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ANALYSE DER MARKTBEDINGUNGEN
              DER REGION DRESDEN-MEISSEN
                    Stand: 24.05.2011




24.05.2011           Wirtschaftsregion Dresden-Meißen   1
Zusammenfassung des Entwicklungskonzeptes und
Erarbeitung von marketingrelevanten Schwerpunkten
Seit 2009 besteht zwischen 15 Partnern im
nördlichen Landkreis eine Partnerschaft, die
2010/11 in eine Willenserklärung mündete,
um die traditionsreiche, aber auch innovative
und prosperierende Industrieregion im
nördlichen Teil des Landkreises Meißen
gemeinsam unter dem Bergriff
'Industriebogen Region Dresden' zu
entwickeln und zu vermarkten.
Blindcheck der Daten v. Invest Saxony:
Branchen: Metall, Maschinenbau, Chemie
Keine Unternehmen aus der Region
Nicht erfasst: Elektronik, Logistik
Bei Elektronik nur Wacker, bei Logistik nur
Dachser

24.05.2011                            Wirtschaftsregion Dresden-Meißen   2
Bedeutung der Verkehrsinfrastruktur

Gegen den konsequenten Ausbau des
Bundesstraßenetzes bis Riesa sprechen
 ●   demographische Entwicklung
 ●   Randlage im Ballungsraum
 ●   BAB-Anschlüsse realistisch für Pkw von jetzt
     40 min auf künftig 30 und Schwerlast von
     jetzt 60 auf künftig 50 min. 4-spuriger Ausbau
     unrealistisch!
 ●   Chancen bei Ausbau einer Staustufe bei Riesa
     in Kooperation mit Tschechien - derzeit aber
     politisch nicht gewollt. Synergien durch
     Umschlaghafen und bei der Energiegewinnung
 ●   Hafenausbau bleibt problematisch wegen
     Ausbau Logistikzentrum am Alberthafen




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Bedeutung der Energieinfrastruktur

UMSETZUNG DER ENTWICKLUNGSSTRATEGIE –
STROM UND GAS sollte heißen. UMSETZUNG DER
ENTWICKLUNGSSTRATEGIE – ENERGIE
 ●   Energetische Ressourcen, wie konkret bei der
     geothermalen-, solarthermischen- und
     mikrobiologischen Prozessenergie, sind im
     Verhältnis zur Gesamtenergienutzung,
     weltweit fast vollständig unberücksichtigt
 ●   OPAL-Gasleitung kreuzt die Region
     (Lampertswalde, Ebersbach, Priestewitz) -
     welcher energieintesive Industriezweig könnte
     davon profitieren????
 ●   Ungelöstes Problem der Energie-Zwischen-
     speicherung - das könnte ein Markt sein!




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Bedeutung Wasser, Abwasser

UMSETZUNG DER ENTWICKLUNGSSTRATEGIE –
HANDLUNGSEMPFEHLUNGEN WASSER;
ABWASSER
 ●   Studienergebnisse von MORO / REGKLAM
     einarbeiten; am besten ein
     Wasserschutzkonzept (also Hochwasserschutz
     PLUS Wasserspeichersysteme an Elbe und
     Röder - Synergie Staustufe Riesa! Polder
     Folbern, Poldersystem Rähnitz-Volkersdorf;
     Suche nach Speichermöglichkeiten in den
     Extremtrockenlagen der Großenhainer Pflege)
 ●   Die vorhandenen Überkapazitäten des AZV
     Kalkreuth auszuwerten und nutzbar machen.
     AZV ist seit Jahren ineffizient. Mitarbeit von
     Ebersbach und Lampertswalde?




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Zum Konstrukt „Industriebogen“

 ●   Es gibt ein Lenkungsgremium
     und Fachräte. Das
     Lenkungsgremium "lenkt" 1x im
     halben Jahr. Wie die Fachräte
     arbeiten, dazu gibt es bisher
     keine Aussage
 ●   Dem Lenkungsgremium kommen
     von der Sache her legislative
     Aufgaben zu (also Aufgaben-
     stellung und Kontrolle) - die
     Fachräte sind wahrscheinlich
     aber auch nur beratende
     Organe.
 ●   Es fehlt an einer klaren Exekutiv-
     Struktur Aufgabenprallelogramm
     zw. WRM und Kreisentwicklungs-
     amt

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Untersetzte Bewertung der Entwicklungsflächen


●   die einzelnen Entwicklungsflächen habe ich
    unter dem jeweiligen Schwerpunkt als
    Kommentar bewertet.
●   Als Trinkwassereinzugsgebiet haben große
    Teile der Region eine besondere Bedeutung;
    als Hochwasserschutzzone haben große Teile
    eine besondere Bedeutung - statt von
    Regenwasserbeseitigung Regenwasser-
    speicherung? In der Tabelle "Vergleich der
    potentiellen Entwicklungsflächen"->
    “Entsorgung" von Regen rot, die Speicherung
    grün und Überlauf gelb.
●   Konversionsflächen (aus Brachen) sind
    raumplanerisch höher zu bewerten als die
    Beseitigung von Ackerflächen. - in der Spalte
    "sonstige Hinweise" Bewertung der Konver-
    sionsflächen "grün" und der Ackerflächen "rot"
    - sonstige "gelb" .


24.05.2011                            Wirtschaftsregion Dresden-Meißen   7
Untersetzte Bewertung der Entwicklungsflächen


Tabelle

Ranking nach diesem Schema: „grün = 3 Punkte, gelb = 1 Pkt., weiß = 0 Pkt., rot = -3“

Auswertung:

Hohe Punktzahl: gute allgemeine Vermarktungschancen, negative Punktzahl: schlechte
allgemeine Vermarktungschancen.

Was nützt das Ranking bei der Vermarktung?

Die Tabelle ist ein gutes Instrument, um zu bewerten, für welches Unternehmen sich
welcher Standort am besten eignet.

Das Ranking kann entsprechend den Bedürfnissen des Unternehmens angepasst werden.

Beispiel: für ein Unternehmen mit hohem Energiebedarf, aber geringen logistischen
Erfordernissen oder mit Bahntransport-Option steht das jetzt letztplatzierte ZIP plötzlich
viel besser da.


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Erarbeitung von marketingrelevanten Schwerpunkten


●   Voraussetzung für die Entwicklung einer
    Marketingstrategie ist eine Zieldefinition für
    Außen- und Innenmarketing.
●   Dafür braucht díe Region ein vermarktbares
    Image.
●   Dazu ist das bestehende Image zu erfassen,
    zu analysieren und abzuleiten, was getan
    werden muss, um das Image entsprechend
    den Zielvorstellungen zu verändern.
●   Dafür wiederum ist eine SWOT-Analyse
    auszuführen, die nicht nur die Stärken,
    Schwächen, Chancen und Risiken der
    Gewerbeflächen enthält, sondern auch die der
    betrachteten Region – herunter gebrochen auf
    die Ebenen Europa und Deutschland /
    Mitteldeutschland und Sachsen / Region
    Dresden und Kreis Meißen / Industriebogen.


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SWOT - Infrastruktur

Durch den Industriebogen wurden bereits
betrachtet::
 ●   Verkehrsinfrastruktur
 ●   Energieinfrastruktur:
 ●   Kommunikationsinfrastruktur (nur technisch
     betrachtet - noch abzuarbeiten: nicht
     technische Kommunikationsinfrastruktur)
 ●   Wasserversorgung und Entsorgungs-
     infrastruktur (nur Abwasser) noch abzu-
     arbeiten: Entsorgung Industrieabfälle,
     Wiederaufbereitung, Weiterverwertung




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SWOT - weitere technische und nicht technische
("weiche") Kommunikationsinfrastruktur
     Stärken:
 ●   Verfügbarkeit der Cluster, gute Sprachen-
     kompetenz in den Clustern



     Schwächen:
 ●   Beteiligung an den Clustern nur mit viel Mühe
     zu erschließen, nahezu keine Beteiligung an
     Social media, Sprachenkompetenz auf Ebene
     Kreis Meißen nicht mehr erkennbar
 ●   bei "verlängerten Werkbänken" findet die
     Kommunikation wo anders statt




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SWOT - weitere technische und nicht technische
("weiche") Kommunikationsinfrastruktur
     Chancen:
 ●   Ansiedlungspolitik durch Mitwirkung in den in
     Frage kommenden Clustern und Bereitstellung
     besonders günstiger Flächen
 ●   Teilnahme an Sozialen Netzwerken mit dem
     Ziel der Gewinnung von Investoren.
     Platzierung von Zukunfsttechnologie-
     Unternehmen mit Hauptsitz in der Region.

     Risiken
 ●   geringe Vertretung des Industriebogens in den
     verfügbaren Clustern, Cluster weitgehend
     regional aufgeteilt;
 ●   Einstieg io Sozialen Netzwerken erfolgt
     verspätet,
 ●   Haupsitz von Zukunfsttechnologie-
     Unternehmen nicht hier, weil
     Standortfaktoren nicht ausreichend gut sind.

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SWOT - öffentliche Hand

     Stärken:
 ●   Die globale Stärke Deutschlands und die breit
     gefächerte Wirtschaftsförderung im Freistaat
     Sachsen.
 ●   Meißen hat eine eigene, spezialisierte
     Wirtschaftsförderungsgesellschaft,
 ●   Die Industriebogenregion ist durch die
     Mitgliedschaft des Landkreises und seine
     leitende Mitarbeit in den Lenkungsgremien
     privilegiert.




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SWOT - öffentliche Hand

     Schwächen:
 ●   Große Mitbestimmungsbreite von staatlichen
     Bedenkenträgern (teils gegensätzlicher
     Ausrichtung) führen zu jahrelangen
     Genehmigungsverfahren
 ●   erhebliche Markteintrittsbarrieren, besonders
     wenn Patente ganze Branchen revolutionieren
     - Deutschland schützt eher den etablierten
     Markt als den Newcommer
 ●   Wirtschaftsförderung des Landkreises Meißen
     ausgegliedert und damit auch gedanklich
     ausgegliedert
 ●   Abspaltung der Wirtschaftsförderung von der
     Kreisentwicklung - Kompetenzprobleme,
     Wirtschaftsförderung nicht erkennbar
     Chefsache



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SWOT - öffentliche Hand


     Chancen:
 ●   Zusammenführung von
     Wirtschaftsförderung und
     Kreisentwicklung bewirkt, dass
     Ansprechpartner der Landkreis
     ist - für Außenmarketing:
     Ansprechpartner ist der
     Landrat, weil Ansiedlung
     Chefsache ist
 ●   eine externe Gesellschaft (für
     die WRM dann der falsche
     Name wäre) konzentriert sich
     auf die Vermarktung des
     Standorts




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SWOT - öffentliche Hand

     Risiken:
 ●   Die Förderungen von EU, Bund, Land,
     Landkreis gehen weiter zurück,
     weitere Restriktionen behindern die
     Entwicklung innovativer Märkte.
 ●   Der populäre Mainstream, gegen
     alles zu sein, was sich vor der
     eigenen Haustür verändert, dauert
     an und verstärkt sich noch
 ●   Die finanzielle Schwäche der
     beteiligten Kommunen verhindert
     eine ausreichende finanzielle
     Ausstattung des Industriebogens.




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SWOT - Finanzierungsquellen

     Stärken:
 ●   Der Markt stellt eine Vielzahl von
     Finanzierungsinstrumenten zur Verfügung.



     Schwächen:
 ●   Gemutmaßte niedrige Eigenkapitalquote
     (damit geringe Sicherheiten) in Deutschland
     schreckt Risikokapitalgeber ab, erst recht (u.a.
     aufgrund von Vorurteilen in Ostdeutschland
     und in besonders an weniger dynamischen
     Standorten.
 ●   Steuerprogression trifft überwiegend die KMU
     so dass kaum Gewinn-Thesaurierung möglich
     ist.




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SWOT - Finanzierungsquellen

     Chancen:
 ●   Durch eine Steuerpolitik, die es innovativen
     KMU ermöglicht, die Eigenkapitaldecke zu
     stärken, könnten auch bessere Bedingungen
     für Risikokapitalgeber geschaffen werden, so
     dass deren Investitionsbereitschaft steigt



     Risiken:
 ●   Risikokapitalgeber sind oft nur durch
     staatliche Ausfallbürgschaften zu gewinnen,
     die Lenkung des Marktes in die eigene Region
     mittels Ausfallbürgschaften ist ein
     gefährliches Geschäft zulasten der
     Steuerzahler.




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SWOT - Produktionsfaktormärkte - Repetierfaktoren

     Stärken:
 ●   Deutschland, Sachsen und der Kreis Meißen
     können durch ihren derzeitigen Energiemix
     ihren Energiebedarf decken.
 ●   Deutschlands Armut an metallischen und
     mineralischen Rohstoffen wird durch eine gut
     entwickelte Recyclingwirtschaft teilweise
     kompensiert.




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SWOT - Produktionsfaktormärkte - Repetierfaktoren

     Schwächen:
 ●   Die Reserven Deutschlands an fossilen
     Brennstoffen gehen zurück, Kernenergie gilt
     als zu riskant. Damit wird gegenwärtig nur 6%
     der Energie aus risikoarmen Energieträgern
     gewonnen.
 ●   Restriktionen und Mentalität ("Grüne Energie
     ja aber nicht gerade vor meiner Tür")
     verhindern einen schnellen Schwenk auf
     Alternativen. Deutschland ist von
     Rohstoffimporten abhängig, die als
     Ressourcen immer knapper und deshalb
     immer teurer werden.




24.05.2011                           Wirtschaftsregion Dresden-Meißen   20
SWOT - Produktionsfaktormärkte - Repetierfaktoren

     Risiken:
 ●   Werden Restriktionen gegen das o.g. Prinzip
     gerichtet, sind im Kreis Meißen z.B. keine
     Pumpspeicherwerke möglich, im Elbtal
     können wegen Störung der Aussichten keine
     Windenergie und kein Solarstrom gewonnen
     werden.
 ●   Bei Rohstoffen entstehen Engpässe, die ganze
     Wertschöpfungsketten zusammenbrechen
     lassen.




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SWOT - Produktionsfaktormärkte - Betriebsmittel

     Stärken:
 ●   Sachsen als Wiege des
     deutschen Maschinenbaus
     hat auch über die Jahre der
     DDR hinweg eine
     ungebrochene Tradition,
     weshalb es viele hoch
     qualifizierte Fachkräfte mit
     Kompetenzen, Fähigkeiten
     und Fertigkeiten gibt, die
     durch Wettbewerber nicht so
     schnell aufzuholen sind.




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SWOT - Produktionsfaktormärkte - Betriebsmittel

     Schwächen:
 ●   In Sachsen stehen nur "verlängerte
     Werkbänke" von Firmen mit Zentralen in alten
     Bundesländern, weshalb die Stärken vor Ort
     nur unzureichend ausgeschöpft werden.
 ●   Standortentscheidungen gegen Sachsen sind
     nicht immer rational und werden auch
     deshalb falsch getroffen, weil Führungskräfte
     hier nicht verwurzelt sind.
 ●   Weil entsprechende Entscheidungsträger vor
     Ort fehlen, bilden sich auch nur selten Cluster
     heraus, durch die sich Standortvorteile
     potenzieren.




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SWOT - Produktionsfaktormärkte - Betriebsmittel

     Chancen:
 ●   Die Nutzung des Standortfaktors
     "Betriebsmittel" ist durch strategische
     überbetriebliche Zusammenarbeit zu
     erreichen. Hier muss die Kreisentwicklung
     (Wirtschaftsförderung) als Moderator im
     wohlverstandenen Eigeninteresse agieren.
     Standortvorteile müssen aktiv kommuniziert
     werden.

     Risiken:
 ●   "Verlängerte Werkbänke" können
     zurückgezogen oder wieder aufgeklappt
     werden. Das Fehlen von wenigstens  einer
     Konzernzentrale im "Revier" führt zu hoher
     Volatilität in den Unternehmens-entwicklungen
     am Standort, auf dem Arbeitsmarkt und in der
     Folge bei den öffentlichen Haushalten.



24.05.2011                          Wirtschaftsregion Dresden-Meißen   24
SWOT - Produktionsfaktormärkte - Verfügbarkeit von
Raum
     Stärken:
 ●   Regionalplanerisch bis auf die Ebene
     Industriebogen herunter vorgeplante
     Gewerbestandorte (44 verfügbare
     Gewerbeflächen im Landkreis Meißen, davon
     17 im Industriebogen, 11 detailliert
     untersucht durch K&K (siehe dort)




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SWOT - Produktionsfaktormärkte - Verfügbarkeit von
Raum
     Schwächen:
 ●   Starke Konkurrenz an Flächenangeboten gib
     es schon im eigenen Landkreis. Für
     Ansiedlung von Photovoltaik interessante
     industrielle und landwirtschaftliche 
     Brachflächen sind in der Datenbank des
     Landkreises nicht erfasst.
 ●   Aufgrund der Topologie ist die Rückhaltung
     von Wasser (siehe Standortfaktor Wasser)
     schwierig, die Bereitschaft, dafür große
     Flächen zu opfern, ist eher gering. Die
     Errichtung einer Staustufe an der Elbe bei
     Riesa zugunsten der Binnenschifffahrt und
     zur Deckung des Wasserbedarfs der Industrie
     ist nicht im Fokus der Politik.




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SWOT - Produktionsfaktormärkte - Verfügbarkeit von
Raum
     Chancen:
 ●   Hochqualifizierte Lenkung der Investoren zu
     den für sie am besten geeigneten
     Gewerbestandorten können einem
     Preisdumping im Flächenwettbewerb
     entgegenwirken.
 ●   Mit der Einrichtung eines
     Brachflächenkatasters beim Landkreis /
     Industriebogen können Flächen sinnvoll,
     subventioniert und Flächenressourcen
     schonend angeboten werden.
 ●   Mit dem Bau einer Staustufe können die
     Bedürfnisse umweltschonender
     Transportlogistik und der Wasserbedarf der
     Industrie gedeckt werden ohne die knappen
     Trinkwasserressourcen der Region in
     Anspruch zu nehmen.



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SWOT - Produktionsfaktormärkte - Verfügbarkeit von
Raum
     Riskien:
 ●   Die ablehnende Haltung von Teilen
     der Bevölkerung gegen jedwede
     Veränderung und
     naturschutzfachliche Hürden
     einerseits, die Interessen einer
     wenig kompromissbereiten
     Schifffahrtlobby, die unter der
     zunehmenden Austrocknung der
     Elbe leidet.
 ●   Andererseits lassen bei allen über
     den Regionalplan hinausgehenden
     Veränderungen eine
     Umsetzungsperspektive von unter
     20 Jahren nicht realistisch
     erscheinen.




24.05.2011                           Wirtschaftsregion Dresden-Meißen   28
SWOT - Produktionsfaktormärkte - Standortpreise

     Stärken:
 ●   "Der Preis ist der Geldausdruck des Wertes" -
     dieser ökonomische Grundsatz spiegelt sich
     auch beim Vergleich von vergleichbaren
     Grundstückspreisen innerhalb Deutschlands
     wieder. Zusammenhängende Flächengrößen
     wie in Sachsen sind in anderen
     Bundesländern entweder gar nicht oder nicht
     mit der Rahmenbedingung Flughafennähe /
     Verkehrsflugplatz zu haben.




24.05.2011                           Wirtschaftsregion Dresden-Meißen   29
SWOT - Produktionsfaktormärkte - Repetierfaktoren -
Standortpreise
     Schwächen:
 ●   Mit dem Industriebogen
     konkurriert vor allem Leipzig mit
     einem Überangebot an Standorten
     mit deutlich besseren Rahmen-
     bedingungen durch die Nähe und
     den räumlichen Zusammenhang
     zum Logistikflughafen, aber auch
     Dresden hat noch genügend
     Potential für Großansiedlungen mit
     ähnlichen und besseren
     Standortbedingungen.




24.05.2011                          Wirtschaftsregion Dresden-Meißen   30
SWOT - Produktionsfaktormärkte - Standortpreise

     Chancen:
 ●   Im Wettbewerb mit Leipzig haben Dresden
     und der Industriebogen gemeinsam den
     Vorteil, dass Dresden ein herausragender
     Forschungsstandort ist, in Konkurrenz zu
     Dresden und dem Verdichtungsraum um
     Dresden hat der Industriebogen die deutlich
     günstigeren Preise anzubieten. Hält der Trend
     der Urbanisierung an, dürften die
     Grundstückspreise im Ballungsraum eher
     steigen, was die Chancen für den
     Industriebogen erhöht.

     Risiken:
 ●   Sinkt der Verkehrswert aufgrund zu vieler
     Flächenausweisungen weiter, d.h. wachsen
     die Flächenausweisungen schneller als die
     Nachfrage, reduzieren sich die Vorteile des
     Industriebogens gegenüber Dresden.                                 Leibnitz-Institut

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SWOT - Arbeit

     Stärken:
 ●   Die Rahmenbedingungen sind sowohl für
     Arbeitgeber als auch für Arbeitnehmer in
     Deutschland und in Ostdeutschland
     "verhältnismäßig". Entgegen der weitläufigen
     Annahme arbeiten die Deutschen eher kürzer als
     andere. Dies sollte ebenso wie die negativ
     diskutierten aber dennoch hohen
     Sozialleistungen für das soziale Klima ein Vorteil
     sein.
 ●   Durch moderate Lohnentwicklung seit 2000 ist
     Deutschland und besonders Ostdeutschland
     sicher durch die Krise gekommen und
     wettbewerbsfähig. Lohnstückkosten liegen z.T.
     unter denen in Osteuropa.
 ●   Die Voraussetzungen sind günstig, unter diesen
     Bedingungen auf dem internationalen Markt zu
     bestehen und an weiteren Zuwächsen dennoch
     auch die Arbeitnehmer angemessen zu
     beteiligen.

24.05.2011                              Wirtschaftsregion Dresden-Meißen   32
SWOT - Arbeit

    Schwächen:
●   Unternehmen sehen in den aus sozialer Sicht
    positiven Rahmenbedingungen
    Standortnachteile. Studien belegen aber das
    Gegenteil. Dennoch lassen sich Unternehmen
    nicht immer davon abhalten, in so genannten
    Billiglohnländern zu investieren.
●   Die niedrigeren Löhne in Ostdeutschland
    führen tendenziell zum Abwandern von
    Arbeitskräften in lohnstärkere Regionen. Der
    demografische Wandel beschleunigt diesen
    Prozess.
●   Aufgrund fehlender Konzernzentralen fließen
    die hohen Einkünfte der Firmenlenker nicht in
    den ostdeutschen Wertkreislauf, so dass
    deren Impulse für die regionale
    Wertschöpfung fehlen.



24.05.2011                            Wirtschaftsregion Dresden-Meißen   33
SWOT - Arbeit

     Chancen:
 ●   Im Sinne von "Wohlstand für alle" muss es gelingen,
     dass sich Arbeitgeber und Arbeitnehmer bzgl. der
     Rahmenbedingungen für Arbeit in einem Boot
     sehen. Durch die (noch) geringeren Standards im
     Osten ergeben sich leichte Standortvorteile. Diese
     sollten auch nicht verloren gehen, wenn die
     Arbeitnehmer angemessen an den
     Unternehmensgewinnen beteiligt werden. Diese
     Anreize sollten dem Abwandern entgegenwirken.
 ●   Die Löhne werden trotz anderer Einrede
     wettbewerbsfähig bleiben. Durch die
     Wiederankopplung der Löhne an das
     Wirtschaftswachstum kann eine höhere
     Zufriedenheit der Arbeitskräfte erzielt und das
     Abwandern eingebremst werden. Durch den
     demografischen Wandel mit seinem Rückgang an
     Erwerbsfähigen wird selbst bei sinkender
     Beschäftigtenzahl die Arbeitslosigkeit nicht steigen
     und die Nachfrage nach Fachkräften die Löhne
     dagegen eher steigen lassen.


24.05.2011                                 Wirtschaftsregion Dresden-Meißen   34
SWOT - Arbeit

     Risiken:
 ●   Aufgrund der Konzernstrukturen wird das Gros
     der Gewinne im Westen abgeschöpft und die
     Arbeitskräfte im Osten werden an den
     Zuwächsen nicht angemessen beteiligt. Die im
     Osten erwirtschafteten Gewinne fließen nicht
     in den ostdeutschen Wertkreislauf. Dies
     verhindert das Entstehen eines
     selbsttragenden Aufschwungs.
 ●   Infolge des demografischen Wandels und
     fehlender Einwanderung wird die Nachfrage
     an Fachkräften nicht mehr zu befriedigen sein
     und die Unternehmen werden daraufhin an
     Standorte wechseln, in denen ausreichend
     Fachkräfte verfügbar sind.




24.05.2011                           Wirtschaftsregion Dresden-Meißen   35
SWOT - Beschaffungsbedingungen

     Stärken:
 ●   Durch die zentrale Lage in Europa liegen
     Deutschland / Sachsen / Meißen / der
     Industriebogen in bezug auf den Ost-West-
     Handel per se günstig.
 ●   In Bezug auf Betriebsmittel, die aus Osteuropa
     importiert werden um damit Waren zu
     erzeugen, die in Westeuropa abgesetzt
     werden sollen, liegt der Osten "auf halbem
     Weg" günstiger.




24.05.2011                           Wirtschaftsregion Dresden-Meißen   36
SWOT - Beschaffungsbedingungen

     Schwächen:
 ●   Aufgrund der Konzentration der Industrie im
     Westen und Süden Deutschlands sind - von
     bestimmten Betriebsmitteln abgesehen - dort
     Beschaffungsbedingungen im Allgemeinen
     günstiger.
 ●   Im Welthandel haben Standorte in der Nähe
     von Überseehäfen Vorteile, sofern im
     Produktionsprozess Betriebsmittel im
     Verhältnis zum Endprodukt massereicher sind.
 ●   Bei Produkten, die eine lange Lieferkette
     haben, sind große Ballungsräume günstiger.




24.05.2011                          Wirtschaftsregion Dresden-Meißen   37
SWOT - Beschaffungsbedingungen

     Chancen:
 ●   Sollte der Trend anhalten, dass sich Transporte
     verteuern, nehmen die Beschaffungsbedingungen
     bei Standortentscheidungen an Gewicht zu.
 ●   Für Unternehmen in regionalen
     Wertschöpfungsketten ist das ein Vorteil. Bei
     überregionalen Wertschöpfungsketten haben
     Standorte in Sachsen / Meißen / dem
     Industriebogen als "verlängerte Werkbank" einen
     Vorteil, wenn im Produktionsprozess Betriebsmittel
     aus Osteuropa verarbeitet werden, die im Verhältnis
     zum Endprodukt massereicher sind als das für
     Westeuropa bestimmte Endprodukt.
 ●   Umgekehrt sind massearme Einzelprodukte, deren
     Lieferkettenende in Osteuropa liegen soll, bis nahe
     der Grenze in großen Einheiten günstiger zu
     transportieren und erst am Ende in (annähernd)
     Konsumentengröße zu konfektionierten, was
     grenznahe Standorte ebenfalls begünstigt.




24.05.2011                                Wirtschaftsregion Dresden-Meißen   38
SWOT - Beschaffungsbedingungen

     Risiken:
 ●   Sollte der Trend anhalten, dass sich
     Transporte verteuern, nehmen die
     Beschaffungsbedingungen bei
     Standortentscheidungen an Gewicht zu.
 ●   Dies kann bei bestimmten Produkten auch
     dazu führen, dass die Produktion näher an
     den Lieferanten oder näher an den
     Endkunden verlegt wird.
 ●   An einem exportabhängigen Standort kann
     das ein Nachteil sein.




24.05.2011                          Wirtschaftsregion Dresden-Meißen   39
SWOT - Absatzbedingungen - Kommunikation

     Stärken:
 ●   Es besteht eine Vielzahl
     von Kommunikations-
     instrumenten -
     Kammern,
     Fachverbände,
     Verbünde, Institutionen,
     eingetragenen Vereinen
     und losen Bündnissen
     bis zur Landkreisebene
     hinunter, die sich der
     Aufgabe stellen,
     Wertschöpfungsketten
     aufzubauen, in Gang zu
     setzen und am Laufen
     zu halten.




24.05.2011                      Wirtschaftsregion Dresden-Meißen   40
SWOT - Absatzbedingungen - Kommunikation

     Schwächen:
 ●   Speziell im Landkreis Meißen fehlt es an
     klaren Kommunikationsstrukturen durch die
     Parallelität von Kreisentwicklung und
     Wirtschaftsförderung. Neben der WRM gibt es
     weitere auf Kreisebene arbeitende und mit
     Wirtschaftsförderung befasste Einheiten. Es
     fehlt aber insgesamt an einer klaren,
     nachvollziehbaren Struktur.
 ●   Eine Grundschwäche in Deutschland bis
     hinunter zum einzelnen Standort ist
     mangelhafte Sprachenkompetenz. In einem
     Angebotsmarkt erwartet der umworbene
     Konsument, in einer ihm vertrauten Sprache
     angesprochen zu werden.




24.05.2011                         Wirtschaftsregion Dresden-Meißen   41
SWOT - Absatzbedingungen - Kommunikation

     Chancen:
 ●   Wird die Vielzahl an Kommunikations-
     instrumenten auf Effizienz in Bezug auf
     Wertschöpfungsketten ausgerichtet, werden
     die Teilnehmer den Nutzen spüren und die
     Kommunikation mehr und mehr zu einem von
     selbst laufenden Prozess.
 ●   Kommunikationsinstrumente, die keine
     Effekte generieren, sind dann auch schnell
     auszumachen und zu liquidieren. Absatz sollte
     mehrsprachig (mindestens englisch) betrieben
     werden.
 ●   Der Ausbau eines Netzwerkes von
     "Fremdsprachenhelfern" sollte
     Sprachbarrieren weiter abbauen helfen.




24.05.2011                          Wirtschaftsregion Dresden-Meißen   42
SWOT - Absatzbedingungen - Kommunikation

     Risiken:
 ●   Aus (vielleicht sogar unbewussten)
     egoistischen Erwägungen (Sicherung des
     eigenen Jobs oder Geschäfts) heraus bleibt
     das Dickicht an Kommunikations-
     instrumenten erhalten und es gelingt nicht,
     die Informationen effizient zu filtern.
 ●   Aufgrund einseitiger ("fachidiotischer")
     Qualifikation gelingt es den Akteuren nicht,
     Prozesse ganzheitlich zu durchdringen. Sie
     haben nur den kurzfristigen eigenen Vorteil
     im Fokus und lassen sich nicht mehr auf
     mittel- und langfristige Kooperation ein.
 ●   Die sprachlichen Barrieren bleiben
     erhalten, weil es nicht gelingt, eine
     öffentliche Grundstimmung zugunsten von
     Mehrsprachigkeit zu erzeugen.



24.05.2011                            Wirtschaftsregion Dresden-Meißen   43
SWOT - Absatzbedingungen - Recycling

     Stärken:
 ●   Deutschland hält bei der Wiederverwertung
     von Metallen, Glas und Papier weltweit eine
     führende Position, beim Baustoffrecycling ist
     Deutschland auf gutem Weg, ebenso bei der
     Wiederaufbereitung von Abwasser und bei der
     Verwertung von Bioabfällen.
 ●   Der Kreis Meißen beherrscht seine
     Stoffkreisläufe.




24.05.2011                           Wirtschaftsregion Dresden-Meißen   44
SWOT - Absatzbedingungen - Recycling

     Schwächen:
 ●   Deutschland ist bei vielen Rohstoffen aber
     auch führend im Verbrauch. Bei Papier werden
     die Nachhaltigkeitsgrenzen weit überschritten.
     Engpässe drohen auch bei anderen
     Rohstoffen, vor allem bei seltenen Metallen.
 ●   Bestimmte Wiederverwertungssysteme sind
     nicht effizient ("Grüner Punkt").
 ●   Im Industriebogen ist die Abwasserbeseitigung
     besonders teuer, aufgrund langer Leitungen
     und nicht optimal ausgelasteter Netze.
 ●   Durch den hohen Anteil des Braunkohle-
     Abraums ist der Anteil nichtverwertbarer
     abiotischer Roh- und Begleitstoffe in Sachsen
     besonders schlecht.




24.05.2011                           Wirtschaftsregion Dresden-Meißen   45
SWOT - Absatzbedingungen - Recycling

     Chancen:
 ●   Durch den Nachfragedruck wird Deutschland
     gezwungen, beim Recycling weiter
     voranzugehen. Dies gilt bis hinunter in die
     Regionen. Werden weitere Kooperationen
     nach dem Vorbild der Berzelius Metall Gruppe
     aufgebaut, bestehen gute Chancen, die hier
     mit führendem Know How auch besonders
     günstige Absatzbedingungen zu schaffen.
 ●   Das Recycling von Biomasse kann in der
     Region von besonderem Vorteil sein an
     Standorten, in denen Wasserrückhaltung
     durch Polder erfolgen soll.                          Biomasseheizkraftwerk




24.05.2011                          Wirtschaftsregion Dresden-Meißen              46
SWOT - Absatzbedingungen - Recycling

     Risiken:
 ●   Mit Recycling kann langfristig der steigende
     Badarf an bestimmten Rohstoffen nicht
     gedeckt werden.
 ●   Unterschiedliche Interessenslagen in bezug
     auf den zu recycelnden Rohstoff machen
     Kooperationen schwierig.
 ●   Stark schwankende Weltmarktpreise
     verhindern Kontinuität und
     Planungssicherheit.
 ●   Die geringe Akzeptanz von Biogasanlagen
     aufgrund von Geruchsbelästigungen zwar
     unterhalb der Grenzwerte der TA-Luft macht
     es zunehmend schwieriger, Biomasse zu
     verarbeiten.




24.05.2011                            Wirtschaftsregion Dresden-Meißen   47
SWOT - Absatzbedingungen - Markt

     Stärken:
 ●   Für die Erschließung neuer Märkte ist
     Deutschland offen, wenig Korruption und
     das Kartellrecht sichern auch KMU und
     Newcommern den Zugang zu den Märkten,
     dazu kommt besonders in Ostdeutschland
     die Offenheit für Neues. Der Ostdeutsche
     Verbrauchermarkt eignet sich als
     gesamtdeutsches Versuchsfeld. "Was im
     Osten funktioniert, funktioniert in ganz
     Deutschland".
 ●   Die in Mitteldeutschland vorhandenen
     Cluster bieten gute Voraussetzungen für die
     Einbindung der Industriebogen-Standorte.




24.05.2011                           Wirtschaftsregion Dresden-Meißen   48
SWOT - Absatzbedingungen - Markt

     Schwächen:
 ●   Ostdeutschland ist "besser als sein Ruf".
     Der Markt bietet mehr Chancen als
     tatsächlich genutzt werden. Da die mit
     Fördermitteln geschaffenen Patente
     privatisiert statt sozialisiert werden,
     gehen Fördermittel des Freistaates bei
     exterritorial angesiedelten Unternehmen
     ein, und dem Land verloren.




24.05.2011                            Wirtschaftsregion Dresden-Meißen   49
SWOT - Absatzbedingungen - Markt

     Chancen:
 ●   Durch eine Verbesserung des Images können
     auch die Chancen des Marktes besser genutzt
     werden. Die Forschungsförderung muss daran
     geknüpft werden, dass der Fördermittelgeber von
     Patentrechten zumindest nicht ausgeschlossen
     wird.
 ●   In der Regel sollen Ergebnisse von FuE Open-
     Source-Strukturen haben, damit vor allem
     ortsansässige KMU sich in resultierende
     Wertschöpfungsketten einbringen können.

     Risiken:
 ●   Die Bindung der Fördermittelregelung an die
     Intentionen des Fördermittelgebers wird auf
     erhebliche Widerstände der Wirtschafts- und
     Forschungslobby stoßen und sich mithin schwer
     durchsetzen lassen, wenn andere Länder bei
     dieser Regelung nicht mitziehen.



24.05.2011                             Wirtschaftsregion Dresden-Meißen   50
Politische Verhältnisse

     Stärken:
 ●   Deutschland gilt als ein Land mit stabilen
     politischen Verhältnissen. Weder der
     erdrutschartige Wahlsieg der Grünen in
     Baden-Württemberg noch die wankelmütige
     Haltung der Bundesregierung zum
     Atomausstieg hat die Konjunktur eingebremst.
 ●   In Sachsen ist zudem langfristig eine
     vergleichbare Änderung politischer
     Verhältnisse nicht zu erkennen - dies gilt bis
     hinunter in die lokalen Verhältnisse.




24.05.2011                             Wirtschaftsregion Dresden-Meißen   51
Politische Verhältnisse

     Schwächen:
 ●   Die hohe Zahl von Unzufriedenen drückt sich
     vor allem in einer sehr hohen Zahl an
     Nichtwählern aus. Dies führt prozentual auch
     zu einer höheren  Präsenz extremistischer
     Parteien in den Parlamenten, was dem guten
     Ruf Deutschlands in der Welt wiederum
     Schaden zufügt.
 ●   Insbesondere Sachsen ist bei
     Rechtsextremismus (Wahlen, Gewalttaten,
     Aufmärsche) führend, und innerhalb Sachsens
     wiederum der Kreis Meißen gleich hinter der
     sächsischen Schweiz, in der ortsgenauen
     Statistik fallen Orte im Umfeld des
     Industriebogens besonders auf.




24.05.2011                          Wirtschaftsregion Dresden-Meißen   52
Politische Verhältnisse

     Chancen:
 ●   Gelingt es, dass die Touristen die Botschaft
     "weltoffenes Sachsen/Dresden" mitnehmen,
     ist dies ein wichtiger Marketingeffekt, der
     auch Investoren überzeugen kann.

     Risiken:
 ●   Durch unberechenbare deutsche Positionen in
     internationalen Konflikten kann Deutschland
     das gute Image in der Welt auch schnell
     wieder verlieren.
 ●   Bekommt man in Sachsen den
     Rechtsextremismus, die latente
     Ausländerfeindlichkeit und breite Ablehnung
     von Zuwanderung nicht in Griff, wird sich
     Sachsen und insbesondere der
     Industriebogen nicht als Zukunftsstandort
     entfalten können.


24.05.2011                           Wirtschaftsregion Dresden-Meißen   53
Quellen und weiterführende Links

 ●   Klicken Sie auf den Tab Notizen auf der
     facebook Seite.
     Dort finden Sie unter der jeweiligen
     Überschrift Quellenangaben und
     weiterführende Links. Sie haben dort auch die
     Möglichkeit zu kommentieren.
 ●   Verfasser: Klaus Kroemke
 ●   Radeburg, den 24.05.2011




24.05.2011                          Wirtschaftsregion Dresden-Meißen   54

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Wirtschaftsregion Dresden-Meißen

  • 1. ANALYSE DER MARKTBEDINGUNGEN DER REGION DRESDEN-MEISSEN Stand: 24.05.2011 24.05.2011 Wirtschaftsregion Dresden-Meißen 1
  • 2. Zusammenfassung des Entwicklungskonzeptes und Erarbeitung von marketingrelevanten Schwerpunkten Seit 2009 besteht zwischen 15 Partnern im nördlichen Landkreis eine Partnerschaft, die 2010/11 in eine Willenserklärung mündete, um die traditionsreiche, aber auch innovative und prosperierende Industrieregion im nördlichen Teil des Landkreises Meißen gemeinsam unter dem Bergriff 'Industriebogen Region Dresden' zu entwickeln und zu vermarkten. Blindcheck der Daten v. Invest Saxony: Branchen: Metall, Maschinenbau, Chemie Keine Unternehmen aus der Region Nicht erfasst: Elektronik, Logistik Bei Elektronik nur Wacker, bei Logistik nur Dachser 24.05.2011 Wirtschaftsregion Dresden-Meißen 2
  • 3. Bedeutung der Verkehrsinfrastruktur Gegen den konsequenten Ausbau des Bundesstraßenetzes bis Riesa sprechen ● demographische Entwicklung ● Randlage im Ballungsraum ● BAB-Anschlüsse realistisch für Pkw von jetzt 40 min auf künftig 30 und Schwerlast von jetzt 60 auf künftig 50 min. 4-spuriger Ausbau unrealistisch! ● Chancen bei Ausbau einer Staustufe bei Riesa in Kooperation mit Tschechien - derzeit aber politisch nicht gewollt. Synergien durch Umschlaghafen und bei der Energiegewinnung ● Hafenausbau bleibt problematisch wegen Ausbau Logistikzentrum am Alberthafen 24.05.2011 Wirtschaftsregion Dresden-Meißen 3
  • 4. Bedeutung der Energieinfrastruktur UMSETZUNG DER ENTWICKLUNGSSTRATEGIE – STROM UND GAS sollte heißen. UMSETZUNG DER ENTWICKLUNGSSTRATEGIE – ENERGIE ● Energetische Ressourcen, wie konkret bei der geothermalen-, solarthermischen- und mikrobiologischen Prozessenergie, sind im Verhältnis zur Gesamtenergienutzung, weltweit fast vollständig unberücksichtigt ● OPAL-Gasleitung kreuzt die Region (Lampertswalde, Ebersbach, Priestewitz) - welcher energieintesive Industriezweig könnte davon profitieren???? ● Ungelöstes Problem der Energie-Zwischen- speicherung - das könnte ein Markt sein! 24.05.2011 Wirtschaftsregion Dresden-Meißen 4
  • 5. Bedeutung Wasser, Abwasser UMSETZUNG DER ENTWICKLUNGSSTRATEGIE – HANDLUNGSEMPFEHLUNGEN WASSER; ABWASSER ● Studienergebnisse von MORO / REGKLAM einarbeiten; am besten ein Wasserschutzkonzept (also Hochwasserschutz PLUS Wasserspeichersysteme an Elbe und Röder - Synergie Staustufe Riesa! Polder Folbern, Poldersystem Rähnitz-Volkersdorf; Suche nach Speichermöglichkeiten in den Extremtrockenlagen der Großenhainer Pflege) ● Die vorhandenen Überkapazitäten des AZV Kalkreuth auszuwerten und nutzbar machen. AZV ist seit Jahren ineffizient. Mitarbeit von Ebersbach und Lampertswalde? 24.05.2011 Wirtschaftsregion Dresden-Meißen 5
  • 6. Zum Konstrukt „Industriebogen“ ● Es gibt ein Lenkungsgremium und Fachräte. Das Lenkungsgremium "lenkt" 1x im halben Jahr. Wie die Fachräte arbeiten, dazu gibt es bisher keine Aussage ● Dem Lenkungsgremium kommen von der Sache her legislative Aufgaben zu (also Aufgaben- stellung und Kontrolle) - die Fachräte sind wahrscheinlich aber auch nur beratende Organe. ● Es fehlt an einer klaren Exekutiv- Struktur Aufgabenprallelogramm zw. WRM und Kreisentwicklungs- amt 24.05.2011 Wirtschaftsregion Dresden-Meißen 6
  • 7. Untersetzte Bewertung der Entwicklungsflächen ● die einzelnen Entwicklungsflächen habe ich unter dem jeweiligen Schwerpunkt als Kommentar bewertet. ● Als Trinkwassereinzugsgebiet haben große Teile der Region eine besondere Bedeutung; als Hochwasserschutzzone haben große Teile eine besondere Bedeutung - statt von Regenwasserbeseitigung Regenwasser- speicherung? In der Tabelle "Vergleich der potentiellen Entwicklungsflächen"-> “Entsorgung" von Regen rot, die Speicherung grün und Überlauf gelb. ● Konversionsflächen (aus Brachen) sind raumplanerisch höher zu bewerten als die Beseitigung von Ackerflächen. - in der Spalte "sonstige Hinweise" Bewertung der Konver- sionsflächen "grün" und der Ackerflächen "rot" - sonstige "gelb" . 24.05.2011 Wirtschaftsregion Dresden-Meißen 7
  • 8. Untersetzte Bewertung der Entwicklungsflächen Tabelle Ranking nach diesem Schema: „grün = 3 Punkte, gelb = 1 Pkt., weiß = 0 Pkt., rot = -3“ Auswertung: Hohe Punktzahl: gute allgemeine Vermarktungschancen, negative Punktzahl: schlechte allgemeine Vermarktungschancen. Was nützt das Ranking bei der Vermarktung? Die Tabelle ist ein gutes Instrument, um zu bewerten, für welches Unternehmen sich welcher Standort am besten eignet. Das Ranking kann entsprechend den Bedürfnissen des Unternehmens angepasst werden. Beispiel: für ein Unternehmen mit hohem Energiebedarf, aber geringen logistischen Erfordernissen oder mit Bahntransport-Option steht das jetzt letztplatzierte ZIP plötzlich viel besser da. 24.05.2011 Wirtschaftsregion Dresden-Meißen 8
  • 9. Erarbeitung von marketingrelevanten Schwerpunkten ● Voraussetzung für die Entwicklung einer Marketingstrategie ist eine Zieldefinition für Außen- und Innenmarketing. ● Dafür braucht díe Region ein vermarktbares Image. ● Dazu ist das bestehende Image zu erfassen, zu analysieren und abzuleiten, was getan werden muss, um das Image entsprechend den Zielvorstellungen zu verändern. ● Dafür wiederum ist eine SWOT-Analyse auszuführen, die nicht nur die Stärken, Schwächen, Chancen und Risiken der Gewerbeflächen enthält, sondern auch die der betrachteten Region – herunter gebrochen auf die Ebenen Europa und Deutschland / Mitteldeutschland und Sachsen / Region Dresden und Kreis Meißen / Industriebogen. 24.05.2011 Wirtschaftsregion Dresden-Meißen 9
  • 10. SWOT - Infrastruktur Durch den Industriebogen wurden bereits betrachtet:: ● Verkehrsinfrastruktur ● Energieinfrastruktur: ● Kommunikationsinfrastruktur (nur technisch betrachtet - noch abzuarbeiten: nicht technische Kommunikationsinfrastruktur) ● Wasserversorgung und Entsorgungs- infrastruktur (nur Abwasser) noch abzu- arbeiten: Entsorgung Industrieabfälle, Wiederaufbereitung, Weiterverwertung 24.05.2011 Wirtschaftsregion Dresden-Meißen 10
  • 11. SWOT - weitere technische und nicht technische ("weiche") Kommunikationsinfrastruktur Stärken: ● Verfügbarkeit der Cluster, gute Sprachen- kompetenz in den Clustern Schwächen: ● Beteiligung an den Clustern nur mit viel Mühe zu erschließen, nahezu keine Beteiligung an Social media, Sprachenkompetenz auf Ebene Kreis Meißen nicht mehr erkennbar ● bei "verlängerten Werkbänken" findet die Kommunikation wo anders statt 24.05.2011 Wirtschaftsregion Dresden-Meißen 11
  • 12. SWOT - weitere technische und nicht technische ("weiche") Kommunikationsinfrastruktur Chancen: ● Ansiedlungspolitik durch Mitwirkung in den in Frage kommenden Clustern und Bereitstellung besonders günstiger Flächen ● Teilnahme an Sozialen Netzwerken mit dem Ziel der Gewinnung von Investoren. Platzierung von Zukunfsttechnologie- Unternehmen mit Hauptsitz in der Region. Risiken ● geringe Vertretung des Industriebogens in den verfügbaren Clustern, Cluster weitgehend regional aufgeteilt; ● Einstieg io Sozialen Netzwerken erfolgt verspätet, ● Haupsitz von Zukunfsttechnologie- Unternehmen nicht hier, weil Standortfaktoren nicht ausreichend gut sind. 24.05.2011 Wirtschaftsregion Dresden-Meißen 12
  • 13. SWOT - öffentliche Hand Stärken: ● Die globale Stärke Deutschlands und die breit gefächerte Wirtschaftsförderung im Freistaat Sachsen. ● Meißen hat eine eigene, spezialisierte Wirtschaftsförderungsgesellschaft, ● Die Industriebogenregion ist durch die Mitgliedschaft des Landkreises und seine leitende Mitarbeit in den Lenkungsgremien privilegiert. 24.05.2011 Wirtschaftsregion Dresden-Meißen 13
  • 14. SWOT - öffentliche Hand Schwächen: ● Große Mitbestimmungsbreite von staatlichen Bedenkenträgern (teils gegensätzlicher Ausrichtung) führen zu jahrelangen Genehmigungsverfahren ● erhebliche Markteintrittsbarrieren, besonders wenn Patente ganze Branchen revolutionieren - Deutschland schützt eher den etablierten Markt als den Newcommer ● Wirtschaftsförderung des Landkreises Meißen ausgegliedert und damit auch gedanklich ausgegliedert ● Abspaltung der Wirtschaftsförderung von der Kreisentwicklung - Kompetenzprobleme, Wirtschaftsförderung nicht erkennbar Chefsache 24.05.2011 Wirtschaftsregion Dresden-Meißen 14
  • 15. SWOT - öffentliche Hand Chancen: ● Zusammenführung von Wirtschaftsförderung und Kreisentwicklung bewirkt, dass Ansprechpartner der Landkreis ist - für Außenmarketing: Ansprechpartner ist der Landrat, weil Ansiedlung Chefsache ist ● eine externe Gesellschaft (für die WRM dann der falsche Name wäre) konzentriert sich auf die Vermarktung des Standorts 24.05.2011 Wirtschaftsregion Dresden-Meißen 15
  • 16. SWOT - öffentliche Hand Risiken: ● Die Förderungen von EU, Bund, Land, Landkreis gehen weiter zurück, weitere Restriktionen behindern die Entwicklung innovativer Märkte. ● Der populäre Mainstream, gegen alles zu sein, was sich vor der eigenen Haustür verändert, dauert an und verstärkt sich noch ● Die finanzielle Schwäche der beteiligten Kommunen verhindert eine ausreichende finanzielle Ausstattung des Industriebogens. 24.05.2011 Wirtschaftsregion Dresden-Meißen 16
  • 17. SWOT - Finanzierungsquellen Stärken: ● Der Markt stellt eine Vielzahl von Finanzierungsinstrumenten zur Verfügung. Schwächen: ● Gemutmaßte niedrige Eigenkapitalquote (damit geringe Sicherheiten) in Deutschland schreckt Risikokapitalgeber ab, erst recht (u.a. aufgrund von Vorurteilen in Ostdeutschland und in besonders an weniger dynamischen Standorten. ● Steuerprogression trifft überwiegend die KMU so dass kaum Gewinn-Thesaurierung möglich ist. 24.05.2011 Wirtschaftsregion Dresden-Meißen 17
  • 18. SWOT - Finanzierungsquellen Chancen: ● Durch eine Steuerpolitik, die es innovativen KMU ermöglicht, die Eigenkapitaldecke zu stärken, könnten auch bessere Bedingungen für Risikokapitalgeber geschaffen werden, so dass deren Investitionsbereitschaft steigt Risiken: ● Risikokapitalgeber sind oft nur durch staatliche Ausfallbürgschaften zu gewinnen, die Lenkung des Marktes in die eigene Region mittels Ausfallbürgschaften ist ein gefährliches Geschäft zulasten der Steuerzahler. 24.05.2011 Wirtschaftsregion Dresden-Meißen 18
  • 19. SWOT - Produktionsfaktormärkte - Repetierfaktoren Stärken: ● Deutschland, Sachsen und der Kreis Meißen können durch ihren derzeitigen Energiemix ihren Energiebedarf decken. ● Deutschlands Armut an metallischen und mineralischen Rohstoffen wird durch eine gut entwickelte Recyclingwirtschaft teilweise kompensiert. 24.05.2011 Wirtschaftsregion Dresden-Meißen 19
  • 20. SWOT - Produktionsfaktormärkte - Repetierfaktoren Schwächen: ● Die Reserven Deutschlands an fossilen Brennstoffen gehen zurück, Kernenergie gilt als zu riskant. Damit wird gegenwärtig nur 6% der Energie aus risikoarmen Energieträgern gewonnen. ● Restriktionen und Mentalität ("Grüne Energie ja aber nicht gerade vor meiner Tür") verhindern einen schnellen Schwenk auf Alternativen. Deutschland ist von Rohstoffimporten abhängig, die als Ressourcen immer knapper und deshalb immer teurer werden. 24.05.2011 Wirtschaftsregion Dresden-Meißen 20
  • 21. SWOT - Produktionsfaktormärkte - Repetierfaktoren Risiken: ● Werden Restriktionen gegen das o.g. Prinzip gerichtet, sind im Kreis Meißen z.B. keine Pumpspeicherwerke möglich, im Elbtal können wegen Störung der Aussichten keine Windenergie und kein Solarstrom gewonnen werden. ● Bei Rohstoffen entstehen Engpässe, die ganze Wertschöpfungsketten zusammenbrechen lassen. 24.05.2011 Wirtschaftsregion Dresden-Meißen 21
  • 22. SWOT - Produktionsfaktormärkte - Betriebsmittel Stärken: ● Sachsen als Wiege des deutschen Maschinenbaus hat auch über die Jahre der DDR hinweg eine ungebrochene Tradition, weshalb es viele hoch qualifizierte Fachkräfte mit Kompetenzen, Fähigkeiten und Fertigkeiten gibt, die durch Wettbewerber nicht so schnell aufzuholen sind. 24.05.2011 Wirtschaftsregion Dresden-Meißen 22
  • 23. SWOT - Produktionsfaktormärkte - Betriebsmittel Schwächen: ● In Sachsen stehen nur "verlängerte Werkbänke" von Firmen mit Zentralen in alten Bundesländern, weshalb die Stärken vor Ort nur unzureichend ausgeschöpft werden. ● Standortentscheidungen gegen Sachsen sind nicht immer rational und werden auch deshalb falsch getroffen, weil Führungskräfte hier nicht verwurzelt sind. ● Weil entsprechende Entscheidungsträger vor Ort fehlen, bilden sich auch nur selten Cluster heraus, durch die sich Standortvorteile potenzieren. 24.05.2011 Wirtschaftsregion Dresden-Meißen 23
  • 24. SWOT - Produktionsfaktormärkte - Betriebsmittel Chancen: ● Die Nutzung des Standortfaktors "Betriebsmittel" ist durch strategische überbetriebliche Zusammenarbeit zu erreichen. Hier muss die Kreisentwicklung (Wirtschaftsförderung) als Moderator im wohlverstandenen Eigeninteresse agieren. Standortvorteile müssen aktiv kommuniziert werden. Risiken: ● "Verlängerte Werkbänke" können zurückgezogen oder wieder aufgeklappt werden. Das Fehlen von wenigstens  einer Konzernzentrale im "Revier" führt zu hoher Volatilität in den Unternehmens-entwicklungen am Standort, auf dem Arbeitsmarkt und in der Folge bei den öffentlichen Haushalten. 24.05.2011 Wirtschaftsregion Dresden-Meißen 24
  • 25. SWOT - Produktionsfaktormärkte - Verfügbarkeit von Raum Stärken: ● Regionalplanerisch bis auf die Ebene Industriebogen herunter vorgeplante Gewerbestandorte (44 verfügbare Gewerbeflächen im Landkreis Meißen, davon 17 im Industriebogen, 11 detailliert untersucht durch K&K (siehe dort) 24.05.2011 Wirtschaftsregion Dresden-Meißen 25
  • 26. SWOT - Produktionsfaktormärkte - Verfügbarkeit von Raum Schwächen: ● Starke Konkurrenz an Flächenangeboten gib es schon im eigenen Landkreis. Für Ansiedlung von Photovoltaik interessante industrielle und landwirtschaftliche  Brachflächen sind in der Datenbank des Landkreises nicht erfasst. ● Aufgrund der Topologie ist die Rückhaltung von Wasser (siehe Standortfaktor Wasser) schwierig, die Bereitschaft, dafür große Flächen zu opfern, ist eher gering. Die Errichtung einer Staustufe an der Elbe bei Riesa zugunsten der Binnenschifffahrt und zur Deckung des Wasserbedarfs der Industrie ist nicht im Fokus der Politik. 24.05.2011 Wirtschaftsregion Dresden-Meißen 26
  • 27. SWOT - Produktionsfaktormärkte - Verfügbarkeit von Raum Chancen: ● Hochqualifizierte Lenkung der Investoren zu den für sie am besten geeigneten Gewerbestandorten können einem Preisdumping im Flächenwettbewerb entgegenwirken. ● Mit der Einrichtung eines Brachflächenkatasters beim Landkreis / Industriebogen können Flächen sinnvoll, subventioniert und Flächenressourcen schonend angeboten werden. ● Mit dem Bau einer Staustufe können die Bedürfnisse umweltschonender Transportlogistik und der Wasserbedarf der Industrie gedeckt werden ohne die knappen Trinkwasserressourcen der Region in Anspruch zu nehmen. 24.05.2011 Wirtschaftsregion Dresden-Meißen 27
  • 28. SWOT - Produktionsfaktormärkte - Verfügbarkeit von Raum Riskien: ● Die ablehnende Haltung von Teilen der Bevölkerung gegen jedwede Veränderung und naturschutzfachliche Hürden einerseits, die Interessen einer wenig kompromissbereiten Schifffahrtlobby, die unter der zunehmenden Austrocknung der Elbe leidet. ● Andererseits lassen bei allen über den Regionalplan hinausgehenden Veränderungen eine Umsetzungsperspektive von unter 20 Jahren nicht realistisch erscheinen. 24.05.2011 Wirtschaftsregion Dresden-Meißen 28
  • 29. SWOT - Produktionsfaktormärkte - Standortpreise Stärken: ● "Der Preis ist der Geldausdruck des Wertes" - dieser ökonomische Grundsatz spiegelt sich auch beim Vergleich von vergleichbaren Grundstückspreisen innerhalb Deutschlands wieder. Zusammenhängende Flächengrößen wie in Sachsen sind in anderen Bundesländern entweder gar nicht oder nicht mit der Rahmenbedingung Flughafennähe / Verkehrsflugplatz zu haben. 24.05.2011 Wirtschaftsregion Dresden-Meißen 29
  • 30. SWOT - Produktionsfaktormärkte - Repetierfaktoren - Standortpreise Schwächen: ● Mit dem Industriebogen konkurriert vor allem Leipzig mit einem Überangebot an Standorten mit deutlich besseren Rahmen- bedingungen durch die Nähe und den räumlichen Zusammenhang zum Logistikflughafen, aber auch Dresden hat noch genügend Potential für Großansiedlungen mit ähnlichen und besseren Standortbedingungen. 24.05.2011 Wirtschaftsregion Dresden-Meißen 30
  • 31. SWOT - Produktionsfaktormärkte - Standortpreise Chancen: ● Im Wettbewerb mit Leipzig haben Dresden und der Industriebogen gemeinsam den Vorteil, dass Dresden ein herausragender Forschungsstandort ist, in Konkurrenz zu Dresden und dem Verdichtungsraum um Dresden hat der Industriebogen die deutlich günstigeren Preise anzubieten. Hält der Trend der Urbanisierung an, dürften die Grundstückspreise im Ballungsraum eher steigen, was die Chancen für den Industriebogen erhöht. Risiken: ● Sinkt der Verkehrswert aufgrund zu vieler Flächenausweisungen weiter, d.h. wachsen die Flächenausweisungen schneller als die Nachfrage, reduzieren sich die Vorteile des Industriebogens gegenüber Dresden. Leibnitz-Institut 24.05.2011 Wirtschaftsregion Dresden-Meißen 31
  • 32. SWOT - Arbeit Stärken: ● Die Rahmenbedingungen sind sowohl für Arbeitgeber als auch für Arbeitnehmer in Deutschland und in Ostdeutschland "verhältnismäßig". Entgegen der weitläufigen Annahme arbeiten die Deutschen eher kürzer als andere. Dies sollte ebenso wie die negativ diskutierten aber dennoch hohen Sozialleistungen für das soziale Klima ein Vorteil sein. ● Durch moderate Lohnentwicklung seit 2000 ist Deutschland und besonders Ostdeutschland sicher durch die Krise gekommen und wettbewerbsfähig. Lohnstückkosten liegen z.T. unter denen in Osteuropa. ● Die Voraussetzungen sind günstig, unter diesen Bedingungen auf dem internationalen Markt zu bestehen und an weiteren Zuwächsen dennoch auch die Arbeitnehmer angemessen zu beteiligen. 24.05.2011 Wirtschaftsregion Dresden-Meißen 32
  • 33. SWOT - Arbeit Schwächen: ● Unternehmen sehen in den aus sozialer Sicht positiven Rahmenbedingungen Standortnachteile. Studien belegen aber das Gegenteil. Dennoch lassen sich Unternehmen nicht immer davon abhalten, in so genannten Billiglohnländern zu investieren. ● Die niedrigeren Löhne in Ostdeutschland führen tendenziell zum Abwandern von Arbeitskräften in lohnstärkere Regionen. Der demografische Wandel beschleunigt diesen Prozess. ● Aufgrund fehlender Konzernzentralen fließen die hohen Einkünfte der Firmenlenker nicht in den ostdeutschen Wertkreislauf, so dass deren Impulse für die regionale Wertschöpfung fehlen. 24.05.2011 Wirtschaftsregion Dresden-Meißen 33
  • 34. SWOT - Arbeit Chancen: ● Im Sinne von "Wohlstand für alle" muss es gelingen, dass sich Arbeitgeber und Arbeitnehmer bzgl. der Rahmenbedingungen für Arbeit in einem Boot sehen. Durch die (noch) geringeren Standards im Osten ergeben sich leichte Standortvorteile. Diese sollten auch nicht verloren gehen, wenn die Arbeitnehmer angemessen an den Unternehmensgewinnen beteiligt werden. Diese Anreize sollten dem Abwandern entgegenwirken. ● Die Löhne werden trotz anderer Einrede wettbewerbsfähig bleiben. Durch die Wiederankopplung der Löhne an das Wirtschaftswachstum kann eine höhere Zufriedenheit der Arbeitskräfte erzielt und das Abwandern eingebremst werden. Durch den demografischen Wandel mit seinem Rückgang an Erwerbsfähigen wird selbst bei sinkender Beschäftigtenzahl die Arbeitslosigkeit nicht steigen und die Nachfrage nach Fachkräften die Löhne dagegen eher steigen lassen. 24.05.2011 Wirtschaftsregion Dresden-Meißen 34
  • 35. SWOT - Arbeit Risiken: ● Aufgrund der Konzernstrukturen wird das Gros der Gewinne im Westen abgeschöpft und die Arbeitskräfte im Osten werden an den Zuwächsen nicht angemessen beteiligt. Die im Osten erwirtschafteten Gewinne fließen nicht in den ostdeutschen Wertkreislauf. Dies verhindert das Entstehen eines selbsttragenden Aufschwungs. ● Infolge des demografischen Wandels und fehlender Einwanderung wird die Nachfrage an Fachkräften nicht mehr zu befriedigen sein und die Unternehmen werden daraufhin an Standorte wechseln, in denen ausreichend Fachkräfte verfügbar sind. 24.05.2011 Wirtschaftsregion Dresden-Meißen 35
  • 36. SWOT - Beschaffungsbedingungen Stärken: ● Durch die zentrale Lage in Europa liegen Deutschland / Sachsen / Meißen / der Industriebogen in bezug auf den Ost-West- Handel per se günstig. ● In Bezug auf Betriebsmittel, die aus Osteuropa importiert werden um damit Waren zu erzeugen, die in Westeuropa abgesetzt werden sollen, liegt der Osten "auf halbem Weg" günstiger. 24.05.2011 Wirtschaftsregion Dresden-Meißen 36
  • 37. SWOT - Beschaffungsbedingungen Schwächen: ● Aufgrund der Konzentration der Industrie im Westen und Süden Deutschlands sind - von bestimmten Betriebsmitteln abgesehen - dort Beschaffungsbedingungen im Allgemeinen günstiger. ● Im Welthandel haben Standorte in der Nähe von Überseehäfen Vorteile, sofern im Produktionsprozess Betriebsmittel im Verhältnis zum Endprodukt massereicher sind. ● Bei Produkten, die eine lange Lieferkette haben, sind große Ballungsräume günstiger. 24.05.2011 Wirtschaftsregion Dresden-Meißen 37
  • 38. SWOT - Beschaffungsbedingungen Chancen: ● Sollte der Trend anhalten, dass sich Transporte verteuern, nehmen die Beschaffungsbedingungen bei Standortentscheidungen an Gewicht zu. ● Für Unternehmen in regionalen Wertschöpfungsketten ist das ein Vorteil. Bei überregionalen Wertschöpfungsketten haben Standorte in Sachsen / Meißen / dem Industriebogen als "verlängerte Werkbank" einen Vorteil, wenn im Produktionsprozess Betriebsmittel aus Osteuropa verarbeitet werden, die im Verhältnis zum Endprodukt massereicher sind als das für Westeuropa bestimmte Endprodukt. ● Umgekehrt sind massearme Einzelprodukte, deren Lieferkettenende in Osteuropa liegen soll, bis nahe der Grenze in großen Einheiten günstiger zu transportieren und erst am Ende in (annähernd) Konsumentengröße zu konfektionierten, was grenznahe Standorte ebenfalls begünstigt. 24.05.2011 Wirtschaftsregion Dresden-Meißen 38
  • 39. SWOT - Beschaffungsbedingungen Risiken: ● Sollte der Trend anhalten, dass sich Transporte verteuern, nehmen die Beschaffungsbedingungen bei Standortentscheidungen an Gewicht zu. ● Dies kann bei bestimmten Produkten auch dazu führen, dass die Produktion näher an den Lieferanten oder näher an den Endkunden verlegt wird. ● An einem exportabhängigen Standort kann das ein Nachteil sein. 24.05.2011 Wirtschaftsregion Dresden-Meißen 39
  • 40. SWOT - Absatzbedingungen - Kommunikation Stärken: ● Es besteht eine Vielzahl von Kommunikations- instrumenten - Kammern, Fachverbände, Verbünde, Institutionen, eingetragenen Vereinen und losen Bündnissen bis zur Landkreisebene hinunter, die sich der Aufgabe stellen, Wertschöpfungsketten aufzubauen, in Gang zu setzen und am Laufen zu halten. 24.05.2011 Wirtschaftsregion Dresden-Meißen 40
  • 41. SWOT - Absatzbedingungen - Kommunikation Schwächen: ● Speziell im Landkreis Meißen fehlt es an klaren Kommunikationsstrukturen durch die Parallelität von Kreisentwicklung und Wirtschaftsförderung. Neben der WRM gibt es weitere auf Kreisebene arbeitende und mit Wirtschaftsförderung befasste Einheiten. Es fehlt aber insgesamt an einer klaren, nachvollziehbaren Struktur. ● Eine Grundschwäche in Deutschland bis hinunter zum einzelnen Standort ist mangelhafte Sprachenkompetenz. In einem Angebotsmarkt erwartet der umworbene Konsument, in einer ihm vertrauten Sprache angesprochen zu werden. 24.05.2011 Wirtschaftsregion Dresden-Meißen 41
  • 42. SWOT - Absatzbedingungen - Kommunikation Chancen: ● Wird die Vielzahl an Kommunikations- instrumenten auf Effizienz in Bezug auf Wertschöpfungsketten ausgerichtet, werden die Teilnehmer den Nutzen spüren und die Kommunikation mehr und mehr zu einem von selbst laufenden Prozess. ● Kommunikationsinstrumente, die keine Effekte generieren, sind dann auch schnell auszumachen und zu liquidieren. Absatz sollte mehrsprachig (mindestens englisch) betrieben werden. ● Der Ausbau eines Netzwerkes von "Fremdsprachenhelfern" sollte Sprachbarrieren weiter abbauen helfen. 24.05.2011 Wirtschaftsregion Dresden-Meißen 42
  • 43. SWOT - Absatzbedingungen - Kommunikation Risiken: ● Aus (vielleicht sogar unbewussten) egoistischen Erwägungen (Sicherung des eigenen Jobs oder Geschäfts) heraus bleibt das Dickicht an Kommunikations- instrumenten erhalten und es gelingt nicht, die Informationen effizient zu filtern. ● Aufgrund einseitiger ("fachidiotischer") Qualifikation gelingt es den Akteuren nicht, Prozesse ganzheitlich zu durchdringen. Sie haben nur den kurzfristigen eigenen Vorteil im Fokus und lassen sich nicht mehr auf mittel- und langfristige Kooperation ein. ● Die sprachlichen Barrieren bleiben erhalten, weil es nicht gelingt, eine öffentliche Grundstimmung zugunsten von Mehrsprachigkeit zu erzeugen. 24.05.2011 Wirtschaftsregion Dresden-Meißen 43
  • 44. SWOT - Absatzbedingungen - Recycling Stärken: ● Deutschland hält bei der Wiederverwertung von Metallen, Glas und Papier weltweit eine führende Position, beim Baustoffrecycling ist Deutschland auf gutem Weg, ebenso bei der Wiederaufbereitung von Abwasser und bei der Verwertung von Bioabfällen. ● Der Kreis Meißen beherrscht seine Stoffkreisläufe. 24.05.2011 Wirtschaftsregion Dresden-Meißen 44
  • 45. SWOT - Absatzbedingungen - Recycling Schwächen: ● Deutschland ist bei vielen Rohstoffen aber auch führend im Verbrauch. Bei Papier werden die Nachhaltigkeitsgrenzen weit überschritten. Engpässe drohen auch bei anderen Rohstoffen, vor allem bei seltenen Metallen. ● Bestimmte Wiederverwertungssysteme sind nicht effizient ("Grüner Punkt"). ● Im Industriebogen ist die Abwasserbeseitigung besonders teuer, aufgrund langer Leitungen und nicht optimal ausgelasteter Netze. ● Durch den hohen Anteil des Braunkohle- Abraums ist der Anteil nichtverwertbarer abiotischer Roh- und Begleitstoffe in Sachsen besonders schlecht. 24.05.2011 Wirtschaftsregion Dresden-Meißen 45
  • 46. SWOT - Absatzbedingungen - Recycling Chancen: ● Durch den Nachfragedruck wird Deutschland gezwungen, beim Recycling weiter voranzugehen. Dies gilt bis hinunter in die Regionen. Werden weitere Kooperationen nach dem Vorbild der Berzelius Metall Gruppe aufgebaut, bestehen gute Chancen, die hier mit führendem Know How auch besonders günstige Absatzbedingungen zu schaffen. ● Das Recycling von Biomasse kann in der Region von besonderem Vorteil sein an Standorten, in denen Wasserrückhaltung durch Polder erfolgen soll. Biomasseheizkraftwerk 24.05.2011 Wirtschaftsregion Dresden-Meißen 46
  • 47. SWOT - Absatzbedingungen - Recycling Risiken: ● Mit Recycling kann langfristig der steigende Badarf an bestimmten Rohstoffen nicht gedeckt werden. ● Unterschiedliche Interessenslagen in bezug auf den zu recycelnden Rohstoff machen Kooperationen schwierig. ● Stark schwankende Weltmarktpreise verhindern Kontinuität und Planungssicherheit. ● Die geringe Akzeptanz von Biogasanlagen aufgrund von Geruchsbelästigungen zwar unterhalb der Grenzwerte der TA-Luft macht es zunehmend schwieriger, Biomasse zu verarbeiten. 24.05.2011 Wirtschaftsregion Dresden-Meißen 47
  • 48. SWOT - Absatzbedingungen - Markt Stärken: ● Für die Erschließung neuer Märkte ist Deutschland offen, wenig Korruption und das Kartellrecht sichern auch KMU und Newcommern den Zugang zu den Märkten, dazu kommt besonders in Ostdeutschland die Offenheit für Neues. Der Ostdeutsche Verbrauchermarkt eignet sich als gesamtdeutsches Versuchsfeld. "Was im Osten funktioniert, funktioniert in ganz Deutschland". ● Die in Mitteldeutschland vorhandenen Cluster bieten gute Voraussetzungen für die Einbindung der Industriebogen-Standorte. 24.05.2011 Wirtschaftsregion Dresden-Meißen 48
  • 49. SWOT - Absatzbedingungen - Markt Schwächen: ● Ostdeutschland ist "besser als sein Ruf". Der Markt bietet mehr Chancen als tatsächlich genutzt werden. Da die mit Fördermitteln geschaffenen Patente privatisiert statt sozialisiert werden, gehen Fördermittel des Freistaates bei exterritorial angesiedelten Unternehmen ein, und dem Land verloren. 24.05.2011 Wirtschaftsregion Dresden-Meißen 49
  • 50. SWOT - Absatzbedingungen - Markt Chancen: ● Durch eine Verbesserung des Images können auch die Chancen des Marktes besser genutzt werden. Die Forschungsförderung muss daran geknüpft werden, dass der Fördermittelgeber von Patentrechten zumindest nicht ausgeschlossen wird. ● In der Regel sollen Ergebnisse von FuE Open- Source-Strukturen haben, damit vor allem ortsansässige KMU sich in resultierende Wertschöpfungsketten einbringen können. Risiken: ● Die Bindung der Fördermittelregelung an die Intentionen des Fördermittelgebers wird auf erhebliche Widerstände der Wirtschafts- und Forschungslobby stoßen und sich mithin schwer durchsetzen lassen, wenn andere Länder bei dieser Regelung nicht mitziehen. 24.05.2011 Wirtschaftsregion Dresden-Meißen 50
  • 51. Politische Verhältnisse Stärken: ● Deutschland gilt als ein Land mit stabilen politischen Verhältnissen. Weder der erdrutschartige Wahlsieg der Grünen in Baden-Württemberg noch die wankelmütige Haltung der Bundesregierung zum Atomausstieg hat die Konjunktur eingebremst. ● In Sachsen ist zudem langfristig eine vergleichbare Änderung politischer Verhältnisse nicht zu erkennen - dies gilt bis hinunter in die lokalen Verhältnisse. 24.05.2011 Wirtschaftsregion Dresden-Meißen 51
  • 52. Politische Verhältnisse Schwächen: ● Die hohe Zahl von Unzufriedenen drückt sich vor allem in einer sehr hohen Zahl an Nichtwählern aus. Dies führt prozentual auch zu einer höheren  Präsenz extremistischer Parteien in den Parlamenten, was dem guten Ruf Deutschlands in der Welt wiederum Schaden zufügt. ● Insbesondere Sachsen ist bei Rechtsextremismus (Wahlen, Gewalttaten, Aufmärsche) führend, und innerhalb Sachsens wiederum der Kreis Meißen gleich hinter der sächsischen Schweiz, in der ortsgenauen Statistik fallen Orte im Umfeld des Industriebogens besonders auf. 24.05.2011 Wirtschaftsregion Dresden-Meißen 52
  • 53. Politische Verhältnisse Chancen: ● Gelingt es, dass die Touristen die Botschaft "weltoffenes Sachsen/Dresden" mitnehmen, ist dies ein wichtiger Marketingeffekt, der auch Investoren überzeugen kann. Risiken: ● Durch unberechenbare deutsche Positionen in internationalen Konflikten kann Deutschland das gute Image in der Welt auch schnell wieder verlieren. ● Bekommt man in Sachsen den Rechtsextremismus, die latente Ausländerfeindlichkeit und breite Ablehnung von Zuwanderung nicht in Griff, wird sich Sachsen und insbesondere der Industriebogen nicht als Zukunftsstandort entfalten können. 24.05.2011 Wirtschaftsregion Dresden-Meißen 53
  • 54. Quellen und weiterführende Links ● Klicken Sie auf den Tab Notizen auf der facebook Seite. Dort finden Sie unter der jeweiligen Überschrift Quellenangaben und weiterführende Links. Sie haben dort auch die Möglichkeit zu kommentieren. ● Verfasser: Klaus Kroemke ● Radeburg, den 24.05.2011 24.05.2011 Wirtschaftsregion Dresden-Meißen 54