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     An die Vertreter
     der Münchner Medien


           Münchens einziger Blitzatlas 2009
        München ist Radarmetropole Deutschlands
Warum es bei Radarkontrollen (fast) nie um Sicherheit geht –
jeder weiß es, wir liefern die aktuellen Daten!

Kostenloser Download unter www.blitzatlas.de

Radarkontrollen machen Sinn, wenn sie dort angebracht sind, wo sie Unfälle verhindern können. Schade
nur, dass in ganz Deutschland an jeder Ecke munter drauf los geblitzt wird – um Abzukassieren. Ganz
vorne in der deutschlandweiten Städtebilanz ist derzeit die schöne bayrische Landeshauptstadt München.
Stellt sich jetzt die Frage: Wird in München sinnfrei oder sinnvoll geblitzt? Mobil in Deutschland hat die
Antwort: Mit seinem großen Blitzatlas 2009.

Schon zum fünften Mal listet Mobil in Deutschland die häufigsten Radarfallen in der Stadt München
auf – und bewertet sie nach ihrer Berechtigung. Dabei stellt der Verkehrsverein die Fragen: Sind die
mobilen Radarkontrollen in München gerechtfertigt? Werden sie dort installiert, wo vermehrt Unfälle
passieren, wo Schulbusse halten, Kindergärten sind, Familien wohnen? Oder wird vielmehr auf breiten, gut
ausgebauten, mindestens zweispurigen Straßen geblitzt, die geradezu verführen ein bisserl mehr Gas zu
geben? Wollen die Polizei und die Stadt München also ihre Verkehrsteilnehmer schützen oder mit ihnen
die Kassen füllen? Ist die Blitzpraxis in München voll okay oder total daneben?

Die Entstehung des Blitzatlas

Der Verein Mobil in Deutschland e.V. hat im Juli und August 2009 neun Wochen lang alle Blitzmeldungen
der Münchner Radiosender Charivari, 2day und Arabella aufgelistet und ausgewertet. Rund 1800 Hörer-
Meldungen konnten dabei notiert werden. Die statistische Auswertung lässt eine Dunkelziffer von gut 23
Prozent der Blitzer erwarten, die von keinem Sender gemeldet wird. Berücksichtigt man nun noch
Doppelmeldungen kommt man zu folgendem Ergebnis: In München wird …

    pro Tag 22 Mal              (33 Mal 2007)
    pro Woche 155 Mal           (228 Mal 2007)
    pro Monat 700 Mal           (990 Mal 2007) und
    8000 Mal pro Jahr           (11880 Mal 2007) geblitzt.
Die Radiosender

Alle Radiosender bieten Ihren Hörern einen guten Service. Charivari ist wieder einmal an der Spitze mit
44% aller Blitzer, dicht gefolgt von 2Day mit 43% und Arabella mit 28% aller in München erfassten Blitzer.
Insgesamt, soviel kann man sagen, ist das über alle Sender konsolidierte Datenmaterial sehr
zuverlässig und aussagekräftig, auch wenn das die Polizei nicht wahrhaben will. Alle Sender machen
einen großartigen Job. Übrigens: Seit die Münchner Radiosender ihre Hörer nachhaltig auffordern, Blitzer
zu melden, hat sich schon fast ein Rennen entwickelt – zwischen der Eilmeldung der Sender und der
Verlegung des Blitzers durch die Polizei.

Die Auswertung

Um eine Antwort auf diese Frage zu finden, stellten wir die Hörer-Meldungen der Radiosender der
Unfallstatistik der TOP 10 Unfallstraßen der Polizei München aus dem Jahr 2008 gegenüber. Hieraus
bildeten wir eine Schnittmenge, die im Idealfall eine komplette Überschneidung ergeben müsste.

Nun die Ergebnisse

  Der diesjährige Blitzatlas ist voller Überraschungen: In München wird um ein Viertel weniger mobil
geblitzt als vor zwei Jahren. Während es beim Blitzatlas 2007 noch 990 Blitzer in der Woche gab, waren
es 2009 „nur“ noch 700 pro Woche!

   Und auch die Top-Blitzmeile ist eine andere! Während 2007 die Landshuter Allee vorne lag, steht nun
die Ingolstädter Straße an der Spitze. Hochgerechnet wird auf der Ingolstädter Straße 320 Mal im Jahr
geblitzt. Ihr folgen die Wasserburger Landstraße mit 210 Blitzern, die Menzinger Straße und die
Ifflandstraße mit je 200 Blitzern, die Claudius-Keller-Straße mit 150 Blitzern, die Eduard-Schmidt-Straße
und die Schleißheimer Straße mit je 140 Blitzern sowie die Heinrich-Wieland-Straße mit 120 Blitzern im
Jahr. Jeweils 110-mal im Jahr wird auf der Marsstraße und der Ungerer Straße geblitzt, die zugleich
unsere beiden Schlusslichter in der TOP Ten Wertung sind.

  Aufsummiert ist die Blitzhäufigkeit bei den TOP 10 Blitzstrassen eine wirkliche Zumutung. Man
konzentriert sich auf die „Lieblingsstraßen“. Das hat sich 2009 im Vergleich zu 2007 nur wenig geändert.
Auf den Top Ten Blitzstrassen wird in 2009 rund 1700 Mal geblitzt. 2007 waren das sogar 2000 Mal, 2004
waren es „nur“ 1300 Mal. Das heißt, die beliebtesten Straßen unserer Verkehrshüter sind meist
zweispurige Aus- und Einfallstraßen, auf denen viel Verkehrsfluss von Berufspendlern stattfindet und man
sich gut für Radarkontrollen positionieren kann.

  Nicht-Münchnern sei an dieser Stelle erklärt: Fast alle Straßen der Blitz Top 10 sind zweispurige Aus-
und Einfallstraßen, auf denen viel Verkehrsfluss von Berufspendlern stattfindet und man sich gut für
Radarkontrollen positionieren kann. Doch sind diese Verkehrsadern auch Unfallschwerpunkte?

 Unsere Kernaussage

  Dort, wo besonders viel geblitzt wird, passiert wenig und dort, wo am meisten passiert, wird
kaum geblitzt. Das belegt eindeutig unsere Gegenüberstellung zwischen den TOP 10 Blitzstraßen 2009
und den TOP 10 Unfallstraßen aus 2008. In den größten Unfallstraßen, der Landsberger Straße und der
Dachauer Straße (hier zählt München die meisten Unfälle, Verletzten und Verkehrstoten) wird so gut wie
gar nicht geblitzt. Ist die Blitzerei in München also völlig sinnfrei? Zum Glück nicht ganz. 2009 gibt es in
unserem Blitzatlas zum ersten Mal 3 Überschneidungen zwischen den Top-Blitzstraßen und den Top-
Unfallstraßen: Diese sind die Ingolstädter Straße, die Wasserburger Landstraße und die Schleissheimer
Straße. Man hat also doch ein wenig gelernt. Doch trotzdem: Mobil in Deutschland fordert 10 statt nur 3
Überschneidungen für die Top Blitzstraßen und Unfallstraßen.
Ein kleiner Erfolg

  Auf der Landshuter Allee nördlich der Abzweigung des Mittleren Rings wurde 2007 noch am häufigsten
geblitzt. Mobil in Deutschland hat das damals hochgradig kritisiert. Denn genau dort machten die
Radarkontrollen so gar keinen Sinn. Und oh Wunder: Während in der Landshuter Allee 2007 rund 360 Mal
im Jahr, d.h. jeden Tag geblitzt wurde, sind es jetzt nur noch 50 Mal. Woher also dieser Sinneswandel?
Die Erklärung ist leider eine ziemlich praktische: Die Ordnungshüter tarnten sich in vergangenen Jahren
auf der Landshuter Allee hinter zwei Stromkästen, die direkt neben der Fahrbahn standen, konnten von
dort den Verkehr mit einer Radarpistole überwachen. Die Stromkästen sind mittlerweile abgebaut, die
natürliche Deckung ist entfallen. Somit ist auch dieser „optimale“ Blitzstandort verschwunden.

 Mehr fest installierte Blitzer

  Der Münchner Blitzatlas ist stets eine Erhebung von mobilen Blitzern. Die haben in diesem Jahr erstmals
wieder abgenommen und sich auf dem Niveau von 2004 eingependelt. Doch das ist noch kein Grund zum
Jubeln, denn: München verzeichnet einen massiven Zuwachs an fest installierten Blitzgeräten. 2008
wurden mit solchen am McGraw Graben rekordverdächtige 100.000 Bußgeldbescheide verhängt. Vor
kurzem wurde der Richard-Strauß-Tunnel und mit ihm 24 hochmoderne Geisterblitzer für den Verkehr frei
gegeben. Diese sogenannten TraffiStars im Richard-Strauß-Tunnel, 12 Kameras und 12 Infrarotblitzer,
dienen nur vordergründig der Sicherheit und sollen ziemlich raffiniert die Staatskassen füllen. Multipliziert
man die sechs dauerhaften Standorte im Richard-Strauß-Tunnel mit 365 Tagen, wäre 2009 das absolute
Blitzrekordjahr und München ganz klar die „Radarmetropole“ von Deutschland.

 Unser Fazit

  Beim Blitzen in Münchens Straßen geht es überwiegend um das Geld der Autofahrer und leider
weniger um die Sicherheit der Bürger. Das zeigen wir in unseren Blitzatlanten seit Jahren auf. Mobil in
Deutschland bedauert diesen Trend zutiefst. In mehrmaligen Sitzungen mit der Polizei haben wir
Vorschläge gemacht, wie man Radarkontrollen in der Praxis handhaben sollte. Unser wiederholter
Vorschlag etwa war: Orientieren Sie die Radarmessungen an der Unfallursachenerhebung, speziell an der
Unfallursache „überhöhte Geschwindigkeit“. Leider ist die Polizei hier kritikresistent: „Wenn die Örtlichkeit
einer Unfallstraße keine gute Radarüberwachung zulässt, dann muss eben auf anderen Straßen geblitzt
werden. Diese Entscheidung müsse man aber der Polizei überlassen.“

 Unsere Empfehlung:

  Wenn Sie ein Vielfahrer sind, kommen Sie heute fast nicht mehr um Strafzettel und Punkte herum. Oft
drohen sogar Fahrverbote. Doch damit Sie nicht blindlings in die Blitzfalle tappen, hilft Mobil in
Deutschland weiter: Unter www.mobil.org/_bussgeld finden Sie einen aktuellen Bußgeldrechner für
Vielfahrer. In Deutschland gibt es rund 50 Mio. Führerscheine, davon geschätzte 40 Mio. aktive Autofahrer.
Mittlerweile sind aber schon über 10 Mio. Bundesbürger in Flensburg registriert – die Tendenz ist weiter
steigend. Daher lautet unsere Empfehlung: Schließen Sie als Autofahrer stets eine Kfz-
Rechtsschutzversicherung ab und wehren Sie sich bei Bußgeldbescheiden. Auch hier helfen wir mit
unserem Kooperationspartner der D.A.S. gerne weiter – siehe www.mobil.org/_mitgliedsvorteile.




 Das fordern wir!
Die Forderung von Mobil in Deutschland e.V. bleibt: Blitzen nur da, wo es eindeutig um die
Sicherheit geht. Etwa auf Straßen, wo nachweislich Unfälle passieren oder da, wo gefährdete
Personengruppen leben, wie vor Schulen, Kindergärten, Krankenhäusern oder Altenheimen. Nur so kehrt
bei den Bewohnern wieder das Gefühl von Sicherheit und Vertrauen in die Verkehrspolizei zurück. Die
Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer auf den Straßen hat für Mobil in Deutschland oberste Priorität.

  Und noch eine kleine Bitte an die Autofahrer: Petzen Sie jeden Radarkasten den Radiosendern, zeigen
Sie sich solidarisch, damit alle Autofahrer an Blitzinformationen gelangen und sich die staatlichen und
städtischen Kassen andere Geldgeber suchen müssen.



 Ab sofort ist der Blitzatlas kostenlos für jedermann downloadbar unter: www.blitzatlas.de



 Wir bitten um Veröffentlichung!




Michael Haberland                     Ralf Baumeister

1. Vorsitzender                       Stellv. Vorsitzender




                                                      

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  • 1.         An die Vertreter der Münchner Medien Münchens einziger Blitzatlas 2009 München ist Radarmetropole Deutschlands Warum es bei Radarkontrollen (fast) nie um Sicherheit geht – jeder weiß es, wir liefern die aktuellen Daten! Kostenloser Download unter www.blitzatlas.de Radarkontrollen machen Sinn, wenn sie dort angebracht sind, wo sie Unfälle verhindern können. Schade nur, dass in ganz Deutschland an jeder Ecke munter drauf los geblitzt wird – um Abzukassieren. Ganz vorne in der deutschlandweiten Städtebilanz ist derzeit die schöne bayrische Landeshauptstadt München. Stellt sich jetzt die Frage: Wird in München sinnfrei oder sinnvoll geblitzt? Mobil in Deutschland hat die Antwort: Mit seinem großen Blitzatlas 2009. Schon zum fünften Mal listet Mobil in Deutschland die häufigsten Radarfallen in der Stadt München auf – und bewertet sie nach ihrer Berechtigung. Dabei stellt der Verkehrsverein die Fragen: Sind die mobilen Radarkontrollen in München gerechtfertigt? Werden sie dort installiert, wo vermehrt Unfälle passieren, wo Schulbusse halten, Kindergärten sind, Familien wohnen? Oder wird vielmehr auf breiten, gut ausgebauten, mindestens zweispurigen Straßen geblitzt, die geradezu verführen ein bisserl mehr Gas zu geben? Wollen die Polizei und die Stadt München also ihre Verkehrsteilnehmer schützen oder mit ihnen die Kassen füllen? Ist die Blitzpraxis in München voll okay oder total daneben? Die Entstehung des Blitzatlas Der Verein Mobil in Deutschland e.V. hat im Juli und August 2009 neun Wochen lang alle Blitzmeldungen der Münchner Radiosender Charivari, 2day und Arabella aufgelistet und ausgewertet. Rund 1800 Hörer- Meldungen konnten dabei notiert werden. Die statistische Auswertung lässt eine Dunkelziffer von gut 23 Prozent der Blitzer erwarten, die von keinem Sender gemeldet wird. Berücksichtigt man nun noch Doppelmeldungen kommt man zu folgendem Ergebnis: In München wird … pro Tag 22 Mal (33 Mal 2007) pro Woche 155 Mal (228 Mal 2007) pro Monat 700 Mal (990 Mal 2007) und 8000 Mal pro Jahr (11880 Mal 2007) geblitzt.
  • 2. Die Radiosender Alle Radiosender bieten Ihren Hörern einen guten Service. Charivari ist wieder einmal an der Spitze mit 44% aller Blitzer, dicht gefolgt von 2Day mit 43% und Arabella mit 28% aller in München erfassten Blitzer. Insgesamt, soviel kann man sagen, ist das über alle Sender konsolidierte Datenmaterial sehr zuverlässig und aussagekräftig, auch wenn das die Polizei nicht wahrhaben will. Alle Sender machen einen großartigen Job. Übrigens: Seit die Münchner Radiosender ihre Hörer nachhaltig auffordern, Blitzer zu melden, hat sich schon fast ein Rennen entwickelt – zwischen der Eilmeldung der Sender und der Verlegung des Blitzers durch die Polizei. Die Auswertung Um eine Antwort auf diese Frage zu finden, stellten wir die Hörer-Meldungen der Radiosender der Unfallstatistik der TOP 10 Unfallstraßen der Polizei München aus dem Jahr 2008 gegenüber. Hieraus bildeten wir eine Schnittmenge, die im Idealfall eine komplette Überschneidung ergeben müsste. Nun die Ergebnisse Der diesjährige Blitzatlas ist voller Überraschungen: In München wird um ein Viertel weniger mobil geblitzt als vor zwei Jahren. Während es beim Blitzatlas 2007 noch 990 Blitzer in der Woche gab, waren es 2009 „nur“ noch 700 pro Woche! Und auch die Top-Blitzmeile ist eine andere! Während 2007 die Landshuter Allee vorne lag, steht nun die Ingolstädter Straße an der Spitze. Hochgerechnet wird auf der Ingolstädter Straße 320 Mal im Jahr geblitzt. Ihr folgen die Wasserburger Landstraße mit 210 Blitzern, die Menzinger Straße und die Ifflandstraße mit je 200 Blitzern, die Claudius-Keller-Straße mit 150 Blitzern, die Eduard-Schmidt-Straße und die Schleißheimer Straße mit je 140 Blitzern sowie die Heinrich-Wieland-Straße mit 120 Blitzern im Jahr. Jeweils 110-mal im Jahr wird auf der Marsstraße und der Ungerer Straße geblitzt, die zugleich unsere beiden Schlusslichter in der TOP Ten Wertung sind. Aufsummiert ist die Blitzhäufigkeit bei den TOP 10 Blitzstrassen eine wirkliche Zumutung. Man konzentriert sich auf die „Lieblingsstraßen“. Das hat sich 2009 im Vergleich zu 2007 nur wenig geändert. Auf den Top Ten Blitzstrassen wird in 2009 rund 1700 Mal geblitzt. 2007 waren das sogar 2000 Mal, 2004 waren es „nur“ 1300 Mal. Das heißt, die beliebtesten Straßen unserer Verkehrshüter sind meist zweispurige Aus- und Einfallstraßen, auf denen viel Verkehrsfluss von Berufspendlern stattfindet und man sich gut für Radarkontrollen positionieren kann. Nicht-Münchnern sei an dieser Stelle erklärt: Fast alle Straßen der Blitz Top 10 sind zweispurige Aus- und Einfallstraßen, auf denen viel Verkehrsfluss von Berufspendlern stattfindet und man sich gut für Radarkontrollen positionieren kann. Doch sind diese Verkehrsadern auch Unfallschwerpunkte? Unsere Kernaussage Dort, wo besonders viel geblitzt wird, passiert wenig und dort, wo am meisten passiert, wird kaum geblitzt. Das belegt eindeutig unsere Gegenüberstellung zwischen den TOP 10 Blitzstraßen 2009 und den TOP 10 Unfallstraßen aus 2008. In den größten Unfallstraßen, der Landsberger Straße und der Dachauer Straße (hier zählt München die meisten Unfälle, Verletzten und Verkehrstoten) wird so gut wie gar nicht geblitzt. Ist die Blitzerei in München also völlig sinnfrei? Zum Glück nicht ganz. 2009 gibt es in unserem Blitzatlas zum ersten Mal 3 Überschneidungen zwischen den Top-Blitzstraßen und den Top- Unfallstraßen: Diese sind die Ingolstädter Straße, die Wasserburger Landstraße und die Schleissheimer Straße. Man hat also doch ein wenig gelernt. Doch trotzdem: Mobil in Deutschland fordert 10 statt nur 3 Überschneidungen für die Top Blitzstraßen und Unfallstraßen.
  • 3. Ein kleiner Erfolg Auf der Landshuter Allee nördlich der Abzweigung des Mittleren Rings wurde 2007 noch am häufigsten geblitzt. Mobil in Deutschland hat das damals hochgradig kritisiert. Denn genau dort machten die Radarkontrollen so gar keinen Sinn. Und oh Wunder: Während in der Landshuter Allee 2007 rund 360 Mal im Jahr, d.h. jeden Tag geblitzt wurde, sind es jetzt nur noch 50 Mal. Woher also dieser Sinneswandel? Die Erklärung ist leider eine ziemlich praktische: Die Ordnungshüter tarnten sich in vergangenen Jahren auf der Landshuter Allee hinter zwei Stromkästen, die direkt neben der Fahrbahn standen, konnten von dort den Verkehr mit einer Radarpistole überwachen. Die Stromkästen sind mittlerweile abgebaut, die natürliche Deckung ist entfallen. Somit ist auch dieser „optimale“ Blitzstandort verschwunden. Mehr fest installierte Blitzer Der Münchner Blitzatlas ist stets eine Erhebung von mobilen Blitzern. Die haben in diesem Jahr erstmals wieder abgenommen und sich auf dem Niveau von 2004 eingependelt. Doch das ist noch kein Grund zum Jubeln, denn: München verzeichnet einen massiven Zuwachs an fest installierten Blitzgeräten. 2008 wurden mit solchen am McGraw Graben rekordverdächtige 100.000 Bußgeldbescheide verhängt. Vor kurzem wurde der Richard-Strauß-Tunnel und mit ihm 24 hochmoderne Geisterblitzer für den Verkehr frei gegeben. Diese sogenannten TraffiStars im Richard-Strauß-Tunnel, 12 Kameras und 12 Infrarotblitzer, dienen nur vordergründig der Sicherheit und sollen ziemlich raffiniert die Staatskassen füllen. Multipliziert man die sechs dauerhaften Standorte im Richard-Strauß-Tunnel mit 365 Tagen, wäre 2009 das absolute Blitzrekordjahr und München ganz klar die „Radarmetropole“ von Deutschland. Unser Fazit Beim Blitzen in Münchens Straßen geht es überwiegend um das Geld der Autofahrer und leider weniger um die Sicherheit der Bürger. Das zeigen wir in unseren Blitzatlanten seit Jahren auf. Mobil in Deutschland bedauert diesen Trend zutiefst. In mehrmaligen Sitzungen mit der Polizei haben wir Vorschläge gemacht, wie man Radarkontrollen in der Praxis handhaben sollte. Unser wiederholter Vorschlag etwa war: Orientieren Sie die Radarmessungen an der Unfallursachenerhebung, speziell an der Unfallursache „überhöhte Geschwindigkeit“. Leider ist die Polizei hier kritikresistent: „Wenn die Örtlichkeit einer Unfallstraße keine gute Radarüberwachung zulässt, dann muss eben auf anderen Straßen geblitzt werden. Diese Entscheidung müsse man aber der Polizei überlassen.“ Unsere Empfehlung: Wenn Sie ein Vielfahrer sind, kommen Sie heute fast nicht mehr um Strafzettel und Punkte herum. Oft drohen sogar Fahrverbote. Doch damit Sie nicht blindlings in die Blitzfalle tappen, hilft Mobil in Deutschland weiter: Unter www.mobil.org/_bussgeld finden Sie einen aktuellen Bußgeldrechner für Vielfahrer. In Deutschland gibt es rund 50 Mio. Führerscheine, davon geschätzte 40 Mio. aktive Autofahrer. Mittlerweile sind aber schon über 10 Mio. Bundesbürger in Flensburg registriert – die Tendenz ist weiter steigend. Daher lautet unsere Empfehlung: Schließen Sie als Autofahrer stets eine Kfz- Rechtsschutzversicherung ab und wehren Sie sich bei Bußgeldbescheiden. Auch hier helfen wir mit unserem Kooperationspartner der D.A.S. gerne weiter – siehe www.mobil.org/_mitgliedsvorteile. Das fordern wir!
  • 4. Die Forderung von Mobil in Deutschland e.V. bleibt: Blitzen nur da, wo es eindeutig um die Sicherheit geht. Etwa auf Straßen, wo nachweislich Unfälle passieren oder da, wo gefährdete Personengruppen leben, wie vor Schulen, Kindergärten, Krankenhäusern oder Altenheimen. Nur so kehrt bei den Bewohnern wieder das Gefühl von Sicherheit und Vertrauen in die Verkehrspolizei zurück. Die Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer auf den Straßen hat für Mobil in Deutschland oberste Priorität. Und noch eine kleine Bitte an die Autofahrer: Petzen Sie jeden Radarkasten den Radiosendern, zeigen Sie sich solidarisch, damit alle Autofahrer an Blitzinformationen gelangen und sich die staatlichen und städtischen Kassen andere Geldgeber suchen müssen. Ab sofort ist der Blitzatlas kostenlos für jedermann downloadbar unter: www.blitzatlas.de Wir bitten um Veröffentlichung! Michael Haberland Ralf Baumeister 1. Vorsitzender Stellv. Vorsitzender