[PDF] Pressemitteilung: Bundesministerin Aigner und BITKOM-Präsident Scheer: Seniorinnen und Senioren für die Chancen des Internets begeistern
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DATUM 3. November 2010
NUMMER 192
SPERRFRIST
Bundesministerin Aigner und BITKOM-Präsident Scheer:
Seniorinnen und Senioren für die Chancen des Internets begeistern
Umfrage: Nur 32 Prozent der älteren Menschen nutzen das Netz
Bundesverbraucherministerin Ilse Aigner und BITKOM-Präsident Prof. Dr. August-
Wilhelm Scheer haben die stärkere Teilhabe älterer Menschen am Internet als eine
„wichtige Aufgabe für Wirtschaft und Politik“ bezeichnet. „20 Prozent der Deutschen sind 65
Jahre und älter. Doch nur elf Prozent aller Internetnutzer sind Senioren. Wir müssen den
älteren Menschen die Scheu vor dem Internet nehmen und ihnen den Zugang erleichtern.
Das Internet ist nicht nur Informationsquelle, sondern erleichtert auch Kontakte im täglichen
Leben“, sagten Bundesverbraucherministerin Ilse Aigner und BITKOM-Präsident Prof. Dr.
August-Wilhelm Scheer am Mittwoch in Berlin anlässlich der Veröffentlichung einer
Untersuchung zur Internetnutzung von Senioren. Dabei wurden auch Empfehlungen für
Senioren im Internet vorgestellt, die vom Bundesverbraucherministerium und dem
Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien e.V. (BITKOM)
erstellt wurden.
„Das Internet ist heute längst nicht nur für junge und mittlere Altersgruppen attraktiv“, sagte
Bundesverbraucherministerin Ilse Aigner. „Ich möchte, dass alle Generationen vom
technischen Fortschritt profitieren und Zugang zur digitalen Welt erhalten. Wir müssen
Ängste und Hemmschwellen älterer Menschen vor dem Internet abbauen, aber gleichzeitig
mögliche Risiken offen benennen und über Sicherheitsmaßnahmen informieren. Daher
fördern wir verschiedene Projekte und Broschüren mit Tipps, wie man sich sicher und leicht
in der digitalen Welt bewegt.“
Das Bundesverbraucherministerium und BITKOM haben für ältere Verbraucherinnen und
Verbraucher Tipps zusammengestellt, wie der Einstieg ins Internet einfach und sicher
gelingen kann. Das Informationsblatt ist unter www.bmelv.de und www.bitkom.org
online kostenfrei verfügbar.
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„Nur jeder Dritte ab 65 nutzt
bisher das Internet“, sagte
BITKOM- Präsident Prof. Dr.
August-Wilhelm Scheer. Nach
einer Erhebung von BITKOM
und dem Hamburger
Meinungsforschungsinstitut Aris
sind erst 32 Prozent der
Senioren online. „Wer einmal
vernetzt ist, macht dabei in aller
Regel hervorragende
Erfahrungen“, so Scheer. Die
sogenannten „Silver Surfer“
geben dem Internet Bestnoten: So sagen 95 Prozent, das Internet sei ein Gewinn durch
nützliche Informationen, 90 Prozent betrachten das Netz als Plus an Flexibilität, und 86
Prozent sehen es als Gewinn für ihre Lebensqualität.
Bemerkenswert ist, welch große Rolle das Internet für das soziale Leben älterer Nutzer
spielt: Zwei Drittel (64 Prozent) sagten, sie hätten bestehende Freundschaften aufgefrischt,
mehr als die Hälfte (58 Prozent) nach eigenem Bekunden gute Freunde kennengelernt.
Jeder vierte Surfer ab 65 hat der Studie zufolge sogar einen neuen Lebenspartner im
Internet gefunden. „Das Internet boomt als Freundschafts- und Partner-Netzwerk für ältere
Menschen“, erklärt Scheer. 82 Prozent der älteren Anwender machen nach eigenen
Angaben nur positive Erfahrungen mit anderen Internetnutzern.
Nach einer Erhebung von BITKOM und Forsa ist inzwischen jeder sechste Internetnutzer ab
65 auch Mitglied eines sozialen Netzwerks (Community). „Für ältere Nutzer werden
Communitys zunehmend attraktiv. Die Zahl der älteren Mitglieder wird rasch steigen, und es
wird zunehmend Netzwerke speziell für Senioren geben“, kommentiert BITKOM-Präsident
Scheer. „In sozialen Netzwerken sollten aber auch die älteren Nutzer darauf achten, für wen
ihre persönlichen Informationen sichtbar sind. In der Regel ist dies in der Grundeinstellung
das gesamte Netzwerk. Hier würde ich eine Beschränkung auf Freunde empfehlen“, sagte
Bundesministerin Aigner. Auch von den sozialen Netzwerken forderte Aigner, dass sie die
Privatsphäre ihrer Mitglieder ernst nehmen und eine restriktive Grundeinstellung vornehmen,
die eine aktive Freischaltung von Informationen für andere erfordert. Ohne ausdrückliche
Zustimmung der Verbraucher dürfe es auch im Internet generell keine Weitergabe
persönlicher Daten geben. „Gerade soziale Netzwerke für Senioren können nur dann
langfristig erfolgreich sein, wenn sie die Daten ihrer Mitglieder umfassend schützen“, so
Aigner.
Als Hindernis für eine stärkere Internetnutzung von Senioren erweisen sich Sicherheits-
bedenken. BITKOM zufolge verzichten 40 Prozent der älteren Nutzer auf Transaktionen wie
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Shopping, Banking oder Reisebuchungen. Deshalb nehmen Tipps zur Sicherheit und zum
Datenschutz breiten Raum ein in den Empfehlungen von BITKOM und BMELV.
Bundesverbraucherministerin Aigner und Verbands-Chef Scheer appellierten an ältere
Verbraucherinnen und Verbraucher, nur nach sorgfältiger Prüfung ihre Daten im Internet
freizugeben: „Internet-Nutzer sollten genau darauf achten, an wen sie ihre E-Mail-Adresse
weitergeben oder ob sie bei Online-Services in die Weitergabe ihrer persönlichen Daten
einwilligen. Auch Informationen über die Wohnsituation oder die finanziellen Verhältnisse
gehören nicht ins Internet. Vielen Internetnutzern ist häufig nicht klar, dass im Internet nichts
einfach verschwindet und auch gelöschte Inhalte als Kopie an anderer Stelle im Netz noch
auftauchen können.“
Folgende durch das Bundesverbraucherministerium geförderte Projekte unterstützen die
Verbraucherinnen und Verbraucher bereits heute beim sicheren Surfen:
- Broschüre „Wegweiser durch die digitale Welt für ältere Bürgerinnen und Bürger“, der
von dem Seniorenverband BAGSO e.V. erstellt wurde.
- Das Informationsportal www.verbraucher-sicher-online.de der Technischen
Universität Berlin bietet praktische Tipps und Anleitungen wie die Nutzer Schritt für
Schritt ihren Computer sicher einstellen und ihre Daten schützen können. Hier findet
sich auch eine Übersicht über viele weitere Angebote rund um Computer- und
Internetkompetenz für verschiedenste Zielgruppen.
- Auf der Internetseite www.surfer-haben-rechte.de des Verbraucherzentrale
Bundesverbandes erfahren die Verbraucher, was Datenschutz, Vertragsrecht und
Urheberrecht im Online-Alltag für sie bedeuten. Hier können die Verbraucher auch
schwarze Schafe melden.
BITKOM gibt ebenfalls eigene Verbraucherinformationen heraus und beteiligt sich an der
Initiative „Deutschland sicher im Netz e.V.“, in deren Beirat auch das BMELV vertreten ist.
Die Initiative ist ein Gemeinschaftsprojekt mehrerer Verbände, Unternehmen und
Institutionen unter Schirmherrschaft des Bundesinnenministeriums. Hier bekommen
Unternehmen, Privatnutzer und Jugendliche Tipps zum sicheren Surfen.
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