forschung oder eine neue Idee,
behoben werden kann
Teilnahme der
Nutzer
In Demonstrationsphase /
via Ergebnisveröffentlichung
Bei Entwicklung der Agenda,
bei Definition des Problems und
beim Forschungsprozess
Qualitätskriterien Wissenschaftliche Qualität
Relevanz (für den Sektor oder
die Region)
Fokus Forschungseinrichtungen
Netzwerk von Produzenten und
Nutzern des Wissens
Diffusionsmodell Lineares Model Systemansatz (Netzwerk)
Art der
Regierungspolitik
Wissenschaftspolitik Innovationspolitik
Ökonomische
Denkweise
Macro-Ökonomie Innovationssystem
Art der
Forschung
Interdisziplinarität mit
Absorptionskapazität in AKIS
(mit Materialwissenschaften,
IKT, Chemie usw.).
Transdisziplinarität und
Translation mit engen
Interaktionen.
13. Interaktive Innovation & transdisziplinäre Forschung
großer Pool von OGs
viele Netzwerke
Operationelle
Gruppe
Thematisches Netzwerk Multi-Akteur-
Forschungsprojekt
Landwirte Zum Abgleich und Verbreitung:
•Endbenutzer-Material
•Blockaden identifizieren
•Forschungsagenda
Transdisziplinäre Forschung:
Operationelle Gruppen als
Fallbeispiele und Co-
Innovatoren
NGO
Ernährungsindustrie
Forscher
verschiedene
Projekte
14. Praktische Tipps und weitere
Schlussfolgerungen
Wie kann ein Forscher andere Interessensgruppen finden?
● Nutzen Sie Kontakte in ihrer Region mit Landwirten,
Beratern, Lebensmittelunternehmen
● Nutzen Sie internationale Kontakte mit anderen
Forschern (die wiederum lokale Kontakte haben)
● Suchen Sie in LinkedIn, beteiligen Sie sich an
Europäischen Initiativen
● Und IKT steht zu Ihrer Verfügung ...
Und was ist mit meinen Publikationen und dem Zitationsindex?
● Referierte Beiträge und transdisziplinäre Forschung
können veröffentlicht werden (seien Sie kreativ!)
● der Anreiz zur Exzellenz sollte um Indikatoren für
Relevanz und Wirkung ergänzt werden.
15. Multi-Acteur Innovationen profitieren von IKT
Software Typ Evaluierte Werkzeuge Erfolgreiche Beispiele
Wissensportale Suchmaschinen: Google, Yahoo
Folien und Dokumenten teilen:
Slideshare
Video and photo sharing:
YouTube, Flickr
VOA3R, eXtension, Chil
Elekronisches Dokumenten
Mangamentsystem
Digital libraries: Groen
Kennisnet in NL, Organic
Eprints
Organic Eprints, Agriwebinar
Data Warehouse (DW) Eurostat, FADN FADN
Groupware (GW),
kollaborative Software
Wikipedia, Yammer,
Crowdsourcing
British Farming Forum, Lego
Cuusoo, Climate CoLab, P&G
Connect+Develop, Betacup
Challenge
Community of practice (CoP)
praxisbezogene Gemeinschaft
ResearchGate, Erfaland Disease surveillance and
warning systems, IDRAMAP
Social communities of interest
(SCI)
Facebook, LinkedIn, Google+,
Ning, Quora
AgTalk+, E-Agriculture, Jeunes-
agricultuers, Rede Inovar
Individual communities of Wordpress, Twitter, Blogs AG Chat
Nutzen Sie Netzwerke DLG,
Landwirtschaftskammer oder
posten Sie in Sozialen Medien,
um Partner zu finden.
Es werden Datenbanken zu
Operationellen Gruppen
aufgebaut.
16. Besondere Aufmerksamkeit ist erforderlich, um Anreize für Forschung
zu setzen den Bedarf von Innovationsprozessen zu berücksichtigen
Politik Institution
P1: Neue Evaluationskriterien für Förderung von
Forschungsanträgen
I10: Berücksichtigung der
gesellschaftlichen Auswirkungen
in die Gesamtevaluation der
Leistung von Wissenschaftlern
Anreiz
„Zug“
P2: Einbinden von Praktikern/Experten in
Auswahlgremien für Projektförderung
P3: Neue Evaluationskriterien für die Leistung von
Einrichtungen
P5: Förderung von Wissenschaft-Praxis-
Partnerschaften
I7: Trainingskurse für Akademiker
auf allen Ebenen
I8: Bildung von Zentren zur
Integration und Umsetzung von
Wissenschaft
Katalysator
„Schub“
P4: Sabbatjahr für kurzzeitige Besuche von
Wissenschaftlern in der Praxis / Betriebe wie Retail
P6: Datenbank für exzellente akademische
Publikationen
I9: Datenbank für Einrichtungen,
Methoden, Werkzeugen,
Publikationen, Trainings in
interaktiver Wissenschaft
17. Nationale & regionale Regierungen können
Innovationen stimulieren
durch Umsetzung der EIP. Dies sollte in ein Maßnahmenportfolio
übersetzt werden:
• Gibt Anreize für Forschung, Entwicklung und Innovation;
• Stimuliert den Wissensaustausch, die Einführung von Innovationen &
technische Anwendung im Produktionsprozess;
• Unterstützt die Tätigkeit der Vermittler & Innovationsbroker und
ebnet Wege für Landwirte Innovationen umzusetzen;
• Würdigt den Beitrag und das Wissen der Landwirte;
• Unterstützt operationelle Gruppen auch bei der Entwicklung von
grenzüberschreitenden Interaktionen;
• Investiert in AKIS-Subsysteme, die in der spezifischen nationalen
oder regionalen Situation unterentwickelt sind.