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Gemeinsame Pressemitteilung

Hannover, 17. November 2010

Neues Weißbuch der KKH-Allianz vorgestellt:
Immer mehr Jugendliche mit Vollrausch im Krankenhaus

„13-Jähriger mit 2,5 Promille eingeliefert“, „Unsere Kinder saufen immer schlimmer“,
„Eine fremde Frau besorgte uns den Schnaps“ – glaubt man den Schlagzeilen, könnte man
meinen, die heutige Jugend verdiene die Bezeichnung „Generation Suff“. In Wahrheit ist das
Thema natürlich weitaus komplexer.

Insgesamt ging der regelmäßige Alkoholkonsum unter Jugendlichen in den vergangenen
Jahren zwar zurück. Erschreckend zugenommen hat allerdings der exzessive Alkohol-
konsum einer Gruppe von Jugendlichen, die deshalb ärztlich versorgt werden müssen. Die
Behandlungszahlen sprechen eine deutliche Sprache. Daten der viertgrößten bundesweiten
Krankenkasse KKH-Allianz von über 200.000 Versicherten belegen, dass Jugendliche und
junge Erwachsene immer häufiger wegen Alkoholmissbrauchs ärztliche Hilfe benötigen.
Aber auch psychische Störungen sind bei jungen Leuten auf dem Vormarsch. Zusammen-
gefasst sind diese und weitere Erkenntnisse im Weißbuch mit dem Titel „Gesund jung?!“,
das die KKH-Allianz in Kooperation mit der Medizinischen Hochschule Hannover heraus-
gegeben hat und das heute zusammen mit der Drogenbeauftragten der Bundesregierung,
Mechthild Dyckmans, in Hannover vorgestellt wurde.

Immer mehr wegen Alkohol im Krankenhaus
Besonders auffällig ist der Anstieg der Krankenhausbehandlungen wegen Störungen durch
Alkohol: Die Behandlungen der 12- bis 21-Jährigen wegen alkoholbedingter Störungen
kletterten zwischen 2000 und 2008 laut Weißbuch um 166 Prozent.


Noch drastischer sind die Zahlen in der Gruppe der jungen Erwachsenen zwischen 17 und
21 Jahren: Hier kam es im selben Zeitraum zu einer Verdreifachung der Krankenhaus-
  Kontakt:
  KKH-Allianz                                    Die Drogenbeauftragte der Bundesregierung
  Pressesprecherin: Daniela Preußner             Geschäftsstelle
  Tel.: 05 11.28 02-16 10                        Friedrichstr. 108
  Fax: 05 11.28 02-16 99                         10117 Berlin
  Karl-Wiechert-Allee 61                         Tel.: 030/018 441-4412
  E-Mail: presse@kkh-allianz.de                  Fax.: 030/018 441-4960
                                                 Email: drogenbeauftragte@bmg.bund.de
behandlungen wegen Alkoholstörungen. Insgesamt rangiert die Diagnose „psychische und
Verhaltensstörungen durch Alkohol“ bei 12- bis 21-Jährigen auf Rang fünf aller Kranken-
hausdiagnosen. Ein weiterer Trend zeichnet sich drastisch ab: Immer häufiger müssen
junge Leute mehr als einmal im Jahr wegen Alkoholmissbrauchs ins Krankenhaus. Hier hat
sich die Zahl zwischen 2001 und 2008 bei den 17- bis 21-Jährigen versechsfacht.


Dazu erklärte die Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Mechthild Dyckmans, heute in
Hannover: „Besondere Sorgen bereitet mir die steigende Zahl von Kindern und
Jugendlichen, die aufgrund einer Alkoholvergiftung stationär behandelt werden müssen.
Auch wenn diese Gruppe nur eine Minderheit unter den Kinder und Jugendlichen darstellt
und der regelmäßige Alkoholkonsum unter Jugendlichen in den letzten Jahren zurückging,
brauchen wir einen gesellschaftlichen Konsens darüber, dass Alkohol nicht in die Hände
von Kindern und Jugendlichen gehört. Dazu muss zum einen der Jugendschutz konsequent
durchgesetzt werden. Zum anderen muss aber auch die Alkoholprävention spezifisch auf
diese Risikogruppe abzielen.“


Die KKH-Allianz kennt die Problematik: „Als Krankenkasse verfolgen wir diese Tendenzen
seit längerem mit Sorge“, so Vorstandschef Ingo Kailuweit. „Wir haben bereits wichtige
Präventionsansätze aufgebaut und werden dies angesichts der Entwicklung auch weiterhin
tun.“

KKH-Allianz will vorbeugen
Einer der bestehenden Präventionsansätze ist das Programm „Tom und Lisa“, an dem sich
die KKH-Allianz maßgeblich beteiligt. Das interaktive Programm richtet sich an Schul-
klassen und besteht aus zwei Modulen. In einem ersten Workshop sollen die Teilnehmer
eine fiktive Party vorbereiten, sie beschäftigen sich mit dem Getränkeeinkauf und
überlegen, wie sich Partyspaß ohne Alkohol erreichen lässt. Im zweiten Teil wird dann die
Notsituation einer Alkoholvergiftung nachgestellt. Dabei kommt unter anderem eine
Rauschbrille zum Einsatz, die einen hohen Alkoholspiegel simuliert. „Unser Konzept zielt
nicht auf Abstinenz, sondern soll Jugendlichen ermöglichen, mit ihrem Alkoholkonsum ver-
antwortungsbewusst           umzugehen“,   erklärt   Heidi    Kuttler,     Geschäftsführerin     beim
Projektpartner Villa Schöpflin gGmbh – Zentrum für Suchtprävention in Lörrach.
„Die große Chance für die Prävention liegt darin, dass im Jugendalter riskantes
Trinkverhalten noch nicht eingefahren ist.“

Auch psychische Probleme auf dem Vormarsch
 Kontakt
 KKH-Allianz                                         Die Drogenbeauftragte der Bundesregierung
 Pressesprecherin: Daniela Preußner                  Geschäftsstelle
 Tel.: 05 11.28 02-16 10                             Friedrichstr. 108
 Fax: 05 11.28 02-16 99                              10117 Berlin
 Karl-Wiechert-Allee 61                              Tel.: 030/018 441-4412
 E-Mail: presse@kkh-allianz.de                       Fax.: 030/018 441-4960
                                                     Email: drogenbeauftragte@bmg.bund.de
Das Weißbuch der KKH-Allianz deckt noch weitere Problemfelder auf. Insbesondere
psychischen Störungen müssen immer häufiger ärztlich behandelt werden. So ist die Zahl
dreier wesentlicher Diagnosen aus diesem Bereich zwischen 2004 und 2008 bei den
12- bis 21-Jährigen stetig angestiegen: die „Reaktion auf schwere Belastungen und
Anpassungsstörungen“ um 18 Prozent, „andere Angststörungen und „depressive Episoden“
um jeweils rund zehn Prozent. Im Durchschnitt musste jeder sechste junge Mensch wegen
psychischer und Verhaltensstörungen einmal im Jahr behandelt werden.

Vierte Ausgabe des Weißbuches
Bereits zum vierten Mal gibt die KKH-Allianz ein Weißbuch zur Prävention heraus. Der
aktuelle Band beschäftigt sich mit der Gesundheit von Jugendlichen und jungen Erwachse-
nen. Das Buch fasst den aktuellen Stand zu den Themen Ernährung, Bewegung, Stress-
belastung, Umgang mit Suchtmitteln und Medien zusammen. Weitere Themen sind unter
anderem Sexualität, Migration und Arbeitslosigkeit.

Die KKH-Allianz ist Deutschlands viertgrößte bundesweite Krankenkasse mit rund
zwei Millionen Versicherten. Sie gilt als Vorreiter für innovative Behandlungsmodelle in der
gesetzlichen Krankenversicherung. Über 4.000 Mitarbeiter bieten einen exzellenten
Service, entwickeln zukunftsweisende Gesundheitsprogramme und unterstützen die
Versicherten bei der Entwicklung gesundheitsfördernder Lebensstile. Als eine der ersten
gesetzlichen Krankenkassen hat sich das Unternehmen auf den Qualitätsprüfstand des un-
abhängigen Versicherungsprüfers Assekurata gestellt und konnte das sehr gute
Gesamturteil auch in Folgeratings bestätigen. Exklusiver Kooperationspartner der
KKH-Allianz ist die Allianz Private Krankenversicherungs-AG. Das jährliche Haushalts-
volumen beträgt knapp fünf Milliarden Euro. Hauptsitz der KKH-Allianz ist Hannover.


Weitere Informationen zur Studie unter www.kkh-allianz.de/weissbuch und unter
www.drogenbeauftragte.de.




 Kontakt
 KKH-Allianz                                     Die Drogenbeauftragte der Bundesregierung
 Pressesprecherin: Daniela Preußner              Geschäftsstelle
 Tel.: 05 11.28 02-16 10                         Friedrichstr. 108
 Fax: 05 11.28 02-16 99                          10117 Berlin
 Karl-Wiechert-Allee 61                          Tel.: 030/018 441-4412
 E-Mail: presse@kkh-allianz.de                   Fax.: 030/018 441-4960
                                                 Email: drogenbeauftragte@bmg.bund.de

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  • 1. Gemeinsame Pressemitteilung Hannover, 17. November 2010 Neues Weißbuch der KKH-Allianz vorgestellt: Immer mehr Jugendliche mit Vollrausch im Krankenhaus „13-Jähriger mit 2,5 Promille eingeliefert“, „Unsere Kinder saufen immer schlimmer“, „Eine fremde Frau besorgte uns den Schnaps“ – glaubt man den Schlagzeilen, könnte man meinen, die heutige Jugend verdiene die Bezeichnung „Generation Suff“. In Wahrheit ist das Thema natürlich weitaus komplexer. Insgesamt ging der regelmäßige Alkoholkonsum unter Jugendlichen in den vergangenen Jahren zwar zurück. Erschreckend zugenommen hat allerdings der exzessive Alkohol- konsum einer Gruppe von Jugendlichen, die deshalb ärztlich versorgt werden müssen. Die Behandlungszahlen sprechen eine deutliche Sprache. Daten der viertgrößten bundesweiten Krankenkasse KKH-Allianz von über 200.000 Versicherten belegen, dass Jugendliche und junge Erwachsene immer häufiger wegen Alkoholmissbrauchs ärztliche Hilfe benötigen. Aber auch psychische Störungen sind bei jungen Leuten auf dem Vormarsch. Zusammen- gefasst sind diese und weitere Erkenntnisse im Weißbuch mit dem Titel „Gesund jung?!“, das die KKH-Allianz in Kooperation mit der Medizinischen Hochschule Hannover heraus- gegeben hat und das heute zusammen mit der Drogenbeauftragten der Bundesregierung, Mechthild Dyckmans, in Hannover vorgestellt wurde. Immer mehr wegen Alkohol im Krankenhaus Besonders auffällig ist der Anstieg der Krankenhausbehandlungen wegen Störungen durch Alkohol: Die Behandlungen der 12- bis 21-Jährigen wegen alkoholbedingter Störungen kletterten zwischen 2000 und 2008 laut Weißbuch um 166 Prozent. Noch drastischer sind die Zahlen in der Gruppe der jungen Erwachsenen zwischen 17 und 21 Jahren: Hier kam es im selben Zeitraum zu einer Verdreifachung der Krankenhaus- Kontakt: KKH-Allianz Die Drogenbeauftragte der Bundesregierung Pressesprecherin: Daniela Preußner Geschäftsstelle Tel.: 05 11.28 02-16 10 Friedrichstr. 108 Fax: 05 11.28 02-16 99 10117 Berlin Karl-Wiechert-Allee 61 Tel.: 030/018 441-4412 E-Mail: presse@kkh-allianz.de Fax.: 030/018 441-4960 Email: drogenbeauftragte@bmg.bund.de
  • 2. behandlungen wegen Alkoholstörungen. Insgesamt rangiert die Diagnose „psychische und Verhaltensstörungen durch Alkohol“ bei 12- bis 21-Jährigen auf Rang fünf aller Kranken- hausdiagnosen. Ein weiterer Trend zeichnet sich drastisch ab: Immer häufiger müssen junge Leute mehr als einmal im Jahr wegen Alkoholmissbrauchs ins Krankenhaus. Hier hat sich die Zahl zwischen 2001 und 2008 bei den 17- bis 21-Jährigen versechsfacht. Dazu erklärte die Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Mechthild Dyckmans, heute in Hannover: „Besondere Sorgen bereitet mir die steigende Zahl von Kindern und Jugendlichen, die aufgrund einer Alkoholvergiftung stationär behandelt werden müssen. Auch wenn diese Gruppe nur eine Minderheit unter den Kinder und Jugendlichen darstellt und der regelmäßige Alkoholkonsum unter Jugendlichen in den letzten Jahren zurückging, brauchen wir einen gesellschaftlichen Konsens darüber, dass Alkohol nicht in die Hände von Kindern und Jugendlichen gehört. Dazu muss zum einen der Jugendschutz konsequent durchgesetzt werden. Zum anderen muss aber auch die Alkoholprävention spezifisch auf diese Risikogruppe abzielen.“ Die KKH-Allianz kennt die Problematik: „Als Krankenkasse verfolgen wir diese Tendenzen seit längerem mit Sorge“, so Vorstandschef Ingo Kailuweit. „Wir haben bereits wichtige Präventionsansätze aufgebaut und werden dies angesichts der Entwicklung auch weiterhin tun.“ KKH-Allianz will vorbeugen Einer der bestehenden Präventionsansätze ist das Programm „Tom und Lisa“, an dem sich die KKH-Allianz maßgeblich beteiligt. Das interaktive Programm richtet sich an Schul- klassen und besteht aus zwei Modulen. In einem ersten Workshop sollen die Teilnehmer eine fiktive Party vorbereiten, sie beschäftigen sich mit dem Getränkeeinkauf und überlegen, wie sich Partyspaß ohne Alkohol erreichen lässt. Im zweiten Teil wird dann die Notsituation einer Alkoholvergiftung nachgestellt. Dabei kommt unter anderem eine Rauschbrille zum Einsatz, die einen hohen Alkoholspiegel simuliert. „Unser Konzept zielt nicht auf Abstinenz, sondern soll Jugendlichen ermöglichen, mit ihrem Alkoholkonsum ver- antwortungsbewusst umzugehen“, erklärt Heidi Kuttler, Geschäftsführerin beim Projektpartner Villa Schöpflin gGmbh – Zentrum für Suchtprävention in Lörrach. „Die große Chance für die Prävention liegt darin, dass im Jugendalter riskantes Trinkverhalten noch nicht eingefahren ist.“ Auch psychische Probleme auf dem Vormarsch Kontakt KKH-Allianz Die Drogenbeauftragte der Bundesregierung Pressesprecherin: Daniela Preußner Geschäftsstelle Tel.: 05 11.28 02-16 10 Friedrichstr. 108 Fax: 05 11.28 02-16 99 10117 Berlin Karl-Wiechert-Allee 61 Tel.: 030/018 441-4412 E-Mail: presse@kkh-allianz.de Fax.: 030/018 441-4960 Email: drogenbeauftragte@bmg.bund.de
  • 3. Das Weißbuch der KKH-Allianz deckt noch weitere Problemfelder auf. Insbesondere psychischen Störungen müssen immer häufiger ärztlich behandelt werden. So ist die Zahl dreier wesentlicher Diagnosen aus diesem Bereich zwischen 2004 und 2008 bei den 12- bis 21-Jährigen stetig angestiegen: die „Reaktion auf schwere Belastungen und Anpassungsstörungen“ um 18 Prozent, „andere Angststörungen und „depressive Episoden“ um jeweils rund zehn Prozent. Im Durchschnitt musste jeder sechste junge Mensch wegen psychischer und Verhaltensstörungen einmal im Jahr behandelt werden. Vierte Ausgabe des Weißbuches Bereits zum vierten Mal gibt die KKH-Allianz ein Weißbuch zur Prävention heraus. Der aktuelle Band beschäftigt sich mit der Gesundheit von Jugendlichen und jungen Erwachse- nen. Das Buch fasst den aktuellen Stand zu den Themen Ernährung, Bewegung, Stress- belastung, Umgang mit Suchtmitteln und Medien zusammen. Weitere Themen sind unter anderem Sexualität, Migration und Arbeitslosigkeit. Die KKH-Allianz ist Deutschlands viertgrößte bundesweite Krankenkasse mit rund zwei Millionen Versicherten. Sie gilt als Vorreiter für innovative Behandlungsmodelle in der gesetzlichen Krankenversicherung. Über 4.000 Mitarbeiter bieten einen exzellenten Service, entwickeln zukunftsweisende Gesundheitsprogramme und unterstützen die Versicherten bei der Entwicklung gesundheitsfördernder Lebensstile. Als eine der ersten gesetzlichen Krankenkassen hat sich das Unternehmen auf den Qualitätsprüfstand des un- abhängigen Versicherungsprüfers Assekurata gestellt und konnte das sehr gute Gesamturteil auch in Folgeratings bestätigen. Exklusiver Kooperationspartner der KKH-Allianz ist die Allianz Private Krankenversicherungs-AG. Das jährliche Haushalts- volumen beträgt knapp fünf Milliarden Euro. Hauptsitz der KKH-Allianz ist Hannover. Weitere Informationen zur Studie unter www.kkh-allianz.de/weissbuch und unter www.drogenbeauftragte.de. Kontakt KKH-Allianz Die Drogenbeauftragte der Bundesregierung Pressesprecherin: Daniela Preußner Geschäftsstelle Tel.: 05 11.28 02-16 10 Friedrichstr. 108 Fax: 05 11.28 02-16 99 10117 Berlin Karl-Wiechert-Allee 61 Tel.: 030/018 441-4412 E-Mail: presse@kkh-allianz.de Fax.: 030/018 441-4960 Email: drogenbeauftragte@bmg.bund.de