Vortrag von Leander Wattig auf der AKEP-Jahrestagung des Arbeitskreises Elektronisches Publizieren (Börsenverein des Deutschen Buchhandels) am 20.06.2012 in Berlin
3. Bedürfnisbefriedigung ist der Motor von Märkten
Mindestvoraussetzung für das Entstehen
eines Marktes ist eine potenzielle
Tauschbeziehung.
Vorhanden sein muss:
• ein Tauschobjekt (knappes Gut), das
ein entsprechendes Bedürfnis
befriedigt
• mindestens ein Anbieter und
mindestens ein Nachfrager
• ein Tauschmittel (in der Regel Geld)
Quellen: Jean-Paul Thommen: Managementorientierte Betriebswirtschaftslehre, Versus Verlag, 2008; greg
Leander Wattig | leanderwattig.de westfall, CC-Lizenz BY, http://www.flickr.com/photos/imagesbywestfall/3485057604/sizes/z/in/photostream 2
9. Umgehungen gab es zu jeder Zeit – Kopierbarkeit
war aber natürlich bzw. technisch beschränkt
Quelle: Gontaruk, CC-Lizenz BY-SA, http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Ranny_-
Leander Wattig | leanderwattig.de 8
_Mixtape_Vol_2.jpg
10. Heute: unendliche perfekte Kopierbarkeit –
Zudem: Kopien sind das Fundament des Internets
Leander Wattig | leanderwattig.de Quelle: Nina Paley, CC-Lizenz BY-SA, http://questioncopyright.org/copy_bunny_progress 9
12. Künstliche technische Beschränkungen durch DRM
verlieren an Bedeutung – mangels Wirksamkeit
Leander Wattig | leanderwattig.de Quellen: http://www.buchreport.de/nachrichten/verlage/verlage_nachricht/datum/2012/04/25/die-drm- 11
front-broeckelt.htm
13. Starre rechtliche Beschränkungen
werden ebenfalls infrage gestellt
„Unser Standpunkt bisher klingt
fest: Das Urheberrecht ist gut so,
wie es ist; es bedarf keiner
Veränderungen. Jeder, der dagegen
verstößt, muss verfolgbar sein. Das
Recht muss in jedem Fall
durchgesetzt werden. Unter
rechtsstaatlichen Gesichtspunkten
Alexander Skipis,
sind alle diese Positionen absolut
Hauptgeschäftsführer,
richtig. Mit der Lebenswirklichkeit
Börsenverein
und den Gesetzen der
des Deutschen
Internetkommunikation haben sie
Buchhandels
allerdings immer weniger zu tun.“
Leander Wattig | leanderwattig.de Quellen: CC-Lizenz BY-ND, http://www.irights.info/?q=node/2074; http://leanderwattig.de/index.php/2012/05/17/ungewohnte- 12
aussage-vom-buchbranchen-verband-das-urheberrecht-behindert-kreativitat-in-bestimmten-bereichen/
14. Starre rechtliche Beschränkungen
werden ebenfalls infrage gestellt
„Es ist offensichtlich
geworden, dass das
Urheberrecht in bestimmten
Bereichen vor allem der
sozialen Kommunikation im
Netz die Entfaltung von
Alexander Skipis, Kreativität eher behindert als
Hauptgeschäftsführer, fördert. Damit steht es dort
Börsenverein auch der Verbreitung und
des Deutschen Nutzung unserer Inhalte
Buchhandels entgegen.“
Leander Wattig | leanderwattig.de Quellen: CC-Lizenz BY-ND, http://www.irights.info/?q=node/2074; http://leanderwattig.de/index.php/2012/05/17/ungewohnte- 13
aussage-vom-buchbranchen-verband-das-urheberrecht-behindert-kreativitat-in-bestimmten-bereichen/
15. Problem: Klassische Geschäftsmodelle
basieren oft auf Zugangsbeschränkung
Erst Schallplatten-Verkauf … …dann Umstieg auf CDs
Quellen: Arun Kulshreshtha, CC-Lizenz BY-SA,
Leander Wattig | leanderwattig.de 14
http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Compact_Disc.jpg
16. Problem: Klassische Geschäftsmodelle
basieren oft auf Zugangsbeschränkung
Erst Kino-Verwertung … … dann DVD-Verwertung
Leander Wattig | leanderwattig.de Quellen: Arun Kulshreshtha, CC-Lizenz BY-SA, http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Compact_Disc.jpg; 15
Fernando de Sousa, CC-Lizenz BY-SA, http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Cinemaaustralia.jpg
17. Problem: Klassische Geschäftsmodelle
basieren oft auf Zugangsbeschränkung
Erst Hardcover-Verwertung … … dann Softcover-Verwertung
Erschienen: 30.08.2010 Erschienen: 09.01.2012
Empfohlener Preis: 22,99 Euro Empfohlener Preis: 14,99 Euro
Leander Wattig | leanderwattig.de Quelle: http://www.randomhouse.de/dva/ 16
18. Problem: Klassische Geschäftsmodelle
basieren oft auf Zugangsbeschränkung
Nachrichten-
Bücher
Seiten
Paywalls
Leander Wattig | leanderwattig.de 17
19. Die bestehenden Geschäftsmodelle …
… haben dank des bisherigen technischen Marktumfeldes funktioniert
und sind auf dieses hin optimiert.
… werden oft 1:1 auf die digitale Welt übertragen.
… sind angesichts eines inzwischen massiv veränderten technischen
Marktumfeldes immer schwerer durchzusetzen.
… sind stets die Messlatte für neue sich entwickelnde
Geschäftsmodelle und sollen durch diese möglichst sofort
gleichwertig ersetzt werden.
… werden in ihrer Attraktivität vielleicht unerreicht bleiben (da sie auf
„historischem Glück“ basierten – analog zu Pressebereich).
… werden geschützt, weil sie noch immer attraktiv und die Alternativen
ungewiss sind.
Leander Wattig | leanderwattig.de 18
20. Zum Vergleich:
Umsatzentwicklung für ► E-Book-Umsatz Belletristik im Jahr 2010:
21 Mio. Euro
Bücher in Deutschland ► E-Book-Umsatz Belletristik im Jahr 2015:
355 Mio. Euro
in Mio. Euro(1)
12.000
9.614 9.691 9.734 9.783 9.889
9.260 9.576
8.000
4.797 4.779 4.867 4.974
4.388 4.507
4.195
4.000 2.940 2.915
2.778 3.062 2.963 2.834 2.900
2.287 2.126 2.144 2.060 2.015 2.000 2.015
0
2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012
Gesamt Fach- und Sachbücher Schul- und Lehrbücher Belletristik
Leander Wattig | leanderwattig.de (1) Gegenläufige Entwicklungen im Fach- und Schulbuch auf Umklassifizierungen zurückzuführen 19
Quelle: PWC 2011 - German Entertainment and Media Outlook: 2011-2015
22. Es ergeben sich ganz praktische Fragen –
Beispiel: Enhanced E-Books
1. Wer will das
haben?
2. Wie können die
Zusatzinhalte
günstig, aber
hochwertig
erzeugt werden?
► Meist gilt:
Kosten
übersteigen
Einnahmen …
Leander Wattig | leanderwattig.de 21
23. Viele Inhalte sind noch gar nicht verfügbar
Leander Wattig | leanderwattig.de Quelle: Markt mit Perspektiven - Das E-Book in Deutschland 2011 22
24. Viele Inhalte sind noch gar nicht verfügbar
Leander Wattig | leanderwattig.de Quelle: Markt mit Perspektiven - Das E-Book in Deutschland 2011 23
25. Zugangsbeschränkung ist kein
zukunftsfähiges Geschäftsmodell
“… restricting access
to content is a bad
business model in the
Fred Wilson,
age of a global
network that costs Wagniskapitalgeber
practically nothing to und Blogger
distribute on.”
Leander Wattig | leanderwattig.de Quelle: Joi Ito, CC-Lizenz BY, http://en.wikipedia.org/wiki/File:FredWilsonJI1.jpg; 24
http://www.avc.com/a_vc/2012/01/scarcity-is-a-shitty-business-model.html
26. Die Folge von (künstlichen) Zugangsbeschränkungen
ist Piraterie über Tauschbörsen, Cyberlocker u.ä.
Beispiel Megaupload:
Mehr als 180 Millionen registrierte User.
Im Schnitt 350 Millionen Zugriffe pro Tag.
► Content-Zugang wird heute in jedem relevanten Falle geschaffen.
Leander Wattig | leanderwattig.de Quelle: http://www.sueddeutsche.de/digital/geschaeftsmodell-vs-urheberrecht-wie- 25
megaupload-und-rapidshare-mit-illegalen-kopien-geld-verdienen-1.1262560
28. Zudem: Zugangsbeschränkungen erzeugen
häufig Interessenskonflikte mit Urhebern
► Ziel Intermediär:
Geld verdienen
► Ziel Urheber:
schaffen können,
rezipiert werden,
Geld verdienen
Leander Wattig | leanderwattig.de Quelle: schani, CC-Lizenz BY-SA, http://www.flickr.com/photos/schani/14508908 27
29. Warum werben Star-Künstler für Megaupload? –
P. Diddy: Laut Forbes Marktwert von 500 Mio. Dollar
Leander Wattig | leanderwattig.de Quelle: http://youtu.be/o0Wvn-9BXVc, http://en.wikipedia.org/wiki/Sean_Combs 28
30. Die kulturellen Märkte zeigen sich
als „Winner-takes-it-all-Märkte“
Star-Künstler
profitieren bisher am
stärksten und
müssten der
üblichen Branchen-
Argumentation
zufolge jene sein,
die Megaupload &
Co. am meisten
fürchten.
Joanne K. Rowling
Gut-Verdiener Schlecht-Verdiener
Leander Wattig | leanderwattig.de 29
31. Warum werben dann Star-Künstler für Megaupload? –
Mary J. Blige: 40 Mio. verkaufte Tonträger, 9 Grammys
Leander Wattig | leanderwattig.de Quelle: http://youtu.be/o0Wvn-9BXVc, http://de.wikipedia.org/wiki/Mary_J._Blige 30
32. Warum werben dann Star-Künstler für Megaupload? –
will.i.am: Allein mit Black Eyed Peas 50+ Mio. Verkäufe
Leander Wattig | leanderwattig.de Quelle: http://youtu.be/o0Wvn-9BXVc, http://www.mtv.co.uk/artists/black-eyed-peas 31
33. Warum werben dann Star-Künstler für Megaupload? –
Jamie Foxx: Oscar-Preisträger, Nummer-1-Album
Leander Wattig | leanderwattig.de Quelle: http://youtu.be/o0Wvn-9BXVc 32
35. Megaupload plante „Megabox“ –
Beispiel für neue Wettbewerbs-Geschäftsmodelle
“In the indictment, the government seems
to assume that paid accounts are clearly
all about illegal infringing works. But that's
not always the case. In fact, plenty of big
name artists -- especially in the hip hop
world -- use the paid accounts to make
themselves money. This is how they
release tracks. You sign up for a paid
account from services like Megaupload,
which pay you if you get a ton of
Mike Masnick,
downloads. For big name artists, that's
Herausgeber
techdirt.com easy: of course you get a ton of
downloads. So it's a great business model
for artists: they get paid and their fans get
music for free.”
Leander Wattig | leanderwattig.de Quelle: http://www.techdirt.com/articles/20120120/15060817494/busta-rhymes-backs- 34
megaupload-says-record-labels-are-real-criminals.shtml
36. Megaupload plante „Megabox“ –
Beispiel für neue Wettbewerbs-Geschäftsmodelle
Leander Wattig | leanderwattig.de Quelle: http://www.digitalmusicnews.com/permalink/2012/120125conspiracy 35
38. Megaupload plante „Megabox“ –
Beispiel für neue Wettbewerbs-Geschäftsmodelle
“What Busta is pointing out is that
services like Megaupload -- while it
may be run by some sketchy
individuals and probably crossed the
legal line in some cases -- are actually
a great new business model for artists,
while also being the future of
distribution. It's a great way to
distribute, make money, and let fans
Mike Masnick, get the works for free.”
Herausgeber
techdirt.com
Lehre: Geschäftsmodelle sollten Content-Zugang
► bestmöglich herstellen und zugleich Erlöse generieren
Leander Wattig | leanderwattig.de Quelle: http://www.techdirt.com/articles/20120120/15060817494/busta-rhymes-backs- 37
megaupload-says-record-labels-are-real-criminals.shtml
39. Bezahlung für Content
ist heute quasi freiwillig
Mögliche
Geschäftsmodell-
Ansätze
Gute Begründung für
Mehr als „nur“
freiwillige Content-
Content bieten
Bezahlung liefern
Leander Wattig | leanderwattig.de 38
40. Bezahlung für Content
ist heute quasi freiwillig
Mögliche
Geschäftsmodell-
Ansätze
Gute Begründung für
Mehr als „nur“
freiwillige Content-
Content bieten
Bezahlung liefern
Leander Wattig | leanderwattig.de 39
41. Viele Leute verstehen, dass zwar Distributionskosten
wegfallen, aber nicht die First Copy Costs
Durchschnittskosten = DK
Grenzkosten = GK
First
Copy
Costs
DK physisch
GK physisch
DK digital
GK digital
Ausbringungsmenge
Leander Wattig | leanderwattig.de Quelle: Reichwald/Piller: Interaktive Wertschöpfung, Wiesbaden 2006 40
42. Praktiken wie Crowdfunding entstehen
durch Geschäftsmodell-Mangel
Leander Wattig | leanderwattig.de Quelle: http://www.kickstarter.com/projects/amandapalmer/amanda-palmer-the-new-record-art-book-and-tour 41
43. ► Über diese Modelle wird nur das Notwendige finanziert
► Weniger attraktiv bzw. erfolgsträchtig aus Mittelsmann-Perspektive
Leander Wattig | leanderwattig.de Quelle: http://blog.amandapalmer.net/post/23551030051/where-all-this-kickstarter-money-is-going-by-amanda 42
45. Bezahlung für Content
ist heute quasi freiwillig
Mögliche
Geschäftsmodell-
Ansätze
Gute Begründung für
Mehr als „nur“
freiwillige Content-
Content bieten
Bezahlung liefern
Leander Wattig | leanderwattig.de 44
46. Mehr als „nur“ Content bieten –
Geschäftsmodelle sollten Kopierschutz in sich tragen
Differenzierung durch
„added values“
wie zum Beispiel:
Inhalte- Inhalte- Inhalte-
Auffindbarkeit Personalisierung Interpretation
Inhalte- Authentizität/
Verkörperung Marken
Zugang zu Content ist die notwendige Basis
Leander Wattig | leanderwattig.de Quellen: http://www.kk.org/thetechnium/archives/2008/01/better_than_fre.php; Gerd Leonhard 45
52. Der deutsche Buchmarkt steht noch ganz am Anfang –
gerade bei attraktiven Zugangsformen wie Streaming
Streaming-
À-la-carte- Services
Digitalmarkt
Downloads (Abonnement
und Werbung)
Umsatzanteil am Umsatzanteil am
Musikmarkt Umsatzanteil:
Digitalmarkt: Digitalmarkt:
2011 ca. 17 %
ca. 83 % ca. 11 %
Umsatzanteil
Buchmarkt ? ?
E-Books:
2011 (ca. 100 %) (ca. 0 %)
ca. 1 %
Quellen: http://www.boersenverein.de/de/portal/Digitale_Pressemappen/439461;
Leander Wattig | leanderwattig.de http://www.musikindustrie.de/politik_einzelansicht0/back/110/news/zuwaechse-bei-a-la-carte-downloads-und- 51
streaming-services/; http://www.musikindustrie.de/jahrbuch-umsatz-2011/
53. Wer bietet zuerst einen Katalog mit Spotify-Umfang? –
Sind die Verlage bereit, sich selbst zu kannibalisieren?
Leander Wattig | leanderwattig.de Quelle: https://www.skoobe.de/become-a-member 52
54. Erlösquelle auf Basis von Zugang:
API-Plattform von Pearson
Leander Wattig | leanderwattig.de Quelle: http://developer.pearson.com/ 53
55. DK’s Eyewitness Guide to London API:
Access to information about hotels, restaurants, bars and
shops in London, plus insider tips on everything from where
to find the best markets, traditional pubs, and attractions
just for children. All content is entirely geocoded, including
being tagged to include details such as address, phone
number, opening times, website, and transport information.
Pearson Kitchen Manager API:
Hosts almost 2,500 recipes that are pulled from pearson
bestselling books, On Cooking and Food for Fifty.
Longman Dictionary of Contemporary English API:
The API provides the most up-to-date dictionary of the
English language aimed at non-native speakers of English,
and includes over 300,000 words, phrases and meanings, as
well as the 3000 most frequent words in spoken and written
English and 147,000 collocations which show which words
are frequently used together.
Leander Wattig | leanderwattig.de Quelle: http://blog.programmableweb.com/2011/08/17/pearson-provides-its-travel-financial-and-dictionary- 54
content-as-apis/; http://blog.programmableweb.com/2012/04/25/pearson-is-cooking-up-something-good/
56. Pearson sieht großes Potenzial in APIs
“We are very excited
about the Plug & Play
Platform’s potential for
innovation. By giving
developers access to
such rich and valuable
content, we hope to see
real creativity that will
help take our content
Diana Stepner,
forward in directions we
Head of Future
haven’t explored before.”
Technologies,
Pearson PLC
Quelle: http://thenextweb.com/media/2011/09/01/publishing-company-pearson-wants-people-to-
Leander Wattig | leanderwattig.de 55
mash-up-its-content-open-sources-api/
57. Erlösquelle auf Basis von Zugang:
API-Plattform von Springer
Leander Wattig | leanderwattig.de Quelle: http://dev.springer.com/ 56
63. Expedia generiert mehr als 1 Milliarde Dollar
Umsatz über die Expedia Affiliate Network API
Leander Wattig | leanderwattig.de Quelle: http://developer.ean.com/; 62
http://blog.programmableweb.com/2012/04/24/marketing-your-api-as-a-product/
71. AuntyBinnaz: Kaffeesatzlesen über das Web –
Über 1 Mio. US-Dollar Umsatz p.a.
Leander Wattig | leanderwattig.de Quelle: http://leanderwattig.de/index.php/2012/05/23/cleveres-geschaftsmodell-kaffeesatzlesen-uber-das-web/ 70
72. Wie sieht ein zukunftsorientierter Verlag aus? –
Beispiel: Start-up „buch & netz“
„Ich kriege nicht, was ich möchte:
• Die meisten Bücher gibt es nicht
in elektronischer Form.
• Die meisten Bücher des 20.
Jahrhunderts sind verwaiste
Bücher und damit nur schwer
zugänglich.
• Wenn es sie gibt, dann sind sie
mit DRM-Technologie ergänzt
und dadurch mit einigen
Problemen behaftet.
Andreas von Gunten,
• Ich kann nicht auf Buchinhalte
Gründer und
verlinken und damit nicht
Geschäftsführer,
sinnvoll darauf hinweisen.“
buch & netz
Leander Wattig | leanderwattig.de Quellen: http://buchundnetz.com, Andreas von Gunten 71
73. Wie sieht ein zukunftsorientierter Verlag aus? –
Beispiel: Start-up „buch & netz“
„Das Buch steht mit allen
anderen Inhalten im Netz im
Wettbewerb um
Aufmerksamkeit. In diesem
Wettbewerb kann nur gewinnen,
wer gefunden und empfohlen
werden kann. Ein Buch sollte
darum in allen Formaten auf
allen Kanälen publiziert werden.
Vor allem aber HTML First!“
Andreas von Gunten,
Gründer und
Geschäftsführer,
buch & netz
Leander Wattig | leanderwattig.de Quellen: http://buchundnetz.com, Andreas von Gunten 72
74. Das Modell von buch & netz
• Verlag besteht fast nur aus Laptop,
Cloud-Services und freien
„Mitarbeitern“
• HTML-Buchversion vollständig
gratis und mit CC-Lizenzierung
• Erlösquellen – Verkauf von:
• Werbung / Sponsoring
• Convenience (andere Buch-
Formate wie Print oder E-
Books)
• Services
• Autoren müssen Nutzungsrechte
nicht exklusiv übertragen
• Revenue Sharing auch mit anderen
Verlagen bei Kooperationen
Leander Wattig | leanderwattig.de Quellen: http://buchundnetz.com, Andreas von Gunten 73
75. Herausforderungen(1) Content Marketing(1)
• Monetarisierung • Sponsoren unterstützen ein einzelnes
• Kollaborative Plattform für die Kapitel oder ein ganzes Buch
schlanke Organisation von • Sponsoren wandern mit dem Inhalt
Textredaktion, Aufbereitung und das durch das Internet
Publizieren in allen nötigen Formaten • Sponsoren können den Inhalt für
• Kleine Auflagen und Logistik für eigene Content-Marketing-Aktivitäten
gedruckte Bücher einsetzen
• Social CRM & Online Marketing
• Mindset der "Mitarbeiter"
Organisation / Technologie(1) Bisher u.a. eingesetzte Cloud-Tools(1)
• Die bestehenden Systeme für die • Dropbox • Skype
Unterstützung der Buchproduktion • ePages • Social Media Kit
sind zu schwerfällig und zu teuer • Google Docs • Squarespace
• Sie basieren auf einem veralteten • Mailchimp • Wufoo
Modell der IT-Organisation
• Salesforce • Yammer
• Erste neue Lösungen sind unterwegs
(PressBooks, Booktype)
Leander Wattig | leanderwattig.de (1) Angaben von Andreas von Gunten 74
76. Konzeptionelle Nähe zum Erfolgs-Modell der
Vertikalen Netzwerke bzw. Branded Networks
Über Vertikale Netzwerke Beispiel-Netzwerke
Betreiber /
Master-Portal
Branding,
Reichweite,
zentrale Werbe-
Content
Vermarktung
Netzwerk aus
Partner-Websites
► Einzelne Verlage sind hier stark engagiert:
Leander Wattig | leanderwattig.de 75
77. Besondere Vorteile des Ansatzes
von buch & netz
• Inhalte der Autoren werden in jedem Fall zugänglich
gemacht, bleiben es auch und bieten optimale Reichweiten-
Voraussetzung (jeder Satz via Google auffindbar)
• Buchinhalte werden Teil der Informations-, Empfehlungs-
und Relevanzfilterungs-Ströme des Social Web
• Offene Netzwerkstruktur schafft massive Verlinkung des
Verlages, der Autoren und der Partner im Zuge weiterer
Veröffentlichungen (exponentielle Steigerung)
• Einfache Analysierbarkeit des Leserverhaltens und der
Leserinteressen als Voraussetzung für spätere
personalisierte Inhalte- und Service-Angebote
• Niedrige Kosten durch Cloud-Ansatz ermöglichen
risikoarmes Experimentieren und auf den ersten Blick
weniger attraktiv scheinende Geschäftsmodelle
Leander Wattig | leanderwattig.de 76
79. Ausblick: Gezielter Aufbau von
Autoren-Marken wird noch wichtiger
“What I would like see the big publishers
doing is really understanding who are the
potential brands of the future, investing in
those authors on a long-term basis and
actually bringing about the marketing required
to build a brand, which is not a two-week
marketing campaign and then forget about
them for years till the next book comes out or
even joining that up with a social media
campaign. It's a strategy of investment over a
period of years. And for me that's how
publishers build power because they will own
those brands. And that is how authors of the Charlie Redmayne,
future will come through because the brilliant CEO Pottermore,
editors who sit within those publishing zuvor Chief Digital Officer
companies will recognize them and they will bei HarperCollins Publishers
be backed by the businesses who will know
how to develop those brands.”
Leander Wattig | leanderwattig.de Quelle: http://leanderwattig.de/index.php/2012/06/11/pottermore-ceo-charlie-redmayne-uber-die- 78
bedeutung-starker-marken-drm-freiheit-besuchs-verkaufszahlen/
80. Ausblick: Publikumsverlage als Erlebnisagenturen –
Fachverlage als Problemlöser
Leander Wattig | leanderwattig.de Quelle: http://leanderwattig.de/index.php/2011/07/03/geschaftsmodelle-vom-ergebnis-her-denken- 79
publikums-verlage-als-erlebnis-agenturen/
81. Ich freue mich auf den Austausch mit Ihnen …
Leander Wattig
Wittelsbacherallee 98
D-60385 Frankfurt am Main
+49 / 69 / 20 73 69 90
email@leanderwattig.de
http://leanderwattig.de
… gern auch mal bei einem Kaffee
http://twitter.com/leanderwattig
http://www.facebook.com/leanderwattig
http://www.xing.com/profile/Leander_Wattig
http://www.linkedin.com/in/leanderwattig
Leander Wattig | leanderwattig.de Quelle: Stephen Cummings, CC-Lizenz (BY), 80
http://www.flickr.com/photos/spcummings/2341600301