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PRESSEINFORMATION

                                     Karlsruhe, 26. November 2010


10. Michelin Challenge Bibendum in Rio war
wichtiger Impulsgeber für die Mobilität von morgen

Internationales Forum dient regelmäßig als Ideenpool für
nachhaltige Mobilität im Straßenverkehr

„Seit der Gründung vor zwölf Jahren hat sich die Michelin
Challenge Bibendum in der Fachwelt zu einem anerkannten
internationalen Forum für individuelle und nachhaltige Mobilität
entwickelt“, betonte Patrick Oliva, Direktor für Zukunftsforschung
und Nachhaltigkeit bei Michelin, im Rahmen einer Pressekonferenz
in Berlin. Der Reifenhersteller präsentierte dort seine Pläne für die
11. Auflage der Michelin Challenge Bibendum, die im Mai 2011
erstmals in der deutschen Hauptstadt stattfinden wird. Gleichzeitig
informierte Oliva über die wichtigsten Ergebnisse der diesjährigen
Challenge Bibendum in Rio de Janeiro, an der im Juni rund
5.000 Teilnehmer aus Industrie, Forschung und Politik teilge-
nommen haben.

Im Rahmen der Workshops kamen in Rio 120 Spezialisten aus aller
Welt zusammen und diskutierten aktuelle globale Heraus-
forderungen       zu      drei     zentralen      Themenblöcken:
1. Energieversorgung und Antriebskonzepte, 2. Sicherheit im
Straßenverkehr und 3. Verknüpfung aller Verkehrsteilnehmer durch
sogenannte Intelligent Transportation Systems (ITS). Die Experten
erarbeiteten dabei in mehreren Round Tables – ein fester
Bestandteil des Michelin Challenge Bibendum Programms –
zahlreiche Ansätze für eine umweltgerechte und sichere Mobilität.

Innermotorische Verbesserungen und neue Antriebsalternativen
Einer der Workshops beschäftigte sich mit dem Entwicklungs-
potenzial von Verbrennungsmotoren vor dem Hintergrund knapper
werdender fossiler Brennstoffe. Angesichts der aktuell 900
Millionen Fahrzeuge weltweit und einer Prognose von
1,5 Milliarden Fahrzeugen bis 2030 rückt die Frage nach der
Energieversorgung immer stärker in den Fokus. Trotz neuer
Antriebskonzepte wird der Verbrennungsmotor für die kommenden
20 Jahre noch der dominierende Fahrzeugantrieb sein. Um den
Ausstoß des Treibhausgases CO2 schnell und effizient zu verringern,
zählen innermotorische Verbesserungen zu den wichtigsten
Lösungsansätzen. Wichtige Maßnahmen wie Downsizing, Turbo-
aufladung, Wärmemanagement und Niederdruck-Abgasnach-
behandlung erhöhen schon heute messbar die Effizienz des Motors.
Dadurch sinken der Kraftstoffbedarf und die CO2-Emissionen.

Ein weiterer Weg, um die Abhängigkeit vom Mineralöl zu mindern,
ist der vermehrte Einsatz nachhaltiger Biokraftstoffe. Der Markt-
anteil der Biokraftstoffe dürfte laut der Expertenrunde der
10. Michelin Challenge Bibendum bis 2020 global auf 5 bis 10
Prozent wachsen. Ausnahmen bilden Länder wie Brasilien: Der süd-
amerikanische Erdölimporteur hat sich innerhalb von 15 Jahren zu
einem der wichtigsten Biokraftstoffexporteure gewandelt. Um den
globalen Erfolg der Biokraftstoffe zu sichern, müssen sie nachhaltig
gewonnen werden. Dies setzt die Auswahl geeigneter Pflanzen und
strenge Auflagen für die Produktionsstätten voraus, um einen
minimalen CO2-Ausstoß zu garantieren. Darüber hinaus können
innovative Technologien die landwirtschaftliche Produktion
steigern.

Einer der Workshops der Michelin Challenge Bibendum 2010
widmete sich dem Entwicklungspotenzial des Elektroautos. Bis
2020 rechnet der Expertenkreis weltweit mit einem Marktanteil von
voraussichtlich 5 bis 10 Prozent an Neufahrzeugen mit elektrischem
Antrieb. Dazu zählen batteriebetriebene Fahrzeuge ebenso wie
Hybridfahrzeuge und Modelle mit Brennstoffzelle. Um dem
Elektrofahrzeug vor allem in den Industrienationen zum
Durchbruch zu verhelfen, sind staatliche Fördermaßnahmen und
Infrastrukturprogramme notwendig. Vor allem die Entwicklung der
Ladeinfrastruktur wird die Verbreitung der Elektrofahrzeuge ent-
scheidend beeinflussen. Darüber hinaus hängt der Erfolg elektrisch
betriebener Fahrzeuge direkt von der Stabilität des Ölpreises ab:
Nur bei hohen oder steigenden Preisen bietet das Elektroauto wirt-
schaftliche Vorteile. Parallel setzen sich in dynamischen Schwellen-
ländern, allen voran China, völlig neue Konzepte der Elektro-
mobilität durch. Bereits heute sind 120 Millionen Zweiräder mit
Elektroantrieb im Einsatz. Neue, vierrädrige Fahrzeuge, die eher dem
Fahrrad als dem Automobil zuzuordnen sind, bieten in dem
bevölkerungsreichsten Land der Erde völlig neue Mobilitätschancen.

Verkehrssicherheit ohne Kompromisse
Laut der World Health Organization (WHO) wird bis 2030 die Zahl
der Verkehrstoten auf 2,4 Millionen und der Verletzten auf
50 Millionen pro Jahr steigen. Für Jugendliche zwischen 16 und 24
Jahren wären damit Verkehrsunfälle die häufigste Todesursache.
Die Arbeit der Expertenrunden der 10. Challenge Bibendum
mündete unter anderem in einem „White Paper For Safe Roads in
2050“. Der Beitrag unterstützt das Programm der WHO „Decade of
Action for Road Safety“ (2011–2020) und bietet Vorschläge zur
Verbesserung der weltweiten Verkehrssicherheit.

Darüber hinaus befassten sich die Experten mit der Frage, wie sich
Insassensicherheit mit der Forderung nach immer leichteren Fahr-
zeugen vereinen lässt. Aufgrund der gestiegenen Sicherheitsanfor-
derungen ist in den vergangenen Jahren das durchschnittliche Fahr-
zeuggewicht konstant gestiegen. Um den Kraftstoffbedarf und damit
die CO2-Emissionen zu senken, muss die nächste Fahrzeug-
generation bei gleichbleibend hohen Sicherheitsreserven leichter
werden. Ein wichtiger Schritt auf diesem Weg ist der Einsatz neuer
Materialverbindungen. So kommen im Fahrzeugbau vermehrt
Kombinationen aus hochfesten Stählen, Aluminium und besonders
leichten Kompositmaterialien zum Einsatz. Dadurch lässt sich der
Anspruch nach hoher Sicherheit und Leichtbau miteinander vereinen.

Innovative Technik im Dienst der Mobilität
In einem dritten Themenblock befassten sich die Experten mit der
Bedeutung der Intelligent Transportation Systems (ITS) für das
Verkehrsgeschehen der Zukunft. „Während das 20. Jahrhundert die
Power und Autonomie des Automobils verkörperte, steht das
21. Jahrhundert für die Interaktivität“, erklärte Oliva. „Die
Fortschritte der Informatik und der Miniaturisierung eröffnen völlig
neue Horizonte.“ Dank neuer Technologien lässt sich der Verkehr
in den urbanen Ballungsräumen deutlich besser steuern. Die
interaktive Bordelektronik ermöglicht es, Fahrzeuge effizienter in
das Verkehrsgeschehen einzubinden. Anwendungen wie Parkleit-
systeme, Verkehrsberichte und Reiseinformationen sorgen für mehr
Sicherheit und Effizienz auf den Straßen.

Exemplarisch für die neuen Möglichkeiten ist die Zusammenarbeit
des Mobilfunkanbieters Nokia und Caltrans, verantwortlich für die
kalifornischen Autobahnen: Telefonie-Signale werden ausgewertet.
Die gewonnenen Daten informieren die Autofahrer in Echtzeit über
das Verkehrsaufkommen. Zu den erfolgreichsten Anwendungen der
vergangenen zehn Jahre auf globaler Ebene gehört die Steuerung
des Busverkehrs in europäischen, amerikanischen und inzwischen
auch asiatischen Metropolen. Durch flexible Ampelschaltungen
und Datentransfer in Echtzeit konnte die Busmobilität optimiert
und die Emissionen deutlich verringert werden.

Laut der Expertenrunde kann durch ITS das Stauaufkommen um
5 bis 15 Prozent reduziert werden. Die Zahl der Verkehrstoten lässt
sich um 5 bis 15 Prozent und die der Verletzten um 5 bis 10 Prozent
vermindern. Darüber hinaus lassen sich durch die IT-
Anwendungen die CO2-Emissionen um 10 bis 20 Prozent senken.

Alle Informationen zur Challenge Bibendum in Rio und zu den
Workshops unter:

http://www.challengebibendum.com/en/Challenge-
Bibendum/Rio-2010

Homepage: http://www.challengebibendum.com

Bilder und TV Footage von den Michelin Challenge Bibendum
Events der vergangenen Jahre stehen unter folgendem Link zum
Download bereit:
ftp://81.255.116.206/Presse
login: michelin
password: presse
file: MICHELIN CHALLENGE BIBENDUM 2011 - BERLIN

Rückfragen bitte an:
Thomas Hermann                    Telefon +49 (0)721 530-2543

Media-Kontakt Michelin Gruppe Telefon +33 (0)1456 61343

Download dieser Pressemeldung unter: www.michelin-presse.de


Michelin Reifenwerke AG & Co. KGaA, Öffentlichkeitsarbeit,
Michelinstraße 4, 76185 Karlsruhe, Fax +49 (0)721 530-1555

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  • 1. PRESSEINFORMATION Karlsruhe, 26. November 2010 10. Michelin Challenge Bibendum in Rio war wichtiger Impulsgeber für die Mobilität von morgen Internationales Forum dient regelmäßig als Ideenpool für nachhaltige Mobilität im Straßenverkehr „Seit der Gründung vor zwölf Jahren hat sich die Michelin Challenge Bibendum in der Fachwelt zu einem anerkannten internationalen Forum für individuelle und nachhaltige Mobilität entwickelt“, betonte Patrick Oliva, Direktor für Zukunftsforschung und Nachhaltigkeit bei Michelin, im Rahmen einer Pressekonferenz in Berlin. Der Reifenhersteller präsentierte dort seine Pläne für die 11. Auflage der Michelin Challenge Bibendum, die im Mai 2011 erstmals in der deutschen Hauptstadt stattfinden wird. Gleichzeitig informierte Oliva über die wichtigsten Ergebnisse der diesjährigen Challenge Bibendum in Rio de Janeiro, an der im Juni rund 5.000 Teilnehmer aus Industrie, Forschung und Politik teilge- nommen haben. Im Rahmen der Workshops kamen in Rio 120 Spezialisten aus aller Welt zusammen und diskutierten aktuelle globale Heraus- forderungen zu drei zentralen Themenblöcken: 1. Energieversorgung und Antriebskonzepte, 2. Sicherheit im Straßenverkehr und 3. Verknüpfung aller Verkehrsteilnehmer durch sogenannte Intelligent Transportation Systems (ITS). Die Experten erarbeiteten dabei in mehreren Round Tables – ein fester Bestandteil des Michelin Challenge Bibendum Programms – zahlreiche Ansätze für eine umweltgerechte und sichere Mobilität. Innermotorische Verbesserungen und neue Antriebsalternativen Einer der Workshops beschäftigte sich mit dem Entwicklungs- potenzial von Verbrennungsmotoren vor dem Hintergrund knapper werdender fossiler Brennstoffe. Angesichts der aktuell 900 Millionen Fahrzeuge weltweit und einer Prognose von 1,5 Milliarden Fahrzeugen bis 2030 rückt die Frage nach der Energieversorgung immer stärker in den Fokus. Trotz neuer Antriebskonzepte wird der Verbrennungsmotor für die kommenden 20 Jahre noch der dominierende Fahrzeugantrieb sein. Um den Ausstoß des Treibhausgases CO2 schnell und effizient zu verringern, zählen innermotorische Verbesserungen zu den wichtigsten Lösungsansätzen. Wichtige Maßnahmen wie Downsizing, Turbo- aufladung, Wärmemanagement und Niederdruck-Abgasnach-
  • 2. behandlung erhöhen schon heute messbar die Effizienz des Motors. Dadurch sinken der Kraftstoffbedarf und die CO2-Emissionen. Ein weiterer Weg, um die Abhängigkeit vom Mineralöl zu mindern, ist der vermehrte Einsatz nachhaltiger Biokraftstoffe. Der Markt- anteil der Biokraftstoffe dürfte laut der Expertenrunde der 10. Michelin Challenge Bibendum bis 2020 global auf 5 bis 10 Prozent wachsen. Ausnahmen bilden Länder wie Brasilien: Der süd- amerikanische Erdölimporteur hat sich innerhalb von 15 Jahren zu einem der wichtigsten Biokraftstoffexporteure gewandelt. Um den globalen Erfolg der Biokraftstoffe zu sichern, müssen sie nachhaltig gewonnen werden. Dies setzt die Auswahl geeigneter Pflanzen und strenge Auflagen für die Produktionsstätten voraus, um einen minimalen CO2-Ausstoß zu garantieren. Darüber hinaus können innovative Technologien die landwirtschaftliche Produktion steigern. Einer der Workshops der Michelin Challenge Bibendum 2010 widmete sich dem Entwicklungspotenzial des Elektroautos. Bis 2020 rechnet der Expertenkreis weltweit mit einem Marktanteil von voraussichtlich 5 bis 10 Prozent an Neufahrzeugen mit elektrischem Antrieb. Dazu zählen batteriebetriebene Fahrzeuge ebenso wie Hybridfahrzeuge und Modelle mit Brennstoffzelle. Um dem Elektrofahrzeug vor allem in den Industrienationen zum Durchbruch zu verhelfen, sind staatliche Fördermaßnahmen und Infrastrukturprogramme notwendig. Vor allem die Entwicklung der Ladeinfrastruktur wird die Verbreitung der Elektrofahrzeuge ent- scheidend beeinflussen. Darüber hinaus hängt der Erfolg elektrisch betriebener Fahrzeuge direkt von der Stabilität des Ölpreises ab: Nur bei hohen oder steigenden Preisen bietet das Elektroauto wirt- schaftliche Vorteile. Parallel setzen sich in dynamischen Schwellen- ländern, allen voran China, völlig neue Konzepte der Elektro- mobilität durch. Bereits heute sind 120 Millionen Zweiräder mit Elektroantrieb im Einsatz. Neue, vierrädrige Fahrzeuge, die eher dem Fahrrad als dem Automobil zuzuordnen sind, bieten in dem bevölkerungsreichsten Land der Erde völlig neue Mobilitätschancen. Verkehrssicherheit ohne Kompromisse Laut der World Health Organization (WHO) wird bis 2030 die Zahl der Verkehrstoten auf 2,4 Millionen und der Verletzten auf 50 Millionen pro Jahr steigen. Für Jugendliche zwischen 16 und 24 Jahren wären damit Verkehrsunfälle die häufigste Todesursache. Die Arbeit der Expertenrunden der 10. Challenge Bibendum mündete unter anderem in einem „White Paper For Safe Roads in
  • 3. 2050“. Der Beitrag unterstützt das Programm der WHO „Decade of Action for Road Safety“ (2011–2020) und bietet Vorschläge zur Verbesserung der weltweiten Verkehrssicherheit. Darüber hinaus befassten sich die Experten mit der Frage, wie sich Insassensicherheit mit der Forderung nach immer leichteren Fahr- zeugen vereinen lässt. Aufgrund der gestiegenen Sicherheitsanfor- derungen ist in den vergangenen Jahren das durchschnittliche Fahr- zeuggewicht konstant gestiegen. Um den Kraftstoffbedarf und damit die CO2-Emissionen zu senken, muss die nächste Fahrzeug- generation bei gleichbleibend hohen Sicherheitsreserven leichter werden. Ein wichtiger Schritt auf diesem Weg ist der Einsatz neuer Materialverbindungen. So kommen im Fahrzeugbau vermehrt Kombinationen aus hochfesten Stählen, Aluminium und besonders leichten Kompositmaterialien zum Einsatz. Dadurch lässt sich der Anspruch nach hoher Sicherheit und Leichtbau miteinander vereinen. Innovative Technik im Dienst der Mobilität In einem dritten Themenblock befassten sich die Experten mit der Bedeutung der Intelligent Transportation Systems (ITS) für das Verkehrsgeschehen der Zukunft. „Während das 20. Jahrhundert die Power und Autonomie des Automobils verkörperte, steht das 21. Jahrhundert für die Interaktivität“, erklärte Oliva. „Die Fortschritte der Informatik und der Miniaturisierung eröffnen völlig neue Horizonte.“ Dank neuer Technologien lässt sich der Verkehr in den urbanen Ballungsräumen deutlich besser steuern. Die interaktive Bordelektronik ermöglicht es, Fahrzeuge effizienter in das Verkehrsgeschehen einzubinden. Anwendungen wie Parkleit- systeme, Verkehrsberichte und Reiseinformationen sorgen für mehr Sicherheit und Effizienz auf den Straßen. Exemplarisch für die neuen Möglichkeiten ist die Zusammenarbeit des Mobilfunkanbieters Nokia und Caltrans, verantwortlich für die kalifornischen Autobahnen: Telefonie-Signale werden ausgewertet. Die gewonnenen Daten informieren die Autofahrer in Echtzeit über das Verkehrsaufkommen. Zu den erfolgreichsten Anwendungen der vergangenen zehn Jahre auf globaler Ebene gehört die Steuerung des Busverkehrs in europäischen, amerikanischen und inzwischen auch asiatischen Metropolen. Durch flexible Ampelschaltungen und Datentransfer in Echtzeit konnte die Busmobilität optimiert und die Emissionen deutlich verringert werden. Laut der Expertenrunde kann durch ITS das Stauaufkommen um 5 bis 15 Prozent reduziert werden. Die Zahl der Verkehrstoten lässt sich um 5 bis 15 Prozent und die der Verletzten um 5 bis 10 Prozent vermindern. Darüber hinaus lassen sich durch die IT-
  • 4. Anwendungen die CO2-Emissionen um 10 bis 20 Prozent senken. Alle Informationen zur Challenge Bibendum in Rio und zu den Workshops unter: http://www.challengebibendum.com/en/Challenge- Bibendum/Rio-2010 Homepage: http://www.challengebibendum.com Bilder und TV Footage von den Michelin Challenge Bibendum Events der vergangenen Jahre stehen unter folgendem Link zum Download bereit: ftp://81.255.116.206/Presse login: michelin password: presse file: MICHELIN CHALLENGE BIBENDUM 2011 - BERLIN Rückfragen bitte an: Thomas Hermann Telefon +49 (0)721 530-2543 Media-Kontakt Michelin Gruppe Telefon +33 (0)1456 61343 Download dieser Pressemeldung unter: www.michelin-presse.de Michelin Reifenwerke AG & Co. KGaA, Öffentlichkeitsarbeit, Michelinstraße 4, 76185 Karlsruhe, Fax +49 (0)721 530-1555