Our presentation draws on experiences and insights from the EU project TILA: "Telecollaboration for Intercultural Language Acquisition" (http://www.tilaproject.eu). TILA undertakes to design, implement and evaluate intercultural telecollaboration tasks that facilitate oral and written communication between secondary school foreign language learners from different European countries and cultures. All task development is firmly embedded in everyday teaching and learning contexts and is carried out in close collaboration among schools, teachers, pupils and researchers. In keeping with an overall blended learning approach and guided by local pedagogical preferences and technological availabilities, TILA tasks and task ensembles make use of different pedagogical environments and technological media from face-to-face in class to independent work at home to synchronous and asynchronous interaction in the web. Oral synchronous communication takes place in the 3D virtual world of OpenSim and on the videoconferencing platform BigBlueButton. Written communication is supported by forum, wiki, or blog tools. Pedagogical language constellations include tandem and lingua franca. In our presentation, we describe and discuss task development, implementation and assessment in the TILA project. We use examples of best practice to illustrate challenges encountered and solutions found.
1. Telekollaboration, interkulturelle Kommunikation und Fremdsprachenlernen
Petra Hoffstaedter & Kurt Kohn Steinbeis-Transferzentrum Sprachlernmedien www.sprachlernmedien.de petra.hoffstaedter@gmail.com kohn.kurt@gmail.com GMF Konferenz 2014, Freiburg, 25.-27. September 2014
Das TILA-Projekt wird mit Unterstützung der Europäischen Kommission finanziert. Die Verantwortung für den Inhalt dieser Präsentation tragen allein die Verfasser. Die Kommission haftet nicht für die weitere Verwendung der darin enthaltenen Angaben.
2. GMF Konferenz 2014, Freiburg, 25.-27. September 2014
Unsere Themen
Kontext - das TILA-Projekt
Fallbeispiele 1 – 2 - 3
Didaktisches Fazit
Harte Realitäten
Technische und didaktische Implementierung
Einladung zum Mitmachen
3. GMF Konferenz 2014, Freiburg, 25.-27. September 2014
Kontext – das EU-Projekt TILA
TILA: Explorationen zur fremdsprachlichen interkulturellen Telekollaboration im Sekundarschulbereich – Warum?
1.
Erfolgreiches Fremdsprachenlernen erfordert Kommunikationspraxis
in kleinen Guppen
in alltäglichen interkulturellen Begegnungen
2.
Telekollaboration
Asynchron: Forum, Blog, Wiki
Synchron: Text-Chat, Ton/Videokonferenz (Skype, BigBlueButton), virtuelle 3D-Welten (OpenSim)
3.
Interkulturelles Fremdsprachenlernen durch authentische Kommunikation
Telekollaborative Aktivitäten in TILA
Fokus: mündliche synchrone Kommunikation (in OpenSim, BigBlueButton)
Vor- und Nachbereitung in Blended-Learning-Ensembles
Unterricht/Freiarbeit/Hausarbeit, Face-to-Face/Online, synchron/asynchron, individuell/kollaborativ
Tandem und Lingua-Franca-Konstellationen
Ziel und Anspruch: didaktische Nachhaltigkeit
4. Deutsche & französische SchülerInnen bearbeiten in Paaren verschiedene Themen
Zielsprachen: Deutsch, Französisch (Tandem-Konstellation)
Sprachniveau: A2/B1, Alter: 14-15
Zugang zu OpenSim im PC-Pool in der Schule GMF Konferenz 2014, Freiburg, 25.-27. September 2014
Fallbeispiel 1: Lernstationen in OpenSim
Lernziele
Kommunikationspraxis in den jeweiligen Zielsprachen
Anpassung der Muttersprachler an die Bedürfnisse der Lernenden
Entwicklung interkultureller Kompetenz: Bewusstsein für interkulturelle Unterschiede und Ähnlichkeiten, Empathie, Toleranz
Didaktischer Ansatz
Lernstationen mit Postern: dt./frz. Schülerpaare gehen von Poster zu Poster und sprechen über die Fragen, Bilder oder Themen in der Poster-Sprache
vor- und nachbereitende Aktivitäten: Unterricht/F2F, über Forum, Blog oder Wiki (in Moodle)
5. GMF Konferenz 2014, Freiburg, 25.-27. September 2014
Fallbeispiel 1:
Themen und Poster
Müllentsorgung und -vermeidung
Umweltbewusste Ernährung
Europa
Mode
6. GMF Konferenz 2014, Freiburg, 25.-27. September 2014
Fallbeispiel 1: Unterschiede zwischen den vier Telekollaborationen
Variablen:
•
Unterschiedliche Themen
•
Sprachwechsel vs. kein Sprachwechsel innerhalb einer Sitzung
•
Anzahl der beteiligten Schüler
•
Mit/ohne Hilfe von Klassenkameraden
Schrittweise Veränderungen: Was funktioniert gut? Wo gibt es Probleme?
Themen
Anzahl der Schüler
In der Sitzung verwendete Sprache(n)
Hilfe von Klassen- kameraden
Müllentsorgung und - vermeidung
6 franz./dt. Paare
Deutsch & Französisch
ja
Umweltbewusste Ernährung
6 franz./dt. Paare
Deutsch & Französisch
ja
Europa
4 franz./dt. Paare
Französisch
ja
Mode
4 franz./dt. Paare
Deutsch
nein
7. GMF Konferenz 2014, Freiburg, 25.-27. September 2014
Fallbeispiel 1:
Lehrer- und Schüler-Feedback
Vorliebe für Themen mit Bezug zu persönlichen Erfahrungen, Vorlieben und Abneigungen (bevorzugtes Thema: Mode)
Themen
Poster
Sprache
Background Support
Computerraum
Klassen- management
Es können nur einige wenige SchülerInnen an der mündlichen Telekollaboration teilnehmen (Netzwerkkapazität, Hintergrundlärm) => Problem der Einbeziehung aller SchülerInnen
Poster (mit Grafik, Text, Fotos) = flexibles Medium zur Stimulation natürlicher Gespräche und Bewusstmachung interkultureller Ähnlichkeiten und Unterschiede
Bessere Ergebnisse bei Konzentration auf eine Zielsprache pro Sitzung
Hilfe von Klassenkameraden => Sprachwechsel und Ablenkung vom eigentlichen Gesprächspartner
Gegenseitige Störung durch die Gespräche der anderen SchülerInnen
8.
Lernziele (wie Fallbeispiel 1)
Kommunikationspraxis und Entwicklung interkultureller Kompetenz; Meinung äußern und begründen; nach der Meinung des Gesprächspartners fragen
Didaktischer Ansatz
Wahl zwischen mündl. oder schriftl. Kommunikation in BigBlueButton oder Moodle-Forum
Telekollaborative Hausarbeit, d.h. Zugang zu BigBlueButton und Forum von Zuhause (oder Schul-PC außerhalb des regulären Unterrichts)
Die SchülerInnen kommunizieren in Paaren über Themen wie z.B. „ein Tag ohne Handy oder Computer“, „mein Outfit in der Schule“, „Verkauf von Alkohol an Jugendliche“, etc.
Vor- und nachbereitende Aktivitäten im Unterricht GMF Konferenz 2014, Freiburg, 25.-27. September 2014
Fallbeispiel 2: Telekollaborative Hausarbeit
Telekollaboration außerhalb des regulären Unterrichts zwischen einer Klasse aus Frankreich und einer Klasse aus den Niederlanden
Zielsprache: Deutsch als Lingua Franca Sprachniveau: A2/B1 Alter: 14/15
Kommunikationsumgebungen: Videokonferenz (BigBlueButton, Skype) und Forum
9. GMF Konferenz 2014, Freiburg, 25.-27. September 2014
Fallbeispiel 2: Lehrer- und Schüler-Feedback (1/2)
Kommunikation von zu Hause
Lingua Franca
Themen
•
Den SchülerInnen hat es gefallen von zu Hause zu kommunizieren (BBB): entspannte Atmosphäre, kein Zeitstress, keine direkte Kontrolle durch Lehrer
•
Keine störenden Gespräche im Hintergrund (wie im PC-Lab)
•
Lehrermeinung: insgesamt positive Auswirkung auf die Kommunikation => natürliche Kommunikation
•
Den SchülerInnen hat es gefallen mit Deutschlernern aus einem anderen Land zu sprechen
•
Die französischen SchülerInnen waren weniger besorgt, Fehler zu machen
•
Die niederländischen SchülerInnen haben sich besondere Mühe gegeben
•
Sehr positive Reaktion von den Lehrerinnen
•
Die SchülerInnen konnten Themen wählen, die für sie persönlich interessant waren, und sie konnten eigene Erfahrungen und Meinungen austauschen. Die Themen waren für spontane, natürliche Gespräche sehr geeignet.
10. GMF Konferenz 2014, Freiburg, 25.-27. September 2014
Fallbeispiel 2: Lehrer- und Schüler-Feedback (2/2)
Medien- kompetenz
Didaktische Organisation
•
Die SchülerInnen haben einander bei technischen Problemen geholfen
•
Problemlösungskompetenz, z.B. Verwendung von Chat bei Tonstörungen
•
Alle SchülerInnen waren involviert (BBB oder Forum)
•
Die SchülerInnen (BBB) haben selbstständig Termine vereinbart
•
Insgesamt positivere Bewertung für der mündlichen Kommunikation (BBB)
•
SchülerInnen, die sich für das Forum entschieden hatten, brauchten z.T. mehr Zuspruch von Lehrerseite.
BBB vs. Forum
11.
Eine bulgarische Schülerin und ein türkischer Schüler treffen sich „Chez Amélie“
Zielsprache: Englisch (Lingua-Franca-Konstellation, d.h. Englisch ist die ZS für beide Partner)
Sprachniveau: B2, Alter: 16/18
Gesprächsthemen: Schule, Freizeit, Zukunft
Zugang zu OpenSim von zu Hause GMF Konferenz 2014, Freiburg, 25.-27. September 2014
Fallbeispiel 3: Gespräche in OpenSim - ohne Unterrichtsanbindung
Lernziele
Kommunikationspraxis in der FS als Lingua Franca
Entwicklung der sprachlich-kommunikativen Kompetenz: Bewusstsein, Anforderungen, Ausdrucksmittel, Fertigkeiten (> Mündlichkeit)
Entwicklung der interkultureller Kompetenz: Bewusstsein für interkulturelle Unterschiede und Ähnlichkeiten, Empathie, Toleranz
Didaktischer Ansatz
vor- und nachbereitende Aktivitäten per email und Forum
freie, spontane Kommunikation
Freiarbeit, keine Unterrichtsanbindung
12. GMF Konferenz 2014, Freiburg, 25.-27. September 2014
Didaktisches Fazit
Interkulturelle Telekollaboration bietet
motivierende Möglichkeiten für die authentische mündliche und schriftliche Kommunikation und die Förderung der interkulturellen Kompetenz
o
Synchrone mündliche (und schriftliche) Kommunikation (z.B. in OpenSim oder BigBlueButton)
o
Asynchrone schriftliche (und mündliche) Kommunikation (z.B. Forum, Blog, Wiki)
Telekollaborative Hausaufgaben
Didaktisch sinnvoll
Technisch und organisatorisch praktikabel
aber …
13. GMF Konferenz 2014, Freiburg, 25.-27. September 2014
Harte Realitäten
Computer/Netzwerkbedingungen (PC-Räume) in unseren Schulen
ausreichend für die synchrone und asynchrone schriftliche Kommunikation (Chat, Forum, Blog, Wiki)
kaum ausreichend für die synchrone mündliche Kommunikation (BigBlueButton, OpenSim)
Erste Pilotaktivitäten in TILA: Lehrerinterviews & teilnehmende Beobachtungen
Lehrer-Feedback & teilnehmende Beobachtungen
dürftige Tonqualität (Störungen, Ausfälle)
Avatare nur als Wolken
Überlebenskommunikation (“Can you hear me?”)
Positive Rückmeldung von den SchülerInnen: Fragebogen
Ermutigende Evidenz: hohe Motivationskraft der Telekollaboration
Aber: Ersteffekte ohne didaktische Nachhaltigkeit
Positiver Feedback darf nicht davon ablenken, dass die Tonqualität einen notwendige Bedingung für den didaktischen Erfolg ist
14. GMF Konferenz 2014, Freiburg, 25.-27. September 2014
Telekollaboration und didaktische Organisation
Die Ton- und Videoqualität der synchronen mündlichen Telecollaboration ist eng mit der didaktischen Organisation verbunden.
Traditioneller Fokus: Klassenverband, Unterrichtsort, Unterrichtszeit
nicht „ausgerichtet“ auf die synchrone mündliche Telekollaboration
Telekollaboration im Klassenraum mit VK/Beamer: nur eingeschränkte Kommunikationsoptionen
eins-zu-viele
eins-zu-eins (mit Rest der Klasse zur Beobachtung und Unterstützung)
Parallele telekollaborative Kleingruppen/Paare im PC-Raum
gegenseitige Störungen und fehlende kommunikative Privatheit
reduzierte Ton/Video-Qualität durch temporäre Überlast im Netz
Einbindung der gesamten Klasse?
Andere Möglichkeiten: Telekollaboration außerhalb des Unterrichts
asynchrone mündliche Telekollaboration, z.B. Forum mit Ton (> poodll.com)
telekollaborative Freiarbeit in der Schule (im PC-Raum?)
telekollaborative Hausarbeit
15. GMF Konferenz 2014, Freiburg, 25.-27. September 2014
“Notre tête est ronde pour permettre à la pensée de changer de direction.”
Francis Picabia (1879-1953)
Bei der Unterrichtsorganisation sind die Bedingungen der Telekollaboration zu berücksichtigen
Anpassung von Konzepten und Strategien
16. GMF Konferenz 2014, Freiburg, 25.-27. September 2014
Einladung zum Mitmachen
Beteiligung an Pilot-Aktivitäten im Rahmen des TILA-Projektes (zwischen Oktober 2014 und Februar 2015) Wir bieten:
Unterstützung bei der Partnersuche
Zugang zu den Kommunikationsumgebungen (OpenSim, BigBlueButton, Moodle)
Einführung in die Nutzung der Umgebungen
Betreuung bei der Durchführung von Telekollaborationen
Petra Hoffstaedter petra.hoffstaedter@gmail.com Kurt Kohn kohn.kurt@gmail.com Steinbeis-Transferzentrum Sprachlernmedien: www.sprachlernmedien.de
TILA-Projekt (Zugang zu Blog & Moodle): www.tilaproject.eu
17. GMF Konferenz 2014, Freiburg, 25.-27. September 2014
. . . und ein besonderes Dankeschön an die beteiligten LehrerInnen der TILA Partnerschulen Ohne die kreative Expertise und den enthusiastischen Einsatz „unserer“ LehrerInnen wäre unsere Studien und Erfahrungen nicht möglich gewesen:
Cathérine Felce, College La Cerisaie, Charenton-le-Pont, Frankreich
Helga Frömming, Berlage Lyceum, Amsterdam, Niederlande
Hajo Zenzen, Gymnasium Saarburg, Deutschland
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit