1. Bayer Vital
Bayer Vital GmbH
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Experteninterview:
Sonnenbrand sachgerecht behandeln
Zehn Fragen an den stellvertretenden Direktor und Leitenden Oberarzt
Professor Dr. Dr. Erhardt Proksch, Universitäts-Hautklinik Kiel
Köln, xx 2009 – Die Bestrahlung mit UV-Licht ist die häufigste Ursache für eine
Verbrennung ersten Grades. Die Betroffenen leiden insbesondere unter einer Rötung
sowie unter Schmerzen an den betroffenen Hautarealen. Wie wird ein Sonnenbrand
am besten behandelt? Welche Wirkstoffe sind geeignet und welcher galenischen
Verarbeitung ist der Vorzug zu geben? Und wo sind die Grenzen der
Selbstmedikation? Diese Fragen klärte die Redaktion im Gespräch mit Professor Dr.
Dr. Erhardt Proksch, Kiel.
Welche Schäden werden durch übermäßige UV-Bestrahlung in der Haut
hervorgerufen?
Man unterscheidet hier zwischen akuten und chronischen Schäden: So kommt es
durch eine übermäßige akute UV-Bestrahlung der Haut zunächst zu einer Rötung mit
Brennen oder Schmerzen, einem Sonnenbrand ersten Grades. Bei sehr starker
akuter UV-Bestrahlung kann es auch zur Blasenbildung kommen – eine Verbrennung
zweiten Grades. Eine Verbrennung dritten Grades mit Nekrosen der Haut tritt nur bei
extrem langer Sonnenexposition auf, beispielsweise wenn Menschen aufgrund
starken Alkoholkonsums oder aufgrund sedierender Medikamente in der Sonne
eingeschlafen sind; außerdem bei Personen, die fotosensibilisierende Substanzen
z.B. im Rahmen ein PUVA-Therapie einnehmen.
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Längerfristig führt chronische UV-Bestrahlung zur einer Schädigung des
Bindegewebes der Haut und somit zu vermehrter Faltenbildung. Weiterhin steigt das
Risiko an Hauttumoren wie aktinischen Keratosen, Plattenepithel- und
Basalzellkarzinomen sowie Melanomen zu erkranken.
Auf molekularer Ebene kommt es bei einem Sonnenbrand zu einer Reihe von
Veränderungen: Proteine werden denaturiert und die Lipide zerstört. Dadurch kommt
es zur Störung der Barrierefunktion der Haut. Zudem wird die DNA geschädigt und
es können die genannten Hauttumore entstehen.
Wovon hängt das Ausmaß der Schädigung ab?
Das Ausmaß der Schädigung durch UV-Bestrahlung hängt von der Intensität der
Bestrahlung und der Expositionsdauer ab. Die stärkste solare Bestrahlung hat man
im Hochsommer, in Äquatornähe und um die Mittagszeit. Die Strahlenschäden
hängen weiterhin direkt von der Expositionsdauer ab – die Sonnenbrandgefahr steigt
mit der Länge des Sonnenbades.
Welche Bedeutung hat die Kühlung bei einem Sonnenbrand?
Kühlung bei einem Sonnenbrand verringert eine überschießende Entzündung der
Haut. Diese überschießende Entzündungsreaktion kann zu einer Verschlimmerung
der Verbrennung, zu Blasenbildung mit Ablösung der Haut und einem starken Ödem
führen. Kühlung verringert auch die Schäden auf molekularer Ebene.
Welche Folgen hat die Beeinträchtigung der epidermalen Hautschutzbarriere?
Durch eine Verbrennung werden Proteine und die Lipide in der oberen Hautschicht
geschädigt. Dies führt zu einer massiven Störung der Barrierefunktion der Haut.
Dadurch kommt es zu einem ausgedehnten Wasserverlust, zu einer trockenen Haut,
zu Entzündung mit Rötung. Von außen können Keime in die Haut eindringen und
eine Hautinfektion verursachen.
Zur Behandlung von Sonnenbrand werden häufig topische Kortikoide
eingesetzt. Wie beurteilen Sie diese Maßnahme?
Der Wert einer topischen Behandlung mit Kortikosteroiden ist wissenschaftlich, in
kontrollierten Studien, nicht ausreichend belegt. Dagegen ist gut bekannt, dass
potente Kortikosteroide die Wundheilung verzögern.
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Auch nicht-steroidale Antirheumatika (NSAR) und Antihistaminika werden
häufig für die Indikation verwendet. Was ist davon zu halten?
Der Wert von NSAR bei Sonnenbrand ist umstritten. Diese Medikamente haben eine
Wirkung nur dann, wenn sie in den allerersten Stunden nach dem Sonnenbrand in
hoher Dosis systemisch verabreicht werden. NSAR werden aber meist erst nach acht
oder gar zwölf Stunden eingenommen, also in der Regel dann, wenn die meisten
Menschen ihren Sonnenbrand bemerken. Die Wirkung dieser Substanzen kommt
dann zu spät, um einer Entzündung durch den Sonnenbrand entgegen zu wirken.
Antihistaminika, lokal oder systemisch verabreicht, haben keine wesentliche Wirkung
auf die Heilung einer Verbrennungwunde. Problematisch ist zudem, dass einige
Antihistaminika fotosensibilisierend sind, das heißt, bei Reexposition wird die
Wirkung der Sonne noch verstärkt.
Welche wissenschaftlichen Daten sind die in die Behandlungsrichtlinien bei
Sonnenbrand eingeflossen und wie sieht eine optimale Therapie heute aus?
Erste Maßnahme bei Verbrennung ist Kühlung der betroffenen Hautareale, unter
fließendem Wasser oder mit feuchten Umschlägen und sauberen Tüchern. Danach
kann bei erstgradigen Verbrennungen eine leichte, wasserhaltige Creme oder Lotion
aufgetragen werden. Übliche After Sun Lotions eignen sich dafür nur bedingt, da
diese häufig parfümiert sind. Parfümbestandteile können, insbesondere aufgrund der
gestörten Barriere, in die Haut eindringen und zu einer Sensibilisierung sowie einem
Kontaktekzem führen. Eine Duftstoffallergie ist heute die häufigste Allergie
überhaupt.
Worin liegen die Vorteile eines Dexpanthenol-haltigen Schaumsprays wie z.B.
Bepanthen® Schaumspray?
Ein Dexpanthenol-haltiges Schaumspray führt zunächst durch den hohen
Wassergehalt zu einer Kühlung, zu einer Verringerung der Entzündungen der Haut
und zu einer Verminderung der Schmerzen. Wasserbinde Bestandteile verhindern
das Austrocknen der Haut und reduzieren den Juckreiz. Durch den Gehalt an
physiologischen Lipiden, Trigylceriden und Phospholipiden, wird die Reparatur der
Barrierefunktion der Haut unterstützt. Schaumsprays sind zudem leicht, gleichmäßig
und schmerzfrei aufzutragen.
Verbrennungen ersten Grades können auch durch heiße Flüssigkeiten oder
andere Hitzequellen hervorgerufen werden. Gibt es Unterschiede im Vergleich
zum Sonnenbrand?
Die pathophysiologischen Vorgänge bei Verbrennungen ersten Grades, ausgelöst
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durch Sonnenbrand oder durch anderen Hitzequellen, sind weitgehend gleich.
Wann sollte ein Kunde mit Verbrennungen an einen Arzt verwiesen werden?
Bei Verbrennungen zweiten Grades mit ausgedehnter Blasenbildung oder gar bei
Verbrennungen dritten Grades mit Nekrosen sowie immer bei großflächigen
Verbrennungen und auch bei ausgeprägten Schmerzen sollte ein Arzt aufgesucht
werden.
Ihr Ansprechpartner:
Erwin Filter, Bayer Vital / Unternehmenskommunikation
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Bayer Vital ist die deutsche Vertriebsgesellschaft der Bayer HealthCare AG. Sie
konzentriert sich auf das Ziel, in Deutschland innovative Produkte in
Zusammenarbeit mit den Partnern im Gesundheitswesen zu erforschen und Ärzten
und Patienten anzubieten. Die Produkte dienen der Diagnose, der Vorsorge und der
Behandlung akuter und chronischer Erkrankungen sowohl in der Human- als auch in
der Tiermedizin. Damit will das Unternehmen einen nachhaltigen Beitrag leisten, die
Gesundheit von Mensch und Tier zu verbessern. Mehr über Bayer Vital steht im
Internet: www.bayervital.de
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