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IWAK
Institut für Wirtschaft, Arbeit und Kultur
Zentrum an der Goethe-Universität Frankfurt am Main




Beschäftigungsprognose 2012/2013
    für die Region Rhein-Main
  IWAK-Betriebsbefragung im Herbst 2011

                      Dipl. Vw. Christian Baden
                        Prof. Dr. Alfons Schmid
Vorbemerkung
Das Institut für Wirtschaft, Arbeit und    zungen die Beschäftigung bis Ende
Kultur (IWAK), Zentrum an der Univer-      2012 bzw. Ende 2013.
sität Frankfurt, führt seit 1995, geför-   Zu der Prognose einige methodische
dert durch die Regionaldirektion Hes-      Anmerkungen: Beschäftigungsprogno-
sen der Bundesagentur für Arbeit in        sen auf Basis von Betriebsbefragun-
Zusammenarbeit mit dem Institut für        gen tendieren dazu, die tatsächliche
Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der      Entwicklung etwas zu unterschätzen.
Bundesagentur für Arbeit (IAB) Hessen      Dies liegt daran, dass künftige Neu-
jährlich eine Betriebsbefragung in der     gründungen durch Befragungen nicht
Region Rhein-Main durch.                   erfasst werden können. Der Beschäfti-
Ziel der Untersuchung ist es, Einschät-    gungszuwachs durch Betriebe, die erst
zungen der Betriebe über künftige          2012 oder 2013 gegründet werden,
Entwicklungen auf dem Arbeitsmarkt         kann somit nicht berücksichtigt wer-
der Region zu erhalten und mögliche        den. Ein Teil dieser Betriebe scheidet
Probleme frühzeitig zu erkennen. Eine      bereits nach kurzer Zeit wieder aus
solche, auf die Zukunft gerichtete Un-     dem Markt aus oder könnte bspw.
tersuchung bietet allen Arbeitsmarktak-    nach einem Jahr wieder Beschäftigung
teuren eine wertvolle Informationsbasis    abbauen. Dennoch ist der Beschäfti-
für problemadäquates Handeln.              gungssaldo dieser Neugründungen in
                                           den ersten Jahren positiv.
Die Abgrenzung der Region Rhein-
Main umfasst die IHK-Bezirke Rhein-        Wir haben diesen Zuwachs bei der
hessen, Wiesbaden, Frankfurt, Lim-         Beschäftigungsprognose berücksichtigt
burg,   Gießen-Friedberg,    Hanau-        und die Befragungsergebnisse durch
Gelnhausen-Schlüchtern, Offenbach,         einen entsprechenden Faktor vorsich-
Darmstadt sowie Aschaffenburg.             tig korrigiert. Da für die Region Rhein-
                                           Main keine Zahlen für Beschäftigungs-
Bei der Befragung wurden im Herbst
                                           effekte aufgrund von Neugründungen
2011 6.800 Fragebögen verschickt.
                                           vorliegen, haben wir näherungsweise
Der Rücklauf umfasste 1.300 Frage-
                                           die Ergebnisse aus dem IAB Betriebs-
bögen, von denen fast alle verwertbar
                                           panel für Hessen herangezogen.
waren. Da es sich um eine geschichte-
te Stichprobe handelt, wurden die Da-      Die Untersuchungsergebnisse sind
ten nach Betriebsgröße und Wirt-           repräsentativ, d.h. die berechneten
schaftszweigen gewichtet. Nach der         Werte stehen für alle Betriebe mit min-
Gewichtung stehen diese für 305.000        destens einem sozialversicherungs-
Beschäftigte aus 14.000 Betrieben.         pflichtig Beschäftigten in der Region
                                           Rhein-Main. Die absoluten Zahlen in
Der vorliegende Report prognostiziert
                                           diesem Report beziehen sich auf die
auf Basis der betrieblichen Einschät-
                                           gewichtete Stichprobe.




IWAK - REPORT 2/2011                                                    Seite    2
Arbeitsmarkt in der Region Rhein-Main bleibt weiter stabil – Beschäftigung im
   Rhein-Main Gebiet wird bis Ende 2012 um knapp ein Prozent ansteigen
Trotz Finanzkrise ist das Bruttoin-                    Trotz dieser zurückhaltenden Erwar-
landsprodukt (BIP) in Deutschland                      tungen wird sich nach den Ergebnis-
auch 2011 weiter gestiegen und lag –                   sen       der     aktuellen    IWAK-
preis-, saison- und kalenderbereinigt –                Betriebsbefragung der Arbeitsmarkt in
im zweiten Quartal 2011 um 2,7 Pro-                    der Region Rhein-Main auch weiterhin
zent höher als im zweiten Quartal des                  positiv entwickeln: Demnach erwarten
Vorjahres. Alle führenden Forschungs-                  die Betriebe bis Ende 2012 einen An-
institute sowie die Bundesregierung                    stieg der Gesamtbeschäftigung um ca.
und der Sachverständigenrat erwarten                   ein Prozent. Die sozialversicherungs-
für das Jahr 2011 insgesamt ein BIP-                   pflichtige Beschäftigung wird dabei
Wachstum gegenüber 2010 von etwa                       allerdings nur um etwa 0,5 Prozent
drei Prozent.                                          ansteigen.

Für das nächste Jahr wird ein deutli-                  Dieser Trend ist nach Einschätzung
cher Rückgang des Wachstums prog-                      der Betriebe längerfristig und wird sich
nostiziert, die Bundesregierung erwar-                 bis Ende 2013 weiter fortsetzen. Bis
tet für 2012 noch ein Wachstum von                     dahin wird ein Anstieg der Gesamtbe-
ca. einem Prozent, der Sachverständi-                  schäftigung um etwa 1,6 Prozent in der
genrat geht von 0,9 Prozent aus.                       Region Rhein-Main erwartet.



          Beschäftigungsprognose für die Region Rhein‐Main bis Ende 2012/2013, 
                                  Angaben in Prozent

                                                                             1,5




               1,0




                                               0,5




   Gesamtbeschäftigung bis Ende       soz.versicherungspfl.      Gesamtbeschäftigung bis Ende 
             2012                  Beschäftigung bis Ende 2012             2013




IWAK - REPORT 2/2011                                                                      Seite   3
Unterschiedliche Entwicklungen in den Dienstleistungsbranchen erwartet

     Bei der letztjährigen IWAK Prognose                               Dienstleistungsbranchen: Während die
     wurde als Besonderheit hervorgeho-                                Bereiche Information und Kommunika-
     ben, dass positive Beschäftigungser-                              tion und auch die Sonstigen Dienstleis-
     wartungen - mit Ausnahme des öffent-                              tungen von einem weit überdurch-
     lichen Bereichs – von allen Branchen                              schnittlichen   Beschäftigungsanstieg
     formuliert wurden und die früher häufig                           ausgehen, erwarten die Betriebe aus
     zu beobachtende Diskrepanz zwischen                               dem Sektor wirtschaftliche, wissen-
     Dienstleistungssektoren (als Beschäf-                             schaftliche und freiberufliche Dienst-
     tigungsmotor) und den anderen Bran-                               leistungen einen deutlichen Beschäfti-
     chen (als stagnierende oder schrump-                              gungsrückgang von über zwei Pro-
     fende Bereiche) so nicht mehr be-                                 zent. Ebenfalls negativ ist – wie im
     obachtbar war (vgl. IWAK-Report                                   vergangenen Jahr – die Prognose aus
     2/2010).                                                          dem Bereich der öffentlichen Verwal-
                                                                       tung. Leicht überdurchschnittliches
     Für die aktuelle Prognose ergibt sich                             Beschäftigungswachstum wird noch im
     ein etwas anderes Bild. Auffällig sind                            Handel und im Sektor Verkehr und
     insbesondere die doch sehr unter-                                 Lagerei erwartet, das Produzierende
     schiedlichen Erwartungen in den                                   Gewerbe liegt in etwa im Durchschnitt.
                                                                   

      Erwartete Beschäftigungsentwicklung für die Region Rhein‐Main bis Ende 2012 nach Wirtschafts‐
                                      zweigen, Angaben in Prozent 


              Information und Kommunikation                                                                   8,2
                                                                                                             7,9
                      Sonstige Dienstleistungen                                               3,5
                                                                                                 4,1
               Energie‐ und Wasserversorgung                                             2,7
                                                                                            3,3
                                          Handel                             0,7
                                                                                        2,3
                                    Baugewerbe                               0,7
                                                                                  1,6
                            Verkehr und Lagerei                                  1,5
                                                                                1,2
                Gesundh.‐, Vet.‐ u. Sozialwesen                              0,7
                                                                               1,1
      Durchschnitt Region Region  Rhein‐Main                                0,5
                                                                              1,0
            Finanz‐ und Versicherungsdienstl.n                            0,1
                                                                              1,0
                                   Gastgewerbe                             0,4
                                                                              1,0
                      Verarbeitendes Gewerbe                                  0,9
                                                                              1,0
                      Erziehung und Unterricht                 ‐0,8
                                                                            0,6
                Öffentl. Verwaltung / Org. o. E.              ‐1,2
                                                                ‐0,8
wirtschaftl./ wissenschaftl./ freiberufl. Dienstl.     ‐2,1
                                                     ‐2,5

                 soz.vers.pfl. Beschäftigung bis Ende 2012             Gesamtbeschäftigung bis Ende 2012



     IWAK - REPORT 2/2011                                                                                  Seite    4
Starker Beschäftigungsanstieg in mittelgroßen Betrieben erwartet

Auch bei einer Differenzierung nach                       Ende 2012 aus. Ein nennenswerter
Betriebsgrößenklassen ergeben sich                        Beschäftigungsabbau wird von den
deutliche Unterschiede gegenüber der                      Großbetrieben damit nach den letzten
letztjährigen IWAK-Befragung. Den                         beiden IWAK-Befragungen nicht mehr
stärksten Beschäftigungszuwachs er-                       erwartet. Angesichts der Prognosen
warten aktuell die mittelgroßen Betrie-                   aus den Jahren davor, die immer eine
be (50-249 Beschäftigte) und nicht                        deutliche negative Beschäftigungsent-
mehr die kleineren oder Kleinstbetriebe                   wicklung für die Großbetriebe beinhal-
wie noch im letzten Jahr. Dies gilt so-                   teten, ist dies eher positiv zu bewerten.
wohl für die Entwicklung der Gesamt-
                                                          Hervorzuheben bleibt noch, dass
beschäftigung als auch für die sozial-
                                                          Kleinstbetriebe (weniger als 10 Be-
versicherungspflichtige Beschäftigung.
                                                          schäftigte) einen überdurchschnittlich
Großbetriebe mit mehr als 249 Be-
                                                          starken Anstieg der sozialversiche-
schäftigten gehen nach wie vor von
                                                          rungspflichtigen Beschäftigung erwar-
stagnierenden Beschäftigtenzahlen bis
                                                          ten.


            Erwartete Beschäftigungsentwicklung für die Region Rhein‐Main bis Ende 
                     2012 nach Betriebsgrößenklassen, Angaben in Prozent


                                                         0,5
   Durchschnitt Region Rhein‐Main
                                                                     1,0


                                  ‐0,1
  250 und mehr Beschäftigte
                                                0,2


                                                                             1,4
        50‐249 Beschäftigte
                                                                                            2,1


                                                0,2
         10‐49 Beschäftigte
                                                                           1,3


                                                               0,8
            1‐9 Beschäftigte
                                                   0,3


          soz.versicherungs.pfl. Beschäftigte bis Ende 2012    Gesamtbeschäftigte bis Ende 2012




IWAK - REPORT 2/2011                                                                       Seite   5
Beschäftigungssituation in der Region Rhein-Main bleibt auch mittelfristig po-
   sitiv – Bis Ende 2013 wird ein Beschäftigungswachstum um 1,6 Prozent erwar-
                                         tet

  Die positive Entwicklung der Beschäf-                         ten ansteigen. Der Handel geht eben-
  tigtenzahlen in der Region Rhein-Main                         falls von einem überdurchschnittlich
  wird sich nach Angaben der Betriebe                           starken Anstieg aus. Berücksichtigt
  auch im Jahr 2013 fortsetzen, aller-                          man die Erwartungen der Betriebe für
  dings in etwas abgeschwächter Form.                           2012, dann wird der Bereich Informati-
  Die Betriebe erwarten bis dahin im                            on und Kommunikation 2013 vermut-
  Vergleich zum Befragungszeitpunkt                             lich eher stagnieren, während beim
  einen Beschäftigungszuwachs um et-                            Handel und den Sonstigen Dienstleis-
  wa 1,6 Prozent. Da für 2012 schon mit                         tungen ein weiterer Beschäftigungsan-
  einer Steigerung um ein Prozent ge-                           stieg zu erwarten ist. Negativ in der
  rechnet wird, bedeutet dies, dass sich                        Zwei-Jahres-Betrachtung bleiben die
  das Wachstum der Beschäftigung                                öffentliche Verwaltung und die wirt-
  2013 vermutlich verringern wird.                              schaftlichen, wissenschaftlichen und
                                                                freiberuflichen Dienstleistungen. Der
  Die    zweijährige   Prognose     zeigt                       überwiegende Teil des Stellenabbaus
  sektoral eine ähnliche Entwicklung wie                        wird sich in diesen Bereichen aber
  die Prognose bis Ende 2012. Im Ver-                           vermutlich bereits 2012 vollziehen, so
  gleich zum Befragungszeitpunkt wird                           dass auch hier für 2013 eher von stag-
  die Beschäftigung im Bereich Informa-                         nierenden Beschäftigtenzahlen ausge-
  tion und Kommunikation sowie bei den                          gangen werden kann.
  Sonstigen Dienstleistungen am stärks-

            Erwartete Gesamtbeschäftigungsentwicklung für die Region Rhein‐Main bis Ende 2013 nach 
                                   Wirtschaftszweigen, Angaben in Prozent

              Information und Kommunikation                                                           7,6
                      Sonstige Dienstleistungen                                                 6,3
               Energie‐ und Wasserversorgung                                                    6,2
                                          Handel                                          5,1
                                   Gastgewerbe                                      3,2
                Gesundh.‐, Vet.‐ u. Sozialwesen                               1,8
               Durchschnitt Region Rhein‐Main                                 1,6
                            Verkehr und Lagerei                              1,5
                      Verarbeitendes Gewerbe                                1,2
            Finanz‐ und Versicherungsdienstl.n                          0,9
                                    Baugewerbe                        0,4
                      Erziehung und Unterricht                 ‐0,2
                Öffentl. Verwaltung / Org. o. E.        ‐1,3
wirtschaftl./ wissenschaftl./ freiberufl. Dienstl.   ‐2,0



  IWAK - REPORT 2/2011                                                                           Seite      6
Die bis Ende 2013 prognostizierten                schäftigungszuwächse werden – wie in
Beschäftigungszuwächse fallen bei                 fast    allen    bisherigen     IWAK-
den Kleinst- und Kleinbetrieben über-             Betriebsbefragungen auch – überwie-
durchschnittlich hoch aus, während                gend von Kleinst- und Kleinbetrieben
größere Betriebe und Großbetriebe nur             getragen. Dass Großbetriebe keine
von einem unterdurchschnittlichen                 negativen Beschäftigungserwartungen
Wachstum ausgehen. Im Gegensatz                   formulieren, ist allerdings eine Aus-
zur aktuellen Ein-Jahres-Prognose                 nahme. Üblicherweise wird ein Teil des
zeigt sich bei der Zwei-Jahres-                   Beschäftigungszuwachses durch Be-
Betrachtung damit wieder das übliche              schäftigungsabbau in den Großbetrie-
Bild für die Region Rhein-Main: Be-               ben kompensiert.


          Erwartete Gesamtbeschäftigungsentwicklung für die Region Rhein‐
          Main bis Ende 2013 nach Betriebsgrößenklassen, Angaben in Prozent


   Durchschnitt Region                     1,6
   Rhein‐Main

         250 und mehr 
                          0,1
          Beschäftigte


    50‐249 Beschäftigte          0,8



     10‐49 Beschäftigte                                                 4,0



       1‐9 Beschäftigte                                    2,9




  29 Prozent aller Betriebe in der Region befürchten für ihren Betrieb Auswir-
        kungen durch einen Rückgang an verfügbaren Arbeitskräften

Die Diskussion um einen bevorstehen-              zungsprobleme bei den Betrieben in
den Fachkräftemangel wird nicht nur               der Region Rhein-Main waren eben-
bundesweit, sondern auch regional                 falls Gegenstand der aktuellen IWAK-
geführt. Laut IHK werden bereits in den           Betriebsbefragung. Die Ergebnisse
kommenden fünf Jahren in der Region               werden wir in dem nächsten IWAK-
Rhein-Main erhebliche ungedeckte                  Report ausführlich behandelt.
Bedarfe an Fachkräften zu erwarten
                                                  Im Rahmen des vorliegenden Reports
sein. Die IHK spricht von bis zu
                                                  wollen wir nur kurz die möglichen
150.000 Fachkräften, die der Region
                                                  Auswirkungen des demographisch be-
Rhein-Main jährlich fehlen werden. Art
                                                  dingten Rückgangs an verfügbaren
und Umfang aktueller Stellenbeset-

IWAK - REPORT 2/2011                                                          Seite   7
Arbeitskräften für die Betriebe darstel-                terricht sowie das Verarbeitende Ge-
      len.                                                    werbe. Die Branche mit dem stärksten
                                                              prognostizierten Beschäftigungswachs-
      Nach Angaben der Betriebe befürchten                    tum – Information und Kommunikation
      bereits 29 Prozent aller Betriebe in der                – liegt etwa im Durchschnitt aller Be-
      Region eben solche Auswirkungen. Bei                    triebe in der Region. Die anderen
      der IWAK-Betriebsbefragung 2007, als                    Branchen mit überdurchschnittlich po-
      wir zum letzten Mal diese Frage stell-                  sitiven Beschäftigungserwartungen –
      ten, waren es nur 20 Prozent der Be-                    der Handel sowie die Sonstigen
      triebe.                                                 Dienstleistungen – sehen hier auch nur
      Anteilig am häufigsten werden hierbei                   vergleichsweise geringe Probleme. Ein
      von den Betrieben aus dem Gesund-                       sektoraler Vergleich zu früheren IWAK-
      heits- und Sozialwesen Auswirkungen                     Befragungen ist aufgrund der Revision
      erwartet. Es folgen die Bereiche Ver-                   der Wirtschaftszweigklassifikation (WZ
      kehr und Lagerei, Erziehung und Un-                     2008) leider nicht möglich.

                    Wird sich der Rückgang an verfügbaren Arbeitskräften auf Ihren Betrieb auswirken? 
                     Antworten mit "JA" in Prozent aller Betriebe der Region Rhein‐Main 2011 nach 
                                                   Wirtschaftszweigen

                Gesundh.‐, Vet.‐ u. Sozialwesen                                                                   41,5
                            Verkehr und Lagerei                                                            36,8
                      Erziehung und Unterricht                                                             36,1
                      Verarbeitendes Gewerbe                                                        32,9
wirtschaftl./ wissenschaftl./ freiberufl. Dienstl.                                                  32,8
                                    Baugewerbe                                                 31,4
              Information und Kommunikation                                                  29,8
              Durchschnitt Region Rhein‐Main                                             29,1
            Finanz‐ und Versicherungsdienstl.n                                        27,2
                                   Gastgewerbe                                        26,6
                                          Handel                               21,2
                      Sonstige Dienstleistungen                         16,9
                Öffentl. Verwaltung / Org. o. E.                 12,9
               Energie‐ und Wasserversorgung            7,3




      Bei einer Differenzierung nach Be-                      ben und mittleren Betrieben zurückge-
      triebsgrößenklassen ergeben sich im                     gangen (bei ersteren von 57% auf
      Vergleich zur IWAK-Befragung 2007                       47%, bei letzteren von 46% auf 43%).
      doch erhebliche Verschiebungen. Zwar                    Dafür sind sie bei Kleinst- und Kleinbe-
      sinkt nach wie vor der Anteil der Be-                   trieben erheblich angestiegen. Inzwi-
      triebe, die Auswirkungen auf ihren Be-                  schen sind immer mehr kleinere Be-
      trieb erwarten mit abnehmender Be-                      triebe sich der Problematik eines zu-
      triebsgröße. Im Vergleich zu 2007 ist                   nehmenden Fachkräftebedarfs be-
      dieser Anteil aber bei den Großbetrie-                  wusst bzw. davon betroffen.

      IWAK - REPORT 2/2011                                                                            Seite        8
Wird sich der Rückgang an verfügbaren Arbeitskräften auf Ihren Betrieb 
          auswirken? Antworten mit "JA" in Prozent aller Betriebe der Region Rhein‐Main 
                               2011 nach Betriebsgrößenklassen

   Durchschnitt Region
                                                 20,0
   Rhein‐Main                                               29,1

                                                                                    57,2
 250 und mehr Beschäftigte
                                                                            47,1

                                                                            46,4
       50‐249 Beschäftigte
                                                                         43,2

                                                              31,3
        10‐49 Beschäftigte
                                                                           46,1

                                          15,1
           1‐9 Beschäftigte
                                                   22,6


                                  Befragung 2007        Befragung 2011




                     Immer mehr Betriebe setzen auf Zuwanderung

Auch bei der Frage nach den betriebli-              nungen hierfür ist aber zurückgegan-
chen Reaktionen auf einen erwarteten                gen. Stark zugenommen hat dafür der
Rückgang des Arbeitskräfteangebots                  Anteil der Betriebe, der auf innerbe-
sind seit 2007 deutliche Veränderun-                triebliche Reorganisationen bzw. auf
gen in den betrieblichen Reaktions-                 die Einstellung von ausländischen Ar-
mustern zu erkennen. 2007 standen                   beitskräften setzt. Bei letzterer wurde
verstärkte betriebliche Aus- und                    in der Befragung noch unterschieden,
Weiterbildungsaktivitäten noch mit Ab-              aus welchen Regionen/Ländern diese
stand an der Spitze der geplanten                   Arbeitskräfte wahrscheinlich rekrutiert
Maßnahmen zur Reduktion des erwar-                  werden. Dabei wurde deutlich, dass
teten Arbeitskräftemangels. Aktuell                 viele Betriebe auf Arbeitskräfte aus
wird von den Betrieben in der Region                den neuen EU-Ländern setzen (14%
Rhein-Main eine verstärkte betriebliche             der Betriebe), gefolgt von Arbeitskräf-
Ausbildung zwar immer noch am häu-                  ten aus den alten EU-Ländern (10%)
figsten genannt, der Anteil der Nen-                und nicht EU-Ländern (6%).




IWAK - REPORT 2/2011                                                               Seite   9
Wie wird Ihr Betrieb auf den erwarteten Rückgang an verfügbaren Arbeitskräften 
               reagieren? Angaben in Prozent aller Betriebe der Region Rhein‐Main, die 2011 
                          Auswirkungen des Rückgangs an Arbeitskräften erwarten

               verstärkte betriebl. Ausbildung                                                                            43
                                                                                                                     40
             innerbetriebliche Reorganisation                                             21
                                                                                                           31
 Einstellung von ausländischen Arbeitskräften                                             21
                                                                                                          30
            verstärkte betriebl. Weiterbildung                                                                  36
                                                                                                     28
               längerfristige Personalplanung                                             21
                                                                                                26
          (längere) Beschäftigung von Älteren                                  16
                                                                                     19
                    überbetriebl. Kooperation                                                  25
                                                                                     19
Arbeitsbedingungen ändern (Lohn, Arbeitszeit)                        12
                                                                           15
                   verstärkte Rationalisierung                               16
                                                                          14
                  Einsatz von Leih‐/Zeitarbeit                                      18
                                                                          14
                   Weiterbildung von Älteren                   8
                                                           7

                                          Befragung 2007           Befragung 2011




                                                      Fazit
    Nach der aktuellen Beschäftigungs-                             auch das Produzierende Gewerbe wird
    prognose für die Region Rhein-Main ist                         sich diesbezüglich bis Ende 2012 posi-
    auch bis Ende 2012 mit steigenden                              tiv entwickeln. Der Bereich der Öffent-
    Beschäftigtenzahlen zu rechnen. Dies                           lichen Verwaltung geht dagegen - wie
    gilt sowohl für die Gesamtbeschäfti-                           auch in der letztjährigen Befragung -
    gung als auch - wenn auch in geringe-                          von einem Beschäftigungsrückgang
    rem Maße - für die sozialversiche-                             aus.
    rungspflichtige Beschäftigung. Dieser                          Der Beschäftigungsanstieg wird über-
    Beschäftigungsanstieg wird sich nicht                          wiegend von mittelgroßen Betrieben
    in allen Branchen gleichermaßen voll-                          getragen, die Bedeutung von Kleinst-
    ziehen, insbesondere der Dienstleis-                           und Kleinbetrieben für das Beschäfti-
    tungssektor zeigt hier ein widersprüch-                        gungswachstum hat abgenommen.
    liches Bild. Auf der einen Seite gibt es                       Allerdings ist hierbei hervorzuheben,
    hier Branchen mit überdurchschnittlich                         dass gerade Kleinstbetriebe mit weni-
    positiven Beschäftigungserwartungen                            ger als zehn Beschäftigten einen über-
    (Information     und    Kommunikation,                         durchschnittlich starken Anstieg der
    Sonstige Dienstleistungen) auf der an-                         sozialversicherungspflichtigen    Be-
    deren Seite solche mit negativer Be-                           schäftigung erwarten.
    schäftigungsprognose (wirtschaftliche,
    wissenschaftliche und freiberufliche                           Auch über das Jahr 2012 hinaus blei-
    Dienstleistungen).                                             ben die Betriebe in der Region Rhein-
                                                                   Main vorsichtig optimistisch. Bis Ende
    Ein Beschäftigungsanstieg ist deswei-                          2013 erwarten sie einen Beschäfti-
    teren vom Handel zu erwarten und
    IWAK - REPORT 2/2011                                                                                         Seite     10
gungsanstieg um etwa 1,6 Prozent.         zentrieren sich damit nicht mehr auf
Für 2013 ist allerdings eine geringe      mittelgroße und Großbetriebe.
Dynamik auf dem Arbeitsmarkt in der       Als Reaktion auf diese Entwicklung
Region Rhein-Main zu erwarten. Die        planen die anteilig meisten Betriebe –
Branchen, die bis Ende 2013 einen         wie in der Vergangenheit auch – ihre
Stellenabbau planen werden dies           betrieblichen Ausbildungsaktivitäten zu
Großteils bereits 2012 tun und auch       verstärken. Verstärkte betriebliche
ein Großteil des Beschäftigungswachs-     Weiterbildung hat diesbezüglich an
tums wird im kommenden Jahr stattfin-     Bedeutung verloren, dafür setzen im-
den und nicht 2013.                       mer mehr Betriebe auf die Einstellung
Zugenommen hat der Anteil der Be-         von ausländischen Arbeitskräften, ins-
triebe in der Region Rhein-Main, der      besondere aus den neuen EU-Ländern
Auswirkungen des demographisch be-        oder planen innerbetriebliche Reorga-
dingten Rückgangs des Arbeitskräfte-      nisationen.
angebots auf den Betrieb erwartet. Bei    Das Thema Stellenbesetzungsproble-
den IWAK-Betriebsbefragungen 2001         me der Betriebe und ein möglicher Ar-
und 2007 waren es jeweils nur 20 Pro-     beitskräftemangel in der Region Rhein-
zent der Betriebe, die diese Frage be-    Main werden im nächsten IWAK-
jahten, aktuell sind es 29 Prozent.       Report ausführlich behandelt.
Hierbei ist insbesondere der Anteil der
Kleinst- und Kleinbetriebe angestiegen.
Ungedeckte Arbeitskräftebedarfe kon-




                                             Der vorliegende sowie weitere IWAK-Reporte
                                             sind im Internet unter der Adresse www.iwak-
                                             frankfurt.de abrufbar.
                                             Kontakt: c.baden@em.uni-frankfurt.de




IWAK - REPORT 2/2011                                                        Seite    11

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  • 1. IWAK Institut für Wirtschaft, Arbeit und Kultur Zentrum an der Goethe-Universität Frankfurt am Main Beschäftigungsprognose 2012/2013 für die Region Rhein-Main IWAK-Betriebsbefragung im Herbst 2011 Dipl. Vw. Christian Baden Prof. Dr. Alfons Schmid
  • 2. Vorbemerkung Das Institut für Wirtschaft, Arbeit und zungen die Beschäftigung bis Ende Kultur (IWAK), Zentrum an der Univer- 2012 bzw. Ende 2013. sität Frankfurt, führt seit 1995, geför- Zu der Prognose einige methodische dert durch die Regionaldirektion Hes- Anmerkungen: Beschäftigungsprogno- sen der Bundesagentur für Arbeit in sen auf Basis von Betriebsbefragun- Zusammenarbeit mit dem Institut für gen tendieren dazu, die tatsächliche Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Entwicklung etwas zu unterschätzen. Bundesagentur für Arbeit (IAB) Hessen Dies liegt daran, dass künftige Neu- jährlich eine Betriebsbefragung in der gründungen durch Befragungen nicht Region Rhein-Main durch. erfasst werden können. Der Beschäfti- Ziel der Untersuchung ist es, Einschät- gungszuwachs durch Betriebe, die erst zungen der Betriebe über künftige 2012 oder 2013 gegründet werden, Entwicklungen auf dem Arbeitsmarkt kann somit nicht berücksichtigt wer- der Region zu erhalten und mögliche den. Ein Teil dieser Betriebe scheidet Probleme frühzeitig zu erkennen. Eine bereits nach kurzer Zeit wieder aus solche, auf die Zukunft gerichtete Un- dem Markt aus oder könnte bspw. tersuchung bietet allen Arbeitsmarktak- nach einem Jahr wieder Beschäftigung teuren eine wertvolle Informationsbasis abbauen. Dennoch ist der Beschäfti- für problemadäquates Handeln. gungssaldo dieser Neugründungen in den ersten Jahren positiv. Die Abgrenzung der Region Rhein- Main umfasst die IHK-Bezirke Rhein- Wir haben diesen Zuwachs bei der hessen, Wiesbaden, Frankfurt, Lim- Beschäftigungsprognose berücksichtigt burg, Gießen-Friedberg, Hanau- und die Befragungsergebnisse durch Gelnhausen-Schlüchtern, Offenbach, einen entsprechenden Faktor vorsich- Darmstadt sowie Aschaffenburg. tig korrigiert. Da für die Region Rhein- Main keine Zahlen für Beschäftigungs- Bei der Befragung wurden im Herbst effekte aufgrund von Neugründungen 2011 6.800 Fragebögen verschickt. vorliegen, haben wir näherungsweise Der Rücklauf umfasste 1.300 Frage- die Ergebnisse aus dem IAB Betriebs- bögen, von denen fast alle verwertbar panel für Hessen herangezogen. waren. Da es sich um eine geschichte- te Stichprobe handelt, wurden die Da- Die Untersuchungsergebnisse sind ten nach Betriebsgröße und Wirt- repräsentativ, d.h. die berechneten schaftszweigen gewichtet. Nach der Werte stehen für alle Betriebe mit min- Gewichtung stehen diese für 305.000 destens einem sozialversicherungs- Beschäftigte aus 14.000 Betrieben. pflichtig Beschäftigten in der Region Rhein-Main. Die absoluten Zahlen in Der vorliegende Report prognostiziert diesem Report beziehen sich auf die auf Basis der betrieblichen Einschät- gewichtete Stichprobe. IWAK - REPORT 2/2011 Seite 2
  • 3. Arbeitsmarkt in der Region Rhein-Main bleibt weiter stabil – Beschäftigung im Rhein-Main Gebiet wird bis Ende 2012 um knapp ein Prozent ansteigen Trotz Finanzkrise ist das Bruttoin- Trotz dieser zurückhaltenden Erwar- landsprodukt (BIP) in Deutschland tungen wird sich nach den Ergebnis- auch 2011 weiter gestiegen und lag – sen der aktuellen IWAK- preis-, saison- und kalenderbereinigt – Betriebsbefragung der Arbeitsmarkt in im zweiten Quartal 2011 um 2,7 Pro- der Region Rhein-Main auch weiterhin zent höher als im zweiten Quartal des positiv entwickeln: Demnach erwarten Vorjahres. Alle führenden Forschungs- die Betriebe bis Ende 2012 einen An- institute sowie die Bundesregierung stieg der Gesamtbeschäftigung um ca. und der Sachverständigenrat erwarten ein Prozent. Die sozialversicherungs- für das Jahr 2011 insgesamt ein BIP- pflichtige Beschäftigung wird dabei Wachstum gegenüber 2010 von etwa allerdings nur um etwa 0,5 Prozent drei Prozent. ansteigen. Für das nächste Jahr wird ein deutli- Dieser Trend ist nach Einschätzung cher Rückgang des Wachstums prog- der Betriebe längerfristig und wird sich nostiziert, die Bundesregierung erwar- bis Ende 2013 weiter fortsetzen. Bis tet für 2012 noch ein Wachstum von dahin wird ein Anstieg der Gesamtbe- ca. einem Prozent, der Sachverständi- schäftigung um etwa 1,6 Prozent in der genrat geht von 0,9 Prozent aus. Region Rhein-Main erwartet. Beschäftigungsprognose für die Region Rhein‐Main bis Ende 2012/2013,  Angaben in Prozent 1,5 1,0 0,5 Gesamtbeschäftigung bis Ende  soz.versicherungspfl.  Gesamtbeschäftigung bis Ende  2012 Beschäftigung bis Ende 2012 2013 IWAK - REPORT 2/2011 Seite 3
  • 4. Unterschiedliche Entwicklungen in den Dienstleistungsbranchen erwartet Bei der letztjährigen IWAK Prognose Dienstleistungsbranchen: Während die wurde als Besonderheit hervorgeho- Bereiche Information und Kommunika- ben, dass positive Beschäftigungser- tion und auch die Sonstigen Dienstleis- wartungen - mit Ausnahme des öffent- tungen von einem weit überdurch- lichen Bereichs – von allen Branchen schnittlichen Beschäftigungsanstieg formuliert wurden und die früher häufig ausgehen, erwarten die Betriebe aus zu beobachtende Diskrepanz zwischen dem Sektor wirtschaftliche, wissen- Dienstleistungssektoren (als Beschäf- schaftliche und freiberufliche Dienst- tigungsmotor) und den anderen Bran- leistungen einen deutlichen Beschäfti- chen (als stagnierende oder schrump- gungsrückgang von über zwei Pro- fende Bereiche) so nicht mehr be- zent. Ebenfalls negativ ist – wie im obachtbar war (vgl. IWAK-Report vergangenen Jahr – die Prognose aus 2/2010). dem Bereich der öffentlichen Verwal- tung. Leicht überdurchschnittliches Für die aktuelle Prognose ergibt sich Beschäftigungswachstum wird noch im ein etwas anderes Bild. Auffällig sind Handel und im Sektor Verkehr und insbesondere die doch sehr unter- Lagerei erwartet, das Produzierende schiedlichen Erwartungen in den Gewerbe liegt in etwa im Durchschnitt.   Erwartete Beschäftigungsentwicklung für die Region Rhein‐Main bis Ende 2012 nach Wirtschafts‐ zweigen, Angaben in Prozent  Information und Kommunikation 8,2 7,9 Sonstige Dienstleistungen 3,5 4,1 Energie‐ und Wasserversorgung 2,7 3,3 Handel 0,7 2,3 Baugewerbe 0,7 1,6 Verkehr und Lagerei 1,5 1,2 Gesundh.‐, Vet.‐ u. Sozialwesen 0,7 1,1 Durchschnitt Region Region  Rhein‐Main 0,5 1,0 Finanz‐ und Versicherungsdienstl.n 0,1 1,0 Gastgewerbe 0,4 1,0 Verarbeitendes Gewerbe 0,9 1,0 Erziehung und Unterricht ‐0,8 0,6 Öffentl. Verwaltung / Org. o. E. ‐1,2 ‐0,8 wirtschaftl./ wissenschaftl./ freiberufl. Dienstl. ‐2,1 ‐2,5 soz.vers.pfl. Beschäftigung bis Ende 2012 Gesamtbeschäftigung bis Ende 2012 IWAK - REPORT 2/2011 Seite 4
  • 5. Starker Beschäftigungsanstieg in mittelgroßen Betrieben erwartet Auch bei einer Differenzierung nach Ende 2012 aus. Ein nennenswerter Betriebsgrößenklassen ergeben sich Beschäftigungsabbau wird von den deutliche Unterschiede gegenüber der Großbetrieben damit nach den letzten letztjährigen IWAK-Befragung. Den beiden IWAK-Befragungen nicht mehr stärksten Beschäftigungszuwachs er- erwartet. Angesichts der Prognosen warten aktuell die mittelgroßen Betrie- aus den Jahren davor, die immer eine be (50-249 Beschäftigte) und nicht deutliche negative Beschäftigungsent- mehr die kleineren oder Kleinstbetriebe wicklung für die Großbetriebe beinhal- wie noch im letzten Jahr. Dies gilt so- teten, ist dies eher positiv zu bewerten. wohl für die Entwicklung der Gesamt- Hervorzuheben bleibt noch, dass beschäftigung als auch für die sozial- Kleinstbetriebe (weniger als 10 Be- versicherungspflichtige Beschäftigung. schäftigte) einen überdurchschnittlich Großbetriebe mit mehr als 249 Be- starken Anstieg der sozialversiche- schäftigten gehen nach wie vor von rungspflichtigen Beschäftigung erwar- stagnierenden Beschäftigtenzahlen bis ten. Erwartete Beschäftigungsentwicklung für die Region Rhein‐Main bis Ende  2012 nach Betriebsgrößenklassen, Angaben in Prozent 0,5 Durchschnitt Region Rhein‐Main 1,0 ‐0,1 250 und mehr Beschäftigte 0,2 1,4 50‐249 Beschäftigte 2,1 0,2 10‐49 Beschäftigte 1,3 0,8 1‐9 Beschäftigte 0,3 soz.versicherungs.pfl. Beschäftigte bis Ende 2012 Gesamtbeschäftigte bis Ende 2012 IWAK - REPORT 2/2011 Seite 5
  • 6. Beschäftigungssituation in der Region Rhein-Main bleibt auch mittelfristig po- sitiv – Bis Ende 2013 wird ein Beschäftigungswachstum um 1,6 Prozent erwar- tet Die positive Entwicklung der Beschäf- ten ansteigen. Der Handel geht eben- tigtenzahlen in der Region Rhein-Main falls von einem überdurchschnittlich wird sich nach Angaben der Betriebe starken Anstieg aus. Berücksichtigt auch im Jahr 2013 fortsetzen, aller- man die Erwartungen der Betriebe für dings in etwas abgeschwächter Form. 2012, dann wird der Bereich Informati- Die Betriebe erwarten bis dahin im on und Kommunikation 2013 vermut- Vergleich zum Befragungszeitpunkt lich eher stagnieren, während beim einen Beschäftigungszuwachs um et- Handel und den Sonstigen Dienstleis- wa 1,6 Prozent. Da für 2012 schon mit tungen ein weiterer Beschäftigungsan- einer Steigerung um ein Prozent ge- stieg zu erwarten ist. Negativ in der rechnet wird, bedeutet dies, dass sich Zwei-Jahres-Betrachtung bleiben die das Wachstum der Beschäftigung öffentliche Verwaltung und die wirt- 2013 vermutlich verringern wird. schaftlichen, wissenschaftlichen und freiberuflichen Dienstleistungen. Der Die zweijährige Prognose zeigt überwiegende Teil des Stellenabbaus sektoral eine ähnliche Entwicklung wie wird sich in diesen Bereichen aber die Prognose bis Ende 2012. Im Ver- vermutlich bereits 2012 vollziehen, so gleich zum Befragungszeitpunkt wird dass auch hier für 2013 eher von stag- die Beschäftigung im Bereich Informa- nierenden Beschäftigtenzahlen ausge- tion und Kommunikation sowie bei den gangen werden kann. Sonstigen Dienstleistungen am stärks- Erwartete Gesamtbeschäftigungsentwicklung für die Region Rhein‐Main bis Ende 2013 nach  Wirtschaftszweigen, Angaben in Prozent Information und Kommunikation 7,6 Sonstige Dienstleistungen 6,3 Energie‐ und Wasserversorgung 6,2 Handel 5,1 Gastgewerbe 3,2 Gesundh.‐, Vet.‐ u. Sozialwesen 1,8 Durchschnitt Region Rhein‐Main 1,6 Verkehr und Lagerei 1,5 Verarbeitendes Gewerbe 1,2 Finanz‐ und Versicherungsdienstl.n 0,9 Baugewerbe 0,4 Erziehung und Unterricht ‐0,2 Öffentl. Verwaltung / Org. o. E. ‐1,3 wirtschaftl./ wissenschaftl./ freiberufl. Dienstl. ‐2,0 IWAK - REPORT 2/2011 Seite 6
  • 7. Die bis Ende 2013 prognostizierten schäftigungszuwächse werden – wie in Beschäftigungszuwächse fallen bei fast allen bisherigen IWAK- den Kleinst- und Kleinbetrieben über- Betriebsbefragungen auch – überwie- durchschnittlich hoch aus, während gend von Kleinst- und Kleinbetrieben größere Betriebe und Großbetriebe nur getragen. Dass Großbetriebe keine von einem unterdurchschnittlichen negativen Beschäftigungserwartungen Wachstum ausgehen. Im Gegensatz formulieren, ist allerdings eine Aus- zur aktuellen Ein-Jahres-Prognose nahme. Üblicherweise wird ein Teil des zeigt sich bei der Zwei-Jahres- Beschäftigungszuwachses durch Be- Betrachtung damit wieder das übliche schäftigungsabbau in den Großbetrie- Bild für die Region Rhein-Main: Be- ben kompensiert. Erwartete Gesamtbeschäftigungsentwicklung für die Region Rhein‐ Main bis Ende 2013 nach Betriebsgrößenklassen, Angaben in Prozent Durchschnitt Region 1,6 Rhein‐Main 250 und mehr  0,1 Beschäftigte 50‐249 Beschäftigte 0,8 10‐49 Beschäftigte 4,0 1‐9 Beschäftigte 2,9 29 Prozent aller Betriebe in der Region befürchten für ihren Betrieb Auswir- kungen durch einen Rückgang an verfügbaren Arbeitskräften Die Diskussion um einen bevorstehen- zungsprobleme bei den Betrieben in den Fachkräftemangel wird nicht nur der Region Rhein-Main waren eben- bundesweit, sondern auch regional falls Gegenstand der aktuellen IWAK- geführt. Laut IHK werden bereits in den Betriebsbefragung. Die Ergebnisse kommenden fünf Jahren in der Region werden wir in dem nächsten IWAK- Rhein-Main erhebliche ungedeckte Report ausführlich behandelt. Bedarfe an Fachkräften zu erwarten Im Rahmen des vorliegenden Reports sein. Die IHK spricht von bis zu wollen wir nur kurz die möglichen 150.000 Fachkräften, die der Region Auswirkungen des demographisch be- Rhein-Main jährlich fehlen werden. Art dingten Rückgangs an verfügbaren und Umfang aktueller Stellenbeset- IWAK - REPORT 2/2011 Seite 7
  • 8. Arbeitskräften für die Betriebe darstel- terricht sowie das Verarbeitende Ge- len. werbe. Die Branche mit dem stärksten prognostizierten Beschäftigungswachs- Nach Angaben der Betriebe befürchten tum – Information und Kommunikation bereits 29 Prozent aller Betriebe in der – liegt etwa im Durchschnitt aller Be- Region eben solche Auswirkungen. Bei triebe in der Region. Die anderen der IWAK-Betriebsbefragung 2007, als Branchen mit überdurchschnittlich po- wir zum letzten Mal diese Frage stell- sitiven Beschäftigungserwartungen – ten, waren es nur 20 Prozent der Be- der Handel sowie die Sonstigen triebe. Dienstleistungen – sehen hier auch nur Anteilig am häufigsten werden hierbei vergleichsweise geringe Probleme. Ein von den Betrieben aus dem Gesund- sektoraler Vergleich zu früheren IWAK- heits- und Sozialwesen Auswirkungen Befragungen ist aufgrund der Revision erwartet. Es folgen die Bereiche Ver- der Wirtschaftszweigklassifikation (WZ kehr und Lagerei, Erziehung und Un- 2008) leider nicht möglich. Wird sich der Rückgang an verfügbaren Arbeitskräften auf Ihren Betrieb auswirken?  Antworten mit "JA" in Prozent aller Betriebe der Region Rhein‐Main 2011 nach  Wirtschaftszweigen Gesundh.‐, Vet.‐ u. Sozialwesen 41,5 Verkehr und Lagerei 36,8 Erziehung und Unterricht 36,1 Verarbeitendes Gewerbe 32,9 wirtschaftl./ wissenschaftl./ freiberufl. Dienstl. 32,8 Baugewerbe 31,4 Information und Kommunikation 29,8 Durchschnitt Region Rhein‐Main 29,1 Finanz‐ und Versicherungsdienstl.n 27,2 Gastgewerbe 26,6 Handel 21,2 Sonstige Dienstleistungen 16,9 Öffentl. Verwaltung / Org. o. E. 12,9 Energie‐ und Wasserversorgung 7,3 Bei einer Differenzierung nach Be- ben und mittleren Betrieben zurückge- triebsgrößenklassen ergeben sich im gangen (bei ersteren von 57% auf Vergleich zur IWAK-Befragung 2007 47%, bei letzteren von 46% auf 43%). doch erhebliche Verschiebungen. Zwar Dafür sind sie bei Kleinst- und Kleinbe- sinkt nach wie vor der Anteil der Be- trieben erheblich angestiegen. Inzwi- triebe, die Auswirkungen auf ihren Be- schen sind immer mehr kleinere Be- trieb erwarten mit abnehmender Be- triebe sich der Problematik eines zu- triebsgröße. Im Vergleich zu 2007 ist nehmenden Fachkräftebedarfs be- dieser Anteil aber bei den Großbetrie- wusst bzw. davon betroffen. IWAK - REPORT 2/2011 Seite 8
  • 9. Wird sich der Rückgang an verfügbaren Arbeitskräften auf Ihren Betrieb  auswirken? Antworten mit "JA" in Prozent aller Betriebe der Region Rhein‐Main  2011 nach Betriebsgrößenklassen Durchschnitt Region 20,0 Rhein‐Main 29,1 57,2 250 und mehr Beschäftigte 47,1 46,4 50‐249 Beschäftigte 43,2 31,3 10‐49 Beschäftigte 46,1 15,1 1‐9 Beschäftigte 22,6 Befragung 2007 Befragung 2011 Immer mehr Betriebe setzen auf Zuwanderung Auch bei der Frage nach den betriebli- nungen hierfür ist aber zurückgegan- chen Reaktionen auf einen erwarteten gen. Stark zugenommen hat dafür der Rückgang des Arbeitskräfteangebots Anteil der Betriebe, der auf innerbe- sind seit 2007 deutliche Veränderun- triebliche Reorganisationen bzw. auf gen in den betrieblichen Reaktions- die Einstellung von ausländischen Ar- mustern zu erkennen. 2007 standen beitskräften setzt. Bei letzterer wurde verstärkte betriebliche Aus- und in der Befragung noch unterschieden, Weiterbildungsaktivitäten noch mit Ab- aus welchen Regionen/Ländern diese stand an der Spitze der geplanten Arbeitskräfte wahrscheinlich rekrutiert Maßnahmen zur Reduktion des erwar- werden. Dabei wurde deutlich, dass teten Arbeitskräftemangels. Aktuell viele Betriebe auf Arbeitskräfte aus wird von den Betrieben in der Region den neuen EU-Ländern setzen (14% Rhein-Main eine verstärkte betriebliche der Betriebe), gefolgt von Arbeitskräf- Ausbildung zwar immer noch am häu- ten aus den alten EU-Ländern (10%) figsten genannt, der Anteil der Nen- und nicht EU-Ländern (6%). IWAK - REPORT 2/2011 Seite 9
  • 10. Wie wird Ihr Betrieb auf den erwarteten Rückgang an verfügbaren Arbeitskräften  reagieren? Angaben in Prozent aller Betriebe der Region Rhein‐Main, die 2011  Auswirkungen des Rückgangs an Arbeitskräften erwarten verstärkte betriebl. Ausbildung 43 40 innerbetriebliche Reorganisation 21 31 Einstellung von ausländischen Arbeitskräften 21 30 verstärkte betriebl. Weiterbildung 36 28 längerfristige Personalplanung 21 26 (längere) Beschäftigung von Älteren 16 19 überbetriebl. Kooperation 25 19 Arbeitsbedingungen ändern (Lohn, Arbeitszeit) 12 15 verstärkte Rationalisierung 16 14 Einsatz von Leih‐/Zeitarbeit 18 14 Weiterbildung von Älteren 8 7 Befragung 2007 Befragung 2011 Fazit Nach der aktuellen Beschäftigungs- auch das Produzierende Gewerbe wird prognose für die Region Rhein-Main ist sich diesbezüglich bis Ende 2012 posi- auch bis Ende 2012 mit steigenden tiv entwickeln. Der Bereich der Öffent- Beschäftigtenzahlen zu rechnen. Dies lichen Verwaltung geht dagegen - wie gilt sowohl für die Gesamtbeschäfti- auch in der letztjährigen Befragung - gung als auch - wenn auch in geringe- von einem Beschäftigungsrückgang rem Maße - für die sozialversiche- aus. rungspflichtige Beschäftigung. Dieser Der Beschäftigungsanstieg wird über- Beschäftigungsanstieg wird sich nicht wiegend von mittelgroßen Betrieben in allen Branchen gleichermaßen voll- getragen, die Bedeutung von Kleinst- ziehen, insbesondere der Dienstleis- und Kleinbetrieben für das Beschäfti- tungssektor zeigt hier ein widersprüch- gungswachstum hat abgenommen. liches Bild. Auf der einen Seite gibt es Allerdings ist hierbei hervorzuheben, hier Branchen mit überdurchschnittlich dass gerade Kleinstbetriebe mit weni- positiven Beschäftigungserwartungen ger als zehn Beschäftigten einen über- (Information und Kommunikation, durchschnittlich starken Anstieg der Sonstige Dienstleistungen) auf der an- sozialversicherungspflichtigen Be- deren Seite solche mit negativer Be- schäftigung erwarten. schäftigungsprognose (wirtschaftliche, wissenschaftliche und freiberufliche Auch über das Jahr 2012 hinaus blei- Dienstleistungen). ben die Betriebe in der Region Rhein- Main vorsichtig optimistisch. Bis Ende Ein Beschäftigungsanstieg ist deswei- 2013 erwarten sie einen Beschäfti- teren vom Handel zu erwarten und IWAK - REPORT 2/2011 Seite 10
  • 11. gungsanstieg um etwa 1,6 Prozent. zentrieren sich damit nicht mehr auf Für 2013 ist allerdings eine geringe mittelgroße und Großbetriebe. Dynamik auf dem Arbeitsmarkt in der Als Reaktion auf diese Entwicklung Region Rhein-Main zu erwarten. Die planen die anteilig meisten Betriebe – Branchen, die bis Ende 2013 einen wie in der Vergangenheit auch – ihre Stellenabbau planen werden dies betrieblichen Ausbildungsaktivitäten zu Großteils bereits 2012 tun und auch verstärken. Verstärkte betriebliche ein Großteil des Beschäftigungswachs- Weiterbildung hat diesbezüglich an tums wird im kommenden Jahr stattfin- Bedeutung verloren, dafür setzen im- den und nicht 2013. mer mehr Betriebe auf die Einstellung Zugenommen hat der Anteil der Be- von ausländischen Arbeitskräften, ins- triebe in der Region Rhein-Main, der besondere aus den neuen EU-Ländern Auswirkungen des demographisch be- oder planen innerbetriebliche Reorga- dingten Rückgangs des Arbeitskräfte- nisationen. angebots auf den Betrieb erwartet. Bei Das Thema Stellenbesetzungsproble- den IWAK-Betriebsbefragungen 2001 me der Betriebe und ein möglicher Ar- und 2007 waren es jeweils nur 20 Pro- beitskräftemangel in der Region Rhein- zent der Betriebe, die diese Frage be- Main werden im nächsten IWAK- jahten, aktuell sind es 29 Prozent. Report ausführlich behandelt. Hierbei ist insbesondere der Anteil der Kleinst- und Kleinbetriebe angestiegen. Ungedeckte Arbeitskräftebedarfe kon- Der vorliegende sowie weitere IWAK-Reporte sind im Internet unter der Adresse www.iwak- frankfurt.de abrufbar. Kontakt: c.baden@em.uni-frankfurt.de IWAK - REPORT 2/2011 Seite 11