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Wochenausblick 6. Juli 2012
Noch keine Sommerpause
Redaktion:
1 Die Woche im Überblick 1
Dr. Stefan Mitropoulos
Tel.: 0 69/91 32-46 19 1.1 Chart der Woche 1
research@helaba.de 1.2 Wochen-Quartals-Tangente 2
1.3 Finanzmarktkalender KW 28 mit Prognosen 3
2 Im Fokus 4
2.1 Renten: Schattenseiten einer Zinssenkung 4
2.1 USA: Barack Obama – sein letzter Fall? 5
Herausgeber:
3 Charttechnik 6
Dr. Gertrud R. Traud
4 Prognosetabelle 7
Chefvolkswirt/Leitung Research
Landesbank Hessen-Thüringen
MAIN TOWER
Neue Mainzer Str. 52-58
60311 Frankfurt am Main
Telefon: 0 69/91 32-20 24 1 Die Woche im Überblick
Telefax: 0 69/91 32-22 44
1.1 Chart der Woche
Hat der Euro das Schlimmste bald überstanden?
Risk Reversal in % USD
Quellen: Macrobond, Bloomberg, Helaba Volkswirtschaft/Research
Die Publikation ist mit größter Sorgfalt
bearbeitet worden. Sie enthält jedoch lediglich Die europäische Schuldenkrise bestimmt weiter den Euro-Dollar-Kurs. Die Euro-Erholung nach
unverbindliche Analysen und Prognosen zu
dem EU-Gipfel ist wieder verpufft, die EZB-Zinssenkung belastete eher. Die Risk Reversals – eine
den gegenwärtigen und zukünftigen Markt-
verhältnissen. Die Angaben beruhen auf
Kombinationsstrategie aus Kauf- und Verkaufsoptionen – zeigen weiterhin eine Skepsis der Anle-
Quellen, die wir für zuverlässig halten, für ger gegenüber der Gemeinschaftswährung an. Allerdings lässt der Pessimismus nach, was in der
deren Richtigkeit, Vollständigkeit oder Aktua- Vergangenheit häufig spürbare Erholungen des Euro-Dollar-Kurses zur Folge hatte. Ähnliches gilt
lität wir aber keine Gewähr übernehmen kön-
für die spekulativen Positionen an den Terminbörsen. Die fundamentale Bewertung spricht ohne-
nen. Sämtliche in dieser Publikation getroffe-
nen Angaben dienen der Information. Sie
hin gegen einen weiter fallenden Euro. Daher stehen beim Euro-Dollar-Kurs die Chancen auf eine
dürfen nicht als Angebot oder Empfehlung für Bodenbildung höher als auf einen Absturz. (Für weitere Kurzanalysen zu Währungen vgl. unsere
Anlageentscheidungen verstanden werden. neue Publikationsreihe Devisen kompakt).
2. Wochenausblick
Claudia Windt 1.2 Wochen-Quartals-Tangente
Tel.: 0 69/91 32-25 00
Eine Woche mit heftigen Kursausschlägen an den Kapitalmärkten liegt hinter den Anlegern. Die
Beschlüsse des jüngsten EU-Gipfels in Brüssel sorgten zunächst für eine Erleichterungsrally an
den Aktienmärkten, der deutsche Leitindex DAX legte im Wochenvergleich immerhin über 6 %
zu. Das weitere Zusammenrücken der Europäischen Union in Richtung einer Haftungsgemein-
schaft konnte allerdings die gegenwärtigen Konjunktursorgen nicht dämpfen. Deshalb waren die
die Notenbanken am Zuge: Neben der EZB (S. 4) senkte die chinesische Notenbank überraschend
zum zweiten Mal innerhalb eines Monats ihren Leitzins. Auch die Bank of England versucht mit
einer Ausweitung ihres Anleihekaufprogramms ihren Expansionsgrad weiter zu erhöhen. Dennoch
konnten Bundesanleihen ihre zuvor erlittenen Kursverluste teilweise wieder wettmachen, während
sich US-Treasuries im Wochenvergleich nahezu unverändert zeigten.
In der Berichtswoche müssen die EU-Finanzminister die Gipfelbeschlüsse umsetzen. Als schwie-
rig dürften sich die Ausgestaltung der Rekapitalisierung von Banken und die Möglichkeit von
Eurogruppe muss
Staatsanleihekäufen durch den ESM erweisen. Diese Beschlüsse müssen einstimmig getroffen
Beschlüsse umsetzen
werden, wobei sich schon Finnland gegen Anleihekäufe ausgesprochen hat. Die Rentenmärkte wie
auch der Euro dürften im Wesentlichen von dem Ergebnis der Eurogruppe bestimmt werden. Je
mehr den Problemländern dabei entgegen gekommen und damit der Haftungsrahmen für die Ge-
berländer erhöht wird, umso eher dürften Bunds unter Druck geraten und der Euro profitieren.
Hingegen wird die Entwicklung an den Aktienmärkten mehr von den Konjunkturnachrichten –
insbesondere im Nachklang des US-Arbeitsmarktberichts – abhängen. In der kommenden Woche
sind zwar Daten aus den USA und dem Euroraum dünn gesät, zugleich stehen aber die maßgebli-
chen Indikatoren aus China zur Veröffentlichung an: Neben den Erzeuger- und Konsumentenprei-
sen – für die mit einem spürbaren Rückgang gerechnet wird – sind die Einzelhandelsumsätze, die
Industrieproduktion und das BIP für Q2 im Fokus. Aktien sollten davon profitieren, dass die Kon-
junkturabkühlung ausläuft: Die chinesische Wirtschaft dürfte im zweiten Quartal das Expansions-
niveau des Vorquartals in etwa gehalten haben. Zudem signalisieren die Preisdaten weiteren Zins-
senkungsspielraum, den die chinesische Notenbank u. E. auch nutzen wird. Dies wird Aktien auch
angesichts der günstigen Bewertung weiter befördern.
Finanzmarktrückblick und -prognosen
Veränderung seit... aktueller
30.12.2011 28.06.2012 Stand* Q3/2012 Q4/2012 Q1/2013
(in %) Index
DAX 10,8 6,3 6.536 7.000 7.200 7.300
(in Bp) (in %)
3M Euribor -72 -1 0,64 0,5 0,5 0,7
3M USD Libor -12 0 0,46 0,4 0,4 0,4
10 jähr. Bundesanleihen -45 -13 1,38 1,8 2,1 2,3
10 jähr. Swapsatz -55 -12 1,84 2,3 2,5 2,7
10 jähr. US-Treasuries -28 2 1,60 2,1 2,4 2,7
(jew eils gg. Euro, %) (jew eils gg. Euro)
US-Dollar 4,6 0,3 1,24 1,30 1,35 1,40
Japanischer Yen 0,7 -0,4 99 104 110 115
Britisches Pfund 4,7 0,5 0,80 0,85 0,88 0,87
Schweizer Franken 1,3 0,0 1,20 1,20 1,20 1,25
(in %)
Brentöl $/B -7,6 9,2 100 95 100 103
Gold $/U 2,6 3,4 1.605 1.600 1.650 1.650
*Schlusskurse vom 05.07.2012 Bei Prognoseänderungen sind die vorherigen Werte in Klammern gesetzt
Quellen: Bloomberg, Helaba Volkswirtschaft/Research
Helaba Volkswirtschaft/Research · 6. Juli 2012· © Helaba 2
3. Wochenausblick
1.3 Finanzmarktkalender KW 28 mit Prognosen
Helaba- Bloom berg
Zeit Land Periode Indikator Vorperiode
Prognose Consensus
Montag, 09.07.2012
06:00 US Chicago Fed Präsident Evans
06:00 US Boston Fed Präsident Rosengren
Handels-/Leistungsbilanz,
08:00 DE Mai 14,0 14,0 / k.A. 14,4 / 11,2
Mrd. €, n.s.a.
San Francisco Fed Präsident
17:55 US
Williams
Dienstag, 10.07.2012
12:05 US St. Louis Fed Präsident Bullard
Mittw och, 11.07.2012
14:30 US Mai Handelsbilanzsaldo, Mrd. $ -47,0 -48,4 -50,1
20:00 US FOMC Minutes
Donnerstag, 12.07.2012
Industrieproduktion
11:00 EZ Mai % m/m, s.a. -0,2 0,0 -0,8
% y/y, s.a. -3,4 k.A. -2,3
Erstanträge auf
14:30 US 07. Jul 380 k.A. 374
Arbeitslosenunterstützung, Tsd
San Francisco Fed Präsident
21:40 US
Williams
Freitag, 13.07.2012
14:30 US Jun PPI Erzeugerpreise, % m/m -0,6 -0,6 -1,0
PPI ohne Energie und
14:30 US Jun 0,2 0,2 0,2
Nahrungsmittel, % m/m
Verbrauchervertrauen (UoM); vorl.
15:55 US Jul 74,0 73,5 73,2
Index
19:20 US Atlanta Fed Präsident Lockhart
Quellen: Bloomberg, Helaba Volkswirtschaft/Research
Helaba Volkswirtschaft/Research · 6. Juli 2012· © Helaba 3
4. Wochenausblick
2 Im Fokus
Ulf Krauss 2.1 Renten: Schattenseiten einer Zinssenkung
Tel.: 0 69/91 32-4728
Die Notenbanken der Industrieländer stemmen sich gemeinsam mit den Zentralbanken aus
den Schwellenländern gegen einen Abschwung der Weltkonjunktur. Während die EZB-
Zinssenkung kaum etwas bringen wird, hat die erneute Zinssenkung in China wahrscheinlich
deutlich stärkere Effekte. Für den deutschen Rentenmarkt bedeuten die Beschlüsse vermutlich
eine tendenziell steilere Zinsstruktur.
In Europa setzte die Bank von England ihr Kaufprogramm von Anleihen fort, während die EZB
gerade ihr letztes konventionelles Pulver verschießt. Mit der Senkung des Leitzinses auf ein histo-
Zinssenkung:
risches Tief von 0,75 % sowie der Senkung des EZB-Einlagenzinssatzes auf null Prozent wird der
Gut für Schuldner,
Anlagenotstand der Investoren wieder ein Stück größer. Eine negative reale Verzinsung zehrt am
schlecht für Sparer
Vermögen der Kapitalsammelstellen, so u.a. für die Finanzierung von Betriebsrenten. Sollte die
Niedrigzinsphase länger andauern, wovon derzeit auszugehen ist, dürften sich viele Berechnungen
für die private Altersvorsorge als zu hoch erweisen.
Reale Vermögensverluste Korrektur beim 30/10-Spread
% Laufzeitendifferenz deutscher Swapsätze, Prozentpunkte
5 4 0.45 0.45
0.40 30/10-Spread Swapsätze 0.40
4 realer 3M-Geldmarktsatz 3
0.35 0.35
3
2
0.30 0.30
2
1 0.25 0.25
1
0.20 0.20
0
0
0.15 0.15
-1 -1
reale Rendite 5-jähriger Bundesanleihen 0.10 0.10
-2 -2 0.05 0.05
99 00 01 02 03 04 05 06 07 08 09 10 11 12 2010 2011 2012
Quellen: Datastream, Helaba Volkswirtschaft/Research Quellen: Datastream, Helaba Volkswirtschaft/Research
An den Finanzmärkten hat die Zinssenkung eher negativ zu Buche geschlagen. Der Rentenmarkt
profitierte vielmehr von den jüngsten Kursrückgängen bei Aktien. Die Risikoaufschläge für Staats-
Stößt Politik des billigen
anleihen der Krisenländer reagierten kaum. So gesehen hatte die Zinssenkung einen weiteren
Geldes an Grenzen?
Renommeeverlust für die EZB zur Folge. Im Falle einer erneuten Zuspitzung der Krise kann sich
dies doppelt negativ bemerkbar machen: der Zinssenkungsspielraum ist nur noch gering und Skep-
sis herrscht bezüglich der Durchschlagskraft der Maßnahmen. Die Dreijahrestender gelten bei
vielen Anlegern ohnehin als Rohrkrepierer.
Vom Ansehen, das die Bundesbank hinsichtlich der Inflationsbekämpfung einmal genossen hat,
entfernt sich die EZB ohnehin immer weiter. Zwar weist EZB-Präsident Draghi auf sinkende kurz-
und mittelfristige Inflationserwartungen hin – dank sei dem Ölpreisrückgang. Die langfristigen
Inflationserwartungen der Menschen dürften mittlerweile jedoch deutlich höher sein. In Deutsch-
land macht sich dies u. a. in einer steigenden Nachfrage nach Immobilien bemerkbar. In diesem
Zusammenhang passt auch die Warnung der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich, die
Grenzen der Geldpolitik zu beachten. Infolge der enormen Liquiditätsmaßnahmen der Notenban-
ken drohen neue Preisblasen.
Helaba Volkswirtschaft/Research · 6. Juli 2012· © Helaba 4
5. Wochenausblick
Patrick Franke 2.1 USA: Barack Obama – sein letzter Fall?
Tel.: 0 69/91 32-4738
Zum Jahreswechsel droht in den USA eine massive Straffung der Haushaltspolitik – das so
genannte „fiscal cliff“. Greift die Politik nicht ein, so werden im Umfang von bis zu 3 % des
US-BIP automatisch Ausgaben gekürzt und Steuern erhöht. Damit droht ein Absturz in die
Rezession. Wie zwei Kämpfende am Abgrund ringen Präsident und oppositionelle Republi-
kaner im Vorfeld der Wahlen im November um die richtige Finanzpolitik.
In der Kurzgeschichte „Sein letzter Fall“ („The Final Problem“) von 1893 ließ Arthur Conan Doy-
le seinen Helden Sherlock Holmes nach einem Ringkampf am Rande des Abgrunds gemeinsam
Politischer Streit birgt
mit seinem Widersacher Prof. Moriarty in die Reichenbachfälle stürzen. Ein ähnlicher Absturz
substanzielle Risiken
könnte der US-Wirtschaft 2013 drohen. Demokraten und Republikaner stehen sich in unbarmher-
ziger Abneigung gegenüber und sehen keinen Spielraum für Kompromisse. Während die Republi-
kaner den Haushalt rein über die Ausgabenseite – und insbesondere über Einschnitte in den sozia-
len Sicherungssystemen – konsolidieren wollen, setzt Barack Obama, wenn nicht auf Klassen-
kampf, dann doch auf einen klaren Schwerpunkt bei Steuererhöhungen für die Reichen. Aus heuti-
ger Sicht ist angesichts des tiefen Grabens zwischen den beiden Seiten offen, wie ein Kompromiss
genau aussehen könnte. Schlimmer noch: Der politische Fahrplan erschwert eine rechtzeitige Lö-
sung des Problems. Vor den Wahlen hat keine Seite wirklich einen Anreiz nachzugeben. Nach den
Wahlen haben möglicherweise weder Präsident Obama noch der Kongress ein Mandat für einen
großen Wurf. Da ihre Amtszeit im Januar endet, wären sie ab November „lame ducks“. Der neue
Kongress und/oder ein neuer Präsident würden aber zu spät kommen, um den Sturz vom „fiscal
cliff“ noch verhindern zu können. Dieses drohende Desaster hat schon jetzt negative Auswirkun-
gen, denn die resultierende Unsicherheit über Fiskalpolitik und Konjunktur dürfte bereits heute
den Konsum und insbesondere die Investitionen negativ beeinflussen.
Fiskalpolitik: Ringen am Abgrund USA: In der „Spitzengruppe“ der Schuldenmacher
Potenzieller Effekt auf den Haushaltssaldo des Staates 2013, Mrd. $ Haushaltsdefizit 2013, OECD-Prognose, % am BIP
12 12
Automatische Ausgabenkürzungen
10 10
Normalisierung Rentenbeiträge
8 8
Ende "Bush-Steuersenkung" und AMT-
Indexierung
6 6
Andere Steuern
4 4
Insgesamt 3 % am BIP
2 2
Wahrscheinlichstes Szenario 1,5 % am BIP
0 0
0 100 200 300 400 500 600 700 JAP IRL UK USA GR PT E F CA D IT
Quellen: CBO, Helaba Volkswirtschaft/Research Quellen: OECD, Helaba Volkswirtschaft/Research
Aber für Barack Obama bieten Analogien zu Sherlock Holmes auch Anlass zur Hoffnung. 1903
konnte sich Conan Doyle den Forderungen nach einer Rückkehr seines Detektivs nicht mehr ent-
Totgesagte leben
ziehen und er erweckte Sherlock Holmes retroaktiv wieder zum Leben. Da die US-Wahlen bereits
länger?
am 6. November stattfinden, könnte es sein, dass die Amerikaner Obama für vier weitere Jahre ins
Weiße Haus wählen, ohne zu wissen, wie der Kampf um das „fiscal cliff“ zur Jahreswende letzt-
lich ausgeht. Dann wäre dies zwar nicht Obamas „letzter Fall“ als Präsident gewesen. Der Aus-
gang des Streits würde aber erheblichen Einfluss auf seine zweite Amtszeit haben – entweder weil
sie (wie die erste) mit einer Rezession beginnen würde, oder weil fiskalpolitische Weichen gestellt
würden, die den Handlungsspielraum der Regierung in den kommenden Jahren massiv einschrän-
ken könnten. Auch besteht das Risiko, dass die Märkte die grundsätzliche Fähigkeit der US-
Führung zur Konsolidierung ohne äußeren (Zins-)Druck in Frage stellen.
Helaba Volkswirtschaft/Research · 6. Juli 2012· © Helaba 5
6. Wochenausblick
3 Charttechnik
Bund-Future: Wird das 50 %-Retracement gebrochen? Widerstände: 143,59 144,02 144,17
DMI Bund-Future (daily) Unterstützungen: 142,87 142,47 142,14
Der Bund-Future konnte zuletzt einen kurzfristigen Auf-
wärtstrend in Form eines Trendkanals etablieren. In der
Folge haben auch die Trendfolger wie der DMI Kaufsignale
generiert. Aktuell notiert der Bund im Bereich des für den
weiteren Verlauf sehr wichtigen 50 %-Retracements. Ent-
sprechend wird sich zeigen müssen, ob der Bund über aus-
reichend Kraft verfügt, um dieses zu überwinden, oder aber
die laufende Impulsbewegung zunächst unterbrochen wird.
Die insgesamt zunehmende Bewegungsdynamik spricht für
eine höhere Wahrscheinlichkeit zu Gunsten des Ausbruchs.
Quellen: Reuters, Helaba Volkswirtschaft/Research Christian Schmidt (Tel.: 069/9132-2388)
EUR-USD: Chartbild trübt sich deutlich ein Widerstände: 1,2433 1,2461 1,2516
DMI EUR-USD (wekly) Unterstützungen: 1,2322 1,2272 1,2231
In den vergangenen vier Tagen musste der Euro herbe
Kursverluste hinnehmen. Zunächst wurde eine Aufwärtsli-
nie im Bereich von 1,2433 unterschritten. Zudem wurde
auch die untere Range-Begrenzung bei 1.2403 durchbro-
chen, was die Abwärtsimpulsbewegung nochmals be-
schleunigte und beim DMI ein Verkaufssignal auslöste.
Entsprechend gilt es den Blick nach unten zu richten. Der
erste, nachhaltige Support lässt sich bei 1,2322 definieren.
Weitere Haltemarken finden sich bei 1.2272 und 1.2231.
Widerstand geht von der alten Ausbruchsmarke aus.
Quellen: Reuters, Helaba Volkswirtschaft/Research Christian Schmidt (Tel.: 069/9132-2388)
DAX: Ist der Aufwärtstrend zu Ende? Widerstände: 6.560 6.589 6.648
DMI DAX (daily) Unterstützungen: 6.433 6.404 6.348
Erste Warnhinweise, dass der Aufwärtstrend des DAX zu
Ende gehen könnte, lieferte das sogenannte „bearish harami
cross“ vom Mittwoch. Auf dieses folgte eine weitere negati-
ve Kerze mit einem sehr ausgeprägten Docht, wodurch die
Wahrscheinlichkeit für eine obere Wendeformation groß
geworden ist. Entsprechend sollte es kurzfristig zu einer
Korrekturbewegung kommen, deren Potenzial im Bereich
von 6.404/6.348 Punkten zu definieren ist. Spätestens dann
wird sich zeigen, ob es sich lediglich um eine Konsolidie-
rung oder um eine neue Trendbewegung handelt.
Quellen: Reuters, Helaba Volkswirtschaft/Research Christian Schmidt (Tel.: 069/9132-2388)
Die Ausführungen auf dieser Seite basieren ausschließlich auf einer charttechnischen Analyse.
Unsere fundamentalen Analysen gehen in diese Betrachtung nicht ein.
Helaba Volkswirtschaft/Research · 6. Juli 2012· © Helaba 6
7. Wochenausblick
4 Prognosetabelle
Bruttoinlandsprodukt Verbraucherpreise
Veränderung gg.
reale Veränderung gg. Vorjahr in %
Vorjahr in %
2010 2011 2012p 2013p 2010 2011 2012p 2013p
Euroland 1,9 1,5 0,2 1,3 1,6 2,7 2,4 2,1
Frankreich 1,6 1,7 0,7 1,5 1,7 2,3 2,4 2,1
Italien 1,8 0,5 -1,1 0,7 1,6 2,9 3,0 2,2
Spanien -0,1 0,7 -0,8 0,5 2,0 3,1 2,0 2,2
Griechenland -3,5 -6,9 -5,0 0,0 4,7 3,1 0,5 0,5
Irland -0,4 0,7 0,5 1,5 -1,6 1,2 1,8 1,9
Portugal 1,4 -1,6 -3,5 -1,0 1,4 3,6 2,5 1,5
Deutschland* 3,6 3,1 1,2 1,7 1,1 2,3 2,0 2,0
Großbritannien 1,8 0,8 0,4 1,5 3,3 4,5 2,6 2,3
Schw eiz 2,7 2,1 1,2 1,2 0,7 0,2 -0,6 0,8
Schw eden 6,2 3,9 1,0 1,3 1,2 3,0 1,5 1,8
Polen 3,9 4,3 2,7 3,0 2,7 4,2 4,0 3,3
Ungarn 1,3 1,7 -0,5 1,0 4,9 3,9 5,7 4,0
Tschechien 2,7 1,7 0,5 1,7 1,5 1,9 3,4 2,5
Russland 4,3 4,3 3,5 4,0 6,9 8,4 5,0 6,0
USA 3,0 1,7 2,2 2,0 1,6 3,1 1,6 1,7
Japan 4,4 -0,7 2,3 1,0 -0,7 -0,3 0,5 -0,2
Asien ohne Japan 8,4 6,5 6,0 6,5 5,1 6,0 5,0 5,0
China 10,4 9,2 8,4 8,8 3,3 5,3 4,0 4,4
Indien 9,6 7,0 6,5 7,0 12,0 8,9 7,5 7,5
Lateinamerika 6,0 4,3 3,0 4,0 5,9 6,5 6,5 6,0
Brasilien 7,5 2,7 2,3 3,8 5,0 6,6 5,8 5,5
Welt 4,9 3,4 3,2 3,6 2,9 3,9 3,1 3,0
s = Schätzung, p = Prognose; *Deutschland: arbeitstäglich bereinigt;
Quellen: EIU, EcoWin, Datastream, Helaba Volkswirtschaft/Research
Helaba Volkswirtschaft/Research · 6. Juli 2012· © Helaba 7